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Dom-Magazin - Der Dom

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4<br />

Patron gegen Nierenleiden<br />

Fenster der Kapelle des Bischofshauses zeigt Leben und Wirken des heiligen Liborius<br />

Hier eine Zwischenüberschrift<br />

Das Titelbild zeigt – neben dem <strong>Dom</strong> – eines der Fenster<br />

der Kapelle im Erzbischöflichen Palais. Die Fenster<br />

gestaltete der 1923 in Unna-Massen geborene Wilhelm<br />

Buschulte, einer der bedeutendsten Künstler der deutschen<br />

Glasmalerei im 20. Jahrhundert. Bildthema dieses<br />

Fensters ist das Leben und Wirken des Schutzpatrons<br />

der Kirche von Paderborn, des Heiligen Liborius.<br />

In den sechs Feldern ist die Gestalt des hl. Bischofs Liborius<br />

zu sehen, jeweils eingebunden von dichten, strauchartigen<br />

Hainen. Dies könnte einerseits als Sinnbild für den Lebensraum<br />

stehen, in dem Liborius seine Missionsarbeit in dem<br />

noch weitgehend heidnischen, von Naturheiligtümern<br />

geprägten Gallien im 4. Jahrhundert versieht, andererseits<br />

aber auch für den „aufblühenden Glauben“ im Gebiet seines<br />

Bistums.<br />

Im dem oberen rechten Feld ist eine dreiköpfige Zuhörergruppe<br />

zu sehen, die Buschulte gleichsam aus dem<br />

dichten Gebüsch herauswachsen lässt: Ihre Augen sind aufmerksam<br />

auf den Bischof gerichtet. Allein eine Frau schaut<br />

aus dem Bild heraus auf den Betrachter. Sie richtet aber<br />

ihre Sinne ebenso ganz auf den Verkünder der neuen Lehre<br />

aus, in dem sie ihre Hand an das Ohr führt, um zu hören,<br />

welche Botschaft von dem Bischof von Le Mans ausgeht.<br />

Liborius weist mit seiner Rechten auf die Heilige Schrift,<br />

blickt quasi in den Kapellenraum hinein und nimmt somit<br />

auch uns als Zuhörer mit auf.<br />

In den beiden darunter liegenden Bildern ist Liborius als<br />

Seelsorger, Wundertäter und Vater der Armen charakterisiert.<br />

Einem vor ihm knieenden Gläubigen legt er die Hand<br />

auf. Einem armen, fast nackten und ausgemergelten Menschen<br />

neigt er sich zu und reicht ihm eine Speise.<br />

Zwar sind Berichte aus zeitgenössischen Quellen über<br />

den heiligen Liborius, der als vierter Bischof in Le Mans<br />

segensreich wirkte, eher spärlich überliefert, doch die<br />

Tradition hebt sein Wirken insbesondere auch in seinem<br />

Bemühen um eine würdige Feier des Gottesdienstes hervor.<br />

Stellvertretend dafür gilt das linke untere Bild, das den<br />

Bischof mit dem Messkelch in Händen zeigt.<br />

Die geläufigste Liboriusdarstellung, wie sie weit über<br />

die Bistumsgrenzen hinaus bekannt ist, setzt Wilhelm<br />

Buschulte in die Mitte der linken Fensterbahn. Mit seinem<br />

persönlichen Attribut, dem Buch mit den (Nieren-)Steinen,<br />

das man so in der Verbindung mit Liborius erst aus der<br />

Spätgotik kennt, tritt uns unser Bistumsheiliger als Patron<br />

gegen Nierenleiden entgegen.

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