Nationales Krebsprogramm für die Schweiz 2011–2015 - Oncosuisse
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Epidemiologie und Monitoring + Die Krebshäufigkeit in der <strong>Schweiz</strong><br />
2.8 Was bringt <strong>die</strong> Zukunft?<br />
Die in der Genetik und der genetischen Epidemiologie<br />
erzielten Fortschritte eröffnen neue Perspektiven<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Diagnostik, <strong>die</strong> Behandlung und vielleicht<br />
(demnächst) auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prävention. Doch <strong>die</strong> Krebsarten,<br />
deren genetische Faktoren bekannt sind, stellen<br />
mit kaum mehr als 10 % lediglich eine kleine Minderheit<br />
dar, während bei der grossen Mehrheit<br />
Umweltfaktoren bzw. eine Interaktion von Umweltfaktoren<br />
und genetischer Ausstattung eine wichtige<br />
Rolle spielen.<br />
Die Trends der Inzidenz-, Überlebens- und Sterblichkeitsrate<br />
werden von Aufklärungs- und Präventionsmassnahmen<br />
(z. B. Bekämpfung des Tabakmissbrauchs),<br />
vom Screening (z. B. <strong>für</strong> Brust-, Dickdarm-, Gebärmutterhalskrebs)<br />
und vom Erfolg der Betreuung und Behandlung<br />
beeinflusst. Gerade um den Erfolg der ent-<br />
Abb. 10 Regionale Trends in den standardisierten Inzidenzraten bei Lungenkrebs<br />
der Männer (links) und Frauen (rechts).<br />
Pro 100 000 Einwohner<br />
Deutschschweiz<br />
Roman<strong>die</strong> / Tessin<br />
18 NKP 2011 – 2015<br />
sprechenden Massnahmen fun<strong>die</strong>rt beurteilen zu<br />
können, sind schlüssige Daten wichtig. Schätzungen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> USA gehen davon aus, dass zwischen 2010 und<br />
2030 <strong>die</strong> Anzahl der Krebsneuerkrankungen um 45 %<br />
steigen wird. 11<br />
Folgende Punkte sollten zukünftig besonders<br />
genau erfasst und monitorisiert werden:<br />
+ Inzidenz, Prävalenz und Mortalität von Krebs<br />
in allen Regionen der <strong>Schweiz</strong> flächendeckend<br />
+ Systematische Beobachtung der Überlebensraten<br />
+ Daten zur Wiedereingliederung ins Erwerbsleben<br />
bzw. ins soziale Umfeld<br />
+ Kosten <strong>für</strong> Diagnostik und Behandlung<br />
im Vergleich zum Nutzen<br />
83–87 88–92 93–97 98–02 03–07 83–87 88–92 93–97 98–02 03–07 Periode<br />
Gesamtschweiz Quelle: NICER 2