Nationales Krebsprogramm für die Schweiz 2011–2015 - Oncosuisse
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GE<br />
Epidemiologie und Monitoring + Krebsmonitoring in der <strong>Schweiz</strong><br />
Abb. 11 Situation der schweizerischen Krebsregistrierung im Jahr 2011.<br />
VD<br />
NE<br />
3.2 Situation des Krebsmonitorings in der <strong>Schweiz</strong><br />
Allmählich zeichnen sich Verbesserungen ab. In Europa<br />
erfassen Krebsregister in immer mehr Ländern 100 %<br />
der Bevölkerung. a Auf europäischer Ebene wird das<br />
Überleben von Krebspatienten auf Bevölkerungsebene<br />
seit Ende der 1970er-Jahre in der EUROCARE-Stu<strong>die</strong><br />
untersucht. Die <strong>Schweiz</strong>er Krebsregister bilden aktuell<br />
etwas mehr als 68 % der Bevölkerung ab.<br />
Die <strong>Schweiz</strong>er Zahlen in EUROCARE sind sehr gut: Das<br />
5-Jahresüberleben nach Tumordiagnose ist das höchste<br />
in Europa, 15 was <strong>für</strong> einen guten Zugang zur Behandlung<br />
und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Behandlungsqualität spricht. Jedoch<br />
haben in den ersten EUROCARE-Stu<strong>die</strong>n nur <strong>die</strong> Krebsregister<br />
beider Basel und Genf teilgenommen, <strong>die</strong> etwa<br />
9 % der <strong>Schweiz</strong>er Wohnbevölkerung repräsentieren. In<br />
EUROCARE-4 waren 17 % der <strong>Schweiz</strong>er Wohnbevölkerung<br />
vertreten. Eine Ausweitung der Datenbasis auf<br />
alle Krebsregister wäre sinnvoll, auch um interkantonale<br />
Vergleiche zu ziehen. 16<br />
20 NKP 2011 – 2015<br />
FR<br />
JU<br />
BS<br />
BE<br />
VS<br />
BL<br />
SO<br />
AG<br />
OW<br />
NW<br />
Kantone mit existierenden Registern<br />
Kantone mit Plänen <strong>für</strong> Register-Eröffnung in den nächsten 1–2 Jahren<br />
Kantone in Explorations-/Verhandlungsphase<br />
LU<br />
SH<br />
ZG<br />
ZH<br />
UR<br />
SZ<br />
TI<br />
TG<br />
GL<br />
SG<br />
AR<br />
AI<br />
GR<br />
Für einen Vergleich der <strong>Schweiz</strong> mit Ländern ausserhalb<br />
Europas bietet <strong>die</strong> CONCORD-Stu<strong>die</strong> Daten zu<br />
Brustkrebs. 17 Zu Darm- und Prostatakrebs liegen in<br />
<strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> keine <strong>Schweiz</strong>er Zahlen vor – eine Folge<br />
ungenügender Ressourcen.<br />
Die Stu<strong>die</strong>n zu verlorenen Lebensjahren zeigen noch<br />
empfindlicher als Mortalitätsdaten Effekte von Screeningprogrammen<br />
und Krebstherapien. Die notwendigen<br />
Daten lassen sich in der <strong>Schweiz</strong> nur effizient<br />
erheben, wenn geeignete gesetzliche Grundlagen gegeben<br />
sind. Die Einsetzung der Arbeitsgruppe «Diagnoseregister»<br />
im BAG ist auch als ein Hinweis darauf<br />
zu verstehen, dass im geplanten Präventionsgesetz<br />
des Bundes <strong>die</strong> gesetzlichen Grundlagen <strong>für</strong> Diagnoseregister<br />
nicht, wie ursprünglich geplant, geregelt werden<br />
können. Eine gesetzliche Grundlage <strong>für</strong> Diagnoseregister<br />
zu schaffen ist ein komplexes Vorhaben. 18<br />
Klar muss sein, dass funktionierende Krebs- respektive<br />
Diagnoseregister Voraussetzung <strong>für</strong> einige der<br />
mit dem Präventionsgesetz angestrebten Ziele sind.