Psychiatrieplan des Kreises Pinneberg - Kreis Pinneberg
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Der einzurichtende Krisendienst dient Bürgerinnen und Bürgern, die akut psychiatrischer<br />
Hilfe bedürfen. Hierunter fallen Personen mit akuten psychiatrischen Krankheitsbildern<br />
einschließlich akuter Suizidalität und in der Gemeinde lebende chronisch psychisch Kranke,<br />
bei denen schon leichte Stressbelastungen zur Verschlechterung <strong>des</strong> Krankheitsbil<strong>des</strong> führen<br />
und Konflikte auslösen können. Hier ist ein unmittelbarer Handlungszwang gegeben.<br />
Aufgabenstellung<br />
Der Krisendienst wird Koordinationsstelle und Interventionsdienst für psychiatrische Not-<br />
und Krisenfälle sein, der von jeder hilfesuchenden Bürgerin, jedem hilfesuchenden Bürger<br />
direkt erreicht werden kann. Sämtliches Handeln wird sich jedoch ausdrücklich auf die<br />
Bewältigung von psychiatrischen Not- und Krisenfällen beziehen, (psychiatrische Probleme<br />
und Hilfeersuchen, die keine sofortigen Maßnahmen erfordern, werden an den<br />
Sozialpsychiatrischen Dienst oder andere geeignete Hilfsdienste weitergeleitet). Vor diesem<br />
Hintergrund erfolgt unter primärer Einbeziehung vorhandener sozialer Netzwerke (Freunde,<br />
Verwandte, Bekannte etc.) die persönliche Kontaktaufnahme zur Betroffenen / zum<br />
Betroffenen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>des</strong> Krisendienstes. Zur Bewältigung<br />
der Krise, der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten und der Stabilisierung der Patientin /<br />
<strong>des</strong> Patienten sollen hier die besondere Kenntnisse der tätigen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter <strong>des</strong> Krisendienstes wirken, die das regionale psychiatrische Versorgungsangebot,<br />
aber auch das übrige psychosoziale Spektrum sehr gut kennen. Besondere Bedeutung fällt der<br />
Zusammenarbeit mit dem Kassenärztlichen Notdienst zu, der aufgrund seines<br />
Sicherstellungsauftrages die primären ärztlichen Maßnahmen durchführt.<br />
Insgesamt soll durch frühzeitiges und multiprofessionelles Zugehen eines Krisendienstes die<br />
Notwendigkeit einer Unterbringung nach Psych-KG nach Möglichkeit vermieden werden.<br />
2.4. Sozialpsychiatrischer Dienst (SpD)<br />
Der Sozialpsychiatrische Dienst (SpD) ist Teil <strong>des</strong> Fachdienstes Gesundheit <strong>des</strong> <strong><strong>Kreis</strong>es</strong><br />
<strong>Pinneberg</strong>. Das Team besteht aus Ärztinnen / Ärzten für Psychiatrie, Sozialarbeiterinnen /<br />
Sozialarbeitern und Verwaltungsangestellten.<br />
Zielgruppe sind im Schwerpunkt chronisch psychisch kranke und seelisch behinderte<br />
erwachsene Menschen, einschließlich der Suchtkranken, ab dem 16. Lebensjahr.<br />
Überwiegend handelt es sich bei den Erkrankungsformen um schizophrene Psychosen,<br />
affektive Störungen, schwere gerontopsychiatrische Erkrankungen, Alkohol- und<br />
Drogenabhängigkeit, Neurosen und Persönlichkeitsstörungen.<br />
Selbstverständnis:<br />
• Die Tätigkeit begründet sich auf den gesetzlichen Grundlagen <strong>des</strong> Schleswig-<br />
Holsteinischen Psych-KG's<br />
• niedrigschwelliges Angebot (kurzfristige Termine möglich, auch aufsuchen<strong>des</strong> Angebot,<br />
kostenfrei, Schweigepflicht)<br />
• Ziel der Hilfen ist Ausmaß und Folgen von seelischer/psychischer Erkrankung zu<br />
begrenzen, für psychisch erkrankte Menschen notwendige Hilfen in deren gewohnten<br />
Lebensumfeld vorzuhalten<br />
• gemeindenaher, ganzheitlicher, multiprofessioneller Ansatz<br />
• Hilfe zur Selbsthilfe hat Vorrang vor Fremdhilfe und hoheitlichem Eingriff in die<br />
Selbstbestimmungsrechte<br />
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