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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module - Semikron

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5 <strong>Applikationshinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>IGBT</strong>- <strong>und</strong> <strong>MOSFET</strong>-<strong>Module</strong><br />

bei 1700 V-<strong>IGBT</strong>, 6 kV / 1 min bei 3.300 V-<strong>IGBT</strong> <strong>und</strong> 10,2 kV / 1 min bei 6.500 V-<strong>IGBT</strong>. Von<br />

SEMIKRON werden entsprechend spezieller Anwenderforderungen auch <strong>IGBT</strong>- <strong>und</strong> Diodenmodule<br />

mit 9,5 kV/1 min geprüft.<br />

Alle Isolationsspannungsprüfungen sind bei 15…35°C Umgebungstemperatur, 45…75% relative<br />

Luftfeuchte <strong>und</strong> einem Luftdruck von 860…1060 hPa durchzuführen. Die Isolationsprüfung gilt<br />

als bestanden, wenn kein Durchschlag erfolgt ist, d.h. ein ggf. während der Prüfung gemessener,<br />

kleiner Leckstrom ist irrelevant. Da jede Isolationsprüfung aufgr<strong>und</strong> von Teilentladungen Vorschädigungen<br />

am Modul hervorrufen kann, sollte die Anzahl der Prüfungen klein <strong>und</strong> die Prüfspannung<br />

nicht größer als gefordert sein.<br />

Von Isolationsprüfungen mit den in den Datenblättern angegebenen Spannungen als Wareneingangsprüfung<br />

ist abzusehen. Auf Wiederholungsprüfungen sollte gr<strong>und</strong>sätzlich verzichtet werden,<br />

wenn unvermeidbar, muss zwischen 2 Prüfungen eine Regenerationszeit von mindestens 10 Minuten<br />

vergehen.<br />

5.1.2 Durchlassstrom<br />

Die als Grenzwerte in den Datenblättern aufgeführten, höchstzulässigen Durchlassgleichströme IC (Kollektor-Gleichstrom) bzw. I (Drain-Gleichstrom), bei denen die höchstzulässige Chiptempera-<br />

D<br />

tur erreicht wird, sind formal <strong>für</strong> den stationär vollständig durchgesteuerten Transistor nach<br />

276<br />

(<strong>IGBT</strong>-Modul)<br />

(<strong>MOSFET</strong>-Modul)<br />

<strong>für</strong> Gehäusetemperaturen T c = 25°C <strong>und</strong> 80°C bei <strong>Module</strong>n mit Bodenplatte bzw. T s = 25°C <strong>und</strong><br />

70°C bei bodenplattenlosen <strong>Module</strong>n berechnet, siehe auch Erklärung der Datenblattangaben in<br />

den Kap. 3.3.1 <strong>und</strong> 3.4. Bei <strong>Module</strong>n ohne Bodenplatte tritt T s anstelle von T c <strong>und</strong> R th(j-s) anstelle von<br />

R th(j-c) . Für R DS(on) <strong>und</strong> V CE(sat) sind die Maximalwerte bei höchstzulässiger Chiptemperatur T j(max) eingesetzt.<br />

Diese Angaben sind lediglich zur Groborientierung geeignet, da im realen Betrieb außer<br />

den Durchlassverlusten auch Schalt- <strong>und</strong> (niedrige) Sperrverluste entstehen, die Gehäusetemperatur<br />

andere Werte annimmt <strong>und</strong> auch nicht während der gesamten Einschaltdauer die statischen<br />

Endwerte von R DS(on) bzw. V CE(sat) erreicht werden.<br />

Ebenfalls nur Orientierungswert besitzt der in neueren Datenblättern ausgewiesene <strong>IGBT</strong>-<br />

Chipstrom I (vom Hersteller der <strong>IGBT</strong>-Chips im Chipdatenblatt ausgewiesener Typenstrom,<br />

Cnom<br />

multipliziert mit der Anzahl der im Modul parallel geschalteten <strong>IGBT</strong>-Chips), der ebenfalls ein<br />

Gleichstrom ist (vgl. Kap. 3.4.1).<br />

Der Periodische Kollektorstrom-Spitzenwert I ist der höchstzulässige Scheitelwert des Stro-<br />

CRM<br />

mes über den Kollektoranschluss im Pulsbetrieb <strong>und</strong> somit Grenzwert der Spitzenstrombelastung<br />

im periodischen Schaltbetrieb (vgl. Kap. 3.3.1). I ist temperaturunabhängig <strong>und</strong> wird durch die<br />

CRM<br />

zulässige Stromdichte der Chips begrenzt. In vielen Datenblättern wird I mit 2 · I angegeben<br />

CRM Cnom<br />

<strong>und</strong> entspricht somit dem früher spezifiziertem Grenzwert I . Für die aktuell in SEMIKRON-<strong>IGBT</strong>-<br />

CM<br />

<strong>Module</strong>n eingesetzten <strong>IGBT</strong>4-Chips (T4, E4) lässt der Chiphersteller I = 3 · I zu, jedoch ohne<br />

CRM Cnom<br />

Angabe einer zulässigen Pulsbreite. Wie Untersuchungen zeigen, kann es beim periodischen Ausschalten<br />

solch hoher Ströme jedoch an den heißesten Chips bereits zur vorzeitigen Entsättigung<br />

mit starkem Anstieg der Verlustleistung kommen. Deshalb empfiehlt SEMIKRON weiterhin, nur<br />

in Ausnahmefällen (z.B. reduzierte Zwischenkreisspannung, aktives Clamping, sehr langsames<br />

Ausschalten, Ausschaltentlastung) höhere Ströme aus dem im RBSOA zulässigen Wert 2 · ICnom abzuschalten <strong>und</strong> behält die bisherige RBSOA-Grenze von I = 2 · I bei.<br />

CRM Cnom<br />

Ein weiterer Durchlassstrom-Grenzwert ist der höchstzulässige Durchlassstrom-Effektivwert<br />

I t(RMS) des Modulaufbaus, gemittelt über eine volle Periode der Betriebsfrequenz <strong>und</strong> gültig <strong>für</strong><br />

beliebige Stromkurvenformen, Stromflusswinkel <strong>und</strong> Kühlbedingungen. Er ist begrenzt durch die<br />

Strombelastbarkeit der inneren Verbindungen <strong>und</strong> äußeren Terminals des Moduls, vgl. Kap. 3.3.1.

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