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Brandenburgisches Ärzteblatt 01/2005 - qs- nrw

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Impressum<br />

Inhaber und Verleger: Landesärztekammer Brandenburg<br />

Präsident: Dr. med. Udo Wolter<br />

Herausgeber: Dr. med. Udo Wolter<br />

Redaktion/Schriftleitung: Hans-Albrecht Kühne<br />

Dreifertstraße 12, 03044 Cottbus<br />

Telefon (0355) 7 80 10-16<br />

Telefax (0355) 7 80 10-45<br />

E-Mail: aerzteblatt@laekb.de<br />

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Sie dienen dem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Die<br />

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Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 13, gültig ab 1. <strong>01</strong>. 2003.<br />

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<strong>Ärzteblatt</strong><br />

Das Brandenburgische <strong>Ärzteblatt</strong> erscheint monatlich.<br />

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Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />

Kalenderjahres. Für die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekammer ist<br />

der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

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Wenn Sie Ihren Text im Word erfassen, achten Sie bitte darauf, die Texte im<br />

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des Artikels dazu. Texte können Sie auch per E-Mail übermitteln. Verwenden<br />

Sie Bilder für Ihren Artikel, bitte die Vorlagen separat zusenden und im Text<br />

vermerken, wo das Bild stehen soll. Am besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).<br />

Impressum/Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Kammerinformationen 3<br />

3. Kammerversammlung 3<br />

Brauchen wir den elektronischen Arztausweis? 3<br />

Bericht des Vorstands: Brandenburg nicht zum Durchlauferhitzer degradieren 4<br />

Vorlage und Diskussion des Haushaltsplanes <strong>2005</strong> 4<br />

Neue Fortbildungssatzung der LÄKB verabschiedet 4<br />

Wahl des Akademie-Vorstandes 7<br />

Gemeinsame Bereitschaftsdienstordnung verabschiedet 7<br />

Antrittsbesuch bei Gesundheitsministerin Ziegler 8<br />

Brief des Präsidenten an Ministerin Ziegler 9<br />

Brief des Präsidenten an den neuen Vorstand der KV 9<br />

Vorstand traf sich mit neuen Kammerdelegierten 10<br />

Das Referat Arzthelferinnen informiert 10<br />

Inkrafttreten der neuen Weiterbildungsordnung verzögert sich 11<br />

mibeg Institut Medizin – Praxisseminar Humanmedizin 11<br />

Gesundheitspolitik 12<br />

Fritz Beske Institut untersuchte Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie 12<br />

Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 14<br />

Gehen Deutschland die Chirurgen aus? 14<br />

In Mitteldeutschland werden bald 1 000 Chirurgen fehlen 14<br />

Nachwuchssorgen – was muss sich ändern? 15<br />

Umfrage in Nordrhein-Westfalen 15<br />

Nicht nur analysieren, sondern handeln 16<br />

Arzt und Recht<br />

Neue gesetzliche Regelung für die Führung ausländischer akademischer,<br />

16<br />

staatlicher und kirchlicher Grade 16<br />

Fortbildung 17<br />

Fortbildungsangebot Akademie für ärztliche Fortbildung 17<br />

Besonderheiten der Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher<br />

Darmerkrankungen im Kindes- und Jugendalter 18<br />

Das XVI. Orthopädische Symposium der Oberlinklinik 21<br />

KVBB informiert 22<br />

Landesgesundheitsamt 23<br />

Rezensiert 24<br />

Aktuell 25<br />

Personalia 28<br />

Tagungen und Kongresse 29<br />

Kalendarium 31<br />

Stellenangebote/Kleinanzeigen 11/17/25/30/32/U2/U3<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

1


2<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen,<br />

Ich wünsche Ihnen im Namen des Vorstandes und der Geschäftsführung<br />

der Landesärztekammer Brandenburg ein gesundes Neues<br />

Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass unsere Arbeitsbedingungen<br />

sich verbessern werden und dass die leistungsgerechte Vergütung unserer<br />

Arbeit kommen wird. Denn nur mit dieser Hoffnung kann ich allen<br />

ein erfolgreiches Neues Jahr <strong>2005</strong> wünschen.<br />

Das vergangene Jahr war geprägt von den Folgen des GKV-Modernisierungsgesetzes<br />

mit seiner Verstärkung der schier unerträglich gewordenen<br />

Bürokratie sowohl im stationären als auch im ambulanten<br />

Bereich. Praxisgebühr, DMP, DRG hinterließen ihre Schatten. Nach<br />

meinem Dafürhalten hätte „Praxisgebühr“ als Unwort des Jahres weiter<br />

oben in der Rangskala stehen müssen.<br />

Fangen wir aber mit den guten Dingen an. Den AiP gibt es seit dem<br />

1. Oktober 2004 nicht mehr. Diese Ausbeutungsphase junger Kolleginnen<br />

und Kollegen ist abgeschafft. Aus Sicht der Landesärztekammer<br />

verlief der Übergang viel besser als angenommen. Wir freuen<br />

uns darüber und können uns nun anderen Dingen zuwenden, die<br />

ebenso wichtig sind. Da ist beispielsweise die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes<br />

vom <strong>01</strong>. <strong>01</strong>. 2004. Eines ist der Bundesregierung<br />

auf jeden Fall gelungen: Mit gekonnt eingearbeiteten Übergangsbestimmungen<br />

wurde von den wesentlichen Punkten dieses Gesetzes<br />

abgelenkt, wurden gerade diese Inhalte zur Disposition gestellt. Man<br />

mag als Ärztin oder Arzt zu dem Gesetz stehen wie man will, aber<br />

in Zeiten stärkerer Ausbeutung der Ärzteschaft und zunehmenden<br />

Ärztemangels hätte gerade dieses Gesetz dazu führen können und<br />

müssen, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und<br />

Ärzte zu schützen und nicht noch mehr zur Disposition zu stellen.<br />

Der Umgang mit dem neuen, jetzt gültigen Gesetz erinnert mich an<br />

die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes von 1996, das in einigen Bereichen<br />

immer noch nicht 1:1 angewendet wird. Es ist ausgesprochen<br />

schwierig, sich für die Umsetzung eines guten Gedankens einzusetzen<br />

wie in diesem Fall, wenn dieser Gedanke nicht ausreichend unterstützt<br />

wird. Viele Kolleginnen und Kollegen verlassen lieber das<br />

Land und lassen die „Sesshafteren“ zurück, die dann die Suppe auslöffeln<br />

müssen. Inzwischen haben alle die Statistiken gelesen. In<br />

Deutschland werden die Ärztin und der Arzt für ihre Leistung gegenüber<br />

den Kollegen in vielen benachbarten Ländern unterbezahlt.<br />

Ich weiß nicht, wie lange wir das bei steigenden Preisen in allen Bereichen<br />

noch aushalten sollen.<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />

Seit dem Herbst 2004 haben wir eine neue Führung im Gesundheitsministerium.<br />

Wir haben vonseiten der Landesärztekammer bei<br />

Frau Ministerin Ziegler unseren Antrittsbesuch gemacht und sie<br />

selbstverständlich zu einer unserer Kammerversammlungen eingela-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

den. Wir wünschen uns einen guten Kontakt, um auftretende Probleme<br />

gemeinsam aus der Welt schaffen zu können. Wir wünschen uns<br />

gute Zusammenarbeit auf den Gebieten Beseitigung des Ärztemangels,<br />

Beseitigung der überbordenden Bürokratie, Sicherstellung des<br />

Rettungsdienstes usw. Den HVM im niedergelassenen Bereich sowie<br />

die Auswirkungen des GKV-Modernisierungsgesetzes in der Ambulanz<br />

können wir als Landesärztekammer Brandenburg kaum beeinflussen.<br />

Dies muss die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg mit<br />

ihrem neu gewählten Vorstand tun. Ich hoffe für beide Körperschaften,<br />

dass wir ausreichend Gehör finden.<br />

Rezepte können wir zur Zeit leider nicht geben. In dem Hick-Hack der<br />

Parteien um Kopfpauschale oder Bürgerversicherung wird vergessen,<br />

dass die Versorgung kranker Menschen weiterhin unsere Hauptaufgabe<br />

ist und nicht die Sicherung von Risikostrukturausgleichen für<br />

die Krankenkassen wie bei den DMPs. Die Veränderungen im SGB V<br />

haben Dinge wie Medizinische Versorgungszentren oder integrierte<br />

Versorgung und Einzelverträge mit den Krankenkassen an die Oberfläche<br />

gespült, die uns in unserer karitativen Arbeit zunehmend belasten.<br />

Wir dürfen als Ärzteschaft dieses Terrain aber keinesfalls nur<br />

„Nichtärzten“ überlassen. Wir freuen uns deshalb über erste Schritte<br />

in der Veränderung unseres Heilberufsgesetzes, die auch Ärzten<br />

die Möglichkeit geben, an den oben genannten Neuerungen teilzuhaben.<br />

In Bremen sind wir auf dem Deutschen Ärztetag als Ärzteschaft<br />

sehr progressiv mit unserer Berufsordnung umgegangen. Nun<br />

brauchen wir die entsprechenden Veränderungen im Heilberufsgesetz.<br />

Die Landesärztekammer Brandenburg verhandelt erfolgversprechend<br />

mit der Landesregierung darüber. Wir hoffen auf ein erfolgreiches<br />

Ende.<br />

Auch auf ein erfolgreiches Ende hoffen wir <strong>2005</strong> bei der in Brandenburg<br />

bereits im März 2004 in der Kammerversammlung verabschiedeten<br />

Weiterbildungsordnung mit ihren zahlreichen Neuerungen.<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />

Im März <strong>2005</strong> werden die Prüfungsausschüsse der Ärztekammer neu<br />

gewählt. Danach werden Vorstand und Weiterbildungsausschuss intensiv<br />

über die Neuerungen mit den neuen Prüfungsausschüssen diskutieren<br />

und Durchführungsvorschläge erarbeiten. Wir hoffen auf<br />

eine Genehmigung im Sommer <strong>2005</strong>. Dann müssen wir durchstarten<br />

können, um wieder Ordnung und Systematik in die Weiterbildung zu<br />

bringen.<br />

Für diese Aufgaben brauchen wir wieder viel ehrenamtliches Engagement<br />

von Ihnen, gute konstruktive Vorschläge und kollegiale Mitarbeit.<br />

Ich stehe allen, die uns dabei unterstützen, zur Verfügung. Kritik allein<br />

hilft nicht. Wir können oft als Vorstand und Geschäftstelle auch<br />

nur Vorgaben der Gesetzgebung hinnehmen und versuchen sie umzusetzen.<br />

Mein Ziel dabei ist, dass wir als Ärzteschaft trotzdem Flagge<br />

zeigen und vor allem Flagge als einige Ärzteschaft.<br />

Ich wünsche uns allen gutes Gelingen für das neue Jahr <strong>2005</strong>.<br />

Ihr<br />

Udo Wolter


Philipp Stachwitz (BÄK) sprach vor den Kammerdelegierten<br />

Brauchen wir den elektronischen Arztausweis?<br />

Brauchen wir die HPC (Health Professional<br />

Card), den elektronischen Arztausweis, oder<br />

brauchen wir sie nicht? Diese Frage wird auch<br />

unter Brandenburgs Ärzteschaft noch heftig<br />

und kontrovers diskutiert. Zur 3. Kammerversammlung<br />

am 27. November in Dahlewitz hatte<br />

der Vorstand deshalb mit Philipp Stachwitz<br />

einen Experten der Bundesärztekammer (aus<br />

dem Referat für Telematik) eingeladen, der<br />

Grundsätzliches zur geplanten HPC-Einführung<br />

erläutern und die Fragen der Delegierten beantworten<br />

konnte.<br />

Grundsätzlich: Die Einführung der elektronischen<br />

Gesundheitskarte zum 1. Januar 2006<br />

wird durch das seit dem 1. Januar 2004 gültige<br />

GMG gefordert. Die Karte soll das Bild des Inhabers,<br />

seinen Zuzahlungsstatus, Auslandskrankenschein<br />

und andere Daten (z. B. DMP-Teilnehmer)<br />

enthalten. Pflichtdaten aus der Sicht des<br />

Patienten, aber auch freiwillige wie den elektronischen<br />

Arztbrief, Arzneimitteldokumentation,<br />

Notfalldaten, Patientenquittung, eigene Patientendokumentation<br />

oder die elektronische Patientenakte.<br />

Der Zugriff auf diese medizinischen Patientendaten<br />

wird nur über die HPC möglich sein. Den<br />

„Noch-Verweigerern“ rennt irgendwann das<br />

Betätigungsfeld weg.<br />

Per Gesetz ist die Selbstverwaltung der Vertragsärzte<br />

zur Einführung der Infrastruktur verpflichtet,<br />

die eine Anwendung der elektronischen<br />

Gesundheitskarten ab 1. Januar 2006 möglich<br />

macht. Dieser Tatbestand ist unumstößlich, der<br />

Termin indes nicht. Philipp Stachwitz bezeichnete<br />

ihn als „unrealistisch“.<br />

Versuchte Brandenburgs Kammerdelegierte von<br />

der unabänderlichen Notwendigkeit des elektronischen<br />

Arztausweises zu überzeugen: Philipp<br />

Stachwitz vom Referat Telematik der Bundesärztekammer.<br />

Die HPC, so Stachwitz, sei eine „besondere Form<br />

einer elektronischen Signaturkarte“. Sie sei 1. ein<br />

Zweifelt vehement an der Datensicherheit:<br />

Dr. Wolfgang Loesch. Fotos: Kühne<br />

Ausweis, 2. zum Unterschreiben und 3. zum Verund<br />

Entschlüsseln ärztlicher Informationen gedacht.<br />

Den Kammern obliege es dabei, die Eigenschaft<br />

des Arztes als Arzt zu bestätigen, ihn also<br />

zu identifizieren. Wie dies geschehen soll, sei<br />

noch unklar. Möglichst mit geringem Aufwand.<br />

Womit Stachwitz zu den Kosten überleitete. Den<br />

Niedergelassenen sagte er, sie müssten sich darauf<br />

einstellen, die HPC, etwa 25 Euro, und die Infrastruktur<br />

selbst zu finanzieren. „Heutige Signaturkosten<br />

liegen zwischen 70 und 100 Euro im<br />

ersten Jahr und zwischen 40 und 60 Euro in den<br />

Folgejahren“, sagte Stachwitz. Angebliche Kosten<br />

von 70 Cent pro Rezept, die durch die Medien<br />

geisterten, bezeichnete er als „Unsinn“:<br />

Oder koste eine E-Mail heute etwa auch 70 Cent?<br />

Die Kosten für die Karte seien im Vergleich zur<br />

nötigen Infrastruktur gering. Refinanziert werden<br />

sollen den Ärzten die „telematik-bedingten“ Kosten<br />

über eine so genannte Klick-Gebühr. Dazu<br />

sei gegenwärtig ein Gutachten in Arbeit.<br />

Abschließend äußerte Philipp Stachwitz seine<br />

Überzeugung: Die Telematik werde die Medizin<br />

stark verändern. Ohne HPC wird langfristig kein<br />

Arzt mehr arbeiten können. Deshalb sollte die<br />

Gestaltung der HPC unbedingt in der Hand der<br />

ärztlichen Selbstverwaltung bleiben. So erlangten<br />

die Ärztekammern über die HPC technologische<br />

Kompetenz.<br />

Große Verunsicherung unter Ärzten<br />

Die anschließende Frage- und Diskussionsstunde<br />

mit den Kammerdelegierten offenbarte die<br />

weit verbreitete große Reserviertheit von Ärzten<br />

gegenüber dem elektronischen Arztausweis und<br />

der elektronischen Gesundheitskarte. Dipl.-Med.<br />

Rainer Hanisch unterstellte den Kassen die Absicht,<br />

die „totale Kontrolle“ über das ärztliche Tun<br />

anzustreben und sah in der geplanten Einführung<br />

die „Vollendung der Bürokratie in der<br />

Medizin“.<br />

Kammerinformationen<br />

Dr. Erwin Böhm fragte für die angestellten Ärzte,<br />

wer deren HPC bezahle. Philipp Stachwitz’ kurze<br />

Antwort: der jeweilige Arbeitgeber.<br />

Dipl.-Med. Gisela Polzin sprach Sorgen ältere<br />

Kollegen an: Wie soll sich die HPC bei Über-60-<br />

Jährigen amortisieren? Antwort: Das werden die<br />

KV’n aushandeln.<br />

Dr. Stephan Alder befürchtete einen Missbrauch<br />

der Karte und vermisste die demokratische Mitbestimmung<br />

der Ärzte im Einführungsprozedere.<br />

Vorbehalte äußerten auch Dipl.-Med. Hubertus<br />

Kruse, Dr. Beate Radke, MR Dr. Wolfgang<br />

Loesch, Dr. Stephanie Lenke und Dr. Reiner Musikowski.<br />

MR Dr. Peter Wagner fragte nach der<br />

Höhe der Einführungskosten in einer Praxis. Der<br />

BÄK-Experte verwies auf die etwa 2000 €, die<br />

KBV-Chef Dr. Manfred Richter-Reichhelm genannt<br />

habe. Allerdings sei dies auch von der jeweiligen<br />

aktuellen Computertechnik in den Praxen<br />

abhängig.<br />

Dr. Ralph Schürer bezeichnete den elektronischen<br />

Arztausweis zwar als „vernünftig“, ergänzte<br />

aber – unter dem Beifall der Kollegen –,<br />

er sehe nicht ein, weshalb die Ärzte bei der Finanzierung<br />

in Vorleistung gehen sollen.<br />

Dr. Stephanie Lenke: Viele ältere Kollegen werden<br />

die Kosten nicht wieder ’reinholen können.<br />

Ängste der Ärzte hinsichtlich des Verlustes oder<br />

Diebstahls der HPC konnte Stachwitz zerstreuen.<br />

Dr. Hans-Joachim Helming schließlich fasste zusammen,<br />

die Verunsicherung sei groß, die Zahl<br />

der ungelösten Probleme ebenso. Dies und die<br />

Kosten könne man nicht schönreden, ohne „Bilderstürmerei“<br />

betreiben zu wollen. Die Industrie<br />

habe ein großes Interesse an der Gesundheitskarte.<br />

Dies aber dürfe die ärztlichen Interessen<br />

nicht überlagern.<br />

Fazit: Zum 1. 1. 2006 wird die Gesundheitskarte<br />

(und mit ihr die HPC) bundesweit wohl kaum<br />

kommen, aber aufhalten lässt sie sich ganz gewiss<br />

nicht. Hans-Albrecht Kühne<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

3


4<br />

Kammerinformationen<br />

Bericht des Vorstands:<br />

Brandenburg nicht zum „Durchlauferhitzer“ für<br />

ausländische Ärzte degradieren<br />

Auf ein „Phänomen“ ging Kammerpräsident<br />

Dr. Udo Wolter im Bericht des Vorstandes ein:<br />

Zahlreiche polnische Ärzte blieben nur „maximal<br />

drei Monate in Brandenburg“ und gingen<br />

dann – augenscheinlich wegen der besser<br />

bezahlten Jobs dort – weiter in den<br />

Westen. Dies habe eine Analyse der Meldestelle<br />

der Landesärztekammer ergeben. 38<br />

Zugängen polnischer Ärzte im Jahre 2004<br />

standen bis zum Zeitpunkt der Kammerversammlung<br />

immerhin auch 22 Abmeldungen<br />

polnischer Kollegen gegenüber. Dies sei eine<br />

bedenkliche Entwicklung, zumal es nicht nur<br />

polnische, sondern auch Ärzte anderer Länder<br />

betreffe. 122 Neuanmeldungen ausländischer<br />

Ärzte insgesamt im Land Brandenburg<br />

standen zum Versammlungszeitpunkt 73<br />

Abmeldungen gegenüber.<br />

Manche Brandenburger Klinik fühlt sich als<br />

„Durchlauferhitzer“ – Kammerpräsident Dr. Udo<br />

Wolter berichtete für den Vorstand.<br />

Brandenburgs Kliniken fühlten sich zu<br />

„Durchlauferhitzern“ degradiert und seien<br />

über diesen offensichtlichen Missbrauch ent-<br />

Auf der 3. Kammerversammlung am 27. November in Dahlewitz<br />

wurde die „Satzungsregelung Fortbildung und Fortbildungszertifikat“<br />

von den Delegierten verabschiedet. Zuvor hatte Dr. Manfred Kalz,<br />

Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung, die neue Satzung<br />

vorgestellt, erläutert und Fragen der Delegierten beantwortet.<br />

Der Gesetzgeber legte im GMG vom 1. Januar 2004 fest, dass alle berufstätigen<br />

Fachärzte erstmalig bis zum 30. Juni 2009 die Fortbildung<br />

der zurückliegenden fünf Jahre nachweisen müssen. Der Deutsche Ärztetag<br />

in Bremen reagierte darauf mit dem Beschluss, alle Fortbildungsaktivitäten<br />

der zurückliegenden Jahre, sofern sie in den Fünf-Jahres-<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Aufmerksam folgten die Kammerdelegierten dem Bericht des Präsidenten. Fotos: Hans-Albrecht Kühne<br />

täuscht. Da könne man nicht mehr von Wettbewerb<br />

reden, so der Präsident. Die Ursache<br />

ließe sich mit dem durch nichts zu rechtfertigenden<br />

Vergütungsgefälle West – Ost leicht<br />

finden. Und Wolter weiter: „Zum Wettbewerb<br />

gehört auch, dass man die Leute ordentlich<br />

bezahlt!“<br />

Zuvor war er in seinem Bericht auf die gemeinsame<br />

Sitzung der Vorstände der Bundesärztekammer<br />

und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

sowie der BÄK-Vorstandssitzung<br />

mit französischen Ärztevertretern eingegangen.<br />

Dabei war u. a. festgestellt worden, dass das<br />

Grundziel des GMG mit der einseitigen Verlagerung<br />

der finanziellen Belastung auf die<br />

Patienten verfehlt worden sei. Die DMP dienten<br />

den Krankenkassen über den Risikostrukturausgleich<br />

als Geldbeschaffungsquelle und<br />

nicht zuallererst dem Patientenwohl.<br />

Dr. Wolter ging kurz auf die Diskussionen in<br />

Deutschland um die Patientenverfügung und<br />

das Papier von Justizministerin Zypries dazu<br />

(Siehe BÄB 12/2004!) sowie die auch im<br />

Land Brandenburg erfolgreich verlaufene<br />

AiP-Umwandlung ein.<br />

Der Präsident informierte über den Vermittlungsausschuss<br />

zum 2. Fallpauschalengesetz<br />

und die auf fünf Jahre verlängerte Konvergenzphase<br />

sowie die Kammervorschläge zur<br />

Novellierung des Heilberufsgesetzes (Niedergelassene<br />

können neben ihrer Praxis noch an<br />

zwei weiteren Stellen tätig sein; Erreichbarkeit<br />

der Praxis innerhalb von 30 Minuten; Ärztegesellschaften<br />

in Form juristischer Personen<br />

können gebildet werden).<br />

Die neue Weiterbildungsordnung für Brandenburg<br />

wartet weiter auf die Bestätigung<br />

durch die Landesregierung. Erst wenn in allen<br />

Bundesländern der Facharzt für Innere und<br />

Allgemeinmedizin stehe, so Wolter, könne in<br />

Brüssel die Änderung beantragt werden. Und<br />

erst wenn die letzte Kammer den Facharzt für<br />

Innere und Allgemeinmedizin eingeführt<br />

habe, gebe es vermutlich die Genehmigung<br />

durch die Landesregierung. Er erwarte das<br />

nicht vor dem Herbst <strong>2005</strong>. Deshalb, so der<br />

Präsident, sei auch kein Ende der Diskussion<br />

um die WBO in Sicht. (hak)<br />

Neue Fortbildungssatzung der LÄKB verabschiedet<br />

Die fünfjährige ärztliche Pflichtfortbildung geregelt<br />

Zeitraum bis zur Antragstellung fallen, anzuerkennen. Damit ist eine<br />

bundeseinheitliche Fortbildungsbewertung und Anrechenbarkeit von<br />

Fortbildungspunkten gegeben.<br />

Die entscheidende Aussage für das neue Fortbildungszertifikat der<br />

Landesärztekammer Brandenburg formulierte der von den Delegierten<br />

einmütig angenommene Vorstandsantrag: „Ein Fortbildungszertifikat<br />

wird erteilt, wenn der Arzt oder die Ärztin innerhalb eines der Antragstellung<br />

vorausgehenden Zeitraums von fünf Jahren Fortbildungsmaßnahmen<br />

abgeschlossen hat, welche in ihrer Summe die nach den<br />

Regeln des § 6 ermittelte Mindestbewertung von 250 Punkten erreichen.“


Dr. Manfred Kalz, Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung, erläuterte<br />

die neue Fortbildungssatzung der Landesärztekammer Brandenburg.<br />

Foto: hak<br />

Wann also kann der erste Brandenburger Arzt einen Antrag für das<br />

neue „Fünfjährige“ stellen?<br />

Nach der Veröffentlichung der Fortbildungssatzung im „Brandenburgischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong>“, welche die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde<br />

voraussetzt. Das heißt, der Startschuss zur Antragstellung<br />

für Brandenburger Ärzte wird irgendwann in diesem Jahr liegen und<br />

den Zeitpunkt, ab dem frühest möglich Punkte für das „Fünfjährige“<br />

zählen, bestimmen. In der Diskussion wies Dr. Kalz darauf hin, dass<br />

der Gesetzgeber die Fortbildungspflicht an die Berufsausübung geknüpft<br />

habe. Beispiel: Eine Ärztin muss sich während des Schwangerschaftsurlaubs<br />

nicht fortbilden. In dieser Zeit ruht ihre Pflicht.<br />

Und Dr. Wagner, der kürzlich ein dreijähriges Fortbildungszertifikat<br />

von der Kammer erhalten hatte, konnte Dr. Kalz sagen, dass er schon<br />

in zwei Jahren das „Fünfjährige“ bekommen könne, wenn er in dieser<br />

Zeit die 150 Punkte auf 250 erfolgreich aufgestockt habe.<br />

Fortbildungsausweis noch im Januar<br />

Dr. Heiber, Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer, kündigte<br />

ergänzend an, dass die Fortbildungsausweise für die Brandenburger<br />

Ärzte gemeinsam mit Barcodeetiketten noch im Januar verschickt<br />

werden sollen. Ursprünglich war dies schon für Ende September/Anfang<br />

Oktober 2004 geplant, als die Informatikabteilung der Kammer<br />

noch davon ausging, die BAN, die Bundeseinheitliche Arztnummer,<br />

auf dem Fortbildungsausweis verwenden zu können. Doch inzwischen<br />

war dies aus Datenschutzgründen gestoppt und festgelegt worden,<br />

mit einer gesonderten Fortbildungsnummer zu operieren. (hak)<br />

Mit jungen Franzosen Französisch lernen<br />

Deutsch-französische Sprachferien für Jugendliche zwischen 13<br />

und 18 organisiert GÜZ (Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit),<br />

ein als gemeinnützig eingetragener Verein. In Bayern,<br />

an der Ostsee (in Heringsdorf), in der Bretagne und im Baskenland.<br />

Die Jugendlichen haben dabei in ihren Ferien Sprachunterricht<br />

und lernen während gemeinsamer Freizeitaktivitäten auch<br />

die Kultur des anderen Landes kennen. Auf Wunsch werden auch<br />

kostenlos Broschüren zugesandt: GÜZ, Dottendorfer Straße 86,<br />

53129 Bonn. Weitere Informationen: T: 0228 – 9239 810 oder<br />

unter www.guez-dokumente.org.<br />

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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

5


6<br />

Kammerinformationen<br />

Vorlage und Diskussion zum Haushaltsplan-Entwurf <strong>2005</strong><br />

Der Finanzplan fürs kommende Jahr<br />

wurde ohne Gegenstimme verabschiedet<br />

Einstimmig verabschiedeten die Kammerdelegierten<br />

in ihrer Versammlung am 27. November<br />

im Hotel Berliner Ring den Haushaltsplan<br />

und die Haushaltssatzung für das<br />

Jahr <strong>2005</strong>. Der Etat sieht Einnahmen und<br />

Ausgaben in Höhe von knapp vier Millionen<br />

Euro vor. Die Haushaltssatzung sowie die<br />

Darstellung der Titel und deren Zweckbestimmung<br />

und die Erläuterungen zu den<br />

Einnahmen und Ausgaben <strong>2005</strong> und die Anlagen<br />

zum Haushalt der Akademie für ärztliche<br />

Fortbildung, der Landesgeschäftsstelle<br />

Qualitätssicherung (LQS) und der Ärztlichen<br />

Stelle Röntgen (ÄSQR) sind Bestandteil des<br />

Haushaltsplanes <strong>2005</strong>.<br />

Die entscheidenden Worte sagte Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hanjo Pohle am Ende seines Vortrages:<br />

Der Finanzplan der Landesärztekammer<br />

für das Jahr <strong>2005</strong> ist „ganz solide“. Und<br />

dennoch hatte er zuvor den Kammerdelegierten<br />

genügend Stoff zum Nachdenken geliefert<br />

sowie drei zusammenfassende Fragen unmittelbar<br />

vor der Diskussion in den Raum gestellt:<br />

Wie können wir die Ausgaben reduzieren?<br />

Was können wir mit dem Personal machen?<br />

Was machen wir mit dem Kammerbeitrag?<br />

In seinen Ausführungen zuvor war Dr. Pohle<br />

auf ausgewählte Größen aus dem Haushaltsplan-Entwurf<br />

<strong>2005</strong>, der allen Kammerdelegierten<br />

schriftlich vorlag, ausführlich eingegangen<br />

und hatte sie detailliert erläutert.<br />

Dr. Hanjo Pohle erläuterte den Haushaltsplan-<br />

Entwurf für das Jahr <strong>2005</strong> und stellte dabei auch<br />

die Entwicklung einzelner Größen über mehrere<br />

Jahre dar.<br />

Grundlage jeder Haushaltsplanung sind die<br />

Einnahmen, wichtigste Grundlage des Kammerhaushalts<br />

sind die Kammerbeiträge. Von<br />

1992 (1,225 Millionen) bis 2004 (Ansatz<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

2,520 Millionen) haben sie sich reichlich verdoppelt.<br />

Der Kammerbeitrag, der 1998 noch<br />

bei 0,6 % lag, wurde dreimal gesenkt (1999<br />

– 0,57 %, 2000 – 0,54 %, 20<strong>01</strong> – 0,50 %)<br />

und blieb seitdem schon das dritte Jahr hintereinander<br />

konstant. Die Mitgliederzahl erhöhte<br />

sich von 1998 (8265) zu 2003 (9539)<br />

um 1274, die der Beitragszahler stieg im gleichen<br />

Zeitraum jedoch lediglich um 437 (von<br />

7217 auf 7654).<br />

Anhand detaillierter Unterlagen konnten die Delegierten<br />

die Einzelheiten des Haushaltsplanes exakt<br />

nachvollziehen.<br />

Vergleicht man im Zeitraum von 1994 bis<br />

2003 die Entwicklung der Betriebsausgaben<br />

mit jener der Personalkosten, so konnten die<br />

Betriebsausgaben etwa ab 2000 nicht mehr<br />

Schritt halten. Also, folgerte Dr. Pohle und vertrat<br />

damit die Vorstandsmeinung, muss künftig<br />

auf allen Ebenen gespart werden. So kündigte<br />

er an: „Wir müssen mit dem Personalrat<br />

über die Neuregulierung der Vergütung sprechen,<br />

auch wenn das rechtlich kompliziert<br />

wird.“<br />

Dr. Pohle stellte einige Sparvorschläge des Vorstandes,<br />

darunter eine Reduzierung des Kilometergeldes,<br />

vor und eröffnete die Diskussion.<br />

In dieser fragte Dr. Wagner an, ob die Kammer<br />

in der Lage sei, aus der Tarifgemeinschaft<br />

auszutreten, wohl wissend, dass dies für den<br />

Einzelnen böse Einschnitte bedeuten könne.<br />

Dr. Pohle wies darauf hin, dass die Kammer<br />

jetzt 2,5 % über dem im Osten üblichen BAT<br />

liege und diese Besserstellung der Angestellten<br />

schon 14 Jahre anhalte.<br />

Präsident Dr. Wolter gab bei allen Überlegungen<br />

zur Einsparung bei Personalkosten zu bedenken:<br />

„Wir werden unseren Haushalt nicht<br />

über die Personalkosten stabilisieren können!“<br />

Und er verwies in diesem Zusammenhang auf<br />

Dr. Peter Wagner: Was passiert, wenn die LÄK<br />

aus dem Tarifverbund ausschert?<br />

die allein jährliche erhöhte Umlage an die<br />

Bundesärztekammer, während ein „Einfrieren“<br />

der BAT-Erhöhung auf 0,5 % lediglich<br />

eine vergleichsweise geringere Summe einspare.<br />

Dr. Musikowski stellte die Frage, wie viel Prozent<br />

des ärztlichen Einkommens als Kammerbeitrag<br />

angemessen seien? 0,5 %, 0,6 % oder<br />

gar 1 %? Die Ärzteschaft müsse darüber<br />

nachdenken, welche Aufgaben sie in ihrer<br />

Selbstverwaltung zu bewältigen habe und<br />

welche nicht.<br />

Dr. Schürer erinnerte daran, „dass wir den<br />

Kammerbeitrag mehrfach gesenkt haben“<br />

Dr. Reiner<br />

Musikowski:<br />

Welche Höhe<br />

sollte ein angemessenerKammerbeitrag<br />

haben<br />

und welche<br />

Aufgabe sollte<br />

die Selbstverwaltung<br />

erfüllen?<br />

und forderte, „pragmatisch zu sein“, d. h.,<br />

auch eine Beitragssenkung mal wieder rückgängig<br />

zu machen.<br />

Die Debatte zeichnete sich durch große<br />

Sachlichkeit aus. Und dabei setzte die Abstimmung<br />

mit dem ohne Gegenstimme angenommenen<br />

Haushaltsplanentwurf einen erfreulichen<br />

Schlusspunkt. H.-A. K.<br />

Nächste Kammerversammlung:<br />

am Samstag, 21. Mai,<br />

im Hotel Berliner Ring in Dahlewitz.


Wahl des Akademievorstandes –<br />

im zweiten Anlauf problemlos<br />

Dr. Manfred Kalz erneut zum<br />

Vorsitzenden gewählt<br />

Nachdem es auf der 2. Kammerversammlung im September um die<br />

Nominierung der Vorstandsmitglieder der Akademie für ärztliche Fortbildung<br />

noch heftige Diskussionen gegeben hatte, die schließlich zur<br />

Verschiebung der Wahl geführt hatten, blieb es diesmal fast schon unheimlich<br />

ruhig. Nur für die Position des 2. Beisitzers wurden zwei Kandidaten<br />

vorgeschlagen, wobei der Zuletztgenannte (SR Dr. Klaus Ulrich)<br />

nicht zur Wahl antrat.<br />

Zum neuen Vorsitzender der Akademie wurde einstimmig Dr. Manfred<br />

Kalz gewählt. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin hatte dieses<br />

Ehrenamt auch schon in den Jahren 2000 bis 2004 inne.<br />

Stellvertreter von Dr. Kalz wurde Dr. Reinhard Schrambke, Facharzt für<br />

Allgemeinmedizin aus Groß Schönebeck. Die Finanzen verwaltet als<br />

Der neugewählte Vorstand der Akademie für ärztliche Fortbildung (v.l.n.r.):<br />

Dr. Reinhard Schrambke, Dr. Marianne Obst, Dr. Joachim Michael Engel und<br />

der Vorsitzende Dr. Manfred Kalz. Auf dem Foto fehlt Dr. Schmailzl, der auf<br />

der Kammerversammlung nicht anwesend war.<br />

Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />

Schatzmeisterin Dr. Marianne Obst, niedergelassene Anästhesiologin<br />

aus Cottbus. Zu Beisitzern wurden die beiden Fachärzte für Innere Medizin,<br />

PD Dr. Kurt J. G. Schmailzl aus Neuruppin und Dr. Joachim<br />

Michael Engel aus Bad Liebenwerda, gewählt.<br />

Die Brandenburger Delegierten<br />

zum Ärztetag in Berlin<br />

Auf der 3. Kammerversammlung in Dahlewitz wurden folgende sieben<br />

Mitglieder als Delegierte der Landesärztekammer Brandenburg für den<br />

108. Deutschen Ärztetag vom 3. bis 6. Mai <strong>2005</strong> in Berlin gewählt:<br />

Dipl.-Med. Sigrid Schwark, Vizepräsidentin Elke Köhler, Wolf-Rüdiger<br />

Boettcher, MR Dr. med. Wolfgang Loesch, Dipl.-Med. Wolf-Rüdiger<br />

Weinmann, Dr. med. Renate Schuster und Dr. med. Renate Ehrke.<br />

Als Ersatz-Kandidaten stehen bereit: Dr. med. Manfred Kalz, Dr. med.<br />

Stephan Alder und der Präsident, Dr. med. Udo Wolter.<br />

Gemeinsame Bereitschaftsdienstordnung<br />

der LÄKB und der KVBB<br />

Durch neue Begriffsbestimmung:<br />

Bessere Abgrenzung<br />

zum Rettungsdienst<br />

Vorstandsmitglied Dr. Hanjo Pohle erläuterte<br />

die Veränderungen der neuen Bereitschaftsdienstordnung<br />

gegenüber der alten<br />

Notfalldienstordnung. Foto: Kühne<br />

Kammerinformationen<br />

Die wesentliche Änderung,<br />

so erläuterte Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hanjo Pohle, den<br />

Delegierten auf der 3. Kammerversammlung,<br />

bestehe<br />

darin, den Begriff „Notfalldienstordnung“<br />

durch<br />

den Begriff „Bereitschaftsdienstordnung“<br />

zu ersetzen.<br />

Ziel dieser Änderung<br />

sei es, damit eine bessere<br />

Abgrenzung des kassenärztlichen<br />

Notdienstes, der nun<br />

also kassenärztlicher Bereitschaftsdienst<br />

heißt, gegenüber<br />

dem Rettungsdienst zu<br />

erreichen.<br />

Dr. Pohle begründete den<br />

Delegierten die Änderungen in der Gegenüberstellung alte – neue<br />

Ordnung Paragraf für Paragraf und ging zudem auf die Veränderungen<br />

der Bereitschaftsdienstbezirke ein.<br />

Die Kammerversammlung stimmte der neuen gemeinsamen Bereitschaftsdienstordnung<br />

der Landesärztekammer Brandenburg und der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg zu.<br />

Dipl.-Med. Birgit Vorwerk (l., hier im Pausengespräch mit Vizepräsidentin<br />

Elke Köhler und Dr. Beate Radke) wurde einstimmig auf der Kammerversammlung<br />

in den Verwaltungsausschuss des Ärzteversorgungswerkes gewählt,<br />

aus dem Dr. Horst Müller (unteres Foto) ausgeschieden war. Dr. Müller<br />

wurde auf Vorschlag des Präsidenten Dr. Wolter anschließend einstimmig<br />

in den Aufsichtsausschuss des Versorgungswerkes gewählt.<br />

Foto: Kühne<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

7


8<br />

Kammerinformationen<br />

Präsident, Vizepräsidentin und Hauptgeschäftsführer der LÄKB<br />

Zum Antrittsbesuch bei Gesundheitsministerin Ziegler<br />

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit<br />

und Familie ließ am 3. Dezember<br />

durch Ministerin Dagmar Ziegler die Landesärztekammer<br />

Brandenburg zum Antrittsbesuch<br />

einladen. Präsident Dr. Udo<br />

Wolter, Vizepräsidentin Elke Köhler und<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Heiber<br />

folgten der Einladung von 14.15 Uhr bis<br />

15.15 Uhr in das Ministerium.<br />

Die Ministerin ließ sich begleiten von ihrem<br />

Staatssekretär Winfried Alber sowie der Abteilungsleiterin<br />

Dr. Siegrun Steppuhn. Der<br />

Staatssekretär stellte sich als Jurist aus Baden-<br />

Württemberg vor und wies darauf hin, dass<br />

er dort enge Kontakte mit der zuständigen<br />

Landesärztekammer unterhielt.<br />

Die Ministerin gab der Landesärztekammer<br />

Gelegenheit, einige Schwerpunkte vorzutragen.<br />

Präsident Dr. Wolter erläuterte, dass die<br />

Übergangsphase der Ärzte im Praktikum im<br />

Land Brandenburg offensichtlich reibungslos<br />

geklappt habe. Die Kammer habe sich im<br />

Vorfeld entsprechend um den Sachverhalt<br />

gekümmert.<br />

Ein weiteres Thema war natürlich der sich<br />

weiter verstärkende Ärztemangel im Land<br />

Brandenburg. In diesem Zusammenhang<br />

machte Dr. Wolter auf die zunehmende Privatisierung<br />

der Krankenhäuser und damit zusammenhängende<br />

Personalfragen aufmerksam.<br />

Angesprochen wurden auch die Situation<br />

des fachübergreifenden Bereitschaftsdienstes<br />

und die damit zusammenhängenden Qualitätssicherungsprobleme.<br />

Auf einzelne Punkte<br />

der bevorstehenden Novellierung des Heilberufsgesetzes<br />

und die Wünsche und<br />

Interessen der Kammer wurde hingewiesen.<br />

Der Präsident bat die Landesregierung, den<br />

bewährten Weg mit der Kammer bei der Unterstützung<br />

zur Beseitigung der Impflücken im<br />

Land Brandenburg weiterzugehen. Hier bestehe<br />

eine seit vielen Jahren gemeinsam vertretene<br />

Position.<br />

Schwerwiegend sprach der Präsident die<br />

Arbeit der mit neuen Aufgaben belegten<br />

Ethikkommission an, die bisher lediglich ein<br />

Gremium für Beratungen mit Empfehlungscharakter<br />

für die Ärztinnen und Ärzte<br />

war, jetzt aber zu einer Patientenschutzinstitution<br />

mit Behördencharakter auf der Grundlage<br />

des 12. AMG gewandelt wurde. Die<br />

jetzt herausgegebenen Bescheide sind rechtsverbindliche<br />

Verwaltungsakte mit Widerspruchmöglichkeiten.<br />

Das führe für die Kammer<br />

zu einem möglichen nicht mehr<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Ministerin<br />

Dagmar<br />

Ziegler<br />

tragbaren Haftungsrisiko. Die Kammer wolle<br />

hierzu eine hohe Versicherung abschließen.<br />

In nicht mehr versicherbaren Fällen sollte die<br />

Staatshaftung durch das Land übernommen<br />

werden. Die Ministerin versprach ihre Unterstützung<br />

gegenüber dem Finanzministerium<br />

und eine entsprechende Regelung im Heilberufsgesetz.<br />

Angesprochen wurde auch die vom Finanzamt<br />

vorgesehene Besteuerung der Landesgeschäftsstelle<br />

Qualitätssicherung. Die Kammer<br />

verwahrt sich hier mit weitgehenden Argumenten<br />

dagegen. Die Ministerin wurde gebeten,<br />

die Argumentation zur Kenntnis zu<br />

nehmen. Sie wurde gebeten, die Kammer in<br />

dieser Frage zu unterstützen, weil mit der bisherigen<br />

Argumentation des Bundesfinanzministeriums<br />

möglicherweise auch die Krankenhäuser<br />

in eine ähnliche Situation gelangen<br />

könnten.<br />

Die Vertreter der Landesärztekammer nutzten<br />

das Gespräch bei der Ministerin nochmals,<br />

um auf Formulierungen im novellierten Gesetz<br />

zum Brand- und Katastrophenschutz hinzuweisen,<br />

nach dem die Krankenhäuser im<br />

Zusammenwirken mit der Landesärztekammer<br />

Brandenburg verpflichtet seien, geeignete<br />

Ärzte den Trägern des Rettungsdienstes zur<br />

Verfügung zu stellen sowie in den Fällen, in<br />

denen die notärztliche Versorgung nicht gewährleistet<br />

ist, die Kassenärztliche Vereinigung<br />

im Zusammenwirken mit der Landesärztekammer<br />

Brandenburg geeignete<br />

Ärzte zur Verfügung stellen soll.<br />

Diese Regelungen sind durch die Struktur der<br />

Landesärztekammer als Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts und damit als mittlere<br />

Staatsverwaltung nicht zu realisieren.<br />

In entsprechendem Schreiben wurde das Ministerium<br />

darauf hingewiesen, das bisher<br />

nicht beantwortet wurde.<br />

Die Ministerin wurde gebeten, hier die Situation<br />

zu prüfen und der Kammer eine Kom-<br />

Staatssekretär<br />

Winfried Alber<br />

mentierung der „Mitwirkung“ zukommen zu<br />

lassen, um gegenüber den Landkreisen unterstützend<br />

argumentativ wirken zu können.<br />

Durch die Ministerin wurde diese Bitte akzeptiert.<br />

Angesprochen wurden auch der Arztmangel<br />

im ambulanten Bereich und die daraus resultierenden<br />

Probleme für die Versorgung der<br />

Bevölkerung.<br />

Die Runde verabschiedete sich mit der Bekräftigung,<br />

sich gegenseitig zu konsultieren.<br />

Der Präsident lud die Ministerin ein, im kommenden<br />

Jahr an einer der Kammerversammlungen<br />

teilzunehmen. Dr. R. Heiber<br />

Wissenschaftspreis des<br />

Ärztinnenbundes <strong>2005</strong><br />

Der Deutsche Ärztinnenbund verleiht bei<br />

seinem 29. Wissenschaftlichen Kongress,<br />

der vom 29. 09. bis 02. 10. <strong>2005</strong> in Berlin<br />

stattfindet, den alle zwei Jahre zu vergebenen<br />

Wissenschaftspreis. Aufgefordert<br />

sind Nachwuchswissenschaftlerinnen der<br />

Humanmedizin und Zahnmedizin sowie<br />

Klinikerinnen aller Fachbereiche, ihre Publikationen<br />

zu frauenrelevanten Themen im<br />

Sinne der gendersensitiven Medizin einzureichen.<br />

Die Arbeit sollte den internationalen<br />

peer-review-Kriterien in Bezug auf<br />

Methodik, Originalität und Neuartigkeit<br />

entsprechen.<br />

Einzureichen sind: 3 Exemplare der Arbeit<br />

mit einer max. 2seitigen Zusammenfassung<br />

in deutscher Sprache, Lebenslauf,<br />

Verzeichnis der Publikationen. Der Preis ist<br />

mit 4000 Euro dotiert. Einsendeschluss:<br />

15. 04. <strong>2005</strong>. Einsendungen an:<br />

Prof. Dr. med. Marianne Schrader,<br />

Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,<br />

Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck.


Brief von Dr. Udo Wolter an die neue Brandenburger Ministerin für Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit und Familie, Dagmar Ziegler<br />

Einladung zu einer der nächsten Kammerversammlungen<br />

Sehr geehrte Frau Ministerin,<br />

Kammerinformationen<br />

zu Ihrem Amtsantritt möchte ich Ihnen persönlich, aber auch im Namen des Vorstandes der Landesärztekammer Brandenburg herzlich<br />

gratulieren.<br />

Für Ihr neues Amt wünsche ich Ihnen sehr viel Kraft und Gesundheit. Wenn Ihre Haupttätigkeitsbereiche auch Arbeit und Soziales sind, so<br />

wünsche ich mir doch, dass Sie ebenso für den Bereich des Gesundheitswesens ein offenes Ohr haben werden.<br />

Sie übernehmen Ihr Amt in einer Zeit, in der es der ärztlichen Selbstverwaltung nicht mehr leicht gemacht wird, die Sorgen und Probleme<br />

der Patientinnen und Patienten und die damit zusammenhängenden Versorgungsprobleme durch die Ärzteschaft in die Politik zu transportieren.<br />

Insofern halte ich es für sehr wichtig, dass wir unsere gegenseitigen Positionen kennen und die Möglichkeit haben, uns auszutauschen<br />

bzw. in zwingenden und dringenden Situationen auch einmal kurzfristig Kontakt miteinander haben können.<br />

Die Unterstützung der Landesärztekammer, die inzwischen knapp 10.000 Ärztinnen und Ärzte im Land Brandenburg vertritt, sowie meine<br />

persönliche Aufmerksamkeit sichere ich Ihnen gerne zu. Im Interesse der oben genannten Situation würde ich eine Konsultation zu beiderseits<br />

interessierenden Fragen und Probleme in gewissen Abständen sehr begrüßen.<br />

In diesem Zusammenhang würde ich mich über Ihre recht baldige Teilnahme an einer der nächsten Kammerversammlungen der Landesärztekammer<br />

Brandenburg freuen.<br />

Viel Erfolg in Ihrer weitreichenden, verantwortungsvollen Arbeit.<br />

Im Namen des Vorstandes der Landesärztekammer Brandenburg<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. med. Udo Wolter<br />

Brief des Präsidenten an den neuen Vorstand der Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg<br />

Glückwünsche an Vorsitzenden Dr. med. Hans-Joachim Helming<br />

sowie die Vorstandsmitglieder MU Dr. Peter Noack und<br />

Dipl.-Med. Andreas Schwark<br />

Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Kollegen,<br />

mit Freude und Genugtuung habe ich von Ihrer Wahl in das neue Führungstrio der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg Kenntnis<br />

genommen. Da Sie gemeinsam keine Neulinge im berufspolitischen Feld und in der Führung der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

sind, darf ich Ihnen einfach allzeit kluge Entscheidungen und eine glückliche Hand für die Interessenvertretung der Vertragsärzte in<br />

unserem Bundesland wünschen. Sie kennen das schwierige Geschäft der berufspolitischen Arbeit. Darüber hinaus kommen nun erweiterte<br />

politische und führungsmäßige Aufgaben eines künftigen hauptamtlichen Vorstandes auf Sie zu, die gelegentlich sicher auch Fragen der<br />

Kammerarbeit tangieren werden.<br />

Hierzu biete ich Ihnen meine persönliche enge Zusammenarbeit sowie die des Vorstandes der Landesärztekammer Brandenburg gern an.<br />

Insofern würde ich mich sehr über eine gemeinsame Beratungsrunde in absehbarer Zeit freuen, in der wir unsere Positionen und<br />

Berührungspunkte vortragen, aber auch unsere gegenseitigen Erwartungen und Wünsche.<br />

Mit freundlichen kollegialen Grüßen<br />

Dr. med. Udo Wolter<br />

Nach Redaktionsschluss:<br />

Der Vorstand der KVBB hat den Vorstand der LÄKB zu einer gemeinsamen Sitzung Mitte Januar nach Potsdam eingeladen.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

9


Das Referat Ausbildung Arzthelfer/innen informiert:<br />

Zwischenprüfung der Arzthelferinnen<br />

im Oktober 2004<br />

Am 20. Oktober stellten sich 23 Auszubildende und Umschüler der<br />

diesjährigen Herbst-Zwischenprüfung, die für alle Beteiligten am<br />

Oberstufenzentrum I in Frankfurt (Oder) stattfand. In 120 Minuten<br />

waren 60 Fragen in überwiegend programmierter Form zu bearbeiten,<br />

dabei waren jedem Prüfungsgebiet 10 Fragen zugeordnet. Die<br />

Bewältigung der 6 Prüfungsgebiete näherte sich den Vorjahresergebnissen<br />

an.<br />

maximale Punktzahl<br />

Kammerinformationen<br />

Vorstand traf sich mit neuen Kammerdelegierten<br />

Möglichkeiten der Mitarbeit aufgezeigt<br />

Der Präsident der Landesärztekammer, Dr. Udo Wolter, hatte am 17. November die neu gewählten Kammerdelegierten zu einer gemeinsamen<br />

Beratung mit dem Vorstand ins Hotel Berliner Ring in Dahlewitz eingeladen. 14 der 21 „Neulinge“ waren dieser Einladung gefolgt.<br />

Dr. Wolter ging kurz auf die Entstehungsgeschichte der Landesärztekammer und Schwerpunkte aus der Arbeit der Selbstverwaltung in den<br />

einzelnen Legislaturperioden ein. An die neuen Kammerdelegierten appellierte er, ihre Möglichkeiten zur Mitarbeit intensiv zu nutzen und<br />

sich auf die Kammerversammlungen durch entsprechendes Materialstudium gut vorzubereiten. Er erläuterte den Abgeordneten, wo sie bei<br />

dieser Vorbereitung zusätzliche Informationen in der Hauptgeschäftsstelle erhalten können.<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Heiber ergänzte diese Informationen mit weiteren Hinweisen zu Aufgaben und Arbeit der Kammer, zu<br />

deren verschiedenen Referaten, zu den Ansprechpartnern in diesen Referaten und zur Arbeit der Ausschüsse.<br />

Daran schlossen sich Anfragen der Kammerdelegierten an den Präsidenten Wolter sowie Vizepräsidentin Elke Köhler und die Vorstandsmitglieder<br />

Dr. Manfred Kalz, Dr. Renate Schuster, Dr. Volkmar Skerra und Dr. Stephan Alder an. Es entwickelte sich eine rege Diskussion,<br />

zu deren Abschluss die Delegierten feststellten, dies sei eine sehr hilfreiche und sinnvolle Beratung gewesen. (Dr. Heiber/hak)<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

8,48<br />

7,61<br />

6,96 6,91<br />

6,78<br />

Die Zwischenprüfung zielt nach ca. 1,5 Ausbildungsjahren auf die<br />

Ermittlung des aktuellen Kenntnisstandes, um daraus ableitend die<br />

weitere Ausbildungsarbeit zu steuern. Es werden keine Noten, sondern<br />

Punkte und Prozente ausgewiesen, die sich einer Note zuordnen<br />

lassen. Mit einem „Landesnotendurchschnitt“ von 3,2 reiht sich diese<br />

Zwischenprüfung in die Leistungen der letzten 4 Herbstzwischenprüfungen<br />

ein.<br />

Auf Anforderung werden im Referat Ausbildung Arzthelfer/innen detaillierte<br />

Auswertungen der Zwischenprüfung erstellt.<br />

Berufsbildungsausschuss Arzthelferinnen<br />

für 2004 - 2008 berufen<br />

Die Landesärztekammer ist nach § 56 BBiG verpflichtet, einen Berufsbildungsausschuss<br />

(BBA) für Arzthelferinnen zu errichten. Der BBA ist<br />

in allen wichtigen Angelegenheiten beruflicher Bildung zu unterrichten<br />

und zu hören, er beschließt Rechtsvorschriften für die Durchführung<br />

der Berufsausbildung und überwacht die Ausbildung.<br />

Von ihrem Vorschlagsrecht lt. § 56 BBiG haben Gebrauch gemacht:<br />

10 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

6,52<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Prüfungsgebiet<br />

1 Praxishygiene<br />

2 Gesundheitswesen<br />

3 Sozialgesetzgebung<br />

4 Praxisorganisation<br />

5 Apparate- und Instrumentenkunde<br />

6 Anatomie, Physiologie, Pathologie<br />

für die Gruppe der Arbeitgeber die Landesärztekammer Brandenburg,<br />

für die Gruppe der Arbeitnehmer der Berufsverband der Arzt-,<br />

Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen,<br />

für die Gruppe der Lehrer das Ministerium für Bildung, Jugend und<br />

Sport des Landes Brandenburg.<br />

Das MASGF hat die neuen Mitglieder/Stellvertreter des Berufsbildungsausschusses<br />

berufen.<br />

Der BBA traf sich in seiner konstituierenden Sitzung am 27. 10. 2004<br />

und wählte unter Leitung des Präsidenten, Dr. Udo Wolter, die Vorsitzende<br />

und ihren Stellvertreter.<br />

Wir danken an dieser Stelle allen bisherigen Mitgliedern ganz<br />

herzlich für die geleistete Arbeit und wünschen dem neuen BBA für<br />

die kommenden 4 Jahre gutes Gelingen.<br />

Vorsitzende: Barbara Glöhs, Arbeitnehmerin,<br />

Stellvertreter: Dipl.-Med. Gerd Rust, Arbeitgeber<br />

Gruppen Mitglieder Stellvertreter<br />

Arbeitgeber Dr. med. Hella Lange, Lübben Dipl.-Med. Michaela Dörfer,<br />

Dr. med. Cornelia Müller, Guben<br />

Dr. med. Gabriela Willbold, Cottbus<br />

Dipl.-Med. Astrid Tributh, Potsdam<br />

Dipl.-Med. Gerd Rust, Spremberg<br />

Dr. med. Friedhart Federlein, Frankfurt/Oder<br />

Michendf.<br />

Arbeitnehmer Barbara Glöhs, Neuseddin<br />

Susanne Grunwald, Briesen/Mark<br />

Margret Urban, Berlin<br />

Andrea Rihm, Spremberg<br />

Mandy Fehrle, Potsdam<br />

Jana Woito, Cottbus<br />

Annette Mütze, Ortrand<br />

Lehrer Barbara Eisenhuth, Wittenberge Beate Schwenk, Breese<br />

Karin Görsch, Klein Kreutz Rosi Deichsel, Brandenburg<br />

Birgit John, Cottbus Roswitha Krahlisch, Cottbus<br />

Ulrike Rechlin, Ferch Cornelia Stelzer, Geltow<br />

Karin Ilgner, Görlsdorf Annelie Gärtner, Eberswalde<br />

Reinhold Dräger, Frankfurt/Oder Silke Schreck, Eisenhüttenstadt<br />

Interesse an einer Anzeige?<br />

Rufen Sie uns an: 030 - 886 828 73!<br />

Wir beraten Sie gern.


Mibeg-Institut Medizin<br />

Praxisseminar Humanmedizin<br />

Das mibeg-Institut Medizin aus Köln startet<br />

im Februar in Kooperation mit der Landesärztekammer<br />

Brandenburg die öffentlich<br />

geförderte Fortbildung „Praxisseminar Humanmedizin“.<br />

Inhalte der Fortbildung sind u.<br />

a. medizinische Arbeitsmarktanalyse, chirurgisches<br />

Kolloquium, Dopplersonographie,<br />

Elektro- und Echokardiographie, Pharmakologie,<br />

radiologische Diagnostik, Grundlagen<br />

der Notfallmedizin, Diagnostik und Therapie<br />

innerer Erkrankungen, Lungenfunktionsdiagnostik<br />

und EDV in der Medizin.<br />

Zielgruppe der Seminare sind Ärztinnen und<br />

Ärzte, die im Ausland studiert und gearbeitet<br />

haben und nun in der Bundesrepublik ständig<br />

wohnen, aber auch „Berufsrückkehrerinnen“.<br />

Die wissenschaftliche Gesamtleitung liegt in<br />

den Händen von PD Dr. Georg Mager, Ärzt-<br />

In-Kraft-Treten der neuen Weiterbildungsordnung verzögert sich<br />

Brüssel übt Druck auf Deutschland aus<br />

Entgegen den ursprünglichen Erwartungen<br />

wird die neue Weiterbildungsordnung für<br />

Brandenburg, wie sie von den Delegierten<br />

der Kammerversammlung bereits am 13.<br />

März 2004 beschlossen worden ist, von<br />

der aufsichtsführenden Behörde, dem<br />

Brandenburger MASGF, voraussichtlich<br />

nicht so schnell genehmigt.<br />

Grund dafür sind offene europarechtliche<br />

Fragen in Bezug auf die vorgesehene Einführung<br />

des „Facharztes für Innere und Allgemeinmedizin“<br />

und das in diesem Zusammenhang<br />

in Brüssel wieder aufgenommene<br />

Vertragsverletzungsverfahren gegen die<br />

Bundesrepublik Deutschland, da die Vergabe<br />

verschiedener Bezeichnungen für allgemeinmedizinisch<br />

tätige Ärzte gegen die<br />

EU-Richtlinie 93/16 verstößt. Zum einen er-<br />

Preis an Somatex<br />

Medical Technologies<br />

Im Rahmen des Innovationswettbewerbs der IHK Potsdam wurde die<br />

Somatex Medical Technologies GmbH für das Cement Injection System<br />

(CIS) zur Behandlung von Osteoporose-Schäden ausgezeichnet.<br />

Das CIS wurde speziell für die minimalinvasive Methode der<br />

Vertebroplastie entwickelt und ermöglicht die punktgenaue Injektion<br />

halten Ärzte aus den EU-Mitgliedsländern,<br />

die eine „Spezifische Ausbildung in der Allgemeinmedizin“<br />

nach der EU-Richtlinie<br />

93/16 abgeschlossen haben, d. h. eine mindestens<br />

dreijährige ärztliche Vollzeitausbildung<br />

nachweisen können, in der Bundesrepublik<br />

den Titel „Praktischer Arzt“ zuerkannt.<br />

Zum anderen dürfen die Bezeichnung<br />

„Facharzt für Allgemeinmedizin“ nur Ärzte<br />

führen, die in Deutschland eine entsprechende<br />

Weiterbildung nach den Bestimmungen<br />

der Weiterbildungsordnungen der jeweiligen<br />

Bundesländer absolviert und mit einer Facharztprüfung<br />

abgeschlossen haben.<br />

Bayern hat die neue Weiterbildungsordnung<br />

am 1. August 2004 in Kraft gesetzt, und damit<br />

ist die neue Facharztbezeichnung „Facharzt<br />

für Innere und Allgemeinmedizin“ als<br />

weiterer Titel neben den bestehenden in<br />

Kammerinformationen<br />

licher Direktor und Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses<br />

Berlin.<br />

Das Seminar beginnt am 1. Februar und<br />

dauert neun Monate (einschließlich der drei<br />

Monate klinisches Praktikum).<br />

Interessenten wenden sich bitte an:<br />

Mibeg-Institut, Seminarort<br />

Berlin, Katrin Seifert/Soraya Müller,<br />

Hessische Straße 10, 1<strong>01</strong>15 Berlin,<br />

T: 030 – 29 34 57-31,<br />

Fax: 0221 – 33 60 46-66,<br />

E-Mail: medizin@mibeg.de,<br />

www.mibeg.de. (ne)<br />

Deutschland gültig. Das Nebeneinander verschiedener<br />

Bezeichnungen will Brüssel nun<br />

nicht mehr dulden. Allgemeinmediziner aus<br />

den anderen EU-Ländern sollen dem deutschen<br />

„Facharzt für Allgemeinmedizin“ bzw.<br />

dem zukünftigen „Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin“<br />

gleichgestellt werden, unabhängig<br />

davon, dass ihre Weiterbildungszeiten<br />

mitunter kürzer als in Deutschland sind.<br />

Um dies zu erreichen, müssen alle Bundesländer<br />

ihre Weiterbildungsordnungen oder entsprechende<br />

andere Rechtsvorschriften (Heilberufsgesetze)<br />

einzeln ändern. Erst danach<br />

können die Genehmigungsverfahren zur<br />

Weiterbildungsordnung fortgesetzt werden.<br />

Darauf verständigte sich im Oktober die Arbeitsgemeinschaft<br />

Heilberufe der Obersten<br />

Landesgesundheitsbehörden (AOLG). Es ist<br />

deshalb davon auszugehen, dass sich das<br />

Genehmigungsverfahren der neuen Weiterbildungsordnung<br />

noch über einen längeren<br />

Zeitraum hinziehen wird.<br />

Barbara Raubold,<br />

Referatsleiterin Weiterbildung<br />

und sensible Dosierung von speziellem Knochenzement in einen geschädigten<br />

Wirbelkörper, um diesen zu stabilisieren. „Die Methode<br />

ist effektiver und damit kostengünstiger als die bisher mögliche<br />

Operation. Die klinischen Tests verlaufen erfolgreich, eine Anwendung<br />

auch durch niedergelassene Arzte könnte künftig dem starken<br />

Bedarf entgegenkommen“, so die IHK in ihrer Anerkennung.<br />

Der IHK-Innovationswettbewerb fand in diesem Jahr zum fünften<br />

Mal statt. Drei von insgesamt 35 Unternehmen wurden mit einem<br />

Preis für besondere Leistungen ausgezeichnet.<br />

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Aktuell<br />

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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

11


Gesundheitspolitik<br />

Fritz Beske Institut untersuchte Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie<br />

Den Stein der Weisen hat noch keiner gefunden<br />

„Bürgerversicherung“ – das Schlagwort<br />

elektrisierte. Und suggerierte Gerechtigkeit<br />

für alle. Erfunden hatte es die SPD. Die CDU<br />

hielt dem die „Kopfpauschale“ entgegen. Ein<br />

revolutionäres Modell, dessen Name aber<br />

eher wie „Bürgerschreck“ wirkte, weil es voreilig<br />

der Gleichmacherei von Arm und Reich<br />

bezichtigt wurde. Deshalb variierten die Politiker<br />

die Kopfpauschale bald, tauften sie –<br />

weniger verdächtig – „Gesundheitsprämie“.<br />

Sie zerrten die Umsetzungsbedingungen hin<br />

und her. Fast täglich neue Vorschläge. Aber<br />

nie ein Gesamtkonzept oder gar eine Gesetzesvorlage,<br />

aus der sich tatsächlich ersehen<br />

ließe, was die Bürger erwartet.<br />

Das Fritz Beske Institut nahm sich der Aufgabe<br />

an, ein bisschen mehr Licht in die bislang<br />

nebulösen Zukunftsvorstellungen zu bringen.<br />

Es untersuchte und analysierte beide „Modelle“<br />

gründlich. Anfang Dezember lag das<br />

230-Seiten-Buch „Veränderungsoptionen in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung“ vor.<br />

Der Untertitel sagt, was das Institut wissenschaftlich<br />

tat: „Bürgerversicherung, Kopfpauschale<br />

und andere Optionen im Test“. Prof.<br />

Dr. Fritz Beske stellte die Untersuchungsergebnisse<br />

am 8. Dezember im Haus der Bundespressekonferenz<br />

vor und hatte sich dazu mit<br />

Dr. Manfred Richter-Reichhelm, damals noch<br />

1. Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung,<br />

und Dr. Hans-Jürgen Ahrens,<br />

Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesvorstandes,<br />

Vertreter der Ärzteschaft und der<br />

Krankenkassen ins Präsidium eingeladen.<br />

Prof. Beske: Die wirklichen Probleme politischer<br />

Vorgaben werden erst bei der Abfassung eines<br />

Gesetzentwurfs deutlich. Aus diesem Grunde sollten<br />

die Parteien jetzt ihre Gesetzentwürfe vorlegen.<br />

Erst dann können die Wähler die Tragweite<br />

von Reformoptionen verstehen und bewerten. Eine<br />

Diskussion über Eckpunkte reicht nicht aus. Die<br />

Bevölkerung muss wissen, was für sie die Umsetzung<br />

von Veränderungsoptionen in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung bedeutet.<br />

12 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Auf großes Medieninteresse stieß die Pressekonferenz zu Bürgerversicherung<br />

und Gesundheitsprämie mit Prof. Beske. Der 82-Jährige: „Gesundheit wird<br />

sehr, sehr teuer werden. Deshalb muss man an allen drei Schrauben – Einnahmen,<br />

Ausgaben und Struktur des Gesundheitswesens – drehen. Der GKV-<br />

Katalog muss dringend überarbeitet werden.“ Übrigens: Das Institut des Professors<br />

in Kiel erarbeitet gerade einen solchen Leistungskatalog, Beske ist sich<br />

der Brisanz der Aufgabe bewusst: „Ich brauche mich um meine berufliche Zukunft<br />

nicht mehr zu sorgen. Mich kann man danach zerreißen...“<br />

Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />

Prof. Beskes Einschätzung fällt ernüchternd, ja<br />

niederschmetternd aus. Beide Konzepte halten<br />

nicht, was sie versprechen. Beide Konzepte<br />

stecken voller Probleme. Beide Konzepte<br />

würden tiefgreifende Veränderungen mit sich<br />

bringen, die den Ankündigungen widersprechen.<br />

Und beide werden so, wie sie bisher<br />

vage mit Details angereichert wurden, ihr Ziel<br />

nicht erreichen.<br />

Beide Konzepte – Gesundheitsprämie und<br />

Bürgerversicherung – haben bisher in der Bevölkerung<br />

wohl eher für Verwirrung denn für<br />

Aufklärung gesorgt. Nicht einmal Experten<br />

wie der Mediziner Beske, der auch viele Jahre<br />

als politischer Verwaltungsbeamter gearbeitet<br />

hatte, vermochten dem fast täglich<br />

größer werdenden Wirrwarr noch zu folgen.<br />

Also galt es, mit der nun vorgestellten Broschüre<br />

etwas der dringend nötigen Aufklärung<br />

zu betreiben.<br />

Die Bürgerversicherung<br />

Sie fordert, die Finanzierung auf breitere, auf<br />

mehr Schultern zu verlagern. Alle sollen einzahlen<br />

und mehr Geld ins System bringen.<br />

Klingt gut, aber funktioniert das?<br />

Beske zeigte, dass der Verwaltungsaufwand<br />

enorm wachsen würde, weil zur Ermittlung<br />

der Beitragsbemessungsgrundlage der aktuelle<br />

Steuerbescheid des Finanzamtes vorgelegt<br />

werden müsste. Daraus müsste die<br />

Krankenkasse die monatliche Bemessungs-<br />

grundlage und den<br />

monatlichen Beitrag<br />

berechnen. Mit bis zu<br />

zweijähriger Verspätung,<br />

da der Steuerbescheid<br />

oft erst dann<br />

vorliegt. So aber ist<br />

keine ordentliche Finanzplanung<br />

der<br />

Kassen möglich. Sie<br />

müssten sich auf freiwilligeSelbstauskünfte<br />

stützten und diese<br />

im Nachhinein überprüfen<br />

und korrigieren.<br />

Was aber mit<br />

den über 12 Millionen,<br />

die gar keine<br />

Steuererklärung abzugeben<br />

brauchen? Auch<br />

da bleibt der Kasse nur<br />

das schwammige Fundament<br />

der Selbstauskunft.<br />

Die Bürgerversicherung<br />

will mit der Ungleichbehandlung<br />

aufräumen und verschärft<br />

sie noch. Beske brachte ein Beispiel zweier<br />

Familien mit exakt gleichem Einkommen, aber<br />

über 6000 € unterschiedlicher Beitragshöhe,<br />

weil die Einkünfte aus verschiedenen Quellen<br />

stammten.<br />

Würde die Beitragsbemessungsgrundlage<br />

ganz aufgehoben, würde eine Massenflucht<br />

aus der GKV in die private Krankenversicherung<br />

einsetzen, prognostizierte Beske.<br />

Eine Volkskrankenversicherung unter Einbeziehung<br />

der Beamten und Selbstständigen<br />

wiederum bedeutete hingegen das sichere<br />

Ende der PKV. Das könne man wollen oder<br />

nicht, es brächte auf alle Fälle das Aus der Investitionsfähigkeit<br />

vieler Krankenhäuser und<br />

Buchbestellung<br />

Die Studie „Veränderungsoptionen in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Bürgerversicherung, Kopfpauschale und<br />

andere Optionen im Test“ von Prof. Beske<br />

ist als Band 102 in der Schriftenreihe des<br />

Fritz-Beske-Instituts für Gesundheits-System-Forschung<br />

in Kiel erschienen und<br />

kann gegen eine Schutzgebühr von 10 €<br />

bestellt werden bei: IGSF Kiel, Weimarer<br />

Straße 8, 24106 Kiel, T: 0431 – 800 60-0,<br />

Fax: 0431 – 800 60-11, E-Mail: info@igsfstiftung.de.


Hoffen auf das Frühjahr 2006<br />

Gesundheitsprämie inkonsequent und unausgegoren, Bürgerversicherung ebenso. Für beide<br />

Note mangelhaft. Nach Prof. Beskes Bewertung meldete sich ein etwas angefressener<br />

Journalist zu Wort: Beide Konzepte taugen ihrer Meinung nach nichts. Wie sieht denn dann<br />

Ihr Konzept aus? Also: Nicht nur Kritik, liebe Wissenschaftler, Konstruktivität ist gefragt.<br />

Der Senior blieb vier Tage vor seinem 82. (!) Geburtstag gelassen: Er sei Politikberater, die<br />

Politiker zu ersetzen sei seine Aufgabe nicht.<br />

Und dennoch, so fügte Prof. Beske an, plane er – so ihm seine Gesundheit dies noch ermögliche<br />

–, „rechtzeitig vor der Bundestagswahl ein Konzept für die Zukunft der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung vorzulegen“. Mit einer Breite von Veränderungsvorschlägen.<br />

Denn nur wenn man in allen Bereichen verändernd tätig werde, habe die GKV eine Zukunft.<br />

Und er deutete an, nach seiner Sicht gehörten Rehabilitation und Pflegeversicherung<br />

zur GKV, sie seien nur „irrtümlich“ aus dieser genommen worden.<br />

Hoffen auf das Frühjahr 2006.<br />

Hoffen auf Beskes Vorschläge.<br />

Den beiden „Großen“ unter den Parteien, SPD und CDU/CSU, hatte Beske in seinem<br />

Schlusswort ins Gewissen geredet: Beide sollten noch vor der Bundestagswahl 2006 Gesetzesentwürfe<br />

vorlegen. Er, Beske, der viele solcher Entwürfe als Staatssekretär mit ausgearbeitet<br />

habe, wisse, dass dies ein sehr „heilsames Unterfangen“ werden könnte, weil<br />

die Parteien dabei merkten, „wo die Probleme ihrer bisher nur mit Eckpunkten belegten<br />

Vorstellungen liegen“. Zudem: „Nur bei Gesetzesentwürfen weiß der Bürger, was tatsächlich<br />

auf ihn zukommt.“<br />

Hoffen auf das Frühjahr 2006.<br />

Hoffen auf Beskes Vorschläge.<br />

Hoffen auch auf Gesetzentwürfe der beiden „Großen“?<br />

Der 82-jährige Beske eher skeptisch: „Beide haben nicht die Absicht, einen Gesetzentwurf<br />

vorzulegen.“<br />

Und doch sagt der Professor hart: „Meine Forderung bleibt: Wenn die Politik ehrlich ist,<br />

muss sie solche Gesetzentwürfe vor der Wahl vorlegen.“<br />

Ehrliche Politik?<br />

Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.<br />

Kein Glaube, wenigstens Hoffnung?<br />

Hoffen auf das Frühjahr 2006? (hak)<br />

Dr. Ahrens: Nachdem bisher nur Leistungsausgrenzungen<br />

erfolgten, liegen jetzt wenigstens –<br />

wenn auch ziemlich unkonkrete – Vorschläge der<br />

Parteien auf dem Tisch. Nun sollten sich diese zusammensetzen<br />

und sagen, was sie gemeinsam<br />

wollen. Was erwarte ich? 1. Die Lohnnebenkostendebatte<br />

muss vom Tisch. 2. Die Belastung des<br />

einzelnen muss vertretbar bleiben. 3. Der Verwaltungsaufwand<br />

muss finanzierbar sein. – Die Einnahmen<br />

können wir zwar neu ordnen, das ändert<br />

aber nichts an der Unwirtschaftlichkeit des Systems.<br />

Neue Strukturen sind nötig und mehr Wettbewerb!<br />

Fotos: Hans-Albrecht Kühne<br />

Niedergelassener mit sich, die diese Fähigkeit<br />

zu großen Teilen aus den Erlösen von Privatpatienten<br />

zögen.<br />

Die Bürgerversicherung verspricht eine beitragsfreie<br />

Mitversicherung von Ehepartnern<br />

und Kindern, tatsächlich aber werden alle Familieneinkünfte<br />

zur Beitragsermittlung herangezogen,<br />

und somit sind alle Familienmitglieder<br />

am Beitrag beteiligt.<br />

Die Kopfpauschale/Gesundheitsprämie<br />

Prof. Beske: „Die Kopfpauschale ist im Grunde<br />

ein Umlageverfahren, wie die GKV und<br />

die Bürgerversicherung. Die Ausgaben eines<br />

Jahres werden über Kopfpauschalen desselben<br />

Jahres finanziert. Steigen die Ausgaben,<br />

steigen auch die Kopfpauschalen.“<br />

Das Problem aber liegt in der individuellen<br />

Zuschussbemessung. Über 30 Millionen Menschen<br />

müssen Zuschüsse über den sozialen<br />

Ausgleich erhalten. Diese Ermittlung (und sich<br />

ständig wiederholende Überprüfung) erfordert<br />

einen noch höheren Verwaltungsaufwand<br />

als bei der Bürgerversicherung. Fiktive<br />

Kopfpauschale minus Zuschuss gleich zu entrichtende<br />

Kopfpauschale – eine Daueraufgabe,<br />

eine Dauerrechnung für die Kassen. Und<br />

Gesundheitspolitik<br />

Dr. Richter-Reichhelm: Nachhaltigkeit wird von<br />

keinem der beiden vorgeschlagenen Systeme erreicht.<br />

Wir haben kein Ausgaben-, sondern ein<br />

Einnahmeproblem, vor allem durch die hohe Zahl<br />

der Arbeitslosen. Die Ausgaben der GKV sind<br />

verglichen mit dem Bruttoinlandsprodukt immer<br />

bei etwa 7 % geblieben. Wir Ärzte sind auf der<br />

Ausgabenseite ausgequetscht wie eine Zitrone.<br />

Kostengünstiger als die niedergelassene Ärzteschaft<br />

jetzt schon arbeitet geht es gar nicht. Ein<br />

Beispiel: Der Umsatz in meiner Praxis hat sich um<br />

60 % auf 40 % reduziert. Ohne Privatpatienten<br />

hätte ich längst pleite gemacht.<br />

es treten die gleichen Zeit- und Finanzprobleme<br />

wie die schon bei der Bürgerversicherung<br />

erwähnten auf, weil die Kassen für jeden Bürger<br />

prüfen müssen, hat er zuviel oder zuwenig<br />

gezahlt.<br />

Wird, wie von vielen Kopfpauschalenkonzepten<br />

gefordert, der vielleicht auf 6,5 % festgeschriebene<br />

Arbeitgeberbeitrag künftig an den<br />

Arbeitnehmer ausgezahlt, so wird der bisher<br />

einkommenssteuer- und sozialversicherungsfreie<br />

Arbeitgeberbeitrag dann einkommenssteuer-<br />

und sozialversicherungspflichtig. Das<br />

Nettoeinkommen sinkt, und um diese Belastung<br />

zu verringern, müssten Steuergesetze<br />

und Sozialgesetzbuch geändert werden.<br />

Probleme sieht Beske auch bei dem im<br />

Zusammenhang mit der Kopfpauschale vorgeschlagenen<br />

teilweisen oder vollständigen<br />

Kapitaldeckung. Der Aufbau eines Kapitalstocks<br />

würde zu schwerwiegenden Übergangsbelastungen<br />

der Bevölkerung führen.<br />

Beske sprach von 920 Milliarden für eine<br />

zehnjährige Übergangsperiode bei vollständiger<br />

Kapitaldeckung. Und nach dieser Übergangsperiode<br />

rechnet der Kieler Professor mit<br />

jährlichen Belastungen von 30 bis 150 Milliarden<br />

durch den Sozialausgleich. Beske<br />

nüchtern: „Ich wüsste niemand, der sagen<br />

könnte, woher dieses Geld kommt...“<br />

Die dafür nötigen Geldquellen hat noch niemand<br />

entdeckt. Den Stein der Weisen, wie die<br />

GKV auf eine zukunftsfeste Grundlage gestellt<br />

werden könnte, diesen Stein der Weisen hat<br />

noch niemand gefunden. Die Politik, so<br />

scheint es, hat ihn noch nicht einmal mit Konsequenz<br />

oder gar mit Elan gesucht. hak<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

13


Gesundheitspolitik<br />

Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie<br />

Gehen Deutschland die Chirurgen aus?<br />

2008 wird es einen spürbaren Rückgang an<br />

chirurgischen Fachärzten in Deutschland<br />

geben. „Schreitet die derzeitige Entwicklung<br />

voran, kommt es in der Chirurgie zu einem<br />

Personalmangel, der sich auf den Klinikbetrieb<br />

auswirken und der auch die Patienten<br />

treffen wird“, warnte Professor Dr. med.<br />

Matthias Rothmund, Präsident der Deutschen<br />

Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), auf<br />

einer Pressekonferenz in Berlin.<br />

Ursache des Ärzteschwundes im Fach Chirurgie:<br />

Es fehlt an Nachwuchs. Immer weniger<br />

Studenten und junge Ärzte schlagen diese<br />

Laufbahn ein. Der Wunsch nach einem „kontrollierbaren<br />

Lebensstil“, nach mehr Lebensqualität<br />

steht im Widerspruch zum Klinikalltag.<br />

„Angehende Mediziner streben vermehrt<br />

Spezialisierungen an, die geregeltere Arbeitszeiten<br />

und besser planbare Freizeit erlauben“,<br />

erläuterte Professor Rothmund. Deshalb<br />

haben Fächer wie Dermatologie, Augenheilkunde<br />

oder Anästhesie Zulauf.<br />

Der Rückgang an Fachärzten für Chirurgie<br />

lässt sich international beobachten. In<br />

Deutschland zeigt er sich jedoch besonders<br />

krass. Seit 1991 ist der Anteil junger Ärzte<br />

hier um 40 Prozent gesunken. Und in den<br />

nächsten Jahren – das verheißt die Alterspy-<br />

Speziell auf den chirurgischen Nachwuchs in<br />

Mitteldeutschland ging PD Dr. Matthias Pross,<br />

Oberarzt an der Klinik für Allgemeine, Viszeral-<br />

und Gefäßchirurgie der Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg, ein. Derzeit<br />

gibt es in Sachsen-Anhalt, Sachsen und<br />

Thüringen zwar noch keinen gravierenden<br />

Facharztmangel, der zahlenmäßige Einbruch<br />

sei aber vorprogrammiert und absehbar.<br />

2007/2008 werde es in den drei genannten<br />

Bundesländern etwa 1000 Chirurgen weniger<br />

als heute geben. Zum einen wirke sich der<br />

„Wille nach einem geregelten Lebensstil, nach<br />

Lebensqualität, nach planbarer Freizeit mit<br />

der Familie“ negativ auf die Wahl der chirurgischen<br />

Fachdisziplinen aus. Hinzu komme<br />

zum anderen die statistisch belegte Überalterung<br />

der Chirurgen auch in Mitteldeutschland.<br />

Der Anteil der unter 35-Jährigen beispielsweise<br />

sei von 1991 bis 2003 um über<br />

40 % gesunken. Unter den neu angemeldeten<br />

Ärzten in Sachsen-Anhalt beispielsweise ver-<br />

14 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Prof. Dr. Rothmund (r.), Präsident der DGCH, und<br />

Generalsekretär Prof. Dr. Hartwig Bauer während<br />

der Pressekonferenz am 8. Dezember in Berlin.<br />

Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />

ramide – treten viele Chirurgen in den Ruhestand.<br />

Was schreckt die Jungen ab? Neben<br />

dem hohen Verwaltungsaufwand speziell in<br />

der Chirurgie: lange Ausbildungszeiten, sinkende<br />

Vergütung und eine hohe Zahl an nicht<br />

auszugleichenden Überstunden.<br />

Außerdem gilt die Chirurgie als traditionelle<br />

Männerdomäne. Der steigende Anteil an Medizinstudentinnen<br />

spielt deshalb ebenfalls<br />

eine Rolle. Meiden die Absolventinnen das<br />

Fach weiterhin, hat die Chirurgie zukünftig<br />

noch weniger Zulauf. Ein Anliegen der DGCH<br />

ist es daher, dass Fach für Frauen attraktiver<br />

zu machen.<br />

Lösungsansätze sieht die DGCH weiter unter<br />

anderem in alternativen Arbeitszeitmodellen.<br />

Jedem im Krankenhaus tätigen Arzt sei klar,<br />

dass er länger als 38,5 Stunden arbeiten<br />

muss, um den oft schwerkranken Patienten<br />

eine gute Behandlung zukommen zu lassen.<br />

Doch „zusätzliche Arbeitszeit wird zurzeit<br />

nicht bezahlt und manchmal sogar kriminalisiert“,<br />

kritisierte Prof. Rothmund. Krankenhausverwaltungen<br />

würden den Ärzten zudem<br />

vorwerfen, dass sie illegal und ohne Versicherungsschutz<br />

arbeiteten.<br />

Weiter forderte der Präsident, Ärzte von arztfremden<br />

Aufgaben wie etwa Verschlüsseln<br />

und Abrechnen zu entlasten. Gelingt es nicht,<br />

die aktuelle Negativentwicklung zu stoppen,<br />

könnte dies zu deutlichen Einschnitten im Gesundheitswesen<br />

führen: Verminderte Qualität<br />

der Behandlung, Wartelisten für bestimmte<br />

Operationen und chirurgische Unterversorgung<br />

der Patienten.<br />

Noch steht die Chirurgie in Deutschland personell<br />

und auch qualitativ gut da. „Doch<br />

wenn nicht bald gegengesteuert wird, werden<br />

wir unter dem Ärztemangel spürbar zu<br />

leiden haben“, warnte Prof. Rothmund.<br />

PD Dr. med. habil. Matthias Pross aus Magdeburg:<br />

In Mitteldeutschland werden bald 1000 Chirurgen fehlen<br />

PD Dr. Mattias Pross aus Magdeburg ging auf den<br />

für Mitteldeutschland prognostizierten Chirurgenmangel<br />

ein: 2007/2008 wird es dort etwa 1000<br />

Chirurgen weniger als heute geben. Foto: Kühne<br />

ringerte sich der prozentuale Anteil von Weiterbildungsassistenten<br />

Chirurgie von 13 %<br />

(1998) auf 5,8 % (2003).<br />

Dr. Pross nannte deutsche Besonderheiten,<br />

die den Beruf des Chirurgen immer unattraktiver<br />

erscheinen lassen: enorme Zunahme der<br />

administrativen Aufgaben, lange, oft nicht<br />

strukturierte Ausbildungszeiten, sinkende Vergütung,<br />

allgemeiner Kostendruck im Gesundheitswesen,<br />

hohe Zahl unbezahlter Überstunden.<br />

Und es kommt noch ein die Situation verschärfender<br />

ostdeutscher Aspekt hinzu. Über<br />

50 % der Medizinstudenten Magdeburgs und<br />

ebenso viele gut ausgebildete Fachärzte verlassen<br />

die Stadt Richtung alte Bundesländer –<br />

wegen der unterschiedlichen Vergütungsbedingungen<br />

in Ost und West...<br />

In einer telefonischen Umfrage für den 2. Mitteldeutschen<br />

Chirurgenkongress war Dr. Pross<br />

auf weitere interessante, zugleich alarmierende<br />

Fakten gestoßen: Nur 55 % der befragten


Weiterbildungsassistenten verfolgten das Ziel,<br />

den Facharzt für Chirurgie zu erwerben.<br />

Wegen des Nachwuchsmangels werden Weiterbildungsstellen<br />

zunehmend durch „Rotationsassistenten“<br />

anderer Fachdisziplinen,<br />

durch Hospitationsärzte oder – zunehmend –<br />

„durch ausländische Kollegen, die ihre vorgeschriebene<br />

Zeit zur Anerkennung der deutschen<br />

Vollapprobation benötigen“ besetzt.<br />

Eine Besetzung, die kurzfristig zwar verständ-<br />

lich erscheint, auf längere Frist aber die<br />

Nachwuchssorgen der Chirurgie verschärfen<br />

wird. Pross wies in diesem Zusammenhang<br />

darauf hin, dass mit einer höheren Zahl ausländischer<br />

Kollegen leider auch zunehmend<br />

Spannungen im Patient-Arzt-Verhältnis registriert<br />

würden.<br />

Dr. Pross schließlich: „Ein weiteres Problem ist<br />

das nicht vorhandene Operationsspektrum für<br />

Gesundheitspolitik<br />

die Ausbildung, obwohl die Weiterbildungsermächtigung<br />

gewährt wurde.“<br />

Auch die Ökonomisierung der Krankenhäuser<br />

wirkt sich oft negativ auf die Weiterbildungsbedingungen<br />

aus. „Weiterbildungsoperationen“<br />

erfordern in der Regel 50 % mehr<br />

Zeit. Also werden viele Eingriffe, die assistiert<br />

werden könnten, aus finanziellen Gründen<br />

nicht assistiert, obwohl sie eigentlich zum<br />

Ausbildungskatalog gehören. (hak)<br />

Prof. Dr. Rothmund:<br />

Nachwuchssorgen in der Chirurgie – was muss sich ändern?<br />

Der Chirurgenmangel ist Teil des Ärztemangels,<br />

der sich in Deutschland nach Auffassung<br />

des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chirurgie seit etwa vier Jahren bemerkbar<br />

macht. Prof. Rothmund nannte für die Unzufriedenheit<br />

junger Mediziner mit dem Arztberuf<br />

fünf Hauptgründe:<br />

1. die langen und ungünstigen Arbeitszeiten,<br />

2. die erhebliche physische und psychische<br />

Belastung,<br />

3. die schlechte Bezahlung,<br />

4. den Zwang zu arztfremden Tätigkeiten und<br />

5. die schlechten Karrierechancen bzw. Endpositionen.<br />

Ärztemangel ist keine spezifisch deutsche Erscheinung,<br />

auch andere westliche Länder wie<br />

die USA, England, Norwegen, Schweden<br />

oder Frankreich beklagen diese Entwicklung,<br />

auf die bereits eine Untersuchung in den 80er<br />

Jahren aus den USA hinwies. Junge Ärzte<br />

bevorzugen wegen der höheren Lebensqualität<br />

Fächer mit festen oder weniger ungünstigen<br />

Arbeitszeiten, also z. B. Dermatologie,<br />

Augenheilkunde, Anästhesie oder Notfallme-<br />

dizin, wie Prof. Rothmund ausführte. Die Chirurgie,<br />

Innere Medizin oder Gynäkologie hingegen<br />

seien in der Gunst der Bewerber deutlich<br />

gesunken.<br />

Rothmund: „Innerhalb des Arztberufes verstärkt<br />

sich auch bei uns die Tendenz zur Auswahl<br />

von Spezialfächern mit kontrollierbarem<br />

Lebensstil.“<br />

Umfrage in Nordrhein-Westfalen<br />

Wo drückt Chirurgen der Schuh?<br />

Ergebnisse einer Umfrage unter jungen<br />

Chirurgen für die 171. Tagung der Vereinigung<br />

Niederrheinisch-Westfälischer Chirurgen<br />

stellte PD Dr. Wolfgang Schröder, Oberarzt<br />

an der Klinik für Viszeral- und<br />

Gefäßchirurgie der Universität Köln, in Berlin<br />

vor. Die chirurgischen Fachärzte und Assistenzärzte<br />

arbeiten im Mittel 65 Stunden<br />

wöchentlich bei einem durchschnittlichen Nettoeinkommen<br />

(einschließlich aller Zulagen)<br />

von 3220 € bzw. 2720 € . Bei 68 % der befragten<br />

Chirurgen entsprach die Vergütung<br />

allerdings nicht den dokumentieren Stunden.<br />

34 % gaben an, weder einen finanziellen<br />

Ausgleich noch Freizeit für geleistete Überstunden<br />

zu erhalten. 70 % der Ärzte gehen<br />

nach dem Bereitschaftsdienst nach Hause.<br />

Der Präsident<br />

der Deutschen<br />

Gesellschaft für<br />

Chirurgie, Prof.<br />

Dr. Matthias<br />

Rothmund, ist<br />

Direktor der Klinik<br />

für Visceral-,<br />

Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

des Klinikums<br />

der Philipps-<br />

Universität<br />

Marburg.<br />

Foto: Kühne<br />

Wöchentlich werden etwa 12 Stunden mit<br />

Dokumentationsaufgaben verbracht. 62 %<br />

der Befragten sind mit der Ausbildung insgesamt<br />

zufrieden, doch ebenso viele (63 %!)<br />

halten indes die Anzahl der durchgeführten<br />

Operationen für zu gering. 72 % der Ärzte<br />

würden für einen Teil der Ausbildung in eine<br />

andere chirurgische Abteilung wechseln, 63<br />

% sogar einen Ortswechsel deshalb in Kauf<br />

nehmen. Zufrieden mit den Arbeitsbedingungen<br />

waren 12 %, 39 % waren es nicht. 48 %<br />

lagen dazwischen, tendierten zur Zufriedenheit.<br />

Ursachen für schlechte Arbeitsbedingungen<br />

sahen 34 % in unzureichender finanzieller<br />

Vergütung, 33 % in zu langen und schlecht<br />

strukturierten Arbeitszeiten und 26 % im zu<br />

hohen Anteil fachfremder Arbeiten. (hak)<br />

Der Präsident stellte drei Hauptforderungen<br />

nach Veränderung auf:<br />

1. „sachgerechte und adäquate Arbeitszeiten“,<br />

worunter er nicht die 35- oder 40-h-<br />

Woche versteht, sondern – „um den oft<br />

schwerkranken Patienten eine gute Behandlung<br />

zukommen zu lassen“ – eher die<br />

48-h-Woche, wobei in universitären Einrichtungen<br />

nach seiner Meinung noch einmal<br />

12 Stunden für Forschung und Lehre<br />

hinzukommen. Aber: „Die Mehrarbeit<br />

muss angemessen bezahlt werden.“<br />

2. forderte Prof. Rothmund, müssen Ärzte von<br />

arztfremden Tätigkeiten, vor allem vom<br />

Codieren für die Abrechnung der Verwaltung,<br />

entbunden werden. Und<br />

3. müssen „die Bedingungen für die erreichbaren<br />

Endpositionen verbessert werden“.<br />

Fazit: Wenn die Rahmenbedingungen nicht<br />

umgehend geändert, d. h. verbessert werden,<br />

wird Deutschland bald unter dem Ärztemangel<br />

„spürbar leiden“.<br />

Hans-Albrecht Kühne<br />

PD Dr. Wolfgang Schröder: Viele Ärzte dokumentieren<br />

bei weitem nicht alle geleisteten Arbeitsstunden<br />

– aus Angst vor Repressalien. Der Düsseldorfer<br />

Oberarzt forderte „drei Dinge“: 1. eine<br />

strukturierte Ausbildung mit Ausbildern, die sich<br />

ihrer Verantwortung bewusst sind. 2. Verbesserte<br />

Arbeitsbedingungen, die eine persönliche Lebensplanung<br />

ermöglichen. Und 3. die Bereitschaft der<br />

Gesellschaft, den dafür nötigen höheren Preis zu<br />

zahlen. Foto: Kühne<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

15


Gesundheitspolitik/Arzt und Recht<br />

Chirurgenmangel – Prof. Dr. Bauer fordert:<br />

Nicht nur analysieren, sondern handeln!<br />

Missstände im Gesundheitssystem, von Prof.<br />

Rothmund genannt, verschärfen den Ärztemangel.<br />

Aber einige der Ursachen sind auch<br />

hausgemacht. Darauf verwies Prof. Dr. Hartwig<br />

Bauer, Generalsekretär der Deutschen<br />

Gesellschaft für Chirurgie, auf der Pressekonferenz<br />

in Berlin. Er forderte, nicht nur zu analysieren,<br />

sondern zu handeln.<br />

Studenten seine oft am meisten von der Chirurgie<br />

enttäuscht. Deshalb müsse man sie<br />

schon frühzeitig durch eine verbesserte Ausbildung<br />

für dieses Fach begeistern. Studenten<br />

im praktischen Jahr dürfen sich nicht länger<br />

„in erster Linie als billige Arbeitskräfte fühlen“.<br />

Große Verantwortung tragen auch die verantwortlichen<br />

Weiterbilder. Sie müssen qualifiziert<br />

und engagiert gleichermaßen sein. Die<br />

Weiterbildung darf nicht zur Fortsetzung frustrierender<br />

Studentenerlebnisse werden. Es<br />

müssen exakt nachprüfbare Weiterbildungspläne<br />

erstellt werden. Für „unabdingbar“ hält<br />

Prof. Bauer „eine bessere Betreuung der Assi-<br />

Land Brandenburg<br />

Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kultur<br />

Merkblatt<br />

Führung ausländischer akademischer,<br />

staatlicher und kirchlicher Grade<br />

Seit dem 23. März 2004 gelten im Land<br />

Brandenburg neue gesetzliche Regelungen<br />

für die Führung ausländischer akademischer,<br />

staatlicher und kirchlicher Grade. Anders<br />

als bisher bedarf es zur Führung eines<br />

solchen Grades keiner Genehmigung mehr,<br />

das heißt, dass Sie keinen Antrag mehr stellen<br />

müsse, um sich die Führung eines Hochschulgrades<br />

genehmigen zu lassen. Allerdings<br />

gibt es folgendes zu beachten.<br />

Der Grad darf nur geführt werden, wenn<br />

er von einer nach dem Recht des Herkunftslandes<br />

anerkannten Hochschule und<br />

16 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Prof. Dr. Hartwig<br />

Bauer, Generalsekretär<br />

der<br />

DGCH, war von<br />

1981 bis 2002<br />

Chefarzt der<br />

Chirurgischen<br />

Abteilung und<br />

Ärztlicher Direktor<br />

der Kreisklinik<br />

Altötting.<br />

Foto: Kühne<br />

stenten durch Tutoren, wie dies andere Länder<br />

erfolgreich praktizieren“.<br />

Schließlich wünscht sich der Generalsekretär<br />

auch „regelmäßige Personalgespräche mit<br />

Zielformulierungen und deren Überprüfung“.<br />

Forschung und Fortbildung, so Bauer, dürfen<br />

nicht länger „unbezahlt am Feierabend und in<br />

der Freizeit stattfinden“.<br />

auf Grund eines nach dem Recht des Herkunftslandes<br />

anerkannten Hochschulabschlusses<br />

nach einem ordnungsgemäß<br />

durch Prüfung abgeschlossenen Studium<br />

verliehen worden ist.<br />

Der Grad ist in der Form zu führen, in der<br />

er verliehen worden ist (Originalform). Die<br />

verliehene Form kann buchstabengetreu in<br />

lateinische Schrift übertragen werden.<br />

Eine wörtliche deutsche Übersetzung kann<br />

in Klammern angefügt werden. Ferner<br />

kann die im Herkunftsland zugelassene<br />

oder nachweislich allgemein übliche Abkürzung<br />

geführt werden.<br />

Die verleihende Hochschule ist stets anzugeben.<br />

Von diesen Grundsätzen gibt es eine Reihe<br />

von Ausnahmen:<br />

Ohne Herkunftsbezeichnungen dürfen<br />

Hochschulgrade aus Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union oder des Europäischen<br />

Wirtschaftsraumes sowie des Eu-<br />

Während der chirurgischen Weiterbildung<br />

muss der Arbeitsplatz des Arztes attraktiver<br />

werden. Dazu gehört ein exakt definiertes<br />

ärztliches Leistungsprofil. Dazu gehören nicht<br />

berufsfremde Tätigkeiten, mit denen auch<br />

Chirurgen immer mehr überfrachtet werden.<br />

Ansonsten, so Bauer, werde die wertvolle<br />

„Ressource Arzt“ regelrecht verschleudert.<br />

Änderungs- und Verbesserungswünsche, die<br />

aber finanziert werden müssen. In diesem Zusammenhang<br />

wies der Generalsekretär der<br />

DGCH hin, man müsse der Öffentlichkeit unbedingt<br />

deutlich machen, dass es sich hierbei<br />

nicht nur um notwendige Veränderungen für<br />

ein verbessertes Berufsbild der Chirurgen<br />

handele, sondern dass mit den angesprochenen<br />

Veränderungen letztlich die Versorgungsqualität<br />

der Patienten gesichert werden soll.<br />

Chancen für einen Attraktivitätsgewinn der<br />

Chirurgie sieht Prof. Bauer auch in den im<br />

GKV-Modernisierungsgesetz vorgegebenen<br />

neuen Versorgungsformen (Medizinische Versorgungszentren,<br />

integrierte Versorgung, Öffnung<br />

der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen),<br />

weil sie Chancen für den<br />

chirurgischen Nachwuchs bieten.<br />

(hak)<br />

Neue gesetzliche Regelung für die Führung ausländischer akademischer,<br />

staatlicher und kirchlicher Grade im Land Brandenburg<br />

Seit dem 23. März 2004 gelten im Land Brandenburg neue gesetzliche Regelungen für die Führung ausländischer akademischer, staatlicher<br />

und kirchlicher Grade. Die wichtigste Änderung besteht darin, dass es zur Führung eines solchen Grades keiner Genehmigung mehr<br />

bedarf. Allerdings sind eine Reihe von Vorgaben zu beachten, so beispielsweise, dass dieser Grad in der Originalform geführt wird und<br />

die verleihende Hochschule angegeben wird. Da noch weitere Auflagen bestehen, veröffentlichen wir hier ein entsprechendes Merkblatt<br />

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Krahforst, Jur. Geschäftsführer<br />

ropäischen Hochschulinstituts Florenz und<br />

der Päpstlichen Hochschulen geführt werden.<br />

Wer in einem wissenschaftlichen Promotionsverfahren<br />

einen Doktorgrad in einem<br />

Mitgliedstaat der Europäischen Union<br />

oder des Europäischen Wirtschaftsraumes<br />

sowie des Europäischen Hochschulinstituts<br />

Florenz und der Päpstlichen Hochschulen<br />

erworben hat, kann an Stelle der im Herkunftsland<br />

zugelassenen oder nachweislich<br />

allgemein üblichen Abkürzung die<br />

Abkürzung „Dr.“ ohne fachlichen Zusatz<br />

und ohne Herkunftsbezeichnung führen.<br />

Allerdings muss sich der Inhaber des Grades<br />

für eine der beiden Formen entscheiden:<br />

beide Formen dürfen nicht gleichzeitig<br />

geführt werden. Zu beachten ist, dass<br />

diese Sonderregelung nicht für Doktorgrade<br />

gilt, die ohne Promotionsstudien oder<br />

-verfahren vergeben werden. In diesem<br />

Fall muss der Titel in der Originalform geführt<br />

werden.


Angebot<br />

Akademie<br />

für ärztliche<br />

Fortbildung<br />

66 P Fachkundeseminare<br />

Rettungsdienst<br />

(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />

Voraussetzung für die Zulassung<br />

12 Monate klinische Tätigkeit<br />

(Nachweis bitte einreichen)<br />

Wochenkurs<br />

31. Jan. bis 7. Febr. <strong>2005</strong><br />

4. bis 11. April <strong>2005</strong><br />

13. bis 20. Juni <strong>2005</strong><br />

12. bis 19. Sept. <strong>2005</strong><br />

21. bis 28. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 420 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter:<br />

A. Nippraschk, Neuruppin;<br />

Dr. med. G. Schrot, Treuenbrietzen;<br />

Dr. med. E.-G. Stellke, Beeskow<br />

40 P Seminar Leitender Notarzt<br />

5. bis 9. Dez. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 600 €<br />

Ort: Cottbus<br />

Kursleiter:<br />

A. Nippraschk, Neuruppin<br />

8/16 P Qualifikationkurs für<br />

Transfusionsbeauftragte/<br />

Transfusionsverantwortliche<br />

11./12. März <strong>2005</strong> in Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 150 €<br />

Kursleiter: Dr. med. E. Grünelt,<br />

Dr. med. G. Haring; Cottbus<br />

Kurse zur Erlangung der Zusatzbezeichnung<br />

„Chirotherapie“<br />

Die Abstände zwischen den<br />

einzelnen Kursen I bis IV müssen<br />

mindestens drei Monate<br />

betragen.<br />

48 P Kurs IV: 8. bis 13. Febr. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 550 €<br />

59 P Kurs II: 20.bis 25. März <strong>2005</strong><br />

54 P Kurs III: 24. bis 29. Juli <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 500 €<br />

12 P Informationskurs<br />

1./2. Okt. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 110 €<br />

54 P Kurs I: 3. bis 8. Okt. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 500 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Univ.Prof. Dr.sc.med.<br />

G. Badtke, Potsdam<br />

Weiterbildungskurs<br />

Allgemeinmedizin<br />

Block 1: 28./29. Jan. <strong>2005</strong><br />

Block 2: 18./19. Febr. <strong>2005</strong><br />

Block 3: 18./19. März <strong>2005</strong><br />

Block 4: 22./23. April <strong>2005</strong><br />

Block 5: 20./21. Mai <strong>2005</strong><br />

Block 6: 18. Juni <strong>2005</strong><br />

Block 7: 17. Juni <strong>2005</strong><br />

Block 8: 9. Juli <strong>2005</strong><br />

Block 9: 20. Aug. <strong>2005</strong><br />

Block 10: 8. Juli <strong>2005</strong><br />

Block 11: 23./24. Sept. <strong>2005</strong><br />

Block 12: 19. Aug. <strong>2005</strong><br />

Block 13: 14./15. Okt. <strong>2005</strong><br />

Block 14: 4. Juni <strong>2005</strong><br />

Block 18: 4./5. Nov. <strong>2005</strong><br />

Block 19: 25./26. Nov. <strong>2005</strong><br />

Block 20: 9./10. Dez. <strong>2005</strong><br />

Block 15: im Rahmen des Fachkundeseminares<br />

Rettungsdienst<br />

Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Groß Schönebeck<br />

Psychosomatische<br />

Grundversorgung (80 Stunden)<br />

einschließlich Block 16 und 17<br />

Allgemeinmedizin<br />

16 P 16./17. April <strong>2005</strong><br />

20 P 21./22. Mai <strong>2005</strong><br />

20 P 11./12. Juni <strong>2005</strong><br />

19 P 10./11. Sept. <strong>2005</strong><br />

16 P 22./23. Okt. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 640 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Leitung:<br />

Dr. med. R. Kirchner, Cottbus<br />

Weiterbildungskurs<br />

Allgemeinmedizin Block 16 und 17<br />

13./14. Aug. <strong>2005</strong> und 17./18.<br />

Sept. <strong>2005</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 320 €<br />

Leitung:<br />

Dr. med. R. Kirchner, Cottbus<br />

Weiterführende Psychosomatik<br />

(30 Stunden Interventionstechniken,<br />

10 Stunden Balint)<br />

5./6. März und 23./24. April <strong>2005</strong><br />

Ort: Cottbus<br />

Teilnehmergebühr: 320 €<br />

Leitung:<br />

Dr. med. R. Kirchner, Cottbus<br />

3 P Intensivvorbereitung auf die<br />

Facharztprüfung Allgemeinmedizin<br />

jeweils 15.00 bis ca. 18.30 Uhr<br />

18. Mai <strong>2005</strong><br />

16. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 60 €<br />

Ort: Cottbus<br />

Schwerpunkte: Zulassungsvoraussetzung,<br />

Ablauf des Fachgesprächs,<br />

Schwerpunkte und Umfang, Literatur<br />

und Prüfungsvorbereitung für<br />

interessierte Prüfungskandidaten<br />

zum Facharzt Allgemeinmedizin<br />

Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />

Groß Schönebeck<br />

7 P Refresherkurs Optimierte<br />

Herzschrittmacherprogrammierung<br />

mit Trouble-Shooting<br />

14. Jan. <strong>2005</strong> in Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 60 €<br />

Leitung: Dr. W. Kamke, Burg<br />

Sozialmedizin<br />

66 P Aufbaukurs C<br />

28. Febr. bis 11. März <strong>2005</strong><br />

59 P Grundkurs A<br />

11. bis 22. April <strong>2005</strong><br />

53 P Aufbaukurs D<br />

19. bis 30. Sept. <strong>2005</strong><br />

56 P Grundkurs B<br />

14. bis 25. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 380 €<br />

Ort: Bernau<br />

Leitung: Prof. Dr. med. J.-U. Niehoff,<br />

Potsdam<br />

Fortbildung Spezielle<br />

Schmerztherapie (80 Stunden)<br />

14 P Block I: 11./12. März <strong>2005</strong><br />

14 P Block II: 22./23. April <strong>2005</strong><br />

14 P Block III: 2./3. Sept. <strong>2005</strong><br />

14 P Block IV: 11./12. Nov. <strong>2005</strong><br />

16 P Block V: 2./3. Dez. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />

Ort: Potsdam<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Prof. Dr. med. habil. Dipl.-Psych.<br />

D. Seefeldt, Dr. med. K. Gastmeier,<br />

Fortbildung<br />

Dipl.-Med. M. Passon<br />

Sonographie-Kurse Abdomen und<br />

Retroperitoneum<br />

nach den Richtlinien der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung und der<br />

DEGUM<br />

25 P Grundkurs<br />

10. bis 13. Febr. <strong>2005</strong><br />

10. bis 13. März <strong>2005</strong><br />

1. bis 4. Sept. <strong>2005</strong><br />

20. bis 23. Okt. <strong>2005</strong><br />

23 P Aufbaukurs<br />

28. April bis 1. Mai <strong>2005</strong><br />

24. bis 27. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: je 300 €<br />

Ort: Potsdam<br />

Kursleiter:<br />

Prof. Dr. med. J. Hierholzer,<br />

Dr. med. W. Buchholz, Potsdam<br />

6 P DMP Mammakarzinom Land<br />

Brandenburg<br />

16. Febr. <strong>2005</strong> in Fürstenwalde<br />

Teilnehmergebühr: 50 €<br />

Leitung: Dr. med. G. Heinrich,<br />

Fürstenwalde;<br />

Dr. med. A. Kohls, Ludwigsfelde<br />

Grundkurs Palliativmedizin<br />

(40 Stunden)<br />

12 P Teil I: 25./26. Febr. <strong>2005</strong><br />

15 P Teil II: 15./16. April <strong>2005</strong><br />

20 P Teil III: 27./28. Mai <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 150 €/Teil<br />

Ort: Potsdam<br />

5 P Impf-Refresherkurse<br />

6. April <strong>2005</strong><br />

1. Juni <strong>2005</strong><br />

7. Dez. <strong>2005</strong><br />

jeweils 14.00 Uhr<br />

22. Okt. <strong>2005</strong>, 9.00 Uhr<br />

Ort: Potsdam bzw. Dahlewitz<br />

Teilnehmergebühr: 70 €<br />

Leitung: Prof. Dr. med. H. Koch,<br />

Beeskow; Dr. med. R. Schrambke,<br />

Groß Schönebeck<br />

8 P Impf-Basiskurs<br />

12. Nov. <strong>2005</strong><br />

Ort: Potsdam<br />

Teilnehmergebühr: 120 €<br />

Leitung: Prof. Dr. med. H. Koch,<br />

Beeskow; Dr. med. R. Schrambke,<br />

Groß Schönebeck<br />

* Auskunft: LÄKB, Referat<br />

Fortbildung, PF 1<strong>01</strong>445, 03<strong>01</strong>4<br />

Cottbus, Fax: (0355) 78<strong>01</strong>044,<br />

E-Mail: akademie@laekb.de<br />

Rechtsanwältin<br />

Elisabeth Herweg-Prüsse<br />

Tätigkeitsschwerpunkt:<br />

Rechtsfragen zur ärztlichen Berufsausübung<br />

Am Schragen 29 Zugelassen bei allen Amts-<br />

14469 Potsdam und Landgerichten und bei<br />

Tel.: 0331-270 76 07 dem Brandenburgischen<br />

Fax: 0331-270 76 08 Oberlandesgericht<br />

Anzeigen<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

17


Kammerinformationen<br />

M. Radke, J. Schildt<br />

Klinikum „Ernst von Bergmann“ Potsdam, Klinik für Kinder und Jugendliche<br />

Besonderheiten der Diagnostik und Therapie chronisch entzündlicher<br />

Darmerkrankungen (CED) im Kindes- und Jugendalter<br />

Status quo, „Fallstricke“, Zahlen und Fakten<br />

Kinder sind (nur) kleine Erwachsene!<br />

Sind Kinder kleine Erwachsene?<br />

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!<br />

In Abhängigkeit davon, wie jeder Arzt, der<br />

Kinder und Jugendliche betreut, diese Aussagen<br />

interpretiert, kann sich gerade bezüglich<br />

der Früherkennung und Frühbehandlung einer<br />

CED sehr viel entscheiden. Hiervon kann<br />

z. B. abhängen, ob Primärsymptome einer<br />

CED rechtzeitig erkannt und interpretiert werden<br />

und demzufolge eine konsequente Diagnostik<br />

organisiert und durchgeführt wird.<br />

Andererseits resultiert aus dem Risiko der Fehlinterpretation<br />

der Symptome einer CED bei<br />

Kindern, dass auch heute trotz eines hoch entwickelten<br />

medizinischen Standards in<br />

Deutschland im Durchschnitt mehr als ein Jahr<br />

vergeht, ehe bei einem Kind oder einem Jugendlichen<br />

nach Auftritt erster CED-Symptome<br />

eine definitive Diagnose gestellt wird. Dies<br />

ist leider immer noch viel zu häufig der Fall.<br />

Jeder Kindergastroenterologe hat in seinem<br />

„Portfolio“ nicht wenige Patienten, bei denen<br />

es bis zur CED-Diagnostik (zu) lange gedauert<br />

hat und die eine entsprechende Odyssee<br />

hinter sich gebracht haben. Erschwert wird<br />

die zeitnahe Diagnosestellung allerdings<br />

ganz objektiv durch einige „Fallstricke“ oder<br />

die Tatsache, dass es das spezifische Symptom<br />

einer CED im Kindes- und Jugendalter<br />

eben nicht gibt. Die folgenden Beobachtungen<br />

und Erfahrungen werden daher nicht mit<br />

dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit dem<br />

Bedürfnis und der Notwendigkeit einer sachlichen<br />

Information formuliert:<br />

Chronische oder auch chronisch rezidivierende<br />

Bauchschmerzen kommen bei ca.<br />

15 % aller Kinder vor, ohne dass diesen eine<br />

organische Ursache zugrunde liegt. Nur bei<br />

10 bis 15 % aller dieser Kinder mit chronisch<br />

rezidivierenden Bauchschmerzen findet<br />

man eine organische Ursache. Die<br />

große „black box“ der funktionellen Bauchschmerzen<br />

und ihre Differenzierung bei<br />

Kindern stellt manchmal auch den erfahrenen<br />

Kinderarzt vor einige Rätsel.<br />

Durchfälle, auch chronische oder chronisch<br />

rezidivierende, werden von Kindern gelegentlich<br />

ignoriert und den Eltern nicht immer<br />

mitgeteilt. Nicht selten werden sie sogar<br />

als normal erachtet. Pathologische<br />

Stühle (Schleim-, Blutbeimengungen) richtig<br />

zu beurteilen, wäre von Kindern einerseits<br />

18 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Prof. Dr. med.<br />

M. Radke<br />

etwas zuviel verlangt und scheitert andererseits<br />

auch an der modernen Keramikindustrie<br />

(WC-Becken) sowie dem Defäkationsverhalten<br />

von Kindern (welches Kind ist schon den<br />

ganzen Tag zu Hause und schaut nach der<br />

Defäkation schon gern nach hinten …?)<br />

Wachstumsstörung – ein heterogen verursachtes<br />

Symptom, ist oft ein frühes und gelegentlich<br />

eben auch das einzige Primärzeichen<br />

eines M. Crohn. Wachstumsdefizite<br />

treten bei 20 bis 30 % aller Kinder mit M.<br />

Crohn auf. Bei Heranwachsenden sind<br />

Wachstumsdefizite immer Zeichen pathologischer<br />

Prozesse, wobei der eigentliche<br />

Wachstumshormonmangel zahlenmäßig<br />

eher selten und daher von untergeordneter<br />

Bedeutung ist (Abb. 1). Bei Erwachsenen ist<br />

dieses Kardinalsymptom logischerweise unbekannt.<br />

Gewichtsabnahme: Dieses wichtige Symptom<br />

wird oft fehlinterpretiert, besonders<br />

bei weiblichen Adoleszenten, denen eine<br />

psychogene Essstörung unterstellt wird.<br />

Pubertas tarda: Ein verzögerter Pubertätsbeginn<br />

kann ebenfalls erstes Hinweiszeichen<br />

einer CED sein. Hier lohnt sich eine genauere<br />

Anamnese. Bei bereits eingetretener<br />

Pubertätsentwicklung kann eine CED, insbesondere<br />

der M. Crohn, eine regelrechte<br />

Fortsetzung der Pubertätsentwicklung erheblich<br />

negativ beeinflussen und u. U. zur<br />

sekundären Amenorrhoe führen.<br />

Eisenmangel – ein besonders bei Klein- und<br />

Schulkindern häufiger (Labor-)Befund wird<br />

oft – und dies zurecht – auf nutritive Ursachen<br />

zurückgeführt. Kinder essen nicht immer<br />

ausreichend und gern Fleisch. Der nutritiv<br />

bedingte Eisenmangel ist auch bei<br />

gesunden Kindern der häufigste ernährungsbedingte<br />

Mangelzustand.<br />

Dr. Janko<br />

Schildt<br />

Gelenkbeschwerden – die häufigsten extraintestinalen<br />

CED-Symptome bei Kindern<br />

überhaupt – sind oft Fehlinterpretationen<br />

unterworfen. Schmerzhafte Hüft- oder Kniegelenke<br />

werden auf das Wachstum<br />

(„Wachstumsschmerz“) oder sportliche Aktivität<br />

zurückgeführt. Oft wird die Notwendigkeit<br />

einer Vorstellung beim Orthopäden,<br />

Kinderchirurgen, Rheumatologen oder Physiotherapeuten<br />

mit diesen Beschwerden as-<br />

Abb. 1: Darstellung von Körperlängenwachstum<br />

und Körpergewichtsentwicklung bei einer jugendlichen<br />

M.-Crohn-Patientin, die im Alter von etwa<br />

10 Jahren erste Symptome entwickelte bei Diagnosestellung<br />

mit ca. 11 Jahren.


soziiert. Im ungünstigsten Fall wird arthroskopiert.<br />

Hautveränderungen: Die Beurteilung und<br />

Dokumentation perianaler Hautveränderungen<br />

scheitert nicht selten daran, dass die<br />

Inspektion der Perianalregion sowie die<br />

rektale Untersuchung bei Kindern wohl zu<br />

häufig unterbleibt. Ein Erythema nodosum<br />

(Abb. 2) führt eher zu einer Überweisung<br />

zum Rheumatologen als zum Kindergastroenterologen.<br />

Abb. 2: Ausgeprägtes Erythema nodosum bei einem 12jährigen Mädchen<br />

mit M. Crohn.<br />

Obwohl der erste Bericht über ein Kind mit M.<br />

Crohn bereits 1959 publiziert wurde, trifft<br />

man gelegentlich noch die Meinung an, chronisch<br />

entzündliche Darmerkrankungen bei<br />

Kindern würde es gar nicht geben. Die Inzidenz-<br />

und Prävalenzentwicklung des M.<br />

Crohn und auch der Colitis ulcerosa im Kindes-<br />

und Jugendalter lässt derzeit folgende<br />

Aussagen zu:<br />

Je nach Studienzuschnitt liegt die Rate der<br />

jährlichen Neuerkrankungen (Inzidenz)<br />

chronisch entzündlicher Darmerkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter bei ca. 4<br />

(Wales) bzw. 5,5 (Sächsisches CED-Register)<br />

pro 100 000 Kinder. Dies bedeutet,<br />

dass in Deutschland ca. 800 Kinder und Jugendliche<br />

unter 18 Jahren pro Jahr neu an<br />

einer CED erkranken.<br />

Die Prävalenz der CED (Häufigkeit zum Zeitpunkt<br />

X) beträgt für Deutschland ca.<br />

200 000 Patienten, darunter ca. 60 000 Kinder<br />

und Jugendliche (Behrens, 2002).<br />

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass<br />

insbesondere der M. Crohn bei Kindern einerseits<br />

häufiger wird und andererseits auch<br />

immer jüngere Kinder betrifft.<br />

Aus diesen Zusammenhängen folgt, dass<br />

die Diagnostik von CED im Kindes- und<br />

Jugendalter besonders davon abhängt,<br />

ob daran gedacht wird. Natürlich bedarf die<br />

endoskopische Diagnostik im Kindesalter<br />

einiger Spezifika, die zu beachten sind (altersentsprechendes<br />

Equipment, adäquate Analgosedierung,<br />

Vermeiden von Übertherapie,<br />

zurückhaltender Einsatz von ionisierenden<br />

Strahlen). Grundsätzlich unterscheidet sich<br />

die CED-Diagnostik jedoch nicht von jener bei<br />

Erwachsenen: Bei klarer Indikation ist kein<br />

Kind zu klein für eine endoskopische Untersuchung!<br />

Therapie, Therapieziele, Therapeutika<br />

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!<br />

Diese Aussage kann besonders im Hinblick<br />

auf CED bei Kindern nicht oft genug betont<br />

werden. Dem steht de facto entgegen, dass<br />

die meisten Medikamente<br />

zur CED-Behandlung<br />

für Kinder<br />

nicht zugelassen sind<br />

und demgegenüber<br />

Daten aus klinischen<br />

Therapiestudien bei<br />

Kindern mit CED oft<br />

nicht vorhanden sind.<br />

Dieser Mangel muss<br />

durch gut ausgebildete<br />

und erfahrene Kindergastroenterologen<br />

ausgeglichen werden,<br />

will man Kinder nicht<br />

a priori vom medizinischen<br />

Fortschritt abkoppeln.<br />

Die Tatsache, dass therapeutische Intentionen<br />

immer noch dadurch beeinträchtigt<br />

sind, dass eine klare ätiologische Einordnung<br />

der Genese von CED nach wie vor unmöglich<br />

ist, gilt insbesondere für das Kindes- und Jugendalter.<br />

Dennoch muss eine möglichst effiziente<br />

Therapie mit den Patienten/Eltern erörtert<br />

werden, wobei das Erreichen folgender<br />

Therapieziele anzustreben ist:<br />

Möglichst schnelles Erreichen einer Remission<br />

und Zurückdrängung der Aktivität einer<br />

CED nach Primärdiagnose (ein initial oft<br />

notwendiger Krankenhausaufenthalt sollte<br />

zeitlich möglichst begrenzt bleiben)<br />

Erreichen eines möglichst langen rezidivfreien<br />

Intervalls (Remission) mit Hinauszögerung<br />

oder Vermeidung eines neuen Schubes<br />

Gewährleistung einer normalen somatischen<br />

Entwicklung; die Vermeidung bzw.<br />

Begrenzung von Wachstumsdefiziten ist<br />

zentrales Therapieziel, auch aus psychologischen<br />

Gründen<br />

Anstreben einer Lebensqualität, die jener<br />

Gesunder vergleichbar ist; dies betrifft den<br />

Schulbesuch, die Freizeitaktivitäten Jugendlicher<br />

und schließlich auch die Berufswahl.<br />

Zum Erreichen einer schnellen Remission gravierender<br />

CED werden in den meisten Zentren<br />

konventionelle, systemisch applizierbare<br />

Steroide eingesetzt. Anzustreben sind die Begrenzung<br />

der Steroid-Applikation auf wenige<br />

Wochen und der Versuch, in der remissionserhaltenden<br />

Dauertherapie ohne Steroide<br />

auszukommen. Zu jenen Medikamenten, die<br />

als Therapiesäulen bei Erstmanifestation aber<br />

Kammerinformationen<br />

auch zur Remissionserhaltung Anwendung<br />

finden, gehören Salicylate, insbesondere 5-<br />

Aminosalicylate (Mesalazin). Sie werden<br />

auch bei Kindern ohne gravierende Probleme<br />

eingesetzt, abgesehen von vergleichsweise<br />

seltenen unerwünschten Nebenwirkungen. 5-<br />

Aminosalicylate (5-ASA) stehen in verschiedenen<br />

galenischen Zubereitungen zur oralen<br />

und rektalen Applikation zur Verfügung. Sie<br />

werden je nach Aktivität des Krankheitsbildes<br />

und in Abhängigkeit von seiner Ausdehnung<br />

appliziert und dosiert.<br />

In den letzten Jahren hat sich immer mehr bewährt,<br />

Azathioprin schon früh, d. h. bei Erstmanifestation<br />

in den Behandlungsplan aufzunehmen,<br />

insbesondere bei M. Crohn. Von<br />

einer überwiegend guten Verträglichkeit kann<br />

ausgegangen werden. Die Azathioprinwirkung<br />

setzt in aller Regel frühestens 8 Wochen<br />

nach Beginn der Behandlung ein und ermöglicht<br />

die sukzessive Reduktion bzw. Eliminierung<br />

der systemischen Steroidtherapie.<br />

Alternative Immunsuppressiva, z. B. Methotrexat<br />

(MTX), Cyclosporin A oder Tacrolimus,<br />

werden bei Kindern und Jugendlichen nur im<br />

Einzelfall, d. h. bei schwersten Verläufen angewandt.<br />

Die in den letzten Jahren in der Erwachsenen-<br />

Gastroenterologie vermehrt eingesetzten firstpass-Steroide<br />

(Budesonid) finden auch bei<br />

Kindern und Jugendlichen Anwendung. Die<br />

wenigen einschlägigen Studien bei Kindern<br />

und Jugendlichen mit CED haben eine gewisse<br />

Anfangseuphorie etwas gebremst. Auf jeden<br />

Fall kann von einem geringeren Nebenwirkungspotential<br />

dieser neuartigen Steroidformulierung<br />

ausgegangen werden.<br />

Ein aktuelles und innovatives Therapieprinzip,<br />

das bei komplizierten M.-Crohn-Verläufen im<br />

Erwachsenenalter, aber auch bereits bei Jugendlichen<br />

und Kindern Anwendung findet,<br />

ist die Applikation von Immunmodulatoren.<br />

Die meisten Erfahrungen gibt es hierzu mit Infliximab,<br />

einem chimären, aus murinen und<br />

humanen Anteilen bestehendem Antikörper<br />

gegen Tumornekrosefaktor (TNF) a. Berichte<br />

über Behandlungen des M. Crohn im Kindesund<br />

Jugendalter mit Infliximab (Remicade) beschränken<br />

sich vorerst nur auf kasuistische<br />

Verläufe. Für Kinder und Jugendliche mit<br />

komplizierten M.-Crohn-Verläufen, z. B. mit<br />

Fistelbildungen, ist die Gabe von Infliximab<br />

bereits jetzt eine gute Alternative und sollte<br />

sorgfältig erwogen werden, insbesondere<br />

wenn über operative Interventionen zur Fistelbeherrschung<br />

oder bei drohenden Darmstenosen<br />

nachgedacht wird (Abb. 3 und 4).<br />

Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Therapieplanung<br />

ist das Erreichen eines normalen<br />

Längenwachstums durch Ernährungstherapie<br />

(hyperkalorische Ernährung). Hier<br />

spielen neuartige Nahrungen eine Rolle, die<br />

antientzündliche und wachstumsstimulierende<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

19


Fortbildung<br />

Wirkungen auf Schleimhautebene induzieren<br />

helfen.<br />

Noch weitgehend kursorisch und wenig systematisch<br />

untersucht ist die Behandlung von<br />

kleinwüchsigen Kindern und Jugendlichen mit<br />

M. Crohn mit Wachstumshormonen. Auch<br />

hier werden z. Zt. Studien durchgeführt.<br />

Ebenfalls im wissenschaftlichen Anfangsstadium<br />

ist die Behandlung von Patienten mit Colitis<br />

ulcerosa und auch ggf. M. Crohn mit Probiotika.<br />

Hierüber gibt es derzeit nur wenige<br />

Daten aus der Erwachsenen-Gastroenterologie,<br />

während für das Kindes- und Jugendalter<br />

Ergebnisse von Behandlungsversuchen mit<br />

Probiotika kaum publiziert wurden.<br />

Abb. 3: Röntgendarstellung einer fuchsbauartigen<br />

enterokutanen Fistel bei einer 14jährigen Patientin<br />

mit M. Crohn im Narbenbereich einer zuvor<br />

operativ behandelten Rektovesikalfistel.<br />

Abb. 4: Dieselbe Patientin wie in Abb. 3, durch Infliximab definitiv verschlossene<br />

Fistel, die z. Zt. länger als 4 Jahre verschlossen blieb.<br />

Compliance:<br />

Schlüssel zum Erfolg in der CED-Therapie<br />

Die optimale Behandlung chronisch entzündlicher<br />

Darmerkrankungen bei Kindern erfordert<br />

einen hohes Maß an Mitarbeit der Kinder<br />

und auch deren Eltern. Diese müssen die<br />

Krankheit verstehen und aktiv an ihrer Bewältigung<br />

mitarbeiten. Erleichtert wird dies, wenn<br />

die Kinder verstehen und selbst dokumentieren,<br />

wie die Krankheit verläuft, wie sie sich<br />

fühlen und welche Untersuchungen gemacht<br />

20 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

wurden und ggf. wiederholt werden müssen.<br />

Der CED-Kinderpass* ist primär als Dokumentationspass<br />

angelegt, fungiert aber zugleich<br />

auch als Notfallpass und enthält selbstverständlich<br />

Angaben zu den behandelnden<br />

Ärzten, so dass im Notfall rasch Rücksprache<br />

gehalten werden kann. Durch die Dokumentation<br />

werden die Kinder direkt aufgefordert,<br />

selbst etwas zu tun und sich aktiv und selbstständig<br />

mit der Erkrankung auseinander zu<br />

setzen. Die Kinder tragen ein, ob sie Durchfälle<br />

haben, ob diese schmerzhaft sind oder<br />

blutig, ob sie Gelenkschmerzen haben oder<br />

andere Symptome im Zusammenhang mit der<br />

Erkrankung. Es gibt für solche Symptome<br />

Punkte und die Kinder können dann quasi<br />

spielerisch die Aktivität, d. h. den augenblicklichen<br />

Schweregrad ihrer Erkrankung selbst<br />

ermitteln. In den Spezialsprechstunden können<br />

wir mit ihnen anhand des Passes die Einträge<br />

diskutieren und sehen, wie die eingeleiteten<br />

Therapiemaßnahmen gewirkt haben.<br />

Wir können die Behandlung ggf. auf einer<br />

besseren Informationsgrundlage modifizieren,<br />

z. B. die Dosierung der Medikamente<br />

und auch mögliche Nebenwirkungen der Medikation<br />

anschaulich besprechen. Ein Vorteil<br />

besteht ferner darin, dass die Kinder durch<br />

dieses Vorgehen zugleich sensibler für die<br />

Symptomatik werden und auftretende Beschwerden<br />

besser zuordnen und verstehen<br />

können.<br />

Für die betreuenden Ärzte liegt ein Vorteil<br />

darin, dass es auch unabhängig vom ärztlichen<br />

Dokumentationssystem eine allgemeine<br />

Dokumentation der<br />

Erkrankung gibt, über<br />

die die Entwicklung<br />

jederzeit nachvollziehbar<br />

ist. Wichtig<br />

ist, dass das subjektive<br />

Befinden der Patienten<br />

durch den Pass<br />

anschaulich ersichtlich<br />

wird. Der Arzt<br />

kann außerdem erkennen,<br />

ob der Patient<br />

eine gute Compliance<br />

hat. Denn wenn<br />

die Kinder den Pass<br />

regelmäßig führen, so<br />

werden sie mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch ihre Medikamente<br />

regelmäßig einnehmen und damit gute Chancen<br />

haben, länger remissionsfrei zu bleiben.<br />

Der Pass kann außerdem helfen, Doppeluntersuchungen<br />

zu vermeiden und erleichtert<br />

ganz zwangsläufig die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem betreuenden Kinderarzt/Hausarzt<br />

und dem Kindergastroenterologen.<br />

Summa summarum: Der Pass hat viele Vorteile<br />

und sicher keinerlei Nachteile. Es ist zu hoffen,<br />

dass alle Kinder und Jugendlichen in<br />

Deutschland den Pass möglichst bald bekommen<br />

und damit arbeiten. Unterstützt wird dieses<br />

Vorhaben von der Gesellschaft für Pädiatrische<br />

Gastroenterologie und Ernährung<br />

(GPGE) sowie von der DCCV, der Deutschen<br />

Colitis ulcerosa - Morbus Crohn Vereinigung.<br />

* Der CED-Kinderpass kann kostenlos angefordert werden<br />

bei der Falk Foundation e.V., Leinenweberstr. 5, 79041<br />

Freiburg.<br />

Haben auch Kinder ein Recht auf<br />

spezialisierte ärztliche Versorgung?<br />

Die vorangehende Argumentation sollte deutlich<br />

gemacht haben, dass diese Frage insbesondere<br />

für Kinder und Jugendliche mit CED<br />

zu bejahen ist. Die GPGE hat durch hohes Engagement<br />

in den letzten Jahren erreichen<br />

können, dass der Deutsche Ärztetag im Mai<br />

2003 eine Zusatzweiterbildung Kindergastroenterologie<br />

in der Musterweiterbildungsordnung<br />

verankert hat. Damit ist die Voraussetzung<br />

gegeben, dass auch CED-Patienten<br />

im Kindes- und Jugendalter künftig in größerem<br />

Umfang von spezialisierten Kindergastroenterologen<br />

betreut werden können. In einem<br />

ersten Schritt sind bundesweit Ausbildungszentren<br />

für Kindergastroenterologie<br />

zertifiziert und benannt worden, die sich<br />

schwerpunktmäßig auch mit der Nachwuchsentwicklung<br />

auf diesem Gebiet befassen werden.<br />

Weitere Informationen hierzu finden sich<br />

auf der Homepage unter www.gpge.de.<br />

Im Bereich der Landesärztekammer Brandenburg<br />

findet demnächst folgende Fortbildung<br />

statt: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

in Kindheit, Jugend, Adoleszenz und<br />

Schwangerschaft am 23. April <strong>2005</strong> in Potsdam<br />

(Anmeldungsmodalitäten werden Anfang<br />

<strong>2005</strong> veröffentlicht).<br />

Zusammenfassung<br />

Besonders bei Kindern und Jugendlichen<br />

hängen Verlauf und Prognose der CED von<br />

der individuellen Situation im Einzelfall ab.<br />

Wegen des frühen Krankheitsbeginns und<br />

der zu erwartenden langen Krankheitsdauer<br />

scheint die Prognose auf den ersten Blick á<br />

priori schlecht bzw. belastet zu sein. Dies ist<br />

bei früher Diagnosestellung, adäquater Behandlung<br />

und professioneller Langzeitbetreuung<br />

jedoch keineswegs schicksalhaft vorprogrammiert.<br />

Die Behandlung von CED-<br />

Patienten in kindergastroenterologischen<br />

Spezialambulanzen garantiert am ehesten,<br />

dass die negativen Folgen dieser chronischen<br />

Krankheiten auf die Entwicklung junger<br />

Menschen begrenzt oder gar völlig egalisiert<br />

werden können.<br />

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter sind auf den ersten<br />

Blick seltene Krankheiten, die sich nicht<br />

im primären Blickfeld des niedergelassenen<br />

Kinderarztes oder Allgemeinmediziners befinden.


Der Auffassung, derartige Krankheiten kämen<br />

bei Kindern nicht vor, muss entschieden<br />

widersprochen werden – nicht zuletzt<br />

aufgrund der in den Industrieländern wohl<br />

zunehmenden Inzidenz.<br />

Bei Verdacht auf eine CED ist kein Patient<br />

zu klein oder zu jung für eine adäquate<br />

Diagnostik. Diese muss den Ansprüchen<br />

kranker Kinder genügen, sie haben einen<br />

„Rechtsanspruch“ auf professionelle, d. h.<br />

schmerzfreie und fachgerecht durchgeführte<br />

Untersuchungen.<br />

Die medikamentöse Behandlung wird<br />

durch fehlende Zulassungen aller einschlä-<br />

gigen Medikamente für das Kindesalter erschwert<br />

und muss durch sorgfältige Information<br />

der Patienten und ihrer Eltern sichergestellt<br />

werden.<br />

Die Beachtung des Grundsatzes „Kinder<br />

sind keine kleinen Erwachsenen“ ist eine<br />

conditio sine qua non für das Erreichen einer<br />

guten Prognose bei diesen sehr ernstzunehmenden<br />

Krankheiten.<br />

Der Kindergastroenterologe hat aufgrund<br />

seiner Ausbildung und seiner Spezialisierung<br />

die beste Option, die Initial- und<br />

Dauerbehandlung erfolgreich durchführen<br />

zu können.<br />

Fortbildung<br />

Literatur (Auswahl)<br />

Behrens, R. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen im<br />

Kindes und Jugendalter. UNI-MED, Bremen, 20<strong>01</strong><br />

Escher JC and the European Collaborative Research<br />

Group on Budesonide in Pediatric IBD. Budesonide versus<br />

prednisolone in children with active Crohn´s disease:<br />

Results of a European Multicenter Trial. J Pediatr Gastroenterol<br />

Nutr 34 (2002) 445 (A)<br />

Jeshion WC, Larsen KL, Jawad AF Azathioprine and 6-mercaptopurine<br />

for the treatment of perianal Crohn´s disease<br />

in children. J Clin Gastroenterol 30 (2000) 294-298<br />

Hyams JS, Markowitz J, Wyllie R. Use of Infliximab in the<br />

treatment of Crohn´s disease in children and adolescents.<br />

J Pediatr 137 (2000) 192-196<br />

Keller KM. CED-Betreuung von Kindern, in: Hoffmann JC,<br />

Kroesen A, Klump B (Hrsg.) Chronisch entzündliche Darmerkrankungen.<br />

Thieme, 2004, 206-223<br />

XVI. Orthopädisches Symposium der Oberlinklinik<br />

Umdenken in der Therapie? Neue Anstöße in Potsdam gegeben!<br />

Das XVI. Orthopädische Symposium der<br />

Oberlinklinik in Potsdam widmete sich im November<br />

2004 dem Thema „Kindliche Fußdeformitäten“,<br />

einem traditionellen Tätigkeitsfeld<br />

des Orthopäden, das schon im Altertum<br />

begann. Neben den häufigen Knick-Plattfußfehlstellungen<br />

stellt insbesondere der angeborene<br />

Klumpfuß hohe Anforderungen an die<br />

Behandler und die Orthopädietechnik.<br />

In Mitteleuropa geht man von einer Klumpfußhäufigkeit<br />

von etwa 1 bis 5 Promille aus –<br />

weltweit werden jährlich etwa 100.000 Kinder<br />

mit Klumpfüßen registriert, wobei Jungen<br />

dabei deutlich häufiger betroffen sind. Für<br />

Brandenburg schwankt die Prävalenzrate<br />

zwischen 18 und 90 Säuglingen pro Jahr. Die<br />

Kind mit typischem Klumpfuß. Fotos: Oberlinklinik<br />

Italiener bezeichnen den Klumpfuß als „Piede<br />

torto“ und geben damit klar die zugrunde liegende<br />

Fehlstellung wieder. Eine Reihe von<br />

konservativen und operativen Behandlungsmethoden<br />

sind bekannt, die abhängig vom<br />

Schweregrad und der Ausprägung der Fehl-<br />

stellung nebeneinander angewendet werden.<br />

Die Erfahrung der behandelnden Ärzte spielt<br />

eine große Rolle, die Ergebnisse der Versorgungen<br />

variieren dadurch häufig. Zunehmend<br />

werden heute Klassifikationen und darauf<br />

basierende Behandlungskonzepte genutzt,<br />

um die Ergebnisse der Klumpfußbehandlung<br />

zu optimieren.<br />

Auch die Oberlinklinik in Potsdam verfolgt seit<br />

2002 ein standardisiertes Konzept in der Behandlung<br />

des Klumpfußes und hatte dazu den<br />

bundesweit bisher bekanntesten Anwender<br />

des Ponseti-Konzepts, Dr. Marc Sinclair vom<br />

Kinderkrankenhaus Hamburg-Altona, eingeladen.<br />

Dr. Sinclair hat in den vergangenen<br />

zweieinhalb Jahren in Hamburg 45 Patienten<br />

mit 70 Klumpfüßen dokumentiert und verzeichnete<br />

eine gute Korrekturrate von 95 %.<br />

Die Ponseti-Methode geht auf den 92-jährigen<br />

spanischen Prof. Dr. Ignazio Ponseti<br />

zurück, der an der Universität von Iowa lehrte<br />

und dort als Emeritus heute noch arbeitet.<br />

Die nach ihm benannte Methode wird von 80<br />

% aller Orthopäden in 29 Ländern inzwischen<br />

aktiv angewendet. Dr. Marc Sinclair wurde<br />

während eines einjährigen USA-Aufenthalts<br />

von Dr. Herzenberg in Baltimore in das Konzept<br />

eingeführt. Bei der Methode, die prinzi-<br />

Pausengespräch von Teilnehmern des Orthopädie-Symposiums.<br />

piell für alle Schweregrade anwendbar ist<br />

und die mit gutem Erfolg bei allen Kindern bis<br />

zum Ende des 1. Lebensjahres angewandt<br />

werden kann (der älteste Patient in Hamburg<br />

war sechs Jahre alt), handelt es sich um ein<br />

komplexes Behandlungsprinzip mit Gipsen,<br />

Schienen und Sehnendurchtrennung, das vor<br />

allem ein gründliches Verständnis vom Bewegungsablauf<br />

der Sprunggelenke voraussetzt.<br />

Die Behandlung beginnt mit in der Regel bis<br />

zu sechs Gipsen, die jeweils eine Woche getragen<br />

werden. Der letzte Gips muss etwa<br />

drei Wochen angelegt werden, so dass man<br />

von einer neun Wochen dauernden Gipstherapie<br />

ausgeht. Daran anschließend folgt eine<br />

dreimonatige Schienenbehandlung, bei der<br />

die Schiene/n am Tage getragen werden.<br />

Nach etwas über 20 Wochen wird die Schiene<br />

nachts für weitere drei bis dreieinhalb Jahre<br />

getragen, ohne dass das Kind in seiner Mobilität<br />

und in der motoririschen Entwicklung<br />

gestört wird. In den USA ist diese wiederentdeckte<br />

Methode durchaus etabliert, in<br />

Deutschland wird es nach Einschätzung von<br />

Dr. Marc Sinclair noch etwas dauern: „In den<br />

USA hat es circa 10 Jahre gebraucht, bis die<br />

Methode von den meisten Orthopäden als<br />

Standard benutzt wurde. Hier in Deutschland<br />

wird es ähnlich sein.<br />

Da jedoch mehrere<br />

neuere Studien zur<br />

Verfügung stehen und<br />

die Methode in zahlreichen<br />

Zentren mit<br />

Erfolg angewandt<br />

wurde, müsste der<br />

Standard der Therapie<br />

meiner Ansicht<br />

nach auch bei uns<br />

geändert werden. Ob<br />

die Ponseti-Methode<br />

vom Buschdoktor in<br />

Uganda oder vom<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

21


Fortbildung/KVBB informiert<br />

High-Tech-Universitätsklinikum in den USA<br />

angewendet wird – sie zeigt sehr gute Resultate<br />

und man kann den Eltern sagen, dass alles<br />

gut wird.“<br />

Dr. Marc Sinclair aus Hamburg.<br />

Dr. Marc Sinclair führt Kurse und Workshops<br />

für Ärztinnen und Ärzte durch und hält wie<br />

beim Potsdamer Symposium Vorträge, um die<br />

Methode bekannt zu machen. Bei einer Therapie,<br />

die keiner Operation bedarf, sind die<br />

Eltern die besten Verbündeten, deshalb führt<br />

er auch für sie Fortbildungen durch und ist<br />

darüber hinaus beim Expertenforum einer Elterninitiative<br />

auf der Webpage (www.klumpfuss-info.de)<br />

aktiv.<br />

Seit zwei Jahren wird die Ponseti-Methode –<br />

bisher einmalig in Brandenburg – in der<br />

Nachzubesetzende<br />

Vertragsarztsitze<br />

Nach Anordnung von Zulassungssperren<br />

durch den Landesausschuss der Ärzte und<br />

Krankenkassen ist die KV Brandenburg gem.<br />

§ 103 Abs. 4 SGB V gesetzlich verpflichtet,<br />

auf Antrag Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung<br />

auszuschreiben.<br />

Eine Garantie für eine wirtschaftliche Praxisführung<br />

nach Übernahme ist mit dieser<br />

Ausschreibung nicht verbunden.<br />

22 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

Oberlinklinik in Potsdam angewendet. Dr.<br />

Robert Krause, Chefarzt der Abteilung Extremitätenchirurgie,<br />

berichtete von bislang 20<br />

Fällen, die seit 2002 behandelt wurden: „Im<br />

Berliner Raum sind wir bisher die einzigen,<br />

die das im größeren Rahmen einsetzen, die<br />

Charité macht jetzt gerade erste Ansätze. Wir<br />

sind sehr zufrieden mit der Methode, die<br />

meist von besorgten Eltern aus Brandenburg<br />

und aus Berlin nachgefragt wird, die nach einer<br />

Alternative zur Operation suchen. Wir<br />

bemühen uns, immer innovativ zu sein, doch<br />

ein guter Arzt ist dabei immer auch etwas vorsichtig,<br />

d. h. alle Methoden müssen im Prüfstand<br />

der Zeit ihre Wirksamkeit erbringen.“<br />

Dr. Robert Krause hat für die Oberlinklinik in<br />

Brandenburg eine kassenärztliche Ermächtigung<br />

zur ambulanten Behandlung des kindlichen<br />

Klumpfußes erhalten und kann damit die<br />

Ergebnisse langfristig beobachten.<br />

Im Mittelpunkt des zweiten Teils des mit über 80<br />

Teilnehmern gut besuchten Potsdamer Symposiums<br />

stand der kindliche Knick- und Plattfuß. Die<br />

Knick- und Plattfußhäufigkeit liegt bei Erwachsenen<br />

bei etwa 40 %. Dabei müssen jedoch keine<br />

Beschwerden auftreten, es sei denn, die Fußfehlform<br />

versteckt sich in einer späteren<br />

Ballenerkrankung. Weit häufiger werden Knickund<br />

Plattfüße eher als kosmetisches Problem<br />

empfunden. Die Behandlungsbedürftigkeit bei<br />

den Fußfehlstellungen liegt im 5-%-Bereich. Dr.<br />

Robert Krause: „Ob eine Fußfehlstellung behandlungspflichtig<br />

oder beobachtungspflichtig<br />

Facharzt/Fachärztin für<br />

Augenheilkunde<br />

Planungsbereich: Oberhavel<br />

Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />

Bewerbungskennziffer: 84/2004<br />

Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />

erhalten Sie bei der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Brandenburg, Ansprechpartnerin:<br />

Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 0331/2309-<br />

320. Die schriftliche Bewerbung für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztsitze ist zwingend<br />

erforderlich. Sie muss die Bewerbungskennzif-<br />

Dr. Robert Krause (r.) im Gespräch mit ärztlichen<br />

Kollegen.<br />

ist, kann nur ein erfahrener Untersucher unterscheiden<br />

– viele Dinge heilt die Natur glücklicherweise<br />

auch von selbst.“ In diesem Zusammenhang<br />

sind vor allem die beim Potsdamer<br />

Symposium vorgestellten therapeutischen Ansätze<br />

interessant, die von einer dynamischen<br />

Betrachtungsweise ausgehen: „Der Trend geht<br />

weg von der starren Einlagenversorgung – mit<br />

weichen, funktionellen Einlagen kann man dem<br />

Fuß sehr viel besser helfen und ihn nach einer<br />

gewissen Zeit normalisieren.“<br />

Gundel Köbke<br />

Kontakt:<br />

Dr. Robert Krause, Chefarzt Abt. Extremitätenchirurgie<br />

der Oberlinklinik, Sekretariat:<br />

Tel. 0331 – 763 43 18,<br />

www.oberlinhaus.de.<br />

Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />

für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />

Übersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen<br />

Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses mit Stand vom 30. November 2004 einschließlich der Beschlüsse:<br />

26/04 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Oberhavel für die Arztgruppe HNO-Heilkunde<br />

27/04 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Elbe-Elster für die Arztgruppe Augenheilkunde<br />

28/04 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Potsdam (St.)für die Arztgruppe Hausärzte<br />

30/04 Anordnung der Zulassungssperre im Planungsbereich Spree-Neiße für die Arztgruppe Augenheilkunde<br />

(Die Übersicht entnehmen Sie bitte dem Brandenburgischen <strong>Ärzteblatt</strong> 11/2004, Seite 351.)<br />

fer, die Anschrift, die Telefonnummer, die<br />

Facharztanerkennung sowie Angaben zum<br />

möglichen Praxisübernahmezeitpunkt enthalten.<br />

Unter dem Stichwort „Ausschreibung” sind die<br />

Unterlagen bis zum 08. Februar <strong>2005</strong> bei der<br />

KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str.<br />

103/104, 14473 Potsdam, einzureichen.<br />

Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,<br />

dass die in der Warteliste eingetragenen Ärzte<br />

nicht automatisch als Bewerber für die ausgeschriebenen<br />

Vertragsarztpraxen gelten.<br />

Potsdam, den <strong>01</strong>. Dezember 2004


Infektionsgeschehen<br />

Im November wurden 48 Häufungen (H)<br />

mit insgesamt 796 Erkrankten (E) aus 13<br />

Kreisen gemeldet, darunter 6 Häufungen<br />

mit unterschiedlichen Erregern (u.a. Coxsackie-Virus;<br />

Adenovirus; Mumps-Virus,<br />

Campylobacter spp.) 2 Pertussis-Häufungen,<br />

6 Salmonellen-Häufungen, 10 Norovirus-Häufungen<br />

und 24 ätiologisch ungeklärte<br />

Häufungen.<br />

Anmerkung<br />

Mit Stand 30. November 2004 wurde die<br />

bisher größte Anzahl von gemeldeten Häufungen<br />

(269 H) erfasst. Es war zu erwarten,<br />

dass bis zum Jahresende die 300-Marke<br />

erreicht bzw. überschritten wurde. Einen<br />

großen Anteil daran haben die durch<br />

Noroviren hervorgerufenen Enteritiden. Die<br />

meisten Häufungen werden jedoch nach<br />

wie vor ätiologisch nicht geklärt.<br />

Die Norovirus-Häufungen mit 288 Erkrankten<br />

traten in 4 Krankenhäusern, 3 Alten- und<br />

Seniorenheimen und 3 Kindertagesstätten<br />

auf. Der Verlauf der Erkrankungen war leicht<br />

bis mittelschwer (Symptomatik: Übelkeit,<br />

Erbrechen und Durchfall, vereinzelt Fieber).<br />

Bei den Pertussis-Häufungen mit 12 Erkrankten<br />

handelt es sich um Ausbrüche in einer<br />

Kindertagesstätte (Märkisch-Oderland) und<br />

einer Familie (Oder-Spree).<br />

Die ätiologisch ungeklärten Häufungen mit<br />

411 Erkrankungsfällen aus 10 Kreisen<br />

betrafen 10 Kindertagesstätten, 9 Alten- o.<br />

Pflegeheime, 3 Krankenhäuser und je eine<br />

Schule und ein Erholungsheim.<br />

Die Salmonellen-Häufungen mit 19 Erkrankten<br />

meldete Märkisch-Oderland. Be-<br />

Praxisinde<br />

Infektionsschutz<br />

troffen waren ausschließlich Familien mit<br />

einer Erkrankungszahl von 2 bis 5 Erkrankten<br />

pro Häufung. Viermal wurde S. Enteritidis<br />

und je einmal S.Typhimurium und Salmonella<br />

Gruppe B nachgewiesen.<br />

Borreliosen<br />

Im November wurden 138 Borreliosen gemeldet.<br />

Bei 119 Erkrankten wurde ein<br />

Erythema migrans, bei 6 Patienten eine<br />

frühe Neuroborreliose und bei 5 Erkrankten<br />

eine Arthritis diagnostiziert. Für die<br />

übrigen Patienten lagen nur allgemeine Angaben<br />

vor (Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen,<br />

Lymphknotenschwellungen), in<br />

einem Fall wurden keine Angaben gemacht.<br />

Einen Zeckenstich konnten 96 Betroffene<br />

in der Anamnese angeben.<br />

Einzelerkrankungen<br />

Eine klinisch-labordiagnostisch<br />

bestätigte Legionellose<br />

eines 67-jährigen Mannes<br />

meldete Dahme-Spreewald.<br />

Der Erkrankte war<br />

stationär mit einer Pneumonie<br />

aufgenommen worden.<br />

Im Urin konnte Legionella<br />

pneumophila-Antigen nachgewiesen<br />

werden. Eine Infektionsquelle<br />

konnte nicht<br />

ermittelt werden.<br />

Eine klinisch-labordiagnostisch<br />

bestätigte Leptospirose<br />

eines 64-jährigen Mannes<br />

meldete Oberhavel. Der<br />

Patient war mit grippeähnlichen<br />

Beschwerden, Ikterus<br />

Landesgesundheitsamt<br />

Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (Dezember 2004 – Auszug)<br />

320<br />

280<br />

240<br />

200<br />

160<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

2004/05-D<br />

2004/05-B<br />

2003/04-D<br />

2003/04-B<br />

43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

42<br />

Kalenderwoche<br />

Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />

29.12. 2003- 28.11. 2004*<br />

Salmonellen-Erkrankung 158 2466<br />

Rotavirus-Erkrankung 57 2238<br />

Campylobacter 175 2<strong>01</strong>9<br />

Yersiniose 21 228<br />

Legionellose 1 14<br />

E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 15 222<br />

EHEC 4 20<br />

Norovirus-Erkrankung 506 3045<br />

Tuberkulose 5 131<br />

Hepatitis A 1 35<br />

Hepatitis B 7 44<br />

Pertussis 74 408<br />

Borreliose 138 1837<br />

* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />

Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />

und Fieber stationär aufgenommen worden.<br />

Mittels ELISA konnte die Diagnose labor-diagnostisch<br />

bestätigt werden. Hinweise<br />

zu möglichen Infektionsquellen gab es<br />

nicht.<br />

Je eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte<br />

Meningokokken-Erkrankung meldeten<br />

Potsdam und Oberspreewald-Lausitz. Der<br />

erste Fall betraf einen 54-jährigen Mann,<br />

der mit Erbrechen, Fieber und Bewusstseinsstörung<br />

stationär aufgenommen wurde.<br />

Die labordiagnostische Bestätigung<br />

erfolgte durch den Erregernachweis (Serogruppe<br />

B). Bei dem zweiten Erkrankten<br />

handelte es sich um einen 2-jährigen Jungen,<br />

der mit Hautblutungen, Fieber und<br />

Nackensteifigkeit hospitalisiert worden<br />

war. Im Liquor konnten mikroskopisch<br />

gramnegative Diplokokken nachgewiesen<br />

werden. Trotz intensivmedizinischer Maßnahmen<br />

verstarb der Junge 3 Tage nach<br />

der stationären Aufnahme.<br />

ARE/Ifluenza-INFO<br />

(Stand: 28. November 2004)<br />

Nach Mitteilung der AG-Influenza ist die<br />

Aktivität der akuten respiratorischen Erkrankungen<br />

auf einem für die Jahreszeit<br />

üblichen Niveau (siehe nebenstehende<br />

Grafik). Im Nationalen Referenzzentrum für<br />

Influenza wurde bisher ein Influenza<br />

A(H3N2)-Virus mittels PCR nachgewiesen.<br />

In Brandenburg wurden seit der 40. Kalenderwoche<br />

18 Influenza-Nachweise (entsprechend<br />

§ 7 Infektionsschutzgesetz) gemeldet.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

23


Rezensiert<br />

Das Aha!-Handbuch der<br />

Aphorismen und Sprüche<br />

Trenkle, Bernhard:<br />

Das Aha!-Handbuch<br />

der Aphorismen und<br />

Sprüche für Therapie,<br />

Beratung und Hängematte,<br />

Carl-Auer-System<br />

Verlag<br />

Heidelberg 2004,<br />

204 S.,<br />

ISBN 3-89670-441-<br />

9, 14,90 €.<br />

Das Büchlein verblüfft und amüsiert. Welchen<br />

Spruch, so wurden Ärzte gefragt, sollte man<br />

therapeutisch ganz bestimmt NICHT verwenden?<br />

Klar die Nummer 1: „Tumor ist, wenn<br />

man trotzdem lacht.“ Diplom-Psychologe<br />

Bernhard Trenkle indes überzeugt in wenigen<br />

Zeilen, dass Krebspatienten ungeachtet der<br />

für sie oft schockierenden Diagnose unbedingt<br />

Hoffnung und Optimismus behalten sollten.<br />

Lachen als Medizin. Auch „Tumor ist,<br />

wenn man trotzdem lacht“ lässt sich für die<br />

Therapie nutzen.<br />

Auf über 200 Seiten, untergliedert nach<br />

Dutzenden von Stichworten oder Situationen,<br />

finden sich über 800 Aphorismen und derbdeftige<br />

Sprüche, die Trenkle über Jahre gesammelt,<br />

gesichtet und durch eigene Gedankenblitze<br />

ergänzt hat. So ist ein Sammelsurium<br />

herausgekommen, das mal zum Schmunzeln,<br />

mal zum stillen Nachdenken veranlasst,<br />

oft aber auch lautes Gelächter hervorrufen<br />

kann. Und lachen ist bekanntlich gesund.<br />

Diese therapeutische Wirkung des Buches<br />

bleibt unbestritten. Ob der Anspruch, aus verschiedenen<br />

Sprüchen „therapeutische Interventionssequenzen<br />

mit verstärkender Wirkung“<br />

zusammenstellen zu können, jedoch<br />

tatsächlich oft erreicht werden wird, bleibt<br />

zumindest fraglich. Muss er aber auch nicht,<br />

das Buch tut trotzdem gut. Diverse Sprüche<br />

tauchen mehrfach im Buch auf. Das ist<br />

gewollt, bleiben sie doch dadurch besser haften.<br />

Weshalb jedoch das Kapitel „Zu Wiederholungen<br />

in diesem Buch“ gleich zweimal<br />

gedruckt wurde (S. 15/16 und 19/20), bleibt<br />

ungeklärt oder ist wohl doch eher ein Versehen.<br />

Den guten Gesamteindruck jedoch<br />

schmälert es kaum. H.-A. K.<br />

Noch ein paar Kostproben:<br />

„Stell dir vor, du gehst in dich,<br />

und keiner ist da.“<br />

„Jeder denkt an sich, so ist an jeden<br />

gedacht.“<br />

„Alkoholiker werden zwar nur halb so alt,<br />

aber dafür sehen sie alles doppelt.“<br />

24 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

„Wer morgens zerknittert aufsteht, hat am<br />

Tag die besten Entfaltungsmöglichkeiten.“<br />

„Ratschläge sind auch Schläge.“<br />

„Lieber ’ne gesunde Verdorbenheit als ’ne<br />

verdorbene Gesundheit.“<br />

„Lieber absahnen als zubuttern.“<br />

„Lieber bisexuell als nie sexuell.“<br />

„Lieber eine 5 in Deutsch als überhaupt<br />

keine persönliche Note.“<br />

„Es ist eine der schwierigsten Übungen,<br />

sich selbst auf den Arm zu nehmen.“<br />

„Leute, die auf dem hohen Ross sitzen,<br />

sind oft weniger beschlagen als das Pferd,<br />

auf dem sie sitzen.“<br />

„Wir haben die veraltete Medizin durch die<br />

verwaltete Medizin ersetzt.“<br />

„Dem Kampf gegen die Krankheit hat<br />

die Verwaltung den Papierkrieg<br />

entgegenzusetzen.“<br />

Neu-Auflage:<br />

„Neues Rezeptur-Formularium“<br />

Standardisierte Rezepturen NRF/SR,<br />

herausgegeben vom Pharmazeutischen<br />

Laboratorium des „Neues Rezeptur-Formularium“,<br />

3., überarbeitete Auflage 2004.<br />

GOVI-Verlag Pharmazeutischer Verlag<br />

GmbH, 164 S., broschiert,<br />

ISBN 3-7741-1023-9, 9,80 €.<br />

Trotz des reichhaltigen Angebots an Fertigarzneimitteln<br />

ist die Magistralrezeptur nach<br />

wie vor unverzichtbarer Bestandteil vor allem<br />

der externen Dermatotherapie, weil sie dem<br />

Arzt einen großen therapeutischen Handlungsspielraum<br />

bietet. Für optimalen Therapieerfolg<br />

und einfaches Rezeptieren stehen<br />

standardisierte Rezepturen aus dem Neuen<br />

Rezeptur-Formularium (NRF) zur Verfügung.<br />

Das jüngst in neuer Auflage erschienene so<br />

genannte „Ärzte-NRF“ im Kitteltaschenformat<br />

fördert die evidenzbasierte Magistralrezeptur<br />

und erleichtert wesentlich die Kommunikation<br />

zwischen Arzt und Apotheker.<br />

Das Ärzte-NRF enthält u. a. 239 standardisierte<br />

Rezepturen mit Kennzeichnung zur Verschreibungspflicht<br />

(„Rp“), Indikationsübersicht<br />

und Wirkstoffverzeichnis und eine<br />

Übersicht der Zusammensetzung offizieller<br />

Dermatika-Grundlagen und Basistherapeutika.<br />

Besonders wertvoll ist eine Tabelle<br />

„Bedenkliche Rezepturarzneimittel“, zusammengestellt<br />

von der Arzneimittelkommission<br />

der Deutschen Apotheker (AMK), die vom<br />

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

(BfArM) und von der AkdÄ zustimmend<br />

zur Kenntnis genommen wurde. Damit<br />

wird dem wichtigen Anliegen Rechnung getragen,<br />

bei der Arzneimittelsicherheit nicht<br />

nur Fertigarzneimittel, sondern eben auch<br />

Rezepturen zu berücksichtigen.<br />

Das Recht der Sieger<br />

Koop, Volker:<br />

Das Recht der Sieger,<br />

be.bra verlag 2004,<br />

176 S., 30 Abb.,<br />

19,90 €,<br />

ISBN<br />

3-89809-049-3.<br />

„Nach 12 Jahren in der Goebbels’schen Lügenfabrik<br />

ist jeder Deutsche, dem du begegnest,<br />

ein Experte in all den Lügen, Halbwahrheiten<br />

und gemeinen Andeutungen, die er dir<br />

aufbindet, um dich alles glauben zu machen,<br />

was er will. Der Deutsche kennt alle Lügen<br />

auswendig. Seine Kanonen und Panzer kann<br />

man ihm wegnehmen, aber diese nicht.“,<br />

heißt es in einer Broschüre der amerikanischen<br />

Militärverwaltung in Deutschland aus<br />

dem Jahre 1946. Dieses Zitat hilft, die in<br />

Koops Buch zusammengetragenen „absurdesten<br />

alliierten Befehle in Nachkriegsdeutschland“<br />

einzuordnen. Sieger haben immer<br />

Recht, das musste die deutsche Zivilbevölkerung<br />

noch viele Jahre nach dem Krieg<br />

schlucken. Und mit dieser Erkenntnis so manchen<br />

unsinnigen Befehl. So beispielsweise die<br />

Einführung der Moskauer (Arbeits-)Zeit in Berlin<br />

und der sowjetischen Besatzungszone ungeachtet<br />

ihrer natürlichen Widersinnigkeit.<br />

Läden mussten 6 Uhr geöffnet werden, 4 Uhr<br />

nach MEZ... Weddings sowjetischer Kommandant<br />

Muschkin wollte schon Ende Mai’45<br />

Farbe ins zerbombte Stadtbild bringen und<br />

ordnete an, jedes Haus im Bezirk habe acht<br />

Flaggen, je zwei russische, amerikanische,<br />

englische und französische, bereitzuhalten.<br />

Nicht irgend welche, nein, jede 1,80 m mal<br />

0,85 m groß! Oder das Flugverbot für Brieftauben<br />

in der französischen Besatzungszone,<br />

in der Fahrradfahren nur per Einzelerlaubnis<br />

gestattet wurde und zudem Französisch die<br />

einzige in Ämtern zugelassene Sprache war.<br />

Viele Deutsche mussten erleben, wie Willkür<br />

regierte, Eisenbahnschienen und Wirtschaftsanlagen<br />

(in der sowjetischen und der französischen<br />

Zone) demontiert, ganze Wälder abgeholzt<br />

wurden. Das schuf tiefes Misstrauen<br />

unter den „Besiegten“. So sagten 1947 in einer<br />

Umfrage 47 % der Westdeutschen, sie<br />

würden von den Amerikanern anständig behandelt,<br />

45 % hielten die Briten für fair, aber<br />

nur 4 % billigten das den Franzosen zu. Von<br />

den Sowjets sagte es niemand. Doch auch Eisenhowers<br />

(allerdings schon Ende ’44 verfassten)<br />

zwölf Verbots-Regeln liest man heute mit<br />

Kopfschütteln. So war es untersagt, Deutschen<br />

die Hand zu schütteln, mit Deutschen Sport zu


treiben oder neben Deutschen in der Kirche zu<br />

sitzen... Immerhin hob Eisenhower diese amerikanische<br />

Apartheid schon wenige Monate<br />

nach Kriegsende wieder auf. Geschichtsinteressierte<br />

werden in dem Buch vieles Interessante<br />

über den Nachkriegsalltag in Deutschland<br />

erfahren – aus dem besonderen Blickwinkel<br />

absurder Anordnungen betrachtet. H.-A. K .<br />

Technology Review über neue<br />

Wirkung von Epo<br />

Dopingmittel heilt kranke<br />

Nervenzellen<br />

Varianten des Medikaments und<br />

umstrittenen Dopingmittels Epo<br />

sollen Schlaganfallschäden und<br />

Schizophrenie heilen. Risikoreiche<br />

Nebeneffekte wie langsamer<br />

Blutfluss sowie verstopfte<br />

Gefäße könnten dabei ausgeschlossen<br />

werden, berichtet das<br />

Technologiemagazin Technology<br />

Review in seiner Ausgabe<br />

12/04. Das gentechnisch hergestellte<br />

Hormon Erythropoietin<br />

(Epo) sorgt seit seiner Markteinführung<br />

Ende der achtziger<br />

Jahre immer wieder für Schlagzeilen.<br />

Es regt die Bildung roter<br />

Blutkörperchen an, was die<br />

Sauerstoffversorgung der Muskeln<br />

verbessert und damit die<br />

Leistungsfähigkeit steigert. Vor<br />

allem im Radsport wurde Epo<br />

als Dopingmittel eingesetzt.<br />

Doch abgesehen davon, dass<br />

das Spritzen von Epo für Wettkämpfer<br />

verboten ist, kann es<br />

auch gefährlich werden: Durch<br />

die vermehrte Bildung roter Blutkörperchen<br />

wird das Blut dickflüssiger.<br />

Verliert der Sportler im<br />

Training oder Wettkampf viel<br />

Wasser, können tödliche Blutgerinnsel<br />

entstehen. Schon bald<br />

dürfte Epo, dessen ursprüngliche<br />

medizinische Indikation<br />

Blutarmut bei schwer kranken<br />

Nierenpatienten war, erneut Furore machen:<br />

als viel versprechendes Therapeutikum für<br />

bislang schwer behandelbare neurologische<br />

Leiden wie Schlaganfallschäden und Schizophrenie.<br />

Denn Forscher des Max-Planck-Instituts<br />

für Experimentelle Medizin in Göttingen<br />

haben entdeckt, dass Epo nicht nur die<br />

Bildung roter Blutkörperchen anregt, sondern<br />

auch als Schutzfaktor im Gehirn wirkt. Das<br />

Hormon, so fanden die Wissenschaftler um<br />

die Neurologin und Hirnforscherin Hannelore<br />

Ehrenreich heraus, bewahrt Nervenzellen<br />

vor einem zelleigenen Mechanismus namens<br />

Apoptose, bei dem geschädigte Hirnzellen<br />

oftmals zu Tausenden absterben. Bislang hat<br />

die Sache allerdings einen entscheidenden<br />

Haken: Anders als bei einer kurzen, aber intensiven<br />

Epo-Therapie von Schlaganfall-Patienten<br />

müssten Menschen mit neurodegenerativer<br />

Erkrankung das Mittel vermutlich ein<br />

Leben lang nehmen. Wie die Blutdoping-<br />

Sünder im Spitzensport wären daher auch<br />

sie der Gefahr ausgesetzt, dass sich ihr Blut<br />

durch zu viele rote Blutkörperchen verdickt<br />

und plötzlich einen Infarkt auslöst. US-Forschern<br />

um Michael Brines vom Kenneth S.<br />

Warren Institute ist es kürzlich gelungen, einen<br />

Wirkstoff namens Cepo zu entwickeln,<br />

der nur die nervenschützende Wirkung besitzt,<br />

nicht aber die Blutbildung weiter antreibt.<br />

Eine erste Bewährungsprobe hat das<br />

Mittel bereits bestanden: Wie Experimente<br />

mit Ratten und Mäusen zeigten, hat das<br />

veränderte Hormon keinerlei Wirkung<br />

mehr auf die Bildung roter Blutkörperchen.<br />

Mit Spannung warten Wissenschaftler auf<br />

die ersten Ergebnisse der klinischen Studien<br />

mit Epo, Cepo und anderen Abkömmlingen.<br />

Der Brockhaus<br />

Atlas zur Geschichte<br />

Rezensiert/Aktuell<br />

Epochen, Territorien,<br />

Ereignisse.<br />

Bibliographisches Institut & F.<br />

A. Brockhaus AG Mannheim,<br />

Leipzig, Wien Zürich 2004,<br />

1. Auflage, 352 S.,<br />

210 historische Karten mit<br />

Begleittexten, 29,95 €,<br />

ISBN 3-7653-16<strong>01</strong>-6.<br />

Die Weltgeschichte auf 350<br />

Seiten – in der neuen Brockhaus-<br />

Edition, einem „Atlas zur Geschichte“,<br />

kann man nach<br />

Herzenslust schmökern und einen<br />

Schnelldurchgang durch<br />

die Menschheitsgeschichte, anschaulicher<br />

gemacht mit Hilfe<br />

von 210 Karten, wagen. Überblickswissen<br />

zu bekommen und<br />

zu behalten – das wird in unserer<br />

schnelllebigen Zeit immer<br />

schwieriger. Dieser Geschichtsatlas<br />

kann dabei eine Hilfe sein<br />

und ergänzt das vom Brockhaus-<br />

Verlag bekannte Standardwerk<br />

(„Der Brockhaus Geschichte“)<br />

auf eine sehr spezielle Weise.<br />

Gegliedert ist er in 14 Kapitel,<br />

vom Altertum, Griechischer und<br />

Römischer Antike bis hin zum<br />

Zeitalter des Kalten Krieges bzw.<br />

dem sich seit 1991 anschließenden<br />

Abschnitt, hier „Zeitalter der<br />

Globalisierung“ genannt. Jedes<br />

dieser 14 Kapitel, jede Epoche der Weltgeschichte<br />

wird in einer Einführung in ihren<br />

Grundzügen dargestellt. Chroniken im Anschluss<br />

an die jeweiligen Kartenteile, die dem<br />

Werk ihren Namen gaben, erleichtern das<br />

Auffinden der wichtigsten Ereignisse in den<br />

Epochen. Natürlich muss sich die Wiedergabe<br />

im Wortteil am Wesentlichen orientieren und<br />

könnte deshalb leicht der Oberflächlichkeit bezichtigt<br />

werden, der Gewinn dank optisch gestützter<br />

Informationen in diesem Geschichtsatlas<br />

macht diesen vermeintlichen Wortmangel<br />

jedoch mehr als wett. H.-A. K.<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

25


Aktuell<br />

Zukunft gestalten<br />

„Zukunft gestalten – Kooperationen und integrierte<br />

Versorgung im Gesundheitswesen“<br />

lautet das Thema des 2. Berliner Genossenschaftssymposiums<br />

am Freitag, 21. Januar,<br />

von 12.00 bis 17.30 Uhr im Senatssaal der<br />

Humboldt-Universität Berlin. Praktiker genossenschaftlicher<br />

Kooperationen von Kliniken,<br />

Ärzten, Krankenversicherungen sowie Beratungs-<br />

und Dienstleistungsunternehmen im<br />

Gesundheitswesen berichten über Stärken,<br />

Vorteile, Potenziale des Genossenschaftsmodells<br />

in Einkauf, Beratung, EDV und Qualifizierung.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

unter T: 0511 9574 336 oder<br />

www.neuegenossenschaften.de.<br />

Eine Million Frauen sind<br />

medikamentenabhängig<br />

Rund 1,5 Millionen Deutsche sind alkoholabhängig.<br />

Viel weniger bekannt ist aber, dass<br />

mindestens genauso viele Menschen medikamentenabhängig<br />

sind. Besonders auffällig dabei<br />

ist, dass von diesen 1,5 Millionen Menschen<br />

mit Abhängigkeit von psychoaktiven<br />

Medikamenten rund eine Million Frauen sind.<br />

Und dies sei noch eine zurückhaltende Schätzung,<br />

heißt es im „Jahrbuch Sucht 2004“ der<br />

Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).<br />

Hinzu komme noch eine ähnlich hohe Zahl von<br />

Menschen, die zu oft, zu viele oder die für ihre<br />

Beschwerden falschen Medikamente einnehme.<br />

Wie groß der Nachholbedarf an entsprechender<br />

Betreuung im professionellen Suchthilfesystem<br />

ist, belegt ein Vergleich der<br />

Behandlungsfälle. So stehen jährlichen<br />

163.000 Behandlungsfällen von (überwiegend<br />

männlichen) Alkoholkranken nur 2.000<br />

Behandlungsfälle von (überwiegend weiblichen)<br />

Medikamentenabhängigen gegenüber.<br />

Kürzlich erschien das Handbuch „Nicht mehr<br />

alles schlucken...! Frauen. Medikamente.<br />

Selbsthilfe“, das kostenlos bestellt werden kann<br />

bei der DHS, Westring 2, 59065 Hamm, E-<br />

Mail: info@dhs.de, oder beim BKK-Bundesvorstand,<br />

Referat Gesundheitsförderung und<br />

Selbsthilfe, Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen, E-<br />

Mail: praevention@bkk-bv.de.<br />

Europäer gemeinsam im<br />

Kampf gegen Zoonosen<br />

Der Startschuss für das Europäische Zoonosen-Forschungsnetz<br />

MED VET NET ist gefallen.<br />

300 Wissenschaftler aus zehn Ländern<br />

und 16 wissenschaftlichen Einrichtungen haben<br />

sich zusammengeschlossen, um gemeinsame<br />

Strategien zur Bekämpfung von Krankheiten<br />

zu entwickeln, die vom Tier auf den<br />

Menschen übertragen werden. „Die Arbeit<br />

dieses Forschungsnetzes wird ein Eckpfeiler<br />

26 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

für länderübergreifende Lebensmittelsicherheit<br />

und internationalen Verbraucherschutz<br />

sein“, unterstrich der Präsident des Bundesinstituts<br />

für Risikobewertung (BfR), Prof. Dr. Dr.<br />

Andreas Hensel, die Bedeutung von MED VET<br />

NET. Das Forschungsnetz wird in den nächsten<br />

fünf Jahren mit 14,4 Millionen aus EU-<br />

Mitteln gefördert. Weitere Informationen auf<br />

der BfR-Homepage (www.bfr.bund.de) unter<br />

dem Menupunkt Lebensmittelsicherheit/Mikrobielle<br />

Risiken.<br />

Zimt verringert das<br />

Herzinfarktrisiko<br />

Zimt senkt das gefährliche LDL-Cholesterin bei<br />

Typ-2-Diabetikern deutlich, das belegt eine in<br />

der Zeitschrift Diabetes Care erschienene Studie.<br />

Cholesterin, insbesondere LDL-Cholesterin,<br />

begünstigt arteriosklerotische Blutgefäßveränderungen<br />

und damit zusammenhängende<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen.Die<br />

Zimt-Studie zeigt, dass der LDL-Spiegel von<br />

Typ-2-Diabetikern um 7 bis 27 Prozent und<br />

der Triglyceridspiegel um 23 bis 30 Prozent<br />

sank. Der Gesamtcholesterinspiegel verringerte<br />

sich um 12 bis 26 Prozent. Zimt reduziert<br />

damit bei Diabetikern das Herzinfarktrisiko<br />

um mindestens ein Viertel.<br />

Windpocken: Neue<br />

Broschüren klären auf<br />

Zwei neue Ratgeber zu Windpocken sind seit<br />

kurzem beim „Service Impfen Aktuell“ erhältlich:<br />

„Windpocken-Impfung – was Eltern darüber<br />

wissen sollten“ und „Windpocken – die<br />

unterschätzte Infektionskrankheit“. Die Broschüren<br />

informieren über die Erkrankung und<br />

deren mögliche Risiken sowie über die vorbeugende<br />

Windpocken-Impfung. Beide Servicematerialien<br />

können kostenlos im Internet unter<br />

www.impfen-aktuell.de bestellt werden.<br />

Walnüsse fördern<br />

die Herzgesundheit<br />

Der Verzehr von Walnüssen senkt signifikant<br />

die Entzündungsparameter für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen – insbesondere das C-reaktive<br />

Protein (CRP) und die Plaque assoziierten Adhäsionsmoleküle.<br />

Das hat eine neue Studie der<br />

Pennsylvania State University ergeben. Die Arbeit<br />

wurde unter dem Titel „Dietary Alpha-Linolenic<br />

Acid Reduces Inflammatory and Lipid<br />

Cardiovascular Risk Factors in Hypercholesterolemic<br />

Men and Women“ („Alpha-Linolensäure<br />

aus Nahrungsmitteln senkt mit Entzündung<br />

und Fetten assoziierte kardiovaskuläre Risikofaktoren<br />

bei Männern und Frauen mit bekannter<br />

Hypercholesterinämie“) in der Novemberausgabe<br />

2004 des amerikanischen Journal of<br />

Nutrition veröffentlicht.<br />

Viele Menschen denken bei Omega-3-<br />

Fettsäuren (Alpha-Linolensäure) vor allem an<br />

Fisch wie z. B. Lachs. Dazu erklärte Studienleiterin<br />

Penny Kris-Etherton, Ph.D: „Die Omega-3-Fettsäuren<br />

in Walnüssen werden im<br />

Körper zu denselben Omega-3-Fettsäuren<br />

umgewandelt, die in Meerestieren vorkommen,<br />

und sie haben die gleiche Wirkung auf<br />

Entzündungen. Die Entzündungshemmung<br />

kann dazu beitragen, den Prozess der Arteriosklerosebildung<br />

– die Entwicklung und den<br />

Aufbau von Plaques in den Arterien – zu verringern.“<br />

„Die wesentliche neue Erkenntnis<br />

aus unser Untersuchung ist,“ so die Professorin<br />

für Ernährungswissenschaften an der<br />

Pennsylvania State University, „dass eine walnussreiche<br />

Ernährung gleichzeitig mehrere<br />

Risikofaktoren für die Entwicklung einer koronaren<br />

Herzkrankheit günstig beeinflusst. Damit<br />

kann das kardiovaskuläre Risiko wahrscheinlich<br />

stärker verringert werden als mit<br />

Maßnahmen, die nur auf einzelne Risikofaktoren<br />

abzielen.“<br />

Mit Silberstrümpfen gegen<br />

diabetischen Fuß?<br />

Bei den rund fünf Millionen Diabetikern in<br />

Deutschland ist es gefürchtet: das diabetische<br />

Fußsyndrom, bei dem Nerven und Blutgefäße<br />

aufgrund der Zuckerkrankheit geschädigt<br />

sind. Im schlimmsten Fall muss der Fuß amputiert<br />

werden – bis zu 27.000 Diabetes-Patienten<br />

sind davon jedes Jahr betroffen. Spezielle<br />

Strümpfe können vielleicht bald helfen, dass<br />

die Füße gesund bleiben. Das Strumpfwerk<br />

Lindner aus dem sächsischen Hohenstein-Ernstthal<br />

will Diabetiker-Strümpfe mit antimikrobiellen<br />

Silberfasern entwickeln, die vor Infektionen<br />

schützen, hautverträglich und haltbar<br />

sind. Gemeinsam mit dem Thüringischen Institut<br />

für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK,<br />

Rudolstadt) und der Kulmbacher Spinnerei<br />

(Mainleus) soll der Spezialstrumpf zudem umweltschonend<br />

hergestellt werden. Die Universitätsklinik<br />

Dresden begleitet die Entwicklung<br />

mit medizinischen Tests, die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU) fördert das Projekt mit<br />

rund 79.500 Euro.<br />

Falsche Sparsamkeit<br />

gefährdet das Gehör<br />

Wenn das Hörvermögen nachlässt, können<br />

Hörgeräte den Betroffenen Abhilfe verschaffen.<br />

Doch 22 % aller Menschen über 50 verzichten<br />

auf medizinische Versorgung, weil sie<br />

erhöhte Zuzahlungen fürchten. Zu Unrecht:<br />

Denn trotz Gesundheitsreform übernehmen<br />

die Krankenkassen weiterhin mit unveränderten<br />

Festbeträgen die Kosten für Hörgeräte.<br />

Eine Nachricht, die sich bei knapp 80 % aller<br />

Versicherten aber noch nicht herumgespro-


chen hat, so das Ergebnis einer Studie des<br />

Marktforschungsunternehmens Emnid.<br />

Fettes Essen macht hungrig<br />

Fettreiches Essen fördert das Hungergefühl.<br />

Verantwortlich dafür ist der Fettgehalt des Blutes<br />

(Triglyceride), wie die Zeitschrift VITAL berichtete.<br />

Amerikanische Wissenschaftler gehen<br />

nach jüngsten Untersuchungen davon<br />

aus, dass diese Triglyceride das Sättigungshormon<br />

Leptin behindern, welches im Gehirn<br />

das Signal „satt“ auslöst. Dadurch bleibt der<br />

Körper hungrig und man isst mehr als nötig.<br />

Hinweis auf diesen Effekt geben Übergewichtige,<br />

denn sie haben meist zu hohe Blutfettwerte.<br />

Eine Senkung der Fettwerte ist auch<br />

wichtig zur Vorbeugung gegen Arteriosklerose.<br />

Ernährungsexperten empfehlen daher,<br />

fettreiche Lebensmittel wie fette Wurst oder<br />

Käse zu meiden und sparsam mit Streich- und<br />

Bratfetten umzugehen. Zugleich sollte man fettarme<br />

Zubereitungsmethoden wie Dämpfen,<br />

Dünsten oder Garen in Folie nutzen und mehr<br />

kaltgepresste pflanzliche Fette verwenden.<br />

Pestizid-Monitoring für<br />

Obst und Gemüse<br />

Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau<br />

hält, was es verspricht: Bei 92,1 Prozent aller<br />

Proben lassen sich keinerlei Pestizide oder lediglich<br />

Spuren im Bereich der Nachweisgrenze<br />

feststellen. Diese hervorragende Bilanz<br />

kurz vor Abschluss des bundesweiten Projekts<br />

„Monitoring-System für Obst und Gemüse im<br />

Naturkostfachhandel“ präsentierte der Bundesverband<br />

Naturkost Naturwaren (BNN)<br />

Herstellung und Handel e.V. in Hamburg.<br />

632 Obst- und Gemüseproben aus ökologischem<br />

Anbau wurden seit Juli 2003 auf Pestizide<br />

untersucht. Lediglich bei 33 Proben<br />

konnten die Labore überhaupt Rückstände<br />

feststellen. Das entspricht 5,2 Prozent. Die gesetzliche<br />

Höchstmenge wurde dabei nur von<br />

0,8 Prozent aller Proben überschritten. Zum<br />

Vergleich: Bei konventionellem Obst und<br />

Gemüse in der EU hält laut EU-Kommission<br />

mehr als jede 20. Probe die Rückstandshöchstgrenze<br />

nicht ein.<br />

Neue Patientenbroschüren<br />

zum Thema Neurodermitis<br />

Mit der kalten Jahreszeit beginnt wieder die<br />

Neurodermitis-Saison. Um Betroffene und Interessierte<br />

rechzeitig über die juckende Hauterkrankung<br />

zu informieren, bietet die Aktion<br />

Haut!Nah des Deutschen Neurodermitis Bundes<br />

e.V. (DNB) jetzt neues und auf die individuellen<br />

Bedürfnisse zugeschnittenes Informationsmaterial.<br />

Sieben Patientenbroschüren<br />

behandeln den Umgang mit der Erkrankung<br />

im Alltag sowie die Faktoren, die den Krankheitsverlauf<br />

und die Häufigkeit auftretender<br />

Schübe beeinflussen können. Sie geben Tipps<br />

zu den Themen Ernährung, Stress, Kleidung,<br />

Kosmetik und Hautpflege. Am häufigsten und<br />

schlimmsten betroffen von dem quälenden<br />

Juckreiz sind Kinder. Drei der sieben Broschüren<br />

richten sich deshalb an Eltern, deren<br />

Kinder unter Neurodermitis leiden. Die kostenlosen<br />

Broschüren können werktags von 8<br />

bis 18 Uhr unter der Hotline <strong>01</strong>8<strong>01</strong>/360 360<br />

(zum Ortstarif) angefordert werden.<br />

Wetterfühler in den Adern<br />

Messfühler in unseren Adern, die für die Regulierung<br />

von Blutdruck und Puls zuständig<br />

sind, reagieren auch auf Luftdruckschwankungen.<br />

Dadurch tragen sie wahrscheinlich auch<br />

zu Befindlichkeitsstörungen bei, berichtet das<br />

Magazin „Senioren Ratgeber“. Prof. Peter<br />

Höppe, Meteorologe aus München, erforscht<br />

die „Barorezeptoren“ genannten Fühler, die<br />

sich in einer Aufzweigung der zum Kopf<br />

führenden Halsschlagader befinden. „Vieles<br />

spricht dafür, dass geringe Luftdruckschwankungen<br />

diese Rezeptoren beeinflussen“, erklärt<br />

Höppe, „und damit für Wetterfühligkeit<br />

mitverantwortlich sind.“ Tatsächlich kommen<br />

die meisten auf das Klima zurückgeführten gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen vor, wenn<br />

das Wetter umschlägt, was so gut wie immer<br />

mit Luftdruckveränderungen einhergeht.<br />

Blutspenden in Brandenburg<br />

Im Land Brandenburg spenden rund 60.000<br />

Menschen regelmäßig Blut – etwa 4 % aller im<br />

spendenfähigen Alter. Der DRK-Blutspendedienst<br />

versorgt 60 Kliniken in Brandenburg und<br />

80 in Berlin mit Blutprodukten und stellt ihnen<br />

pro Jahr mehr als 150.000 Blutkonserven bereit.<br />

13 Teams sind im Land unterwegs und organisieren<br />

jährlich mehr als 3.500 Blutspendetermine.<br />

Gesundheitsministerin Ziegler: „Der<br />

Blutbedarf ist groß und wächst ständig. Auch in<br />

naher Zukunft wird es für diesen wichtigsten Lebenssaft<br />

keinen künstlichen Ersatz geben. Deshalb<br />

brauchen wir viel mehr regelmäßige Spender<br />

– nicht nur in der Sommer- und Urlaubszeit,<br />

wenn die Blutkonserven knapp werden.“<br />

Gynäkologen wählten<br />

erneut NuvaRing(R)<br />

Die deutschen Gynäkologen haben den NuvaRing(R)<br />

zum zweiten Mal nach 2003 zum<br />

innovativsten Produkt des Jahres gewählt. Im<br />

Rahmen der Marktforschungs-Studie zum<br />

Pharma Trend 2004 wurde ein repräsentativer<br />

Querschnitt der Frauenärzte gefragt:<br />

„Welches Präparat ist Ihrer Ansicht nach das<br />

innovativste Medikament 2004?“ Erneut<br />

stimmte eine klare Mehrheit der Ärzte für den<br />

Verhütungsring.<br />

NuvaRing(R) besteht aus einem angenehm flexiblen<br />

Kunststoff und ist ganz leicht zu handhaben.<br />

Er wird von der Frau selbst so einfach wie<br />

ein Tampon in die Scheide eingelegt. Nach<br />

dem Einsetzen gibt er kontinuierlich drei Wochen<br />

lang eine sehr niedrige Dosis Östrogen<br />

und Gestagen ab. Tägliche Hormonspitzen wie<br />

bei der Pille werden so vermieden. Danach<br />

wird er entfernt und nach einer ringfreien Woche,<br />

in der in der Regel die Monatsblutung<br />

stattfindet, einfach ein neuer Ring eingesetzt.<br />

So kann der Zyklus schonend reguliert werden<br />

und bleibt sehr stabil. NuvaRing(R) garantiert<br />

mit einem Pearl-Index von 0,65 eine der Pille<br />

vergleichbare Sicherheit und ein Höchstmaß an<br />

Freiheit.<br />

Pharma-Export:<br />

Plus von 21%<br />

Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der<br />

Medica – Weltforum der Medizin in Düsseldorf<br />

mitteilte, wurden von Januar bis September<br />

2004 nach vorläufigen Ergebnissen pharmazeutische<br />

Erzeugnisse im Wert von 19,3 Mrd.<br />

Euro aus Deutschland exportiert. Gegenüber<br />

dem entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet<br />

das eine Steigerung um 20,7 %.<br />

Medizinische Hilfe für<br />

kranke irakische Kinder<br />

Der als gemeinnützig anerkannte Verein<br />

Kinderhilfe Irak e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />

kranken Kindern und Jugendlichen, die<br />

gegenwärtig im Irak nicht behandelt werden<br />

können, in der Bundesrepublik Deutschland<br />

zu helfen. Den Vorsitz hat der in Frankfurt am<br />

Main tätige Kinderarzt Dr. Jabber Said-Falyh<br />

(T: 069 - 46 10 03). Der Verein sucht noch<br />

Krankenhäuser deutschlandweit, die ihre Unterstützung<br />

anbieten können. Kontakt: Per<br />

Stiksrud, Vors. der Community-Kinder- und<br />

Jugendklinikberatung, Oppelner Str. 27,<br />

53119 Bonn, T: 0228 - 66 38 92.<br />

Somatex komplettiert<br />

seine Produktpalette<br />

Aktuell<br />

Mit dem speziell für Knochenzement entwickelten<br />

Mischsystem SOMIX® komplettiert das Teltower<br />

Unternehmen Somatex Medical Technologies<br />

sein Angebot an medizinischen<br />

Instrumenten und Materialien für die Vertebroplastie,<br />

die Injektion von stabilisierendem Zement<br />

in beschädigte oder eingebrochene Wirbelkörper.<br />

Durch die Konstruktion als<br />

geschlossenes Mischsystem gewährleistet SO-<br />

MIX® die Einhaltung der Grenzwerte für schädliche<br />

Dämpfe und senkt die Geruchsbelästigung<br />

während des Mischens nachhaltig. Für den<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

27


Aktuell/Personalia<br />

Erfolg der Vertebroplastie sind die mechanischen<br />

Eigenschaften des verwendeten Knochenzements<br />

von erheblicher Bedeutung. Nach dem<br />

Anrühren des Spezialzements mit herkömmlichen<br />

Mischsystemen bzw. Handmischungen<br />

weist dieser allerdings in der Regel noch hohe<br />

Anteile unvermischter Substanzen auf. Das speziell<br />

entwickelte rotierende Achssystem des SO-<br />

MIX® Mischers ermöglicht dagegen eine homogene<br />

Mischung und sorgt somit für beste<br />

mechanische Eigenschaften. Anlässlich eines Besuches<br />

bei Somatex in Teltow im September<br />

2004 hatte der damalige Gesundheitsminister<br />

Günter Baaske eine Medizintechnik-Messe für<br />

Berlin und Brandenburg angeregt, denn es sei<br />

natürlich „sinnvoller, wenn eine Brandenburger<br />

Klinik medizintechnische Geräte aus Brandenburg<br />

kauft und nicht aus Spanien oder Italien“.<br />

Passivrauch schadet Kindern<br />

besonders<br />

In Deutschland leben sechs Millionen Kinder<br />

im Alter bis zu sechs Jahren in Raucher-Haushalten:<br />

Sie sind dauerhaft Tabakrauch ausge-<br />

28 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

setzt und leiden viel häufiger an Erkrankungen<br />

der Atemwege als Kinder aus Nichtraucher-Haushalten.<br />

In der aktuellen Ausgabe ihrer<br />

Zeitschrift berichtet die Deutsche Krebshilfe<br />

über die Folgen des Passivrauchens und über<br />

die Möglichkeiten, Kinder zu schützen. Mehr<br />

Informationen unter www.krebshilfe.de.<br />

Passionsblume gegen Stress<br />

Nach einer EU-Krankenstatistik leiden 18 Prozent<br />

der Berufstätigen unter Stress, Depressionen<br />

oder Angstgefühlen. Tendenz steigend.<br />

Als rein pflanzliche Alternative zu chemischsynthetischen<br />

Beruhigungsmitteln hat das<br />

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />

(BfArM) jetzt das Tagessedativum<br />

Seda-Plantina N neu zugelassen. Es kombiniert<br />

die bisher höchstmögliche Konzentration<br />

von Trockenextrakten aus Passionsblume,<br />

Baldrian und Melisse. Besonders der hohe<br />

Anteil an Passionsblume wirkt Angst und<br />

Stress lösend. Die Zulassung des neuen Arzneimittels<br />

gilt auch für Kinder und Jugendliche<br />

ab zwölf Jahren.<br />

Wir gratulieren zum Geburtstag im Januar<br />

94 Jahre<br />

SR Dr. med. Ilse Schmidtke<br />

Eberswalde<br />

88 Jahre<br />

Dr. med. Hans-Heinrich Beckmann<br />

Kyritz<br />

86 Jahre<br />

SR Dr. med. Horst Freidank<br />

Güterfelde<br />

SR Dr. med. Bernhard Wolff<br />

Brandenburg<br />

85 Jahre<br />

MR Dr. med. Heinz Schaefer<br />

Rathenow<br />

MR Dr. sc. med. Werner Wolf<br />

Zeuthen<br />

Dr. sc. med. Eberhard Zschunke<br />

Steinhöfel OT Beerfelde<br />

84 Jahre<br />

MR Dr. med. Günther Becker<br />

Brandenburg<br />

82 Jahre<br />

Gerd Hahn, Glienicke<br />

Dr. med. Kunibert Kolb, Neuruppin<br />

77 Jahre<br />

Dr. med. Erna Greil, Zeesen<br />

OMR Dr. med. Hildegard Wemmer<br />

Zeuthen<br />

76 Jahre<br />

Siegmund Leksan<br />

Nordwestuckermark OT Weggun<br />

Dr. med. Susanne Müller, Potsdam<br />

Dr. med. Werner Schrank, Kemnitz<br />

MR Dr. med.<br />

Rosemarie Slowik, Belzig<br />

OT Dippmannsdorf<br />

SR Erwin Warwas, Erkner<br />

75 Jahre<br />

SR Dr. med. Gerhard Alsleben<br />

Wittstock<br />

Dr. med. Karl-Helmut Barz<br />

Wittenberge<br />

MR Genofeva Boehm, Reinsdorf<br />

Dr. med. Johanna Hafner, Potsdam<br />

Dr. med. Günter Kluge<br />

Hohen Neuendorf<br />

MR Dr. med. Heinz-Gert Kunze<br />

Cottbus<br />

Dr. med. Waltraut Mach, Lindow<br />

Dr. med. Christel Radzewitz<br />

Brieselang<br />

SR Dr. med. Vera Scholz, Mahlow<br />

OMR Dr. med. Eckart Stolte<br />

Rüdersdorf<br />

OMR Dr. med. Rudolf Zinke<br />

Lamsfeld<br />

70 Jahre<br />

Dr. med. Dieter Bolduan, Klein Loitz<br />

Dr. med. Erika Bräuner<br />

Schulzendorf<br />

Dr. med. Ingwald Elsner<br />

Luckenwalde<br />

Dr. med. Josef Folk, Bernau<br />

Dr. med. Christa Hempel<br />

Schönefeld<br />

OMR Dr. med. Lutz Jestel, Kobbeln<br />

MR Brigitte Karge, Finsterwalde<br />

SR Dr. med. Hannelore Krebs<br />

Bergfelde<br />

MR Dr. med. Eberhard Krüger<br />

Schönwalde<br />

OMR Dr. med. Günther Lange<br />

Neuenhagen<br />

MR Dr. med.<br />

Edith Lehmann-Franken, Potsdam<br />

SR Charlotte Prust, Prenzlau<br />

MR Dr. med. Roswitha Schingnitz<br />

Lübben<br />

SR Hans Skrandies<br />

Hangelsberg<br />

MR Dr. med. Erich Zimmermann<br />

Cottbus<br />

65 Jahre<br />

Dr. med. Peter Bretschneider<br />

Zepernick<br />

Nabil Bushnaq, Schönwalde<br />

Dr. med. Hans-Joachim Demmig<br />

Neuenhagen<br />

Dipl.-Med. Marianne Düren<br />

Rehfelde<br />

Dr. med. Margarete Fehse<br />

Joachimsthal<br />

Dr. med. Bärbel Fuhrmann, Berlin<br />

SR Dr. med. Lisette Gloge<br />

Beeskow<br />

Dr. med. Hans-Eckart Haufe<br />

Perleberg<br />

MR Rosemarie Henze<br />

Neuenhagen<br />

Dr. med. Klaus Jahnke, Rathenow<br />

Ingrid Kayser, Templin<br />

MR Dr. med. habil. Peter Mehls<br />

Prenzlau<br />

Dr. med. Werner Nitzsche<br />

Spreenhagen<br />

Renate Pelz<br />

Potsdam, OT Groß Glienicke<br />

Gisela Rojek, Cottbus<br />

Dr. med. Günter Rudolph<br />

Bernau<br />

Dr. med. Horst Schubert<br />

Cottbus<br />

Dr. med. Jutta Schwarz<br />

Zeuthen<br />

Dr. med. Helga Steinbrück<br />

Belzig<br />

Dr. med. Vera Strebelow<br />

Neuruppin<br />

Dr. med. Margrit Stübner<br />

Eberswalde<br />

Die beruhigende Wirkung von Passionsblume,<br />

Baldrian und Melisse ist seit Jahrhunderten<br />

bekannt und wird auch in der Schulmedizin<br />

anerkannt.<br />

„INTENSIVkinder zuhause“<br />

auch in Brandenburg<br />

Der Verein „INTENSIVkinder zuhause“<br />

(www.intensivkinder.de) möchte auch eine Regionalgruppe<br />

für das Land Brandenburg<br />

gründen. Ansprechpartner ist Ramona Herrmann,<br />

29, seit drei Jahren selbst Mutter eines<br />

schwerpflegebedürftigen Jungen. Wer gern<br />

mitarbeiten möchte, kann an Ramona Herrmann<br />

schreiben (Siedlung 8, 14913 Markendorf),<br />

sie anrufen (0 33 72 – 44 15 23) oder<br />

ihr mailen (regio-brandenburg@intensivkinder.de).<br />

Ärzte, die Familien mit einem schwerkranken<br />

und schwerpflegebedürftigen Kind kennen,<br />

werden gebeten, auf den Verein aufmerksam<br />

zu machen.<br />

SR Dr. med. Gertrud Wehrkamp<br />

Eisenhüttenstadt<br />

OMR Dr. med.<br />

Herbert Zimmermann, Bernau<br />

Dr. med. Olaf Zwenzner<br />

Neuenhagen<br />

60 Jahre<br />

Dr. med. Roswitha Billig<br />

Potsdam<br />

Dr. med. Peter Dornberger<br />

Casekow<br />

Jürgen Gardiewski, Berlin<br />

Prof. Dr. med. habil. Horst Koch<br />

Pfaffendorf<br />

Doz. Dr. med. habil.<br />

Siegfried Lederer, Pfaffendorf<br />

Dipl.-Med. Edith Lenzner, Berlin<br />

Dr. med. Mechthild Maruniak<br />

Schöneiche<br />

Doz. Dr. med. habil.<br />

Claus-Peter Muth, Cottbus<br />

Ulrich Paris, Grünheide/Mark<br />

Dr. sc. med. Elfriede Ristau, Berlin<br />

Dr. med. habil. Hermann Schmidt<br />

Bad Saarow<br />

Dipl.-Med. Wolfgang Schwarz<br />

Dallgow<br />

Dipl.-Med. Gerhild Schweder<br />

Brandenburg<br />

Dr. med. Margarete Steger<br />

Rathenow<br />

Erika Waßmuth, Fehrbellin<br />

Dr. med. Heide Winkler<br />

Brandenburg<br />

Wir bitten unsere Leser, die nicht mit der<br />

Veröffentlichung einverstanden sind, um<br />

rechtzeitige Mitteilung (schriftlich oder<br />

telefonisch unter 0355/7 80 10 18 oder<br />

E-Mail: angelika.winzer@laekb.de.)


Die LÄKB betrauert den Tod der Kolleginnen und Kollegen<br />

Dr. med. Friedrich Behrens<br />

Zeuthen<br />

geboren: 25.09.1941<br />

verstorben: 31.10.2004<br />

MR Dr. med. Eberhard Bornschein<br />

Schwedt<br />

geboren: 20.10.1929<br />

verstorben: 02.04.2004<br />

Dr. med. Wilfried Ebert<br />

Cottbus<br />

geboren: 28.09.1943<br />

verstorben: 10.08.2004<br />

Dr. med. Karl-Heinz Haubold<br />

Finsterwalde<br />

geboren: 03.07.1943<br />

verstorben: <strong>01</strong>.10.2004<br />

Land Brandenburg<br />

und Berlin<br />

Uro-Gynäkologischer Grundkurs<br />

14./15. Jan. <strong>2005</strong><br />

Urogynäkologischer Aufbaukurs<br />

4./5. Febr. <strong>2005</strong><br />

Ort: Woltersdorf<br />

Teilnehmergebühr: 250 bis 275 €<br />

je Kurs<br />

Auskunft: Ev. Freikirchliches<br />

Krankenhaus Rüdersdorf, Dr. Bettin,<br />

Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf<br />

Telefon: (033638) 8 34 26<br />

Fax: (033638) 8 34 27<br />

E-Mail: s.bettin@immanuel.de<br />

Interdisziplinäre onkologische<br />

Konsile<br />

mittwochs, 15.00 Uhr<br />

Ort: Klinikum Uckermark,<br />

Beratungsraum der<br />

Medizinischen Klinik<br />

Leitung: Dr. med. Lehmann<br />

Auskunft: Nordbrandenburgischer<br />

Onkologischer Schwerpunkt e. V.,<br />

Klinikum Uckermark Schwedt,<br />

Auguststraße, 16303 Schwedt<br />

Telefon: (03332) 53 23 90<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

<strong>2005</strong><br />

14. bis 16. Jan. <strong>2005</strong> in Berlin<br />

Teilnehmergebühr: 150 €<br />

Auskunft: Dr. Anghelescu<br />

Telefon: (030) 84 45 87 83<br />

E-Mail: ion.anghelescu@charite.de<br />

Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

jeweils 17.00 bis 20.00 Uhr<br />

12. Jan. <strong>2005</strong><br />

9. Febr. <strong>2005</strong><br />

9. März <strong>2005</strong><br />

13. April <strong>2005</strong><br />

11. Mai <strong>2005</strong><br />

8. Juni <strong>2005</strong><br />

6. Juli <strong>2005</strong><br />

10. Aug. <strong>2005</strong><br />

14. Sept. <strong>2005</strong><br />

Dr. med. Angela Hofmann<br />

Brück<br />

geboren: 24.10.1943<br />

verstorben: 08.08.2004<br />

Dr. med. Holger Mäthner<br />

Frankfurt (Oder)<br />

geboren: 29.09.1945<br />

verstorben: 13.07.2004<br />

Dr. med. Hans-Georg Windmüller<br />

Storkow<br />

geboren: 07.11.1913<br />

verstorben: 06.10.2004<br />

SR Dorothee Wulschke<br />

Lindow<br />

geboren: 13. 07. 1921<br />

verstorben: 28. 07. 2004<br />

12. Okt. <strong>2005</strong><br />

9. Nov. <strong>2005</strong><br />

14. Dez. <strong>2005</strong><br />

Ort und Auskunft:<br />

Praxis Dr. Borak,<br />

Zeppelinstraße 2, 14471 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 9 51 37 81<br />

Fax: (0331) 9 51 37 82<br />

Osteoporose – die unterschätzte<br />

Volkskrankheit<br />

19. Jan. <strong>2005</strong> in Brielow<br />

Auskunft: Dr. Wurche, Hochstraße<br />

29, 14770 Brandenburg<br />

Telefon: (03381) 41 24 00<br />

Fax: (03381) 41 24 09<br />

47. und 48. Balint-Marathon<br />

21./22. Jan. <strong>2005</strong> in Berlin und<br />

18./19. Febr. <strong>2005</strong> in Berlin<br />

Teilnehmergebühr: 185 €<br />

Leitung und Auskunft:<br />

Dr. Chr. Torge-Decker,<br />

Südendstraße 15, 12169 Berlin<br />

Telefon: (030) 79 70 11 58<br />

E-Mail: todecker@gmx.de<br />

Frühe Schizophrenien –<br />

Klinik, Neurobiologie und<br />

Früherkennung<br />

21. Jan. <strong>2005</strong>,<br />

10.00 bis 16.30 Uhr<br />

Ort und Auskunft: Evangelisches<br />

Krankenhaus Königin Elisabeth<br />

Herzberge, Abt. für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, Herzbergstraße<br />

79, 10362 Berlin<br />

Telefon: (030) 54 72 48 02<br />

Fax: (030) 54 72 29 13<br />

E-Mail: k.herrmann@keh-berlin.de<br />

Bedeutung der Selentherapie<br />

in der Intensivmedizin<br />

27. Jan. <strong>2005</strong><br />

Prozessoptimierung<br />

24. Febr. <strong>2005</strong><br />

Anästhesie bei Myathenia gravis<br />

31. März <strong>2005</strong><br />

Gutachterliche Tätigkeit in der<br />

Anästhesie und Intensivmedizin<br />

28. April <strong>2005</strong><br />

Margarete Hoffmann<br />

Britz<br />

geboren: 27.08.1936<br />

verstorben: 05.09.2004<br />

MR Dr. med. Gerhard Wagner<br />

Brandenburg<br />

geboren: 12.06.1936<br />

verstorben: 11.08.2004<br />

MR Dr. med. Manfred Schwenzer<br />

Neuruppin<br />

geboren: 24.06.1931<br />

verstorben: 05.04.2004<br />

Dr. med. Brigitte Ihde<br />

Schulzendorf<br />

geboren: 07.05.1936<br />

verstorben: 05.10.2004<br />

Levocain in der<br />

Regionalanästhesie<br />

26. Mai <strong>2005</strong><br />

Immunnutrition<br />

30. Juni <strong>2005</strong> jeweils 16.00 Uhr<br />

Ort und Auskunft: Klinikum Ernst<br />

von Bergmann, Charlottenstr. 72,<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 41 50 <strong>01</strong><br />

Fax: (0331) 2 41 50 00<br />

Echo UPDATE <strong>2005</strong> -<br />

Herzklappenerkrankungen<br />

von Bildern zur klinischen<br />

Entscheidung<br />

5. Febr. <strong>2005</strong>, 9.00 Uhr<br />

Ort: Barnimer Hof Basdorf<br />

Leitung und Auskunft: Dr. Lieback,<br />

Rehabilitationsklinik Uckermark,<br />

17268 Templin<br />

Telefon: (03987) 70 75 02<br />

Fax: (03987) 70 75 03,<br />

E-Mail:<br />

lieback@reha-klinik-templin.de<br />

Internet: www.echokurs.de<br />

Berliner Airway Management<br />

5./6. Febr., 28./29. Mai <strong>2005</strong><br />

Ort und Auskunft: Dr. Ziervogel,<br />

HCx Consultung GmbH, Döllnkrug<br />

2, 17268 Groß Dölln<br />

Telefon: (039882) 4 99 18<br />

Fax: (039882) 4 99 19<br />

Fachkundenachweis<br />

Rettungsdienst<br />

5. bis 12. Febr. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 435 €<br />

SanArena-Training Megacode<br />

17. Febr. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 60 €<br />

SanArena-Training Babycode<br />

26. Febr. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 77 €<br />

Pharmakologie<br />

in der Notfallmedizin<br />

10. März <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 54 €<br />

Psychische Belastungen von<br />

Rettungskräften, Stress und<br />

Stressbewältigung<br />

17. März <strong>2005</strong><br />

Personalia/Tagungen und Kongresse<br />

Dr. med. Helga Klett<br />

Potsdam<br />

geboren: 02.11.1934<br />

verstorben: 05.07.2004<br />

Dr. med. Wolf Jaa<br />

Lübben<br />

geboren: 30.09.1946<br />

verstorben: 22.07.2004<br />

Dr. med. Peter van Laak<br />

Meerbusch<br />

geboren: 02.05.1942<br />

verstorben: 30.10.2004<br />

Teilnehmergebühr: 69 €<br />

Ort und Auskunft: Landesrettungsschule<br />

Brandenburg e. V., Pieskower<br />

Straße 33, 15526 Bad Saarow<br />

Telefon: (033631) 33 35<br />

Fax: (033631) 52 04<br />

E-Mail:<br />

info@landesrettungsschule.de<br />

Einführungskurs zur Unterweisung<br />

nach Röntgenverordnung<br />

9. Febr. <strong>2005</strong><br />

21. März <strong>2005</strong><br />

2. Mai <strong>2005</strong><br />

22. Aug. <strong>2005</strong><br />

21. Sept. <strong>2005</strong><br />

9. Nov. <strong>2005</strong><br />

8. Dez. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 50 €<br />

Grundkurs im Strahlenschutz<br />

21. bis 23. Febr. <strong>2005</strong><br />

18. bis 20. April <strong>2005</strong><br />

23. bis 25. Mai <strong>2005</strong><br />

8. bis 10. Aug. <strong>2005</strong><br />

7. bis 9. Sept. <strong>2005</strong><br />

10. bis 12. Okt. <strong>2005</strong><br />

14. bis 16. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 230 €<br />

Spezialkurs im Strahlenschutz<br />

23. bis 25. Febr. <strong>2005</strong><br />

20. bis 22. April <strong>2005</strong><br />

25. bis 27. Mai <strong>2005</strong><br />

10. bis 12. Aug. <strong>2005</strong><br />

12. bis 14. Okt. <strong>2005</strong><br />

16. bis 18. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 230 €<br />

Kurs zur Aktualisierung<br />

der Fachkunde nach<br />

Strahlenschutzverordnung<br />

10. Febr. <strong>2005</strong><br />

7. April <strong>2005</strong><br />

15. Aug. <strong>2005</strong><br />

19. Sept. <strong>2005</strong><br />

28. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 120 €<br />

Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde<br />

nach Röntgenverordnung<br />

11. Febr. <strong>2005</strong><br />

8. April <strong>2005</strong><br />

16. Aug. <strong>2005</strong><br />

20. Sept. <strong>2005</strong><br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

29


Tagungen und Kongresse<br />

29. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 120 €<br />

Ort und Auskunft: Landesanstalt<br />

für Personendosimetrie und Strahlenschutzausbildung,Innovationspark<br />

Wuhlheide, Köpenicker<br />

Str. 325, Haus 41, 12555 Berlin<br />

Telefon: (030) 65 76 31 <strong>01</strong><br />

Internet: www.LPS-Berlin.de<br />

Erstversorgung des<br />

Schädel-Hirn-Traumas<br />

24. Febr. <strong>2005</strong>, 18.00 Uhr<br />

Ort, Leitung und Auskunft:<br />

Dr. med. Otte,<br />

Klinikum Ernst von Bergmann,<br />

Charlottenstraße 72,<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon: (0331) 2 41 50 51<br />

Fax: (0331) 2 41 50 50<br />

Intensivmedizinisches<br />

Management von kritisch<br />

kranken Kindern<br />

25./26. Febr. <strong>2005</strong><br />

8./9. Juli <strong>2005</strong><br />

4./5. Nov. <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr:<br />

je 495 € zzgl. MwSt.<br />

Prozessoptimierung in der<br />

Intensivmedizin<br />

4./5. März <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr:<br />

390 € zzgl. MwSt.<br />

Ort: Groß Dölln<br />

Auskunft: HCx Consulting GmbH,<br />

Trainingszentrum für Anästhesie,<br />

Intensivmedizin und Chirurgie,<br />

Döllnkrug 2,<br />

17268 Groß Dölln<br />

Telefon: (039882) 4 99 18<br />

Fax: (039882) 4 99 19<br />

E-Mail:<br />

training@medizin-im-gruenen.de<br />

Internet:<br />

www.medizin-im-gruenen.de<br />

Standortbestimmung Pneumonie<br />

9. April <strong>2005</strong>,<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Ort: Hotel Steigenberger Maxx<br />

Potsdam<br />

Leitung: Dr. Vogt<br />

Auskunft: St.-Josefs-Krankenhaus<br />

Potsdam, R. Reinartz, Allee nach<br />

Sanssouci 7, 14471Potsdam<br />

Telefon: (0331) 9 68 22 38<br />

Fax: (0331)9 68 22 38<br />

Autogenes Training II<br />

19./20. März <strong>2005</strong><br />

Hypnose III<br />

9./10. April <strong>2005</strong><br />

Autogenes Training III<br />

16./17. April <strong>2005</strong><br />

Hypnose I<br />

28./29. Mai <strong>2005</strong><br />

Ort: Berlin<br />

Leitung und Auskunft für<br />

Hypnose: Dr. Angela<br />

Bürmann-Plümpe,<br />

Hildegardstraße 31,<br />

30 <strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

10715 Berlin<br />

Telefon: (030) 8 54 50 65<br />

Fax: (030) 8 54 50 66<br />

Leitung und Auskunft für<br />

Autogenes Training und<br />

Progressive Muskelentspannung:<br />

Dr. Silvia Schmidt,<br />

Cranachstraße 8, 12157 Berlin<br />

Telefon: (030) 8 55 24 00<br />

Fax: (030) 85 50 60 65<br />

Symposium Autismus – Psychose<br />

– geistige Behinderung im<br />

Kindesalter<br />

16. April <strong>2005</strong> in Berlin<br />

Leitung und Auskunft:<br />

Univ.-Prof. Dr. Neumärker, Klinik<br />

für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

DRK-Kliniken, Spandauer<br />

Damm 130, 14050 Berlin<br />

Telefon: (030) 30 35 45 15<br />

Fax: (030) 30 35 45 19<br />

E-Mail: k.-j.neumaerker@<br />

drk-kliniken-westend.de<br />

Symposion für Juristen<br />

und Ärzte in Berlin<br />

1 Jahr GMG –<br />

Neue Rechtsfragen<br />

der vertragsärztlichen<br />

Versorgung<br />

Am 18. und 19. Februar findet in<br />

Berlin im Auditorium der Schering<br />

AG das 30. Symposion für Juristen<br />

und Ärzte statt, das diesmal unter<br />

dem Thema steht „1 Jahr GMG –<br />

Neue Rechtsfragen der vertragsärztlichen<br />

Versorgung“. Veranstalter ist<br />

die Kaiserin-Friedrich-Stiftung für<br />

das ärztliche Fortbildungswesen.<br />

Juristische und medizinische Experten<br />

werden über folgende Punkte referieren:<br />

Ziele des GMG,<br />

Bilanz nach 400 Tagen/Auswirkungen<br />

auf die ambulante Versorgung,<br />

Auswirkungen auf die Qualität in<br />

der Medizin aus Sicht der Institutionen,<br />

Gefährdung des Facharztes in freier<br />

Praxis – Institutionelle Öffnung<br />

der Krankenhausambulanzen.<br />

Das detaillierte Programm kann<br />

im Internet unter<br />

www.Kaiserin-Friedrich-Stiftung.de<br />

eingesehen werden.<br />

Anmeldeschluss ist der<br />

4. Februar <strong>2005</strong>. (k)<br />

Andere Bundesländer<br />

Interdisziplinärer Grundkurs für<br />

die Doppler- und Duplexsonographie<br />

in der Gefäßdiagnostik<br />

28. bis 31. Jan. <strong>2005</strong> in Dresden<br />

1. bis 3. Juli <strong>2005</strong> in Dresden<br />

18. bis 20. Nov. <strong>2005</strong> in<br />

Dresden<br />

Kombinierter Aufbaukurs<br />

CW-Doppler- und<br />

Duplexsonographie der<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

4. bis 6. März <strong>2005</strong> in Chemnitz<br />

29. bis 31. Okt. <strong>2005</strong><br />

in Chemnitz<br />

Kombinierter Aufbaukurs<br />

CW-Doppler- und Duplexsonographie<br />

der peripheren Gefäße<br />

1. bis 3. April <strong>2005</strong> in Chemnitz<br />

9. bis 11. Dez. <strong>2005</strong> in Chemnitz<br />

Auskunft:<br />

Krankenhaus Küchwald,<br />

Klinik für Innere Medizin I,<br />

Bürgerstraße 2, 09113 Chemnitz<br />

Telefon: (0371) 33 34 25 <strong>01</strong><br />

Fax: (0371) 33 34 25 67<br />

E-Mail: j.schweizer@skc.de<br />

Rundherum zufrieden,<br />

leistungsfähig und gesund<br />

durch Antistressseminare<br />

28./29. Jan. <strong>2005</strong><br />

25./26. Febr. <strong>2005</strong><br />

18./19. März <strong>2005</strong><br />

29./30. April <strong>2005</strong><br />

27./28. Mai <strong>2005</strong><br />

3./4. Juni <strong>2005</strong><br />

Teilnehmergebühr: 225 €<br />

Ort und Auskunft: Dr. B. Böhme,<br />

Kolmstraße 37b, 04299 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 4 12 69 86<br />

Wiener Intensivmedizinische<br />

Tage<br />

„Der Flüssigkeits- und<br />

Elektrolythaushalt des<br />

Intensivpatienten“<br />

17. bis 19. Febr. <strong>2005</strong> in Wien<br />

Aktueller Stand in Diagnostik<br />

und Therapie bei<br />

Blutbildveränderungen<br />

19. Febr. <strong>2005</strong> in Wien<br />

Säuren – Basen – Schlacken<br />

25./26. Febr. <strong>2005</strong> in Wien<br />

Kardiologie <strong>2005</strong><br />

18./19. März <strong>2005</strong> in Innsbruck<br />

Auskunft Ärztezentrale Med.Info,<br />

Helferstorferstraße 4,<br />

A-1<strong>01</strong>4 Wien<br />

E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />

Intensiv-Weiterbildungskurs<br />

Innere Medizin<br />

21. bis 25. Febr. <strong>2005</strong> in Halle<br />

Teilnehmergebühr: 200 €<br />

Auskunft: Universitätsklinikum<br />

Halle, Ernst-Grube-Straße 40,<br />

06120 Halle<br />

Telefon: (0345) 5 57 26 65 oder<br />

5 57 26 61<br />

Fax: (0345) 5 57 22 53<br />

11. Interdisziplinärer<br />

Pflegekongress<br />

9. bis 11. März <strong>2005</strong> in Dresden<br />

Auskunft: Urban & Vogel GmbH,<br />

Kongressorganisation, Ehrenbergstraße<br />

11 – 14, 10245 Berlin<br />

Telefon: (030) 4 56 03<br />

E-Mail: tauchert@urban-vogel.de<br />

Internet:<br />

www.heilberufe-kongresse.de<br />

Dresdner Dermatologische<br />

Demonstration sowie Tagung<br />

der Sächsischen Gesellschaft<br />

für Dermatologie<br />

12. März <strong>2005</strong> in Dresden<br />

Auskunft: Krankenhaus Dresden-<br />

Friedrichstadt, Hautklinik,<br />

Friedrichstraße 41,<br />

<strong>01</strong>067 Dresden<br />

Telefon: (0351) 4 80 16 85<br />

Fax: (0351) 4 80 12 19<br />

E-Mail: Berger-an@khdf.de<br />

Weiterbildungskurse<br />

Homöopathie<br />

A, C, E-Kurs<br />

16. bis 20. März <strong>2005</strong><br />

B, D, F-Kurs<br />

21. bis 25. Sept. <strong>2005</strong> in Leipzig<br />

Auskunft: Dr. Bormann,<br />

Kochstraße 50, 04275 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 3 91 83 35<br />

E-Mail:<br />

bormann-maria@t-online.de<br />

25 P Ärztlicher Leiter<br />

Rettungsdienst<br />

31. März bis 2. April <strong>2005</strong> in<br />

Rostock<br />

Teilnehmergebühr: 350 €<br />

25 P Refresherkurs Leitender<br />

Notarzt<br />

8. bis 10. Sept. <strong>2005</strong> in Rostock<br />

Teilnehmergebühr: 250 €<br />

81 P Kompaktkurs Arzt im<br />

Rettungsdienst<br />

15. bis 22. Juni <strong>2005</strong> in Teterow<br />

Teilnehmergebühr: 700 €<br />

40 P Kursweiterbildung<br />

Allgemeinmedizin<br />

(Block 1, 14, 18 und 19)<br />

26. bis 30. April <strong>2005</strong> in Rostock<br />

Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />

Auskunft: Ärztekammer<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Straße 9a,<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: (0381) 4 92 80 42<br />

Fax: (0381) 4 92 80 40<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Internet: www.aek-mv.de<br />

9. Meißner Hahnemanntage<br />

7. bis 10. April <strong>2005</strong> in Meißen<br />

Auskunft: Dr. K. Tost, Schillerstraße<br />

12, 09366 Stollberg<br />

Tel. und Fax: (037296) 8 44 55<br />

E-Mail: praxis-tost@t-online.de<br />

1. Gemeinsamer Kongress<br />

Orthopädie – Unfallchirurgie<br />

19. bis 22. Okt. <strong>2005</strong> in Berlin<br />

Auskunft: Intercongress GmbH,<br />

Krautgartenstraße 30,<br />

65205 Wiesbaden<br />

Telefon: (0611) 97 71 60<br />

Fax: (0611) 9 77 16 16<br />

E-Mail: info@intercongress.de<br />

Internet: www.intercongress.de


Kalendarium Februar <strong>2005</strong><br />

1. Dienstag<br />

Klinikum Brandenburg:<br />

Gastrointestinale Stromatumore<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

Dr. H. Kerber, Dessauer Str. 12,<br />

Luckenwalde: 19.00 Uhr<br />

Balint-Gruppenarbeit<br />

2. Mittwoch<br />

Konferenzzimmer Heinrich-<br />

Heine-Klinik Neu Fahrland:<br />

13.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenz<br />

Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr Arrhythmie-<br />

Colloquium<br />

Praxis Dr. Kirchner, Finsterwalder<br />

Straße 62, Cottbus:<br />

16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

Praxis Dr. W. Loesch, Großbeerenstraße<br />

139, Potsdam:<br />

19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />

Potsdamer Psychotherapeuten<br />

Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

Ostbrandenburgisches<br />

Tumorzentrum Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Demonstrationsraum Institut für<br />

Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorboard<br />

Demonstrationsraum<br />

Radiologie Ruppiner Kliniken:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

Hörsaal Haus 33<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

3. Donnerstag<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

Praxis Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

Lehrtherapie und Supervision<br />

Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt:<br />

7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

4. Freitag<br />

5. Samstag<br />

6. Sonntag<br />

7. Montag<br />

8. Dienstag<br />

Potsdam:<br />

8. - 13. 2.<br />

Chirotherapie Kurs IV<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg: 14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

9. Mittwoch<br />

Klinikum Brandenburg: 16.00<br />

Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />

Praxis Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />

Praxis Dr. W. Loesch,<br />

Großbeerenstraße 139, Potsdam:<br />

19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />

Psychosomatik<br />

Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

Ostbrandenburgisches<br />

Tumorzentrum Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

Demonstrationsraum Institut für<br />

Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

14.00 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorboard<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Ruppiner Kliniken:<br />

15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />

Hörsaal Haus 33<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

10. Donnerstag<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg:14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam: 16.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt:<br />

7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

Potsdam: 10. bis 13. 2.<br />

Sonographie-Grundkurs<br />

11. Freitag<br />

12. Samstag<br />

Ludwigsfelde: 12./13. 2.<br />

Neuraltherapieprüfungskurs<br />

13. Sonntag<br />

14. Montag<br />

Dipl.-Med. G. Weischet,<br />

R.-Luxemburg-Straße 30,<br />

Neuruppin: 19.30 Uhr<br />

Balint-Gruppenarbeit<br />

15. Dienstag<br />

Klinikum Brandenburg:<br />

Carotis-Stenose Demonstrationsraum<br />

Klinikum Senftenberg:<br />

14.15 Uhr Interdisziplinäres<br />

Gefäßteam<br />

16. Mittwoch<br />

KVB Potsdam:<br />

16.30 Uhr<br />

Depression verstehen, erkennen<br />

und behandeln<br />

Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr<br />

Arrhythmie-Colloquium<br />

Konferenzraum MEDIAN Klinik<br />

Dahlwitz-Hoppegarten:<br />

12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

MEDIAN Schmerzkonferenz<br />

Dipl.-Med. G. Weischet,<br />

R.-Luxemburg-Straße 30,<br />

Neuruppin:<br />

19.30 Uhr<br />

Balint-Gruppenarbeit<br />

Lübben: 16. - 20. 2.<br />

Hypnose-Grundkurs<br />

Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam:<br />

14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

Ostbrandenburgisches<br />

Tumorzentrum Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />

Tumorkonsil<br />

Demonstrationsraum Institut für<br />

Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorboard<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Ruppiner Kliniken:<br />

15.30 Uhr<br />

Onkologisches Konsil<br />

Hörsaal Haus 33<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

17. Donnerstag<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg:<br />

14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam:<br />

16.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt:<br />

7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />

onkologische Konsile<br />

18. Freitag<br />

Grünheider Ärztekreis<br />

Potsdam: 18./19. 2.<br />

Allgemeinmedizin<br />

19. Samstag<br />

20. Sonntag<br />

21. Montag<br />

Senftenberg:<br />

21. - 25. 2.<br />

Psychiatrische Krankheitslehre<br />

Kalendarium<br />

22. Dienstag<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg:<br />

14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

23. Mittwoch<br />

Kreiskrankenhaus Herzberg:<br />

Diabetes mellitus<br />

Klinikum Brandenburg:<br />

16.00 Uhr<br />

Arrhythmie-Colloquium<br />

Hörsaal Institut für Pathologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam:<br />

14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Tumorkonferenz<br />

Ostbrandenburgisches<br />

Tumorzentrum Bad Saarow:<br />

15.45 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

Demonstrationsraum Institut für<br />

Radiologie Frankfurt (Oder):<br />

14.00 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorboard<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Ruppiner Kliniken:<br />

15.30 Uhr<br />

Onkologisches Konsil<br />

Hörsaal Haus 33<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus:<br />

15.30 Uhr<br />

Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />

24. Donnerstag<br />

Demonstrationsraum Klinikum<br />

Senftenberg:<br />

14.15 Uhr<br />

Interdisziplinäres Gefäßteam<br />

Demonstrationsraum Radiologie<br />

Klinikum Ernst von Bergmann<br />

Potsdam:<br />

16.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />

Praxis Dr. Zimmermann,<br />

Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />

Lehrtherapie und Supervision<br />

Hämato-onkologische Tagesklinik<br />

Uckermark Schwedt:<br />

7.00 Uhr<br />

Interdisziplinäre onkologische<br />

Konsile<br />

25. Freitag<br />

Potsdam:<br />

25./26. 2.<br />

Teil I Palliativmedizin<br />

26. Samstag<br />

27. Sonntag<br />

28. Montag<br />

Bernau:<br />

28. 2. bis 11. 3. 2004<br />

Sozialmedizin Aufbaukurs C<br />

F. Pickert, Buschmühlenweg 3,<br />

Frankfurt (Oder): 20.00 Uhr<br />

Balint-Gruppenarbeit<br />

<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2005</strong> • 15. Jahrgang<br />

31


Anzeigen<br />

(Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität Berlin)<br />

Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (1360 Betten), Krankenhaus<br />

der Schwerpunktversorgung sucht zum <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.<strong>2005</strong><br />

für die<br />

IV. Medizinische Klinik<br />

mit Schwerpunkt Gastroenterologie-Hepatologie/Rheumatologie<br />

Rheumazentrum des Landes Brandenburg<br />

(Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. med. H. Ernst)<br />

eine/n Fachärztin/Facharzt<br />

(Erwerb des Schwerpunktes Gastroenterologie möglich)<br />

Einstellungsvoraussetzungen: Breite allgemeininternistische<br />

Ausbildung, Anerkennung zum Facharzt, sichere<br />

Beherrschung der diagnostischen Gastroskopie und Koloskopie,<br />

gute Kenntnisse im Ultraschall.<br />

Die IV. Medizinische Klinik (1/2/6,5) betreut ca. 1800 stationäre<br />

Patienten pro Jahr und verfügt über eine neu errichtete<br />

Funktionsabteilung für die Endoskopie- und Ultraschalldiagnostik<br />

(8000 Untersuchungen/Jahr) mit 5 Arbeitsplätzen<br />

und modernster Technik (Röntgenarbeitsplatz, hochauflösende<br />

Videoendoskopie, elektrohydraulische Lithotripsie,<br />

Cholangioskopie, Enteroskopie, Endosonographie, endosonographisch<br />

gezielte Punktion).<br />

Eine Weiterbildungsermächtigung für den Schwerpunkt Gastroenterologie<br />

liegt vor.<br />

Die Universitätsstadt Cottbus (Technische Universität, Fachhochschule<br />

Lausitz) mit ca. 120 000 Einwohnern liegt am<br />

südlichen Rand des Spreewaldes in landschaftlich reizvoller<br />

Umge-bung, verkehrsgünstig an der BAB 15 zwischen Berlin<br />

und Dresden. Cottbus zeichnet sich durch ein reges kulturelles<br />

Leben aus (Staatstheater, Konservatorium, Branden-burgische<br />

Kunstsammlungen), alle weiterführenden Schulen<br />

sind am Ort vorhanden.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis 21.<strong>01</strong>.<strong>2005</strong> an:<br />

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGbmH<br />

Personalabteilung<br />

Thiemstraße 111<br />

03048 Cottbus<br />

Für persönliche Rücksprachen steht Ihnen Herr Priv.-Doz.<br />

Dr. med. H. Ernst, Chefarzt der IV. Medizinischen Klinik,<br />

Telefon: 0355 46 2732, zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen über das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />

finden Sie im Internet unter www.ctk.de

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