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PDF Download 04 - alberta - das freiburger magazin für studierende

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Freundschaft Thema 9<br />

Der Erzähler aus Deinem Roman möchte diesen<br />

Codes entkommen, ohne aber auf die Geborgenheit<br />

verzichten zu wollen, die jede Jugendkultur-<br />

Szene verspricht. Kann <strong>das</strong> funktionieren?<br />

Er braucht lange, um zu erkennen, wie sehr und mit welchen<br />

Mitteln sich ständig alle voneinander abgrenzen.<br />

Aber irgendwann bemerkt er auch <strong>das</strong> Bemühen, <strong>das</strong><br />

dahinter steckt. In Mexiko, wo die Technoszene viel offener<br />

ist, schärft sich sein Blick <strong>für</strong> die Grabenkämpfe, die<br />

die Gruppe auf Tour untereinander austrägt. Er fragt<br />

sich: Wie gehen wir eigentlich miteinander um? Warum<br />

machen wir uns <strong>das</strong> Leben so schwer? Ich denke, <strong>das</strong>s<br />

diese Abgrenzungsbemühungen in der jungen Techno-<br />

Szene viel mit der Angst zu tun haben, ohne Codes und<br />

Glaubensbekenntnisse seine kleine Welt nicht zusammenhalten<br />

zu können. Dadurch geht viel vom wirklichen<br />

Entdecken verloren.<br />

Anfang 20 warst Du Punk, jetzt bist Du 48 und<br />

Dein Roman spielt in der Technoszene. Welche<br />

Beziehung hast du zu Techno?<br />

Das war eher Zufall. Ich habe nie lange an Popkultur-<br />

Bewegungen gehangen. Nach Punk kam bei mir Soul,<br />

ich habe Reggae und Country gehört, in den 90ern viel<br />

House. Irgendwann habe ich dann die Techno-DJane<br />

Acid Maria kennengelernt, die nach einer Lesung von<br />

Jetzt noch attraktiver!<br />

Mit meinem Konto<br />

nehme ich die Bank aus.<br />

mir in Karlsruhe aufgelegt hatte. Von ihr erfuhr ich <strong>das</strong><br />

erste Mal vom Austausch zwischen der mexikanischen<br />

und der deutschen Szene, und von den Unterschieden.<br />

Ich fand <strong>das</strong> so spannend, <strong>das</strong>s ich anfing, Dutzende von<br />

Leuten dazu zu befragen, von den Teichmännern über<br />

Hans Nieswandt bis DJ Hell.<br />

Und daraus hast du dann Deinen Roman gebaut?<br />

Ja. Die ersten Entwürfe sind sogar in Freiburg entstanden,<br />

wo ich von 2003 bis 2006 gelebt habe. Ich hatte mir einen<br />

Outdoor-Stuhl besorgt und mich im Attental mit Strohhut<br />

auf irgendwelche Weiden gesetzt. So richtig schriftstellermäßig,<br />

aber dabei ist nur wenig Verwertbares rausgekommen.<br />

Der Flow kam erst später. Hat mich übrigens<br />

gefreut, <strong>das</strong>s Du den so lange durchgehalten hast.<br />

Du meinst beim Lesen Deines Romans?<br />

Ja, eine Freundin meinte kürzlich zu mir: Du bist dir<br />

hoffentlich klar darüber, <strong>das</strong>s <strong>das</strong>, was du da machst, in<br />

der Literatur ein absolutes Tabu ist. Manche Leute<br />

meinten: Kann Jürgen Teipel wirklich nicht besser<br />

schreiben als ein 20-Jähriger, der einfach drauflos redet?<br />

Aber genau diesen unscharfen Sound wollte ich. Ich<br />

wollte vor allem Gefühle vermitteln. Und <strong>das</strong> funktioniert<br />

mit bloßen Worten nicht so gut. Eher mit dem, was<br />

zwischen den Zeilen steht.<br />

Auch gut ...<br />

... – und dabei <strong>das</strong> exakte Gegenteil von<br />

Teipels hippieskem Mexiko-Trip – ist <strong>das</strong><br />

Romandebüt Spucke von Wolfgang<br />

Frömberg (224 S., 14,90 Euro). Der<br />

Autor arbeitete lange als Redakteur des<br />

Musik<strong>magazin</strong>s „Spex“, bis der Verlag<br />

2007 beschloss, die Redaktion von Köln<br />

ins hippe Berlin zu verlegen – und die<br />

gesamte Redaktion kündigte. In Person<br />

seines Alter ego Walter Förster erzählt<br />

Frömberg hier<br />

leicht verschlüsselt<br />

aus den<br />

letzten<br />

Monaten dieses<br />

legendären<br />

Leitorgans der<br />

Poptheorie.<br />

Zwischen<br />

Redaktionsalltag,<br />

Deleuze-<br />

Lektüre, Kneipendiskussion, Star-<br />

Interview und chronisch leerem<br />

Bankkonto entwirft er hier ein klug verschachteltes<br />

Panorama der prekären<br />

Kulturszene am Ende der Nullerjahre.<br />

Die Auseinandersetzung mit seinem<br />

Vater, einem DDR-Flüchtling und späteren<br />

Streikbrecher bei Ford, gibt dem<br />

Roman zusätzlich Brisanz. Es geht um<br />

die alte, immer aktuelle Frage, wie ein<br />

richtiges Leben im Falschen geht.<br />

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