handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...
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Akuter Sauerstoffmangel<br />
8<br />
Eine rasche Höhenexposition kann bereits ab etwa 1500 m zu messbaren Funkti-<br />
onseinschränkungen komplexer Gehirnfunktionen führen. Bei akuter Exposition auf<br />
4000 m treten Schwindel, Herz- <strong>und</strong> Atemstörungen, ab etwa 5000 m Gleichge-<br />
wichtsstörungen <strong>und</strong> Sehvermin<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> ab 6000 m Kollapszustände, Bewe-<br />
gungsstörungen, Krämpfe <strong>und</strong> Bewusstlosigkeit auf. Oberhalb von 7000 m werden<br />
r<strong>und</strong> 80 %, auf Everesthöhe (8848 m) praktisch alle Menschen innerhalb von 2-3<br />
Minuten bewusstlos <strong>und</strong> sterben kurz darauf.<br />
Eine plötzliche Exposition auf größere Höhen ist also stets ein akut lebensbedrohli-<br />
ches Ereignis. Je langsamer hingegen eine Höhenexposition abläuft, desto eher ist<br />
ein Überleben möglich. Die Reaktion des menschlichen Organismus auf Sauerstoff-<br />
mangel in <strong>der</strong> Höhe (hypobare Hypoxie) ist also vor allem zeitabhängig.<br />
Subakuter Sauerstoffmangel - die Höhenstufen<br />
Sofern also keine rasche, son<strong>der</strong>n eine langsame Exposition an Höhenlagen erfolgt,<br />
besteht die Möglichkeit einer Anpassung. Aufgr<strong>und</strong> typischer physiologischer Reakti-<br />
onsunterschiede auf „subakute“ Hypoxie <strong>und</strong> in Hinblick auf das typische Auftreten<br />
<strong>der</strong> akuten Höhenkrankheit werden ab etwa 1500 m Seehöhe bis hin zum höchsten<br />
Punkt <strong>der</strong> Erde, dem 8848 m hohen Everestgipfel, drei Höhenstufen definiert:<br />
1500 - 2500 m MITTLERE HÖHEN Sofortanpassung genügt<br />
2500 - 5300 m GROSSE HÖHEN Sofortanpassung reicht<br />
nicht aus, Akklimatisation<br />
ist erfor<strong>der</strong>lich<br />
5300 - 8848 m EXTREME HÖHEN vollständige Akklimatisation<br />
ist nicht mehr möglich, wohl<br />
aber Atemanpassung, daher<br />
nur Kurzaufenthalt möglich<br />
© Berghold/Schaffert 2009