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PDF Download 04 - alberta - das freiburger magazin für studierende

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Freundschaft Thema 5<br />

Mein bester Freund ist kein Favorit<br />

Meist sind es nur oberflächliche Kontakte und lose Bindungen, die wir bei Twitter, StudiVZ<br />

oder Facebook aufbauen – und dann mehr schlecht als recht pflegen. Aber was heißt hier<br />

eigentlich „nur“? Ist doch gut, sagt Thomas Pfeiffer. Der Social-Media-Experte und<br />

Medienpädagoge schwört auf die Stärke schwacher Bindungen.<br />

Text: Stephan Günther | Fotos: privat<br />

„Hallo“, meldet sich die Kontaktbörse aus dem Off,<br />

„Achim Streller hat dich als FreundIn auf Facebook<br />

hinzugefügt.Wir benötigen deine Bestätigung, <strong>das</strong>s du<br />

Achim kennst, damit ihr Freunde auf Facebook sein<br />

könnt.“ Achim Streller? Kenn ich den? Und wenn ja:<br />

möchte ich ihn zum Freund haben? Ich lösche die<br />

Mail und lasse Achim mit seinem Antrag abblitzen.<br />

Vielleicht ist es nur eine schlechte Laune, die manchmal<br />

einen neuen Kontakt verhindert. Vielleicht aber<br />

ist es auch unser idealisiertes, romantisch verklärtes<br />

Bild von Freundschaft, <strong>das</strong> uns zögern lässt, jedem<br />

Um-drei-Ecken-Bekannten in den erlauchten Kreis<br />

der Facebook-Community Einlass zu gewähren.<br />

Konservative Kritiker von Online-Netzwerken wie<br />

Facebook oder StudiVZ halten <strong>das</strong> Ganze ohnehin <strong>für</strong><br />

oberflächlich, unverbindlich und belanglos – womit<br />

nur die harmlosesten der angeführten Attribute<br />

genannt sind. Vincent Nichols, der Erzbischof von<br />

Westminster, sieht in ihnen gar eine grundlegende<br />

Gefahr <strong>für</strong> zwischenmenschliche Beziehungen.<br />

Quantität der Freundschaften sei bei Facebook wichtiger<br />

als Qualität. Jugendliche würden dazu ermutigt,<br />

nur noch „flüchtige Beziehungen“ aufzubauen, sagte<br />

<strong>das</strong> Oberhaupt der Katholiken in England und Wales,<br />

kürzlich der Zeitung „The Sunday Telegraph“.<br />

Wenn diese Beziehungen zusammenbrechen, sei<br />

der Jugendliche in der realen Welt traumatisiert<br />

oder würde sogar selbstmordgefährdet zurückgelassen.<br />

Internet und Handy „entmenschlichten“

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