Bauen im Ausland Vom Bau der Brücke über den Maracaibo-See
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<strong><strong>Bau</strong>en</strong> <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> „<strong>Vom</strong> <strong>Bau</strong> <strong>der</strong> <strong>Brücke</strong> <strong>über</strong> <strong>den</strong> <strong>Maracaibo</strong>-<strong>See</strong>“<br />
Der Peilertisch wird allein durch die X-Stützen getragen, <strong>den</strong>n die Pfeilerscheiben <strong>der</strong><br />
Pylone laufen ohne Verbindung am Tisch vorbei. Nach <strong>der</strong> Fertigstellung des<br />
Pfeilertisches konnte mit <strong>der</strong> Montage <strong>der</strong> Rüstträger begonnen wer<strong>den</strong>. Die<br />
Rüstträger wur<strong>den</strong> <strong>über</strong> Schuten zur Pfeilerbaustelle geschleppt und von dort aus mit<br />
dem Schw<strong>im</strong>mkran Ajax und Win<strong>den</strong> hochgezogen. Die Rüstträger mussten auf<br />
Grund ihres hohen Gewichtes einzeln hochgezogen und befestigt wer<strong>den</strong>. Um einen<br />
Rüstträger hochziehen zu können benötigte man vier Elektrowin<strong>den</strong> welche am<br />
Pfeilertisch befestigt wur<strong>den</strong>. Die Win<strong>den</strong> hatten dabei 120 t und <strong>der</strong> Ajax 180 t zu<br />
heben. Nach dem Hochziehen wur<strong>den</strong> die Seile <strong>der</strong> Win<strong>den</strong> dann durch eine feste<br />
Aufhängung mit Flachstählen ersetzt, <strong>der</strong>en Höhe durch Pressen auf <strong>der</strong> Fahrbahn<br />
geregelt wer<strong>den</strong> konnte. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des Rüstträgers wur<strong>den</strong> die<br />
Pendelstützen <strong>über</strong> Win<strong>den</strong> abgelassen und auf provisorischen Fundamenten<br />
gelagert. Während dieses <strong>Bau</strong>zustandes entstan<strong>den</strong> <strong>im</strong> Pfeilertisch<br />
Momentenbelastungen die <strong>über</strong> eine mittige Vorspannung abgedeckt wur<strong>den</strong>. Die<br />
Pfeilertische wur<strong>den</strong> grundsätzlich in gleicher Weise eingeschalt wie bei <strong>den</strong> 85 m<br />
Öffnungen. Im Gegensatz zu <strong>den</strong> 85 m Öffnungen musste auf Grund <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Stützengeometrie <strong>der</strong> Lehrgerüstträger in drei Abschnitte unterteilt<br />
wer<strong>den</strong>. Dabei wur<strong>den</strong> an Land vorgefertigte Rüstträgerelemente mit Hilfe eines<br />
Schw<strong>im</strong>mkranes auf Pressen abgesetzt. Die hydraulischen Pressen stan<strong>den</strong> auf<br />
provisorischen Stahlträgerkonsolen welche an <strong>den</strong> X-Stützen befestigt wur<strong>den</strong>. Mit<br />
Hilfe <strong>der</strong> Pressen konnten die Rüstträger auf die exakte Höhe justiert wer<strong>den</strong>. Als<br />
beson<strong>der</strong>s schwierig gestaltete sich das aufsetzen des Mittelteiles, da <strong>der</strong><br />
Turmdrehkran, <strong>der</strong> Personen- und <strong>der</strong> Betonaufzug die Rangiermöglichkeiten stark<br />
einschränkte. Durch die Verwendung von freitragen<strong>den</strong> Rüstträgern konnte auf eine<br />
tragende 40 m hohe Einrüstung verzichtet wer<strong>den</strong>. Trotzdem mussten die X-Stützen<br />
komplett eingerüstet wer<strong>den</strong> um eine Arbeitsbühne für die nötigen Vorarbeiten zu<br />
schaffen. Die vorgefertigten Rüstträgerelemente waren mit Schalung und Bewehrung<br />
bestückt und wur<strong>den</strong> Abschnittsweise montiert. Durch die Anordnung waagerechter<br />
Zugglie<strong>der</strong> konnten die schrägen X-Pfeilerstützen vor Überbeanspruchung geschützt<br />
wer<strong>den</strong>. Nach dem Betonieren wur<strong>den</strong> die Lehrgerüstträger abschnittsweise<br />
abgebaut, von einem Schw<strong>im</strong>mkran auf Schuten gesetzt und zur Vorbereitung auf<br />
<strong>den</strong> nächsten Einsatz an Land gebracht. 5<br />
2.5.7 Die Rüsträger<br />
Die Rüstträger für die Auskragungen wur<strong>den</strong> von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft Demag-<br />
Gollnow in Deutschland aus St 52 vorgefertigt und in Einzelteilen auf die <strong>Bau</strong>stelle<br />
geliefert. Für das Zusammenbauen <strong>der</strong> riesigen Fachwerkträger wurde eine<br />
Halbinsel aufgespült von <strong>der</strong> die fertigen Träger <strong>über</strong> ein Schienensystem auf<br />
Schuten verla<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> konnte. Die Rüstträger hatten eine Höhe von 6 m und eine<br />
Länge vom Pfeilertisch bis zu ihren Pendelstützen von 57,08 m. Das frei<br />
auskragende Trägerende hatte eine Länge von 16,94 m, Somit besaß ein Rüstträger<br />
eine Gesamtlänge von 57,08 m + 16,94 m =74, 02 m. Aufgrund dieser Gesamtlänge<br />
konnten die Träger nicht unter dem Portalkran zusammengebaut wer<strong>den</strong> und<br />
benötigten eine geson<strong>der</strong>te <strong>Bau</strong>stelleneinrichtung. Je<strong>der</strong> Rüstträger bestand aus<br />
zwei Fachwerkträgern die <strong>über</strong> Riegel an <strong>den</strong> Ober- und Untergurten miteinan<strong>der</strong><br />
verbun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>. Um eine Auskragung einzuschalen zu können mussten aufgrund<br />
<strong>der</strong> <strong>Brücke</strong>nbreite zwei Rüstträger nebeneinan<strong>der</strong> verlegt wer<strong>den</strong>. Wegen <strong>der</strong> kurzen<br />
<strong>Bau</strong>zeit von 40 Monaten benötigte man zwei vollständige Schalungs- und<br />
Rüstträgersätze, so dass man parallel an zwei Pfeilern arbeiten konnte. Die dazu<br />
benötigten acht Rüstträger besaßen zusammen ein Gewicht von 2200 t.<br />
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