Ausgabe Nr. 140 - Oktober 2011 - Evangelische Kirche Frankfurt am ...
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TIPPS UND TERMINE<br />
Kantatengottesdienst <strong>am</strong> Reformationstag<br />
in der Katharinenkirche<br />
Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in <strong>Frankfurt</strong><br />
begeht den Reformationstag <strong>am</strong> Montag,<br />
31. <strong>Oktober</strong>, um 19 Uhr, mit<br />
einem Kantatengottesdienst in der<br />
evangelischen Sankt Katharinenkirche<br />
an der Hauptwache. Das Vokalensemble<br />
Concerto vocale <strong>Frankfurt</strong> und das<br />
Bach-Collegium <strong>Frankfurt</strong> auf Barockinstrumenten<br />
werden unter der Leitung<br />
von Michael Graf Münster die<br />
größte von Johann Sebastian Bachs<br />
Motetten, das doppelchörige „Singet<br />
dem Herrn ein neues Lied“ (BWV<br />
225), aufführen. Die Predigt hält<br />
Pröpstin Gabriele Scherle, die Orgel<br />
spielt Martin Lücker.<br />
Montagsandachten<br />
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind montags um 8.30 Uhr zur Andacht<br />
in der Kapelle der Jugendkulturkirche<br />
sankt peter eingeladen. Im<br />
<strong>Oktober</strong> halten die Andachten Dr.<br />
Ralph Fischer (10.10.), Dr. Ulrich Dannemann<br />
(17.10.), Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn<br />
(24.10.) und Dekan<br />
Hort Peter Pohl (31.10.). Am 3.10.<br />
gibt es wegen des Feiertags keine Andacht.<br />
Fernsehgottesdienst aus Bockenheim<br />
„Freiheit und das liebe Geld“, so lautet<br />
der Titel des evangelischen Fernsehgottesdienstes<br />
<strong>am</strong> Sonntag, 9. <strong>Oktober</strong>,<br />
von 9.30 bis 10.15 Uhr im ZDF, der aus<br />
der evangelischen Sankt Jakobskirche<br />
in <strong>Frankfurt</strong> übertragen wird. Pfarrerin<br />
Ulrike Trautwein, die im November als<br />
Generalsuperintendentin nach Berlin<br />
wechselt, geht der Frage nach, welche<br />
Rolle das Geld im eigenen Leben und<br />
in der Gesellschaft spielt. Der Gottesdienst<br />
steht wie alle evangelischen<br />
ZDF-Fernsehgottesdienste in diesem<br />
Jahr unter dem Motto „Freiheit“, dem<br />
Jahresthema der Lutherdekade. Anschließend<br />
bietet die evangelische <strong>Kirche</strong><br />
bis 14 Uhr ein Zuschauertelefon an<br />
unter 01803 678376.<br />
SERVICE<br />
Die Bilder, die man im Kopf hat, hinterfragen<br />
Die Interkulturelle Koordinatorin Sabine Kalinock berät Gemeinden und Einrichtungen<br />
Eine marokkanische Mutter bringt ihr Kind immer zu<br />
spät in die Kita. Ein muslimisches Kind darf nur geschächtetes<br />
Fleisch essen. Wie gehen wir als Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Einrichtungen und<br />
Gemeinden d<strong>am</strong>it um? Diese und viele andere Fragen<br />
beantwortet die Ethnologin und Isl<strong>am</strong>wissenschaftlerin<br />
Sabine Kalinock. Sie ist seit 2008 Koordinatorin<br />
für interkulturelle Arbeit im <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverband (ERV). Koordinieren heißt,<br />
die Einrichtungen und Gemeinden zu beraten und zu<br />
vernetzen. Dazu gehören Veranstaltungen und Schulungen<br />
oder Exkursionen zu Moscheen und Synagogen.<br />
Die Themen sind vielfältig: „Evangelisch-interkulturell<br />
arbeiten – wie geht das?“ oder „Die spinnen,<br />
die Römer! - Wie gelingt interkulturelle Kommunikation?“.<br />
Sehr gut angenommen wird auch die<br />
Arbeitsgruppe, in der sich Erzieher und Erzieherinnen<br />
austauschen können.<br />
Ziel ihrer Arbeit sei es, so Kalinock, die Menschen zu<br />
sensibilisieren und „die Bilder zu hinterfragen, die<br />
man im Kopf hat“. Grundlage dafür ist auch das Leitbild<br />
des ERV, in christlicher Verbundenheit gemeins<strong>am</strong><br />
zu handeln. Für Sabine Kalinock bedeutet das,<br />
„für ein gemeins<strong>am</strong>es Ziel mit anderen Kulturen und<br />
Religionen zus<strong>am</strong>men zu arbeiten“. Die Einrichtungen<br />
und Gemeinden dabei zu unterstützen, diesen<br />
Grundsatz in die Praxis umzusetzen – das ist eine<br />
ihrer Hauptaufgaben.<br />
Bei Besuchen in den Einrichtungen, in Gesprächen<br />
und auf Veranstaltungen hört sie genau hin, sieht,<br />
wo die Probleme liegen. Auf die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter werde manchmal großer Druck von außen<br />
ausgeübt, stellt Sabine Kalinock fest. Sie versuche<br />
deshalb, Konflikte, die bei der Arbeit mit Menschen<br />
verschiedener Kulturen auftreten können, vorzubeugen<br />
oder zu lösen. Manchmal helfen auch einfache<br />
Übungen. Fragen wie „Ab wann ist jemand Ausländer?“,<br />
„Was ist typisch deutsch?“ und „Was davon<br />
bin ich?“ öffnen den Blick für die eigene Denkweise.<br />
Aber: „Es gibt keine Patentlösungen“, sagt sie. Ein<br />
wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist deshalb die individuelle<br />
Beratung. Wendet sich die Leitung einer<br />
Kita oder einer Gemeinde an Sabine Kalinock, stimmt<br />
sie ihre Beratung auf die konkrete Situation ab und<br />
sucht in Einzel- oder Te<strong>am</strong>gesprächen eine gemeins<strong>am</strong>e<br />
Lösung. Wichtig sei vor allem, den wahren<br />
Grund für den Konflikt zu erkennen. Es gebe zwar<br />
kulturelle Unterschiede, so Kalinock, „eine individuelle<br />
Komponente ist aber immer dabei“.<br />
Und manchmal spielt die unterschiedliche Kultur bei<br />
einem Konflikt überhaupt keine Rolle. So war es auch<br />
bei der marokkanischen Mutter. Als Sabine Kalinock<br />
mit ihr und den Erzieherinnen sprach, stellte sich<br />
heraus: Die Mutter war in ihrer Heimat Lehrerin, ihr<br />
Abschluss wurde in Deutschland nicht anerkannt,<br />
nun geht sie putzen und die Arbeitszeiten wechseln<br />
ständig. Das hatte sie den Erzieherinnen nicht gesagt.<br />
Sie hatte sich geschämt. Jutta Diehl<br />
Kontakt<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Main<br />
FB I - Beratung, Bildung, Judend<br />
Interkulturelle Koordinatorin Sabine Kalinock<br />
Rechneigrabenstraße 10, 60311 <strong>Frankfurt</strong><br />
Telefon 069 92105-6677<br />
E-Mail sabine.kalinock@ervffm.de<br />
Sabine Kalinock, interkulturelle Koordinatorin des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes, bei einer Fortbildung für Pädagogische<br />
Assisteninnen in <strong>Frankfurt</strong>. Foto: Rolf Oeser