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handbuch der trekking- und höhenmedizin - Österreichische ...

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immer, auch unter optimalen äußeren Bedingungen, eine permanente Bedrohung<br />

vor allem <strong>der</strong> Gehirnfunktionen dar. Im Zusammenspiel mit Hypothermie (Kälte), Hy-<br />

poglykämie (Nahrungsdefizit) <strong>und</strong> Dehydrierung (Flüssigkeitsmangel) stellt Hypoxie<br />

in extremen Höhen nur zu oft ein tödliches Kleeblatt dar, eine „Hydra mit vier Köp-<br />

fen“.<br />

Der Mount Everest, <strong>der</strong> jährlich von r<strong>und</strong> 100 Personen <strong>und</strong> bis heute bereits weit<br />

mehr als 1.300 mal (6000 Versuche) bestiegen wurde, geriet zumindest zwei Mal<br />

weltweit in die Schlagzeilen: 1953 durch die Erstbesteigung <strong>und</strong> 1996 durch 13 Tote<br />

im Gipfelorkan innerhalb weniger St<strong>und</strong>en. In den 48 Jahren zwischen 1921 <strong>und</strong><br />

1969 gab es insgesamt nur 29 Expeditionen auf den Everest, in den Siebziger Jah-<br />

ren waren es bereits 27 <strong>und</strong> in den Achtziger Jahren 144. 1993, 40 Jahre nach <strong>der</strong><br />

Erstbesteigung, machten sich 15 Expeditionen mit insgesamt 294 Teilnehmern zum<br />

Everest auf, <strong>und</strong> 81 Personen erreichten in einem Massenansturm den Gipfel. Am<br />

10.Mai dieses Jahres gelangten 40 Leute zum höchsten Punkt. Bis 1999 sammelten<br />

sich übrigens an die 1.115 Tonnen Expeditionsmüll an diesem Berg an.<br />

Beim Trekking ist das Risiko eines Höhentods zwar wesentlich geringer: In Nepal<br />

stirbt nur einer von 30.000 Trekkingtouristen. Aber auch diese seltenen Todesfälle<br />

wären weitgehend vermeidbar: Denn je<strong>der</strong> kann höhenkrank werden, wenn er nur<br />

schnell genug hochsteigt.<br />

Dennoch: es gibt zahlreiche Höhenbergsteiger, die noch nie in ihrem Leben ernstlich<br />

höhenkrank wurden <strong>und</strong> noch nie eine schwere Verletzung erlitten. Das sind diejeni-<br />

gen, die sich einen entsprechenden Respekt <strong>und</strong> ein ges<strong>und</strong>es Maß an Demut vor<br />

<strong>der</strong> gewaltigen Natur <strong>der</strong> höchsten Berge bewahrt haben - o<strong>der</strong> etwas prosaischer<br />

ausgedrückt: Die sich konsequent <strong>und</strong> kompromisslos an die Spielregeln des Hö-<br />

henbergsteigens halten.<br />

© Berghold/Schaffert 2009

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