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IV. Olympische Winterspiele 1936 - LA84 Foundation

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des Marktes Garmisch-Partenkirchen einen Empfang für die in- und ausländische<br />

Presse. Dr. Ritter von Halt begrüßte die eingetroffenen Journalisten<br />

mit folgenden Worten:<br />

,,Meine Damen und Herren!<br />

Im Namen des Organisationskomitees für die <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> heiße ich Sie<br />

als Vertreter der internationalen Sportpresse herzlich willkommen. Ich gebe meiner stolzen Freude<br />

Ausdruck, daß Sie meine Damen und Herren in so großer Zahl nach Garmisch-Partenkirchen<br />

gekommen sind, um mit uns die <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> zu feiern und Zeugen der hervorragenden<br />

Kämpfe zu sein, die sich die Jugend der Welt auf allen Gebieten des Wintersportes liefert. Die<br />

Kämpfe um den Titel des Olympia-Siegers werden hart sein, die Entscheidungen werden knapp<br />

sein, sie werden getragen sein von einem unbeugsamen Siegeswillen und zähester Einsa”bereitschaft.<br />

Alle Olympia-Kämpfer werden aber antreten als Freunde, in treuer und guter Kameradschaft<br />

werden sie ihre Pflicht tun zum Ruhme des Sports und zur Ehre ihrer Nation. Die Besiegten<br />

werden sich ebenso ihrer Leistung freuen wie die Sieger. Und in olympischer Ritterlichkeit reichen<br />

sich die Kämpfer die Hand.<br />

Alle werden Augenzeugen des Ablaufes der Spiele sein. Wir alle, die wir das Glück haben,<br />

in diesen Tagen großen olympischen Geschehens im Werdenfelser Land zu weilen, wir alle erleben<br />

diese Kämpfe und freuen uns des Ringens der Jugend um den olympischen Sieg.<br />

Und Sie, meine Damen und Herren, sehen darüber hinaus mit kritischem Blick die Gesamtorganisation<br />

der Spiele und die Art und Weise, wie Deutschland die Aufgabe der Durchführung<br />

der Spiele getreu dem <strong>Olympische</strong>n Protokoll erfüllt. Sie sehen die sportlichen Bauten und Kampfstätten,<br />

in denen die Ereignisse abrollen, Sie sehen die Neuanlagen, die die Gemeinde Garmisch-<br />

Partenkirchen für die Spiele geschaffen hat, den Festsaalbau, das Rathaus, die Erweiterung der<br />

Bahnhofsanlagen, Sie haben auf Ihrer Herreise sehen können, in welch vorbildlidher Weise die<br />

Straße von München nach Garmisch-Partenkirchen erneuert und ausgebaut wurde. Und hier im<br />

Orte selbst können Sie sich davon überzeugen, wie die ganze Bevölkerung auf die <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> eingestellt ist, wie jeder Bauer und jede Bäuerin ihr Häuschen schmücken<br />

und dartun, daß auch sie Anteil nehmen wollen an diesem Fest des Friedens und der Freundschaft.<br />

Der olympische Geist schwebt über dem Werdenfelser Lande, dessen Bewohner bestrebt sind,<br />

eine olympische Leistung der Gastfreundschaft zu zeigen.<br />

Und Sie, meine Damen und Herren, sind hierher gekommen, um der Welt über die <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> zu berichten und alle Begleitumstände zu schildern. Sie betrachten es als Ihre Aufgabe,<br />

allen denen, die nicht hier anwesend sein können. einen Gesamteindruck zu übermitteln<br />

und die Kämpfe zu beschreiben, die uns begeistern werden. Wir lassen Ihnen alle Unterstübung<br />

bei dieser schönen, aber schweren Aufgabe zuteil werden, wir haben die Einrichtungen für die<br />

Sportpresse an allen Kampfstätten so getroffen, daß Ihnen Ihr Amt erleichtert wird, über die<br />

Spiele zu schreiben.<br />

Seien Sie uns alle herzlich willkommen!<br />

Genießen Sie die Spiele und freuen Sie sich der Kämpfe, die sie bringen werden und teilen Sie<br />

der Welt mit, was Sie hier sehen und erleben.<br />

Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl des Herrn Präsidenten des Internationalen<br />

Sportpresseverbandes und seiner Mitarbeiter und auf das Wohl aller hier anwesenden Damen<br />

und Herren der internationalen Sportpresse.”<br />

Anschließend hieß der Pressechef der Reichsregierung, Staatssekretär Walter<br />

Funk, die zu den <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>n gekommenen Vertreter der ausländischen<br />

und der deutschen Presse, die Männer des Rundfunks, des Films und die<br />

Bildberichterstatter der ganzen Welt im Namen der Reichsregierung willkommen.<br />

,,Der heutige Abend”, so führte er u. a. aus, ,,gehört den Propagandisten der <strong>Olympische</strong>n<br />

Spiele, den Männern, die das große und wichtige Instrument der Propaganda handhaben,<br />

ein Instrument, das seit uralten Zeiten in der Staatskunst bekannt, aber immer nur selten in<br />

meisterhafter Weise von einzelnen besonders begabten Männern und Völkern gespielt worden<br />

ist, weil der wahrhaft große Propagandist ebenso selten zu finden ist wie der wahrhaft große<br />

Staatsmann und Künstler.<br />

Wer Meister der Propaganda ist, muß beides sein: Er muß die überlegene Klugheit und das<br />

feine Fingerspi”engefühl des Staatsmannes mit einer künstlerischen Gestaltung seines Willens<br />

und seines Schaffens vereinen, denn die Welt hört nur auf den Propagandisten, der sie überzeugt<br />

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