handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...
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Beeiträchtigung aller physiologischen Funktionen führt zum Tod, wenn man sich zu<br />
lange in diesen Höhen aufhält („Todeszone").<br />
Trotzdem ist eine schrittweise Anpassung <strong>der</strong> Atmung (nämlich durch Hyperventilati-<br />
on) bis etwa 7500 m zum Leistungserhalt <strong>und</strong> schließlich zum nackten Überleben<br />
möglich <strong>und</strong> auch unverzichtbar, denn nur diese massive Hyperventilation sichert die<br />
Sauerstoffversorgung des Organismus. Der Zeitbedarf für eine solide Atemanpas-<br />
sung liegt allerdings bei bis zu 40 Tagen.<br />
Akklimatisationsmechanismen<br />
Akklimatisation ist jener physiologische Prozess, <strong>der</strong> bei Exposition an die Höhe<br />
stattfindet, um die Sauerstoffversorgung <strong>der</strong> Gewebe trotz vermin<strong>der</strong>tem atmosphä-<br />
rischen Sauerstoffdruck aufrecht zu erhalten.<br />
Deterioration bezeichnet jenen Zustand, <strong>der</strong> bei längerem Aufenthalt in extremen<br />
Höhen auftritt (nach Wochen oberhalb von 5500 m, nach Tagen oberhalb 8000 m),<br />
ist gekennzeichnet durch Appetitverlust, Gewichtsverlust, Lethargie, Verlust an Ur-<br />
teilskraft <strong>und</strong> Denkfähigkeit <strong>und</strong> kann schließlich zum Tod führen.<br />
Adaptation nennt man die Summe aller biologischer Verän<strong>der</strong>ungen, die sich bei<br />
Höhenbewohnern im Laufe von vielen Generationen im Sinne eines evolutionären<br />
Selektionsprozesses entwickeln.<br />
Vereinfacht lässt sich <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong> Höhenakklimatisation folgen<strong>der</strong>massen darstel-<br />
len: Dringt man in unangepasste Höhen vor, folgt einer physiologisch recht aufwen-<br />
digen Akutreaktion, <strong>der</strong> so genannten Sofortanpassung (das ist <strong>der</strong> eigentliche Ak-<br />
klimatisationsvorgang), nach einer bestimmten Zeitspanne (Akklimatisations-<br />
dauer) die dauerhafte Anpassung (Akklimatisation). Erst dann ist man wie<strong>der</strong>,<br />
wenn auch auf einem hypoxiebedingt niedrigerem Leistungsniveau, voll belastbar<br />
(Abbildung 2).<br />
© Berghold/Schaffert 2009