Tilman Rhode-Jüchtern

(Hochhaus als ...) 21
Diese Bücher können im Niveau durchaus als Theoriebeitrag gelesen
werden, haben dazu stets einen praktischen Bezug (aus und für die Praxis). Im Idealfall
entwickelt sich so die Geographiedidaktik parallel mit der Fachwissenschaft und der
Metatheorie und nicht mit einem time lag von vielen Jahren (wie leider die schulischen
Lehrpläne; deutlich weniger gravierend die Schulbücher, diese nämlich suchen zunehmend
mit Hilfe agiler Verlagsvertreter ihrerseits nach Trends und setzen hier Fakten).
Es bleibt die selbstkritische Frage, ob sich die Geographiedidaktik nicht übernimmt, wenn sie
das komplette Programm der KMK-Lehrerbildungsstandards übernimmt, dieses in
Ausschnitten selbst theoretisch und praktisch gestaltet, die selbstreflexive
Weltbildentwicklung künftiger Lehrer betreibt (statt nur auf die phantasierten Schüler zu
blicken), Lehramtsanwärter selbst erst einmal in einen wissenschaftspropädeutischen Habitus
versetzt und in den Besitz der Kompetenzen der Bildungsstandards für den mittleren
Schulabschluss, erfahrene Lehrer vertrauensbildend und kompetent weiterbildet, bundesweit
die konstruktivistische Metatheorie in Fachzeitschriften streut und in ungewöhnlichen
Monographien, dazu noch eigene Theoriebeiträge liefert und tiefgründige Anwendungen.
Die Selbstkritik lässt sich versinnbildlichen im selbstgewählten unmöglichen Wappentier. Der
Leser und die Leserin mögen entscheiden, ob die Jenaer Geographiedidaktik wohl bereits zum
größten Teil durch ist oder eher doch noch hinten dran.
Kamel
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Joachim Schindler (2005): Syndromansatz. Ein praktisches Instrument für die Geographiedidaktik. Münster
2005
Mirka Dickel (2005): Reisen. Zur Erkenntnistheorie, Praxis und Reflexion für die Geogrpahiedidaktik.
Münster
Mirka Dickel/ Detlef Kanwischer (Hrsg.)(2006): Tatorte. Neue Raumkonzepte didaktisch inszeniert. Münster
2006
Martin Scharvogel (2007): Erzählte Räume. Frankfurts Hochhäuser im diskursiven Netz der Produktion des
Raumes. Münster
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