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Funktionskontrolle von bepflanzten und unbepflanzten Bodenfiltern ...

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Tab. 10: Beziehung <strong>von</strong> Keimzahlen zum Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/TROPHIENSYSTEM, VERS. 29.01.2009]<br />

Oligotroph Mesotroph Eutroph Hypertroph<br />

KbE (n x ml -1 ) < 10 3 10 4 10 5 >10 5<br />

Es ist bekannt, dass die mikrobiologische Eliminationsleistung bepflanzter <strong>Bodenfiltern</strong> die <strong>von</strong><br />

Kläranlagen deutlich übertreffen. Neben der Filtration der Mikroorganismen beruht der<br />

antibiotische Effekt der Bepflanzung auf der Sauerstoffvermittlung an das Wasser oder auf<br />

mikrobioziden Exkreten aus Wurzeln, Rhizomen oder Halmen [SEIDEL, K., 1962]. Auch Biofilme,<br />

die sich in variierender Artenzusammensetzung, Zelldichte <strong>und</strong> Aktivität der Mikroorganismen<br />

prinzipiell in allen abwasserdurchströmten Bereichen eines Bodenfilters finden, sind auf Gr<strong>und</strong><br />

antagonistischer Beziehungen in der Lage, Pathogene <strong>und</strong> Viren zu eliminieren.<br />

Dabei liegt die Reduktion aller wichtigen Indikatorkeime bei einstufigen <strong>Bodenfiltern</strong><br />

durchschnittlich bei zwei Zehnerpotenzen <strong>und</strong> erhöht sich bei einer mehrstufigen<br />

Anlagenkonfiguration auf bis zu fünf Zehnerpotenzen. Besonders nachgeschaltete Bodenfilter<br />

<strong>und</strong> längere Aufenthaltszeiten sind kostengünstige <strong>und</strong> energiearme Varianten zur Einhaltung<br />

<strong>von</strong> Hygieneparametern [UBA, 2003].<br />

KbE (Reduktion %)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

KbE: 2,2 x 10 4 x ml -1<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

KbE: 2,1 x 10 3 x<br />

1<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

17<br />

KbE: 4,2 x 10 6 x ml -1<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

* 161,9<br />

KbE: 5,2 x 10 4 x ml -1<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 14: Keimzahlreduktion verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong><br />

„Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

10.1 Halenreie<br />

Durch Mitteln der noch im auszählbaren Bereich liegenden Proben erhält man im RHB eine<br />

Gesamtkeimbelastung <strong>von</strong> ungefähr 22400 Keimen pro ml. Diese hohe Keimzahl im RHB<br />

entspricht einem kommunalen Rohabwasser [UBA, 2003]. Ursache dürfte die heterogene<br />

Komposition des Zuflusses sein, der sich neben dem Straßenabfluss aus den organischen<br />

Abfällen des benachbarten Marktplatzes zusammensetzt.<br />

Die Auswertung der geklärten Probe in den Filterabläufen ergibt nur noch eine Keimzahl <strong>von</strong><br />

circa 2000 - 3000. Somit erreicht der bepflanzte Bodenfilter in Bezug auf die Hygienisierung<br />

einen sehr guten Wirkungsgrad <strong>von</strong> über 85%. Dies entspricht Beobachtungen an dem<br />

Mischwasser-RBF „Hartum“, wo sich die KbE während der Filterpassage ebenfalls um eine<br />

Zehnerpotenz verringerten [NAMUTH, M., 2006].<br />

Gr<strong>und</strong>legend ist festzustellen, dass die Gesamtkeimzahl nicht den seuchenhygienisch höchsten<br />

Anforderungen entspricht, zumal die Einleitung in den hydraulisch leistungsschwachen <strong>und</strong><br />

umwelthygienisch belastungsempfindlichen Bachoberlauf der Gussau geschieht.

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