Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin - Fachbereich ...
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Prof. Dr. Ulrike Heinrichs,<br />
Auge und Wissen. Farbe in <strong>der</strong> Malerei des späten Mittelalters im Spannungsfeld von<br />
Bil<strong>der</strong>fahrung und enzyklopädischem Wissen (Monographie)<br />
Im Fokus steht die Rolle <strong>der</strong> Farbe in Prozessen des Wandels und <strong>der</strong> Ausdifferenzierung von Formen<br />
<strong>der</strong> Bildlichkeit und Konzepten des Sehens, wobei das späte Mittelalter erstmals als eine Sattelzeit in <strong>der</strong><br />
Geschichte des künstlerischen Farbgebrauchs konturiert werden soll. Neben exemplarischen Fallstudien<br />
zur Glasmalerei und Tafelmalerei des 13. bis 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts wird eine systematische Untersuchung zu<br />
den Illustrierungen enzyklopädischer Handschriften erstellt, die Farbe, das Farbensehen und den Gebrauch<br />
von Farbe thematisieren. Im Rahmen einer interdisziplinären Kooperation wird das in enzyklopädischen<br />
Texten und Naturtraktaten überlieferte Wissen über Farbe mit Blick auf seine theoretischen Hintergründe<br />
neu aufgeschlossen. Merkmale eines epochalen Wandels in <strong>der</strong> Wissenskultur im Sinne eines ersten<br />
„iconic turn“ werden greifbar, indem sich das von <strong>der</strong> Malerei gestiftete Farbensehen als Medium und<br />
Modell <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Welt wie <strong>der</strong> Sondierung kognitiver und emotionaler Erfahrungen erweist.<br />
In Kooperation mit: Equipe de recherche labellisée de médiévistique (ERL 7229) Centre National de la<br />
Recherche Scientifique (CNRS)-Université de Nancy 2, Atelier Vincent de Beauvais (encyclopédisme<br />
et transmission des connaissances), (Leitung: Isabelle Draelants Dr. HDR, chargée de recherches au<br />
CNRS), För<strong>der</strong>ung beantragt.<br />
Prof. Dr. Ulrike Heinrichs,<br />
Bildformen und Produktionsverfahren im Funktionsspektrum monumentaler Gemäldezyklen am<br />
Oberrhein (1430-1530) (Monographie)<br />
Das Projekt initiiert eine komparatistische Studie in produktions- und rezeptionsgeschichtlicher Sicht zu<br />
Werken großformatiger Tafelmalerei und Glasmalerei am Oberrhein zwischen ca. 1430 und 1530. Mit Blick<br />
auf die Interrelationen zwischen Tafelmalerei und Glasmalerei und unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung von<br />
Techniken <strong>der</strong> Planung und des Ideentransfers sowie von Kolorit und Malfaktur widmet sich das Projekt<br />
den Valenzen des Betrachterbezuges sowie <strong>der</strong> gruppen- o<strong>der</strong> personenspezifischen Repräsentation<br />
und Didaxe monumentaler Gemäldezyklen in liturgischen Räumen. Fragen zu Innovation und Tradition<br />
werden neu ausgelotet unter dem Aspekt <strong>der</strong> spezifischen „Intermedialität“, „Präsenz“ und „Lebendigkeit“<br />
<strong>der</strong> monumentalen Malerei des späten Mittelalters in den Koordinaten ihrer Produktion, Vermittlung und<br />
Funktion.<br />
In Kooperation mit: Forschungszentrum für mittelalterliche Glasmalerei in Freiburg (Corpus Vitrearum<br />
Deutschland, Arbeitsstelle <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und <strong>der</strong> Literatur Mainz)<br />
Prof. Dr. Eberhard König,<br />
Der Horizont und die Möglichkeiten von Bild-Erzählung (Monographie)<br />
Die Kunstgeschichte hat zugelassen, dass Albrecht Koschorke „Die Geschichte des Horizonts“ schreiben<br />
konnte und damit einen Ausschnitt von dem, was das Phänomen Horizont in den Bildkünsten ausmacht,<br />
als ein Ganzes präsentierte. In meinem kunsthistorischen Forschungsprojekt soll<br />
es darum gehen, neben die seit hun<strong>der</strong>t Jahren um Augpunkt und Fluchtpunkte bemühten Ansätze und<br />
neben die von Koschorke entwickelten theologischen und poetologischen Erklärungsmuster eine Lehre<br />
von <strong>der</strong> Arbeit des Malers zu setzen. Der kann - wie die Frühzeit <strong>der</strong> Landschaftsmalerei ebenso wie die<br />
Endphase am Übergang zur Mo<strong>der</strong>ne zeigt - den Horizont so einrichten, dass die Bildfläche ganz seinen<br />
Erkundungen dient; er kann sich aber auch in <strong>der</strong> Gleichsetzung des eigenen Horizonts mit dem des<br />
Betrachters einer Rhetorik bedienen, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Blick auf Natur und Mensch keineswegs auf Nachahmung,<br />
son<strong>der</strong>n auf bewusst irreführende Inszenierung angelegt ist.