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Funktionskontrolle von bepflanzten und unbepflanzten Bodenfiltern ...

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Diese Verkrustung wird nicht durch die Aktivität <strong>von</strong> Pflanzenwurzeln aufgebrochen, so dass<br />

langfristig eine Kolmation des Filters zu erwarten ist. Dieser Prozess ist nur durch regelmäßige<br />

Reinigung des RKB zu vermeiden.<br />

2. Hydraulischer Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert)<br />

Die Wasserdurchlässigkeit des Sickerraumes ist eine wesentliche quantitative <strong>und</strong> qualitative<br />

Anforderung für die Leistungsfähigkeit <strong>von</strong> <strong>Bodenfiltern</strong>. Sie wird durch den<br />

Durchlässigkeitsbeiwert kf (DIN 18130-1) beschrieben, wobei Werte <strong>von</strong> 10 -4 bis 10 -6 m x sec -1<br />

durchlässige Substrate charakterisieren. Entsprechend liegt der versickerungstechnisch<br />

relevante kf-Bereich zwischen 1,5 x 10 -4 – 1 x 10 -5 m x sec -1 [MUNLV, 2003] bzw. 1 x 10 -3 – 1 x<br />

10 -6 m x sec -1 [ATV, 2002].<br />

Halenreie<br />

Der aus der Sieblinie errechnete kf-Wert (nach Hazen; DIN 18123) liegt bei 5,61 x 10 -4 m x sec -1<br />

d.h. die Infiltrationskapazität des eingebauten Sandes liegt am oberen Optimum des<br />

empfohlenen kf-Bereichs. Diese sehr hohe primärkornbedingte hydraulische Leitfähigkeit lässt<br />

bei ungedrosseltem Abfluss eine sehr kurze Aufenthaltszeit des Sickerwassers erwarten. Die<br />

rein empirische Ermittlung der Sickerleistungen z.B. nach Beyer oder Hazen führt zu einer<br />

Überschätzung der Versickerungsleistung um eine 10er-Potenz, da sie sich auf<br />

wassergesättigte Verhältnisse bezieht [FEHR ET AL., 2003] <strong>und</strong> da sich in der Praxis durch die<br />

Einlagerung <strong>von</strong> partikulären Stoffen <strong>und</strong> Auflagen <strong>von</strong> Sedimenten bereits nach kurzer Zeit<br />

deutlich geringere Werte einstellen, die obendrein stark inhomogen sind [MUF, 2002].<br />

Dies bestätigen erste Untersuchungen der hydraulischen Infiltrationskapazität nach der<br />

sechsmonatigen Substratkonsolidierung (maschinelle Verdichtungen <strong>und</strong> natürliche Sackungen;<br />

Komposteinbau). Der aus der Sieblinie abgeleitete kf-Wert des reinen Sandes (5,61 x 10 -4 m x<br />

sec -1 ) liegt um r<strong>und</strong> eine Zehnerpotenz über der der zwischenzeitlich verdichteten, strukturierten<br />

<strong>und</strong> durchwurzelten sowie komposthaltigen Filteroberfläche (Doppel-Ringinfiltration nach DIN<br />

19682: 2,5 bzw. 6,9 x 10 -5 m x sec -1 ). Die in situ beobachteten Versickerungsraten entsprechen<br />

den gut untersuchten <strong>Bodenfiltern</strong> Geilenkirchen-Flahstrasse (2 x 10 -5 m x sec -1 ) [LIEBESKIND,<br />

M., 2001] sowie Sinsheim-Waldangelloch <strong>und</strong> Fulda-Fellenweg (3 x 10 -5 m x sec -1 ) [KASTING, zit.<br />

in: LIEBESKIND, M., 2001]. Das Absinken der Durchlässigkeit im Zusammenhang mit einem durch<br />

Überflutung verursachten Lufteinschluss [NAMUTH, M., 2006] scheint bei der „kontrollierten“<br />

Beschickung vernachlässigbar.<br />

Moorfleet<br />

Am un<strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter Moorfleet ergab die Bestimmung des Durchlässigkeitsbeiwertes<br />

mit der Doppel-Ringinfiltration einen Wert <strong>von</strong> 3,2 x 10 -4 m x sec -1 , was der<br />

Infiltrationsleistungdes Bodenfilters Alsdorf ähnelt (1 x 10 -4 m x sec -1 ) [KASTING, zit. in:<br />

LIEBESKIND, M., 2001] Dieser kf reflektiert die Dominanz der Grob- <strong>und</strong> Mittelsande im<br />

Einbaumaterial (kf mittelkörniger Sand: 10 -3 bis 10 -4 m x sec -1 ). Dank der sehr hohen<br />

Durchlässigkeit des Filtersandes weist dieser auch bei baubedingten Verdichtungen oder<br />

Kolmation ausreichend Reservekapazitäten für eine langfristige Infiltration auf. Mit der hohen<br />

Sickerleistung verb<strong>und</strong>en ist auch eine mögliche Verringerung der erforderlichen<br />

Bemessungsgröße.<br />

Nachteilig wirkt sich die sehr schnelle Infiltration jedoch auf die relevanten Reinigungsprozesse<br />

aus, da die Kontaktzeiten entsprechend eingeschränkt wird. Zudem besteht für gröberes<br />

Filtermaterial ein Problem mit der homogenen Verteilung der Beaufschlagung auf der<br />

Filterfläche [ATV, 2009].<br />

3. pH-Wert<br />

Der pH-Wert beeinflusst die Bindungsintensität vieler Wasserinhaltsstoffe, vor allem der<br />

Schwermetalle. Die Phasenverteilung gelöst / adsorbiert hängt im Besonderen vom pH des<br />

Mediums, aber auch <strong>von</strong> der Redoxspannung oder Komplexbildnern ab. Bei neutraler<br />

Bodenreaktion ist die Löslichkeit der Schwermetalle im Allgemeinen gering. Weiterhin reflektiert<br />

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