CHbraunvieh 09-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
CHbraunvieh 09-2011 - Schweizer Braunviehzuchtverband
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zucht<br />
Der Präsident des OB-Verbandes gibt Auskunft<br />
Felix Honegger steht<br />
seit 20<strong>09</strong> an der<br />
Spitze des <strong>Schweizer</strong><br />
Original <strong>Braunviehzuchtverband</strong>es.<br />
OSKAR GRÜTER, SBZV ◇ Fürs <strong>CHbraunvieh</strong> ist das<br />
30-Jahr-Jubiläum des <strong>Schweizer</strong> Original Braunviehverbandes<br />
Anlass, um Felix Honegger, den aktuellen<br />
Präsidenten, zur OB-Zucht zu befragen. Im Hinblick<br />
auf die Jubiläumsausstellung JOBA <strong>2011</strong> vom 2. bis 4.<br />
Dezember sollen die Vorzüge des Original Braunviehs<br />
und die Aufgaben des OB-Verbandes aus der Sicht des<br />
Praktikers aufgezeigt werden.<br />
Wieso sind Sie mit Ihrem Betrieb der OB-Zucht<br />
immer treu geblieben?<br />
Der rundliche, moderne Kuh-Typ<br />
in Vaters Zuchtbestand gefiel<br />
mir schon sehr früh. Später kam<br />
die Faszination dazu, eine kleine<br />
bedrohte Population mit all ihren<br />
Vorzügen zu erhalten und weiter<br />
zu züchten. Der Ansporn, die<br />
<strong>Schweizer</strong> OB-Zucht mit gutem<br />
Zuchtmaterial zu stärken, war<br />
gross. Die Herausforderung mit<br />
Stierenhaltung und -zucht sowie<br />
behornten Tieren passt ausgezeichnet<br />
zur OB-Zucht. Den<br />
Entscheid habe ich noch keinen<br />
Moment bereut und dadurch auch<br />
noch nie eine andere Farbe im Stall<br />
gehalten.<br />
Was sind die besonderen Vorzüge des Original<br />
Baunviehs?<br />
Die Original Braunviehkuh ist robust, genügsam und<br />
hat einen ruhigen Charakter. Sie kann sehr intensiv,<br />
aber auch extensiv gefüttert werden. Immer bleibt<br />
sie in guter Kondition mit tiefen Zellzahlen und guter<br />
Klauensubstanz. Die Leichtkalbigkeit gehört heute zur<br />
Tagesordnung. Mit der gewünschten Bemuskelung ist<br />
die OB-Kuh für Betriebe mit Kälbermast oder Mutterkuhhaltung<br />
geradezu prädestiniert.<br />
Die beiden Hauptanliegen aus der Gründerzeit<br />
– separate Abteilungen an den Schauen und<br />
eine eigene Basis für die Zuchtwertschätzung –<br />
sind schon lange erfüllt. Wieso braucht es den<br />
OB-Verband heute immer noch?<br />
Unseren Verband braucht es als Verbindungsstelle zum<br />
SBZV in Zug. Verschiedene Anliegen unserer Mitglieder<br />
und Züchter kommen zu uns in den Verbandsvorstand<br />
und werden dort beraten. Wenn sie eine Mehrheit<br />
finden, kommen die Anliegen an den halbjährlichen<br />
Aussprachen in Zug vor die Verbandsleitung. Begehren<br />
vom OB-Verband haben mehr Gewicht als Wünsche<br />
von einzelnen Züchtern. Vor allem aber werden sie<br />
immer ernst genommen und nach Möglichkeit vielfach<br />
auch umgesetzt.<br />
Die Organisation von nationalen OB-Ausstellungen<br />
und deren Vorschauen hat mittlerweile ebenfalls einen<br />
grossen Stellenwert eingenommen.<br />
ROB-Tiere mit sehr hohem OB-Anteil zählen<br />
nach wie vor nicht zum OB-Bestand. Warum<br />
lockert der OB-Verband diese Bestimmungen<br />
nicht?<br />
Würde der OB-Verband diese Bestimmung lockern,<br />
wären wir gegenüber dem Ausland unglaubwürdig.<br />
Zudem würden wir die Mehrheit unserer Züchter, die<br />
an die Reinzucht geglaubt und daran festgehalten<br />
hat, enttäuschen. Die Reinzucht ist und bleibt 100%<br />
OB-Genetik. Die ROB-Tiere mit 87,5 bis 99,9%<br />
OB-Blut werden in Sachen Zuchtwertschätzung und<br />
LBE den OB-Tieren gleichgestellt. Das sollte genügen.<br />
Nr. 9 • November <strong>2011</strong>