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Fledermäuse Mengeringhausen Endbericht 29.02.2012 - Bad Arolsen

Fledermäuse Mengeringhausen Endbericht 29.02.2012 - Bad Arolsen

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Fledermauskundliches Gutachten zum geplanten Windpark <strong>Mengeringhausen</strong><br />

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realisierten Flächenverluste durch Baustraßen und Baueinrichtungsflächen relevant, da sie zu<br />

irreversiblen Verlusten von Habitatflächen für <strong>Fledermäuse</strong> führen. Artenschutzrechtlich relevant ist<br />

dies dann, wenn die betroffenen Flächen als essentieller Nahrungsraum dienen oder von<br />

<strong>Fledermäuse</strong>n genutzte Höhlenbäume von den Fällungen betroffen sind.<br />

Störwirkungen: Lichtkegel von Bauscheinwerfern und Baumaschinenlärm führen zu einem<br />

Meidungsverhalten u.a. der genannten Arten. Bei fortgesetzter Störwirkung durch Licht- und<br />

Lärmemissionen können die betroffenen Waldflächen gemieden werden und damit als Nahrungsraum<br />

zeitweise verloren gehen. Erheblich wird eine solche Störwirkung dann, wenn essentielle<br />

Nahrungsräume während der Wochenstubenperiode dauerhaft oder regelmäßig betroffen sind.<br />

5.1.2. Anlagenbedingte Auswirkungen<br />

Anlagenbedingte Auswirkungen sind solche, die auf das Vorhandensein des Bauobjektes an sich<br />

zurückzuführen sind. Die wesentliche Auswirkung auf <strong>Fledermäuse</strong> ist der direkte Verlust von<br />

Habitatflächen, v.a. Quartierbäume und Nahrungsräume. Der anlagebedingte Flächenverlust pro<br />

Anlage beträgt bei dem vorliegenden Vorhaben rd. 0,5 ha (in Abhängigkeit der benötigten Flächen für<br />

den Wegeneubau).<br />

Lebensraum- und Flächenverlust: Sind Kernlebensräume betroffen, wie z. B. Wochenstuben-<br />

zentren von <strong>Fledermäuse</strong>n, können bereits geringe Habitatverluste erhebliche Auswirkungen auf die<br />

lokale Population haben.<br />

Der Verlust von reinen Nahrungshabitaten durch die Überbauung ist eine Beeinträchtigung, die<br />

allerdings aufgrund der vergleichsweise geringen Flächeninanspruchnahme pro Standort bei Arten mit<br />

großen Aktionsräumen oder Arten mit günstigem Erhaltungszustand nicht zu einer erheblichen<br />

Beeinträchtigung führt, sofern Ausweichhabitate zu Verfügung stehen oder zeitnah entwickelt werden.<br />

5.1.3. Betriebsbedingte Auswirkungen<br />

Betriebsbedingte Auswirkungen des Projektes sind solche, die durch den Betrieb der<br />

Windenergieanlagen (Rotorbewegung, Beleuchtung) sowie durch Unterhaltungsmaßnahmen wie<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten ausgelöst werden und zu nachteiligen Auswirkungen auf die<br />

<strong>Fledermäuse</strong> führen können.<br />

Kollisionstod von <strong>Fledermäuse</strong>n: Für den Kollisionstod von <strong>Fledermäuse</strong>n ist die Rotorbewegung<br />

von Relevanz. Nachteilige Schallemissionen im Ultraschallbereich, die ein Meideverhalten verursachen<br />

oder Schall, der zur akustischen Maskierung von Beutetieren führt, sind nicht vorhanden. Lichtquellen,<br />

die ein Meideverhalten verursachen oder eine Lockwirkung erzielen, sind ebenfalls für <strong>Fledermäuse</strong><br />

nicht relevant. Diskutiert werden die Bildung von Wärmeglocken und damit eine Konzentration von<br />

Insekten, die wiederum <strong>Fledermäuse</strong> anlocken könnten (Ahlèn 2002), allerdings kann dies durch<br />

aktuelle Forschungen bislang nicht belegt werden.<br />

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Institut für Tierökologie und Naturbildung

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