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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module - Semikron

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5 <strong>Applikationshinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>IGBT</strong>- <strong>und</strong> <strong>MOSFET</strong>-<strong>Module</strong><br />

<strong>und</strong> den Anschlussklemmen fest.<br />

- Standard: sternpunktgeerdetes TN-Netz<br />

maximale Leiter-Leiter-Spannung oder höchste DC Versorgungsspannung<br />

- entscheidend <strong>für</strong> die Auswahl der relevanten Bemessungsspannung<br />

- vgl. Bild 5.1.5<br />

maximale Zwischenkreisgleichspannung<br />

- Berücksichtigung, wenn die Zwischenkreisspannung die gleichgerichtete Netzspannung oder<br />

DC-Versorgungsspannung übersteigen kann, z.B. durch Rückspeisung, Pulsgleichrichter oder<br />

Stellerbetrieb (Beispiel 4Q-Umrichter)<br />

Isolationsanforderung an Sensoren <strong>und</strong> Potentialtrennstellen zu Steuerstromkreisen<br />

- abhängig von Stromkreisanforderungen, an die der Sensor angeschlossen ist<br />

- Wenn der Sensor an einen Netzstromkreis angeschlossen wird, ist Funktionsisolierung ausreichend.<br />

- Bei Anschluss an einen SELV- oder PELV-Stromkreis muss die Isolation zwischen den Lastanschlüssen<br />

des Moduls <strong>und</strong> dem Sensor „verstärkt“ oder „doppelt“ ausgeführt sein.<br />

maximale Steuerspannung<br />

- Maximale Spannung des Steuerstromkreises gegen Erdpotential<br />

- Standard: < 50 V<br />

Anforderungen an die Isolation müssen <strong>für</strong> Luftstrecken, Kriechstrecken <strong>und</strong> feste Isolierung separat<br />

betrachtet werden. Die Luftstrecken müssen so groß sein, dass ein Überschlag jederzeit verhindert<br />

wird. Entscheidend da<strong>für</strong> ist die höchste auftretende Spitzenspannung. Deshalb müssen<br />

hier vor allem die Überspannungskategorie des Stromkreises <strong>und</strong> die Aufstellhöhe berücksichtigt<br />

werden. Wenn diese > 2000 m über NN ist, muss die erforderliche Luftstrecke um einen Höhenkorrekturfaktor<br />

vergrößert werden, vgl. Tabelle 6.2.1 im Kap. 6.2.6. Für verstärkte oder doppelte<br />

Isolierung ist die Luftstrecke der nächst höheren Spannungsklasse erforderlich.<br />

Für die Dimensionierung der Kriechstrecken sind der Verschmutzungsgrad <strong>und</strong> die Beständigkeit<br />

des verwendeten Materials gegen Oberflächenströme entscheidend, die mit der CTI (Comperative<br />

Tracking Index)-Zahl beschrieben wird. Je resistenter ein Material ist, umso kleiner darf die<br />

Kriechstrecke sein. Entscheidend ist hier der Effektivwert der anliegenden Spannung <strong>und</strong> nicht der<br />

Spitzenwert. Dennoch muss die Kriechstrecke immer mindestens so groß sein wie die Luftstrecke.<br />

Die in Normen geforderten Mindestkriechstrecken wurden im allgemeinen empirisch bestimmt, lediglich<br />

die Kriechstrombeständigkeit von Leiterplatten wurde bis 1000 V <strong>und</strong> bei Verschmutzungsgrad<br />

1 <strong>und</strong> 2 im Versuch ermittelt <strong>und</strong> das Ergebnis als Forderung übernommen. Die geforderten<br />

Strecken sind hier deshalb wesentlich kleiner, als es <strong>für</strong> die CTI-Zahl des Leiterplattenmaterials<br />

eigentlich erforderlich wäre. Für doppelte oder verstärkte Isolierung ist die der Spannung zugeordnete<br />

Kriechstrecke zu verdoppeln.<br />

Feste Isolierung liegt immer dann vor, wenn die Isolationsstrecke nicht allein durch Luft oder Gas<br />

gebildet wird. Der Nachweis, dass feste Isolierung der Spannungsbeanspruchung standhält, wird<br />

mit einer Stehstoßspannungs- <strong>und</strong> Teilentladungsprüfung nachgewiesen. Im Idealfall ist dabei die<br />

Teilentladungseinsetzspannung größer als die maximal zu erwartende Spitzenspannung (denn<br />

dann setzt nie Teilentladung ein) <strong>und</strong> die Teilentladungsaussetzspannung größer als die dauernd<br />

anstehende Spannung (Falls die maximale Spitzenspannung einmal überschritten wird, muss die<br />

einsetzende Teilentladung sicher wieder unterbrochen werden.). In manchen Normen wird die<br />

Teilentladungsprüfung nur <strong>für</strong> verstärkte oder doppelte Isolierung gefordert.<br />

Um sicherzustellen, dass bei der Montage des Moduls oder Gerätes kein Fehler unterlaufen ist,<br />

wird in vielen Produkt- oder Produktgruppennormen eine Isolationsprüfung zwingend vorgeschrieben.<br />

Diese Prüfung dient nicht dem Nachweis, dass die Isolation des Prüflings richtig konzipiert<br />

wurde.<br />

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