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Konzept der unabhängigen Beratungsstelle für ... - Serviervorschlag

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3. Die Entwicklung, die in unserer Selbsthilfe durch unabhängige Beratung in den<br />

letzten 2 Jahren in Gang gesetzt wurde<br />

3.1 Im Bereich Übergang Schule/Beruf<br />

Arbeit sichert nicht nur finanzielle Unabhängigkeit. Ein erfülltes Arbeitsleben stiftet Sinn und<br />

Lebensinhalt, ist bestärkend, bestätigend und stabilisierend. Soziale und gesellschaftliche<br />

Teilhabe im Rahmen einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung ist am besten durch eine<br />

dauerhafte Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt möglich. Volkswirtschaftlich könnte<br />

hierdurch langfristig eine Entlastung <strong>der</strong> Sozialkassen, aber auch des Gesundheitssystems<br />

erreicht werden.<br />

Der Regionalverband konnte aus Mitteln <strong>der</strong> Auerbach Stiftung eine Stelle <strong>für</strong> einen<br />

Menschen mit Asperger-Syndrom bereitstellen. Diese Stelle konnte erfolgreich besetzt<br />

werden und ein <strong>für</strong> beide Seiten befriedigendes Arbeitsverhältnis begründet werden. Der<br />

Regionalverband sieht sich hier in einer Vorbildfunktion mit Signalwirkung <strong>für</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Arbeitgeber. Die Erfahrungen, die wir durch dieses Arbeitsverhältnis sammeln konnten,<br />

unterstützen uns sehr in <strong>der</strong> praxisnahen Beratung. 5<br />

Zu Beginn unserer Beratungstätigkeit wurde deutlich, dass es unter den Mitglie<strong>der</strong>n mit<br />

hochfunktionalem Autismus einige Erwachsene gibt, die erfolgreich die Schule absolvierten<br />

und in Ausbildung kamen, aber aufgrund ihres Autismus, nicht Fuß fassen konnten und nun<br />

arbeitslos sind. Diese Gruppe ist in beson<strong>der</strong>er Weise benachteiligt, da sie über den<br />

bisherigen Lebensweg so gut wie keine therapeutisch-pädagogische Unterstützung<br />

erfahren haben und die bestehenden Hilfesysteme nicht greifen.<br />

An einer Umfrage zum Thema Autismus und Arbeit nahmen 15 unserer Mitglie<strong>der</strong> teil. Von<br />

den Teilnehmern absolvierten 10 eine Ausbildung, einer ein Studium und 4 konnten keine<br />

Ausbildung beginnen. Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Befragten betrug 34,0 Jahre und sie<br />

waren im Durchschnitt 3,77 Jahre arbeitslos. Ein Großteil <strong>der</strong> Befragten war regelmäßig in<br />

psychiatrischer Behandlung aufgrund komorbi<strong>der</strong> Störungen.<br />

Bedauerliche Tatsache war, dass von unseren Mitglie<strong>der</strong>n nur eine Person eine Stelle auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt inne hatte. Diese Person ist die Angestellte von Autismus<br />

Karlsruhe e.V. Weitere 4 Mitglie<strong>der</strong> arbeiteten in einer WfbM, 3 befanden sich erneut in<br />

Ausbildung und 7 Mitglie<strong>der</strong> waren <strong>der</strong>zeit ohne Arbeit.<br />

Autismus Karlsruhe e.V. nahm mit <strong>der</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> Einfluss auf diesen unerfreulichen<br />

Zustand. Durch die professionelle Beratung und die Anbindung an unsere Selbsthilfe<br />

konnten wir 4 Menschen dabei unterstützen, eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

aufzunehmen, 3 Arbeitsverhältnisse auf dem ersten Arbeitsmarkt konnten gesichert<br />

werden, 1 Person wurde beim Studienabschluss unterstützt, 4 Personen wurden über die<br />

Gesellenprüfung begleitet und in <strong>der</strong> Ausbildung stabilisiert, 5 Menschen wurden im<br />

Übergang von <strong>der</strong> Schule in die Ausbildung beraten. Bei weiteren 4 Personen konnte durch<br />

die Anbindung ein Psychiatrieaufenthalt abgewendet werden und 1 Person wurde bei <strong>der</strong><br />

Anerkennung <strong>der</strong> wesentlichen Behin<strong>der</strong>ung zur Sicherung des Arbeitsverhältnisses<br />

5 Presseartikel finden Sie im Anhang<br />

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