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Psychiatrieplan des Kreises Pinneberg - Kreis Pinneberg

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1. Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung<br />

1.1 Inhaltliche Grundsätze<br />

Der regionale <strong>Psychiatrieplan</strong> orientiert sich an dem Konzept der personenorientierten Hilfen,<br />

wie sie auch im <strong>Psychiatrieplan</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> beschrieben werden. Hierbei gilt es insbesondere<br />

eine möglichst partnerschaftliche Form der Hilfeplanung zu entwickeln, im Einzelfall ggf.<br />

individuelle Behandlungsvereinbarungen zu erarbeiten. Als vorrangiges Ziel wird der Erhalt<br />

<strong>des</strong> Lebensweltbezuges der Betroffenen gesehen.<br />

Daraus ergibt sich die notwendigerweise:<br />

- ein Vorrang der ambulanten Hilfsangebote<br />

- eine dezentrale Struktur der Angebote<br />

- Anpassung der Maßnahmen an die Bedürfnisse und Erfordernisse der Einzelnen<br />

- Stärkung der Selbsthilfepotentiale sowie Einbeziehung der nichtpsychiatrischen<br />

Versorgungssysteme.<br />

Hierbei gilt es insgesamt folgende Grundsätze zu beachten:<br />

• Die Angebotsstruktur ist so umfassend und differenziert zu gestalten, dass sie dem<br />

Gesamtbedarf der erforderlichen Hilfen gerecht wird.<br />

• Bei der Betreuung sind die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit und Freizeit der Betroffenen<br />

zu berücksichtigen.<br />

• Die Angebote sind nach dem Grundsatz der örtlichen und zeitlichen Erreichbarkeit zu<br />

organisieren.<br />

• Die Leistungserbringer mit ihrem ganzheitlichen Arbeitseinsatz können ihren Aufgaben<br />

nur durch eine multidisziplinäre Zusammenarbeit zahlreicher Berufsgruppen gerecht<br />

werden.<br />

• Alle an der Betreuung Beteiligten haben durch intensive Öffentlichkeitsarbeit um<br />

Verständnis für die Belange psychisch kranker Menschen zu werben.<br />

• Präventive Maßnahmen sind von besonderer Bedeutung und in ausreichendem Umfang<br />

vorzuhalten.<br />

• Die Vertreter der Betroffenen (BPE) sowie der Angehörigen sind bei der Planung<br />

regionaler Hilfsangebote einzubeziehen.<br />

• Die unterschiedlichen Lebensbedingungen und Bedürfnisse von Frauen und Männern sind<br />

bei allen Hilfen besonders zu berücksichtigen.<br />

• Die Verfügbarkeit der Angebote auch für Migrantinnen und Migranten muss durch<br />

geeignete Hilfen gewährleistet sein.<br />

• Damit sich auch Laien und insbesondere die Betroffenen und ihre Angehörigen leichter<br />

über geeignete Hilfsmöglichkeiten informieren können, sind die Versorgungsstruktur an<br />

sich und die Angebote überschaubar und transparent zu gestalten.<br />

• Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind als klassische Elemente in der<br />

Nachbarschaftshilfe und Bürgerbeteiligung in die Hilfe zu integrieren, dürfen jedoch nicht<br />

als Ersatz professioneller Helferinnen und Helfer missbraucht werden. Diese sind<br />

fachgerecht anzuleiten<br />

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