ERA und Gruppenarbeit - IG Metall

Gegenüber der „klassischen“, arbeitsteiligen und
hierarchisch koordinierten Einzelarbeit bringen
Gruppenarbeit und andere Formen flexibler
Arbeitsorganisation zusätzliche Arbeitsanforderungen
mit sich, die in vielen Fällen wertigkeitsprägend sein
können. Dies gilt insbesondere dann, wenn
● zur Beherrschung der entsprechenden Teilaufgaben
ein zusätzliches systematisches
Anlernen oder zusätzliche Erfahrung erforderlich
ist,
● die entsprechenden Teilaufgaben höhere
Anforderungen beim Anwenden, Auswählen oder
Entwickeln von Lösungswegen oder Lösungsmustern
stellen,
● die entsprechenden Teilaufgaben oder die
Aufgabe in ihrer Gesamtheit zusätzlichen
Handlungsspielraum und zusätzliche Verantwortung
mit sich bringen und
● mit der Aufgabe (bzw. dem Aufgabenkomplex) zusätzliche
Anforderungen im Bereich der
Abstimmung, der Koordinierung und des Umgangs
mit unterschiedlichen Interessen und Zielen verbunden
sind.
Solche bewertungsrelevanten Teilaufgaben (bzw.
Merkmale der Aufgabe insgesamt) können typischerweise
sein:
● An- und Abwesenheitsplanung;
● flexibler Wechsel der Arbeitsstation, des
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Grafik 5.1: Typische
bewertungsrelevante
Teilaufgaben von
Gruppenarbeit
5. Typische bewertungsrelevante Teilaufgaben
von Gruppenarbeit und anderen Formen
flexibler Arbeitsorganisation
Arbeitsplatzes oder der Tätigkeit je nach
Auftragslage und Verfügbarkeit von Ressourcen;
● arbeitsplatzübergreifende, prozessbezogene
Qualitätskontrolle und Qualitätsverbesserung unter
Anwendung von TQM, SixSigma oder vergleichbaren
Methoden;
● Auftragsreihenfolge festlegen / optimieren;
● Materialien, Hilfs- und Betriebsstoffe disponieren /
bestellen;
● zielgerichtete Informationsweitergabe (innerhalb
der Gruppe/an Vorgesetzte und andere Bereiche);
● Interessen der Gruppe gegenüber Vorgesetzten
und anderen Bereichen vertreten;
● Vorbereitung und Moderation von Gruppengesprächen,
Problemlösegruppen, KVP-
Workshops;
● Mitarbeiterunterstützung bei fachlichen und organisatorischen
Problemen bzw. Störungen;
● Konfliktbearbeitung, Ansprechpartner für gruppeninterne
Konflikte;
● Beratung von Planungsbereichen bei der
Gestaltung/Veränderung von Arbeitssystemen und
bei Produktionsumstellungen und Produktänderungen;
● neue Gruppenmitglieder einarbeiten (Multiplikatorenrolle);
● fachliche Weisungen erteilen; Arbeitseinteilung
vornehmen.