Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin - Fachbereich ...
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Schlüsseltexte werden digitalisiert und aufbereitet im Internet zur Verfügung gestellt. Es entsteht so<br />
neben <strong>der</strong> Buchpublikation ein wichtiges und umfängliches Forschungsinstrument für Mittelalter- und<br />
Frühneuzeitforschung, zugleich ein Bildcorpus zur Frühgeschichte mo<strong>der</strong>ner bildlicher Dokumentation.<br />
In Kooperation mit Foto Marburg, För<strong>der</strong>ung beantragt<br />
Dr. Ulrike Boskamp,<br />
Kennerschaft und Karikatur im Dresden des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts (Habilitation)<br />
Mit dem noch unveröffentlichten Werkkatalog <strong>der</strong> Radierungen Matthias Oesterreichs (1726-1778) ist das<br />
zum größten Teil völlig unbekannte Oeuvre dieses Künstlers erstmals erschlossen worden. Eine Analyse<br />
dieser Bildproduktion in Venedig, Rom, Dresden und zuletzt in <strong>Berlin</strong> eröffnet eine frische Perspektive auf<br />
Karikatur und Capriccio im mittleren 18. Jahrhun<strong>der</strong>t und ihren Gebrauch im internationalen Umfeld des<br />
Dresdner Hofs.<br />
Dr. Ulrike Boskamp,<br />
Bildspionage (Monographie)<br />
Spätestens seit <strong>der</strong> Renaissance sind Landschaften in militärischer Absicht aufgezeichnet worden. Seit<br />
dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t sind Übergriffe auf reisende Landschaftszeichner durch wütende Einheimische<br />
überliefert. Künstler haben solche traumatischen Erfahrungen in Wort und Bild festgehalten. Das Projekt<br />
über die Bildproduktion reisen<strong>der</strong> Zeichner ist im Spannungsfeld zwischen Militär, Landschaft und<br />
Phantasma angesiedelt.<br />
Prof. Dr. Werner Busch,<br />
Carl Gustav Carus (Kolloquium und Ausstellung, in Kooperation mit <strong>der</strong> Gemäldegalerie SMPK,<br />
<strong>Berlin</strong> und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)<br />
In Zusammenarbeit mit den Museen in Dresden und <strong>Berlin</strong> hat es ein umfangreiches Kolloquium und eine<br />
große Ausstellung in Dresden und <strong>Berlin</strong> gegeben, die in nicht da gewesenen Umfang die unterschiedlichen<br />
Facetten von Carus’ Aktivitäten verfolgt haben. Carus als Künstler, als Kunsttheoretiker, Arzt, Psychologe,<br />
Naturwissenschaftler, als zwischen Klassizismus und Romantik Schwanken<strong>der</strong>, als Schriftsteller und nicht<br />
zuletzt vielleicht nach Goethe und Humboldt letzter Universalgelehrter – all das war Thema und fand seinen<br />
Nie<strong>der</strong>schlag in zwei dicken Bänden. Damit gewinnt eine <strong>der</strong> bedeutendsten Figuren des deutschen 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts erstmals wirkliche Konturen.<br />
Prof. Dr. Werner Busch,<br />
Das unklassische Bild. Von Tizian bis Constable und Turner (Monographie)<br />
Unser Begriff von Kunst ist bis heute, ob wir es wollen o<strong>der</strong> nicht, von den Vorstellungen klassischidealistischer<br />
Kunsttheorie geprägt, orientiert an platonischem und aristotelischem Gedankengut. Die<br />
Theoriebildung von Alberti bis Bellori bildete die Basis für alle akademische Kunstauffassung. Doch daneben<br />
hat es eine zweite Tradition <strong>der</strong> Kunst gegeben, die deswegen nie im Zusammenhang geschil<strong>der</strong>t wurde,<br />
weil sie keine eigenständige Theorie hervorgebracht hat: die Tradition <strong>der</strong> Kunst, die mit malerischen<br />
Mitteln unmittelbar auf <strong>der</strong> Leinwand entstanden ist, ohne breite Vorstudien, ohne definitive Vorstellungen<br />
vom Aussehen des endgültigen Werkes. Wobei schon <strong>der</strong> Begriff „endgültig“ falsch ist. Denn die Werke<br />
dieser Künstler – Giorgione, Tizian, Rembrandt, Constable und Turner werden hier untersucht, doch wäre<br />
etwa auch Velazquez zu dieser Tradition zu zählen – zielen nicht auf Vollendung im klassischen Sinn.<br />
Sie eröffnen den Betrachtenden Vorstellungsräume, for<strong>der</strong>n ihren Anteil ein, ohne sie abschließend zu<br />
bestimmen. Es wurde versucht diese Kunsttradition zu charakterisieren und ihre Geschichte zu schreiben,<br />
immer vor <strong>der</strong> Folie klassischer Kunstauffassung.