Ausgabe 3 / 2009 - Mailänder Ingenieur Consult GmbH

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12 • Mailänder Consult Karlsruhe Neue Bäume für die Tram Auch beim öffentlichen Nahverkehr kommt die Umwelt nicht ungeschoren davon. Mailänder Consult sorgt dafür, dass sich die Eingriffe in Grenzen halten. Zu manchen Tageszeiten zieht sich durch die Karlsruher Innenstadt ein schier endloser Wurm gelber Straßen- und Stadtbahnen. Schon lange hat die Stadt erkannt, dass ein zweiter Betriebshof notwendig geworden ist, um die Fußgängerzone wenigstens von unnötigen Leerfahrten zu entlasten. Im vergangenen Dezember wurde nun der Betriebshof Gerwigstraße eröffnet: Zwölf Abstellgleise, Wartungshallen und Betriebsgebäude finden sich auf einem 36.000 Quadratmeter großen Areal. Damit wird vor allem der Betriebshof West entlastet und rund 20.000 Leerfahrten jährlich eingespart. Mailänder Consult hat den Umbau von Anfang an umweltplanerisch begleitet. Das ist schon eine Weile her und Projektleiter Thomas Knaisch muss die Details erst noch einmal in den Unterlagen nachschauen. projekte Denn die Umweltverträglichkeitsstudie und der Landschaftspflegerische Begleitplan, die Mailänder für den Ausbau des Betriebshofs und seiner Zulaufstrecken erstellt hat, sind bereits seit 2001 abgeschlossen. Doch die Stadt musste lange auf versprochene Zuschüsse des Landes warten, bis 2006 endlich mit der Erweiterung begonnen werden konnte. Auch hier war Mailänder mit der abfalltechnischen Bewertung der Aushubmassen beteiligt. Für die Arbeit der Umwelt- und Landschaftsplaner war klar: In der Stadt stehen andere Schutzgüter im Vordergrund als in der freien Natur. „In der Stadt geht es vor allem um das ,Schutzgut Mensch’”, sagt Knaisch. „Wir müssen die Auswirkungen durch Lärm und Erschütterungen sowie mögliche Beeinträchtigungen von Baudenkmälern untersuchen“. Auch der Erhalt des Baumbestands sei ein wichtiges Ziel. Für den Ausbau des Straßenbahndepots mussten dennoch 30 Bäume gefällt werden, die nur an anderer Stelle ersetzt werden konnten. Zusätzlich wurden große Teile der Depotdächer begrünt und mit Solarzellen ausgestattet. Schon bald kommen auf den gerade eingeweihten Betriebshof neue Aufgaben zu. Er wird Ausgangspunkt einer neuen Straßenbahnlinie, die vom Osten der Stadt über Schlachthausstraße und Ludwig- Erhard-Allee bis in die Südstadt reichen wird und dabei auch den neuen Stadtteil Südoststadt an das Nahverkehrsnetz anbindet. Auch für diese neue Straßenbahntrasse, für die das Genehmigungsverfahren unmittelbar bevorsteht, hat Mailänder Consult die erforderlichen Umweltplanungen durchgeführt. Baubeginn für die neue Linie soll schon im nächsten Jahr sein.
Was macht eigentlich… Walter Dutzi …bei Mailänder Consult? Es ist schon der x-te Entwurf. Bei Schifferstadt in der Pfalz wird die Linienführung einer Bahntrasse begradigt und Walter Dutzi soll die Pläne für die ökologischen Kompensationsmaßnahmen vorlegen. Dieses Mal haben die Umweltbehörden Bauchgrimmen mit Dutzis Vorschlägen. Davor waren es Landwirte, die sich gewehrt hatten, dass nach den ersten Plänen aus ihren Gemüsefeldern Biotope gemacht werden sollen. Nun wird Walter Dutzi alle neuen Einwände in einem weiteren Entwurf zusammenfassen. Am Ende muss ein Kompromiss gefunden werden, mit dem alle leben können. Analysen fertigen, Berichte schreiben und Kompensationspläne erstellen, das sind die täglichen Aufgaben von Walter Dutzi. Seit 11 Jahren ist der Landschaftsarchitekt bei Mailänder, und die Gestaltung von naturnahen Flächen mit großer Artenvielfalt ist ihm ein großes Anliegen. Doch vor diesen Erfolg haben die Gesetze und Verordnungen eine Menge Papierkram gesetzt. Manchmal sei es schon spannend, sagt Dutzi, wie unterschiedlich die Reaktionen von Behörden, Umweltverbänden und dem Kunden sein können, wenn er seine Kompensationsmaßnahmen vorstellt. „Man muss halt alle Beteiligten an einen Tisch be- porträt kommen“. Stille Diplomatie ist die Stärke des 48-jährigen, der ungern große Worte um seine Arbeit macht. Walter Dutzi studiert nach einer Landschaftsgärtnerlehre in Nürtingen und wird zunächst Diplomingenieur Landespflege. Während dieser Zeit verbringt er ein Semester im Lake District in Nordengland. Nach ersten Stationen bei einem Landschaftsarchitekten und einem Ingenieurbüro in Karlsruhe kommt er 1998 zu Mailänder Consult und ist dort heute der einzige Mitarbeiter mit dem Titel Landschaftsarchitekt. Die Gestaltung von Parks oder Gärten, wie man sich den Beruf eigentlich vorstellt, kommt in Dutzis täglicher Arbeit dagegen selten vor. „Das Kreative kommt etwas zu kurz“, gesteht Dutzi. Aber er vermisse das nicht. Stattdessen zieht er die Befriedigung daraus, bei Projekten Umweltaspekte und das Ziel der Auftraggeber ins rechte Gleichgewicht zu bringen. Harmonie ist auch bei seinem großen Hobby wichtig, der Mandolinen-Musik. Im Orchester des Karlsruher Mandolinen- und Gitarrenvereins und in einer Irish- Folk-Band kann man ihn in Karlsruhe und Umgebung spielen hören. Den Rest seiner Freizeit verbringt Walter Dutzi, wie sich das für jemanden mit seinem Beruf gehört, gerne unter freiem Himmel und in der Natur. Im Urlaub schlägt er sich in Langstreckenwanderungen durch Englands Norden. An Wochenenden erholt er sich von der Schreibtischarbeit im Weinberg der Familie im Kaiserstuhl, den er zusammen mit seinen Brüdern bewirtschaftet. Die ganzjährige Arbeit im Weinberg mit dem Höhepunkt der Lese der Müller-Thurgau- Trauben im Herbst, das sei, findet Dutzi, „eine fast meditative Tätigkeit“. 13 • Mailänder Consult
Seite 1 und 2: Der Mailänder Güter Nr. 3 2OO9
Seite 3 und 4: Güter, die früheren Generationen
Seite 5 und 6: Die Battertfelsen: Lebensraum für
Seite 7 und 8: Dass Lärmschutz effektiv und schö
Seite 9 und 10: Lange haben Anwohner und Gemeinden
Seite 11: der Bohrstelle kann zu Beeinträcht
Seite 15 und 16: Poesie und Witz aus Eichenholz Zora

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