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Januar - Landschaftsverband Rheinland

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Informationen des <strong>Landschaftsverband</strong>es <strong>Rheinland</strong><br />

<strong>Januar</strong> 2006 28. Jahrgang Nr. 286<br />

Inhalt<br />

Unverzichtbar:<br />

Dank an Ehrenamtliche aus der<br />

Bodendenkmalpflege Seite 3<br />

Austausch:<br />

Workshop zu Hilfeplankonferenzen<br />

mit hoher Beteiligung<br />

Seite 3<br />

Ausgezeichnet:<br />

Arbeitgeber mit „Prädikat Behindertenfreundlich“<br />

ausgezeichnet<br />

Seite 4<br />

Juwel:<br />

Bildband zur Griechisch-Orthodoxen<br />

Metropolie Seite 4<br />

Integrationsamt<br />

13,8 Millionen Euro<br />

an Fürsorgestellen<br />

<strong>Rheinland</strong> / Köln.– Zur Unterstützung<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

im Berufsleben erhalten<br />

die örtlichen Fürsorgestellen<br />

im <strong>Rheinland</strong> vom LVR für<br />

das Jahr 2006 rund 13,8 Millionen<br />

Euro. Das hat die Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong><br />

beschlossen.<br />

Die 13,8 Millionen Euro stammen<br />

aus der Ausgleichsabgabe. Diese<br />

Abgabe müssen Arbeitgeber an<br />

das Integrationsamt des LVR zahlen,<br />

wenn sie die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Quote von fünf Prozent<br />

bei der Beschäftigung von Frauen<br />

und Männern mit Behinderungen<br />

nicht erfüllen.<br />

Mit der bereitgestellten Summe<br />

können im <strong>Rheinland</strong> Arbeitsplätze<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

gesichert werden, die behindertengerechte<br />

Ausstattung von Arbeitsplätzen<br />

gefördert und die berufliche<br />

Selbstständigkeit von schwerbehinderten<br />

Menschen unterstützt<br />

werden.<br />

So bezuschussen die örtlichen Fürsorgestellen<br />

zum Beispiel den Kauf<br />

eines neuen, behinderungsgerechten<br />

Computerprogramms oder spezieller<br />

Geräte und Maschinen, mit<br />

denen das Handicap ausgeglichen<br />

werden kann. Auf diese Weise können<br />

die betroffenen Menschen in<br />

vielen Fällen ihre bisherige Tätigkeit<br />

weiter ausüben und so ihre<br />

Arbeitsstelle behalten.<br />

Sonja Borghoff<br />

Weitere Informationen zum<br />

Thema „Menschen mit Behinderungen<br />

im Berufsleben“ finden<br />

sich auch im Internet unter<br />

www.soziales.lvr.de<br />

Aus fünf Heimen werden drei dezentrale Heilpädagogische Netzwerke<br />

„Gemeinsam ganz normal“<br />

Köln / <strong>Rheinland</strong>.– Menschen mit<br />

geistiger Behinderung im <strong>Rheinland</strong><br />

leben heute selbstbestimmt und<br />

dezentral in den Gemeinden, nicht<br />

in Großeinrichtungen. Der LVR hat<br />

inzwischen für fast alle der über<br />

2000 Bewohnerinnen und Bewohner<br />

seiner bisher fünf Heilpädagogischen<br />

Heime (HPH) in den Kommunen<br />

des <strong>Rheinland</strong>s Wohnungen<br />

und Wohngruppen geschaffen.<br />

Diese werden in drei Heilpädagogischen<br />

Netzwerken zusammengefasst.<br />

Die Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong>, das oberste politische<br />

Gremium des LVR, hat diese Entwicklung<br />

nun mit der Gründung<br />

dreier Heilpädagogischer Netzwerke<br />

besiegelt und der Betriebssatzung<br />

für die drei künftigen Netze zugestimmt.<br />

Das Netzwerk Heilpädagogischer<br />

Hilfen des LVR gliedert sich ab<br />

<strong>Januar</strong> in drei Netze:<br />

- HPH-Netz Niederrhein mit 778<br />

Plätzen in den Kreisen Wesel und<br />

Report<br />

Landschaftsversammlung wählt neue Dezernentin für Kultur und Umwelt<br />

Milena Karabaic tritt im Februar ihr Amt an<br />

Köln.– Die Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong> hat einstimmig<br />

Milena Karabaic zur neuen Dezernentin<br />

für Kultur und Umwelt gewählt.<br />

Die 50-jährige parteilose<br />

Museumsdirektorin wird damit<br />

Nachfolgerin von Dr. Gert Schönfeld,<br />

der im Juni 2005 in den<br />

Ruhestand getreten war.<br />

Milena Karabaic, in Hannover geboren,<br />

studierte Architektur, Kunstgeschichte,<br />

Volkskunde und Städtebau<br />

an den Universitäten Hannover,<br />

Würzburg und Bonn. Seit den 1980-er<br />

Jahren ist sie Mitarbeiterin beim<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong> (LVR).<br />

Beim Amt für Rheinische Landeskunde<br />

in Bonn war sie unter anderem<br />

für den Geschichtlichen Atlas der<br />

<strong>Rheinland</strong>e tätig. 1987 wechselte sie<br />

ins Rheinische Industriemuseum<br />

(RIM), dessen Leitung sie vor vier<br />

Jahren übernahm. In dieser Zeit hat<br />

sie zum einen konsequent den Verbund<br />

der sechs RIM-Schauplätze in<br />

Oberhausen, Ratingen, Solingen,<br />

Kleve sowie der Stadt Duisburg - mit<br />

Sitz in Bedburg-Hau,<br />

- HPH-Netz Mittelrhein West mit 665<br />

Plätzen in den Kreisen Aachen,<br />

Düren, Rhein-Erft, Euskirchen, Heinsberg,<br />

Neuss und Viersen - mit Sitz in<br />

Viersen und<br />

- HPH Netz Mittelrhein Ost mit 567<br />

Plätzen im Kreis Mettmann, im Rheinisch-Bergischen<br />

Kreis und im Rhein-<br />

Sieg-Kreis sowie in den Städten<br />

Bonn, Düsseldorf, Leverkusen und<br />

Solingen - mit Sitz in Langenfeld. Die<br />

drei Heilpädagogischen Netze - als<br />

eigenständige Betriebe - bestehen<br />

aus je sieben bis acht Regionen, in<br />

denen bis zu 100 Menschen mit geistiger<br />

Behinderung in ihren Wohnungen<br />

und Wohngruppen leben. Hier<br />

werden sie unterstützt und gefördert.<br />

Dazu gehört auch die zunehmende<br />

Zahl von Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung, die im Rahmen<br />

des Betreuten Wohnens in ihrer eigenen<br />

Wohnung leben und von den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des<br />

So leben Menschen mit geistiger Behinderung heute: dezentral und in<br />

möglichst normalem Wohnumfeld, eben „Gemeinsam ganz normal“.<br />

Foto: Hans-Theo Gerhards<br />

Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung <strong>Rheinland</strong><br />

(li.) und Landesdirektor Udo Molsberger (re.) gratulierten Milena<br />

Karabaic zur Wahl zur Landesrätin für Kultur und Umwelt. Foto: Ströter<br />

Engelskirchen, Bergisch Gladbach<br />

und Euskirchen mit dem Ziel einer<br />

Gesamtprofilierung und Positionierung<br />

herausgearbeitet: beispielsweise<br />

durch die erste vernetzte<br />

und erfolgreiche Sonderausstellung<br />

HPH-Netzes betreut werden. In der<br />

Regel gehört auch mindestens ein<br />

Tagestreffpunkt pro Region, das Heilpädagogische<br />

Zentrum, zu den Angeboten.<br />

Außerdem finden in den Kontakt-,<br />

Koordinierungs - und Beratungsstellen<br />

behinderte Menschen, ihre<br />

Angehörigen oder gesetzlich Betreuenden<br />

dort Ansprechpartner.<br />

Die Netzwerke werden jeweils von<br />

einer Fachlichen Direktorin oder einem<br />

Fachlichen Direktor und einem<br />

Kaufmännischen Direktor geleitet:<br />

Thomas Ströbele und Andreas Peerenboom<br />

(Niederrhein), Ida Nottelmann<br />

und Jörg Schürmanns (Mittelrhein<br />

West) sowie Gerald Schueler<br />

und Henning Rose (Mittelrhein Ost).<br />

Die drei Netzwerke werden im <strong>Januar</strong><br />

2006 in ihren jeweiligen Einzugsgebieten<br />

vorgestellt. So werden<br />

präsentiert:<br />

• das HPH-Netz Mittelrhein-Ost am<br />

16. <strong>Januar</strong> 2006 im Horionhaus<br />

des LVR<br />

• das HPH-Netz Niederrhein am 18.<br />

<strong>Januar</strong> 2006 in Kleve, Kolpinghaus<br />

• das HPH-Netz Mittelrhein-West am<br />

19. <strong>Januar</strong> 2006 in Jülich, Stadthalle<br />

„Heute leben die Menschen mit geistiger<br />

Behinderung ganz normal in<br />

den Gemeinden“, betonte der Direktor<br />

des LVR, Udo Molsberger, und<br />

führte weiter aus: „Sie werden nicht<br />

nur weiterhin gut betreut und unterstützt,<br />

sondern erwerben lebenspraktisches<br />

Wissen und können eigene<br />

Kontakte knüpfen. Durch die Schaffung<br />

von Regionen haben sie, aber<br />

auch ihre Angehörigen und alle anderen<br />

Bezugspersonen, eine Ansprechpartnerin<br />

oder einen Ansprechpartner<br />

direkt vor Ort. Christophe Göller<br />

„Geschmackssachen“ im Jahre<br />

2004. Zum anderen baute sie Partnerschaften<br />

mit regionalen wie europäischen<br />

Netzwerken der Industriekultur<br />

auf und aus. Milena Karabaic<br />

ist verheiratet und lebt in Mülheim an<br />

der Ruhr.<br />

„ln finanziell schwierigen Zeiten ist<br />

dieses neue Amt eine besondere<br />

Herausforderung für mich“, sagte<br />

Milena Karabaic nach ihrer Wahl.<br />

Durch die langjährige Tätigkeit beim<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong> fühle<br />

sie sich jedoch gut vorbereitet.<br />

In der Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong> bedankte sich Milena Karabaic<br />

für das ihr entgegengebrachte<br />

Vertrauen und freute sich auf die<br />

Zusammenarbeit mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen. Sie tritt ihr Amt<br />

zum 1. Februar an. Birgit Ströter<br />

400 Produkte online<br />

Per Klick in den<br />

Museumsshop<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Shoppen per Mausklick<br />

– das können alle Interessierten<br />

ab sofort rund um die Uhr.<br />

Unter www.shopimmuseum.de<br />

sind rund 400 Produkte aus den<br />

Museumsshops der elf Museen<br />

des LVR erhältlich.<br />

Von den Römern im<br />

<strong>Rheinland</strong> bis zum<br />

Neandertaler, von<br />

Denkmälern der<br />

Industriekultur bis<br />

zu historischen<br />

Bauernhäusern -<br />

die Museen des <strong>Rheinland</strong>es<br />

haben viel<br />

zu bieten. Wer<br />

sich unabhängig<br />

von<br />

einem Museumsbesuch<br />

und Öffnungszeiten<br />

im Museumsshopumschauen<br />

möchte,<br />

kann dies jetzt<br />

virtuell. Zahlreiche Artikel aus den<br />

Museumsshops werden ab sofort<br />

auch im Internet unter www.shop<br />

immuseum.de angeboten. Die Artikel<br />

des Shops orientieren sich an<br />

den Themenschwerpunkten der<br />

Museen. Zu den Highlights des<br />

Shops gehören Produkte zu besonderen<br />

Interessen wie zum Beispiel<br />

dem Jakobspilgerweg. Ein sicheres<br />

Bezahlverfahren sowie ein günstiger<br />

und zuverlässiger Lieferservice<br />

sorgen dafür, dass die gewünschte<br />

Ware innerhalb von drei Werktagen<br />

zum Kunden gelangt. Betrieben<br />

wird der Shop von der <strong>Rheinland</strong><br />

Kultur GmbH – einer Tochter des<br />

LVR.<br />

Birgit Ströter


<strong>Januar</strong> 2006 – Seite 2<br />

Mit den Stimmen der Christdemokraten<br />

im Rheinischen Rat ist die Spitze des<br />

Kulturdezernates beim <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> Mitte Dezember neu<br />

besetzt worden. Mit dieser Zustimmung<br />

verbindet die CDU die Hoffnung auf eine<br />

Fortsetzung des kulturpolitischen<br />

Kurses beim LVR, wie sie der Mitte vorigen<br />

Jahres aus dem Amt geschiedene<br />

Dezernent Dr. Gert Schönfeld geprägt<br />

hat. Dafür dankt ihm die CDU<br />

nochmals an dieser Stelle, und gleichzeitig<br />

wünschen wir der einstimmig neu<br />

gewählten Landesrätin für ihre zukünftige<br />

Tätigkeit viel Erfolg. Also Kulturpolitik<br />

aus einem Guss jenseits aller partei-<br />

CDU-Kulturpolitik aus einem Guss<br />

politischen Rivalitäten – Qualität für<br />

Menschen auch auf diesem Gebiet –<br />

das verbindet die CDU. Die Kulturpolitik<br />

ist das Aushängeschild des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />

<strong>Rheinland</strong>. Die Kultureinrichtungen<br />

des LVR fördern und<br />

zeigen den Reichtum des <strong>Rheinland</strong>s<br />

und sie sind damit ein Abbild der reichen<br />

kulturellen Vielfalt zwischen<br />

Rhein, Wupper, Sieg und Erft.<br />

Gleichzeitig fördert der LVR die reiche<br />

kulturelle Vielfalt in den 27 Mitgliedskörperschaften<br />

des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />

<strong>Rheinland</strong>. Wenn die Regionen in<br />

einem größer werdenden Europa sowie<br />

in einer zunehmend global denken-<br />

den und handelnden Welt immer bedeutender<br />

werden, dann leistet der<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong> mit seiner<br />

Identität stiftenden Arbeit einen großen<br />

Beitrag für die Menschen im<br />

<strong>Rheinland</strong>. Und da der Einigungsprozess<br />

in Europa wie auch der Globalisierungsprozess<br />

in der Welt nicht abgeschlossen<br />

ist, wird diese Arbeit auch<br />

nichts an Aktualität verlieren.<br />

Das <strong>Rheinland</strong> ist eine der Kulturregionen<br />

in Europa. Die Kulturpolitik ist deshalb<br />

ein hohes Gut im <strong>Rheinland</strong> und<br />

die Kompetenz dafür liegt eindeutig<br />

beim <strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong>.<br />

Auch hier gilt der Leitspruch: „Qualität<br />

für Menschen“. Diesen Leitspruch in<br />

Zeiten knapper öffentlicher Kassen<br />

durchzusetzen, wird die Aufgabe der<br />

Kulturpolitik des LVR in den kommenden<br />

Jahren sein. Die CDU in der Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong> wird<br />

eine Kulturpolitik des LVR, die dem<br />

Anspruch „Qualität für Menschen“<br />

gerecht werden möchte, nach Kräften<br />

unterstützen. Und dies über Parteigrenzen<br />

hinweg, allein der Sache verpflichtet.<br />

Wie die rheinischen Christdemokraten<br />

es auch in den vergangenen<br />

Jahren getan haben. Das sichert Kontinuität<br />

und damit langfristig den Erfolg<br />

rheinischer Kulturpolitik.<br />

Report<br />

Kommt es zum Wortbruch im Kinder- und Jugendbereich?<br />

„Wir werden die Förder- und Arbeitsbedingungen<br />

in Kindertageseinrichtungen<br />

verbessern und die Kindertageseinrichtungen<br />

zu Familienzentren weiterentwickeln“<br />

- so heißt es im Koalitionsvertrag<br />

von CDU und FDP im NRW-Landtag.<br />

Wieviel dieses Papier wert ist, wird<br />

sich demnächst zeigen. Der Ausbau<br />

der Kindergärten zu Kinder- und Familienzentren<br />

wird von den Sozialdemokraten<br />

im Landesjugendhilfeausschuss<br />

<strong>Rheinland</strong> als notwendige Weiterentwicklung<br />

der frühen Bildung und Förderung<br />

von Kindern begrüßt.<br />

Im Gegensatz zu dieser Absicht steht<br />

aber die Streichliste der von Herrn<br />

Rüttgers geführten Landesregierung.<br />

Unter anderem sollen die Landesmittel<br />

für Kindertageseinrichtungen um<br />

sage und schreibe 140 Millionen Euro<br />

gekürzt werden. Wenn die Regierungs-<br />

Im Oktober 2004 wurde das Jugendfördergesetz<br />

nach einem von den Trägern<br />

der Offenen Türen und den<br />

Jugendverbänden erfolgreich durchgeführten<br />

Volksentscheid einstimmig<br />

im Landtag verabschiedet und mit 96<br />

Millionen für 2006 ausgestattet.<br />

Die CDU wollte diese Summe schon<br />

für 2005 einsetzen und die FDP gar<br />

einige Millionen mehr. Im Landtagswahlkampf<br />

wurden diese Positionen<br />

bestätigt. Die neue Landesregierung<br />

erklärte, sie wolle an der Bildung<br />

unserer Kinder nicht kürzen. Der Entwurf<br />

des Landeshaushaltes vom<br />

9.12.05 spricht da eine andere Sprache:<br />

Das Jugendfördergesetz soll um<br />

Die Führungsspitze der LVR-Verwaltung<br />

ist wieder vollständig. Mit der<br />

Kultur- und Umweltdezernentin Milena<br />

Karabaic nimmt jetzt die dritte Landesrätin<br />

ihren Dienst auf. Neben<br />

Landesdirektor und Erstem Landesrat<br />

sind damit drei der sechs Landesrätestellen<br />

weiblich besetzt.<br />

Nach der Sozialdezernentin Martina<br />

Hoffmann-Badache, die bereits in<br />

der vorletzten Wahlperiode der Landschaftsversammlung<br />

auf Vorschlag<br />

der Grünen gewählt wurde, trat Anfang<br />

November 2005 die parteilose<br />

Personal- und Organisationsexpertin<br />

Renate Hötte ihr Amt an. Die unumstrittene<br />

Fachfrau, vorgeschlagen<br />

fraktionen dem folgen, läuft das auf eine<br />

massive Gebührenerhöhung für die<br />

Eltern hinaus. Niemand wird erklären<br />

können, wie dann noch die Förderbedingungen<br />

in den Kindergärten und<br />

die Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen<br />

und Erzieher verbessert werden<br />

können. Erst recht wird dies nicht<br />

der Fall sein, wenn die geringere Landesförderung<br />

durch Heraufsetzung<br />

der Gruppengrößen kompensiert wird.<br />

Im Kindergarten ist die Regelgröße<br />

25. Diese Zahl steht aber nur auf dem<br />

Papier! Oft werden aufgrund von<br />

Platzmangel mehr Kinder aufgenommen.<br />

Da kann man künftig nicht<br />

mehr von Förderung reden, sondern<br />

nur noch von Verwahren.<br />

Nebenbemerkung: Damit die Mindeststandards<br />

künftig nach Belieben unterschritten<br />

werden können, ist vielen<br />

Wahlversprechen skrupellos gebrochen<br />

ca. 20 Millionen auf etwa 76 Millionen<br />

Euro gekürzt werden. Damit werden<br />

die Kommunen und freien Träger bitter<br />

enttäuscht, die bei ihren Planungen<br />

auf das Wort der Regierung vertrauten.<br />

Sollte es bei dieser Entscheidung<br />

bleiben, werden wieder Jugendeinrichtungen<br />

geschlossen, die gerade<br />

jetzt dringend gebraucht werden.<br />

Doch damit nicht genug: Bei den Kindergärten<br />

und in der Familien- und<br />

Weiterbildung sind Kürzungen um<br />

über 136 Millionen vorgesehen.<br />

Wie heißt es noch so schön im Koalitionsvertrag<br />

zwischen CDU und FDP:<br />

“Wir werden die Förder- und Arbeitsbedingungen<br />

in Kindertageseinrich-<br />

von der FDP und getragen von der<br />

Gestaltungsmehrheit im LVR, musste<br />

bei ihrer Wahl lediglich zwei Gegenstimmen<br />

der fraktionslosen Mitglieder<br />

in der Landschaftsversammlung<br />

verzeichnen. Einstimmig fiel dann im<br />

Dezember das Votum für die parteilose<br />

Museumschefin Milena Karabaic<br />

aus, die von der SPD vorgeschlagen<br />

wurde. Als Leiterin des Rheinischen<br />

Industriemuseums ist sie im regionalen<br />

Kulturleben bestens eingeführt –<br />

engagiert, gerne auch streitbar, aber<br />

stets kompetent und fair.<br />

Dass die Gestaltungsmehrheit aus<br />

SPD, Grünen und FDP innerhalb<br />

weniger Monate zwei Frauen für die<br />

bürgerlichen Politikern ja auch der<br />

Kindergarten-TÜV bei den Landesjugendämtern<br />

ein Dorn im Auge. Unter<br />

den bekannten neoliberalen Stichwörtern<br />

Deregulierung und Flexibilisierung<br />

möchten viele Konservative die<br />

unabhängige pädagogische Qualitätssicherung<br />

im Erziehungswesen so<br />

schnell wie möglich abschaffen.<br />

Die Rüttgers-Regierung hat auch vorgeschlagen,<br />

den Städten und Gemeinden,<br />

in denen aufgrund geringeren<br />

Einkommens oder Arbeitslosigkeit die<br />

Elternbeiträge deutlich niedriger ausfallen,<br />

die bisherigen Ausgleichszahlungen<br />

in Höhe von 84,5 Millionen Euro zu<br />

streichen. Diese Städte können die<br />

Kürzungen nur durch Vergrößerung der<br />

Gruppen ausgleichen. Da werden dann<br />

die Kinder in Duisburg und vielen anderen<br />

strukturschwachen Kommunen<br />

tungen verbessern und die Kindertageseinrichtungen<br />

zu Familienzentren<br />

weiterentwickeln“. Wie das gehen soll<br />

bei diesen Haushaltsvorgaben, ist das<br />

Geheimnis der Landesregierung.<br />

Die ausgebluteten Kommunen werden<br />

nur in Ausnahmefällen die Kürzungen<br />

kompensieren können. Das<br />

kann nur einen Standardabbau zum<br />

Schaden der Kinder und Familien bedeuten.<br />

Dabei hat die OECD gerade<br />

den westlichen Bundesländern dringend<br />

angeraten, die Tageseinrichtungen<br />

für Kinder qualitativ und quantitativ<br />

auszubauen, um nicht noch weiter<br />

hinter den Stand in Westeuropa zurückzufallen.<br />

PISA fängt im Kinder-<br />

Drei Landesrätinnen<br />

Verwaltungsspitze vorschlagen konnte,<br />

unterstreicht einmal mehr, dass<br />

Frauenförderung am besten nicht per<br />

Quote funktioniert, sondern aus dem<br />

Willen, die geeigneteste Bewerbung<br />

auf den Schild zu heben.<br />

Es wäre natürlich nicht verwerflich,<br />

wenn die vorschlagenden Fraktionen<br />

dabei auch qualifizierte Vorschläge<br />

von Parteimitgliedern zum Zuge<br />

hätten kommen lassen. Aber das<br />

Ziel, der oder die Beste solle es werden,<br />

hat die Gestaltungsmehrheit<br />

stets offensiv verkündet – und Wort<br />

gehalten. Dies dient auch als Signal,<br />

dass unter der Ägide der drei Bündnispartner<br />

niemand mehr befürchten<br />

dafür bestraft, in der falschen Stadt<br />

geboren worden zu sein. Noch im<br />

Oktober 2004 hatten alle Landtagsfraktionen<br />

einstimmig beschlossen, ab<br />

dem Jahr 2006 den Kinder- und<br />

Jugendplan des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen wieder mit 96 Millionen Euro<br />

auszustatten. Die Regierung Rüttgers<br />

interessiert das nicht: Sie will hier<br />

20 Millionen kürzen.<br />

Bildung findet bekanntlich nur zu einem<br />

geringeren Teil in der Schule statt. Die<br />

SPD-Fraktion in der Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong> fordert die Regierungsfraktionen<br />

im Landtag von NRW<br />

auf, ihre bildungspolitische Verantwortung<br />

für Kinder wahrzunehmen und<br />

den im Koalitionsvertrag formulierten<br />

Anspruch bei den anstehenden Beratungen<br />

zum Landeshaushalt 2006 nun<br />

auch wirklich umzusetzen und den<br />

garten an. Die GRÜNEN im LVR<br />

haben bereits im September mit den<br />

anderen Fraktionen im Landesjugendhilfeausschuss<br />

in einer Resolution<br />

an die Versprechungen erinnert.<br />

Ohne Wirkung und ohne Antwort.<br />

Deshalb unterstützen wir GRÜNEN<br />

entschieden den wieder einstimmigen<br />

Beschluss des LJHA aus der Dezembersitzung,<br />

zum Thema Kürzungen im<br />

Jugendbereich den Kommunen und<br />

den freien Trägern auf einer außerordentlichen<br />

Jugendhilfekonferenz am<br />

14.02.06 ein Forum zu bieten in der<br />

Hoffnung, dass doch noch die Argumente<br />

der Betroffenen und die Scham<br />

über die gebrochenen Versprechen<br />

muss, wegen des Geschlechtes oder<br />

des – ggf. fehlenden – Parteibuchs<br />

beim <strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

benachteiligt oder ungerechtfertigt<br />

bevorzugt zu werden. In der Vergangenheit<br />

schien darauf nicht immer<br />

Verlass gewesen zu sein.<br />

Mit den drei Landesrätinnen hat der<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> ein starkes weibliches<br />

Team in seiner Spitze, das den<br />

größten Etat (Soziales), die stärkste<br />

Außenwirkung (Kultur) und die<br />

Schlüsselfunktion in der Verwaltungsgestaltung<br />

und –modernisierung<br />

(Organisation und Personal)<br />

verantwortet: Qualität für Menschen,<br />

Qualität für die und in der Verwal-<br />

Für die<br />

Frank Boss<br />

Für die<br />

Heinz Joebges<br />

Stefan Peil<br />

CDU<br />

SPD<br />

durch die Landesregierung vorgesehenen<br />

Kürzungen von rund 140 Millionen<br />

Euro im Kindergarten und rund 20 Millionen<br />

Euro bei der Kinder- und Jugendarbeit<br />

nicht zuzustimmen. Alles andere<br />

wäre ein klarer Wortbruch.<br />

Für DIE GRÜNEN<br />

die Landesregierung zum Einlenken<br />

bringen.<br />

Für die<br />

FDP<br />

Hans-Otto Runkler<br />

tung. Darauf ist die Gestaltungsmehrheit<br />

stolz.


<strong>Januar</strong> 2006 – Seite 3<br />

Dr. Jürgen Wilhelm (rechts), Vorsitzender Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong>, ehrt die beiden Stipendiaten Dr. Ulrike Müssemeier (links) und<br />

Dr. Ulf Schmitz (Mitte). Foto: Hans-Theo Gerhards<br />

Albert-Steeger-Stipendium seit 50 Jahren<br />

Im Sinne des Universalgenies<br />

Krefeld / <strong>Rheinland</strong>.– Seit 50 Jahren<br />

verleiht der LVR das mit<br />

10.000 Euro dotierte Albert-Steeger-Stipendium<br />

an Nachwuchsforscherinnen<br />

und -forscher, die<br />

wesentliche Beiträge für die Erforschung<br />

und Entwicklung der rheinischen<br />

Landes- und Volkskunde<br />

geleistet haben.<br />

Auch in diesem Jahr fand die Verleihung<br />

auf Burg Linn in Krefeld statt.<br />

Der Krefelder Oberbürgermeister<br />

Gregor Kathstede zeigte sich erfreut<br />

über diese langjährige Tradition des<br />

Stipendiums und zeichnete den Lebensweg<br />

des Universalgenies Albert<br />

Steeger, dem ehemaligen Direktor<br />

des Landschaftsmuseums am Niederrhein,<br />

dessen Arbeitsgebiet Geologie,<br />

Zoologie, Botanik, Volkskunde,<br />

Kunstgeschichte, Burgenforschung<br />

und Archäologie umfasste, nach. Dr.<br />

Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der<br />

Landschaftsversammlung <strong>Rheinland</strong>,<br />

begrüßte die beiden Stipendiaten, die<br />

Archäologin und Historikerin Dr. Ulrike<br />

Müssemeier und den Botaniker<br />

und Biologen Dr. Ulf Schmitz, und<br />

machte deutlich, wie bedeutsam die<br />

Nachwuchsförderung heute ist: „(…)<br />

das geistige Potenzial dieser jungen<br />

Menschen ist der einzige Rohstoff,<br />

der uns in unendlichem Maße zur<br />

Verfügung steht – das wissen wir<br />

nicht erst seit PISA. Wir müssen dieses<br />

Kleinod hegen und pflegen und<br />

ihm die Möglichkeit zur Entwicklung<br />

geben. So, wie es der <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> mit dem Albert-<br />

Steeger-Stipendium tut. Der Preis ist<br />

einzig in seiner Art. Wo sonst würde<br />

der wissenschaftliche Nachwuchs in<br />

einer solchen Bandbreite geehrt?<br />

Und das seit nunmehr 50 Jahren?“<br />

Die beiden Geehrten stellten in<br />

Kurzvorträgen ihre Arbeiten vor. Dr.<br />

Ulrike Müssemeier hat sich mit der<br />

Zeit der Franken, insbesondere im<br />

Bonner Raum, beschäftigt. Ihre Arbeiten<br />

führten dazu, dass die gesamte<br />

merowingerzeitliche Typologie<br />

und Chronologie komplett überarbeitet<br />

werden musste.<br />

Einen anderen Zugang zu seiner<br />

Heimatregion hat der Klever Dr. Ulf<br />

Schmitz. Er widmete sich dem Vorkommen<br />

nicht-heimischer Pflanzenarten<br />

in der Ufervegetation des<br />

Rheins und anderer rheinischer Gewässer.<br />

Es gelang ihm, die Auswirkungen<br />

globaler klimatischer Veränderungen<br />

auf regionaler Ebene zu<br />

konkretisieren und somit nicht nur<br />

den aktuellen Bezug, sondern auch<br />

den dringenden Handlungsbedarf<br />

deutlich zu machen.<br />

Birgit Ströter<br />

Portugiesische Projektgruppe zu Besuch im <strong>Rheinland</strong><br />

Kulturelles Erbe verbindet<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Ein gemeinsames industriekulturelles<br />

Erbe verbindet<br />

viele Regionen in Europa – in dieser<br />

Auffassung sahen sich alle<br />

Teilnehmer der vierköpfigen Besuchergruppe<br />

aus Portugal während<br />

ihres Aufenthalts im <strong>Rheinland</strong><br />

bestätigt.<br />

Vier Tage lang gestaltete das<br />

Rheinische Industriemuseum für<br />

die Gäste des LVR eine komprimierte<br />

„Rhein-Ruhr-Tour“ mit allen<br />

Höhenpunkten musealer Einrichtungen<br />

zur Industriegeschichte.<br />

Aber auch spezielle Forschungsinstitute<br />

wie die RWTH Aachen<br />

standen auf dem Programm. So<br />

galt das Interesse der portugiesischen<br />

Besuchergruppe sowohl<br />

den facettenreichen Präsentationen<br />

von Industrie- und Sozialgeschichte,<br />

als auch den aktuellen<br />

Möglichkeiten und dem Einsatz<br />

neuer Vermittlungstechnologien,<br />

beispielsweise in Form von „virtuellen<br />

Realitäten“. Sehr real ist<br />

hingegen das Projekt, das in einer<br />

ehemaligen Pyritmine im portugiesischen<br />

Lousal Schritt für<br />

Schritt Gestalt annimmt. In den<br />

Gebäuden des Industriedenkmals<br />

entsteht ein Museum, eine „Mine<br />

des Wissens“, die die bedeutende<br />

Geschichte des Pyrit-Abbaus aufarbeiten<br />

und vermitteln will.<br />

Der Kontakt zu der portugiesischen<br />

Projektgruppe und dem<br />

LVR/RIM verdankt sich einer langjährigen<br />

(Schul-) Partnerschaft<br />

zwischen dem Rhein-Kreis-Neuss<br />

und dem Kreis Grandola. Diese<br />

Beziehung gab im vergangenen<br />

Jahr Anlass zu einem ersten<br />

Besuch des LVR in Lousal. Als<br />

Ergebnis dieses Treffens war die<br />

Unterstützung des LVR mit der<br />

ausgewiesenen Fachkompetenz<br />

seines Rheinischen Industriemuseums<br />

vereinbart worden.<br />

LVR bedankte sich bei Ehrenamtlichen aus der Bodendenkmalpflege<br />

Unverzichtbar und unbezahlbar<br />

Bonn / <strong>Rheinland</strong>.– Sie gehören zu<br />

den über 22 Millionen Männer und<br />

Frauen, die sich in Deutschland<br />

ehrenamtlich engagieren. Ihr Einsatzgebiet:<br />

Die Bodendenkmalpflege<br />

im <strong>Rheinland</strong>. Grund genug<br />

für den LVR, anlässlich des Internationalen<br />

Tages des Ehrenamtes<br />

am 5. Dezember, im Rahmen einer<br />

Feierstunde „Danke“ zu sagen.<br />

So begrüßte Dr. Jürgen Wilhelm,<br />

Vorsitzender der Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong>, rund 70 Männer<br />

und Frauen aus dem gesamten<br />

<strong>Rheinland</strong> im Rheinischen Landes-<br />

Museum Bonn: „Ihre ehrenamtliche<br />

Einsatzkraft bereichert die rheinische<br />

Region. Sie haben Anteil daran, dass<br />

die kulturelle und landschaftliche<br />

Vielfalt und Besonderheit unserer<br />

rheinischen Heimat erhalten bleibt.<br />

Dass die Menschen gern im <strong>Rheinland</strong><br />

leben: Das ist auch ein Erfolg<br />

Tagesklinik in Köln<br />

Partner für Versorgung<br />

Köln.– Der <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> und die Tagesklinik Alteburger<br />

Straße arbeiten Hand in<br />

Hand, um die wohnortnahe psychiatrische<br />

Versorgung in der Kölner<br />

Südstadt zu optimieren.<br />

Der <strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong><br />

ist jetzt Mitgesellschafter an der Tagesklinik<br />

am Chlodwigplatz, deren<br />

alleiniger Gesellschafter bislang die<br />

Aktion gemeindenahe Psychiatrie<br />

Köln e. V. war.<br />

Die Tagesklinik Alteburger Straße<br />

soll stufenweise die psychiatrische<br />

Pflichtversorgung der Stadtteile Altstadt<br />

Süd und Neustadt Süd übernehmen,<br />

die bisher zu den Rheinischen<br />

Kliniken Köln in Mehrheim<br />

gehörten. Ninja Klein<br />

Workshop zu Hilfeplankonferenzen in der Praxis<br />

Report<br />

Behinderter Mensch steht im Mittelpunkt<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Seit der LVR auch für<br />

das Ambulant Betreute Wohnen<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

zuständig ist, wird das Individuelle<br />

Hilfeplanverfahren eingesetzt.<br />

Zum Austausch über dieses neue<br />

Instrument, das den Leistungsberechtigten<br />

und seine Fähigkeiten<br />

in den Mittelpunkt stellt, lud der<br />

Kommunalverband im Rahmen eines<br />

Workshops nach Köln ein.<br />

Mehr als 320 Fachleute aus dem<br />

gesamten <strong>Rheinland</strong> waren gekommen<br />

– für LVR-Sozialdezernentin<br />

Martina Hoffmann-Badache ein Beleg<br />

dafür, wie wichtig der Austausch<br />

Anlässlich des Internationalen Tag des Ehreanmtes lud der LVR ehrenamtlich<br />

tätige Männer und Frauen aus der Bodendenkmalpflege ins<br />

Rheinische LandesMuseum Bonn ein. Foto: Ludger Ströter<br />

Ihres Wirkens. Und deswegen sind<br />

Sie für uns im wahrsten Sinne des<br />

Wortes unverzichtbar und unbezahlbar!“<br />

Prof. Dr. Jürgen Kunow, Chef<br />

des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege<br />

des LVR, lobte vor allem<br />

die Kontinuität: „Viele von Ihnen<br />

halten uns seit langem die Treue und<br />

fühlen sich uns verbunden. Gerade<br />

Prädikat für Projekte<br />

Kinderfreundlich?<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Der LVR führt das „Prädikat:<br />

Kinderfreundlich“ wieder ein.<br />

Er verleiht es künftig an Personen,<br />

Institutionen und freie Träger, die<br />

herausragende Aktivitäten für Kinder<br />

und Jugendliche entwickeln.<br />

Das hat nun der Landschaftsausschuss<br />

des <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> einstimmig beschlossen.<br />

Vorschläge können Jugendämter<br />

oder Zusammenschlüsse freier Träger<br />

der Kinder- und Jugendhilfe<br />

beim Landesjugendamt <strong>Rheinland</strong><br />

einreichen. Die Einführung des „Prädikat:<br />

Kinderfreundlich“ geht auf die<br />

Initiative des Landesjugendhilfe-Ausschusses<br />

<strong>Rheinland</strong> zurück. Über die<br />

Prädikatsträger entscheidet der Landschaftsausschuss.<br />

Ninja Klein<br />

zwischen <strong>Landschaftsverband</strong>,<br />

kommunalen Sozial- und Gesundheitsämtern<br />

sowie den Diensten<br />

und Einrichtungen der Eingliederungshilfe<br />

ist.<br />

Schließlich geht es um eine Neuorientierung<br />

der Eingliederungshilfen<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

„Ambulant vor stationär“ lautet die<br />

Zielsetzung.<br />

Eines der Instrumente, um dieses<br />

Ziel zu erreichen, ist die Hilfeplankonferenz<br />

(HPK): Hierbei beraten<br />

die Fallmanagerinnen und Fallmanager<br />

des LVR mit Vertretern der örtlichen<br />

Gesundheits- und Sozialämter<br />

sowie Fachleuten aus ambulanten<br />

dies macht Ihre Arbeit so qualitätvoll<br />

und ertragreich für uns“. Durch Vorträge<br />

über Projekte aus den Außenstellen<br />

der Bodendenkmalpflege<br />

konnten sich die Ehrenamtlichen<br />

über aktuelle Entwicklungen im<br />

<strong>Rheinland</strong> informieren. Bei einem<br />

Abendessen klang die Feierstunde<br />

aus. Birgit Ströter<br />

Tagesklinik Bedburg/Erft<br />

„Stühle statt Betten“<br />

Bedburg / Erft.– Mit einem Tag der<br />

Offenen Tür haben die Rheinischen<br />

Kliniken Düren die Bevölkerung<br />

auf die Eröffnung der Tagesklinik<br />

Bedburg / Erft aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Es entstehen 20 Plätze für Menschen<br />

mit psychischen Problemen.<br />

Die Tagesklinik wird als Dependance<br />

der Rheinischen Kliniken Düren<br />

geführt und ist eine wichtige Ergänzung<br />

des psychiatrischen Angebotes<br />

in der Region. Unter dem Motto<br />

„Stühle statt Betten“ erspart diese<br />

Einrichtung des LVR vielen Menschen<br />

den vollstationären Aufenthalt<br />

in einem psychiatrischen Krankenhaus.<br />

Uwe Steinkrüger<br />

und stationären Einrichtungen über<br />

die erforderlichen Hilfen für Menschen<br />

mit Behinderungen. Grundlage<br />

für die Beratung ist der Individuelle<br />

Hilfeplan.<br />

Der behinderte Mensch selbst kann<br />

bei der Beratung dabei sein. Im<br />

direkten Austausch aller Beteiligten<br />

erhält der Fallmanager so eine fachlich<br />

fundierte Grundlage für seine<br />

Entscheidung. „Ich wünsche mir<br />

sehr, dass Sie als engagierte und<br />

streitbare Partner mithelfen, überall<br />

im <strong>Rheinland</strong> die HPK zu etablieren<br />

und weiter zu entwickeln“, appellierte<br />

Landesrätin Hoffmann-Badache.<br />

Sonja Borghoff-Uhlenbroich<br />

Groß war der Andrang beim Workshop des LVR-Sozialdezernats zum Thema „Hilfeplankonferenzen in der Praxis“.<br />

Foto: Ludger Ströter


<strong>Januar</strong> 2006 – Seite 4<br />

Ausstellungen<br />

des LVR im <strong>Rheinland</strong><br />

Rheinische Industriemuseen<br />

■ Schauplatz Oberhausen<br />

„Abgefahren! Vom Straßenbau im<br />

<strong>Rheinland</strong>“<br />

Ausstellung bis 28. Mai 2006<br />

■ Schauplatz Euskirchen<br />

„Die Frau in Weiß“<br />

Ausstellung bis 13. August 2006<br />

■ Bergisch Gladbach<br />

„Bühnenzauber - kleine Theater<br />

aus Papier“<br />

Ausstellung bis 30. April 2006<br />

■ Schauplatz Engelskirchen<br />

„Stahlwerk“<br />

Ausstellung bis 25. Juni 2006<br />

Sitzungstermine<br />

JAN./FEB./MRZ. 2006<br />

(STAND 1. JANUAR 2006)<br />

20.01. 10.00 Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong><br />

25.01. 9.30 Kulturausschuss<br />

26.01. 9.30 Landesjugendhilfeausschuss<br />

27.01. 9.30 Ausschuss für die<br />

Rhein. Heilpädagogischen<br />

Heime<br />

30.01. 9.30 Krankenhausausschuss<br />

3 (Rhein.<br />

Kliniken Viersen)<br />

31.01. 9.30 Krankenhausausschuss<br />

2 (Rhein.<br />

Kliniken<br />

Düsseldorf)<br />

01.02. 10.00 Krankenhausausschuss<br />

4<br />

(RK Bedburg-Hau)<br />

02.02. 9.30 Krankenhausausschuss<br />

1<br />

(RK Düren)<br />

07.02. 9.30 Sozialausschuss<br />

08.02. 9.30 Schulausschuss<br />

09.02. 9.30 Umweltausschuss<br />

13.02. 9.30 Bauausschuss<br />

15.02. 9.30 Finanz- und<br />

Wirtschaftsausschuss<br />

17.02. 9.30 Rechnungsprüfungsausschuss<br />

18.02. 9.30 Gesundheitsausschuss<br />

20.02. 9.30 Ausschuss für<br />

Personal und<br />

allgemeine Verwaltung<br />

22.02. 10.00 Landschaftsausschuss<br />

01.03. 9.30 Kulturausschuss<br />

02.03. 9.30 Landesjugendhilfeausschuss<br />

03.03. 9.30 Ausschuss für die<br />

Rhein. Heilpädagogischen<br />

Heime<br />

06.03. 9.30 Krankenhausausschuss<br />

3<br />

07.03. 9.30 Krankenhausausschuss<br />

2<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> <strong>Rheinland</strong>,<br />

Presseamt, 50663 Köln, Landeshaus,<br />

Kennedy-Ufer 2<br />

Tel. 02 21/8 09 27 81<br />

Fax. 02 21/8 09 28 89<br />

E-Mail: info@lvr.de<br />

Redaktion:<br />

Uwe Steinkrüger (ust) (verantwortlich),<br />

Ludger Ströter (Chef vom Dienst),<br />

Sonja Borghoff-Uhlenbroich (sobu),<br />

Ninja Klein (nik),<br />

Birgit Ströter (BS),<br />

Peter Worms (pw),<br />

Hans-Theo Gerhards<br />

Layout und Produktion:<br />

assenmacher network gmbh,<br />

50968 Köln, Oberländer Ufer 192<br />

Druck: Weiss-Druck+Verlag,<br />

52156 Monschau, Industriestraße<br />

Nachdruck kostenlos.<br />

Die Beiträge der Fraktionen liegen in der<br />

Verantwortung der jeweiligen Autoren.<br />

Report<br />

Fünf Arbeitgeber hat der LVR mit dem „Prädikat Behindertenfreundlich“ ausgezeichnet<br />

Auszeichnung für gutes Beispiel<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Im Gegensatz zum<br />

allgemeinen Trend, zu wenig Menschen<br />

mit Behinderungen zu beschäftigen,<br />

gibt es auch immer<br />

wieder Firmen und Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

die sich<br />

hier besonders engagieren. Fünf<br />

Arbeitgeber im <strong>Rheinland</strong> hat der<br />

LVR mit dem „Prädikat Behindertenfreundlich“<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Aktion „Prädikat Behindertenfreundlich“<br />

geht auf eine Initiative des<br />

Sozialausschusses der Landschaftsversammlung<br />

zurück. Vor sieben Jahren<br />

beschloss das Gremium, regelmäßig<br />

Betriebe auszuzeichnen, die<br />

sich bei der Beschäftigung von behinderten<br />

Menschen besonders engagieren<br />

und so mit gutem Beispiel vorangehen.<br />

Seitdem verleiht der LVR<br />

jedes Jahr das „Prädikat behindertenfreundlich“.<br />

Um die Auszeichnung vergeben zu<br />

können, ist der LVR auf die Mitwirkung<br />

der Kommunen im <strong>Rheinland</strong><br />

angewiesen. So wurde jede Stadt und<br />

jeder Kreis im <strong>Rheinland</strong> aufgefordert,<br />

bis zu drei öffentliche oder private Arbeitgeber<br />

für die Auszeichnung zu nominieren.<br />

Dabei fiel die Wahl aus über<br />

40 Kandidaten nicht leicht. In diesem<br />

Jahr ging die Auszeichnung an:<br />

• die RWTH Aachen<br />

• den Ökohof Gut Ostler in Bonn<br />

• die Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes, V & M DEUTSCHLAND<br />

Muslimische Träger<br />

Transparenz und<br />

Miteinander<br />

<strong>Rheinland</strong>.– Für die Erteilung von<br />

Betriebserlaubnissen für muslimische<br />

Träger in der Jugendhilfe<br />

gibt es neue Grundprinzipien. Die<br />

hat nun der Landschaftsausschuss<br />

des LVR verabschiedet.<br />

Das Landesjugendamt des LVR ist<br />

für Träger von Jugendeinrichtungen<br />

die zuständige Aufsichtsbehörde.<br />

Insbesondere mit den als „Koranschulen“<br />

bekannt gewordenen Einrichtungen<br />

gab es wiederholt Unstimmigkeiten,<br />

sei es, dass ohne<br />

Kenntnis und Zustimmung des Jugendamts<br />

beziehungsweise des<br />

LVR Internate betrieben wurden<br />

oder dass wegen unklarer Organisation<br />

Verantwortungen offen blieben.<br />

Im Kern der neuen Grundprinzipien<br />

steht die Forderung nach mehr<br />

Transparenz und der Wunsch, ein<br />

Miteinander mit den Trägern der Einrichtungen<br />

zu erreichen, um Kindeswohlgefährdung<br />

auszuschließen.<br />

Um künftig eine Betriebserlaubnis<br />

zu erhalten, müssen die Träger ein<br />

Konzept vorlegen, das dem Ziel der<br />

gesellschaftlichen und sprachlichen<br />

Integration verpflichtet ist. Darüber<br />

hinaus wird den örtlichen Jugendämtern<br />

empfohlen, wo dies noch<br />

nicht geschehen ist, „Runde Tische<br />

der Integration“ einzurichten. Sie<br />

sollen dazu beitragen, das Miteinander<br />

zu stärken und dem Kindeswohl<br />

gerecht werdende Betreuungen<br />

sicher zu stellen, ohne muslimische<br />

Träger unter einen<br />

Generalverdacht zu stellen.<br />

Christophe Göller<br />

Mit Förderung des Integrationsamtes des LVR konnte für den Ökohof Gut Ostler in Bonn diese behindertengerechte<br />

Sortiermaschine angeschafft werden, die den Mitarbeitern (v.l.) Ernst Geilenkirchen, Florian Stark und Stefan<br />

Bönsch die Arbeit erleichtert. Fotos: Ludger Ströter<br />

GmbH am Standort Mülheim<br />

• das DaimlerChrysler Werk in<br />

Düsseldorf<br />

• die Möbelschreinerei Hegholz<br />

in Nettetal.<br />

Jeweils im Rahmen einer kleinen<br />

Feierstunde vor Ort übergab Dr. Jürgen<br />

Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung<br />

<strong>Rheinland</strong>, oder<br />

eine/einer seiner Stellvertreter/innen<br />

im Beisein von LVR-Sozialdezernentin<br />

Martina Hoffmann-Badache oder<br />

LVR-Integrationsamtsleiterin Dr. Helga<br />

Seel den Preis. Alle ausgezeichneten<br />

Arbeitgeber beschäftigen entweder<br />

eine überdurchschnittliche Zahl<br />

Bildband zur Griechisch-Orthodoxen Metropolie<br />

Kosmos der Heiligen<br />

Bonn.– Es gehört zu den schönsten<br />

Bauwerken Bonns und trägt<br />

nicht umsonst den Beinamen „Juwel<br />

byzantinischer Kirchenmalerei“<br />

– die Griechisch-Orthodoxe<br />

Metropolie in Bonn.<br />

Dem Bauwerk und seiner Ausmalung<br />

hat der <strong>Landschaftsverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong> einen einmaligen, reich<br />

bebilderten Band gewidmet.<br />

Die handliche Publikation beschäftigt<br />

sich mit der Bilderwelt der Griechisch-Orthodoxen<br />

Metropolie in<br />

Bonn. Diese Kirche, die auch Bischofssitz<br />

des Metropoliten von<br />

Deutschland ist, wurde von dem berühmten<br />

Kirchenmaler, dem Hagiographen<br />

Christofanis Voutsinas aus<br />

Thessaloniki ausgemalt und lebt von<br />

den vielfältigen, detailreichen Bibelszenen<br />

und Heiligendarstellungen.<br />

Rheinische Besonderheit: die Dar-<br />

von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

mit Behinderungen oder geben<br />

Menschen mit teilweisen mehrfachen<br />

Behinderungen eine Chance.<br />

Zudem berücksichtigt die Jury immer<br />

LVR-Förderung am Industriearbeitsplatz:<br />

Ein Lochdornmanipulator an der<br />

Rohrkontistraße bei der V&M Deutschland<br />

GmbH in Mülheim schont den<br />

Rücken der Mitarbeiter.<br />

stellung der Bonner Stadtheiligen<br />

Cassius und Florentius, wie auch<br />

eine Darstellung des Kölner Heiligen<br />

Heribert. Für Rheinländer ist gerade<br />

hier die enge Verbundenheit der<br />

griechischen Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger mit ihrer neuen Heimat zu<br />

sehen.<br />

Der qualitätvoll gestaltete Band des<br />

Amtes für rheinische Landeskunde<br />

des <strong>Landschaftsverband</strong>es <strong>Rheinland</strong><br />

(LVR) bietet neben den beeindruckenden<br />

Farbabbildungen eine<br />

Diskussion namhafter Experten zur<br />

Bedeutung des „Bildes“ im religiösen<br />

Kontext: Was unterscheidet das Bild<br />

von der Ikone? Welche Rolle spielt<br />

heute noch der Bilderstreit? Welches<br />

Verhältnis haben die evangelische,<br />

katholische und orthodoxe Kirche<br />

zum Bild? Und: Welchen Wert hat<br />

das heilige Bild in der alltäglichen<br />

Bilderflut? Ganz konkret bietet der<br />

Band zudem Einblicke in die Werkstatt<br />

Voutsinas und in die Arbeit der<br />

Kirchenmaler. Ein Bericht über die<br />

Dreharbeiten zu der 2001 vom Amt<br />

für rheinische Landeskunde gedrehten<br />

Filmdokumentation „Kosmos der<br />

Heiligen“ rundet das Bild ab.<br />

Birgit Ströter<br />

Berthold Heizmann (Hrsg.):<br />

Kosmos der Heiligen – Die Ausmalung<br />

der Griechisch-Orthodoxen<br />

Metropolie von Deutschland<br />

in Bonn-Beuel. Verlag Philipp von<br />

Zabern, Mainz am Rhein 2005. 105<br />

Seiten mit 64 Farb- und 4 Schwarzweißabbildungen.<br />

ISBN 3-8053-<br />

3578-4. Preis: € 24,90<br />

solche Firmen besonders, die schwerbehinderte<br />

junge Leute ausbilden.<br />

„Wir hoffen, dass viele Arbeitgeber in<br />

der Region von den Erfahrungen der<br />

Preisträgers nicht nur beeindruckt<br />

sind, sondern dem guten Beispiel<br />

folgen. Wir wünschen uns,<br />

dass viele Arbeitgeber feststellen:<br />

Es lohnt sich, behinderte<br />

Menschen zu beschäftigen,<br />

denn gerade sie können gute<br />

und oft besonders motivierte<br />

Azubis und Arbeitnehmer sein“,<br />

sagt Dr. Jürgen Wilhelm. sobu<br />

www.soziales.lvr.de<br />

Kirche und Synagoge<br />

Jüdisches Leben –<br />

damals und heute<br />

Wuppertal-Barmen.– „ Die Kombination<br />

der Veranstaltungsorte – Kirche<br />

und Synagoge – bietet uns die<br />

einmalige Gelegenheit, über das<br />

historische Thema hinaus auch Bezüge<br />

zur Gegenwart herzustellen“.<br />

Mit diesen Worten stimmte Dr. Jürgen<br />

Wilhelm, Vorsitzender der<br />

Landschaftsversammlung <strong>Rheinland</strong>,<br />

die 250 Gäste auf die vom<br />

LVR initiierte Soirée ein, die sich am<br />

13. November 2005 verschiedenen<br />

Aspekten jüdischen Lebens im<br />

<strong>Rheinland</strong> widmete.<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung in<br />

der evangelischen Kirche Gemarke<br />

hielt Prof. Stefan Rohrbacher von<br />

der Universität Düsseldorf einen<br />

Vortrag über „Jüdisches Leben im<br />

rheinischen Dorf“. Im Anschluss wurde<br />

der LVR-Film „Die Tante mit der<br />

Synagoge im Hof“ gezeigt, der die<br />

Geschichte der jüdischen Familie<br />

Ullmann über fünf Generationen<br />

nachzeichnet.<br />

Der zweite Teil der Soirée fand im jüdischen<br />

Gemeindezentrum statt.<br />

Nachdem sich die Besucherinnen<br />

und Besucher mit einem koscheren<br />

Imbiss gestärkt hatten, führte Leonid<br />

Goldberg, der Vorsitzende der Gemeinde,<br />

durch die „Neue Bergische<br />

Synagoge“ und beantwortete zahlreiche<br />

Fragen zum jüdischen Leben<br />

heute.<br />

„Ein informativer und bewegender<br />

Film, vor allem aber auch eine ganz<br />

besondere Veranstaltung“ schrieb<br />

eine Besucherin ins Gästebuch.<br />

Monika Grübel

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