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Presseschau 22.11. - 27.11.10 Westfalen-Blatt Streikende sollen ...

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<strong>Presseschau</strong> <strong>22.11.</strong> - <strong>27.11.10</strong> <strong>Westfalen</strong>-<strong>Blatt</strong><br />

<strong>Streikende</strong> <strong>sollen</strong> zum<br />

Unternehmer fahren<br />

Verdi-Bezirkskonferenz - Aufruf von Werner Linnemann<br />

Herford (wst). Werner Linnemann, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Verdi, ruft die VMR-<br />

Mitarbeiter auf, vor dem Haus des Unternehmers Norbert Rethmann zu demonstrieren. Dieser ist<br />

Inhaber der Rhenus-Gruppe.<br />

Arbeitskampf pur bei der Bezirkskonferenz der Gewerkschaft im Stadtpark Schützenhof - aber<br />

nichts Ungewöhnliches: In den vergangenen vier Jahren, die sie dem Bezirk Herford-Minden-Lippe<br />

vorgestanden habe, habe es keinen Tag ohne Arbeitskampf gegeben, stellte Stephie Karger fest. Und<br />

auch auch die zweite Amtsperiode der 51-Jährigen, die in Herford von den Delegierten ohne<br />

Gegenstimme wiedergewählt wurde, wird durch Auseinandersetzungen um bessere Löhne und<br />

Arbeitsbedingungen geprägt sein. Dies zeigte die Anwesenheit zahlreicher VMR-Mitarbeiter, die<br />

seit drei Wochen für einen Sozialplan streiken und am Samstag einen unbefristeten Streik<br />

aufgenommen haben. Auch Mitarbeiter der Firmen Eurobus und Markant, die ebenfalls mit ihren<br />

Arbeitgebern über einen Sozialplan verhandeln, nahmen an der Konferenz teil. »200 Kollegen<br />

werden am 1. Juli 2011 ihren Arbeitsplatz verlieren und dann mit den Bussen einer neuen<br />

Gesellschaft von Rhenus, die andere Busfahrer zu Dumpinglöhnen steuern werden, zum Arbeitsamt<br />

fahren, um Hartz IV zu beantragen«, sagte Bezirksgeschäftsführer Werner Linnemann. Obwohl der<br />

Streik viele Fahrgäste treffe, erführen die Busfahrer viel Zustimmung in der Bevölkerung. Dagegen<br />

seien die verantwortlichen Politiker abgetaucht.<br />

Anschließend forderte Linnemann die Busfahrer auf, vor den Häusern von Norbert Rethmann, der<br />

als Inhaber der Rhenus Gruppe über ein Vermögen von drei Milliarden Euro verfüge, und seinen<br />

Söhnen zu demonstrieren: »Sie <strong>sollen</strong> denen in die Augen blicken, denen sie die Existenz<br />

wegnehmen, und ihnen erklären, was sie davon abhält, einen Sozialplan in Höhe von drei Millionen<br />

Euro abzuschließen.«<br />

Bürgermeister Bruno Wollbrink, der als Gast die Konferenz besuchte, bat um Verständnis, dass die<br />

Möglichkeiten der Stadt begrenzt seien, denn Träger des ÖPNV seien die Kreise Herford und<br />

Minden-Lübbecke. Es sei zudem ein Fehler gewesen, öffentliche Dienstleistungen zu privatisieren,<br />

alleine um Geld zu sparen: »Damit haben wir alle Steuerungsmöglichkeiten aus der Hand gegeben.«<br />

Anschließend wählten die Delegierten einen 27-köpfigen neuen Bezirksvorstand, dem in den<br />

kommen vier Jahren Stephie Karger aus Löhne und ihr Stellvertreter Enno Fokken aus Lemgo<br />

vorstehen werden.<br />

Artikel vom <strong>22.11.</strong>2010<br />

Jusa: Neuanfang mit einigen Änderungen<br />

Sozialdezernentin räumt Versäumnis ein, sieht sich aber zugleich durch<br />

Rechnungsprüfungsamt bestätigt<br />

Herford (ram). Es war nicht alles korrekt, der Stadt ist aber wohl kein finanzieller Schaden<br />

entstanden. Das ist das Ergebnis des Prüfungsberichts von Jürgen Meier, Leiter des<br />

Rechnungsprüfungsamtes, zur Angelegenheit Jusa.<br />

Weitere wichtige Botschaft des Abends: Der Vertrag mit dem Verein Jusa wird bis Ende 2011<br />

verlängert, danach soll das Jugendzentrum entweder komplett in kommunale Trägerschaft<br />

übergehen oder von einem oder mehreren Trägern der Jugendhilfe übernommen werden.<br />

Der Verein für Jugend und Sozialarbeit (Jusa) war in den Fokus geraten, nachdem der ehemalige<br />

Vereinsvorsitzende und der aktuelle Geschäftsführer gegenseitig Vorwürfe erhoben hatten. Im


Wesentlichen ging es um den Vorwurf finanzieller Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem<br />

Verein Jusa (wir berichteten).<br />

Der Stabsbereich Prüfung hat nun die Vertragsbeziehungen der Stadt Herford, des Jugendamtes und<br />

des Vereins Jusa untersucht und sich dabei auf das Jahr 2009 konzentriert. Für das vergangene Jahr<br />

hat es Verträge zwischen der Stadt und Jusa e.V. mit einem Finanzvolumen von 152 000 Euro<br />

gegeben. »Die Zahlungen sind sachlich begründet und nachvollziehbar. Alle<br />

Verwendungsnachweise sind erbracht worden«, sagte Meier.<br />

Dennoch sah der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes auch Anlass zur Kritik. Bei der Fertigstellung<br />

des Jugendzentrums sei die Verwendung von 30 000 Euro für die Erstellung eines Fußbodens,<br />

Fensterarbeiten und einer neuen Schließanlage kritisch zu bewerten. Nachdem der IAB als<br />

Eigentümer des Jugendzentrums das Gebäude im vergangenen Jahr für 750 000 Euro saniert und für<br />

den Betrieb frei gegeben hatte, beschloss das Sozialdezernat als Mieter des Gebäudes die<br />

zusätzlichen Ausgaben. Über diesen Vorgang hätte jedoch nicht Sozialdezernentin Jutta Decarli,<br />

sondern lediglich Kämmerer Manfred Schürkamp entscheiden dürfen. Die Summe hätte als<br />

außerplanmäßige Ausgabe im Wirtschaftsplan auftauchen und später dem Rat mitgeteilt werden<br />

müssen, sagte Meier.<br />

Sozialdezernentin Jutta Decarli räumte ein, hier nicht ganz korrekt gehandelt zu haben, begründete<br />

dies mit der Eilbedürftigkeit. »Wir hätten den Rat in Kenntnis setzen müssen. Wir wollten aber auch<br />

das Jugendzentrum wieder eröffnen. Im Übrigen ist der Stadt kein Schaden entstanden« betonte die<br />

Sozialdezernentin. Hätte der IAB als Eigentümer die Investition vorgenommen, wäre jeder Cent in<br />

eine Mieterhöhung geflossen.<br />

Für diese Aussage erntete sie Kritik von der CDU. »Heißt das bei städtischen Gebäuden, wenn<br />

künftig das Dezernat bezahlt und nicht der IAB, dass dann die Mieten der städtischen Gebäude<br />

stabil bleiben? Wir haben doch gerade den IAB gegründet, um bei den Mieten Kostentransparenz<br />

herzustellen. Wollen Sie das wieder rückgängig machen?«, fragte Rußkamp.<br />

Und noch einen Widerspruch machte der CDU-Politiker aus. »Zum einen erklären sie, die 12 000<br />

Euro, die Jusa jährlich freiwillig erwirtschaften wollte, seien nicht einklagbar. Andererseits taucht<br />

diese Summe im Haushaltsplan auf. Das passt nicht zusammen«, sagte Rußkamp und erhielt<br />

anschließend Zustimmung vom Rechnungsprüfer in dieser Einschätzung. Meier teilte auch mit, dass<br />

durch verschiedene Verträge eine Summe in Höhe von 5500 Euro zu viel an Jusa gezahlt worden<br />

ist. Geld, dass die Stadt nun zurückfordern müsse. Zugleich mahnte er an, dass nicht nur<br />

Rechnungsbelege gesammelt, sondern auch Sachberichte verfasst werden müssten, um Leistungen<br />

des Vereins zu prüfen.<br />

Artikel vom 23.11.2010<br />

Fragen zu<br />

Mensa-Bauten<br />

Unsicherheiten bei Landesförderung<br />

Von Ralf Meistes<br />

Herford (HK). Schon heute bleiben viele Schülerinnen und Schüler an den drei Herforder<br />

Gymnasien auch über Mittag in der Schule. Um die Leistungsfähigkeit von morgens bis in den<br />

Nachmittag aufrecht erhalten zu können, benötigen die Schüler ein ausgewogenes, gesundes<br />

Mittagessen. Um dies zu gewährleisten, wollen alle drei Gymnasien ihren Cafeteria-Bereich<br />

ausbauen.<br />

Unklar ist dabei allerdings, in wie weit das Land NRW und die Stadt Herford die nötigen Umbauten<br />

finanzieren können. Denn es steht zu befürchten, dass die Stadt Herford für die geplanten<br />

Umbaumaßnahmen für das Jahr 2010 keine Mittel aus dem 1000-Schulen-Programm des Landes<br />

erhält. Mit diesem Programm fördert das Land NRW Räumlichkeiten und Ersteinrichtungen für<br />

Aufenthalts- und Verpflegungszwecke in Schulen der Sekundarstufe I. Für jede Schule kann dabei


ein Landeszuschuss von bis zu 100 000 Euro gewährt werden. Allerdings müssen die Vorhaben bis<br />

spätestens zum 31. Dezember 2011 abgeschlossen sein. Nach Auskunft der Verwaltung sind der<br />

Stadt Herford für die Jahre 2010 und 2011 jeweils 200 000 Euro für Umbauten bewilligt worden.<br />

Da bislang über die Mensa-Bauten an den Gymnasien politisch nicht entschieden worden ist,<br />

konnten bisher auch keine Mittel abgerufen werden. Die Landesregierung habe nun angekündigt,<br />

dass eine Übertragung nicht abgerufener Mittel ins Jahr 2011 nur im Einzelfall möglich sei.<br />

»Im ungünstigsten Fall stehen der Stadt Herford von den bewilligten 400 000 Euro nur noch 200<br />

000 Euro für Umsetzungen in 2011 zur Verfügung«, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung.<br />

Davon betroffen sind auch die geplanten Teamräume und Toiletten an der Otto-Hahn-Realschule.<br />

Das Schuldezernat will vor diesem Hintergrund noch einmal mit der Bezirksregierung Detmold ein<br />

klärendes Gespräch führen.<br />

Aufgrund dieser Situation hatte Erhard Kirchhof, kommissarischer Leiter am Königin-Mathilde-<br />

Gymnasium (KMG), bereits vor einigen Wochen der Stadt angeboten, seine Schule könne über<br />

Sponsoring-Gelder 60 000 Euro für einen Mensa-Anbau bereit stellen. Neben den Plänen des KMG<br />

liegen jetzt auch die Umbau-Pläne für das Friedrichs-Gymnasium und das Ravensberger<br />

Gymnasium vor. Sie <strong>sollen</strong> den Mitgliedern des Schulausschusses am Montag, 29. November,<br />

vorgestellt werden.<br />

Demnach <strong>sollen</strong> am KMG mit dem überdachten Mensa-Anbau Sitzplätze für 84 Schülerinnen und<br />

Schüler entstehen. An die bestehende Cafeteria (derzeit 60 Sitzplätze) soll ein Wintergarten mit<br />

Glasdach gebaut werden. Die Verwaltung geht von Baukosten in Höhe von 200 000 Euro aus. Sollte<br />

die Politik dem Vorhaben zustimmen und das Land sich an den Kosten mit 100 000 Euro beteiligen,<br />

dann müsste die Stadt beziehungsweise die städtische Tochter, Immobilien- und Abwasserbetrieb<br />

(IAB), ihrerseits noch etwa 50 000 bis 60 000 Euro aufbringen.<br />

Auch am Friedrichs-Gymnasium (FGH) soll es laut IAB-Planung einen Anbau an die vorhandene<br />

Cafeteria geben. Die Sitzmöglichkeiten könnten somit von 28 auf 88 Plätze aufgestockt werden.<br />

Hier geht die Verwaltung von Baukosten in Höhe von 189 000 Euro aus. Bei einer von der<br />

Verwaltung veranschlagten Landesbeteiligung in Höhe von 99 000 Euro und Eigenmitteln des FGH<br />

von 10 000 Euro müsste der IAB noch 89 000 Euro zur Realisierung des Projektes aufbringen.<br />

Für das Ravensberger Gymnasium (RGH) ist ein 77 Quadratmeter großer Anbau für 60 weitere<br />

Sitzplätze geplant. Kostenpunkt hier - 95 000 Euro aufgeteilt in: etwa 51 500 Euro<br />

Landeszuwendungen, maximal 25 000 Beteiligung der Schule und 26 500 Euro für IAB.<br />

Artikel vom 23.11.2010<br />

Ein Logo zum Kalauern<br />

Abstimmung mit hoher Beteiligung - negative Stellungnahmen<br />

Herford (man). Das neue Logo der Stadt Herford stößt auf beachtliche Resonanz. Mehr als 250<br />

Bürger haben sich bereits in den ersten Tagen an der Abstimmung des HERFORDER<br />

KREISBLATTES beteiligt.<br />

Hierzu zählen auch mehr über 30 Kurzkommentare im Internet sowie zahlreiche eingereichte<br />

Coupons. Das Abstimmungsergebnis fällt für die Verantwortlichen der Pro Herford negativ aus. Bei<br />

etwa 90 Prozent liegt die Zahl der Teilnehmer, die sich gegen das neue Logo ausgesprochen haben.<br />

Dass die Ablehnung am Anfang groß sein würde, war zu vermuten. So lässt das »O!herford« vor<br />

allem diejenigen aktiv werden, die über die Neuerung den Kopf schütteln und dabei unter anderem<br />

an die Kosten denken. Für diese Haltung äußert ein Internet-Kommentator Verständnis, fügt aber<br />

hinzu: »Lasst uns abwarten, wie und ob das Logo weiterentwickelt wird.«<br />

Andererseits: Wenn es darum ging, ein Markenzeichen zu kreieren, das sich schnell in den Köpfen<br />

festsetzt, so ist dies der Werbeagentur aus Wuppertal gelungen. Gerne greifen die Kritiker die Idee<br />

des Logos auf, um sie mit Adjektiven, Namen oder dergleichen anzureichern. Einige der Beispiele:<br />

»O!NEIN«, »O! Nullnummer«, »O! Welche Laienspielschar«, »O!je«, »O! kleines herford«, »O!


Herford deine Drecklöcher«, »O!wie fürchterlich!«, »O, welche Verschwendung für eine Null«.<br />

Inhaltlich fallen nahezu alle Kommentare negativ aus. Eine Christine fragt: »Haben wir, bzw. die<br />

Stadt Herford eigentlich sonst keine Sorgen, als sich so eine sinnlose PR-Aktion aus den Fingern zu<br />

ziehen?« Mitunter wird kritisiert, dass die Bevölkerung nicht beteiligt wurde. Ein Witzbold (oder<br />

Witzboldin?) namens »Christkind« erinnert an Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung und<br />

Pylonen: »Deutlich erkennbar wird zunehmend gegen die Interessen der Bürgerschaft entschieden.«<br />

Andere verweisen darauf, dass das O auch als Null gelesen werden kann - eine Steilvorlage für<br />

Sprachkalauerianer.<br />

Viel Kritik muss die Pro Herford einstecken. So heißt es in einem Kommentar vom 22. November:<br />

»Pro Herford soll sich als Event-Unternehmen verstehen, aber sich aus Marketingstrategien<br />

heraushalten. Davon haben die keine Ahnung!« Ein »Oldtimer« merkt an: »Für diese ÝLeistungÜ<br />

würde ich das Geld zurückfordern.«<br />

Artikel vom 24.11.2010<br />

Landesschlichter<br />

soll vermitteln<br />

Politiker unterstützen Streik bei VMR<br />

Herford (hil). Alterssicherungen, Abfindungen, Fortbildungsmaßnahmen - dafür streiken derzeit die<br />

Busfahrer der Verkehrsbetriebe Minden-Ravensberg. Sie erhalten nun auch immer mehr<br />

Unterstützung aus der Politik - allerdings nicht in Form einer Zusage für eine Re-<br />

Kommunalisierung des Busverkehrs.<br />

Die Geschäftsführung der VMR hatte für das so genannte PPP-Modell geworben: 51 Prozent einer<br />

neu zu gründenden Gesellschaft sollte der Kreis Herford, 49 Prozent private Verkehrsunternehmen<br />

halten. Stadt und Kreis hatten sich nach einem rechtlichen Gutachten dagegen entschieden.<br />

Ratsmitglied Karsten Brenne aus der Grüne-Fraktion ist Mitglied im Verkehrsausschuss und im<br />

Beirat der Stadtverkehr Herford. Er stellte in einer Stellungnahme noch einmal klar: »Eine direkte<br />

Vergabe von Nahverkehrsdienstleistungen an ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen ist nach<br />

den EU-rechtlichen Vorgaben nicht zulässig.« Gleichzeitig forderte Brenne den Rhenus-Konzern<br />

auf, bei einem Umsatz von etwa 2,7 Milliarden Euro den VMR-Mitarbeitern Geld für einen<br />

Sozialplan zur Verfügung zu stellen.<br />

Zugleich warteten die Grünen mit Interesse das Ergebnis der Ausschreibung der Linienbündel in<br />

den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke ab. Brenne: »Es ist zweifelhaft, ob nach der noch<br />

laufenden Ausschreibung ein Unternehmen gefunden wird, das den Busverkehr in unserer Region in<br />

angemessener Qualität bei akzeptablen Arbeitsbedingungen betreiben kann.« Deshalb sei zu<br />

überlegen, ob der Nahverkehrsbetrieb in absehbarer Zeit nicht doch wieder von den Kommunen<br />

übernommen werden müsse.<br />

Auch die Bundestagsabgeordnete der Linken, Inge Höger, unterstützt die Streikforderung. Die<br />

Kommunen sollten der Beförderungspflicht für die Menschen in der Region nachkommen und<br />

einen zukunftsfähigen Personennahverkehr erhalten und verbessern.<br />

Gestern Abend hatte es in Düsseldorf ein Gespräch zwischen den SPD-Landtagsabgeordneten<br />

Christian Dahm und Angela Lück und dem NRW-Landesschlichter Bernhard Pollmeyer gegeben.<br />

Der soll nun in der Sache vermitteln. Dahm und Lück sind der Meinung, dass Rhenus Veniro sich<br />

nicht aus der Verantwortung gegenüber den zum Teil langjährigen VMR-Mitarbeitern ziehen könne.<br />

Artikel vom 24.11.2010<br />

Aus Briefen an die Redaktion<br />

Notplan wäre<br />

sinnvoll gewesen


Verständnis für den Streik der Busfahrer äußert dieser Leserbriefschreiber:<br />

O armes Herford! Seit drei Wochen fahren in Herford keine Busse mehr regelmäßig, weil die<br />

Busfahrer streiken. Ich muss sagen, dass ich voll hinter den Busfahrern stehe, schließlich haben<br />

viele Familien, die versorgt werden müssen.<br />

Nun zu Verdi: Dass gestreikt werden muss, um Aufmerksamkeit für unsere Busfahrer zu bekommen<br />

verstehe ich. Nur die Art und Weise, wie gestreikt wird, dafür habe ich kein Verständnis. Verdi<br />

schädigt mit diesem Verhalten nur die Herforder Geschäftswelt. Ich habe viele Geschäftsleute<br />

gesprochen, die etwa 50 Prozent weniger Umsatz haben.<br />

Nun zu unseren Volksvertretern: Ihnen möchte ich sagen, dass sie ein halbes Jahr vorher die<br />

Situation einschätzen mussten. Ein Notplan hätte Ihnen gut zu Gesicht gestanden. Ich darf weiter<br />

daran erinnern, dass Herford knapp 70 000 Einwohner hat - die einzige Stadt Deutschlands in dieser<br />

Größenordnung, die kein Kaufhaus hat.<br />

Nehmen Sie sich mal ein Beispiel an der Stadt Bünde: Dort gibt es C+A, Woolworth und das<br />

Bünder Kaufhaus. In Bünde braucht man drei Stunden keine Parkgebühren zu bezahlen. In Herford,<br />

so habe ich in der Zeitung gelesen, werden die Parkgebühren angehoben. Wenn Sie so weiter<br />

machen, werden Sie unsere Stadt weiter kaputt machen. Aber wir haben ja MARTa, das den<br />

Steuerzahler etwa 800 000 Euro kostet und wo Tupperparties stattfinden. Kein gutes Renommee.<br />

HANS DREIMÜLLER32052 Herford<br />

»Was ist aus<br />

dir geworden?«<br />

Mit der Entwicklung Herfords und dem neuen Logo beschäftigt sich diese Leserin:<br />

Oh, mein Gott, Herford kann man eigentlich nur sagen! Aber ich muss ein wenig mehr<br />

zurückgreifen. Ich bin geborene Hamburgerin und wohne seit 57 Jahren in Herford. Früher war<br />

meine Familie und ich begeistert von der schönen, alten Stadt. Ich sprach damals mit dem Leiter des<br />

Verkehrsamtes, warum Herford nicht mal Reklame für sich macht. Damals wusste fast keiner, wo<br />

überhaupt Herford lag. Die Antwort war: Wir sind hier nicht interessiert, dass Herford von Fremden<br />

besucht wird. Na gut, auch ein Standpunkt.<br />

Damals und später konnte man hier in Herford wunderschön einkaufen. Einfach Klasse von<br />

Auswahl und Preisen! Unsere Kinder und meine erwachsenen Geschwister kamen im Frühjahr und<br />

Herbst von Hamburg, Frankfurt, Dortmund und Kassel nach Herford, um hier ihre Familien<br />

einzukleiden und zu kaufen. Das konnte man ganz toll hier.<br />

Und was ist heute noch? KiK, Ted, 1-Euro-Geschäfte. Warum sollte man jetzt aufhorchen bei O!<br />

Herford? Schon wenn man Freunde vom Bahnhof mit dem Auto abholen will, bekommt man weit<br />

weg einen Parkplatz. Dann fährt man los und kommt an der verrosteten »Automadonna« an der<br />

großen Kreuzung vorbei. O! Gott, was soll das da? Ein Schandfleck für Herford, O!<br />

Die »Schildbürgerstreiche« gehen auf keine Kuhhaut! Oh Oh! mit großem Ausrufungszeichen! Die<br />

beste Zeit hat Herford unter Bürgermeister Schober gehabt! Das war Klasse! Und jetzt? Da kann<br />

man Herford doch nur noch vergessen. Zum Beispiel: Ich wollte mir neue gute Schnürschuhe<br />

kaufen, in dem Geschäft, wo ich schon seit 50 Jahren kaufe, erklärte man mir: Größe 7 1/2 führen<br />

wir nicht mehr, da müssen sie die Größe 7 nehmen und die dann »längen« lassen. O!<br />

Ich trage keine langen Hosen, sondern Röcke und Kostüme. Außerdem nicht Größe 50 oder mehr,<br />

sondern Größe 44! Glauben sie, ich hätte das in Herford in den ganzen Jahren kaufen können? Nein,<br />

nichts zu machen. Da wird mir erklärt: Wir führen nur Kleidung für 35-Jährige und jünger. Ich habe<br />

sogar persönlich an Herrn Klingenthal in Paderborn geschrieben. Herford hat sehr viele Bürger, die<br />

über 65 Jahre sind. Wo kaufen die dann ein? Oh! Gott Herford! Was ist aus dir geworden? Was<br />

kostet den Bürger wohl wieder das neue Logo der Stadt. Abertausende werden wieder<br />

herausgeworfen für nichts. So macht man Herford nicht wieder zu einer liebenswerten<br />

Einkaufsstadt. Das wird wohl wieder, wie so ein Schildbürgerstreich. Armes Herford! O! O! O! O!


GRETEL SCHUSTER<br />

32049 Herford<br />

»Thema in den<br />

Hauptausschuss«<br />

Zu dem Artikel über den Verein Jusa schreibt Dieter Bremes einen ironischen Beitrag. Dabei dichtet<br />

er das Handeln der Verwaltung auf seine Person um:<br />

Als Eigentümer eines Bürogebäudes habe ich meine eigene Immobilienverwaltung (Investment<br />

Assoziation Bremes) mit der Renovierung der Liegenschaft beauftragt. Meine Architekten und<br />

Bauingenieure planten unter Verantwortung des Betriebsleiters exakt nach meinen Vorgaben. Das<br />

im Finanzplan eingestellte Finanzvolumen betrug 750000 Euro. Nach Fertigstellung stellte der<br />

Mieter, ein Verein zur Betreuung meiner Auszubildender, fest, dass Fußboden, Fenster und<br />

Schließanlage auch renovierungsbedürftig sind. Im Benehmen mit meiner Referentin für soziale<br />

Belange, Fortbildung, Betriebssport und Kulturevents wurden durch den Geschäftsführer,<br />

glücklicherweise einer meiner Angestellten, überschüssige Zuwendungen dafür in Ansatz gebracht.<br />

Bauherr und Finanzvorstand wurden nicht informiert. Nach Prüfung durch meinen Chefcontroller<br />

wurde mir erklärt, damit die künftige Miete stabil zu halten. Ein Schnäppchen also für mich als<br />

Eigentümer und Investor ? Verständlich, dass einige Aktionäre, unter Federführung eines Herrn<br />

Ruus aus Kamp, nicht nur mit der Stirne runzeln. Ich setze die Angelegenheit auf die Tagesordnung<br />

der nächsten Hauptversammlung.<br />

DIETER BREMES<br />

32052 Herford<br />

Artikel vom 24.11.2010<br />

Rhenus macht<br />

Gesprächsangebot<br />

VMR und Verdi fahren zum Konzern<br />

Herford (hil). Zum ersten Mal seit Beginn des VMR-Streiks hat der Mutterkonzern der<br />

Verkehrsbetriebe Minden-Ravensberg (VMR), die Rhenus Veniro, ein Gesprächsangebot gemacht.<br />

»Wir treffen uns mit der Geschäftsleitung am kommenden Montag in Essen«, bestätigte Verdi-<br />

Geschäftsführer Werner Linnemann. Damit kommt in die Tarifauseinandersetzung um einen<br />

Sozialplan für die etwa 200 Mitarbeiter von VMR und Eurobus offensichtlich Bewegung.<br />

An dem Gespräch werden aus Herford Linnemann und der VMR-Betriebsratsvorsitzende Martin<br />

Wiese sowie Vertreter der Rhenus Veniro und der Firma Rethmann teilnehmen. Die Rethmann-<br />

Gruppe ist eine Familien-Holding und seit 2007 100-prozentiger Gesellschafter von Rhenus.<br />

Das erste Gespräch nach wochenlangem Schweigen wertet Linnemann als kleinen<br />

Hoffnungsschimmer. »Es ist aber kein eindeutiges Signal für eine Einigung, denn über den Inhalt<br />

und die Tendenz wissen wir ja noch nichts«, sagte der Verdi-Geschäftsführer. Die Streiks wurden<br />

gestern ausgesetzt. Auch heute <strong>sollen</strong> nach Auskunft von Verdi die Busse zunächst einmal fahren.<br />

Gestern Abend hat es nach der letzten Schicht der Busfahrer eine Betriebsversammlung gegeben,<br />

auf der das weitere Vorgehen des Arbeitskampfes besprochen werden sollte.<br />

Artikel vom 25.11.2010<br />

»Liste 2004« tritt aus<br />

Kreisverband der Freien Wähler übt Kritik an Heinz-Günther Scheffer<br />

Herford (rkl). Die Liste 2004 ist nicht mehr Mitglied des Kreisverbandes der Freien Wähler. Liste-


Vorsitzender Matthias Scheiding ist in der jüngsten Sitzung des Verbandes dem Ausschluss der<br />

Vereinigung mit einem Austritt zuvorgekommen.<br />

Wie Ralf Sieker, Kreisvorsitzender der Freien Wähler (FW), erklärt, hatte der Kreisvorstand ein<br />

Ausschlussverfahren eingeleitet und den Herfordern einen freiwilligen Austritt nahe gelegt. Grund<br />

dafür seien Differenzen mit dem früheren Vorsitzenden und Herforder Ratsherren Heinz-Günther<br />

Scheffer. »Es gab keine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mehr«, so Sieker. Eine Fülle<br />

von Details habe zu dieser Entscheidung geführt. Unter anderem seien der Vorstand und die<br />

Kreistagsfraktion von Scheffer fortwährend - auch öffentlich - kritisiert worden.<br />

Die Mitgliedschaft von Scheiding und Udo Gieselmann in der FW-Kreistagsfraktion sei von dem<br />

Austritt unberührt. »Wir haben eine Option auf eine künftige Zusammenarbeit mit dem sehr<br />

kurzfristig gewählten neuen Vorstand gelassen«, erklärt Kreisfraktionsvorsitzender Eckard Gläsker.<br />

»Gibt Herr Scheffer sein Ratsmandat weiter, können wir wieder ins Gespräch kommen.«<br />

»Dass Herrn Gieselmann und mir als neuen Vorsitzenden vom Kreisverband so wenig Vertrauen<br />

entgegen gebracht wird, ist enttäuschend«, erklärt Scheiding. Um Schaden von den Freien Wählern<br />

abzuwenden, habe er den Austritt erklärt.<br />

Auf den Namenszusatz »Freie Wähler« will die Liste nicht verzichten. Er sei seit Februar 2009 in<br />

der Satzung verankert. Dies sieht Gläsker anders: »Die Satzung ist uns nicht mitgeteilt worden und<br />

wir haben keine Lizenz für die Namensnutzung erteilt.« Einen weiteren Streit wolle er dafür jedoch<br />

nicht vom Zaun brechen.<br />

Aus der Sicht von Heinz-Günther Scheffer war seine Kritik am Kreisverband durchaus berechtigt:<br />

»Er zeichnet sich durch Untätigkeit aus.« Dass es nach der Wahl im Herbst 2009 auf Kreisebene mit<br />

der Delegiertenversammlung nur zwei Zusammenkünfte gegeben habe, empfinde der Vorstand als<br />

normal. Auch seine Anregungen, sich über aktuelle Themen wie den VMR-Streik auszutauschen,<br />

hätte man nicht aufnehmen wollen.<br />

Außerdem kritisiert Scheffer, dass die Herforder im Kreisvorstand nicht vertreten sind und auch<br />

nicht wie andernorts eine Beisitzerposten erhalten.<br />

Artikel vom 25.11.2010<br />

Kein Konsens<br />

bei Finanzierung<br />

Politik diskutiert über Jugendförderung<br />

Von Stefan Wolff<br />

Herford (HK). Am 10. Dezember wird der Rat der Stadt Herford über die Fortsetzung des<br />

kommunalen Kinder- und Jugendförderungsplan für 2011 bis 2015 entscheiden. Ob die Politik dann<br />

auch die zehnprozentige Kürzung beschließen wird, der alle Verträge der Stadt unterliegen, und wie<br />

die Ratsfraktionen die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit in Herford sehen, wollten die<br />

Teilnehmer einer Podiumsdiskussion im Jugendzentrum TOTT von den Vertretern der im Rat<br />

vertretenen Parteien wissen. Im Podium begrüßte der Moderator Erwin Adams, Geschäftsführer des<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Herford, Bärbel Müller für die CDU, Christa Jahnke-<br />

Horstmann für die SPD, Irene Broßeit für Bündnis 90/ Die Grünen und Achim Pohlmann von der<br />

FDP. Die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit vertrat Daniela Menke.<br />

Dass die Kinder- und Jugendförderung eine zentrale Aufgabe der Stadt sei, darin waren sich alle<br />

Teilnehmer einig. Doch über die Gestaltung ihrer Finanzierung gingen die Meinungen auseinander.<br />

Für SPD und Grüne stellt ein Jugendförderplan, der für die Dauer von fünf Jahre eine Finanzierung<br />

festlege und dabei Inflation und Lohnerhöhungen nicht beachte, bereits eine Kürzung des<br />

städtischen Budgets dar. Die CDU hingegen will an der beschlossenen zehnprozentigen Kürzung<br />

festhalten.<br />

Auch die Infrastruktur beurteilten die Anwesenden unterschiedlich. So verwies die<br />

Christdemokratin Bärbel Müller auf die zahlreichen städtischen Jugendzentren wie »Die 9«, das


TOTT oder das Mobilheim im Kleinen Feld, während Stadtjugendpfleger Alwin Offel auf eine<br />

Untersuchung von 35 Kommunen auf die Qualität ihrer Jugendarbeit hinwies. Herford komme in<br />

dieser Untersuchung auf Platz 30.<br />

Artikel vom 25.11.2010<br />

Der letzte Pinselstrich<br />

Sanierung am Verwaltungsgebäude abgeschlossen - 1,5 Mio. Euro investiert - Turmblasen am<br />

4. Dezember<br />

aaVon Ralf MeistesHerford (HK). Einen kleinen grauen Fleck im Eingangsbereich des Rathauses<br />

hatten die Maler noch übrig gelassen. Nach monatelangen Sanierungsarbeiten haben Bürgermeister<br />

Bruno Wollbrink und Baudezernent Dr. Peter Böhm gestern Morgen mit wenigen Pinselstrichen die<br />

freigelassene Fläche übermalt und somit symbolisch die Modernisierung des Rathauses für<br />

abgeschlossen erklärt. Pünktlich zum Herforder Weihnachtslicht erstrahlt das zwischen 1914 und<br />

1917 errichtete Gebäude in neuem Glanz. Für etwa 1,5 Millionen Euro wurden der Turm saniert,<br />

das Dach neu gedeckt, die Fassade neu gestrichen und das Fundament des Westflügels abgestützt.<br />

Trotz dieser umfangreichen Arbeiten ist die Sanierung noch nicht ganz abgeschlossen. In den<br />

kommenden Jahren <strong>sollen</strong> auch die etwa 600 Fenster neu isoliert werden. Bis zu 1 Million Euro<br />

wird diese Maßnahme voraussichtlich zusätzlich kosten. Im Vergleich zum Zustand vor der<br />

Sanierung will die Verwaltung dann den Energieverbrauch für das Rathaus um 35 Prozent gesenkt<br />

haben.»Begeistert bin ich vom reparierten Turm. Der Blick von dort auf die Münsterkirche und die<br />

Markthalle ist ein echtes Erlebnis. Er wird für die Bürgerinnen und Bürger auf Anfrage zugänglich<br />

sein«, sagte Wollbrink. Für die Reparatur des 47 Meter hohen Rathausturms wurden etwa 250<br />

Quadratmeter Zinkblech verwendet. In Zukunft <strong>sollen</strong> von dort oben an jedem ersten Samstag des<br />

Monats Bläserchöre und -orchester für die Marktbesucher spielen. Den Auftakt macht am Samstag,<br />

4. Dezember, um 11.30 Uhr der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Herford<br />

Mitte.Um das weitere Absenken des Rathauses in Richtung Sparkasse zu verhindern, wurden 40<br />

Presspfähle in den Boden gerammt (wir berichteten). Für die Dachsanierung mussten 151000<br />

Biberschwänze, so werden die gerundeten Dachziegel genannt, ab- und neu eingedeckt werden.<br />

Zudem sind sechs Tonnen Farbe verarbeitet worden. 5700 Quadratmeter Fassadenfläche mussten<br />

dafür eingerüstet werden. »Die Arbeiten sind im Wesentlichen von Firmen aus der Region verrichtet<br />

worden«, betonte Baudezernent Dr. Böhm.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Kirmes auf der Kippe<br />

CDU und FDP: »Parkflächen auf Kiewiese bauen«<br />

Von Ralf Meistes<br />

Herford (HK). Ob die Osterkirmes 2011 noch einmal auf der Kiewiese stattfindet, ist fraglich. Die<br />

Ratsparteien von CDU und FDP stimmen dem Vorhaben der HVV-Geschäftsführung, dort weitere<br />

Parkflächen für das Freizeitbad H2O zu errichten, zu. Eine Kirmesveranstaltung könne deshalb im<br />

kommenden Jahr dort nicht mehr stattfinden, heißt es aus Kreisen der Parteien.<br />

Die SPD vertritt hingegen die Auffassung, die Kiewiese als zentraler Veranstaltungsplatz müsse<br />

auch nach der Schaffung von Parkflächen für Großveranstaltungen wie Zirkus, Messe oder eben<br />

Kirmes erhalten bleiben.<br />

»Einen anderen Platz als die Kiewiese gibt es für die Osterkirmes nicht«, hatte Thomas Weber, 1.<br />

Vorsitzender des Mitteldeutschen Schaustellervereins, vor einigen Wochen betont. Eine<br />

Findungskommission, bestehend aus Vertretern von Stadt, Pro Herford und Schausteller, habe<br />

vergeblich nach einem Alternativstandort gesucht.<br />

Umgekehrt fordert die HVV-Geschäftsführung seit Jahren klare Verhältnisse auf der Kiewiese. Vor


allem an den Kirmeswochenenden staute sich der Verkehr entlang der Wiesestraße und H2O-<br />

Besucher mussten lange Wege in Kauf nehmen, um ins Freizeitbad zu gelangen. Die Konsequenz<br />

seien rückläufige Besucherzahlen gewesen. Die dadurch entstandenen Verluste belaufen sich laut<br />

HVV-Geschäftsführer Detlef Jeretzky auf einige 10 000 Euro. Der Aufsichtsrat der HVV befasst<br />

sich mit dem Thema in der Sitzung am Donnerstag, 2. Dezember. Beginn ist um 17 Uhr in den<br />

Räumen der Stadtwerke.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Untreue im Rathaus?<br />

Beamtin soll Sozialhilfe-Gelder unterschlagen haben<br />

Von Moritz Winde<br />

Herford (HK). Der Kreis und die Stadt Herford haben gegen eine städtische Beamtin Strafanzeige<br />

wegen Unterschlagung öffentlicher Gelder erstattet. Nach Informationen des HERFORDER<br />

KREISBLATTES soll es sich um eine langjährige Mitarbeiterin des Sozialamtes handeln. Sie soll<br />

sich eine fünfstellige Summe in die eigene Tasche gesteckt haben. Das Geld war eigentlich zur<br />

Zahlung im Bereich der Sozialhilfe bestimmt. Die Frau soll vorläufig suspendiert sein.<br />

Mitgliedern des Rechnungsprüfungsamtes des Kreises <strong>sollen</strong> bereits in der vergangenen Woche<br />

finanzielle Unstimmigkeiten aufgefallen sein. Die Prüfer waren von Dritten auf mögliche<br />

Unregelmäßigkeiten hingewiesen worden - die Untersuchungen bestätigten den Verdacht.<br />

Bürgermeister Bruno Wollbrink informierte seine Mitarbeiter gestern Morgen in einem internen<br />

Brief über den Vorfall. Kämmerer Manfred Schürkamp hatte am Abend zuvor den Fraktionen<br />

Bescheid gegeben. Per Pressemitteilung wandte sich die Stadt am Nachmittag an die Öffentlichkeit.<br />

»Wir wollen nicht, dass der Eindruck entsteht, wir würden etwas vertuschen«, sagte Pressesprecher<br />

Dr. René Schilling.<br />

Der Fall wirft viele Fragen auf. Wie konnte es der Beamtin gelingen, das Geld beiseite zu schaffen?<br />

Denn: Normalerweise gibt es in einer Behörde Kontrollfunktionen wie das Vier-Augen-Prinzip.<br />

Und: Sind weitere Mitarbeiter involviert? Schilling: »Wir wollen die Lücke im System so schnell<br />

wie möglich finden.« Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Jobcenter<br />

starten neu<br />

Kooperation für Langzeitarbeitslose<br />

Von Bärbel Hillebrenner<br />

Kreis Herford (HK). Die ARGE wird ab 1. Januar 2011 das Jobcenter. Unter dieser Bezeichnung<br />

kooperieren Arbeitsagentur, Kreis Herford und die neun Kommunen für die Betreuung der Hartz-<br />

IV-Empfänger. Ein Weg, der nach fünf Jahren gemeinsam fortgesetzt werden soll.<br />

Für den Kreis Herford ist bereits im Sommer die Entscheidung gegen das so genannte<br />

Optionsmodell - Arbeitsamt und Kommunen getrennt - gefallen. Auch künftig werden die Partner<br />

zusammenarbeiten. Die Vereinbarung wurde in der Kreisverwaltung intensiv vorbereitet und ist nun<br />

mit der Arbeitsagentur, vor allem aber auch mit den neun Städten und Gemeinden abgesprochen<br />

worden. »Und auch die Kreispolitiker unterstützen das gemeinsame Papier, wollen aus jeder<br />

Fraktion einen Vertreter in den Beirat der Trägerversammlung entsenden«, erklärte Sozialdezernent<br />

Paul Bischof.<br />

Das neue Jobcenter wird es an acht Standorten geben - in jeder Kommune, außer in Spenge.<br />

Bischof: »Die Kundennähe soll berücksichtigt, aber auch die wirtschaftliche Seite im Blick behalten<br />

werden.« Was bedeutet: In den nächsten zwei Jahren müsse, so der Dezernent, überprüft werden, ob


alle acht Dependancen im Kreisgebiet Sinn machen und effiziente Leistung erbringen können.<br />

Die derzeit rund 18 000 Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford werden von 225 Mitarbeitern<br />

betreut: 74 stellen die Kommunen - das sind 38 Prozent -, 141 die Arbeitsagentur; 61<br />

Arbeitsverträge waren bislang befristet. Diese Fristen wie auch die Aufteilung werden sich laut<br />

Bischof künftig ändern: »Die Arbeitsagentur wird ab Januar 70, die Kommunen 30 Prozent des<br />

Personals stellen.« Die positive Änderung: Die Arbeitsverträge gelten mindestens fünf Jahre. »Das<br />

bringt nun Ruhe in die Belegschaft der Jobcenter und wird sicher auch noch einmal die<br />

Leistungsfähigkeit erhöhen«, sagte der Dezernent.<br />

Besonders der enge Kontakt zu den Kommunen ist dem Kreis wichtig. Zweimal im Jahr wollen sich<br />

die Träger treffen und über das Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm beraten. Paul Bischof:<br />

»Wünsche der einzelnen Städte und Gemeinden können hier vorab diskutiert werden, zum Beispiel<br />

Angebote für Fortbildungen oder Ein-Euro-Jobs.« Das Programm wird jährlich neu festgeschrieben.<br />

»Jetzt kann man mit dem Jobcenter klar planen und jeder weiß, wo es lang geht«, sagte der<br />

Dezernent.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Politik lehnt Umbau<br />

der Caféterien ab<br />

Klare Aussagen von CDU und FDP<br />

Von Ralf Meistes<br />

Herford (HK). Einem Ausbau der Caféterien an den drei Herforder Gymnasien werden CDU und<br />

FDP nicht zustimmen. Das teilten beide Parteien gestern auf Anfrage mit. Vielmehr wolle man dem<br />

Vorschlag der Stadtverwaltung Herford folgen, sagte CDU-Fraktionschef Wolfgang Rußkamp. »Die<br />

Verwaltung hat keine Finanzmittel für einen derartigen Ausbau in den Haushalt eingestellt.<br />

Angesichts der angespannten Kassenlage müssen wir sagen, es tut uns leid, es ist kein Geld da.<br />

Ansonsten müssten andere Schulprojekte, beispielsweise die Schaffung naturwissenschaftlicher<br />

Räume, leiden«, sagte Rußkamp. Neben den Investitionskosten müsse die Stadt auch die<br />

Folgekosten im Blick haben.<br />

Am Königin-Mathilde-Gymnasium (KMG) sollte ein Anbau an die bestehende Caféteria<br />

zusätzlichen Platz für 84 Schüler schaffen. Das KMG wollte sogar bis zu 60 000 Euro für einen<br />

Mensa-Anbau selbst aufbringen. Zudem kalkulierte die Schule mit einer Landesförderung aus dem<br />

1000-Schulen-Programm. Hier sollten noch einmal 100 000 Euro für den Umbau<br />

zusammenkommen. Letztlich hätte der Immobilien- und Abwasserbetrieb (IAB) der Stadt noch<br />

einmal 50 000 bis 60 000 Euro aufbringen müssen.<br />

Am Friedrichs-Gymnasium sollte die Caféteria von heute 28 auf 88 Sitzplätze erweitert werden.<br />

Hier hatte der IAB Gesamtkosten von 189 000 Euro errechnet. Das Ravensberger Gymnasium sollte<br />

einen 77 Quadratmeter großen Anbau für 95 000 Euro erhalten. Auch hier sollten Mittel aus dem<br />

Landesförderprogramm fließen, die verfallen, wenn die Politik bei ihrem Nein bleibt. Der<br />

Schulausschuss spricht über dieses Thema am Montag, 29. November.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Aus Briefen an die Redaktion<br />

Keine Disziplin<br />

im Straßenverkehr<br />

Zur Verkehrssituation in Herford äußert sich ein Leser folgendermaßen:<br />

Unfälle jeden Tag. Es herrscht ein rüdes, undiszipliniertes Straßenverkehrsklima in Herford und<br />

anderswo. Es wird zu schnell gefahren, zu dicht aufgefahren, die meisten halten sich nicht an die


Tempolimits.<br />

Es ist ja auch bezeichnend, dass selbst ein Amtsrichter massenhaft Temposünder freispricht!<br />

Solange in Deutschland auf etwa der Hälfte des Autobahnnetzes unbegrenzt schnell gerast werden<br />

darf, - denn ein Nichteinhalten der empfohlenen Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern<br />

hat keinerlei Sanktionen zur Folge -, wird sich auch das unfallträchtige Fahrverhalten im gesamten<br />

Straßenverkehr kaum positiv verändern.<br />

Reformen im Straßenverkehrsrecht müssten in Berlin angesagt sein, doch leider kein Wort in dieser<br />

Hinsicht vom Bundesverkehrsminister innerhalb der Haushaltsdebatte.<br />

HEINZ SCHÄFER<br />

Herford<br />

»O! wir<br />

Steuerzahler«<br />

Das neue Stadtlogo kommentiert diese Leserin:<br />

O! wuppertal - O! tüttlingenO! schild - O! wie doooof. herfordO! wir steuerzahler<br />

TRUDIS KRUSE<br />

Herford<br />

»Busstreik nervt die Kunden«<br />

Zum immer wieder aufflammenden Streik der Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Minden-<br />

Ravensberg erreichte uns diese Zuschrift:<br />

Wie Sie ja schon wissen, streiken die Busse. Keiner traut sich so richtig zu sagen, wie es die Leute<br />

nervt, dass gestreikt wird. Nach Ansicht der Busfahrer haben ja alle dafür Verständnis.<br />

Ich habe mir vor einigen Tagen den Notfallplan ausgedruckt und ich dachte, man kann sich darauf<br />

verlassen, dass der Bus dann auch kommt, aber man kann sich auch darauf nicht verlassen. Laut<br />

Notfallplan sollte in der Kreienbrede um 10.23 Uhr der Bus kommen und es kam keiner. Daraufhin<br />

habe ich bei VMR angerufen und mich beschwert, dass ich ein Monatsabo habe, was mich 36 Euro<br />

kostet, und ein Ausbildungsticket für 46 Euro für meine Tochter - und jetzt können wir dafür nur<br />

laufen, statt zu fahren. Außerdem fühlt sich keiner dafür verantwortlich, mir entgegen zu kommen,<br />

was das Geld angeht.<br />

Man bekommt nur gesagt: »Kündigen Sie doch einfach das Abo.« Davon habe ich aber nichts. Ich<br />

muss ja trotzdem irgendwie zur Arbeit kommen. Wenn nicht bald mit den Bussen was passiert,<br />

bleiben die Leute bestimmt nicht mehr ruhig.<br />

SONJA HAMMES<br />

32051 Herford<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Kulturelles Leben fördern<br />

Förderverein Nordstadt gegründet<br />

Herford (HK). Im Bürgertreff Nordstern ist jetzt der Förderverein Nordstadt gegründet worden. Der<br />

Verein will sich für die Förderung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in der Nordstadt<br />

einsetzen, die Arbeit des Runden Tisches Nordstadt unterstützen und beispielsweise die<br />

Trägerschaft für die Stadtteilfeste übernehmen. »Die Vereinsgründung ist eine schlüssige<br />

Fortsetzung der Arbeit des Runden Tisches«, erklärt Dieter Wiedemann, der zum ersten


Vorsitzenden gewählt wurde. Der Runde Tisch Nordstadt setzt sich für das Wohl der Nordstadt ein.<br />

»Durch den Verein haben wir nun auch die Möglichkeit, gezielt Spenden einzuwerben, um damit<br />

Stadtteilfeste und andere Projekte in der Nordstadt zu unterstützen«, erläutert die zweite Vorsitzende<br />

Juliane Räker. Komplettiert wird der Vorstand durch Ute Eilert als Kassenwartin. Die<br />

Geschäftsführung des Vereins übernimmt Andreas Winter.<br />

Artikel vom 26.11.2010<br />

Bürgernah und stets loyal<br />

Bundesverdienstkreuz für stellvertretenden Bürgermeister Gustav Meyer zu Hartum<br />

Von Ruth Matthes<br />

Herford (HK). Bürgernähe, Bodenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein - das waren am<br />

Freitag wohl die meist gebrauchten Begriff, um den Mann zu beschreiben, der mit dem<br />

Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde: Landwirt und CDU-Kommunalpolitiker Gustav Meyer<br />

zu Hartum.<br />

Mit großem Engagement habe er sich seinen vielfältigen Aufgaben gewidmet, erklärte<br />

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, die ihm den Orden verlieh. Sie wies zunächst auf<br />

seine Tätigkeit als Vorsitzender des Ortsverbandes Herford-Hiddenhausen des Westfälisch-<br />

Lippischen Landwirtschaftsverbandes von 1987 bis 2000 hin. Teilweise parallel dazu war er<br />

Vorsitzender des Verbandes der Rübenanbauer der Region Lippe (1992 bis 2007). »Besonders<br />

hervorzuheben ist, dass es ihm gelang, gegen alle Anfeindungen den bedrohten<br />

Zuckerrübenstandort Lage zu erhalten«, erklärte Thomann-Stahl.<br />

Seit 1997 ist Meyer zu Hartum Vorsitzender der staatlich anerkannten Züchtervereinigung<br />

Westfälisches Pferdestammbuch - mit 9000 Mitgliedern einer der erfolgreichsten<br />

Pferdezuchtverbände. Zudem arbeitet er im Vorstand »Zucht« der Deutschen Reiterlichen<br />

Vereinigung, deren Präsidium er seit 2005 angehört. Höchste Priorität hätten für ihn das Tier, der<br />

sachgerechte Umgang mit ihm und der faire Pferdesport, so die Regierungspräsidentin.<br />

Seit stolzen 38 Jahren ist der ehemalige Dressur- und Springreiter Vorsitzender des Reit- und<br />

Fahrvereins »von Lützow«, dessen Mitgliederzahl sich unter seiner Leitung auf mehr als 500<br />

verdreifachte. Großer Beliebtheit erfreuen sich die von ihm organisierten Veranstaltungen wie<br />

Galaabend, Reit- und Springturnier und Fahrturnier. Geschäftsführer Jobst-Hermann Schnasse wies<br />

in seiner Laudatio auf die sportlichen Erfolge des mit 14 Jahren in den Verein eingetretenen<br />

Geehrten hin, aber auch auf sein »zukunftsweisendes Engagement« als Vorsitzender, zum Beispiel<br />

1998 beim Erwerb des Hofes Stranghöner.<br />

Das Gründungsmitglied des Vereins »German Friendships« ist den Herfordern außerdem als CDU-<br />

Ratsherr und stellvertretender Bürgermeister bekannt. Seit 1989 ist er Mitglied des Rates, seit 1999<br />

Vorstandsmitglied der CDU-Fraktion. Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rußkamp charakterisierte<br />

den 68-Jährigen als »ein Muster an Disziplin und Loyalität«. Bürgermeister Bruno Wollbrink<br />

würdigte seinen Stellvertreter als einen Mann, der ein Vorbild für ehrenamtliches Engagements sei<br />

und mit dem er stets vertrauensvoll und sachorientiert zusammen gearbeitet habe.<br />

Meyer zu Hartum bedankte sich für das große Lob und gab es an seine Familie und seine<br />

Vereinskollegen weiter. »Ohne sie hätte ich die Arbeit nicht bewältigen können.«<br />

Artikel vom 27.11.2010<br />

Osterkirmes hat auf<br />

Kiewiese keine Zukunft<br />

2011 stehen die Fahrgeschäfte ein letztes Mal an der Wiesestraße<br />

Von Ralf Meistes


Herford (HK). Ein letztes Mal soll die Osterkirmes im kommenden Jahr auf der Kiewiese<br />

stattfinden. Ab 2012 soll das Areal nur noch als Parkfläche den Besuchern des H2O zur Verfügung<br />

stehen. So lautet der Vorschlag von Bürgermeister Bruno Wollbrink.<br />

Zugleich soll eine neue Arbeitsgruppe, bestehend aus Politik, Verwaltung, Pro Herford und den<br />

Schaustellern, eine neue Kirmeskonzeption erabeiten. Über einen entsprechenden Vorschlag <strong>sollen</strong><br />

die Mitglieder des Hauptausschusses in der Sitzung am Dienstag, 7. Dezember, entscheiden.<br />

Nachdem es in den vergangenen Jahren zwischen Schaustellern und den Betreibern des<br />

Freizeitbades immer wieder zu Streit um die Nutzung des Platzes gekommen war, will der<br />

Bürgermeister jetzt eine klare Linie ziehen. »Die Volksfesttradition der Kirmes in Herford sollte<br />

fortgeführt werden. Die Zukunft der Kirmes hängt allerdings nicht vom Standort Kiewiese ab«,<br />

betonte Wollbrink. Er habe in den vergangenen Jahren den Eindruck gehabt, dass die Qualität und<br />

die Nachfrage an der Osterkirmes schlechter geworden sei.<br />

Ein gut erreichbarer innerstädtischer Standort und ein passender Termin im Sommer seien<br />

Voraussetzung, um wieder attraktive Großfahrgeschäfte nach Herford zu locken. Dabei müsste auch<br />

über eine Ausweitung der Kirmes auf die Berliner Straße noch einmal gesprochen werden. »Klar ist,<br />

dass wir Investitionen tätigen müssten. Beispielsweise müssten wir Lampen abbauen oder<br />

versetzen. Das zuständige Landesamt Straßen.NRW hat zwar verkehrstechnische Bedenken<br />

angemeldet, zugleich aber mitgeteilt, dass es bei einem schlüssigen Verkehrskonzept grünes Licht<br />

geben würde. Allerdings müsste die Kirmes dann auch an weniger Tagen als bislang stattfinden«,<br />

sagte Wollbrink.<br />

Der Bürgermeister lobte das Engagement von Pro Herford-Geschäftsführer Frank Hölscher: »Der<br />

Vorsitzende des Mitteldeutschen Schaustellervereins, Thomas Weber, und Frank Hölscher haben vor<br />

einem Jahr festgestellt, dass nicht eine Standort-, sondern eine Qualitätsdiskussion geführt werden<br />

muss.« Weber habe erklärt, die Schausteller würden einer Verlegung der Kirmes zustimmen. »Dass<br />

diese Übereinkunft von einigen Schaustellern wieder gekippt wurde, ist bedauerlich«, sagte<br />

Wollbrink.<br />

Artikel vom 27.11.2010

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