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Brandenburgisches Ärzteblatt 1/1999 - qs- nrw

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Arzt und Recht/AktuellEinkünfte aus ärztlicherNebentätigkeitEinkünfte aus Nebentätigkeitensind grundsätzlich einkommenssteuerpflichtig.Es gibt allerdingseinen Katalog in § 3 des Einkommenssteuergesetzes,derkonkrete Nebentätigkeitseinkünfteaufzählt, für die keineSteuern gezahlt werden müssen.Da hierbei vieles auslegungsbedürftigist, entscheiden im Zweifeldie Gerichte, z.B. welcheAufwandsentschädigungensteuerfrei bleiben.Es lassen sich folgendeGrundsätze feststellen :1. Aufwandsentschädigung fürein Mitglied des Verwaltungsausschussesder ÄrzteversorgungDiese stellen nach einer Entscheidungdes Bundesfinanzhofeskeine steuerfreien Aufwandsentschädigungendar, weil dieÄrzteversorgung keine der begünstigten„öffentlichen Kassen“im Sinne der Befreiungsvorschriftdes § 3 Nr. 12 Einkommensteuergesetzdarstellt, sondernals Betrieb gewerblicherArt eingestuft wird.2. Aufwandsentschädigung fürein ehrenamtliches Mitglied derberufsständischen KammerorganisationDie Landesärztekammer zähltzu den „öffentlichen Kassen“ imSinne des § 3 Nr. 12 Einkommensteuergesetz,so daß davonauszugehen ist, daß die FinanzverwaltungAufwandsentschädigungender Standesorganisationfür ehrenamtliche Tätigkeitenals steuerfreie Nebentätigkeiteinstuft, wenn es sich nichtum Entschädigungen für Verdienstausfalloder Zeitverlusthandelt. Es ist ratsam, beim zuständigenFinanzamt nachzufragen.Zum Teil werden nur300,00 DM pro Monat als steuerfreianerkannt.3. Nebeneinkünfte aus selbständigerArbeitGutachterliche Tätigkeit einesniedergelassenen Arztes gehörtzu den freiberuflichen Praxiseinkünften.Erstellt ein Arzt imAngestelltenverhältnis Gutachtenin freiberuflicher Nebentätigkeit,hat er als Steuerpflichtigerseine Einnahmen undAusgaben (Werbungskosten)aus dieser Nebentätigkeit separataufzuzeichnen und für dieEinkommensteuerveranlagungeine Überschußrechnung zu erstellen.Lehr- und Vortrags- sowieschriftstellerische Einkünftezählen ebenfalls zu den freiberuflichenEinkünften.4. Nebeneinkünfte ausGewerbebetriebEine gewerbliche Nebentätigkeitdes Arztes sollte getrenntvon der freiberuflichen Tätigkeiterfolgen. Besteht keine juristischeund räumliche Trennungzwischen Gewerbeausübungund Praxistätigkeit, besteht dieGefahr, daß die gesamten Einkünfteaus freiberuflicher Tätigkeitgewerbesteuerpflichtig werden.Eine genaue Steueranalyse bedarfimmer der Prüfung allerEinzelumstände, so daß die hieraufgezeigten Grundsätze nurrichtungsweisend sind.KrahforstJur. GeschäftsführerEinladung zum 10. Ärztekongreß EUROMED5. Interdisziplinären Pflegekongreßvom 10. bis 13. März <strong>1999</strong>Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,vom 10. bis 13. März findet in Leipzig zum 10. Mal der DeutscheÄrztekongreß EUROMED statt. Das Jubiläum dieses interdisziplinärenWeiterbildungsforums löst bei mir und sicher auch bei vielenvon Ihnen eine Fülle Erinnerungen aus. Dazu gehören die Hoffnung,mit der wir 1990 wenige Monate vor der deutschen Wiedervereinigungerstmals dem Ruf des Wissenschaftlichen Springer Verlags undSachsens Landesärztekammer nach Dresden folgten, und dieSchwierigkeiten, die Ihnen das ungewohnte System von Versicherungen,Ausbildung und medizinischer Versorgung in Niederlassungoder im Krankenhaus in den folgenden Jahren brachte.Wenn wir heute darauf verweisen können, daß die Betreuung der Patientenin Ost und West gleich ist, so hat dieser Kongreß dazu beigetragen.Sein Credo, sich unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ganz besonders für Interessen und Belange der ostdeutschen Kollegeneinzusetzen, ist auch für die Zukunft unverzichtbar. Die diesjährigenThemen sind darauf ausgerichtet.Am 10. März stehen Herzrhythmusstörungen im Mittelpunkt. Geradeauf diesem Gebiet haben sich so wesentliche auch praktisch-klinischrelevante Innovationen ergeben, daß eine vertiefende Betrachtung imRahmen unseres Kongresses sinnvoll und notwendig erscheint.Die aktuelle Pneumologie und der Patient im höheren Lebensalter sinddie Themen am 11. März.Der 12. März bietet neue gesicherte Erkenntnisse in der Therapie kardiovaskulärerErkrankungen - hier stehen die Hypertonie, die Herzinsuffizienz,die Arteriosklerose, die Fettstoffwechselstörungen, derischämische zerebrale Insult und der Herzinfarkt im Brennpunkt derDiskussion. Das Hauptthema am Nachmittag umfaßt die Gastroenterologie,die Reisemedizin, onkologische Fragen der Nachsorge undrheumatologische Erkrankungen. Eine - erstmals ausgerichtete - abschließendeHotline-Sitzung soll neueste Studienergebnisse aus Kardiologieund Gastroenterologie mit klinischen Konsequenzen für denpraktischen Alltag vermitteln.Die Verbindung des Ärztekongresses mit dem Interdisziplinären Pflegekongreß,begleitet von Kurs- und Seminarprogrammen der SächsischenLandesärztekammer, dem Praxis-Forum Telemedizin und demMedizinrecht-Symposium verbreitern das inhaltliche Spektrum desTagungsangebotes. Es gibt attraktive Veranstaltungen der Berufsverbändeder Deutscher Internisten BDI, der Allgemeinärzte DeutschlandsBDA, der Niedergelassenen Kardiologen BNK u. a. Für die jüngerenKollegen bietet der Kongreßteil „Dr. med. - was tun?“ interessanteInformationen zu alternativen Berufschancen. Erstmals findetgleichzeitig der renommierte Janssen-Cilag Zukunftskongreß statt.Ich freue mich auf Ihr Kommen in der attraktiven Kongreß- und MessestadtLeipzig.Prof. Dr. med. Berndt LüderitzKongreßpräsident10 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Das ThemaDas ThemaTherapie derrheumatoiden ArthritisVorwortMit einer Prävalenz von etwa 0,8 gehörtdie rheumatoide Arthritis zu einer derhäufigsten chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen.Im Rahmen von rezidivierendchronisch auftretenden Entzündungsschübenkann es zu einer Zerstörungder Gelenkanatomie, Funktionsverlustder betroffenen Gelenke und körperlichenBehinderung kommen.Sabina BanischDie Diagnose der rheumatoiden Arthritiswird nach den Kriterien des AmericanCollege of Rheumatology gestellt.Die Pathogenese und Ätiologie der rheumatoiden Arthritis ist in weitenBereichen noch ungeklärt. Hinsichtlich der mittleren Lebenserwartungwird die Prognose von diesen Patienten etwa mit der des MorbusHodgkin verglichen.Kausal angreifende und heilende Therapiemöglichkeiten fehlen bisherfür diese Erkrankung. Bekanntermaßen setzt sich der Behandlungsplanaus medikamentösen, operativ- und konservativ-orthopädischensowie physikalisch-therapeutischen Maßnahmen zusammen.Im Bereich der Pharmakotherapie sind vor allem symptomatisch-antiphlogistischeMedikamente und den Krankheitsverlauf modulierendePharmaka (“Basistherapeutika”) voneinander zu unterscheiden.Die Kunst der Behandlung liegt in der richtigen Auswahl und Kombinationder vielfältigen Therapiemöglichkeiten, in der Anpassung vonTherapieplänen und -zielen an die individuelle Situation des einzelnenPatienten und in der Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderenmedizinischen Fachrichtungen und Hilfsberufen durch deren Beteiligungerst eine umfassende Therapie ermöglicht wird.Wegen der vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten, der häufigen Nebenwirkungender medikamentösen Therapie, der Risiken operativerEingriffe und der individuell unterschiedlichen Erfolgschancen müssendie Patienten über die geplanten Therapiemodalitäten intensiv aufgeklärtwerden. Wie bei anderen chronischen Erkrankungen gewinnendeshalb ärztliche Informationen, strukturierte Patientenschulung undHilfe zur Selbsthilfe (z. B. Rheumaliga, Bechterew-Vereinigung u. a.)zunehmend an Bedeutung.Im folgenden soll ein Überblick über aktuelle Aspekte der medikamentösenund operativen Behandlungsmöglichkeiten sowie über dentherapeutischen Einsatz radioaktiver Isotope gegeben werden.Medikamentöse TherapieEinleitungSabina BanischDie rheumatoide Arthritis (RA,Synonym: chronische Polyarthritis)ist eine systemische Autoimmunerkrankungmit symmetrischerGelenkentzündung zumeistperipherer Gelenke.Das Ziel einer Therapie ist dieKontrolle der Krankheitsaktivität,die Linderung der Schmerzen,der Erhalt der Gelenkfunktion sowiedie Sicherung der Lebensqualität.Die medikamentöse Therapiesetzt sich aus nichtsteroidalenAntirheumatika (NSAR),langfristig wirkenden Antirheumatika(LWAR-Basistherapeutika)und Glucocorticoiden zusammen.Meistens ist eine Kombinationdieser Substanzen erforderlich.Im Gegensatz zu früheren Therapiestrategienin Form eines Stufenplans(Mitteleuropa) oder einer“Pyramide” (USA) wird derzeiterfolgreich eine früh einsetzendeaggressive Behandlung mitimmunsuppressiven und/odermodulierenden Medikamentendurchgeführt.Symptomatische TherapieNichtsteroidale AntirheumatikaEine Polyarthritis wird initial undim Verlauf begleitend mit nichtsteroidalenAntirheumatika behandelt.NSAR sind indiziert,wenn der Patient wegen Schmerzenund Entzündung in der Beweglichkeitbeeinträchtigt ist.Die therapeutische Wirksamkeitder nichtsteroidalen Antirheumatikaberuht unter anderem auf einerHemmung der Prostaglandinsynthese.Die NSAR unterdrückendie Entzündung und lindern dieSchmerzen, haben jedoch keinenEinfluß auf den Verlauf derKrankheit und die Zerstörung derGelenke. Sie wirken nur symptomatisch.Um eine therapeutische Wirkungzu erreichen, muß eine ausreichendhohe Dosis gegeben werden,die individuell unterschiedlichsein kann. Vor allem im höherenLebensalter muß auf eine Dosisreduktiongeachtet werden.Eine Kombination mehrererNSAR sollte vermieden werden,da in der Regel eine bessere Effektivitätnicht erzielt wird, dagegenist aber eine höhere Neben-<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang13


Das ThemaTabelle 3Empfehlungen für Dosierung und Kontrolluntersuchungen bei Anwendung von BasistherapeutikaSubstanz Dosierung KontrolluntersuchungenArtHäufigkeitAntimalarika(Chloroquin,Hydroxychloroquin)250 mg p. o.ersten 2 Wochendoppelte DosisBlutbild, GOT, GPT,AP,Kreatinin, HarnstatusAugenarztalle 4 Wochenalle 6 MonateSulfasalazin1. Woche 0,5 g/doral,2. Woche zweimal0,5 g/d oral,ab 4. Woche zweimal1 g/d oral, evtl.Steige-rung auf 3g/dBlutbild, Differentialblutbild,ThrombozytenGOT, GPT, AP, Kreatinin2 Wochen nachTherapiebeginnalle 6 Wochendanach alle 4 Wochennach 3 Monaten alle3 - 6 Monatenach 3 Monaten alle3 Monateparenterale Goldsalze1. Woche 10 mgintramuskulär,2. Woche 20 mgintramuskulär,ab 3. Woche 50 mgintramuskulär bis zueiner Gesamtdosisvon 1 g, dannlangsame Reduktionauf 50 mg monatlichBlutbild, Differentialblutbild,Thrombozyten,Kreatinin,HarnstatusGOT, GPT, APjede Wochenach 4 Wochenalle 2 Wochenalle 4 Wochennach 3 Monaten alle4 Wochennach 6 Monaten alle2 MonateAzathioprinMethotrexat1,5 - 2,5 mg/kg täglich(etwa 100 -200 mg/d)7,5 - 20 mg wöchentlichoral, intramuskuläroder intravenösBlutbild, Differentialblutbild,Thrombozyten,GOT, GPT, AP, KreatininBlutbild, Differentialblutbild,Thrombozyten,GOT, GPT, AP, Kreatininzweimal wöchentlicheinmal wöchentlich,nach 2 Wochen alle2 Wocheneinmal wöchentlichnach 2 Wochen einmalwöchentlichnach 3 Monaten alle4 Wochennach 4 Wochen alle2 Wochenalle 4 Wochennach 2 Monaten alle4 Wochennach 6 Monaten alle3 Monatenach 3 Monaten alle4 WochenTabelle 4Therapieverfahren in ErprobungA. Immunsuppressiva in Erprobung- Cyclosporin A- Leflunomid- FK-506- Rapamycin- AzaribinB. Biologische Therapieverfahren- Monoklonale Antikörper (MAK) gegen CD4 und andereZelloberflächen-Antigene- Anti-Zytokine (MAK, lösliche Rezeptoren, Rezeptor-Antagonisten)- Orale - induzierte Toleranztiger Meinung zwar die Kurzzeit-Befindlichkeit, nicht aber denLangzeitverlauf der Erkrankung.Hieraus resultiert die Notwendigkeit,daß die moderne medikamentöseBehandlung sich neuerStrategien zu bedienen hat.Zu den wichtigsten Neuerungen,die sich heute in der Therapie derrheumatoiden Arthritis durchzusetzenbeginnen, gehören- früher Beginn einer Basistherapie- aggressive therapeutischeKonzepte schon in der Initialphasein Fällen mit hoher Aktivitätbzw. vermuteterschlechter Prognose- baldiger Einsatz einer Kombinationstherapiebei nichtausreichend wirksamer Monotherapie- Durchführung der Basistherapieso lange wie möglichEine optimale therapeutische Versorgungvon Patienten mit rheumatoiderArthritis kann nur dannerreicht werden, wenn die Diagnoserechtzeitig gestellt wird.Abb. 1 zeigt schematisch in Formeines Flußdiagramms, wie eineTherapieplanung bei Rheumatoidarthritisvorgenommen werdenkann (modifiziert nach [1]).<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang15


Das ThemaAbb. 1JaTherapie mit NSARKrankengymnastikSteroide in niedriger DosisLWAR-Monotherapieggf. Steroid-Pulstherapieggf. DMARD-KombinationstherapieNach Sicherung der Diagnose:Sind Kriterien für aggressiven Verlauf gegeben?Sind bereits Knochenerosionen nachweisbar?NeinTherapie mit NSARKrankengymnastikggf. Steroide in niedriger Dosisggf. HQ oder SSZBeurteilung des Therapieerfolgesnegativ positiv negativ positivWechsel des NSAR evtl. Reduktion der Dosis Therapiebeginn wie Therapie wie gehabtBeginn einer von Steroiden und LWAR bei HochrisikopatientenKombinationstherapie oder Umsetzen auf LWAR - nach ErstdiagnoseWechsel der LWAR Monotherapeggf. i. a. SteroideBeurteilung des Therapieerfolgesnegativtherapierefraktäre cPerneuter SteroidstoßSteigerung der LWAR-Dosisneue Kombination dreier LWARexperimentelle Therapie mit immunbiologischen AgenzienpositivReduktion der Steroiddosisggf. Reduktion der LWAR-Dosisggf. Umsetzen auf LWAR-MonotherapieIm Unterschied zum früher üblichenVorgehen ist heute eine aggressiveErsttherapie durchausgebräuchlich, wenn sich im entsprechendenFall Hinweise für einehohe aktuelle Krankheitsaktivitätund/oder schlechte Langzeitprognoseergeben.Hilfestellung bei der Einschätzung,ob im Einzelfall frühzeitigeine prognostisch ungünstige Situationvorliegt, liefert eine Reihevon Risikofaktoren (siehe Tabelle5), die sich in entsprechendenStudien als aussagekräftig erwiesenhaben.Als Mittel der ersten Wahl beihochaktiv beginnender Erkrankunghat sich im Laufe der letztenJahre weltweit MethotrexatTabelle 5Risikofaktoren für aggressiven Verlaufder rheumatoiden Arthritis- hohe serologische Entzündungszeichen (BSG, CrP)- hohe klinische Aktivität (Arthritis in mehr als 20 Gelenken)- schlechte Funktionsindizes- systemische Manifestation (Rheumaknoten)- Nachweis des Rheumafaktors in hohen Titern- junges Alter bei Krankheitsbeginn- Nachweis von HLA - DR 4/Epitopen- radiologischer Nachweis von Destruktionen- weibliches Geschlechtdurchgesetzt. Die wichtigstenGründe dafür sind die vergleichsweiserasch einsetzende Wirkung,die deutlich günstigereWirkungs-Nebenwirkungsrelationund die exzellente Langzeit-Compliance verglichen mit anderenBasistherapeutika. In Fälleninitial niedriger Aktivität und geringenRisikopotentials für eineschlechte Langzeitprognose erscheintnach wie vor ein Versuchmit milderen Basistherapeutika,z. B. Sulfasalazin, als Ersttherapiegerechtfertigt.Von den bislang besprochenenMedikamenten konnte letztendlichkeine Substanz die Progredienzder Gelenkdestruktionen beirheumatoider Arthritis langdauerndstoppen. So wurde vor we-16 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Das Themanigen Jahren begonnen, verschiedeneKombinationen deretablierten LWAR in der Therapieder rheumatoiden Arthritis auszutesten.Unter pharmakologischenGesichtspunkten ideal isteine Kombination, bei der die beteiligtenSubstanzen unterschiedlicheWirkmechanismen besitzen,in ihrer Wirkung und Toxizitätnicht durch Interaktionen beeinflußtwerden und sich im Toxizitätsprofilwenig überlappen.Kombinationen mit günstigen Studienergebnissenin neuerer ZeitTabelle 6sind der Tabelle 6 zu entnehmen.Langzeiterfahrungen über dieseKombinationstherapien liegennoch nicht vor, so bleibt es abzuwarten,ob unter unterschiedli-Nichtsteroidalechen Kombinationsmedikamentendas Fortschreiten der Gelenkdestruktioneffektiv beeinflußtwerden kann.ZusammenfassungVorrangige Therapieziele beirheumatoider Arthritis sind dieKontrolle der Krankheitsaktivität,Kombinationstherapie mit Basistherapeutika -Beispiele mit günstigen Studienergebnissen (nach Krüger)der Erhalt der Gelenkfunktionenund die Sicherung der Schmerzfreiheitsowie der Lebensqualität.Antirheumatikahaben nach wie vor einen festenPlatz in der medikamentösen Behandlung.Die Dosierung wirdden zirkadianen Beschwerdenangepaßt.Im Gegensatz zu NSAR sind Glucocorticoideneben ihrem antiinflammatorischenEffekt als Immunsuppressivaeinzuordnen. Einelang dauernde Therapie erfordertdie Durchführung einerOsteoporoseprophylaxe sowieregelmäßige Kontrolluntersuchungenzur rechtzeitigen Erkennungder bekannten Nebenwirkungen.Basismedikamente werdenheute frühzeitig, das heißtbei Diagnosestellung, eingesetzt.Finden sich Risikofaktoren für einenaggressiven Verlauf, sollteman früh eine immunsuppressiveoder modulierende Therapie beginnenund keinesfalls warten,bis sich Knorpel- oder Gelenkdestruktionenobjektivieren lassen.Die teilweise gravierenden Nebenwirkungenvon LWAR lassenvorteil-Kombinationstherapienhaft erscheinen.KombinationMTX + SulfasalazinMTX ++ Cyclosporin AMTX + Sulfasalazin +HydroxychloroquinErgebnisKombination >Einzelstoffekeine stärkere Toxizität Übersicht bei Shiroky [9]Kombination > MTX alleinkeine stärkere Toxizität Tugwell et d. [11]Dreierkombination > MTXallein und > KombinationSulfasalazin + Hydroxy-chloroquinkeine höhere Toxizität O’Delt et d [6]Literatur bei der VerfasserinDr. med. S. BanischKlinikum Frankfurt (Oder)Klinik für Innere MedizinHeilbronner Straße 115230 Frankfurt (Oder)Die operative BehandlungThilo Hennecke,Hans Larsen,Axel HelfersDie operative Behandlung derRheumatoidarthritis setzt ein engesinterdisziplinäres Zusammenwirkenvon meist internistisch wirkendenRheumatologen sowierheumachirurgisch orientiertenOrthopäden voraus. Nur durchdiese enge Zusammenarbeitkann ein optimaler Behandlungserfolgerzielt werden. Bei deroperativen Behandlung der Rheumatoidarthritisist ein enger Kontaktzum Patienten sehr wichtigzur Festlegung bestimmter operativerStrategien und Reihenfolgender Behandlung. Das Ziel derOperation wird im Einzelfall unterschiedlichsein. Häufig bestehtes in der Erhaltung oder auchWiedererlangung der Funktion.Daneben spielt die Schmerzreduktioneine wichtige Rolle. Aberauch ästhetische Komponentensollten Berücksichtigung finden.Die Indikation für das operativeVerfahren hängt ganz wesentlichvon der Beschaffenheit und demjeweils erreichten Stadium derGelenkdestruktion ab.1. SynovialektomieEine operative Therapie im Sinneeiner Synovialektomie setzt einekomplexe konservative Therapievoraus. Synovialektomien werdenunterteilt in präventive undpalliative operative Eingriffe. Einepräventive Synovialektomie istgleichzusetzen mit einer Frühsynovialektomieunter der Voraussetzung,daß nur die Membrana synovialisKrankheitssitz bei fehlendenradiologischen knöchernenDestruktionen ist. In der Literaturwurde bei diesen Eingriffen inLangzeituntersuchungen eineProgredienz verhindert. Die Frühsynovialektomieist nach mindestenssechsmonatiger erfolglosermedikamentöser Basistherapievor Auftreten radiologischer Veränderungenim Sinne von Destruktionenangezeigt. Ziel derFrühsynovialektomie ist die Verhinderungder zu erwartendenGelenkdestruktionen. Eine palliativeSynovialektomie wird bei bereitsexistierenden radiologischen<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang17


Das ThemaDestruktionen der Gelenke durchgeführt.Im Vordergrund stehendie Schmerzreduktion, eine Verbesserungder Funktion sowie dasAufhalten bzw. Verlangsamendes destruierenden Prozesses.Die Indikationsstellung zur Synovialektomiekann sich nicht aneinem Gelenk- bzw. Weichteilbefundorientieren, sondern muß indas Gesamtkonzept der Behandlungder Rheumatoidarthritis integriertwerden. Operationstechnischsind sogenannte „offene“von arthroskopischen Eingriffenzu differenzieren. Einer offenenSynovialektomie wird im Zusammenhanginsbesondere mit Kombinationseingriffen(Umstellungsosteotomien,Alloarthroplastik,Tenosynovialektomien) der Vorranggegeben. UnumstrittenerVorteil der offenen Synovialektomieist gegenüber der arthroskopischenSynovialektomie diehöhere Radikalität, Nachteilesind in der Narbenbildung wieauch der höheren Komplikationshäufigkeitzu sehen.Nahezu alle Gelenke sind sowohlder offenen als auch arthroskopischenSynovialektomie zugänglich.In Abhängigkeit von der Lokalitätund der Indikation (Kombinationseingriff)wird der einenwie auch der anderen Operationstechnikder Vorzug gegeben.So führt beispielsweise die arthroskopischeFrühsynovialektomiedes Kniegelenkes gegebenenfallsin Verbindung mit der Radiosynovorthesein der Literatur nahezuzur vollkommenen Restitution.In Verbindung mit Tenosynovialektomien,insbesondere amHand- wie auch Sprunggelenkwird die offene Synovialektomiefavorisiert, da ohnehin eine Narbenbildungdurch die notwendigeOperation nicht zu vermeidenist und eine zusätzliche Therapiezur Erhöhung der Radikalität somitnicht zwingend erforderlicherscheint.2. Rekonstruktive undWeichteileingriffeDie Hand ist der von der Rheumatoidarthritisam häufigsten betroffeneKörperabschnitt. Die Bedeutungdes rechtzeitigen operativenEingreifens, oft im Sinne einesPräventiveingriffes, ist hier besondersgroß.Die insbesondere bei Frauenhäufig auftretende ulnare Abweichungder Langfinger ist nicht nurkosmetisch sondern auch funktionellstörend. Dabei neigt die Fehlstellungzur Progredienz. Beinoch erhaltenem MCP-Gelenkknorpelist durch eine reineWeichteiloperation die gute Korrekturder Deformität durchausmöglich. Bei dem Eingriff werdendie Strecksehnen über dem Gelenkmittelpunktreponiert, die ulnarenKollateralbänder abgelöst,die radialen gerafft, die Sehnender ulnaren Interossei abgelöstoder auf den radialen Interosseusdes Nachbarfingers verpflanztund die Sehne des Abductor digitiminimi auf die Radialseite desKleinfingers verpflanzt. Gleichzeitigwird die Synovialektomieder MCP-Gelenke vollzogen.Postoperativ muß eine dynamischeSchiene sechs Wochen getragenwerden, nachts muß siemindestens sechs Monate verwendetwerden. Es versteht sichvon selbst, daß die Gefahr einerDestruktion durch ein frühzeitigesIntervenieren reduziert wird, dieMöglichkeit von Rezidiven bleibtjedoch erheblich.Auch die typischen KnopflochoderSchwanenhalsdeformitätender Langfinger können bei geringererAusprägung ohne Gelenkzerstörungdurch Weichteileingriffebeseitigt werden. Bei derKnopflochdeformität muß derStreckapparat rekonstruiert werden,bei der Schwanenhalsdeformitätist die Dermodese, Tenodeseoder Plastik der Seitenzügelmöglich.Die Behandlung eines schnellendenFingers ist einfach und bestehtin der Spaltung der Ligamentaeanulare mit partieller Exzisionder Sehnenscheide aufHöhe der Striktur. Bei gleichzeitigerSynovitis wird die lokale Synovialektomiedurchgeführt, beimVorliegen eines Sehnenknötchenswird dies ausgeschält.Die Fingersehnenspontanrupturenstellen eine absolute Indikationzur Operation dar, werdenaber oft übersehen. Meistens sinddie Strecksehnen betroffen. DieRekonstruktion der rupturiertenSehne ist möglich durch Sehnennaht,Anhängen des distalenStumpfes an eine Sehne gleicherFunktion oder Verlaufsrichtungals Kraftspender oder durch Verwendungeines freien Sehnentransplantates.Die einfacheSehnennaht ist nur möglich, wenndie Ruptur kurze Zeit zurückliegtund das proximale Ende sich somitnoch nicht stark zurückgezogenhat, ferner die Ruptur eineumschriebene Läsion darstellt.Bei der komplex gestörten Handgilt im allgemeinen, daß dasHandgelenk vor den distalen Gelenken,die Knopflochdeformitätvor dem MCP-Gelenk und dieseswiederum vor einer veraltetenSehnenruptur saniert werden sollte.Die drohende oder manifesteNervenkompression ist ebenfallseine absolute Operationsindikation.Das Karpaltunnelsyndromstellt eine übliche Komplikationdar. Die konservative Behandlungmit lokalen Steroidinjektionenoder Handschiene ist nur so langezu rechtfertigen, als deutlichesensible oder motorische Ausfällefehlen. Bei der Operation wirdzusätzlich zur Durchtrennung desRetinaculum flexorum und des Ligamentumcarpi volare die Synovektomieder Beugesehnendurchgeführt. Ein endoskopischesVorgehen ist somit bei PCP nichtmöglich.Seltener liegt eine Schädigungdes Nervus ulnaris auf Höhe desEllenbogengelenkes oder in derGuyon Loge vor, die ebenfallsoperativ angegangen werdenmuß.Am Knie ist die dorsale Kapsulotomieund Kniebeugerverlängerungbei Beugestellungen von 20Grad oder mehr und noch erhaltenemGelenk möglich. Die Resektioneiner störenden Poplitealzystekann isoliert oder kombiniertmit anderen Eingriffen amKniegelenk vollzogen werden.Rheumaknoten kommen an derDorsalfläche der Ulna in Nähedes Ellenbogengelenkes gehäuftvor. Beim Vorliegen starkerSchmerzen, aber auch aus ästhetischenGründen, ist deren Entfernungabsolut angezeigt. Sie kanneventuell in Lokalanästhesie ausgeführtwerden.3. ArthroplastikenDie Arthroplastiken werdenhauptsächlich am Fuß angewandt.Hier steht die Resektionsarthroplastikan der Basis des Großzehengrundgliedessowie die Resektionsarthroplastikenan den Köpfchender Mittelfußknochen sowie an denBasen der Grundglieder der Digitipedes II bis V im Vordergrund. DieIndikation wird je nach Destruktionsgradder einzelnen Gelenkebzw. Subluxations- und Luxationsstellunggestellt. Bei ausgeprägterschmerzhafter Schwielenbildungder Metatarsalia sowie Destruktionund Subluxationsstellung derGrundgelenke der Zehen, einhergehendmit Krallenzehfehlstellung,besteht häufig die Notwendigkeitzu operativen Maßnahmen.An den Händen besteht eine Indikationzur Ulnarköpfchenresektionbei Ulnarvorschub und deutlicherDestruktion des Caput ulnae.Am Ellenbogengelenk kanndurch eine Radiusköpfchenresektion,häufig kombiniert mit einerSynovialektomie, eine Schmerzlinderungerzielt werden. Diemeisten Resektionsarthroplastikenwurden von Endoprothesenimplantationenabgelöst.4. AlloarthroplastikDie Alloarthroplastik, besondersan den großen Gelenken, hatsich als Methode zum Erhalt derMobilität und des Gehvermögensbei den rheumatischen Gelenkdestruktionendurchgesetzt. Die Alloarthroplastiksollte erst dannangewandt werden, wenn alleanderen Verfahren keine ausreichendeFunktionalität gewährleistenund die Gelenkdestruktionstark fortgeschritten ist.Bewährt hat sich die Implantationvon Hüft- und Knieendoprothesen(vgl. Abb. 1a-b und 2a-c). Aufgrundder gelenknahen Osteo-18 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Das Themaporose ist die Verankerung dieserEndoprothese wichtig. Zum Erreichender Primärstabilität bietenzementierte Verankerungsmöglichkeitenhäufig Vorteile gegenüberden zementfreien Prothesen.Trotz einer Vielzahl von Kunstgelenkentwicklungenhat sich amSprunggelenk die endoprothetischeVersorgung bei Rheumatoidarthritisnicht endgültig durchgesetzt.Ebenso hat sich eine endoprothetischeVersorgung der Zehengelenkenicht restlos bewährt.Auch sogenannte „Spacer“ ausSilikon erbrachten keine entscheidendenVorteile und sind im Fußbereichnicht empfehlenswert.gelenkes und der Handwurzelknochen.Dies führt zu einem erstaunlichhohen Kraftzuwachs inder Hand und wird dadurch beiden Patienten in hohem Maße toleriert(vgl. Abb. 3a-c).Abb. 1a: 68 jährige Patientin mitBefall des rechten Hüftgelenkesund fortgeschrittener Arthrose mitstarker Gelenkspaltverschmälerung,beginnender Hüftkopfdeformierungund kleinzystischenAufhellungen;Abb. 2a: 57 jähriger Patient mitrheumatischem Befall des rechtenKniegelenkes und Ausbildung einerValgusgonarthrose.An den oberen Extremitäten bestehteine Indikation zur Implantationvon Schulterendoprothesen.Wichtig ist dabei, daß dieRotatorenmanschette ausreichenderhalten geblieben ist.Sollte dies nicht der Fall sein, lassensich funktionell gleich gute Ergebnissemit der bereits erwähntenResektionsarthroplastik desHumeruskopfes erzielen.Auch im Ellenbogen- und Handgelenkbereichist die Endoprothetikumstritten. Bei schwerer Fehlstellungder Hand sowie schwererDestruktion im Handgelenk undHandwurzelbereich ist unsererMeinung nach eine Arthrodesein funktionell günstiger Stellungsehr zweckmäßig. An den Fingergrundgelenkenkommt die Implantationvon Silikonendoprothesen(Swanson-Prothesen) inBetracht. Das Operationsergebnisist häufig kurzfristig funktionellzufriedenstellend. Bei derlangfristigen Betrachtung muß jedochdas Problem der silikonbedingtenOsteolysen erwähnt werden.Langfristig funktionell bessereErgebnisse könnten eventuelldurch Metallschutzringe (Grommets)erzielt werden.Abb. 3a: 39 jährige Patientin mitDestruktion des linken Handgelenkesund der Handwurzelknochensowie Ulnavorschub.Abb. 1b: Versorgung mit einerHüfttotalendoprothese rechts inHybridtechnik (zementfreie Pfannen-und zementierte Schaftimplantation).Abb. 2b und c: Implantation einerungekoppelten Knietotalendoprotheseim ap und seitlichenStrahlengang.5. ArthrodeseSind die destruktiven Gelenkveränderungensehr fortgeschrittenund kommt ein alloarthroplastischerGelenkersatz nicht in Betracht,so können durch Arthrodesenan bestimmten Gelenkendurchaus funktionelle Vorteile erzieltwerden.An der oberen Extremität sehenwir nach wie vor eine Indikationzur Handgelenksarthrodese beimassiver Destruktion des Hand-Abb. 3b: Arthrodese des Handgelenkesfixiert durch einePlattenosteosynthese sowie Ulnaköpfchenresektion.<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang19


Das ThemaAbb 3c: 1 Jahr 6 Monate nachder Operation ist die Arthrodesedes Handgelenkes knöchern konsolidiertund die Platte konnte entferntwerden. Auf Grund der Destruktionin den Fingergelenken(PIP-Gelenke II und III) erfolgte dieImplantation von Silikonprothesenmit Metallschutzringen.Auch bei Schwanenhals- oderKnopflochdeformitäten kann imEinzelfall eine Arthrodese an denPIP- oder DIP-Gelenken zu Vorteilenbei dem Erhalt der Greiffunktionführen. Zur Stabilisierung derArthrodesen an den kleinen Fingergelenkenhaben sich gekreuzteKirschnerdrähte oder KFI-Schrauben bewährt.An den unteren Extremitäten bestehtnach wie vor eine Indikationzur Arthrodese am Sprunggelenk.Dies führt zu einer deutlichenSchmerzlinderung. Operationstechnischfixieren wir die Arthrodesenam Sprunggelenk miteinem Ring-Fixateur. Nur bei arthroskopischausgeführten Arthrodesendes oberen Sprunggelenkeswenden wir eine Fixierungmit Spongiosazugschrauben undGips an.Am Kniegelenk kommt unsererMeinung nach eine Arthrodesenur bei Fehlschlagen oder Lockerungeiner Alloarthroplastik inBetracht, bzw. wenn in seltenenFällen ausgeheilte Infektionszuständeam Kniegelenk vorliegen,die eine Alloarthroplastik als kontraindizierterscheinen lassen.Eine Arthrodese am Großzehengrundgelenkkann gegenüber einerArthroplastik durchaus Vorteilebieten. Die Arthrodese amGroßzehengrundgelenk führt zueinem vermehrten Erhalt der Kraftbeim Abdrücken des Fußes(Gangfunktion). Wir verwendenzur Fixierung der Arthrodese amGroßzehengrundgelenk entsprechendKortikalisschrauben undeine Gipsnachbehandlung.Nach entsprechenden operativenVerfahren im Fußbereich (Arthrodesendes Großzehengrundgelenkes,Arthrodesen des Sprunggelenkes,Resektionsarthroplastik)ist eine schuhtechnische Versorgungpostoperativ unumgänglich.6. WirbelsäuleLetztendlich sollte auch die oft zuwenig beachtete Region der oberenHWS bei Rheumatikern mitfortgeschrittenen Destruktionenbetrachtet werden. Bei Fortschreitender Destruktion der Rheumatoidarthritiskann es hier zu einerbasilären Impression kommen,die zu einem operativen Vorgehenzwingen kann. Hier kommenmeist dorsale Stabilisierungsoperationender oberen HWS in Betracht.Mitunter können auch beientsprechenden Fehlstellungenund Spinalstenosen in den übrigenHWS-Regionen eine Indikationfür entsprechende interkorporelleSpondylodesen gesehenwerden.An der Brust- und Lendenwirbelsäulebesteht nur selten eine Indikationzu einem operativen Vorgehen.Ausnahmen bilden Sonderformendes rheumatischenFormenkreises, wie z. B. dieSpondylitis ankylosans, wo in seltenenFällen Kolumnotomien zurAufrichtung der Wirbelsäule indiziertsein können.Wichtig ist, wie bereits erwähnt,daß die Indikation für einen entsprechendenoperativen Eingriffnur in enger Zusammenarbeit mitdem Patienten gestellt werdensollte. Bei den häufig mehrfachnotwendigen Eingriffen an verschiedenenGelenkregionen solltedie Indikation dort zuerst gestelltwerden, wo für den Patienten derFunktionsverlust und die Lebensqualitätaugenscheinlich amgrößten sind. Eine enge interdisziplinäreZusammenarbeit alleran der Behandlung beteiligtenFachgebiete ist unumgänglich zurSicherung des Erfolges.Literatur bei den VerfassernFür die Verfasser:Dr. med. T. HenneckeKlinikum Frankfurt (Oder)Klinik für OrthopädieMüllroser Chaussee 715236 Frankfurt (Oder)RadiosynoviortheseFrank GottschalkEinführungNeben den medikamentösen undoperativen Behandlungsmöglichkeitender chronischen Polyarthritisgibt es seit über 30 Jahren dieMöglichkeit des therapeutischenEinsatzes radioaktiver Isotope(DELBARRE, 1968). Im Gegensatzzur Risikoarmut und gutenAnsprechrate steht die noch relativgeringe Verbreitung dieserMethode. Durch die Neufassungder Richtlinie Strahlenschutz inder Medizin von 1993 sind wesentlicheErleichterungen für dieintraartikuläre Radionuklidtherapiegeschaffen worden. Eine stationäreAufnahme dieser Patientenauf speziellen nuklearmedizinischenTherapiestationen ist seitdemnicht mehr erforderlich, daeine Verschleppung radioaktiverStoffe und eine Überschreitungder Dosis von 1,5 mSv im Kalenderjahrin einem Meter Abstandnicht möglich ist.Indikationen undKontraindikationenNach MÖDDER (1995a) stellenneben der chronischen Polyarthritisandere Gelenkerkrankungenmit einer chronischen SynovialitisIndikationen zur Radiosynoviorthese(RSO) dar(Tabelle 1).Tabelle 1Indikationen zurRadiosynoviorthese(nach MÖDDER,1995a)Rheumatoide Erkrankungen• Chronische Polyarthritis• Psoriasisarthritis• M. BECHTEREWVillinoduläre SynovialitisHämarthros bei HämophilieAktivierte ArthrosenGonarthroseFingerpolyarthroseRhizarthroseZ.n. Knie-TEP(Coxarthrose)20 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Das ThemaErst durch die chronische Synovialitiskommt es für den Patientenzum Krankheitserlebnis. AlsAlternative zur chirurgischenSynovektomie wird versucht, mittelsintraartikulärer Applikationradioaktiver Substanzen den entzündlichenProzeß günstig zu beeinflussen.Die RSO ist neben operativen Behandlungsmethodenund der intraartikilärenKortikosteroidtherapiedie dritte Säule in der Lokaltherapie.Die RSO weist einegünstige Kosten-Nutzen-RelationTabelle 2Kontraindikationen zur RSOAbsolut:• Gravidität• LaktationRelativ:• Kinder undJugendliche• (instabile und gekammerteGelenke)auf. Da es sich bei der chronischenPolyarthritis um eine systemischeErkrankung handelt, stehtdie systemische Therapie im Vordergrund.Die Indikation zur RSOist erst nach Ablauf von 6 MonatenBasistherapie gegeben, wenneinzelne Gelenke noch kein ausreichendesAnsprechen auf dieBasistherapie zeigen (MÖDDER,1995b).Am günstigsten ist der Einsatz derRSO in frühen Stadien (SteinbrockerI und II), spätere Stadienschließen ihn indes nicht aus.Die wenigen Kontraindikationensind in Tabelle 2 aufgelistet.DurchführungRadiopharmakaDie zur RSO eingesetzten Radiopharmakasollten folgende Eigenschaftenhaben (DEUTSCH,1993):• ausreichend hohe Beta-Energie,um das Synovialgewebezu penetrieren und zu abladieren,aber den Gelenkknorpelund die Haut nicht zuschädigen,• Haftung an Partikeln, diephagozytiert werden, aberTabelle 3das Gelenk nicht verlassen(geeignete Partikelgröße 2-5µm),• biologische Abbaubarkeitder Partikel und• rasche Freisetzung und Ausscheidungdes Radionuklidsbeim Abbau der Partikel.Eine Übersicht über die verwendetenRadionuklide gibt Tab. 3.Da eine präzise Berechnung derabsorbierten Strahlendosis nichtmöglich ist, werden Standardaktivitätenappliziert.Diagnostik vor der RSOVoraussetzung für eine optimaleIndikationsstellung ist die engeKooperation zwischen Rheumatologen/Orthopädenund Nuklearmediziner.Vor RSO ist folgendeDiagnostik obligat:• Anamnese und klinischer Befund• Röntgenaufnahmen der zubehandelnden Gelenke• GelenksonografieRadionuklide zur RSOYttrium-90 Rhenium-186 Erbium-169chemische Verbindung Citrat Sulfat CitratHWZ (physikalisch) 2,7 d 3,7 d 9,5 dStrahlung Beta Beta und Gamma BetaBeta-Energie [MeV]maximal 2,26 0,98 0,34mittlere 0,935 0,349 0,099Gewebsreichweite [mm]maximal 11,0 3,7 1,0mittlere 3,6 1,2 0,3Aktivität [MBq] 150-200 37-185 15-40Gelenke Knie Schulter MCPEllenbogenHandHüftgelenkOSGUSGPIPDIPMTPu.a. „kleine“ Gelenke• SzintigrafieÜber die Bedeutung der Röntgendiagnostikverweise ich auf entsprechendeLiteratur.Die Gelenksonografie liefert Aussagenzur Größe des Gelenkergussesund zur Dicke und Beschaffenheitder Synovia. ImKniegelenk ist eine BAKER-Zyste,gegebenenfalls mit Ventilmechanismus,zu erkennen. Unter Beachtungder Eindringtiefe der Beta-Strahlungist bei Nachweis einerüber 1 cm verdickten Synoviaoder von reichlich Synovialzottenvor RSO eine arthroskopischeGlättung und Abtragung derSynovia zweckmäßig. Die RSOkann dann nach ca. 4 bis 6 Wochenerfolgen.Die Gelenkszintigrafie erfolgt alsMehrphasen-Skelettszintigrafiemit osteotropen Radiopharmaka.In der Frühaufnahme 10 min.p.i. spiegelt die Radioaktivitätsverteilungden Blutpool wider. DieSynovialitis mit Hyperämie führthier zu einer erhöhten Aktivität.Die Dreiphasenszintigrafie (Perfusion,Weichteil- und Spätphase)dokumentiert somit am bestenden arthritisch-arthrotischen Zustandeines Gelenkes (Abb. 1 aufder nächsten Seite). Außerdembietet sie die Möglichkeit einerGanzkörperuntersuchung undder Dokumentation aller befallenenGelenke. Bei der chronischenPolyarthritis z.B. findet man typischerweiseeinen Befall der MCPundPIP-Gelenke.DurchführungVerantwortlich für die ordnungsgemäßeDurchführung der RSOist der Nuklearmediziner. In derpraktischen Durchführung hatsich die enge Zusammenarbeitmit einem Orthopäden/Rheumatologenbewährt. So ist letztendlicheine hohe Qualität der RSOvon der Indikationsstellung überdie Injektion des Radiopharma-<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang21


Das ThemaTabelle 4 Prozentsatz deutlicher Besserungen durch RSO verschiedenerGelenke in Abhängigkeit vom Beobachtungszeitraum (nachRAMPON, 1976)Gelenke nach 1/2 Jahr nach 1 Jahr nach 2 JahrenSchulter 62% 65% 54%Ellbogen 51% 50% 50%Handgelenk 79% 67% 50%MCP 54% 38% 44%PIP 53% 47% 39%Hüftgelenk 43% 40% 44%Kniegelenk 77% 66% 73%Sprunggelenk 76% 100% 96%Gesamt 66% 58% 54%Abbildung 1: Dreiphasenskelettszintigrafie mit 99m Tc-MDP. Darstellungder synovialen Hyperämie in der Frühphase.kons bis zur konsequenten Nachbetreuunggewährleistet.Grundlage für eine erfolgreicheRSO ist die sichere Injektion in dieGelenkhöhle. Eine Injektion desBeta-Strahlers in die Synovia oderaußerhalb der Gelenkhöhle würdekatastrophale Folgen (ausgedehnteStrahlennekrosen) haben.Die Gelenkpunktion sollte möglichstauch beim Kniegelenk unterBildwandlerkontrolle stattfinden.Abbildung 2:Verteilungsszintigrafiere. Kniegelenk.ApplizierteAktivität: 185MBq 90 Y.(Patient wieAbbildung 1)Nach Gelenkpunktion wird dasGelenk mehrmals durchbewegtund danach für 48 Stunden ruhiggestellt.Dieser Ruhigstellungkommt große Bedeutung zu, dadadurch ein frühzeitiger Abstromdes Radiopharmakons aus demGelenk verhindert wird. Ein Verteilungsszintigrammunter Ausnutzungder Gamma( 186 Re)- oderRöntgenbremsstrahlung( 90 Y) wirdnach der Injektion aufgenommen(Abb. 2).Im Gelenk werden die Kolloidevon den Synovialzellen phagozytiert.Arthroskopisch kann einRückgang der Zahl und Größeder Synovialzotten bei Rückbildungder Hyperämie nachgewiesenwerden (YATES, 1973). Imweiteren Verlauf sklerosieren undfibrosieren das Synovialzottenstromaund die Gefäße. Eine geringgradigediffuse Schädigungdes Gelenkknorpels tritt auf.Nach mehreren Monaten verschwindendie mononukleärenInfiltrate, die Synovialis fibrosiert(FORD, 1983) und die entzündlicheZellproliferation geht zurück.NebenwirkungenNeben den allgemeinen Komplikationsmöglichkeiteneiner Gelenkpunktion(Infektion, Haemarthrosusw.) sind folgende sehr selteneNebenwirkungen möglich:• Allgemeine Strahlenreaktion• Strahlensynovialitis• GewebsnekrosenDie Strahlenbelastung kann insgesamtals sehr niedrig eingeschätztwerden. Ein nachweisbarerAbfluß der Radiopharmakafindet selten statt. Voraussetzungdafür ist eine 48-stündige Immobilisierungdes Gelenkes (WAG-NER, 1988). Außerhalb des Gelenkesresultiert eine Strahlenexpositionaus der durch die Abbremsungder Elektronen (Beta-Strahlung) im Gewebe erzeugtenRöntgenbremsstrahlung. Werden185 MBq 90 Y für ein Kniegelenkzugrundegelegt, ergibt sich eineStrahlenexposition der Gonadenvon ca. 0,2 mGy.ErgebnisseNach den Angaben in der Literaturkommt es im Verlauf von 3bis 4 Monaten bei 40-80% derPatienten zu einem Rückgang derEntzündungsparameter wieSchmerzen, Überwärmung,Schwellung und Gelenkerguß(HAGENA, 1982). Aus einer Arbeitvon RAMPON (1976) ist obigeTabelle entnommen, die eineÜbersicht der Erfolgsraten bei22 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Das Thema/Fortbildungverschiedenen Gelenken enthält(Tabelle 4).Bei der c.P. wurden die besten Resultateim Frühstadium erreicht(MÜLLER, 1974). Aus folgendenGründen kann sich die Notwendigkeiteiner Wiederholung derRSO ergeben:• unbefriedigender Therapieeffekt• Synovialishypertrophie• BAKER-ZysteDa der Therapieeffekt erst nachca. 6 Monaten zu beurteilen ist,sollte eine Re-Radiosynoviortheseauch nicht vor diesem Zeitpunkterfolgen.NachsorgeBis 48 Stunden nach der RSO isteine Ruhigstellung des Gelenkeserforderlich. Für eine Woche wirdnoch eine milde Schonung empfohlen.Eine erste Nachuntersuchungwird nach 3 - 4 Monatenempfohlen. Nach 6 Monatensollte eine abschließende Beurteilungund gegebenenfalls die Indikationzur Re-Radiosynoviorthesegestellt werden. Eine erneute Vorstellungist ein Jahr nach RSOempfehlenswert. Selbstverständlichmuß die Basistherapie unterBerücksichtigung des Therapieerfolgesder RSO weitergeführtwerden.ZusammenfassungDie Radiosynoviorthese ist einekostengünstige, nebenwirkungsarmelokale Therapie der c.P. undanderer chronischer Gelenkerkrankungen.Sinnvoll in das Gesamtkonzeptder Therapie dieserErkrankungen integriert, stellt sieeine effiziente Therapiemöglichkeitdar, die diesen Patientennicht vorenthalten werden sollte.Anschrift des Verfasser:Dr. med. F. GottschalkKlinik f. StrahlenheilkundeKlinikum Frankfurt/OderMüllroser Chassee 715236 Frankfurt/OderFachkundeseminareRettungsdienst(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)Voraussetzung für die Zulassung12 Monate klinische Tätigkeit(Nachweis bitte einreichen)Wochenkurse18. - 25. Jan. <strong>1999</strong>3. - 10. Mai <strong>1999</strong>Ort: CottbusKursleiter: Dr. med. E.-G. Stellke,Beeskow8. - 15. März <strong>1999</strong>Ort: NeuruppinKursleiter: Dr. med. F. Lorenz,Neuruppin15. - 22. Febr. <strong>1999</strong> (ausgeb.)Ort: PotsdamKursleiter: Dr. med. G. Schrot,LehninTeilnehmergebühr: je 750,- DM(für AiP 525,- DM)*Kurse im StrahlenschutzGrundkurs(Voraussetzung ist die Teilnahmeam 8stündigen EinführungskursAngebot der Akademiefür ärztliche Fortbildungmit anschließender mindestens6 Monate andauernder Hospitation)3./4. März <strong>1999</strong>Spezialkurs5./6. März <strong>1999</strong>Ort: CottbusKursleiter: Doz. Dr. med. habil.C.-P. Muth, CottbusTeilnehmergebühr: je 465,- DM(für AiP 325,- DM)*Sonographie-KurseGrundkurs4. - 7. März <strong>1999</strong>Aufbaukurs15. - 18. April <strong>1999</strong>21. - 24. Okt. <strong>1999</strong>Ort: PotsdamKursleiter: Dr. sc. med.H.-B. Zimmermann, PotsdamTeilnehmergebühr:je 600,- DM(für AiP 420,- DM)Echokardiographie-KurseAufbaukurs19. - 22. Febr. <strong>1999</strong>12. - 15. Nov. <strong>1999</strong>Ort: CottbusKursleiter: Dr. med.Landesärztekammer BrandenburgAbsender:*)Referat Fortbildung ........................................Postfach 101445........................................03014 Cottbus ........................................Anmeldung für Kurse der Akademie für ärztliche Fortbildung der Landesärztekammer BrandenburgIch möchte mich für folgenden Kurs/folgende Kurse anmelden:Kurs .................................................................................... vom ............... bis .......................Kurs .................................................................................... vom ............... bis .......................Kurs .................................................................................... vom ............... bis .......................Kurs .................................................................................... vom ............... bis .......................AiP im Land Brandenburg tätig: ja/nein **) *) Bitte in Druckschrift ausfüllen. **) Nichtzutreffendes bitte streichen.J. Krülls-Münch, CottbusTeilnehmergebühr: 600,- DM(für AiP 420,- DM)*Dopplerechokardiographie-KurseAufbaukurs7. - 9. Mai <strong>1999</strong>Ort: CottbusKursleiter: Dr. med.J. Krülls-Münch, CottbusTeilnehmergebühr: 600,- DM(für AiP 420,- DM)*TransfusionsmedizinischeFortbildungfür Anästhesisten sowie fürTransfusionsverantwortliche undTransfusionsbeauftragte19./20. März <strong>1999</strong>Ort: CottbusTeilnehmergebühr: 200,- DM(für AiP 140,- DM)*Kursleiter:Frau Dr. med. I. Hörning,Frau Dr. med. E. Grünelt,Cottbus................ ........................................DatumUnterschrift/Stempel<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang23


FortbildungWeiterbildungskurs zurZusatzbezeichnung"Physikalische Therapie"neuer Zyklus (Kurs I bis IV) <strong>1999</strong>Kursleiter: Dr. med. R. Hess,CottbusTeilnehmergebühr: je Kurs 500,-DMWeiterbildungskurs zurZusatzbezeichnung"Naturheilverfahren"Kurs I: 22. - 24. Jan./19. - 21. Febr. <strong>1999</strong>Kurs II: 19. - 21. März/23. - 25. April <strong>1999</strong>Kurs III: 28. - 30. Mai/11. - 13. Juni <strong>1999</strong>Kurs IV: 15. - 17. Okt./12. - 14. Nov. <strong>1999</strong>Ort: Fachklinik und MoorbadBad FreienwaldeLeitung:Dr. med. R. Hess, CottbusFrau Dr. med. G. Zander,Bad FreienwaldeTeilnehmergebühr: je 500,- DMKurse zur Erlangungder Zusatzbezeichnung"Chirotherapie"Der Informationskurs sowie dieKurse 1 bis 4 müssen in Reihenfolgebelegt werden. Die Abständezwischen den einzelnen KursenI bis IV müssen mindestensdrei Monate betragen.Kurs II21. - 27. Febr. <strong>1999</strong>Kurs III1. - 7. Sept. <strong>1999</strong>Kurs I6. - 11. Okt. <strong>1999</strong>Teilnehmergebühr: je 850,- DM(für AiP 595,- DM)*Informationskurs4./5. Okt. <strong>1999</strong>Teilnehmergebühr: 190,- DM(für AiP 130,-)*Ort: PotsdamKursleiter: Prof. Dr. sc. med.G. Badtke, PotsdamSozialmedizinAufbaukurs D22. Febr. - 5. März <strong>1999</strong>Grundkurs B11. - 22. Okt. <strong>1999</strong>Ort: BernauLeitung: Prof. Dr. med.J.-U. Niehoff, BerlinTeilnehmergebühr: 660,- DMFortbildungSpezielle Schmerztherapie(80 Stunden)Block I: 21./22. Mai <strong>1999</strong>Block II: 23./24. Juli <strong>1999</strong>Block III: 3./4. Sept. <strong>1999</strong>Block IV: 1./2. Okt. <strong>1999</strong>Block V: 3./4. Dez. <strong>1999</strong>Ort: CottbusWissenschaftliche Leitung:Priv.-Doz. Dr. med. habil.Dipl.-Psych. D. Seefeldt,Dr. med. K. Gastmeier,Dipl.-Med. M. PassonTeilnehmergebühr:pro Block 240,- DMWeiterbildungskursAllgemeinmedizinBlock 16: 29./30. Jan. <strong>1999</strong>Block 1: 29./30. Jan. <strong>1999</strong>Block 17: 12./13. Febr. <strong>1999</strong>Block 2: 12./13. Febr. <strong>1999</strong>Block 3: 12./13. März <strong>1999</strong>Block 4: 16./17. April <strong>1999</strong>Block 5: 7./8. Mai <strong>1999</strong>Block 7: 4. Juni <strong>1999</strong>Block 6: 5. Juni <strong>1999</strong>Block 10: 2. Juli <strong>1999</strong>Block 8: 3. Juli <strong>1999</strong>Block 12: 27. Aug. <strong>1999</strong>Block 9: 28. Aug. <strong>1999</strong>Block 11: 10./11. Sept. <strong>1999</strong>Block 13: 8./9. Okt. <strong>1999</strong>Block 14: 30. Okt. <strong>1999</strong>Block 18: 5./6. Nov. <strong>1999</strong>Block 19: 26./27. Nov. <strong>1999</strong>Block 20: 10./11. Dez. <strong>1999</strong>Ort: PotsdamKursleiter: OMR Dr. med.V. Puschmann, StorkowEEG-Einführungsseminar20./21. und 27./28. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Bad SaarowTeilnehmergebühr: 530,- DM(für AiP 375,- DM)*Kursleiter: Prof. Dr.med. habil.H.-G. Trzopek, Bad SaarowSeminargynäkologische Infektionen24. April <strong>1999</strong>Ort: Frankfurt/OderTeilnehmergebühr: 180,- DM(für AiP 120,- DM)*Kursleiter:Priv.-Doz. Dr.med.habil.W. Mendling, Frankfurt/OderFortbildungfür Arzthelferinnen27. Jan. <strong>1999</strong>, 15.00 UhrOrt: Kassenärztliche VereinigungBrandenburg, PotsdamLeitung: Dr. med. W. Gütthoff,PotsdamThemen:Die ambulant erworbenePneumonie, Malaria, mikrobiologischeDiagnostik ausgewählterInfektionskrankheitenTeilnehmergebühr: 50,- DMGesprächstrainingfür Arzthelferinnen20./21. Febr. <strong>1999</strong>24./25. April <strong>1999</strong>(mit Internatsunterbringung)Ort: Schloß BagenzLeitung: Dr. med. R. Kirchner* Die Ermäßigung gilt nur fürAiP, die im Land Brandenburgihre Tätigkeit ausüben.Für Ihre Anmeldung verwendenSie bitte das Anmeldeformular:LandesärztekammerBrandenburg,Referat Fortbildung,Postfach 10 14 45,03014 CottbusFax: (0355) 78010-44Anmeldungen werden nachPosteingang berücksichtigt.Medizin-Nobelpreis für dieEntdeckung vonStickstoffmonoxid als BotenstoffDen Nobelpreis für Medizin haben1998 drei US-amerikanischeForscher Robert F. Furchgott, FeridMurad und Louis J. Ignarro erhalten.Ausgezeichnet wurden sie fürdie Entdeckung von Stickstoffmonoxidals Botenstoff im kardiovaskulärenSystem. Ihre Entdeckung,daß ein Gas als Botenstoff zwischenZellen funktionieren kann,läßt auf ein neues Prinzip der Signalübermittlungschließen. Deshalbbeschäftigt sich heute nichtnur die Kardiologie und Onkologiemit dem Stickstoffmonoxid-Molekül, sondern auch die Immunologie,Neurobiologie und Reproduktionsmedizin.Sachbericht 1997 zuTumorerkrankungen im LandBrandenburgDer Sachbericht 1997 der Tumorzentren,Onkologischen Schwerpunkteund Arbeitskreise des LandesBrandenburg liegt vor mit detailliertenstatistischen Auswertungenüber Beginn, Lokalisation,Art und Verlauf sowie das Auftretenund die Häufigkeit vonKrebserkrankungen in der Bevölkerung.Der Bericht gibt einen Überblicküber qualitative und quantitativeFortschritte bei der Erfassungsrateder Tumormeldungen durch diekooperierenden Krankenhäuserund Vertragsärzte. Angestrebtwerden die vollständige Erfassungder Tumorerkrankungen, einemöglichst lückenlose Verlaufsdokumentationund die noch stärkereNutzung der in den Registernerfaßten Daten in Form regelmäßigerRückinformationenan die primär behandelndenÄrzte, um deren Qualitätssicherungsmaßnahmenzu unterstützen.Der Sachbericht 1997 kann beider Geschäftsstelle der LAGOBrandenburg e. V., Mangerstraße42, 14467 Potsdam, kostenlosbei Einsendung des Rückportosvon DM 2,50 DM in Briefmarkenoder gegen eine Spendeangefordert werden.24 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


MedizingeschichteStärken und Schwächender SchulmedizinJosef HorntrichNach einem Vortrag in der BerlinerKatholischen Akademie 1998Der Siegeszug der modernen Medizinist beeindruckend. Sie bietet Erklärungenund Heilangebote für fastalle Krankheiten an. Dennoch wächstein alternativer Gesundheitsmarkt aufdem Boden eines Unbefriedigtseinsmit der Schulmedizin. Woran liegtes? Diese Frage fordert zu einemNachdenken über die Wurzeln derSchulmedizin, über ihre Stärken undSchwächen heraus. Welche Methodenkönnen Defizite der Schulmedizinkompensieren, gegen welche Verfahrenmuß sie sich abgrenzen?Wie stellt sich die Schulmedizin inihrem Selbstverständnis dar? Eineschnelle Antwort gibt das Lexikon.Dort heißt es: Die Schulmedizin istdie an den Hochschulen gelehrte naturwissenschaftlichbegründete Richtungder Medizin. Verfahren der Naturheilkundewerden, soweit wissenschaftlichbegründbar, akzeptiert. Siegrenzt sich ab von Außenseitermethodenund von der Erfahrungsheilkunde.Die naturwissenschaftlich begründeteMedizin basiert auf den NaturwissenschaftenPhysik und Chemie und führtmit der Anwendung der messendenund analytischen Methoden auf denOrganismus zur Physiologie und Biochemie.Dieser Zweig der Medizin istjung und etabliert sich in der erstenHälfte des 19. Jahrhunderts. Doch eineandere essentielle Komponenteder Schulmedizin ist viel älter undreicht bis in die Antike. Das ist die Rationaliltätin der medizinischen Lehre,die sich niederschlägt in Beobachtungund Erfahrung. Mit diesem Anteil ausErfahrungsheilkunde identifiziert sichSchulmedizin durchaus, setzt sichaber ab von Spekulationen und Deduktionenaus Lehrsystemen.Lassen Sie uns diese rationale Wurzelzurückverfolgen in der Geschichteder Medizin, als die Naturwissenschaftennoch nicht Grundlage waren,jedoch Wissen vorhanden war,das durch Lehren weitergegeben wurde.Alte KulturenNach den Vorstellungen der altenKulturen des Zweistromlandes, ähnlichauch im alten Ägypten, war derMensch heil, der den Göttern diente.Wer sich versündigte, wurde mitKrankheit bestraft. Der Medizinmann,Arzt und Priester zugleich, konnte ihnentsühnen, reinigen und resozialisieren.Daneben gab es in Ägypten einehochdifferenzierte Chirurgie.HippokratesIn der griechischen Kultur wird Heilungauf zwei verschiedenen Wegengesucht. In Heiligtümern, die demGott Asklepios geweiht sind, bittenihn die Kranken, sie von ihrem Leidenzu befreien. Daneben entwickelt sichauf dem Boden der nüchternen griechischenNaturphilosophie die hippokratischeMedizin offenbar konfliktfrei.Hippokrates wendet sich gegendie Ansicht, daß Krankheiten vonGeistern und Göttern als Strafe gesandtwerden. Nach seiner Lehre habenKrankheiten natürliche Ursachen,die erforschbar sind. Bei ihm findetsich eine professionelle Praxis aufdem Boden einer rationalen Medizin,verbunden mit einem hohen Ethos.Der griechischen Naturphilosophieliegt die 4-Elementenlehre zugrunde:Die Natur besteht aus den ElementenFeuer, Wasser, Erde, Luft. Ihnen zugeordnetdie Eigenschaften trocken,kalt, feucht, warm. Den Organismusdurchströmen und durchdringen vierSäfte: Blut, Schleim, gelbe Galle,schwarze Galle. Diesen zugeordnetsind die Temperamente Sanguiniker,Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker.Gesund ist die harmonischeStimmung dieser vier Säfte - Eukrasie,Krankheit ist Dyskrasie.Das Lehrgebäude der hippokratischenMedizin gliedert sich in dreiTeile: Eine Physiologie zur Natur desMenschen, eine Krankheitslehre unddie Therapeutik.Die Therapeutik enthältAbhandlungen zur Diätetik, zurPharmazeutik und zur Chirurgie. Damitist die Grundstruktur der Heilkunst,wie sie bis in das späte Mittelaltergelehrt wurde, vorgegeben. Dochsie erfuhr Bereicherungen im Laufeder Jahrhunderte und kam nicht geradlinigin unser Kulturgut.GalenGalen war es, der im 2. Jahrhundertnach Christus das Wissen der antikenMedizin in umfangreichen Schriftenzusammenfaßte. Aus diesem Standardwerkwurde bis in das hohe Mittelalterdie Heilkunde gelesen. Einwichtiger Bestandteil seiner Diätetikwaren die „res non naturales“ alsProgramm einer gesunden Lebensführung.Sie umfaßten die Bereiche:1. Licht und Luft2. Speise und Trank3. Arbeit und Ruhe4. Schlafen und Wachen5. Ausscheidungen und Absonderungen6. Leidenschaften.Auch ein Hufeland bediente sich nochdieser Einteilung, um die Beziehungenzwischen Heilkunde und Lebenskunstzu erklären. Ende des 19. Jahrhundertswar der Begriff Diätetik zurDiät verkümmert, verbunden mit demfaden Geschmack der Schleimsüppchen(Schipperges).Dem Untergang des römischen Reichesfolgten Verfall von Wissenschaftund Kultur. Aufstrebende Macht imMittelmeerraum waren die Araber. InBagdad (Harun al Raschid z. Z. Karlsdes Großen) wurden die philosophischenTexte des Aristoteles und diemedizinischen des Hippokrates in dasArabische übersetzt und auch weiterentwickelt(Abulcasis). In Toledo (um1200) wurden sie in das Lateinischerückübertragen und dienten alsGrundlage der jungen Universitätenund medizinischen Fakultäten (Salernound Montpellier).Nicht im Lehrinhalt, wohl aber imEthos, setzte das Christentum neueAkzente. Für Hildegard von Bingen istder barmherzige Samariter mit seinerMitmenschlichkeit Leitbild für das Tundes Arztes, die Aufgabe des Sanierenstritt zurück.RenaissanceErst der Aufbruchsgeist der Renaissancebeginnt, den Erkenntnishorizontder Alten zu überschreiten. Essind die Anatomen, die wieder Menschensezieren und bei Galen vieleIrrtümer entdecken. Vesal las als jungerAnatom in Padua 1537 nichtmehr aus den Schriften, sondern sezierte,dozierte und demonstrierteselbst an der Leiche. Seine in Baselveröffentlichte „Fabrica“ übertraf alsAnatomielehrbuch alle bisherigenWerke. Auch andere Anatomenmachten Entdeckungen und verewigtenihre Namen in anatomischen Gebilden.Ein bedeutender Meilensteinin der Physiologie war die Beschreibungdes Blutkreislaufs durch W. Harvey1628.Eine neue Welt tat sich den Physiologenund Biologen mit dem Blick durchdas Mikroskop auf. Malpighi (1628 -1694) entdeckte die Blutkapillaren.Die Malpighi-Körperchen in den Nierensind nach ihm benannt. Leuwenhoek(1632 - 1723) sah zahlreicheKleinlebewesen, erstmals die Spermatozytenund die Erythrozyten.Einen neuen Stil in der Ausbildungder Ärzte führte Boerhave (1668 -1738) mit dem klinischen Unterrichtam Krankenbett ein. Neben dieserPraxisbezogenheit der Lehre forderteer, sich an Fakten zu halten und ausBeobachtungen zu lernen, wie es Hip-<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang25


Medizingeschichtepokrates vorbildlich getan hatte.Ein Schüler Boerhaves war van Swieten,Leibarzt Maria Theresias und Reformatordes kaiserlichen Gesundheitswesens.Unter Josef II., einemaufgeklärten Absolutisten, wurde1784 das größte und modernsteKrankenhaus Europas eröffnet, dasAllgemeine Krankenhaus in Wien mitrund 2 000 Betten. Es wurde zumVorbild für Krankenhäuser in anderenStädten, wenn auch meist kleiner dimensioniert.Die Quantität an Krankenund Krankheitsbildern ermöglichteeine neue Qualität der Erkenntnis,indem gleichartige Krankheitengleichsam in Spezialabteilungen zusammengeführtwerden konnten. Daswiederum ermöglichte eine Spezialisierungder Ärzte und Vertiefung desWissens.Viele Namen von damals sind auchheute noch bekannt: der PathologeRokitanski, der Diagnostiker Skoda,der Dermatologe Hebra und nicht zuletztSemmelweis, der den Übertragungswegdes Kindbettfiebers erkannte.Die naturwissenschaftlicheGrundlage der Medizin -SchulmedizinWann erfolgte der Umschwung in dienaturwissenschaftlich fundierte Medizin,eine Medizin, die mehr durch eineneue Methodologie als ein neuesLehrgebäude gekennzeichnet ist?Nach Lichtenthaeler erfolgte er in derersten Hälfte des 19. Jahrhundertsund er nennt den Franzosen FrancoiseMagendie als Galionsfigur diesesUmschwungs. Bis 1800 hatte sichFaktenwissen angesammelt, aber aufeiner noch unsicheren Basis warenviele Lehrmeinungen entstanden: dieder Systematiker, Mystiker, Empiriker,Galenisten, Neophippokratiker undPhilanthropen. Doch das Nichtwissenwar immer noch größer als das Wissen,und diese Lücken wurden durchSpekulationen überbrückt.Magendie fordert nun, Physiologieund Medizin auf den Grundlagen derinzwischen etablierten NaturwissenschaftenPhysik und Chemie aufzubauen.Für ihn gelten die Gesetze derChemie auch in der Biochemie, undPathologie sei das Endprodukt derpathologischen Physiologie.Claude Bernard, Carl Ludwig und JohannesMüller brachten Ergebnisseauf dieser Grundlage, wenn sie auchbis zum Ende des 19. Jahrhundertskaum in die Spitalmedizin eindrangen.Ein Zeichen dieses Paradigmenwechselsist darin zu sehen, daß inDeutschland 1861 das Philosophikumdurch das Physikum ersetzt wurde.Nach den neuen Maßstäben Beobachtungund Experiment waren esmehr die Beobachtungen, die diezweite Hälfte des vorigen Jahrhundertsprägten.Im Jahre 1876 wies Robert Koch denMilzbrandbazillus als Erreger desMilzbrandes nach. Nach kulturellerZüchtung gelang ihm die Reinfektion.In gleicher Weise geschah das 1882mit der Tuberkulose. Für das Gros derInfektionskrankheiten fand man Erreger.Unter Robert Koch wurde das Hygieneinstitutin Berlin das Mekka derMikrobiologie. Hier arbeitete auchEmil Behring, der das Phänomen derImmunität klärte und ein Serum gegenDiphtherie entwickelte.Neben Robert Koch wirkte RudolfVirchow in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts als Pionier der naturwissenschaftlichenMedizin in Berlin. AlsPathologe erforschte er das zu jederKrankheit gehörende pathologischanatomischeSubstrat als Folge odergar Endzustand der pathologischenPhysiologie. Mit der Zellularpathologiewurde eine weitere Säule der ätiologischenKlärung von Krankheitenerrichtet.Am eindrucksvollsten präsentiertesich die neue Medizin auf operativemGebiet. Die moderne Chirurgie wurdegeboren. Zwei Voraussetzungenwaren zu ihrer Verwirklichung zu lösen:Die Infektionsbeherrschung unddie Anästhesie. Bis zur Mitte des vorigenJahrhunderts waren die Aktivitätender Chirurgie sehr begrenzt. Siebetrafen Abszeßeröffnungen bei septischenProzessen, Amputationen unddie Behandlung von Frakturen. Dochschon bei offenen Frakturen kam eshäufig zum Hospitalbrand. NachdemMikroorganismen durch Pasteurs Entdeckungenals Erreger des Wundbrandeswahrscheinlich gewordenwaren, führte Lister den antiseptischenKarbolspray ein und erreichtebei offenen Frakturen eine sichereHeilung.Karbol war nicht frei von Nebenwirkungenan Patienten und Personal.Konsequent war Bergmanns Asepsis,der alle mit offenen Wunden inBerührung gebrachten Materialienund Instrumente einer Sterilisation unterzog.In den 40er Jahren des 19. Jahrhundertswurden gleich drei Anästhetikabei operativen Eingriffen erstmals zurAnwendung gebracht: Diaethylaether,Chloroform und das schon längerbei Belustigungsveranstaltungengebrauchte Stickoxydul.Nachdem Asepsis und Narkose sichdas Vertrauen der Operateure erworbenhatten, wurde der Schritt gewagt,die großen Körperhöhlen zu erobern.In die 80er Jahre fallen die gelungenenErstoperationen an den wichtigenBauchorganen: Billroth I und II für denMagen, die Cholezystektomie durchLangenbuch, die Appendektomiedurch Mc Burney. Die Eingriffe machtennicht Halt vor Uterus, Harnblaseund Niere. Im Eifer des Gefechtesglaubten einige Chirurgen um dieJahrhundertwende im Hochgefühl derErfolge, die wichtigsten Erstoperationenseien bewältigt. Es folge nur nochKleinarbeit. Doch wie wir wissen, wardas erst ein Anfang. Hatte noch Billrothdas Herz für tabu erklärt, nahmLudwig Rehn 1896 die erste Herznahtnach einer Stichverletzung vor. Beieröffneter Brusthöhle zu operierenwar bis dato nicht möglich. Der Lungenkollapsführte zum Kreislaufschock.Erst die Unterdruckkammervon Sauerbruch ermöglichte die erstenEingriffe an Lungen und Speiseröhre(1904). Sie war aber aufwendigund umständlich und wurde balddurch das Überdruckverfahren abgelöst.So recht zur Wirkung kam diesesaber erst, als es möglich war, mitHilfe von Muskelrelaxantien auf dieEigenatmung zu verzichten und dieBeatmung grundsätzlich in Überdruckvorzunehmen. 60 Jahre alt ist diesesVerfahren, während des Krieges inden USA entwickelt und als Intubationsnarkosebekannt. Die dafür erforderlichenGeräte wurden weiterentwickelt,sind inzwischen wie einmodernes Auto computerisiert undwerden nicht nur zur Narkose, sondernauch zur Langzeitbeatmung eingesetzt,wenn die Lungenfunktionausfällt.Neue Techniken bildeten schnell einenPanoramawechsel wie die minimalinvasiveChirurgie. Aber auch die konservativenFächer werden zunehmendaktiv, die Gastroskopiker stillendie Magenblutung, Gallensteine werdenüber die erweiterte Gallengangsmündungentfernt und kleine Darmgeschwülstebei der Koloskopie. DieGrenzen zwischen konservativ undoperativ werden fließend. Deutlichsieht man das auch in der Kardiologie.Herzkranzgefäße werden aufgedehntund durch innere Spiralen offengehalten (Stents). In ähnlicher Weisegeschieht das auch bei peripheren arteriellenGefäßen.Die enormen Erfolge der modernenMedizin waren nur möglich im engenWechselspiel zwischen Medizintechnikund pharmazeutischer Industrie.Eindrucksvoll erweist sich das Wirkender Medizintechnik am Beispiel derbildgebenden Verfahren, und washier Wunderbares angeboten wird,nehmen wir viel zu selbstverständlichhin. Welche Entwicklung die 1895entdeckten X-Strahlen einmal nehmenwürden, war nicht zu ahnen. Esließen sich Knochen abbilden und mitKontrastmittel innere Organe. Abererst mit der Computer- und Magnetresonanztomographieläßt sich der lebendeOrganismus in Schichten unddreidimensional darstellen. Danebenlief eine weitere sensationelle Entwicklungab. Auf der Grundlage desEcholotverfahrens wurde die Sonographieentwickelt, die ohne Strahlenbelastungauf vielen Gebietengleichwertige Aussagen wie Röntgenund Computertomographie zu liefernvermag.Ähnlich bedeutungsvoll war der Einflußder pharmazeutischen Industrie.Blicken wir zurück, wie die Innere Medizinin der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts aussah: Man konntebessere Diagnosen stellen, therapeutischjedoch nur wenig bieten. Es gabMorphium, es gab Salizylsäure unddas Digitoxin. Als wesentlichen Beitragder Schulmedizin zum pharmazeutischenRepertoire sind das BehringscheDiphtherieserum und EhrlichsSalvarsan gegen die Syphilis anzusehen.Das änderte sich, als die Industrieeinstieg. 1922 isolierten Bantingund Best das Insulin. Die FirmaLilly übernahm die Extraktion aus denBauchspeicheldrüsen von Schweinenund Rindern auf industrieller Basis.Bald war der Diabetes behandelbar.Inzwischen wird das Insulin gentechnischhergestellt.Gegen bakterielle Infektionen hatteman das erste Mittel 1935 mit demSulfonamid Prontosil in der Hand,von Domagk entwickelt. Wirksamerwaren die Penicilline, deren Existenzvon Fleming (1928) entdeckt wurde.Die industrielle Großproduktion begannspät, erst während des Kriegesin den USA. Bis jetzt wurden zahlreicheantibiotische Stoffgruppen durchdie forschenden Pharmakonzerneentdeckt und entwickelt. Ebenso eindrucksvollist das Spektrum der Zytostatika.Eines der ersten war ein Abkömmlingdes Kampfgases Stickstofflost.Als Mitomen war es bereitsin den fünfziger Jahren im Einsatz. Inzwischensteht ein umfangreiches Repertoirezur Verfügung, leider vielenoch sehr toxisch. In der Behandlungvon Blutkrankheiten werden eindrucksvollereErgebnisse erzielt alsbei soliden Tumoren.Diente die Physiologie und pathologischePhysiologie lange der Erklärungvon Funktionsabläufen im Organismus,kommt ihr bei der Steuerung desinneren Gleichgewichts durch die Infusionstherapieeine wichtige Rollezu. Schockzustände wurden ebensobehandelbar wie die Überbrückungder enteralen Ernährung über Wochenund Monate. All das kam erstrichtig in Schwung, als die Industriedie Produktion von Infusionslösungenin den erforderlichen Mengen übernahm,die heute mit dem Gabelstaplerangefahren werden. Blicken wirauf die naturwissenschaftlich begründetePharmakologie und Pharmazeutikzurück, müssen wir erkennen, daßein respektables Repertoire erst indiesem Jahrhundert besonders seitdem 2. Weltkrieg wirksam wurde. Inder Aufzählung der medizinischenGroßtaten soll die Organtransplantationnur erwähnt werden. Durch dieDiskussion um das Transplantationsgesetzist sie noch in aller Bewußtsein.Blicken wir zurück auf dieEntwicklung der Medizin- Hippokrates (460 - 370) wendetsich ab von der Vorstellung, Krankheit26 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Medizingeschichtesei Folge einer Götterstrafe oder Einwirkungmagischer Kräfte. Er vermutetdie Entstehung von Krankheiten innatürlichen Ursachen und erforschtsie.- Galen (130 - 210) entwickelt aufhippokratischer Grundlage ein Lehrgebäude,das für 1 300 Jahre dasDenken in der Medizin beherrschte.- In der Renaissance und Aufklärung(1500 - 1800) erwachten kritischesDenken und Forscherdrang. Es entwickeltensich Mathematik, Astronomie,Physik und Chemie (Newton, Kopernikus).Die Forschungsmethodikerweiterte sich, es wurde gemessenund die Dimension der Quantität indie bis dahin berücksichtigte Qualitäteinbezogen. Die Denkrichtung verlagertesich von der Finalität zur Kausalität.- Die Konzeption, die Medizin auf einenaturwissenschaftliche Basis zustellen, wird zu Beginn des 19. Jahrhundertsentworfen. Sie beherrscht100 Jahre später das Denken der Medizin.Naunyn (1905): Die Medizinwird (Natur-)Wissenschaft sein, odersie wird nicht sein. Sie zeitigt Erfolgein der zweiten Hälfte des Jahrhundertsin der operativen Medizin undin voller Breite im 20. Jahrhundert.Das Wissens- und Anwendungspotentialgliedert sich in immer neueFachgebiete. Derzeit sind in Deutschland41 Gebiete und 20 Schwerpunkteanerkannt. Das pharmazeutischeAngebot der Industrie, die Rote Liste,ist ein dickes, kaum noch überschaubaresLexikon.30 000 Diagnosen enthält der ICD,10 000 medizinische Fachzeitschriftenin aller Welt sind registriert und zitierfähig.Immer mehr Krankheiten werden behandelbardurch Operation, Medikationoder Bestrahlung. Dafür sind alleinin Deutschland rund 250 000Ärzte tätig, in 2 300 Krankenhäusernstehen 600 000 Betten, in denen jährlich15 Millionen Patienten behandeltwerden. 900 000 Schwestern undAngestellte sind allein in Krankenhäusernbeschäftigt. Medizintechnik undPharmaindustrie hängen von ihnenab. 9,5 % des Sozialprodukts betragendie Gesamtausgaben des Gesundheitswesensin Deutschland. DerGesundheitsmarkt ist ein wichtigerWirtschaftszweig geworden.Ist das Potential der naturwissenschaftlichfundierten Schulmedizin erschöpft?Keineswegs.- Die Molekularbiologie hat dieGenomaanalyse möglich gemacht.Die Steuerung unserer Lebensvorgängeliegt in der Genstruktur.Erbkrankheiten werdenlokalisiert. Die Gentechnikschneidet gezielt Steuersequenzenheraus und überträgt sie infremde Zellstrukturen. DieGentherapie steht vor der Tür.- Die Computerisierung hat nichtnur die Technik revolutioniert,auch in der medizinischen Forschungsind weitere Antworten zuerwarten.- Die Entwicklung in der Medizintechnikund pharmazeutischenIndustrie ist ungebrochen.Unter dem Eindruck solcher Perspektivenfällt es schwer, sich auchSchwächen einzugestehen. DochSchwächen hat die Schulmedizin,wenn man sie mit kritischen Augenbetrachtet.1. WuchtigkeitDie Komplexität des Gesundheitswesenswirkt auf den Nutzer unüberschaubarund überwältigend. Das betrifftnicht nur die Aufgliederung in 41Gebiete und 20 Schwerpunkte, dazutragen auch die gewaltigen Krankenhausbautenbei, die wie ein Labyrinthwirken.2. Arzt-Patienten-BeziehungZwischen Arzt und Patient schiebt sichdie moderne Technik. Der Befund istGesprächsgegenstand und wenigerdie seelische Not des Patienten.3. AngstverbreitungOperationen sind mit Komplikationsrisikenbehaftet. Medikamente besitzenNebenwirkungen. Über beidesmüssen die Patienten ausführlichstaufgeklärt werden, so verlangt es dasGesetz. Damit sollen sie ihr Selbstbestimmungsrechtwahrnehmen können.Es ist verwunderlich, daß nach erfolgterAufklärung, die oftmals einen Horrorkatalogerläutert, nicht mehr Patientendie Therapie ablehnen. DieseArt ist inhuman, angsterregend undkontraproduktiv. Nach der derzeitigenRechtslage jedoch nicht zu umgehen.So bleibt oft nur die Alternative,human, aber juristisch inkorrekt oderjuristisch korrekt und inhuman zuhandeln.4. BehandlungsnötigungAndererseits sieht sich der Arztgenötigt, Therapien durchzuführen,die zwar noch Restchancen bieten,insgesamt aber wenig sinnvoll sind.Seine Meinung und der mutmaßlicheWille des Patienten reichen nicht immeraus, sich im Falle der Nichtdurchführungvor dem Vorwurf der unterlassenenHilfeleistung zu schützen.Auch die Grenze der Behandlungspflichtkann inhuman sein. Das Patientenvermächtniszeugt davon.5. KompetenzbegrenzungDie naturwissenschaftlich fundierteMedizin hat ihre Stärke im Somatischen,wo materielle Prozesse ablaufen.Ihre Schwäche liegt dort, wo dieKrankheit psychisch oder im Wechselspielmit dem Körper psychosomatischbedingt ist. Immer wieder habenweitsichtige Ärzte die Ganzheitsmedizinangemahnt: Martini, Siebeck,Jores, Hoff.Streß, Lärm, Umwelt, Angst, Lebensweise,Zivilisation, Verarbeitungsstrategiensind als Einflußfaktoren aufden Organisamus nicht mit dem Zentimeter-Gramm-Systemzu erfassen.Hier liegt eine Schwäche der Schulmedizin,da die Heilkunst auf die naturwissenschaftlicheBasis reduziert istund Philosophie, Religion und Kulturnicht mehr zum Tragen kommen.Dann erscheinen Ärzte als Macher,denen der seelische Komplementäranteilfehlt, sie werden alsozum Mediziner.6. Mangelnde EffizienzEs kommen Zweifel an der Effizienzdes modernen Gesundheitswesens,das sich fast nur noch um Krankekümmert. Wie erklärt es sich, daß dieMenschen in Griechenland mit Ausgabenfür das Gesundheitswesen von5,2 % des Bruttosozialprodukts diegleiche durchschnittliche Lebenserwartungbesitzen (Frauen 79, Männer74) wie die US-Amerikaner(79:72), die 14,3 % ausgeben. DiesesGeld geht fast ausnahmslos in Diagnostikund Therapie, kaum etwas indie Prophylaxe, wobei ich nicht dieFrüherkennung meine, mit der esauch nicht weit her ist. Bringt vielleichtdas, was Hippokrates, Galen, Hufelandmit ihrer Diätetik im umfassendenSinne gelehrt haben, nämlich Lebenskunst,mehr als High-Tech-Medizin?Wir haben eine überwältigendeKrankheitslehre, es fehlt aber die Gesundheitslehre.Hier könnte die Naturheilkundeein brachliegendes Feldkultivieren.7. Globale BegrenztheitDas Gesundheitswesen der modernenIndustrieländer ist auf die Entwicklungsländernicht übertragbar. Dortkonzentrieren sich die Prioritäten aufdie Sicherung der Ernährung, Bereitstellungvon sauberem Trinkwasser,Familienplanung, Impfungen undschließlich und letztlich auch Therapievon Krankheiten.Verhältnis der Schulmedizin zurNaturheilkunde und zu alternativenVerfahrenAußer den genannten Schwächen derSchulmedizin gibt es das grundsätzlicheDefizit in der Anleitung zur gesundenLebensführung, dem Fehleneiner Gesundheitslehre. Das Wissendarum war zu allen Zeiten vorhanden,wie aus den „res non naturales“des Galen bis zur Makrobiotik Hufelandszu ersehen.Es wurde unter dem Eindruck der Erfolgeder Schulmedizin zurückgedrängtund von der medizinischenForschung vernachlässigt.In der Naturheilkundeist davon auch heutenoch vieles erhalten. An die fünf Säulender Kneippschen Therapie sei erinnert:Hydro-, Bewegungs-, Phyto-,Ernährungs- und Ordnungstherapie,eine an der Naturheilkunde orientierteHygiene.Dem Kur- und Bäderwesen könnte eineneue Perspektive gegeben werden,vor allem wenn es gelingt, das dortTrainierte in den täglichen Lebensrhythmuszu integrieren.Es besteht bei der rational ausgerichtetenSchulmedizin durchaus die Einsicht,daß ihre Grundlagen den Erlebnis-und Erkenntnishorizont begrenzen.So bedarf der Verstand der Ergänzungdurch das Gefühl, die wissenschaftlicheWertung des moralischenGegenpols, es braucht die Erkenntnisdas Bekenntnis, und es gibtdie Einsicht, daß die Heilung desMenschen noch nicht sein Heil bedeutet.In diesem Sinne kann eine alternativeWissenschaft die kartesische Wissenschafthumanisieren (Büring).Die Naturheilkunde sollte nicht längerein Stiefkind der Schulmedizin sein,sondern zu einer gleichwertig akzeptiertenLehre entwickelt werden.Anders verhält es sich mit einer Reihevon alternativen Verfahren, selbstwenn sie so verbreitet und altehrwürdigsind wie Akupunktur und Homöopathie.Sie sind mit gesicherten naturwissenschaftlichenErkenntnissennicht vereinbar, widersprechen derLogik und dem Ursache-Wirkungs-Prinzip. Heilverfahren jeglicher Artmüssen sich wissenschaftlichen Prüfungenunterziehen und ihre Wirkungunter Beweis stellen. Auch keine nochso starke Gläubigkeit an ein Heilverfahrenkann diesen Prüfnachweis ersetzen.Für die Koexistenz alternativer Verfahrenmit der Schulmedizin möchteich drei Kriterien nennen:1. Die Methode sollte sicher erkanntemWissen nicht widersprechen.2. Sie sollte, wenn schon in der Wirkungnicht nachprüfbar, so dochzumindest dem Grundsatz des„Nil nocere“ entsprechen.3. Lebensbedrohliche Krankheitsbilder,Tumorerkrankungen und organischeKrankheiten sind derBehandlung durch die Schulmedizinvorzubehalten.Die Sehnsucht der Patienten nach derheilsamen Wirkung der Natur undnach einfachen Lösungen mit ungefährlichenMitteln wird nicht aussterbenund um so begehrter sein, jekomplizierter die Schulmedizin erscheint.Literatur beim Verfasser:Dr. sc. med. J. HorntrichCarl-Thiem-Klinikum CottbusThiemstraße 11103048 Cottbus<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. 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KVBB informiertLandesausschuß der Ärzte und Krankenkassenfür den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung BrandenburgÜbersicht der für weitere Zulassungen gesperrten Planungsbereiche/Fachgebiete (x).Die Übersicht enthält die Entscheidungen des Landesausschusses mit Stand vom 23. November 1998(keine Änderungen zu der vorangegangenen Veröffentlichung)Kreise/Kreisfreie Städte AM AU CH FR HNO DE IN KI NE OR RA URPotsdam/Stadt x x x x x x x x x x x xBrandenburg/Stadt x x x x x x x x x xPotsdam-MittelmarkHavelland x x x x x x x x xOberhavel x x x x x x x x x x x xOstprignitz-Ruppin x x x x x x x x x xPrignitz x x x x x x x x x xTeltow-Fläming x x x x x x x xCottbus/Stadt x x x x x x x xDahme-Spreewald x x x x x x x x x x xElbe-Elster x x x x x x x x xOberspreew.-Lausitz x x x x x x x x x xSpree-Neiße x x x x x x x xFrankfurt/Stadt x x x x x x x x x x x xOder-SpreeBarnim x x x x x x x x x x x xMärkisch-Oderland x x x x x x x x x x x xUckermark x x x x x x x x x x xEs wird ausdrücklich daraufhingewiesen,daß gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-ÄrzteeineÜberversorgung dann angezeigtist, wenn durch einenVergleich zwischen der fürden Planungsbereich maßgeblichenallgemeinen Verhältniszahlfür die Arztgruppeund der für den Planungsbereichermittelten örtlichen Verhältniszahleine Überschreitungvon 10 v. H. festgestelltwird.Insofern ist nicht grundsätzlichdavon auszugehen, daß fürdie in der Übersicht noch nichtgesperrten Planungsbereiche/Fachgruppeneine Unterversorgungangezeigt ist.Wir empfehlen daher dringendjedem niederlassungswilligenArzt, sich vor der Antragstellungin der Landesstelleder KV-Brandenburg, AbteilungSicherstellung, über diejeweilige Versorgungssituationzu informieren.NachzubesetzendeVertragsarztsitzeNach Anordnung von Zulassungssperrendurch den Landesausschuß der Ärzte undKrankenkassen schreibt die KassenärztlicheVereinigung Brandenburg gem. § 103 Abs.4 SGB V auf Antrag folgenden Vertragsarztsitzaus:Facharzt/ärztin für KinderheilkundePlanungsbereich:Dahme-Spreewald/Altkreis KWHZeitpunkt: schnellstmöglichBewerbungskennziffer: 50 / 98Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagenerhalten Sie bei der KassenärztlichenVereinigung Brandenburg,Ansprechpartnerin Frau Panzer,Tel.-Nr. 0331/2868-133.Die schriftliche Bewerbung muß die Bewerbungskennziffer,die Anschrift, die Tel.-Nr.,die Facharztanerkennung sowie Angabenzum frühestmöglichen Praxisübernahmezeitpunktenthalten.Die Unterlagen sind unter dem Stichwort„Ausschreibung“ bis zum 05.02.<strong>1999</strong> beider KV Brandenburg, Gregor-Mendel-Str.10-11, 14469 Potsdam, einzureichen.Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam,daß die in der Warteliste eingetragenenÄrzte nicht automatisch als Bewerberum die ausgeschriebene Vertragsarztpraxisgelten.Eine schriftliche Bewerbung für den ausgeschriebenenVertragsarztsitz ist zwingenderforderlich.Potsdam,07.12.1998Hartmannbund-Stiftung„Ärzte helfen Ärzten“…unterstützt seit 43 Jahren in Notgeratene Ärzte und Arztkinder.Auch in diesem Jahr werden wiederSpenden benötigt, um nach Möglichkeitallen um Hilfe Bittenden inihrer momentanen Not zu helfen.Ihre steuerlich abzugsfähige Spendekönnen Sie unter dem Kennwort„Ärzte helfen Ärzten“ auf das Konto0001 486 942, Apo-Bank Stuttgart,BLZ 600 906 09 überweisen.28 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


INFEKTIONSGESCHEHENJe eine Salmonellen-Häufungmeldeten Uckermark, Oder-Spree und Teltow-Fläming. Betroffenwaren Teilnehmer einerFamilienfeier (11 Erkrankte nachVerzehr einer selbst hergestelltenQuark-Sahne-Torte, bei sechs ErkranktenNachweis von S. Enteritidisim Stuhl), alle Mitglieder einerfünfköpfigen Familie (Ursacheungeklärt, Nachweis von S.Enteritidis im Stuhl der Erkrankten)und Essenteilnehmer in zweiKindertagesstätten und einerSchule (31 Erkrankte vermutlichnach Verzehr von Gemeinschaftsverpflegung.Bei 16 ErkranktenNachweis von S. Typhimurium imStuhl). Häufungen nach Lebensmittelverzehrmeldeten Elbe-Elster,Spree-Neiße, Havelland undOder-Spree. Betroffen warenzwei Kindertagesstätten (13 Erkrankteevtl. Ursache Mittagessenvom Vortag: Kartoffelsuppe mitBockwurst. Neun Erkrankte evtl.Ursache selbst hergestellter Eichenkuchenteig),ein Alten- undPflegeheim (neun Erkrankte, evtl.Ursache Mittagessen vom selbenTag (Steak, Champignons, Kartoffeln)und eine Schule/eine Kita(16 Erkrankte; evtl. Ursache Nudelnmit Sauce BologneseINFEKTIONSSCHUTZInfektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (November 1998 - Auszug)oder/und Fischfilet). Bei allen Erkranktenwar die Symptomatikgekennzeichnet durch Erbrechenund Durchfall.Eine Rotavirus-Häufung meldeteHavelland. In einer Kindertagesstätteerkrankten von 14 Kindernsechs mit Durchfall und Bauchschmerzen.Ein Kind mußte hospitalisiertwerden. Bei vier Kindernwurden Rotaviren im Stuhlnachgewiesen. Eine Infektionsquellekonnte nicht ermittelt werden.Rotavirus-Erkrankungen:Die Rotaviren sind nach den Salmonellenzweithäufigste Erregervon Gastroenteritiden. Seit ihrerRegistrierung in Brandenburgwurde eine ständige Zunahmeder gemeldeten Erkrankungenfestgestellt (1993: 1 115 E; 1997:2 076 E). Betroffen waren in ersterLinie Säuglinge und Kleinkinder.Zur Zeit ist der saisonüblicheAnstieg der Fallzahlen wieder zuerkennen. Durch Aufklärung überhygienische Verhaltensweisen(Unterbrechung des fäkal-oralenÜbertragungsweges) müssen insbesondereHäufungen in Einrichtungenzur Betreuung von Kindern(Kinderstationen; Kindertagesstättenu. ä.) verhindert werden.Meldepflicht für HUS und EHEC1. Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod an enteropathischemhämolytisch-urämischem Syndrom (HUS)2. Erkrankung und Tod an enterohämorrhagischen Escherichiacoli (EHEC) sowie Ausscheider von enterohämorrhagischenEscherichia coli (EHEC)EINZELERKRANKUNGENErkrankungen an einer Meningitisepidemica meldeten Oder-Spree und Potsdam. Beim erstenFall handelte es sich um einen63jährigen Mann. Er war mitLandesgesundheitsamtInfektionskrankheit Fälle Kumulativwert29.12.97-29.11.98Salmonellosen 344 4510Rotavirus-Infektionen 175 2269Tuberkulose, Atmungsorgane 28 206Hepatitis A 12 63Hepatitis B 5 41Hepatitis C 4 25Meningitis epidemica 2 21andere bakt. Meningitiden 5 47Ornithose 1 17Borreliose 98 726Scharlach 210 1805Mumps 5 55Pertussis 15 227Röteln 16 124Kopfschmerzen, Übelkeit,Nackensteifigkeit, Fieber undHautblutungen erkrankt. Im Liquorwurde Neisseria meningitidisnachgewiesen. Eine Rifampicin-Prophylaxewar bei der Ehefraudurchgeführt worden. Derzweite Fall betraf einen 17jährigenJungen. Dieser war mit Unwohlsein,Schüttelfrost und Appetitlosigkeiterkrankt. Am folgendenTag erfolgte die Hospitalisierungmit einem ausgeprägtenMeningismus. Der Liquor war eitrig(Zellzahl: 21.129/3 Zellen).Es konnte kulturell Neisseriameningitidis nachgewiesen undserologisch der Gruppe B zugeordnetwerden. Eine Rifampicin-Prophylaxe war bei sieben Personendurchgeführt worden.Eine Erkrankung an einer Ornithosemeldete Märkisch-Oderland.Die 85jährige Frau war mitSchüttelfrost, Atemnot und Abgeschlagenheiterkrankt. Röntgenologischwurde eine Pneumonierechts festgestellt. Die Chlamydien-Serologieergab positive Ergebnisse.Eine Differenzierungmittels Mikroimmunfluoreszenz-Test erfolgte nicht. Als möglicheInfektionsquelle wird die privateGeflügelhaltung des Sohnes (beidem die Patientin wohnt) angesehen.MITTEILUNGAm 9. November 1998 wurdevon der Bundesministerin für Gesundheiteine Verordnung überdie Ausdehnung der Meldepflichtnach § 3 des Bundes-Seuchengesetzesauf das enteropathischehämolytisch-urämischeSyndrom (HUS) und die Infektiondurch enterohämorrhagische Escherichiacoli (EHEC) erlassen.Die Verordnung wurde im BundesgesetzblattJahrgang 1998Teil I Nr. 76 vom 30. November1998 veröffentlicht. Die Verordnungtrat einen Tag nach ihrerVerkündung in Kraft (siehe Textboxlinks).<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang31


Neue BücherBUCHBESPRECHUNGENKompendiumSchlafmedizinHrsg.: DGSM/H. Schulzecomed Verlagsgesellschaft1997, Loseblattwerk mit laufendenErgänzungslieferungen, 752Seiten, DM 198,-Seitenpreis für Ergänzungslieferungen:DM 0,65ISBN 3-609-76660-3In den letzten Jahren bzw. Jahrzehntenhat sich die Schlafmedizinzu einem interdisziplinär weitgefächerten Querschnittsgebietentwickelt, das an Bedeutung zunimmt.Erstmals nun liegt ein deutschsprachigesNachschlagewerkvor, das sämtliche Facetten derSchlafmedizin theoretisch undpraktisch beleuchtet.In 14 ausführlich und übersichtlichgestalteten Kapiteln werdenalle schlafbezogenen Krankheitsbilder,aber auch die physiologischenund pathophysiologischenGrundlagen dargestellt. Auf diegegenwärtigen diagnostischenund therapeutischen Verfahrenwird eingegangen. Methodischeund technische Einzelheiten werdenakribisch beschrieben.Verhältnismäßig kurz abgehandeltwerden jedoch die internationalanerkannten Grundlagen derSchlafstadieneinteilung nachRechtschaffen und Kales. DerHäufigkeit des Auftretens und dergroßen medizinischen und volkswirtschaftlichenBedeutung entsprechendsind die schlafbezogenenAtmungsstörungen in einemeigenen Kapitel den anderenSchlafstörungen bzw. ihren Begleit-und Folgeerkrankungenvorangestellt.Zur Orientierung hilfreich, besondersauch für Neueinsteiger aufdiesem Gebiet, sind das nebendem eigentlichen Inhaltsverzeichnisdem Kompendium vorangestellteAutorenverzeichnis, dasAbkürzungsverzeichnis und dasStichwortverzeichnis. Erfreulicherweisefinden sich auch nachjeder abgeschlossenen Lerneinheiteine hervorgehobene Zusammenfassungmit prägnantenKernsätzen und ein weiterführendesLiteraturverzeichnis. Da essich um ein Viel-Autoren-Werkhandelt, sind thematische Überschneidungenoder Wiederholungeneinzelner Abschnitte nichtzu vermeiden, teilweise sogarzweckdienlich. Die Anlage desKompendiums als flexible Loseblattsammlungwird der noch jungenaber sich rasant entwickelndenDisziplin der Schlafmedizingerecht, da jederzeit einzelneAbschnitte ergänzt bzw. neu angelegtwerden können. Wie derHerausgeber im Vorwort selbsteinschätzt, handelt es sich nichtum ein abgeschlossenes Lehrbuch,sondern um „work in progress“.Als Lehrbuch für die Ausbildungzum Somnologen/Schlafmedizinerkonzipiert, sollte das Kompendiumder Schlafmedizin alsumfassendes Standardwerk füralle in der Schlafmedizin tätigenbzw. die Schlafmedizin tangierendenÄrzte im Schlaflabor, inder Klinik und im niedergelassenenBereich dienen.Frank Käßner,KolkwitzKlinischeRheumatologieDiagnostik - Klinik - BehandlungLeitfaden und Atlas für Klinikund PraxisK. Gräfenstein3., überarbeitete und erweiterteAuflage, ecomed Verlagsgesellschaft,495 Seiten, DM 98,-ISBN 3-609-63933-4Die „Klinische Rheumatologie“hat sich zu einem praktischenNachschlagwerk für die Ärzteentwickelt, die unmittelbar mitdiagnostischen und therapeutischenProblemen in der Rheumatologiebefaßt sind.Das Buch ist übersichtlich gegliedertund ermöglicht differentialdiagnostischeWeichenstellungen.Der derzeitige Stand dertherapeutischen Möglichkeitenund die notwendigen Therapiekontrollensind gut dargestellt.Differentialtherapeutische Erwägungenund klinische Wertungender angegebenen Therapienwären für weitere Auflagen wünschenswert,könnten aber dieZielstellung des Werkes überschreiten.Sehr gut sind die Schnittstellenzwischen Rheumatologie undkonservativer und operativer Orthopädieherausgearbeitet.Durch viele tabellarische Darstellungenwird ein rascher Überblicküber differentialdiagnostischeund therapeutische Fragestellungenermöglicht.Die im Anhang besprochene Patienteninformationist auch für denpraktisch tätigen Arzt von Interesse.Zu empfehlen ist das Buch,das in seiner 3. Auflage völligüberarbeitet wurde, für Allgemeinmediziner,Orthopäden, Internisten,Ärzte für physikalischeTherapie, Ärzte in Rehaeinrichtungenund für Krankengymnasten.J. Mai,CottbusHandbuch für dieAkkreditierung medizinischerLaboratorien1. Ausgabe, herausgegeben vonder Arbeitsgemeinschaft MedizinischeLaboratoriumsdiagnostik(AML) und der Zentralstelle derLänder für Gesundheitsschutz beiMedizinprodukten /ZLG)Bernd-Michael Paschke VerlagBerlin 1997Loseblattsammlung, kartoniert,350 Seiten, DM 198,-ISBN 3-929711-11-XDas hier referierte Handbuch liefertmit der Veröffentlichung vonQualitätsstandards für den medizinischenLaborbetrieb, z. B. mitden- Leitfäden zur Umsetzung derDIN EN 45001 in medizinischenLaboratorien,- Checklisten für die verschiedenenBereiche der medizinischenLaboratoriumsdiagnostik(z. B. in der KlinischenChemie und Hämatologie,Endokrinologie, Immunologie,Mikrobiologie und Hygiene)und- Informationen über aktuelleund relevante Gesetze, Verordnungenund Richtlinien inden jeweils gültigen Fassungenden nationalen sowie internationalenAnforderungenangepaßte Dokumente für einenzeitgemäßen und qualitätsorientiertenLaborbetrieb.Ein Mustertext der AML (ArbeitsgemeinschaftMedizinische Laboratoiumsdiagnostik)für das Qualitätsmanagement-HandbuchundAML-Empfehlungen zur Erarbeitungvon Standardanweisungenergänzen die praxisorientiertenHinweise in der Loseblattsammlung.Mit Informationen, beispielsweisezum Stand der Akkreditierungmedizinischer Laboratorien, zuEmpfehlungen des DAR (DeutscherAkkreditierungsrat) oderüber das Regelwerk der ZLG(Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutzbei Medizinprodukten)wird versucht, Licht in dasDunkel des Gesamtkonzeptes derQualitätssicherung auf nationalerund europäischer Ebene zu bringen.Ein Stichwortverzeichnis würdedas schnellere Auffinden speziellerInformationen erleichtern undAngaben (oder Hinweise auf dieVeröffentlichung) zum jeweils aktuellenStand der akkreditiertenLabors könnten den praktischen32 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. 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Neue Bücher/PersonaliaInformationswert des Handbuchesverbessern.Es ist zu wünschen, daß dasHandbuch zur allgemeinenDurchsetzung der Qualitätssicherungin medizinischen Laboratorien,d. h. bei der Erhebung korrekterund reproduzierbarer Laborergebnissebeiträgt.Ines Hiller,PotsdamFragen und Antwortenzur CortisontherapieKostenlose PatientenbroschüreIn der Broschüre „Fragen zurCortison-Therapie“ faßt Prof. Dr.med. Hanns Kaiser die wichtigstenund häufigsten Fragen undAntworten zusammen, die vonPatienten im Zusammenhang mitder Cortison-Medikation gestelltwerden.Die laiengerechte Broschüre sollden Patienten Verständnis für dieCortison-Therapie vermitteln undihnen ihre Unsicherheit undAngst vor diesem Medikamentnehmen. Neben allgemeinen Fragenzu Cortison und dessen Nebenwirkungen(z. B.: Wie wirktCortison? Ist die Cortison-Osteoporosevermeidbar? Welche Alternativegibt es zu Cortison?)wird auch auf spezielle Fragenzur praktischen Anwendung undzu den verschiedenen Indikationender Corticosteroide eingegangen.Chronische Polyarthritis,Morbus Addison, Polymyalgiarheumatica oder Status asthmaticussind nur einige der Krankheitsbilder,die in der Broschürebesprochen werden.Die Broschüre kann beim Cortison-Informations-Zentrum(CIZ),Bolongarostraße 82 in 65929Frankfurt/M bestellt werden.„Kein Weg zurück ...“Broschüre zum Thema „Hirntod“„Bin ich wirklich tot, wenn mirOrgane entnommen werden?“Auf diese und andere zentraleFragen von Menschen, die eineEntscheidung zur Organspendetreffen möchten, antwortet die Publikationdes ARBEITSKREIS OR-GANSPENDE zum Thema Hirntod- „Kein Weg zurück ...“.Unterstützt von erklärenden Grafikenund Abbildungen sind auf32 Seiten alle Fakten zusammengetragen,die den Hirntod als sicheresTodeszeichen ausmachen.In einer für medizinische Laienverständlichen Sprache werdenvom heutigen Kenntnisstand überden Hirntod ausgehend die verbindlichfestgelegten Methodender Diagnose und der klinischenund apparativen Untersuchungenbeschrieben. Ein Kapitel ist auchdem neuen Transplantationsgesetzgewidmet, in dem der Gesetzgeberden Hirntod als „eindem nicht behebbaren Herz- undKreislaufstillstand gleichrangigesTodeskriterium“ anerkannt hat.Für Menschen, die eine Entscheidungzum Thema Organspendetreffen möchten, können diese Informationenhilfreich sein.Die Schrift ist erhältlich beimARBEITSKREIS ORGANSPENDE,Postfach 1562, 63235 Neu-Isenburg.Wir gratulieren zumGeburtstag im Januar89 JahreDr. med. Sylvia Wolff,Wittenberge88 JahreSR Dr. med. Ilse Schmidtke,Eberswalde-Finow87 JahreSR Conradine Rothenberg,Rathenow82 JahreDr. med. Herbert Hoyer,JüterbogDoz. Dr. med. habil.Heinz Kleinbaum,Seelow80 JahreSR Dr. med. Horst Freidank,GüterfeldeSR Dr. med. Bernhard Wolff,Brandenburg75 JahreOMR Dr. med.Kurt Wolfgang Anger,PotsdamSR Adalbert Gregusch,FinsterwaldeDr. med. Rolf-Rainer Langer,Bad Saarow70 JahreDr. med. Susanne Müller,PotsdamMR Dr. med. Rosemarie Slowik,PrenzlauSR Erwin Warwas,Erkner65 JahreMR Dr. med. Helmfried Adler,NeuruppinSR Dr. med. Marianne Benz,FürstenwaldeDr. med. Jürgen David,BrandenburgDr. med. Joachim Göhler,LuckauSR Eberhard Hirte,NeuenhagenDr. med.Annemarie Jakubik,BurgSR Dr. med. Fritz Lehmann,ZüllsdorfMR Dr. med. Rudolf Nette,Potsdam-BornimDr. med. Heinrich Schneider,MahlowMR Dr. med. Manfred Stier,ZepernickOMR Hubert Streibing,KyritzDr. med. Eleonore Tolkmitt,NeuenhagenOMR Dr. med. Klaus Welz,Cottbus60 JahreDr. med. Godehard Alt,GeltowDr. med. Irmgard Arndt,FehrbellinDr. med. Dieter Eckardt,BestenseeDr. med. Ulrich Griepentrog,DennewitzDr. med. Udo Grube,MarkkleebergMR Dr. med. Horst Hettwer,FalkenseeDr. med. Günter Hoffmann,WriezenHans-Joachim Hübner,BelzigDr. med. Ilse Kerzmar,FürstenwaldeMR Dr. med.Reinhard Kinze,GörzkeMR Dr. med. Jürgen Klockau,PotsdamDr. med. Michael Kretschmer,WerderDr. med. Walburga Mühl,BernauHeinrich Müller,TröbitzPriv.-Doz.Dr.sc.med.Peter Müller,BerlinUlrich Müller,CaputhDr. med. Udo Müller,SchwedtDr. med. Helmut Redlich,KleinmachnowDr. med. Jürgen Schröter,Groß MachnowDieter Stroh,RuhlandDr. med. Erika Trippler,KleinmachnowWir bitten unsere Leser, dienicht mit der Veröffentlichungeinverstanden sind, um rechtzeitigeMitteilung an die Redaktion(schriftlich oder telefonischunter 0355/7801016).<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang33


Personalia/AktuellNachrufNach einem langen und erfülltenLeben verstarb am 21. 6.1998 im gesegneten Alter von85 Jahren Herr OMR Dr. med.Otto Richter, Lungenfacharztund Internist - langjährigerChefarzt der Krankenhäuserin Klosterheide/Mark und desehemaligen Dr. Heim-Krankenhausesin Berlin-Buch.Mit seinem Abruf von dieserWelt ist nicht nur ein überauserfahrener Arzt und kompetenterKollege von uns gegangen,nein, auch ein großartigerund liebenswerterMensch, der eine kaum ausfüllbareLücke innerhalb derFamilie und in seinem Freundes-und Kollegenkreises hinterläßt.Sein Fehlen erfüllt unsmit nachhaltiger Trauer.Otto Richter wurde am 21. 12.1912 in Schönewalde, KreisSchweinitz, geboren. Das Medizinstudiumvon 1932 bis1938 in München, Frankfurtam Main und Königsberg,schloß er mit dem Prädikat„sehr gut“ ab und promoviertenoch im gleichen Jahr. Seineärztliche Tätigkeit begann mitAusbruch des 2. Weltkrieges.Er war Truppenarzt währenddes Frankreich- und Rußlandfeldzugesund wurde Ende1942 aus Krankheitsgründenvom Kriegsdienst befreit.Noch während des Kriegesund insbesondere in derschweren Nachkriegszeitnahm Dr. Richter mit seinemprägenden Engagement undGelegenheitsanzeigeOMR Dr. med. Otto Richter -ein Arzt aus Berufungärztlichen Pflichtbewußtseinsowohl unmittelbar am Krankenbettin Klosterheide zumSegen unzähliger, dankbarerPatienten als auch administrativab 1951 als Bezirkstuberkulosearztfür die Region Ruppin-West,Ostprignitz, Westprignitzund Templin denKampf gegen die Tuberkuloseauf. Angeschlossen wurden inKlosterheide eine Abteilungfür tuberkulöse Schwangereund eine Abteilung für 30Säuglingsbetten. Beide Abteilungenbewährten sich bestens.Außerdem wurde Klosterheidein wenigen Jahrendas thoraxchirurgische Zentrumaller nördlich von Berlingelegenen Krankenhäuser vonBrandenburg.Aufgrund seiner großen medizinischenVerdienste in derdamaligen Thoraxchirurgieund auf dem Gebiet der organisatorischenTuberkulosebekämpfungwurde Dr. Richterbereits 1953 mit der hohenAuszeichnung „VerdienterArzt des Volkes“ gewürdigt.1956 erfolgte die Berufungzum Direktor und Chefarzt desDr. Heim-Krankenhauses Berlin-Buchmit insgesamt 600Betten einschließlich einer lungenchirurgischenund geburtshilflichenAbteilung. Aufgrundseiner fachlichen Leistungenund nicht zuletzt wegen seinergroßherzigen Menschlichkeitgegenüber Patienten und Mitarbeiterngenoß Otto Richtergleichermaßen uneingeschränktesVertrauen undstrahlte wohltuende Wärmeaus. Seine berufliche Kompetenz,seine große Lebenserfahrungund seine über allenDingen stehende Toleranzmachten ihn mit zunehmendemAlter zu einem väterlichenFreund.Dr. Otto Richter war ein begnadeterArzt und in jederHinsicht hochgeschätzter Kollege,der nicht nur innerhalbseiner Familie eine wohl nie zuschließende Lücke hinterläßt.H.-D. Felkel, LübeckkWer möchte modern eingerichteteNATURHEILPRAXISim staatl. anerkannten Kurort im Spreewald übernehmen?Telefon 035603-61440 oder 617072. Europäische Konferenz überTabak und Gesundheit und 1.Iberoamerikanische Konferenzvom 23. bis 27. Februar <strong>1999</strong>in Las Palmas de Gran CanariaVeranstalter sind die Europakommission,die Weltgesundheitsorganisation,die PanamerikanischeGesundheitsorganisation,das spanische Ministerium fürGesundheit und Konsum, der kanarischeGesundheitsdienst unddie Universität von Las Palmas deGran Canaria.Ziel dieser Konferenz, die sichbesonders an Ärzte, Pharmazeuten,Journalisten, Nichtrauchervereinigungen,Experten auf demGebiet der Nikotinsuchtentwöhnung,Krankenpflege-, Erziehungs-und Bildungspersonalrichtet, ist es, europäische, iberoamerikanischeund osteuropäischeBemühungen zur Tabakkontrolleaktiv zu unterstützen, Gesetzgebungund Politik der Tabakkontrollezu diskutieren undweiterzuentwickeln, sowie neueZiele für Entwöhnungstechnikenzu formulieren und deren systematischeVerbreitung in der Bevölkerungzu fördern. Es sollenaußerdem Strategien gegen denTabakkonsum von Kindern ausgearbeitetwerden.Weitere Informationen:Presseraum:www.tobacco99.orgLind Ayares:Telefon (34)-91-3984726/10layares @bassat.esMaria JosÇ Martin:Telefon (34)-91-3984721/11mjmartin@bassat.esReisen für körperbehinderteMenschenDie neuen Gruppen- und Individualreiseangebotefür Rollstuhlfahrervom BundesverbandSelbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) liegen vor. Insgesamt 28rollstuhlgerechte Hotels, Pensionenund Ferienwohnungen inDeutschland, Österreich und Portugalbietet der Individualreisekatalogdes BSK. Beide Katalogesind kostenlos zu beziehen beimBSK-Reiseservice, Telefon(06294) 68302 und 68303,Fax (06294) 68107.34 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


Tagungen und KongresseTagungen undKongresseLand Brandenburgund BerlinBerlin-Brandenburgische Kolloquienzur Gesundheitssystemforschungjeweils montags18.00 bis 19.30 UhrImplementation und Akzeptanz vonModellversuchen - erste Erfahrungen18. Januar <strong>1999</strong>Wie kann man ein Praxisnetz evaluieren?1. Februar <strong>1999</strong>Manged Care in den USA15. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Telefunkenhochhaus, Ernst-Reuter-Platz7, Berlin, 20. Etage,Raum TEL 2003WeiterbildungsseminarKinder- und Jugendpsychiatrie21. Jan. <strong>1999</strong>Thema: PsychopharmakaOrt: Bonhoeffer-Raum,Psychiatrische- und NervenklinikCharité Campus Mitte, Schumannstraße20/21, 10098 Berlinweitere Termine: 25. Febr. <strong>1999</strong>, 22.April <strong>1999</strong>Auskunft: Telefon (030) 2802-3326Diese Veranstaltungen sind AiP-anrechenbar.Klinisch-gastroenterologischeKonferenz27. Jan. <strong>1999</strong>, 18.00 s.t. - 19.30UhrThemen: Granulomatöse Hepatitisund kollagene Colitis,Eradikationstherapie beim H. pylorinegativenMagen-Lymphom, Qualitätssicherungin der EndoskopieOrt: Virchow-Klinikum, Hörsaal 6,Mittelallee 10, Nordschiene, AugustenburgerPlatz 1, 13353 Berlin3. Workshop der Berlin-BrandenburgischenGesellschaft für HerzundKreislauferkrankungen e.V.mit Live-Demonstrationen29. Jan. <strong>1999</strong>,9.00 Uhr bis 18.00 UhrHauptthemen: Das akute Koronarsyndrom,Die Therapie derextrakoronaren Arteriosklerose beikoronarer HerzerkrankungOrt: Franz-Volhard-Klinik Berlin-Buch, Haus 134, HörsaalAuskunft: Franz-Volhard-Klinik amMax-Delbrück-Zentrum Berlin-Buch,Wiltbergstraße 50, 13125 BerlinTelefon: (030) 94172420Fax: (030) 94172300WissenschaftlicheSeminare der Charitéjeweils montags, 17.30 Uhr s.t.Aufbau einer Antisense-Strategie zurTherapie des Ischämie-Reperfusionsschadensnach Organtransplantation1. Februar <strong>1999</strong>Immunologische Mechanismen beider schweren akuten Pankreatitis8. Febr. <strong>1999</strong>Kardiovaskuläre Veränderungen beichronischer Niereninsuffizienz22. Februar <strong>1999</strong>Die Veranstaltungen sind für AiPanerkanntOrt: Kursraum 5, Ebene 01, Mittelallee10, Campus Virchow-Klinikum,Augustenburger Platz 1, BerlinNeurowissenschaftlicheKolloquien der Charitéjeweils mittwochs, 18.00 Uhr c.t.Synchronisation im Sehkortex beistabilen und bewegten Netzhautbildern3. Febr. <strong>1999</strong>The structure and function of inhibitorycircuits in the hippocampus10. Febr. <strong>1999</strong>Berlin Neuroscience Lecture17. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Institut für Anatomie,Oskar-Hertwig-Hörsaal,Philippstraße 12, BerlinPsychotherapie in der Psychiatrie8. Febr. <strong>1999</strong>, 18.00 UhrOrt: Krankenhaus AngermündeReferent: Prof. Dr. P. Fürstenau, DüsseldorfAuskunft: Frau Puskas, Medizinisch& Soziales Zentrum Angermünde,R.-Breitscheid-Straße 37,16278 AngermündeTelefon: (03331) 271410Fax: (0331) 271399Herzchirurgisches Kolloquium17. Febr. <strong>1999</strong>, 19.00 UhrOrt: Tagungsraum Herzzentrum BernauThema: PanzerherzLeitung: PD Dr. B. SchubelAuskunft: Dr. S. Just, Herzzentrum,Ladeburger Straße 17,16321 BernauTelefon: (03338) 69-4123Fax: (03338) 694707Zur Ontogenese der Neurotransmittersystemeund ihre Bedeutung fürpsychische Störungen im KindesundJugendalter10. Febr. <strong>1999</strong>,18.00 Uhr s.t.Referent: Univ.-Prof.Dipl.-Ing.Dr. Riederer, WürzburgOrt: Hörsaal der PsychiatrischenundNervenklinik Charité CampusMitte, Schumannstraße 20 - 21,10098 BerlinDiese Veranstaltung ist AiP-anrechenbar.Einweisungsseminar für Ärzte in dieDruckluft- und Tauchmedizin19. bis 28. Febr. <strong>1999</strong>Ort: IHTM BerlinAuskunft: Institut für hyperbare Sauerstofftherapieund Tauchmedizin,Clayallee 229, 14195 BerlinTelefon: (030) 81004-22023. Berliner Chirurgentreffender Berliner Chirurgischen Gesellschaft-Vereinigungder ChirurgenBerlins und BrandenburgsMIC 2000 - für und wider die Laparoskopie25. bis 27. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Charité BerlinLeitung: Dr. med. E. Bährlehner, BerlinThemen: Der interessante Fall, Dielaparoskopische Revolution und ihreFolgen, Videoendoskopie 2000 (Galle,Appendix, Hernie, Kolon/Rektum,Magen),MIC in den Schwesterdisziplinen(Herz-, Gefäß-, Thoraxchirurgie,Schild- und Nebenschilddrüse),minimal-invasive Unfallchirurgie derGelenke der oberen ExtremitätAuskunft: Dipl.-Med. St. Anders,Chirurgische Klinik, Klinikum Buch,Hobrechtsfelder Chaussee 100,13122 BerlinTelefon: (030) 94017685Fax: (030) 94017385Spezielle Schmerztherapiein der Sportmedizin6. März <strong>1999</strong> in BerlinErgometrieseminar Teil 113. März <strong>1999</strong> in BerlinMyokarditis - eine ständige Bedrohungfür den Sportler17. März <strong>1999</strong> in BerlinTAPE-Verbandtechniken26./27. März <strong>1999</strong> in BerlinAuskunft: Berliner Sportärztebund e.V., Forckenbeckstraße 21, 14199BerlinTelefon: (030) 82320567. Cottbuser Sonographie-Symposium für Gynäkologen27. März <strong>1999</strong>,10.00 bis 17.00 UhrOrt: St. Johannes-Haus CottbusThemen: Anspruch und Grenzen derPränataldiagnostik, zur Reform des §218, DemonstrationenLeitung: Dr. med. J. DahlAuskunft: Praxis Dr. Dahl,Marienstraße 27, 03046 CottbusTelefon: (0355) 700894Pädiatrische UltraschalldiagnostikAufbaukurs/Refresherkurs8. bis 11. April <strong>1999</strong> in CottbusTeilnehmergebühren: 500,- DM(Refresherkurs 300,- DM)Leitung und Auskunft: Dr. med.B. Hennig, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,Thiemstraße 111,03048 CottbusTelefon: (0355) 462336Fax: (0355) 46207723. Symposion für Juristen undÄrzte „Medizinische Problemeim Strafvollzug“23./24. April <strong>1999</strong> in BerlinAnmeldeschluß: 31. März <strong>1999</strong>Teilnehmergebühr: 75,- DMAuskunft: Kaiserin-Friedrich-Stiftungfür das ärztliche Fortbildungswesen,Robert-Koch-Platz 7, 10115 BerlinTelefon: (030) 30888920Fax: (030) 30888926AndereBundesländerAufbaukurs für Hygienebeauftragte/Hygienefachkräfte5. und 6. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Bad KissingenTeilnehmergebühr: 350,- DMGrundkurs „Der Hygienebeauftragte“19. bis 23. April <strong>1999</strong>Leitung: PD Dr. SchwarzkopfTeilnehmergebühr: 695,- DMAuskunft: Gesundheitszentrum BadKissingen, Sparkassenpassage 4,97688 Bad KissingenTelefon und Fax: (0971) 97565Chance USA12. Febr. <strong>1999</strong> in BerlinExamen, Stellensituation, ärztlicheTätigkeit, Bewerbungsstrategie, Vermittlungeiner WeiterbildungsstelleTeilnehmergebühr: 75,- DM(Studenten, AiP 30,- DM)USMLE, Step 2 - Intensiv-Vorbereitungskurs13./14. Febr. <strong>1999</strong> in BerlinTeilnehmergebühr: 600,- DM(Studenten/PJ/AiP 300,- DM)Auskunft: Marburger-Bund-Stiftung,Riehler Straße 6, 50668 KölnTelefon: (0221) 97316815Fax: (0221) 9731678Der Deutsche Schmerztag <strong>1999</strong>24. bis 28. Febr. <strong>1999</strong>Ort: Congress-CenterMesse FrankfurtAuskunft: SCHMERZtherapeutischesKolloquium e. V. FachverbandSchmerz, Hainstraße 2,61476 KronbergTelefon: (06173) 9556-0Fax: (06173) 9556-14Kombinierter AufbaukursCW-Doppler und Duplexhirnversorgende Gefäße26. bis 28. Febr. <strong>1999</strong>nach den Richtlinien der DEGUMund KBVOrt: ChemnitzLeitung und Auskunft: PD Dr. med.habil. Schweizer, Krankenhaus Küchwald,Klinik für Innere Medizin I,Bürgerstraße 2, 09113 ChemnitzTelefon: (0371) 33342500Fax: (0371) 33342501<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang37


Kalendarium32. Montecatini-Kongreß <strong>1999</strong>Psychotherapiewochen in der Toscana13. bis 23. Mai <strong>1999</strong>Montecatini Terme, Toscana (Italien)Rahmenthema: Bindungen - Chancen und RisikenHauptvorträge zum Rahmenthema:Prof. Zepf, Homburg/Saar, Prof. Tembrock, Berlin, Prof.Erpenbeck, Berlin, Prof. Cierpka, Heidelberg, Frau Dr. Streeck-Fischer, Göttingen, Prof. Spangler, Gießen, Dr. Peseschkian,Wiesbaden, Dr. Körner, Berlin, Prof. Prokop, Innsbruck (A)Seminare:Borderline-Persönlichkeitsstörungen, sexueller Mißbrauch, Sucht,Übertragungsliebe, Traumbearbeitung, transkulturelle Psychotherapie,themenzentrierte Gruppenarbeit in der Rehabilitation,spezielle Schmerztherapie, psychosomatische Grundversorgung,Psychosomatik in Frauenheilkunde und GeburtshilfeMethodenbezogene Selbsterfahrung:Autogenes Training, Balintgruppe, Studenten-Balintgruppe,imaginative Körpertherapie, Hypnose, Gruppenselbsterfahrung,GesprächstrainingKongreßleitung: Dr. med. Roger Kirchner, CottbusKalendarium Februar <strong>1999</strong>1. MontagPraxis Havemannstraße 24,Berlin:19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit2. DienstagPraxis H.-Zille-Str. 43,Luckenwalde:19.00 Uhr Balint-GruppenarbeitOrganisation:Juliane Mielke, Juliane TiedemannVorprogramm anfordern bei:Brandenburgische Akademie für Tiefenpsychologieund analytische Psychotherapie e. V., Finsterwalder Straße 62,03048 CottbusTelefon: (0355) 472626Fax: (0355) 4726473. MittwochMedizinische Klinik IBrandenburg:16.00 Uhr Arrhythmie-ColloquiumHörsaal Institut für PathologiePotsdam:14.00 Uhr InterdisziplinäreTumorkonferenzDemonstrationsraum Institutfür Radiologie Bad Saarow:15.45 Uhr InterdisziplinäresTumorkonsilPraxis Finsterwalder Straße62,Cottbus:16.00 Uhr Balint-GruppenarbeitPraxis Großbeerenstraße 139,Potsdam:19.15 Uhr QualitätszirkelPotsdamer Psychotherapeuten4. DonnerstagPraxis Breitscheidstraße 41,Bernau:Lehrtherapie und Supervision5. FreitagCottbus:5. und 6. Febr. <strong>1999</strong> 7. Jahrestagungder ChirurgischenArbeitsgemeinschaftSchloß Bagenz:5. bis 7. Febr. <strong>1999</strong>Katathymes Bilderleben6. SamstagInstitut für Radiologie Cottbus:8-Stunden-Einführungskursim Strahlenschutz7. Sonntag8. MontagPraxis R.-Luxemburg-Str. 30,Neuruppin:19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit9. Dienstag10. MittwochMedizinische Klinik IBrandenburg:16.00 Uhr Arrhythmie-ColloquiumHörsaal Institut für PathologiePotsdam:14.00 Uhr InterdisziplinäreTumorkonferenzDemonstrationsraum Institut fürRadiologie Bad Saarow:15.45 Uhr InterdisziplinäresTumorkonsilLandesklinik Brandenburg:19.00 Uhr Balint-GruppenarbeitPraxis Großbeerenstraße 139,Potsdam:19.15 Uhr Qualitätszirkel„Psychosomatik“11. Donnerstag12. FreitagPotsdam:12./13. Febr. <strong>1999</strong> Block 17AllgemeinmedizinKVBB Potsdam:12. und 13. Febr. <strong>1999</strong>Block 2 Allgemeinmedizin13. SamstagSchloß Bagenz:Tiefenpsychologische Persönlichkeitsdiagnostikim direktenTherapiebezugLandesrettungsschuleBad Saarow:9.00 Uhr SanArena-Training9.00 Uhr AktuelleRechtsprechungin der Notfallmedizin14. Sonntag15. MontagPotsdam:15. bis 22. Febr. <strong>1999</strong> FachkundeseminarRettungsdienst16. Dienstag17. MittwochMedizinische Klinik IBrandenburg:16.00 Uhr Arrhythmie-ColloquiumHörsaal Institut für PathologiePotsdam:14.00 Uhr InterdisziplinäreTumorkonferenz38 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang


KalendariumDemonstrationsraum Institutfür Radiologie Bad Saarow:15.45 Uhr InterdisziplinäresTumorkonsilPraxis Großbeerenstraße 139,Potsdam:18.30 bis 21.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit18. Donnerstag19. FreitagBad Freienwalde:19. bis 21. Febr. <strong>1999</strong> Kurs IbNaturheilverfahrenCottbus:19. - 22. Febr. <strong>1999</strong> Echokardiographie-Aufbaukurs20. SamstagInstitut für Radiologie Cottbus:8-Stunden-Einführungskursim StrahlenschutzShou Zhong-Schule Potsdam:20./21. Febr. <strong>1999</strong>Differenzierungwestlicher KrankheitsbilderBad Saarow:20./21. Febr. und27./28. Febr. <strong>1999</strong>EEG-Einführungsseminar21. SonntagPotsdam:21. bis 27. Febr. <strong>1999</strong>Chirotherapie-Kurs II22. MontagBernau:22. Febr. bis 5. März <strong>1999</strong>Sozialmedizin-Aufbaukurs DPraxis Buschmühlenweg 3,Frankfurt/Oder:Balint-Gruppenarbeit23. Dienstag24. MittwochMedizinische Klinik IBrandenburg:16.00 Uhr Arrhythmie-ColloquiumHörsaal Institut für PathologiePotsdam:14.00 Uhr InterdisziplinäreTumorkonferenzDemonstrationsraum Institutfür Radiologie Bad Saarow:15.45 Uhr InterdisziplinäresTumorkonsilPraxis Großbeerenstraße 139,Potsdam:Balint-Gruppenarbeit25. DonnerstagLandesklinik Brandenburg:19.00 Uhr Balint-GruppenarbeitPraxis Breitscheidstraße 41,Bernau:Lehrtherapie und Supervision26. Freitag27. SamstagTagesklinik Senftenberg:Testdiagnostik in der PraxisLudwigsfelde:27./28. Febr. <strong>1999</strong> Akupunktur-Kurs10Shou Zhong-Schule Potsdam:27./28. Febr. <strong>1999</strong>Akupunktur IBeginn 3jährige Ausbildungin TCM und klass. AkupunkturHotel Voltaire Potsdam:10.00 Uhr Aktuelle Gastroenterologie- PankreaserkrankungenLandesrettungsschuleBad Saarow:Notfälle in der zahnärztlichenPraxis28. SonntagLandkreis HavellandDer LandratStellenausschreibungzu besetzende Stelle:Fachärztin/Facharzt für Psychiatrie(Kennziffer: 53 06 01)Auffgaben:- fachliche Leitung des Sachgebietes- Untersuchungen und Begutachtungen von psychischKranken und von Suchtkranken- Beratung der psychisch Kranken und der Suchtkrankensowie der von Sucht Bedrohten einschl. deren Angehörigen- Krisenintervention- Begutachtung in besonderen Fällen (Betreuungsverfahren,Gerichtsverfahren und nach dem Bundessozialhilfegesetz)- Anträge auf Einweisung nach dem PsychKG- Mitwirkung bei der Planung der Psychiatrieversorgung imLandkreis Havelland- Mitwirkung bei der Erledigung von ärztlichen Tätigkeiten inanderen Sachgebieten des Gesundheitsamtes- Mitwirkung bei der Öffentlichkeitsarbeit desGesundheitsamtes einschl. der GesundheitsförderungAn die Bewerber sind folgende Anforderungen gestellt:- abgeschlossenes wissenschaftl. Hochschulstudium derHumanmedizin- Facharzt für PsychiatrieVergütungsgruppe nach BAT-O: IbBewerbungen werden erbeten bis zum 31.01.99 an den:Landkreis Havelland, Dienststelle RathenowHaupt- und PersonalamtPlatz der Freiheit 114712 RathenowStellenanzeigenDie Fachklinik Bad Freienwalde ist eine im Jahre 1994 neu errichtete Rehabilitationsklinikfür Orthopädie und Rheumatologie mit hohemAHB/AR-Anteil. Die Klinik wird von allen Rentenversicherungsträgernbelegt und hat einen Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V in den IndikationenOrthopädie und Rheumatologie. Für unsere diagnostistischund therapeutisch modern ausgestattete Klinik mit 220 Betten suchenwir zum nächstmöglichen Zeitpunkteinen orthopädischen Oberarzt/eine orthopädische Oberärztin,gleichzeitig als Stellvertreter der Leitenden Ärztin.Wir erwarten die Bereitschaft zur iinterdisziplinären Teamarbeit im Rahmeneines verhaltensmedizinisch orientierten Behandlungskonzeptesund Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten und Öffentlichkeit.Bad Freienwalde hat ca. 11 000 Einwohner und ist ein traditionsreicherBadeort im Land Brandenburg. Es liegt reizvoll vor den Toren Berlins (60km Entfernung) am Rande des bewaldeten Oberbarnim und nahe derOder.Die Vergütung entspricht in jeder Hinsicht der Aufgabenstellung. Bewerbungenmit vollständigen Unterlagen richten Sie bitte an:Fachklinik und Moorbad Bad FreienwaldeLeitende Ärztin Dr. med. Gudrun ZanderGesundbrunnenstr. 33 · 16259 Bad FreienwaldeTel. (0 33 44) 41 05 20<strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang39


Impressum/AnzeigenOffizielles Mitteilungsblatt der LandesärztekammerHerausgeber:Landesärztekammer BrandenburgDreifertstraße 12, 03044 CottbusTelefon (0355) 7 80 10-0Telefax (0355) 7 80 10-36Redaktion:Dr. med. Udo Wolter(v.i.S.d.P.)Erika Kehl (Redakteurin)Anschrift der Redaktion:Postfach 101445, 03014 CottbusTelefon (0355) 7 80 10-16Telefax (0355) 7 80 10-45<strong>Brandenburgisches</strong>ÄrzteblattZuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an die Redaktion zu richten. Für die Richtigkeitder Darstellung der veröffentlichten Zuschriften wissenschaftlicher und standespolitischerArt kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen. Die daringeäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen der Herausgeber. Sie dienendem freien Meinungsaustausch innerhalb der Ärzteschaft. Für drucktechnische Fehlerkann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenenBeiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicherGenehmigung des Herausgebers statthaft. Für unverlangt eingesandte Manuskripteübernimmt die Redaktion keine Haftung. Es werden nur unveröffentlichte Manuskripteangenommen. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröffentlichung erwirbtder Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht. Die Redaktion behält sich Änderungenredaktioneller Art vor.Verlagswesen, Herstellung, Vertrieb, Druck+Repro:Druckzone GmbH & Co. KG, Cottbus,Parzellenstraße 27/28, 03050 Cottbus,Tel. (0355) 47 82 110Anprechpartner „Sonderbezieher“AVZ GmbHAm Treptower Park 28-3012435 BerlinTel. (030) 533 34 362, Fax (030) 533 34 367Gestaltung, Satz:Satzstudio und Werbeagentur Media Center GmbH Cottbus,Parzellenstraße 27/28, 03050 CottbusTel./Fax (0355) 47 46 41Anzeigenverwaltung:WEFRA Werbeagentur GWAR. Haack & Co. GmbHMitteldicker Weg 1, 63263 Neu-Isenburg, Postfach 40 01 32Telefon: (069) 69 50 08-0, Telefax (069) 69 50 08 44Anzeigenverwaltung Brandenburg:Klein- und Gelegenheitsanzeigen: Stellenangebote/-gesucht, Praxisräume/-einrichtungen, Immobilien/Kapitalien, Veranstaltungen/Kurse, An-/Verkäufeu.v.a.Götz&Klaus KneiselerUhlandstraße 152, 10719 BerlinTelefon: (030) 886 828 73, Fax: (030) 886 828 74Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 09, gültig ab 1. 10. 1997. Bankverbindung:Bayerische Vereinsbank, Frankfurt/Main, Kto.Nr. 4 502 884,BLZ 503 201 91, Dresdner Bank, Frankfurt Main, Kto. Nr. 9 204 404,BLZ 500 800 00Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint monatlich. Bezugsgebühr: jährlichDM 78,-, ermäßigter Preis für Studenten DM 58,50. Einzelpreis 6.50.Bestellungen bitte an Media Center GmbH, Parzellenstraße 27/28 in03050 Cottbus. Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochenzum Ende des Kalenderjahres. Für die Mitglieder der BrandenburgischenÄrztekammer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.Stellen- und GelegenheitsanzeigenPathologin/Pathologefür privates Institut (Praxis für Pathologie) in Südthüringenzwecks Kooperation und späterer Assoziationgesucht.Zuschriften unter Chiffre BÄB 101-01/99 an:Verlagsbüro Kneiseler - Uhlandstr. 161 - 10719 BerlinHNO-Praxis/StendalZentral gelegenes Ärztehaus mit fast allen Fachrichtungen,Neugründung Ende 1996,Kleinstadt ca. 50 000 Einwohner und Einzugsgebietexcellente Lage, fachärztlich unterbesetztPraxisübergabe aus gesundheitlichen GründenÄRZTE BERATUNG UNGERKarl UngerPRAXISVERMITTLUNGTELEFON 0 96 64 - 9 51 40 FAX 0 96 64 - 9 51 42http://www.t-online.de/home/abu-unger/Praxisräume im Ärztehaus (Neugründung 1991)in Potsdam, ca. 140qm ab Februar <strong>1999</strong>in zentraler Lage zu vermietenTelefon (03 31) 24 56 14Unsere Erfahrung ist Ihre Sicherheit• Praxisbörse(Niederlassungs-/Abgabeberatung)• Praxiswertgutachten(Abgabe/Kooperation)• Wirtschaftsberatung(KV-Abrechnung/privatärztliche Verrechnungsstelle)Zentrale: Nürnberg, Tel. 0911/9 98 42-0/33Kontaktbüro Brandenburg: Tel. 03381/22 97 00Villa im grünen Gürtel Berlins zu vermieten,zwei Wohnungen auch gemeinsam zu nutzen:Hochparterre - 2 Zimmer, Diele mit Kamin, Parkett, Wohnküche,Schlafzimmer, Bad, Wintergarten, 120qm, DM 1.300 Kaltmiete,Nebenkosten1. OG - 4 Zimmer, Küche, Bad, Balkon, 2 Mansarden, 140qm, DM 1500Kaltmiete, Nebenkosten. Ideal als Wohn- und Geschäftshaus auf5000qm großem Waldgrundstück zu vermieten. Telefon (033369) 342Guteingeführte Gemeinschaftspraxis mitzwei Kassenarztsitzen für Allgemeinmedizin inSperrgebiet 60 km nordöstlich von Berlin aus Altersgründenan einen Einzelbewerber oder ein Ehepaarzum IV. Quartal <strong>1999</strong> abzugebenZuschriften bitte unter Chiffre BÄB 452 anWEFRA - Postfach 40 01 32 - 63246 Neu Isenburg40 <strong>Brandenburgisches</strong> Ärzteblatt 1/99 • 9. Jahrgang

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