Heft 232 - Ev. Küstervereinigung Westfalen-Lippe
Heft 232 - Ev. Küstervereinigung Westfalen-Lippe
Heft 232 - Ev. Küstervereinigung Westfalen-Lippe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Küster in <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong><br />
Die Anzeichen fehlender Stille:<br />
Genervt sein, träge denken, mangelnde<br />
Konzentration, Zweifel, ein müder<br />
Geist, Angst, Selbstmitleid, der Wunsch,<br />
aufzugeben.<br />
Meine Nächte sind<br />
ruhelos, mein Geist<br />
verstopft mit wirren<br />
Gedanken. In diesem<br />
Zustand fühle ich<br />
mich fern von Gott<br />
und nicht präsent für<br />
all jene, die ich am<br />
meisten liebe. Ich treffe<br />
schlechte Entscheidungen,<br />
verliere die Freude<br />
an meiner Arbeit. Das s<br />
Leben hört auf, Spaß zu u<br />
machen.<br />
Die Sensen<br />
schärfen<br />
Weil ich das gemerkt habe, be,<br />
baue ich regelmäßige Ruhezeiten<br />
in mein Leben ein,<br />
in denen ich daran „arbeibeite“, meine Ehe zu erneuneuern, meine Freundschaften, ften,<br />
die Beziehung zu Gott. Ich<br />
fülle meinen Geist mit neuen Ideen, die nicht sofort<br />
wieder etwas mit meinem Auftrag zu tun haben. Ich<br />
lasse meine Perspektive reinigen von der Kraft der<br />
Musik, der Kunst oder des Lesens. Ich genieße die<br />
Natur, begegne Gott in der Stille und lerne neu, die<br />
Realität durch seine Augen zu sehen.<br />
Solche Ruhepausen sind gekennzeichnet durch die<br />
Worte aus dem 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte,<br />
mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grüner<br />
Aue und führt mich zum frischen Wasser. Er erquickt<br />
meine Seele ...“ Das ist Ruhe: ein Moment völlig frei<br />
von Wünschen oder Sehnsüchten, ein Ausruhen und<br />
– 36 –<br />
Buchtipp<br />
die Erfrischung durch frisches Wasser. Wenn das passiert,<br />
fi ndet die Seele neu in den göttlichen Frieden.<br />
Vor einigen Jahren wanderten meine Frau und ich<br />
über eine Alp in den Schweizer Bergen. Auf einer<br />
Wiese<br />
mähte ein<br />
altes<br />
Ehepaar Gras.<br />
Mit rruhigen,<br />
regel-<br />
mäßi mäßigenSchwün- gen<br />
fuhren die<br />
Sens Sensen durch das<br />
Gras<br />
- die beiden<br />
bewegten bew sich<br />
wie in einem<br />
Ballett Bal miteinander.<br />
an Genauso<br />
regelmäßig reg aber<br />
unterbrachen<br />
un<br />
sie si ihre Arbeit<br />
und u schärften<br />
ihre ih Werkzeuge.<br />
z Nach<br />
einigen e Momenten<br />
Pause<br />
schwangen<br />
die Sensen<br />
erneut.<br />
Die Lehre<br />
ist klar: Die<br />
Pausen ga-<br />
ben nicht nur neue Kraft für die<br />
anstrengende<br />
Bewegung, sondern ließen auch Zeit, die Geräte<br />
zu schärfen, um mit weniger Kraftaufwand mehr<br />
zu schaffen. Unsere Produktivität steigt nicht durch<br />
pausenlose Arbeit, sondern durch klug gewählte Ruhezeiten.<br />
Sollte nicht unser ganzes Leben von diesem<br />
Prinzip gekennzeichnet sein?<br />
Quellenangabe: AUFATMEN Sonderheft 2010, www.<br />
aufatmen.de. Textauszug aus „Rastplatz für die Seele“<br />
von Gordon MacDonald. Er ist verheiratet und<br />
lebt mit seiner Frau bei Concord (New Hampshire,<br />
USA).