handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...
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verstorbene Personen hatten vorher nachweislich trotz Symptomen <strong>der</strong> Höhen-<br />
krankheit weiter DIAMOX ® zur „Prophylaxe“ eingenommen.<br />
Abb 6: Sauerstoffsättigung während des Schlafes: Acetazolamid (oben),<br />
natürlicher Schlaf (Mitte) <strong>und</strong> Oxazepam (unten)<br />
Dosierung: Allgemein wird eine Dosierung 2 x 250 mg (2 x 1 Tablette) empfohlen.<br />
Basnyat hat 2006 nachgewiesen, dass eine Nie<strong>der</strong>dosierung von 2 x 125 mg (2 x ½<br />
Tablette) ähnlich effektiv ist, wobei allfällige Nebenwirkungen (siehe unten) seltener<br />
auftreten. DIAMOX ® wird ab 24 St<strong>und</strong>en vor Überschreiten <strong>der</strong> 2500-m-Linie für 2<br />
bis 3 Tage, mindestens jedoch für 24 St<strong>und</strong>en nach Erreichen <strong>der</strong> definitiven Auf-<br />
enthaltshöhe empfohlen. Soll DIAMOX ® nur zur Schlafverbesserung eingesetzt wer-<br />
den, nimmt man etwa 2 St<strong>und</strong>en vor dem Schlafengehen 1 x 125 - 250 mg.<br />
Die dosisabhängig seltenen Nebenwirkungen sind zumindest unangenehm, aber<br />
meist harmlos: häufiges nächtliches Urinieren, Kribbeln an Fingern <strong>und</strong> Zehen, Ma-<br />
gen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit <strong>und</strong> Geschmacksän<strong>der</strong>ung von kohlensäurehäl-<br />
tigen Getränken (Bier bekommt angeblich einen abscheulichen Geschmack). We-<br />
sentlich problematischer sind das Risiko einer diabetischen Entgleisung sowie die<br />
Möglichkeit einer lebensbedrohlichen Sulfonamidallergie. Bei Unverträglichkeit von<br />
Acetazolamid kann Dexamethason (siehe unten) in Betracht gezogen werden.<br />
© Berghold/Schaffert 2009