Ausgabe 3 / 2009 - Mailänder Ingenieur Consult GmbH
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der Bohrstelle kann zu Beeinträchtigungen nachtaktiver<br />
Tierarten wie Fledermäusen führen.<br />
Einige der Bohrplätze, die GeoEnergy in die Genehmigungsverfahren<br />
eingebracht hat, liegen am Rande<br />
oder sogar direkt in Vogelschutz- und Fauna-Flora-<br />
Habitat-Gebieten. So war das Fachwissen der Geoökologen<br />
von <strong>Mailänder</strong> <strong>Consult</strong> für die Erstellung der<br />
Verträglichkeitsstudien gefragt.<br />
„Die Richtlinien der EU zum Schutz von Lebensräumen<br />
und Arten sind sehr streng“, sagt Projektleiter<br />
Schaal. „Andererseits ist Geothermie für Natur und<br />
Umwelt eigentlich sehr verträglich“, findet er. Selbst<br />
in einem Gebiet in dem stark gefährdete und sehr<br />
lärmempfindliche Vogelarten wie der Wachtelkönig<br />
nisteten, konnte am Ende der Nachweis erbracht werden,<br />
dass mit nur geringen Auflagen gebohrt werden<br />
kann.<br />
Und auch im laufenden Betrieb lassen sich Geothermie-Kraftwerke<br />
wesentlich besser in die Umwelt integrieren,<br />
als etwa Kohlekraftwerke. Allenfalls ein<br />
gewisser Geräuschpegel der Kühlsysteme sei zu verzeichnen,<br />
so Schaal.<br />
„Es ist derzeit trotzdem nicht leicht, die Bevölkerung<br />
von einem solchen Kraftwerk zu überzeugen“, sagt<br />
Ulrich Lotz. Die Bevölkerung sei meist skeptisch, weil<br />
das Kraftwerk kaum Arbeitsplätze schaffe. Zudem<br />
gibt es seit entsprechenden Vorfällen in Basel auch die<br />
Angst, die Bohrungen könnten Erdbeben auslösen.<br />
Diese Sorge sei bei fachgerechten Bohrungen jedoch<br />
unbegründet, versichert Lotz.<br />
Dass es auch anders sein kann, zeigt das Städtchen<br />
Brühl. Dort hat der Bürgermeister den Pioniercharakter<br />
einer solchen Anlage erkannt und das Projekt nach<br />
Kräften gefördert. Nach heutiger Planung wird dort<br />
bald das erste Geothermie-Kraftwerk von GeoEnergy<br />
stehen.<br />
3D-Bilder weisen den Weg zu den heißen Gesteinsschichten. Vor der<br />
Bohrung wird der Boden mit Seismikuntersuchungen erkundet.<br />
Links:<br />
Bohrtechnische Detailplanung mit Störungszonen und Zielhorizonten.<br />
Rechts:<br />
Geologisches Modell der Thermalwasser-Reservoire mit geplantem<br />
Verlauf von Förderbohrungen.<br />
11 • <strong>Mailänder</strong> <strong>Consult</strong>