Der Kritische Apparat zu Ciceros Briefen an Atticus [microform]
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derlicbe Genauigkeit vermissen läfst, was Detlefsen in einer Abh<strong>an</strong>dlung<br />
in den Jahnschen Jahrbüchern <strong>zu</strong>r Genüge gezeigt hat.<br />
Bei dem Crat<strong>an</strong>drischen Codex, <strong>zu</strong> welchem wir nun kommen,<br />
befinden wir uns in derselben Übeln Lage, wie bei dem Tur-<br />
nesi<strong>an</strong>us; auch dieser Codex ist nicht mehr vorh<strong>an</strong>den und die<br />
uns überlieferten Lesarten, die aus ihm entnommen sein können,<br />
sind verhältnifsmäfsig wenig zahlreich. Es kommt aber hier noch<br />
eine neue und viel bedeutendere Schwierigkeit hin<strong>zu</strong>, die g<strong>an</strong>z<br />
befriedigend <strong>zu</strong> lösen bei dem jetzigen St<strong>an</strong>de des kritischen <strong>Apparat</strong>s<br />
unmöglich ist. Wir wissen nämlich nicht, welche von den<br />
in der Crat<strong>an</strong>drischen Ausgabe enthaltenen Lesarten aus dem in<br />
Rede stehenden Codex und welche <strong>an</strong>derswoher genommen sind.<br />
Crat<strong>an</strong>der, denn mit dem Namen des Verlegers werde ich der<br />
'y Kürze wegen den Herausgeber bezeichnen, da JMichael Bentinus,<br />
der den gröfsten Theil der Ausgabe besorgt bat, vor der Vohendung<br />
gestorben ist, und da es nicht bek<strong>an</strong>nt ist, mir wenigstens<br />
nicht, wer den Rest -hin<strong>zu</strong>gefügt hat, Crat<strong>an</strong>der also hat<br />
mehrere Codices und aufserdem die vorher erschienenen italienischen<br />
Ausgaben benutzt und ist dabei völlig unmethodisch <strong>zu</strong><br />
Werke geg<strong>an</strong>gen. Am R<strong>an</strong>de seiner Ausgabe stehen eine Menge<br />
Lesarten, die die Lesbarkeit des Textes in hohem Grade fördern<br />
würden*), die also einem Herausgeber, wie sie damals waren,<br />
höchst willkommen sein mufsten; warum hat diese Crat<strong>an</strong>der <strong>an</strong><br />
den R<strong>an</strong>d verwiesen, da doch selbst der vorsichtige Victorius kein<br />
Bedenken trug, einen grofsen Theil von ihnen in den Text auf<strong>zu</strong>nehmen?**)<br />
M<strong>an</strong> könnte sagen, Crat<strong>an</strong>der wäre vor Allem<br />
darauf bedacht gewesen, nach Deutschl<strong>an</strong>d, wo noch keine Aus-<br />
*) Ich will nur einige wenige Beispiele <strong>an</strong>fuhren : VI, 6, 3 fratri autem<br />
M c, praeterea autem C, VII, 15, 2 meluo ne obsit M c, metuit ne absit C,<br />
IX, 7 B, 2 quae etiam illis, si vellem, praestare possem M c, quae etiam<br />
iUis praestare vellern, si possem C, IX, 1-2, 1 ratibus M c, rationibus C,<br />
XI, 14, 2 genero M c, genere C, XI, 11,3 de HS X ut scribis faciam M c,<br />
de Ms rebus, quas mihi notas esse voluisti, ut scribis, faciam C, XII, 10<br />
collis M c, tolUs C, XII, 14, 3 vultum M c, vulnus C, XII, 31, 2 accessi<br />
numquam M c, t<strong>an</strong>tum accessi propius numquam C, XIII, 20, 4 nihil melius.<br />
Cur<strong>an</strong>dum eniin non est M c, nihil eiiim melius cur<strong>an</strong>dum est C.<br />
**) Auch Victorius war das befremdlich. Er schreibt <strong>zu</strong> ad Att. XIII,<br />
19, 5: Ut hie iamjoede depravatus erat locus, ita nunc pl<strong>an</strong>us et integer<br />
legitur. Ea sunt in nostro <strong>an</strong>tiquiore sincerae lectionis vestigia, ut parum<br />
omnino desideretur nee uüus mediocri ingenio praeditus ilUs ducibus non<br />
ad verum lectionem perveniret. f^iderunt hoc etiam Germ<strong>an</strong>i; in margine<br />
enitn sui codicis haue quoque coUocarunt. Sed cur non vulgata lectione<br />
explosa et eiecta h<strong>an</strong>c in suam sedem reposuerunt? quis ilU tarn vitiosae<br />
et foedae hac reperta locus esse potest? ,...