Psychiatrieplan des Kreises Pinneberg - Kreis Pinneberg
Psychiatrieplan des Kreises Pinneberg - Kreis Pinneberg
Psychiatrieplan des Kreises Pinneberg - Kreis Pinneberg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vor dem Hintergrund der unzureichenden gerontopsychiatrischen Versorgung im <strong>Kreis</strong>gebiet<br />
(lediglich 48 Betten sind in einem Pflegeheim als gerontopsychiatrische Betten ausgewiesen)<br />
ist die qualitative Verbesserung der Betreuung insbesondere in geschlossenen Bereichen der<br />
Heime erforderlich. Hier ist zu überlegen, ob nicht durch eine Kooperation von klinischem<br />
Bereich und ausgesuchten Heimen, die die entsprechenden Voraussetzungen bieten, ein<br />
künftiges Versorgungskonzept für Patientinnen und Patienten mit Demenzen geschaffen<br />
werden kann. Hier muss auch in Hinsicht auf den vorliegenden Pflegebedarfsplan eine<br />
entsprechende Grundlagenplanung erfolgen.<br />
Bedarfsentwicklung:<br />
Die Entwicklung der Patientenzahlen in den unterschiedlichsten Bereichen der<br />
psychiatrischen Klinik deutet daraufhin, dass in der Tendenz Aufnahmen von Menschen mit<br />
Psychosen rückläufig sind, während mehr Patientinnen und Patienten mit erlebnisreaktiven<br />
Störungen im Psychosomatikbereich aufgenommen wurden.<br />
Diese Entwicklung deutet sich auch bei der tagesklinischen Behandlung an, wo inzwischen<br />
um die 50% neurotische Störungen behandelt werden.<br />
Durch die Direktaufnahmen dieser Patientinnen und Patienten wurde die Akutstation deutlich<br />
entlastet, sodass deren Auslastung effektiv unter 100% gesunken ist und wieder Aufnahmekapazitäten<br />
vorgehalten werden können.<br />
Die Ursache dieser Patientenbewegungen und die Entwicklung der Belegung bedarf noch<br />
weiterer Beobachtung.<br />
Die Bereiche Gerontopsychiatrie und Sucht bedürfen aus klinischer Sicht besonderer<br />
Beachtung. In diesen beiden Bereichen hat sich gezeigt, dass die Belegungsquote konstant<br />
über 100% liegt. Beide Bereiche sind mit je 18 Behandlungsplätzen eingerichtet.<br />
Besonders im Bereich Gerontopsychiatrie stellt sich aufgrund der fachlich unzureichenden<br />
Versorgung im außerklinischen Bereich die Notwendigkeit, die stationären Hilfen<br />
auszubauen, zum einen, um im Bereich der Kurzzeitintervention rasche Hilfen anbieten zu<br />
können, zum anderen, um auch im Bereich der Langzeitbehandlung schwerer Demenzen<br />
entsprechende Kapazitäten zu haben. In diesem Bereich ist zurzeit kein bzw. ein sehr<br />
unzureichen<strong>des</strong> Angebot im komplementären Bereich vorhanden. Die bisherige<br />
Behandlungskapazität von 18 Behandlungsplätzen sollte vor diesem Hintergrund erweitert<br />
werden.<br />
Im Suchtbereich stellt sich die Situation ähnlich dar. Hier sind 18 Behandlungsplätze<br />
vorgehalten für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong>. Schon die<br />
epidemiologische Betrachtung führt zu dem Schluss, dass die Kapazität unzureichend ist. Die<br />
Entwicklung der Belegung mit Auslastungen über 100% konstant über die Monate und Jahre<br />
spricht für einen Bedarf an weiterer Behandlungskapazität. An dieser Stelle wird auf den<br />
Suchthilfeplan <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong> verwiesen, der die Thematik ausführlicher beschreibt und die<br />
Bedarfe konkretisiert. Auch hier wäre eine Erhöhung der Behandlungskapazität erforderlich.<br />
16