Stv V 09-12 - Pirate Leaks
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Aus einem solchen Netzwerk sollte sich eine weitergehende Vernetzung aller im Sozial- und<br />
Wohlfahrtsbereich tätigen Organisationen ergeben, die Aktivitäten in bestimmten Bereichen<br />
aufeinander abstimmt und so die vorhandenen begrenzten Ressourcen besser nutzt. Unter<br />
der Patenschaft der Pflegeeinrichtungen sollten Betreuungsdienste eingerichtet werden, die<br />
pflegende Angehörige an einem ganzen oder halben Tag vertreten und diesen Angehörigen<br />
damit Gelegenheit für persönliche Dinge zu geben. Unter dem Namen EPAF hat die Ökumenische<br />
Diakoniestation bereits einen Anfang gemacht.<br />
Ein weiterer Besuchsdienst könnte immobil gewordene Senioren zu Veranstaltungen und<br />
Ausflügen begleiten. Die Besuche bei hohen Geburtstagen von Vertretern des Magistrats,<br />
der Ortsbeiräte, der Kirchen, des Seniorenbeirats und der Vereine sind ein typisches Beispiel<br />
für die Notwendigkeit einer Vernetzung. Bei entsprechender Absprache könnte die<br />
freiwerdende Kapazität dazu genutzt werden, durch Besuche im Alltag von Mobilitätseingeschränkten<br />
der Vereinsamung dieser Menschen entgegen zu wirken. An allen diesen Beispielen<br />
können sich auch andere Bevölkerungsgruppen im Sinne generationsübergreifender<br />
Projekte beteiligen.<br />
Ein weiteres Tätigkeitsfeld öffnet sich mit Aktivitäten zu alternativen gemeinschaftlichen<br />
Wohnformen (siehe Kapitel Wohnen im Alter). In Wohn-, in Haus- und in Siedlungsgemeinschaften,<br />
altershomogen oder generationenübergreifend, ist immer das Prinzip der<br />
Nachbarschafts- und der familiären Hilfe tragendes Element. Das eigene Leben wird mit<br />
Unterstützung der Nachbarn selbst organisiert und professionelle Hilfe nur im wirklichen<br />
Notfall in Anspruch genommen.<br />
Das Verbleiben in der eigenen Wohnung setzt weitgehende Barrierefreiheit für das höhere<br />
Alter des Bewohners voraus. Eine kompetente Beratung für die Wohnungsanpassung könnte<br />
von Ruheständlern aus den Bauberufen und aus der Kaufmannschaft erfolgen.<br />
Ein drittes Tätigkeitsfeld, das der Bearbeitung bedarf, ist die Integration in dreierlei Hinsicht.<br />
Dies bezieht sich auf das mentale Zusammenführen der 4 Stadtteile zur Gesamtstadt, auf<br />
das Zusammenwirken der Generationen und die Einführung von (ehemaligen) Migranten in<br />
die städtische Gesellschaft. Im Falle der Migranten, speziell auch für die inzwischen ins<br />
Seniorenalter Gekommenen, sollten Gesprächskreise zusammen mit deutschsprachigen<br />
Friedrichsdorfern eingerichtet werden, die dann von Freiwilligen weitergeführt werden können.<br />
Das Gleiche gilt für Ausflugsfahrten in die Umgebung, damit auch junge wie alte Ausländer<br />
ihre neue Heimat kennen lernen. Der Ausländerbeirat sollte hierbei aktiv mitwirken.<br />
Generationenübergreifende Projekte existieren bereits bei der Hausaufgabenbetreuung und<br />
den Lesepatenschaften. Weitere Projekte könnten in der Beratung von Jugendlichen vor<br />
deren Schulabschluss und ihre weitere Betreuung während der Ausbildung durch Ältere<br />
wie auch ein Internetcafé mit Jung und Alt bestehen. Geeignete Räumlichkeiten sind in der<br />
„Taunusresidenz“ entstanden. Vorstellbar sind auch Projekte, wie Erziehungsberatung von<br />
älteren, erfahrenen Müttern für junge Mütter und die Hausaufgabenbetreuung.<br />
Für das Zusammenwachsen der Stadtteile sollten übergreifende Einrichtungen wie Vereinsringe<br />
und Vereine, die mehrere Stadtteile umfassen, geschaffen sowie gemeinsame Nutzung<br />
von Einrichtungen sowie die Durchführung gemeinsamer Projekte durch Vereine aus allen<br />
Stadtteilen angestrebt werden.<br />
Weitere Tätigkeitsfelder wären die Beratung durch pensionierte Experten u.a. bei Existenzgründungen<br />
nach dem Muster des SES (Seniorexpertenservice) des Bundes, der jetzt eine<br />
Niederlassung beim Hochtaunuskreis gegründet hat, die Einrichtung einer Hobbybörse, mit<br />
der man Gleichgesinnte für seine Interessen suchen und finden kann, sowie Kulturinitiativen<br />
wie sie mit dem Verein Lebendiges Köppern, der Gründung des Kunstvereins, der existierenden<br />
MBW und der Musikschule, dem Museum Seulberg und in der Seniorenwerkstatt bereits<br />
in Angriff genommen wurden.<br />
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