Presseschau 14.03. - 19.03.11 Westfalen Blatt Weniger Kinder ...
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<strong>Presseschau</strong> <strong>14.03.</strong> - <strong>19.03.11</strong> <strong>Westfalen</strong> <strong>Blatt</strong><br />
<strong>Weniger</strong> <strong>Kinder</strong> kosten mehr Geld<br />
Zahl der unter Dreijährigen nimmt zu<br />
Herford (hil). Zwar sinkt die Zahl der <strong>Kinder</strong>gartenkinder ab Sommer um 91 auf 2910. Dennoch<br />
erhöht sich der Kostenanteil des Kreises Herford um 83 000 auf dann 10,819 Millionen Euro.<br />
Grund: Die Zahl der unter Dreijährigen erhöht sich um 45 auf 497.<br />
Je nach Alter ist die Pauschale für die Betreuung der Jungen und Mädchen in den<br />
Tageseinrichtungen unterschiedlich: Für <strong>Kinder</strong> ab zwei Jahren liegt die Pauschale zwischen 4484<br />
bis 7706 Euro (je nach Betreuungszeitraum von 25, 35 oder 45 Stunden), für <strong>Kinder</strong> unter drei<br />
Jahren (auch jünger als zwei Jahre) zwischen 9245 und 15910 und für <strong>Kinder</strong> ab drei Jahren<br />
zwischen 3309 und 7081 Euro. Zur Erstellung der Bedarfsplanung und der Kosten führte der Kreis<br />
Herford zahlreiche Gespräche mit Vertretern der Kommunen und den Trägern der<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätten; hier wurden die künftigen Angebotsstrukturen abgestimmt.<br />
Im Kreis Herford besuchen 2302 Jungen und Mädchen die Tageseinrichtungen; davon sind 607<br />
Plätze für unter Dreijährige. In Enger sind es 469 (123 U 3), in Hiddenhausen 475 (110 U 3), in<br />
Kirchlengern 360 (103 U 3), in Rödinghausen 196 (73 U 3), in Spenge 349 (107 U 3) und in Vlotho<br />
453 (U 91). Im Kreis Herford liegt die Betreuungsquote der unter Dreijährigen ab kommendem<br />
<strong>Kinder</strong>gartenjahr bei 26,4 Prozent. Damit liegt die pro Jahr angestrebte Steigerung der U 3-<br />
Betreuungsangebote nicht bei vier Prozent, sondern nur bei 2,1 Prozent. Der Bedarf, so die<br />
Kreisverwaltung, scheine derzeit offensichtlich geringer zu sein als die geplante Ausbauquote.<br />
Für die Betreuung der <strong>Kinder</strong> zahlt der Kreis Herford ab Sommer 10,819 Millionen Euro - das sind<br />
83 000 Euro mehr als im laufenden <strong>Kinder</strong>gartenjahr. Der Anteil des Landes beträgt 7,456<br />
Millionen, das sind 54 000 Euro mehr.<br />
Artikel vom <strong>14.03.</strong>2011
Klempnauer übernimmt das Ruder<br />
Fraktions-Trio bleibt nun doch in der Partei - Fronten sind verhärtet<br />
Von Ralf Meistes<br />
Herford (HK). Es war nur ein Bluff: Die drei Ratsmitglieder Lothar Wienböker, Ralph Pohlmann<br />
und Hans-Henning Warnecke bleiben in der FDP. Dabei hatten sie für den Fall, dass Günther<br />
Klempnauer (56) zum Stadtverbandsvorsitzenden gewählt wird, ihren Austritt aus der Partei<br />
angekündigt. Klempnauer erhielt auf dem Ortsparteitag am Freitagabend 18 der 34 abgegebenen<br />
Stimmen - und damit die Mehrheit.<br />
Gegenkandidat Jobst-Heinrich Richter (46) konnte bei drei Enthaltungen 13 Stimmen auf sich<br />
vereinigen. Klempnauer bestätigte nach seiner Wahl, was er exklusiv in dieser Zeitung angekündigt<br />
hatte: »Ich werde mein Ratsmandat niederlegen, um mich voll auf die Parteiarbeit zu<br />
konzentrieren.« Für den 56-Jährigen könnte Dr. Anne-Christine Paul in den Rat nachrücken. Die<br />
Liberalen verfügen im Herforder Stadtrat über vier Sitze.<br />
Die Fronten zwischen Partei und Fraktion bleiben bei den Liberalen verhärtet. Das war am<br />
Freitagabend deutlich spürbar. Auf der einen Seite steht der neu gewählte Vorstand des<br />
Ortsverbandes um Klempnauer, Michael Sattler (erster stellvertretender Vorsitzender) und Frank<br />
Rummeda (Schriftführer). Das Trio hatte in der Vergangenheit massive Kritik an Fraktionschef<br />
Lothar Wienböker geübt. Die persönlichen Zerwürfnisse seien so schwerwiegend, dass sich die<br />
übrige Fraktion eine »manierliche Zusammenarbeit« mit Klempnauer nicht vorstellen kann, sagte<br />
Warnecke noch kurz vor dem Wahlgang.<br />
Ausgerechnet Warnecke, sonst eher für moderate Töne bekannt, legte schonungslos dar, wie tief der<br />
Riss zwischen Fraktion und den neu gewählten Vorstandsmitgliedern ist. Das Vertrauen zu<br />
Klempnauer sei zerstört, die »Kommunikation über die Medien unerträglich«, sagte Warnecke.<br />
Ähnlich äußerte sich der bisherige Stadtverbandsvorsitzende Ralph Pohlmann: »Der Fraktionschef<br />
Lothar Wienböker sollte öffentlich demontiert werden.« Zehn Jahre lang hatte Pohlmann den<br />
Stadtverband geführt. Kurz vor dem Ortsparteitag hatte er sich offen für Jobst Richter als seinen<br />
Nachfolger ausgesprochen. Kleine Spitzen gegen Klempnauer konnte Pohlmann sich am<br />
Freitagabend nicht verkneifen. So betonte er noch vor dem Wahlgang, er wolle sein Amt in »jüngere<br />
Hände« legen, womit er den 46-jährigen Richter und nicht den 56-jährigen Klempnauer meinte.<br />
Auch erklärte Pohlmann, es sei nicht seine Stärke, Grußkarten zu schreiben und Feste zu<br />
organisieren. Alles Punkte, mit denen Klempnauer bei seiner Kandidatur geworben hatte.<br />
Der neu gewählte Stadtverbandsvorsitzende machte in seiner Rede deutlich, wie er in der Herforder<br />
FDP für frischen Wind sorgen möchte. So soll ein Pressesprecher installiert werden. Außerdem will<br />
Klempnauer mehr außerordentliche Parteitage und mehr Feste veranstalten. Für die »unselige«<br />
öffentliche Debatte, auf die er keinen Einfluss gehabt habe, entschuldigte sich Klempnauer. An alle<br />
Liberalen gerichtet, erklärte er: »Es geht in Zukunft nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern<br />
um die FDP in Herford.«<br />
Kreisvorsitzender Frank Schäffler, der die Sitzungsleitung übernommen hatte, dankte dem<br />
scheidenden Stadtverbandsvorsitzenden Ralph Pohlmann für die geleistete Arbeit: »Ich denke, es<br />
war trotz der Diskussionen der vergangenen Wochen eine erfolgreiche Zeit für die FDP.«<br />
Neben Klempnauer wurden folgende Mitglieder in den Vorstand gewählt: Michael Sattler (erster<br />
stellvertrender Vorsitzender), Chris Dimitrakopoulos (zweiter stellvertretender Vorsitzender),<br />
Berthold Stahn (Schatzmeister) und Frank Rummeda (Schriftführer).<br />
Artikel vom <strong>14.03.</strong>2011
Ergebnisse bis zum Sommer<br />
Christian Becker (NWD): »Wir stehen vor einer Entweder-Oder-Entscheidung«<br />
Von Hartmut Horstmann<br />
Herford (HK). Der Trägerverein der Nordwestdeutschen Philharmonie bröckelt. »Wir stehen vor<br />
einer EntwederOder-Entscheidung«, bringt es NWD-Geschäftsführer Christian Becker auf den<br />
Punkt.<br />
Bei der gestrigen Sitzung des Kreis-Schul- und Kulturausschusses skizzierte Becker die aktuelle<br />
Situation der NWD. Besonders hart trifft den Orchester-Trägerverein der Beschluss der Stadt Bad<br />
Salzuflen, die NWD zu verlassen. Um ein tragfähiges neues Finanzierungskonzept vorzubereiten,<br />
wurde daher eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die bis zum Sommer Ergebnisse vorlegen soll<br />
(das HERFORDER KREISBLATT berichtete ausführlich).<br />
Christian Becker nannte in seinem Vortrag einige Zahlen, die deutlich machen, dass es sich um ein<br />
regionales Orchester handelt. So gebe die NWD in OWL etwa 30 Konzerte für <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendliche: »Wir erreichen hier 15 000 <strong>Kinder</strong> im Jahr - das ist eine sehr starke Zahl.« Für den<br />
Kreis Herford sprach der Geschäftsführer von mehr als 4100 <strong>Kinder</strong>n - davon kämen etwa 3000<br />
nicht aus der Stadt Herford: »Man sieht also, dass wir in die Breite gehen.« Als positiv kann die<br />
NWD auch den erwirtschafteten Eigenanteil in Höhe von 23 Prozent anführen. Ein<br />
Wirtschaftsprüfer habe von einem »sehr, sehr guten Wert« gesprochen, fügte Becker hinzu.<br />
Von den etwa fünf Millionen Euro Kosten für das Orchester finanziert der Trägerverein aus Kreisen<br />
und Kommunen 38 Prozent. Für 2012 sei der Haushalt eigentlich unterfinanziert, sagt der<br />
Geschäftsführer. Um ihn dennoch genehmigungsfähig zu machen, seien die Musiker bereit, im<br />
Ernstfall bei der Tarifbezahlung Abstriche zu machen. Doch klar wurde auch, dass die weiteren<br />
Einsparmöglichkeiten des Orchesters gering sind - es sei denn, man reduziert die Zahl der Musiker.<br />
Um ein tragfähiges neues Konzept zu erreichen, hat Herfords Bürgermeister Bruno Wollbrink,<br />
Vorsitzender des Trägervereins, unter anderem eine stärkere Einbindung der Kreise vorgeschlagen.<br />
Der Geschäftsführer der NWD sagte dazu, er halte eine Verlagerung der Finanzierung in die Kreise<br />
für nicht realistisch. Vielmehr müsse man sich die Region OWL noch einmal genau anschauen.<br />
Bis zum Sommer soll eine Perspektive ersichtlich sein - auf der Grundlage der dann vorliegenden<br />
Ergebnisse wird der Kreis Herford weiter diskutieren.<br />
Artikel vom 15.03.2011
Frauen an die Spitze<br />
CDU-Frauen-Union fordert gesetzliche Regelungen<br />
Kreis Herford (HK). »Es ist an der Zeit, dass Frauen in die Spitzen der Unternehmen und<br />
Verwaltungen in Deutschland vordringen.« Regina Schuller-Risken, Vorsitzende der Frauen-Union<br />
im Kreis Herford, fand deutliche Worte anlässlich des 100. Internationalen Frauentags.<br />
»Die Frage nach mehr Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft ist eines der ungelösten<br />
Probleme der Gleichstellung in Deutschland. Frauen gehören in die Führung von Unternehmen und<br />
Verwaltungen«, sagte Regina Schuller-Risken. Im Jahr 2013 würden viele Aufsichtsratsmandate neu<br />
besetzt. Unternehmen müssten die Zeit bis dahin gezielt nutzen, den Frauenanteil in ihren<br />
Führungsgremien deutlich zu erhöhen.<br />
Die Frauen-Union fordert: Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, soll automatisch eine gesetzliche<br />
Regelung greifen, die Unternehmen verpflichtet, den Frauenanteil zu erhöhen. Schuller-Risken:<br />
»Die Einhaltung muss überprüft und die Nichteinhaltung sanktioniert werden. Langfristig streben<br />
wir an, dass beide Geschlechter zu mindestens je 40 Prozent in Aufsichtsräten vertreten sind.« Die<br />
Frauen-Union im Kreis Herford begrüßt die Ankündigung von Bundesfrauenministerin Kristina<br />
Schröder für einen Stufenplan für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an<br />
Führungspositionen. Herfords CDU-Stadtverbandsvorsitzende Bärbel Müller: »Jetzt müssen<br />
gesetzliche Regelungen auf die Schiene gesetzt werden. Seit der freiwilligen Selbstverpflichtung<br />
der Deutschen Wirtschaft im Jahr 2001 sind keine nennenswerten Veränderungen geschehen.«<br />
Die Frauen-Union ist mit zahlreichen Frauenverbänden vernetzt, die das Ziel nach einer Erhöhung<br />
des Anteils von Frauen in Führungspositionen unterstützen und aktiv vorantreiben. Von neun Stadt-<br />
und Gemeindeverbandsvorständen der CDU im Kreis Herford werden vier von Frauen geleitet:<br />
Herford, Spenge, Rödinghausen und Kirchlengern.<br />
Artikel vom 15.03.2011
Dichtheitsprüfung:<br />
Die Wut nimmt zu<br />
CDU sammelt Unterschriften - Bürgerforum am 12. April<br />
Von Ralf Meistes<br />
Herford (HK). Löhne, Bünde, Herford - überall im Kreis Herford üben Parteien Kritik an der vom<br />
Land NRW angestrebten Dichtheitsprüfung privater Abwasserleitungen. Die CDU Herford fordert<br />
nun, die Dichtheitsprüfung zunächst auszusetzen.<br />
Sammeln Unterschriften: Ralf Grebe (von links), Bärbel Müller, Dieter Wiedemann, Dirk Fenner<br />
und Wolfgang Rußkamp.<br />
»Wir wollen keine Nachteile für Menschen, die in NRW wohnen, nur weil hier in vorauseilendem<br />
Gehorsam etwas umgesetzt werden soll«, betonte CDU-Ratsherr Ralf Grebe. Deshalb soll die<br />
Dichtheitsprüfung für private Abwasserleitungen so lange ausgesetzt werden, bis es in Deutschland<br />
eine einheitliche Vorgehensweise für die Umsetzung gibt.<br />
Ihren Forderungen will die Union mit einer Unterschriftenaktion Nachdruck verleihen. »Wir<br />
werden am 19. und 26. März sowie am 4. April von 10.30 bis 13 Uhr auf dem Alten Markt stehen<br />
und Unterschriften für unsere Forderung sammeln«, sagte CDU-Ratsherr Dieter Wiedemann. Die<br />
Kosten, die durch die Prüfung und die sich daraus ergebenen Sanierungsmaßnahmen entstehen,<br />
würden die finanziellen Möglichkeiten vieler Grundstückseigentümer deutlich überschreiten.<br />
Undichte Abwasserleitungen verschmutzen das Erdreich und das Grundwasser. Deshalb sollen laut<br />
Wasserhaushaltsgesetz des Bundes die Leitungen kontrolliert werden. Zuständig für die<br />
Gesetzgebung sind die Länder. »Lediglich NRW und Hamburg haben sich der Umsetzung der<br />
Dichtheitsprüfung verschrieben«, sagte Wiedemann gestern. Sein Ratskollege Grebe spricht von<br />
Wettbewerbsnachteilen für die Menschen in NRW. »Wir benötigen bundesweit eine einheitliche<br />
Regelung, aber auch innerhalb der EU sollten hier einheitliche Maßstäbe gelten«, sagte Grebe. Dem<br />
Bürger müssten unnötige Kosten erspart werden.<br />
Die Stadt Herford veranstaltet am Dienstag, 12. April, ein Bürgerforum zum Thema<br />
Dichtheitsprüfung. Beginn ist um 18 Uhr im Großen Saal des Herforder Schützenhofes. Gerhard<br />
Altemeier, Technischer Leiter der Sparte Abwasser beim Immobilien- und Abwasserbetrieb der<br />
Stadt Herford, wird über die Vorgaben des Landesgesetzes informieren.<br />
Die Gruppe »Bürger für Herford« organisiert zum selben Thema einen Informationsstand.<br />
Bürgerinnen und Bürger können sich am kommenden Samstag, 19. März, in der Zeit von 10 bis 13<br />
Uhr am Stand auf dem Linnenbauerplatz informieren. Die Initiative fordert eine bürgerfreundliche<br />
und kostengünstige Umsetzung der Dichtheitsprüfung.<br />
Artikel vom 16.03.2011
Ein Mahner für Gerechtigkeit<br />
Karl-Heinz Hirschfelder für 50 Jahre in der SPD geehrt<br />
Herford (HK). Seit 50 Jahren diskutiert er auf dem politischen Parkett für soziale Gerechtigkeit und<br />
die Zukunft der Stadt Herford. Für seine langjährige Zugehörigkeit zur SPD wurde Karl-Heinz<br />
Hirschfelder jetzt besonders geehrt.Karl-Heinz Hirschfelder präsentiert mit seiner<br />
Jubiläumsurkunde die Werte der Partei Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; neben ihm seine<br />
langjährigen Weggefährten Wolfgang Spanier und Hanns Jürgen Schlabers sowie die<br />
Ortsvereinsvorsitzende und neue Ratsfrau Birgitt Fischer.<br />
In seiner Laudatio anlässlich der 50-jährigen Parteimitgliedschaft beschrieb der ehemalige<br />
Bundestagsabgeordnete und langjährige Weggefährte Wolfgang Spanier den Jubilar als einen<br />
Parteifreund, der sich seine politische Meinung gründlich erarbeitet und mit Vehemenz vertritt. Hin<br />
und wieder sei es ihm als Bundestagsabgeordnetem schwergefallen, Hirschfelder seine politischen<br />
Entscheidungszwänge nah zu bringen. Dann sei hart, aber immer fair diskutiert worden, erinnert<br />
sich Wolfgang Spanier.<br />
Karl-Heinz Hirschfelder ist in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Nachdem sein Vater im<br />
Zusammenhang mit den politischen Ereignissen des 17. Juni 1953 für drei Jahre in Bautzen<br />
inhaftiert wurde, litten er und seine Familie unter der »Sippenhaft« des DDR-Regimes.<br />
Hirschfelders Erfahrung mit der Staatsmacht, die ihm trotz Empfehlung seiner Schule die<br />
Weiterbildung in der Oberstufe und dem Abitur verweigert hat, prägte seinen Lebensweg.<br />
Mit 19 Jahren flüchtete der junge Tischlergeselle in die Bundesrepublik Deutschland. Hier bildete er<br />
sich zum Tischlermeister weiter, gründete eine Familie und fand seine politische Heimat bei den<br />
Jungsozialisten (Jusos) in der SPD. Hirschfelder sagt heute: »Ich bin der SPD dankbar, gerade auch<br />
für die Zeit mit den Jusos und den intensiven Diskussionen über politische Entwicklungen und<br />
soziale Gerechtigkeit.«<br />
Seine Erfahrung aus 50 Jahren Parteileben, davon 20 Jahre im Rat der Stadt Herford, bringt der<br />
ehemalige Vorsitzende des Bauausschusses heute als sachkundiger Bürger in die Fraktionsarbeit ein.<br />
Nicht selten erhebt er dabei mahnend den Finger, mehr für die sozial Schwachen in der Gesellschaft<br />
zu tun oder er weist auf problematische Bauentwicklungen der Stadt hin. Neben der<br />
Kommunalpolitik umtreibt den 70-jährigen die Entwicklung der SPD. »Die Strukturen müssen<br />
überarbeitet werden, Parteimitgliedschaften müssen auch projektbezogen denkbar sein und jungen<br />
Mitgliedern müssen wir Verantwortung übertragen, ohne sie zu überfordern«, sagte er mit Blick auf<br />
die anwesenden Jusos.<br />
Artikel vom 17.03.2011
Schon als Kind Interesse an Politik<br />
Kreisvorsitzende der Jusos - Korinna Klute mag Katzen<br />
Von Kathrin Weege<br />
Herford/Enger (HK). Das Interesse an Politik wurde Korinna Klute quasi in die Wiege gelegt.<br />
Schon als kleines Mädchen begleitete sie ihren Vater, wenn er seinen Aufgabe als Wahlhelfer<br />
nachging. Jüngst wurde die 18-Jährige zur Vorsitzenden der Jusos im Kreis Herford gewählt.<br />
Die Abi-Klausuren stehen vor der Tür. Büffeln ist angesagt. Gleichzeitig engagiert sich Korinna<br />
Klute als Vorsitzende der Kreis-Jusos für Politik. Viel Freizeit bleibt da nicht. Doch für die sechs<br />
Katzen der Familie nimmt sich die 18-Jährige gerne Zeit für Streicheleinheiten. Foto: Weege<br />
»Mein Vater ist in der SPD und meine drei älteren Geschwister sind ebenfalls Mitglied bei den<br />
Sozialdemokraten«, sagt die Engeranerin, die gerade in der heißen Phase des Abiturs an der Olaf-<br />
Palme-Gesamtschule in Hiddenhausen steckt. »Ich fand es einfach spannend zu sehen, was ein<br />
Wahlhelfer beispielsweise bei den Landtagswahlen für Aufgaben übernimmt und welchen wichtigen<br />
Beitrag er damit leistet«, erzählt Korinna Klute.<br />
Anfang 2006 kam die Schülerin zu den Jusos, noch im selben Jahr trat sie in die Partei ein. »Meine<br />
Geschwister waren da schon Mitglied«, erinnert sie sich. Ihr Engagement in der Politik wurde<br />
ausgelöst über ein Ärgernis.<br />
»Als ich noch zur Realschule ging, gab es so eine Umfrage. Es ging grob gesagt darum, ob Schüler<br />
mit Migrationshintergrund schlechter in Deutsch sind oder nicht. Ich habe mich geweigert, den<br />
Fragebogen auszufüllen. weil ich diesen Zusammenhang absolut unsinnig fand und finde«, erzählt<br />
Klute.<br />
Dieses Thema wurde dann aber nicht Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit. Korinna Klute setzt sich<br />
gemeinsam mit den Jusos für Menschen mit Behinderung ein. »Barrierefreiheit in öffentlichen<br />
Gebäuden im Kreis Herford ist da ein Schlagwort. Wir suchen jetzt gerade das Gespräch mit dem<br />
Behindertenbeauftragten von Herford, um zu sehen, wo es noch Defizite gibt und wo sich in der<br />
Vergangenheit schon einiges getan hat«, berichtet Klute.<br />
Auch Rechtsextremismus beschäftigt die Jusos. »Mit 14 Jahren war ich in Minden auf meiner ersten<br />
Demo gegen Rechts. Es ist früher wie heute toll, wenn man sieht, was man gemeinsam erreichen<br />
kann. In Dresden konnten die Nazis im vergangenen Jahr nicht marschieren. Das war ein Erfolg«,<br />
erzählt die 18-Jährige.<br />
Seit etwa 2007 fungierte Korinna Klute bereits als Beisitzerin der Jusos im Kreis Herford. Nun hat<br />
sie den Vorsitz von Kai Philipp Heibrock übernommen. »Wir arbeiten mit einer Doppelspitze. Ich<br />
mache das gemeinsam mit Silas Hunneck aus Bünde. Er ist stellvertretender Vorsitzender«,<br />
berichtet die Engeranerin. Und was hat sich mit dem neuen Posten verändert? »Ich habe im Bereich<br />
Organisation jetzt einiges mehr zu tun.« Für den frühen Sommer will Korinna Klute ein<br />
Grundlagenseminar organisieren.<br />
Der Kreisvorstand trifft sich alle drei Wochen zur Sitzung, die Jusos in Enger sprechen ihre Termine<br />
ab. Bleibt neben Schule und Politik noch viel Zeit für anderes? »Nein. Ich habe früher mal Judo<br />
gemacht. Doch dafür reicht im Moment die Zeit einfach nicht mehr aus. Ich habe einiges fürs Abi<br />
zu tun. Meine Hobbys haben sich in erster Linie auf das Wochenende verlagert. Dann treffe ich<br />
mich mit Freunden oder wir gehen in die Disco - wie das alle Jugendlichen eben machen«, sagt<br />
Korinna Klute. Doch etwas Freizeit unter der Woche muss sie sich dennoch abringen. Denn die<br />
fordert ihr schwarzer Kater Leo ein - oder eine der fünf weiteren Katzen, die bei Familie Klute<br />
leben.<br />
Nach der Schule will sie Geschichte und Erziehungswissenschaften auf Lehramt (Sekundarstufe I<br />
und II) studieren.<br />
Artikel vom 17.03.2011
Schaut her, schön bunt!<br />
Magdeburger Platz wird nach dem Umbau am 28. Mai eingeweiht<br />
Der Magdeburger Platz ist nicht wieder zu erkennen. Isabelle Rat (6) wohnt in der Nordstadt und<br />
wartet jetzt nur noch auf besseres Wetter, um auf dem freundlich-hellen Areal spielen zu<br />
können.Fotos: Moritz Winde<br />
Ein Ort zum Weglaufen: Noch vor gut einem Jahr sah das Zentrum der Nordstadt so aus - dunkel,<br />
marode und dreckig.<br />
Nadja Berg bietet in ihrem Wagen auf dem Magdeburger Platz russische Spezialitäten an. Sie ist<br />
von der Umgestaltung begeistert.<br />
Bertram Kostelnik (links) und Martin Joseph basteln an dem sieben Meter langen Drachen, der am<br />
28. Mai durch die Nordstadt zieht.Foto: Sonja Gruhn<br />
Von Moritz Winde<br />
Herford (HK). Von der Schmuddelecke zum wahren Schmuckstück: Blumig-bunt strahlt der<br />
Magdeburger Platz nach dem Umbau - selbst bei diesem grauen Märzwetter. Am 28. Mai wird der<br />
neue Wohlfühl-Ort im Herzen der Herforder Nordstadt festlich eingeweiht.<br />
Kaum zu glauben, aber noch vor einem guten halben Jahr dominierten hier Dunkelheit, Tristesse<br />
und Verschleiß die Szenerie. »Das war wirklich scheußlich, zum Weglaufen«, sagt Nadja Berg, die<br />
in ihrem kleinen Wagen russische Spezialitäten anbietet. Die 60-Jährige hat die 385 000 Euro teure<br />
Veränderung des Magdeburger Platzes verfolgt. Sie ist begeistert. »Der Anblick macht nun richtig<br />
gute Laune.«<br />
Das Stimmungsbarometer zeigt nicht nur bei der Gastronomin deutlich nach oben. Auch die meisten<br />
Menschen, die hier leben, haben sich mit ihrer neuen Umgebung bereits bestens angefreundet. So<br />
wie Gültan Cakar. »Endlich ist hier mal etwas passiert. Jetzt kann macht es wieder Spaß, sich auf<br />
diesem Platz mit Freunden zu treffen«, findet die 21-Jährige. Sie wohnt von Geburt an mit ihrer<br />
Familie in einem der Hochhäuser, die die städtische Wohnungsbaugesellschaft WWS für etwa eine<br />
Million Euro komplett modernisiert hat. Vor allem die Hausfassaden stechen ins Auge. Die<br />
überdimensionalen Blumenmotive stammen aus der Feder der Bielefelder Designerin Petra Breuer,<br />
die sich hierfür vom Andy-Warhol-Bild »Flowers« hat inspirieren lassen. Das Ölgemälde des<br />
amerikanischen Künstlers ist passenderweise gerade in der aktuellen MARTa-Ausstellung zu sehen.<br />
Doch die Geschmäcker sind verschieden und die riesigen Rosen kommen nicht bei allen gut an.<br />
Rentnerin Anna Hildebrandt ist die Fassade zu knallig. »Wir sind doch nicht im <strong>Kinder</strong>garten. Ich<br />
mag es lieber altmodisch«, sagt die 81-Jährige. Zufrieden ist die gehbehinderte Dame hingegen mit<br />
der Gestaltung des Platzes, weil sie auf dem neuen Betonpflaster mit ihrem Rollwagen prima<br />
zurecht kommt. Und nicht nur das, auch die Optik gefällt ihr: »Hell, grün und freundlich, einfach<br />
wunderbar.«<br />
Ende April sollen die Arbeiten an dem etwa 1700 Quadratmeter großen Areal abgeschlossen sein,<br />
verspricht Projektleiter Kai Buchholz. Derzeit wird die Terrasse des Jugendcafés »Punch«<br />
fertiggestellt, und auch die letzten Bänke, Poller und Lampen fehlen noch. Am 28. Mai steigt dann<br />
das bunte Nordstadtfest und der Magdeburger Platz wird offiziell eingeweiht. Die Attraktion ist ein<br />
sieben Meter langer Drache aus Pappmaché, gebastelt von <strong>Kinder</strong>n, Eltern und Erziehern der Kita<br />
Bornbrede. Das Wikinger-Fabelwesen soll, angelehnt an die Sagen der Nordmänner, einen<br />
Straßenumzug anführen. Jetzt liegt es also nur noch an den Anwohnern, ihren neuen Platz mit<br />
Leben zu füllen.<br />
Artikel vom 18.03.2011
Kleinkrieg vor Gericht<br />
Nebenschauplatz Westerwelle: IG BAU und Zeitwert streiten um 456 000 Euro<br />
Von Bärbel Hillebrenner<br />
Herford (HK). Wenn zwei Streithähne sich nicht einigen wollen, weil Einsicht und Beweise für<br />
gegenseitige Beschuldigungen fehlen, dann kann auch ein Richter nichts mehr zum Frieden<br />
beitragen. So wurde ein Streit zwischen den Chefs IG BAU und der Zeitwert GmbH gestern erstmal<br />
ausgesetzt.<br />
Fast könnte man sagen: Die Querelen um die Arbeitssituation im Betonwerk Westerwelle nehmen<br />
kein Ende - dabei ging es bei dem gestrigen Gütetermin im Arbeitsgericht Herford weniger um den<br />
Arbeiterstreik, um Tariflöhne und die unerwünschte Betriebsratsgründung. Vielmehr lieferten sich<br />
der Gewerkschaftssekretär der IG BAU, Bodo Matthey, und der Geschäftsführer der Herforder<br />
Zeitarbeitsfirma, Achim Niehus, einen persönlichen Kleinkrieg.<br />
Begonnen haben die gegenseitigen Attacken im Mai vergangenen Jahres. Im Zuge der<br />
monatelangen Streikwelle im Betonwerk Westerwelle, in Folge dessen es Entlassungen,<br />
einstweilige Verfügungen, Kündigungsschutzklagen und etliche Protestaktionen gegeben hat, hatte<br />
Matthey stets schweres Geschütz aufgefahren. So hatte er im Mai 2010 unter anderem Flugblätter<br />
mit dem Foto des Zeitwert-Geschäftsführers Niehus und persönlichen Angaben von ihm verbreitet.<br />
Was ihm jedoch anschließend nach zäher Verhandlung vor dem Arbeitsgericht untersagt wurde.<br />
Dieser Vergleich hatte zum Ergebnis, dass Matthey bei Zuwiderhandlung und nochmaliger<br />
Verbreitung des Konterfei-Flugblattes 6000 Euro Strafe zahlen muss - pro Zettel.<br />
Laut Niehus soll sich Matthey nun nicht an das Verbot gehalten haben. 76 Flugblätter sollen schon<br />
wenige Tage nach dem Richterspruch in Umlauf gebracht worden sein. 456 000 Euro klagt Achim<br />
Niehus deshalb jetzt ein. Allerdings bestritt Bodo Matthey gestern vehement eine Beteiligung der<br />
verbotenen Flugblattaktion - im Gegenteil: Er behauptete, dass Niehus selbst die verbotenen Zettel<br />
habe kopieren und verteilen lassen. »Das ist doch lächerlich!«, konterte der. Die Kontrahenten<br />
waren in ihren gegenseitigen Vorwürfen und Beschuldigungen kaum zu bremsen.<br />
Wer aber hat nun Recht? Während die Niehus-Anwältin es für »wahrscheinlich und naheliegend«<br />
hält, dass Matthey die Zettel trotz Verbotes verteilt habe - »Wer soll es denn sonst gewesen sein?« -,<br />
sieht Richter Dr. Michael Müntefering hier Aussage gegen Aussage - und die Beweislast beim<br />
Kläger Niehus. Im Mai werden sich die Parteien jedenfalls vor Gericht wiedertreffen.<br />
Im Betonwerk Westerwelle sollen weiterhin Leiharbeiter beschäftigt sein. Einige von jenen, die im<br />
vergangenen Jahr anstelle der Streikenden eingesetzt wurden, seien von dem Unternehmen sogar<br />
übernommen worden. Von den seinerzeit 40 Festangestellten sollen nach Informationen dieser<br />
Zeitung aber nur noch 14 im Werk beschäftigt sein. Die Arbeiter mit Zeitverträgen sollen keine<br />
Verlängerung bekommen haben. Betriebsratsmitglied Jürgen Stümer soll außerdem<br />
zwischenzeitlich erneut wegen angeb-licher Schlägerei entlassen worden sein; er gehörte vom<br />
ersten Tag an zu der Streikgruppe. Seine Kündigungsschutzklage hat er allerdings gewonnen - ab<br />
Montag arbeitet er wieder in Elverdissen.<br />
Artikel vom 18.03.2011
Im Mai rollen die Bagger an<br />
Bau der neuen Feuerwehrzentrale ist an Bauunternehmen Oevermann vergeben worden<br />
Von Bärbel Hillebrenner<br />
Herford (HK). Der 6,4 Millionen teure Neubau der Feuerwehrzentrale in Eilshausen ist in Auftrag<br />
gegeben worden. Die Oevermann Hochbau GmbH in Gütersloh wird als Generalunternehmen die<br />
Leitstelle schlüsselfertig bauen.<br />
Für die neue Feuerwehrleitstelle in Eilshausen ist das Vergabeverfahren abgeschlossen. Am<br />
Mittwoch hat es ein erstes Abstimmungsgespräch mit dem Generalunternehmen Oevermann aus<br />
Gütersloh gegeben. Im Mai rollen die ersten Bagger für den Abriss zweier Gebäude an.<br />
Mehrere Monate hat das Ausschreibungsverfahren gedauert. Für die Vergabe des Um- und Neubaus<br />
hatten sich laut Dezernent Norbert Burmann acht Bewerber interessiert. Ȇbrig geblieben sind<br />
allerdings bis zum Schluss nur noch drei, fünf sind im Laufe des Verfahrens wieder abgesprungen«,<br />
sagte Burmann. Den Zuschlag hat schließlich die Oevermann Hochbau GmbH bekommen, »weil sie<br />
das wirtschaftlichste Angebot gemacht hat«. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Münster übernimmt<br />
die gesamte Logistik des Projekts und arbeitet für die einzelnen Gewerke und die technische<br />
Installation auch mit Subunternehmen zusammen. Vorgesehen sind der Bau einer neuen Leitstelle<br />
einschließlich einer modernen Technik, der Bau einer neuen Fahrzeughalle sowie der Umbau<br />
bestehender Gebäude für Übungs- und Schulungsräume.<br />
Nachdem der Auftrag erteilt und es bereits am Mittwoch das erste Abstimmungsgespräch zwischen<br />
dem Kreis Herford und dem Generalunternehmer gegeben hat, sollen im Mai die ersten Bagger<br />
anrollen. »Wir liegen im Moment voll im Zeitplan und das soll auch so bleiben«, erklärte der<br />
Dezernent. Die erste Arbeit wird sein, zwei Gebäude abzureißen, um Platz für die Fahrzeughalle<br />
und die Feuerwehrzentrale zu schaffen. Burmann: »Es wird eine so genannte Durchfahrhalle: Die<br />
Löschfahrzeuge rollen hier nur noch durch und brauchen nicht mehr gewendet zu werden.«<br />
Außerdem seien die am häufigsten benötigten Rettungsgeräte dann in Containern, die per<br />
Wechsellager nur noch getauscht werden müssen. Das vermindere vor allem die Emissionen. Es<br />
werde alles dafür getan, um den Lärm an der Leitstelle so gering wie möglich zu halten und die<br />
nahe liegende Bebauung zu schützen. Das Lärmschutzgutachten besage, dass die gesetzlich<br />
festgelegten Richtwerte eingehalten werden. »Wir wollen ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn,<br />
deshalb werden wir sie auch zeitnah unterrichten.« Diese Infoveranstaltung war gestern Abend.<br />
Nach dem Abriss wird der erste Grundstein für die Neubauten im Juni gelegt. »Die neuen Gebäude<br />
sollen möglichst bis zum Winter fertig sein, denn dann können die Innenausbauten und die<br />
Installation der Leitungen und Technik ohne Einfluss der Witterung erfolgen«, sagte der Dezernent.<br />
Zum Schluss werden die bestehenden Gebäude umgebaut. So sei im Moment noch geplant, im<br />
Dachgeschoss der jetzigen Leitstelle eine Übungswohnung für das Atemschutztraining einzurichten.<br />
Zu den detaillierten Kosten der einzelnen Gewerke wollte Norbert Burmann keine Aussagen<br />
machen. Nur so viel: »Der Kostenrahmen für das gesamte Projekt, einschließlich aller<br />
Vorbereitungen und Verfahren, beträgt 6,4 Millionen Euro. Daran halten wir in jedem Fall fest.« Die<br />
neue Feuerwehrleitstelle in Eilshausen soll Ende 2012 in Betrieb genommen werden.<br />
Artikel vom 18.03.2011
»Dichtheitstest<br />
aussetzen«<br />
SPD-Fraktion bringt Resolution ein<br />
Hiddenhausen (HK/CP). Andere Städte haben es vorgemacht, Hiddenhausen soll ihrem Beispiel<br />
nun folgen: Wie SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Ewering gestern sagte, fordern die<br />
Sozialdemokraten, die so genannte Dichtheitsprüfung in der Großgemeinde auszusetzen.<br />
Schon bei der nächsten Ratssitzung - das Gremium tagt am 7. April - soll eine entsprechende<br />
Resolution der SPD auf den Tisch kommen. In dem Schreiben heißt es:<br />
»Durch Paragraph 61a Landeswassergesetz (LWG) werden die Grundstücksbesitzer in Nordrhein-<br />
<strong>Westfalen</strong> verpflichtet, die Dichtigkeit der Grund- und Anschlussleitungen bis zum Anschlusspunkt<br />
an den öffentlichen Kanal nachzuweisen. Die Überprüfungen der privaten Abwasserleitungen<br />
werden bei vielen Hauseigentümern aufgrund der daraus entstehenden Sanierungskosten zu<br />
erheblichen finanziellen Belastungen führen. Für einige Bürger werden die Kosten nicht zu<br />
finanzieren sein, so dass auch soziale Härtefälle auftreten können.<br />
Der Sinn der Überprüfungsmaßnahmen ist unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit mehr als<br />
zweifelhaft und betroffenen Bürgern so gut wie nicht zu vermitteln. Dies gilt insbesondere auch<br />
unter dem Aspekt, dass das Abwassersystem in der Gemeinde Hiddenhausen aus einem<br />
Mischwassersystem besteht.<br />
Es ist den Betroffenen auch nicht zu vermitteln, dass in Nordrhein-<strong>Westfalen</strong> die<br />
Dichtigkeitsprüfungen vorgeschrieben sind, im benachbarten Niedersachsen dazu aber keine<br />
gesetzlichen Vorgaben bestehen und somit keine Prüfungen anfallen.<br />
Zwischen der Gesamtheit der Bundesländer bestehen ohnehin gravierende Unterschiede. NRW<br />
stellt dabei die höchsten Anforderungen. Ein Großteil der Bundesländer sieht derzeit kein<br />
Erfordernis für landesspezifische Regelungen zur Dichtheitsprüfung, sondern favorisiert ein im<br />
Einzelfall zwischen Kommune und privatem Grundstückseigentümer abgestimmtes Vorgehen zur<br />
Beseitigung entwässerungstechnischer Missstände. Die Rahmenbedingungen werden dabei durch<br />
die Satzungsbefugnisse der Kommunen vor Ort geregelt.<br />
Diese Vorgehensweise ermöglicht eine aus umweltschutzrechtlichen und wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten sinnvolle Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen, die gleichzeitig eine<br />
unnötige Belastung aller Grundstückseigentümer vermeidet.<br />
Daher spricht sich der Rat der Gemeinde Hiddenhausen dafür aus, auf die landesrechtliche<br />
Regelung des Paragraphen 61a LWG zugunsten einer späteren bundeseinheitlichen Lösung zu<br />
verzichten.«<br />
Proteste gegen die Dichtheitsprüfung hatte es u.a. in Löhne gegeben. Dort hat der Rat jetzt in einer<br />
Sondersitzung beschlossen, die Prüfung der Abwasserkanäle von etwa 11 000 Haushalten bis auf<br />
Weiteres auszusetzen.<br />
Artikel vom 18.03.2011
Die Mutter aller Fußball-Duelle<br />
Herford (HK). Der neue Standortkommandeur der britischen Streitkräfte in Herford, Lieutenant<br />
Colonel Richard Carter, hat bei Bürgermeister Bruno Wollbrink seinen Antrittsbesuch gemacht. Das<br />
gute Miteinander von Briten und Deutschen in Herford soll, so ein Ergebnis des Gesprächs, weiter<br />
gestärkt werden. Auf sportlicher und kultureller Ebene will man die Kontakte intensivieren.<br />
Ein Fußballspiel zwischen einer Herforder Stadtauswahl und der Mannschaft der Herforder<br />
Garnison soll im kommenden Jahr im Jahnstadion stattfinden. Es soll zu Gunsten von britischen<br />
und deutschen Soldaten, die im Einsatz verletzt wurden oder ums Leben kamen, veranstaltet<br />
werden. Auf eine Herforder Stadtauswahl wartet ein starker Gegner. Derzeit zählt das britische<br />
Team aus der Werrestadt zu den besten der englischen Rheinarmee.<br />
Das auch in diesem Jahr wieder geplante Benefizkonzert der Nordwestdeutschen Philharmonie, der<br />
Hochschule für Kirchenmusik und der Herforder Musikschule könnte eine Bereicherung durch die<br />
Briten erfahren. Derzeit läuft eine Anfrage, ob eine Militärkapelle zur Verfügung steht.<br />
»Ich würde mich sehr freuen, wenn eine Teilnahme gelänge. Das Konzert würde damit um eine<br />
internationale Note ergänzt«, sagt Bürgermeister Bruno Wollbrink. Richard Carter ist Herford nicht<br />
unbekannt: »1997 fuhr ich nach Herford mit meinem Sportwagen und besuchte den Go Parc. Jetzt<br />
kehre ich mit einem Ford Galaxy, einer Frau und zwei <strong>Kinder</strong>n nach Herford zurück«, erzählt er<br />
schmunzelnd.<br />
Artikel vom 18.03.2011