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handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...

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Prävention<br />

34<br />

Diese entspricht natürlich den generellen Spielregeln <strong>der</strong> Höhenakklimatisation, wie<br />

sie auch für Erwachsene definiert sind. An erster Linie steht hier ab 2500 m Seehöhe<br />

<strong>der</strong> Schlafhöhenunterschied („rate of ascent“, s.u.). Jede so genannte medikamentö-<br />

se Prophylaxe (z.B. durch Diamox) lehnen wir bei Kin<strong>der</strong>n wegen <strong>der</strong> damit verbun-<br />

denen Risiken <strong>und</strong> häufigen Nebenwirkungen, aber auch aus gr<strong>und</strong>sätzlichen Über-<br />

legungen ausnahmslos ab. Eine vorherige umfassende Aufklärung <strong>der</strong> elterlichen<br />

Begleiter über Diagnostik <strong>und</strong> Therapie aller Formen <strong>der</strong> akuten Höhenkrankheit ist<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

Ständig sollte ein vorher festgelegtes Notfallskonzept präsent sein, um rasch die<br />

richtigen Sofortmaßnahmen durchführen zu können (Abstieg/Abtransport, Sauer-<br />

stoffatmung, Organisation frem<strong>der</strong> Hilfe usw.). Ein eventuell höhenkrankes Kind<br />

muss also schon beim ersten Verdacht auf eine mögliche Höhenkrankheit stets un-<br />

verzüglich, also ohne Abwarten, in tiefere Höhen hinuntergetragen werden.<br />

Kälte: Wegen <strong>der</strong> beim Heranwachsenden ungünstigen Volumen/Oberflächerelation<br />

besteht ein erhöhtes Risiko von Kälteschäden (Unterkühlung, Erfrierungen).<br />

Ultraviolettstrahlung: Darauf reagieren Kin<strong>der</strong> wesentlich empfindlicher als Er-<br />

wachsene. Ein optimaler <strong>und</strong> vor allem konsequenter Schutz von Haut, Augen <strong>und</strong><br />

Lippen ist daher unabdingbar. Höhenstrahlung vermin<strong>der</strong>t die Infektabwehr.<br />

Gastrointestinale Infektionen: Für europäische Kin<strong>der</strong> – vor allem für Säuglinge<br />

<strong>und</strong> Kleinkin<strong>der</strong> – besteht auf außereuropäischen Reisen gr<strong>und</strong>sätzlich ein beträcht-<br />

liches, häufig unterschätztes Ges<strong>und</strong>heitsrisiko, <strong>und</strong> zwar in erster Linie aus hygieni-<br />

schen Gründen. Bei sog. Reisediarrhöen handelt es sich im Gegensatz zu Erwach-<br />

senen bis zum fünften Lebensjahr oft um hochfieberhafte Rotaviren-Infektionen, <strong>und</strong><br />

bei Kin<strong>der</strong>n unter drei Jahren gehen diese Darminfektionen sehr häufig mit massi-<br />

vem Erbrechen einher. Das kann sehr rasch zu lebensbedrohlichen Situationen füh-<br />

ren (schwere, oral nicht beherrschbare Dehydrierung, Fieberkrämpfe usw.), wobei<br />

© Berghold/Schaffert 2009

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