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Studienfuehrer Mathematik (PDF, 950,1 KB) - Institut für Mathematik ...

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7 Forschungs- und<br />

Studienschwerpunkte<br />

Die <strong>Mathematik</strong> wird – wie alle Wissenschaften – in feiner<br />

unterteilte Gebiete gegliedert. In diesem Abschnitt werden<br />

die im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Mathematik</strong> vertretenen Forschungs–<br />

und Studienschwerpunkte vorgestellt. Sie werden durch eine<br />

nicht fest organisierte Gruppe von <strong>Mathematik</strong>erinnen<br />

und <strong>Mathematik</strong>ern mit ähnlichem Fachinteresse vertreten,<br />

welche die Aufgabe haben, die Lehre auf ihrem Gebiet langfristig<br />

zu planen.<br />

Die vorwiegend anwendungsnahe Forschung am <strong>Institut</strong> fr<br />

<strong>Mathematik</strong> orientiert sich inhaltlich an den Ausrichtungen<br />

der vier bestehenden Arbeitsgruppen:<br />

- Diskrete und Algorithmische <strong>Mathematik</strong><br />

(einschließlich Algebra)<br />

- Geometrie und Mathematische Physik<br />

- Modellierung, Numerik, Differentialgleichungen<br />

- Stochastik und Finanzmathematik<br />

Die folgenden Beschreibungen der Forschungsschwerpunkte<br />

sind als einführende Informationen gedacht und erheben<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

In der Regel findet zum Semesterende eine ” Einführung in<br />

die Vertiefungsrichtungen“ statt. Dort stellen die jeweiligen<br />

Dozentinnen und Dozenten ihre Fachgebiete vor, erläutern<br />

aktuelle Vorlesungszyklen und geben Aufschluss über die<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Abschlussarbeit in ihrem Gebiet.<br />

Die meisten der in diesem Kapitel angegebenen vertiefenden<br />

Vorlesungen werden unregelmäßig angeboten. Vor der Planung<br />

der Vertiefungsrichtung sollten daher die entsprechenden<br />

Dozenten und Dozentinnen zu jeweiligen Möglichkeiten<br />

befragt werden.<br />

7.1 Diskrete und Algorithmische <strong>Mathematik</strong><br />

(einschließlich Algebra)<br />

Prof. Dr. S. Felsner,<br />

Prof. Dr. M. Grötschel,<br />

Prof. Dr. R. Möhring,<br />

Prof. Dr. M. E. Pohst,<br />

Prof. Dr. M. Skutella<br />

Fachbeschreibung<br />

Die Diskrete <strong>Mathematik</strong> hat sich aus klassischen Gebieten<br />

wie Kombinatorik, Graphentheorie und Logik unter Einbeziehung<br />

des algorithmischen Standpunktes zu einer Disziplin<br />

entwickelt, die Aspekte der Grundlagen und der angewandten<br />

Wissenschaften vereint. Im Grundlagenbereich<br />

gibt es reiche Wechselwirkungen mit Algebra, Geometrie<br />

und Topologie. Als angewandte Teilgebiete seien genannt:<br />

Kombinatorische Optimierung, Berechenbarkeit und Komplexitätstheorie,<br />

Graphen- und Netzwerkalgorithmen, Algorithmische<br />

Geometrie und Robotik, Kodierungstheorie und<br />

Datensicherheit, Algorithmische Zahlentheorie und Computeralgebra.<br />

In all diesen Gebieten ist die Diskrete <strong>Mathematik</strong><br />

Fundament und Wegbereiter <strong>für</strong> Anwendungen.<br />

Viele Fragestellungen der Informatik führen zu Problemen<br />

der Diskreten <strong>Mathematik</strong>, und umgekehrt führen neue Methoden<br />

der Diskreten <strong>Mathematik</strong> zu schnellen Algorithmen<br />

und Verfahren, die ihren unmittelbaren Niederschlag<br />

13<br />

in Anwendungen der Informatik, der Ingenieur- und anderer<br />

Wissenschaften finden. Genannt seien hier insbesondere:<br />

Telekommunikation, Verkehr, Logistik, Produktionsplanung,<br />

Robotik, Entwurf hochintegrierter Schaltkreise, Computergraphik,<br />

Kodierungsverfahren und Mustererkennung.<br />

Forschungsgebiete<br />

Kombinatorische Optimierung und Algorithmische<br />

Graphentheorie<br />

Bei der Kombinatorischen Optimierung geht es darum, aus<br />

einer Menge von endlich vielen Alternativen eine optimale<br />

bzw. möglichst gute auszuwählen. Typische Anwendungen<br />

sind etwa Verkehrs- und Tourenplanung (Umlaufplanung<br />

von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen im öffentlichen<br />

Nahverkehr, Fahrereinsatzplanung, innerbetriebliche Logistik,<br />

Bestimmung kürzester Verbindungswege), Konstruktion<br />

von Verbindungsnetzwerken (Auslegung kostengünstiger<br />

und ausfallsicherer Telefonnetze, Layoutplanung und Verdrahtung<br />

bei VLSI-Chips, Entwurf “guter” Verkehrsnetze),<br />

Reihenfolgeplanung (Fertigungsplanung in Betrieben, Planung<br />

großer Bauprojekte, Ausführung von Jobs in einem<br />

Rechnerbetriebssystem) und viele andere mehr.<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> solche Probleme ist, dass die Menge<br />

der Alternativen zu groß ist, um einfach durch vollständige<br />

Enumeration die beste Lösung zu finden. Um in vertretbarer<br />

Zeit (auf den verfügbaren Rechnern) eine akzeptable<br />

Lösung finden zu können, muss man also Einsichten in die<br />

kombinatorische Struktur des Problems haben und diese <strong>für</strong><br />

den Entwurf von Lösungsalgorithmen nutzen. Sehr oft lassen<br />

sich solche Probleme durch Graphen bzw. Netzwerke<br />

modellieren, so dass ein sehr großer Teil der Kombinatorischen<br />

Optimierung Beziehungen zur algorithmischen Graphentheorie<br />

hat. Ziel der Forschung in diesem Gebiet ist<br />

einerseits die grundlagenorientierte Untersuchung geeigneter<br />

abstrakter Probleme, die typische, in den Anwendungen<br />

auftretende Charakteristika modellieren, sowie andererseits<br />

die Anwendung der hieraus gewonnenen Erkenntnisse.<br />

Hierzu werden im Hauptstudium die Studienschwerpunkte:<br />

– ” Algorithmische Diskrete <strong>Mathematik</strong>“ (<strong>Mathematik</strong>,<br />

Techno- und Wirtschaftsmathematik)<br />

– sowie, in Kombination mit der Numerik, ” Optimierung“<br />

(nur Techno- und Wirtschaftsmathematik)<br />

angeboten.<br />

Diskrete Strukturen Das Gebiet Diskrete Strukturen<br />

steht <strong>für</strong> kombinatorische Untersuchungen von meist endlichen<br />

Objekten, zum Beispiel von Permutationen, Graphen<br />

oder Mengensystemen. Die Fülle der leicht verständlichen<br />

Fragen und überraschenden Methoden zu ihrer Beantwortung<br />

tragen viel zur Faszination dieser Disziplin bei. Zusätzliche<br />

Motivation <strong>für</strong> das Gebiet folgt aus der Tatsache, dass<br />

die hier untersuchten Objekte als Modelle in verschiedensten<br />

Anwendungsproblemen genutzt werden.<br />

Ihre historischen Wurzeln hat diese mathematische Disziplin<br />

in sporadischen Beiträgen unterschiedlichster Art. Während<br />

sich die Graphentheorie zunächst hauptsächlich an Fragen<br />

der Kombinatorischen Topologie (z. B. dem Vierfarbenproblem)<br />

entfaltete und Abzähltheorie sich aus Problemen<br />

der Analysis entwickelte, ist die aktuelle Entwicklung stark<br />

durch Fragen aus Geometrie, Optimierung, Informatik und

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