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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module - Semikron

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5 <strong>Applikationshinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>IGBT</strong>- <strong>und</strong> <strong>MOSFET</strong>-<strong>Module</strong><br />

Inhibiertes Glykol <strong>und</strong> wässrige Lösungen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Korrosionseigenschaften von Wasser <strong>und</strong> der meist geforderten Frostsicherheit werden<br />

offene oder geschlossene Kreisläufe mit reinem Wasser kaum angewandt. Ethylen-Glykol-<br />

Wasser (EWG) <strong>und</strong> Propylen-Glykol-Wasser (PWG) sind die beiden am häufigsten genutzten<br />

Lösungen <strong>für</strong> Flüssigkeitskühlungsanwendungen. Ethylenglykol hat positive thermische Eigenschaften,<br />

wie zum Beispiel einen hohen Siedepunkt, niedrigen Gefrierpunkt, Stabilität über einen<br />

großen Temperaturbereich hinweg, eine relativ hohe spezifische Wärme <strong>und</strong> thermische Leitfähigkeit.<br />

Es hat außerdem eine niedrige Viskosität <strong>und</strong> damit reduzierte Anforderungen an die Rohre.<br />

PGW wird <strong>für</strong> Anwendungen verwendet, wo Toxizität ein Problem sein könnte. Das in Autos verwendete<br />

Glykol sollte möglichst nicht in einem Kühlsystem oder Wärmetauscher benutzt werden,<br />

da es ein auf Silikaten basiertes Rostschutzmittel enthält. Diese Schutzmittel können fest werden<br />

<strong>und</strong> sich auf der Oberfläche von Wärmetauschern ablagern <strong>und</strong> damit deren Effizienz senken. Die<br />

Glykollösungen sollten mit einem Korrosionsschutzmittel versehen sein.<br />

Durch Beimischung von Glykol sinkt das Wärmespeichervermögen der Kühlflüssigkeit ab (z.B.<br />

3,4 J/(kg·K) bei 50% Glykolzusatz <strong>und</strong> 40°C Kühlflüssigkeitstemperatur). Da auch Viskosität <strong>und</strong><br />

spezifisches Gewicht der Kühlflüssigkeit zunehmen, wächst mit steigendem Glykolanteil der thermische<br />

Widerstand R zwischen Kühlkörper <strong>und</strong> Kühlflüssigkeit beträchtlich. So muss z.B. ge-<br />

th(s-a)<br />

genüber reinem Wasser bei 10% Glykolzusatz mit einem Anstieg um etwa 15%, bei 50% Glykol<br />

um 50...60 % <strong>und</strong> bei 90 % Glykolzusatz mit einer Verdoppelung des R gerechnet werden. Diese<br />

th<br />

Aussagen sind allerdings auch abhängig von den Strömungsverhältnissen im Kühlkörper <strong>und</strong> der<br />

Temperatur der Kühlflüssigkeit.<br />

Bild 5.3.17 Untersuchung des Einflusses des Wasser-Glykol-Mischungsverhältnisses auf den R th(s-a) bei<br />

verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten<br />

5.3.5.3 Montagerichtung <strong>und</strong> Entlüftung<br />

Bei der Einrichtung des Kühlkreislaufes muss darauf geachtet werden, dass keine Ansammlungen<br />

von Luftblasen die Kühlung lokal unterbinden. Die beste Montagerichtung sind deshalb senkrechte<br />

Kanäle, die schlechteste Montagerichtung sind übereinander liegende waagerechte Kanäle, da<br />

der obere Kanal die Luftblasen sammelt (Bild 5.3.18).<br />

Die bevorzugte Flussrichtung ist aufwärts mit dem Zufluss unten <strong>und</strong> dem Abfluss oben im Schaltschrank.<br />

Schleifen im Wasserfluss, d.h. eine „auf <strong>und</strong> ab“ Konstruktion im Schrank, sind ungünstig.<br />

In diesem Fall sind im Kühlkreislauf Entlüftungsventile oberhalb der Leistungshalbleiter notwendig.<br />

Nach Befüllen der Kühlanlage sollte zunächst <strong>für</strong> längere Zeit (> 0,5 h) ein Testlauf mit<br />

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