31.01.2013 Aufrufe

handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...

handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...

handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10<br />

Beeiträchtigung aller physiologischen Funktionen führt zum Tod, wenn man sich zu<br />

lange in diesen Höhen aufhält („Todeszone").<br />

Trotzdem ist eine schrittweise Anpassung <strong>der</strong> Atmung (nämlich durch Hyperventilati-<br />

on) bis etwa 7500 m zum Leistungserhalt <strong>und</strong> schließlich zum nackten Überleben<br />

möglich <strong>und</strong> auch unverzichtbar, denn nur diese massive Hyperventilation sichert die<br />

Sauerstoffversorgung des Organismus. Der Zeitbedarf für eine solide Atemanpas-<br />

sung liegt allerdings bei bis zu 40 Tagen.<br />

Akklimatisationsmechanismen<br />

Akklimatisation ist jener physiologische Prozess, <strong>der</strong> bei Exposition an die Höhe<br />

stattfindet, um die Sauerstoffversorgung <strong>der</strong> Gewebe trotz vermin<strong>der</strong>tem atmosphä-<br />

rischen Sauerstoffdruck aufrecht zu erhalten.<br />

Deterioration bezeichnet jenen Zustand, <strong>der</strong> bei längerem Aufenthalt in extremen<br />

Höhen auftritt (nach Wochen oberhalb von 5500 m, nach Tagen oberhalb 8000 m),<br />

ist gekennzeichnet durch Appetitverlust, Gewichtsverlust, Lethargie, Verlust an Ur-<br />

teilskraft <strong>und</strong> Denkfähigkeit <strong>und</strong> kann schließlich zum Tod führen.<br />

Adaptation nennt man die Summe aller biologischer Verän<strong>der</strong>ungen, die sich bei<br />

Höhenbewohnern im Laufe von vielen Generationen im Sinne eines evolutionären<br />

Selektionsprozesses entwickeln.<br />

Vereinfacht lässt sich <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong> Höhenakklimatisation folgen<strong>der</strong>massen darstel-<br />

len: Dringt man in unangepasste Höhen vor, folgt einer physiologisch recht aufwen-<br />

digen Akutreaktion, <strong>der</strong> so genannten Sofortanpassung (das ist <strong>der</strong> eigentliche Ak-<br />

klimatisationsvorgang), nach einer bestimmten Zeitspanne (Akklimatisations-<br />

dauer) die dauerhafte Anpassung (Akklimatisation). Erst dann ist man wie<strong>der</strong>,<br />

wenn auch auf einem hypoxiebedingt niedrigerem Leistungsniveau, voll belastbar<br />

(Abbildung 2).<br />

© Berghold/Schaffert 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!