Fragenkatalog für Schulen - Modul I - boarderchallenge.at
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Skriptum<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Schulen</strong> - <strong>Modul</strong> I<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> <strong>für</strong> die Übungsleiter/innen-<br />
Ausbildung in Kooper<strong>at</strong>ionsschulen<br />
Kooper<strong>at</strong>ion in Absprache mit dem Landesschulr<strong>at</strong> <strong>für</strong> Steiermark<br />
Monika Mencigar, Mag. Wolfgang Fischer<br />
01.11.2010
In welche Bereiche gliedert sicher der österreichische Sport?<br />
Der österreichische Sport besteht auf der einen Seite aus der sta<strong>at</strong>lichen, und auf der anderen<br />
Seite aus der nicht-sta<strong>at</strong>lichen Ebene (siehe unten).<br />
Der Sport ist nach Artikel 15 der Bundes-Verfassung in Gesetzgebung und Vollziehung<br />
Landessache. Der Bund fördert den Sport aufgrund des Artikels 17 (Priv<strong>at</strong>wirtschaftsverwaltung)<br />
2<br />
Landessportorganis<strong>at</strong>ionen<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong><br />
Sta<strong>at</strong>licher Bereich<br />
Nicht sta<strong>at</strong>licher Bereich
Sta<strong>at</strong>lich und nichtsta<strong>at</strong>liche besetzte Sportinstitutionen<br />
Wer sind die ordentlichen Mitglieder der BSO?<br />
� ASKÖ<br />
� ASVÖ<br />
� UNION<br />
� 55 Sportfachverbände<br />
� das ÖOC<br />
� Österreichischen Behindertensportverband.<br />
Wer sind die außerordentlichen Mitglieder der BSO?<br />
� Die Republik Österreich (Sportministerium),<br />
� die Landessportorganis<strong>at</strong>ionen,<br />
� Sportverbände die eine Aufnahme in die BSO als ordentliches Mitglied anstreben, aber die<br />
Aufnahmekriterien noch nicht erfüllen,<br />
� sowie sonstige sportrelevante Organis<strong>at</strong>ionen (Kirche und Sport, Kur<strong>at</strong>orium <strong>für</strong> alpine<br />
Sicherheit, Österreichische Gesellschaft <strong>für</strong> Sportphysiotherapie, Vereinigung<br />
österreichischer Sportmasseure und Sporttherapeuten, Österreichischer<br />
Sportlehrerverband, Verband der Leibeserzieher Österreichs, Österreichische Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Sportmedizin und Prävention – Verband österreichischer Sportärzte, zentraler<br />
Hochschulsportausschuss Österreichs, Arbeitsgemeinschaft Österreichisches<br />
Wasserrettungswesen)<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
3
Welche Aufgabe haben die Fachverbände?<br />
Die Fachverbände sind also die Interessensvertretung ihrer Sportarten und Disziplinen. Der<br />
Fachverband konzentriert seine Arbeit auf den Leistungssport, er organisiert<br />
Sta<strong>at</strong>smeisterschaften, österreichische und intern<strong>at</strong>ionale Meisterschaften, er organisiert die<br />
sportwissenschaftliche Betreuung etc.<br />
Innerhalb der BSO kann der Fachverband „ordentliches Mitglied“ sein und damit seine Rechte<br />
geltend machen (Stimmrecht, Fördermittel etc.)<br />
Welche Aufgabe haben die Dachverbände?<br />
Sie sind die Vertretung aller ihrer Mitglieds-Sportvereine. In Österreich sind der größte Teil aller<br />
Sportvereine in einem der drei großen Dachverbände<br />
4<br />
ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Sport und Körperkultur in Österreich)<br />
ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs)<br />
SPORTUNION (Österreichische Turn- und Sportunion)<br />
Im Unterschied zu den Fachverbänden kümmern sich die Dachverbände in erster Linie um die<br />
direkte Vereinsbetreuung und Vereinsservicierung, unabhängig der Größe oder Leistungsstärke<br />
eines Vereins.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es <strong>für</strong> Vereine, Finanzmittel zu erhalten?<br />
Öffentliche Mittel<br />
a. Bundesfördermittel<br />
b. Landesfördermittel<br />
c. Gemeinde(Stadt)förderungen<br />
Priv<strong>at</strong>e Mittel<br />
d. Sponsormittel, werbliche Gegenleistungen<br />
e. Spenden<br />
f. Mitgliedsbeiträge<br />
g. etc.<br />
Weitere Förderungen<br />
h. Sporthilfe<br />
i. Sportpools<br />
j. etc.<br />
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Welche Aufgabe h<strong>at</strong> das Landessportgesetz? Nennen Sie einige Aufgaben<br />
des Landessportgesetzes Steiermark<br />
Dieses Gesetz ist in jedem Bundesland unterschiedlich und regelt die Tätigkeiten und Aufgaben<br />
der Zuständigen Abteilung in jedem Bundesland.<br />
� Sportwesen: Rechtssachen und fachliche Angelegenheiten<br />
� Sportförderung<br />
� Angelegenheiten des Landessportzentrums<br />
� Angelegenheiten der Landessportorganis<strong>at</strong>ion<br />
� Österreichisches Institut <strong>für</strong> Schul- und Sportstättenbau, Geschäftsführung<br />
� Berg- und Skiführerwesen, Skischulwesen<br />
� Sportstättenschutzgesetz<br />
� Ehrenzeichenverordnung<br />
� Koordin<strong>at</strong>ion der sportmedizinischen und sportpsychologischen Untersuchungs- und<br />
Ber<strong>at</strong>ungsstellen des Landes Steiermark<br />
� Koordin<strong>at</strong>ionsstelle <strong>für</strong> die Landessportleistungszentren<br />
� Erarbeitung von Sportkonzepten<br />
� Kooper<strong>at</strong>ion mit Institutionen, <strong>Schulen</strong>, Sporteinrichtungen etc.<br />
Aus welchen Organen setzt sich die Landessportorganis<strong>at</strong>ion Steiermark<br />
zusammen?<br />
� Landessportpräsidium<br />
Durchführung der Beschlüsse des Landessportr<strong>at</strong>es<br />
� Landessportr<strong>at</strong><br />
Oberstes Ber<strong>at</strong>ungsgremium in bedeutenden Fragen des Sports<br />
� Landessportfachbeir<strong>at</strong><br />
Interessensgremium aller steirischen Sportfachverbände<br />
Wer bildet die Landessportorganis<strong>at</strong>ion Steiermark?<br />
Die in der Steiermark bestehenden Sportvereine, Sportfach- und Dachverbände bilden bei<br />
Wahrung ihrer Eigenart und Selbständigkeit die „Landessportorganis<strong>at</strong>ion Steiermark“. Die<br />
Landessportorganis<strong>at</strong>ion ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und h<strong>at</strong> ihren Sitz in Graz. Sie<br />
h<strong>at</strong> die Aufgabe die Belange und Interessen des Sports in der Steiermark zu vertreten und zu<br />
fördern, die Organe des Landes in allen den Sport betreffenden Fragen zu ber<strong>at</strong>en.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
5
Erklären Sie den Begriff des Vereines näher<br />
Ein Verein ist eine<br />
� freiwillige<br />
� auf Dauer bestimmte<br />
� organisierte Personenverbindung<br />
� zur Erreichung eines bestimmten, erlaubten, gemeinschaftlichen Zweckes<br />
� mittels fortgesetzter gemeinschaftlicher Tätigkeit<br />
Freiwilligkeit: der freie Entschluß des Mitgliedes einem Verein beitreten zu wollen, bzw. wieder<br />
austreten zu wollen.<br />
Auf Dauer bestimmt: Vereinstätigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg<br />
Organisierte Personenverbindung: Organis<strong>at</strong>ion (im St<strong>at</strong>ut geregelt), Personen (zum<br />
Unterschied von Anstalten, Stiftungen, Fonds udgl)<br />
Bestimmter, erlaubter Zweck: gemeinsames Ziel, das nicht verboten sein darf (z.B.<br />
Gemeinnützigkeit)<br />
Was sind die Mindesterfordernisse <strong>für</strong> die Gründung eines Vereines?<br />
St<strong>at</strong>uten: erste Arbeit der Vereinsgründer ist die Ausarbeitung eines St<strong>at</strong>utes, das bestimmte<br />
Mindestanforderungen erfüllen muß. Es regelt die Organis<strong>at</strong>ion des Vereines und die Rechte und<br />
Pflichten der Mitglieder. Das Vereinsgesetz verlangt folgende Mindesterfordernisse:<br />
� Name des Vereines<br />
� Sitz des Vereines<br />
� Klare Beschreibung des Vereinszweckes<br />
� Vorgesehene Tätigkeiten<br />
� Bestimmungen über Erwerb und Beendigung der Mitgliedschaft<br />
� Rechte und Pflichten der Vereinsmitglieder<br />
� Organe des Vereines<br />
� Erfordernisse gültiger Beschlußfassungen<br />
� Angabe der Vertretung des Vereines<br />
� Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Vereinsverhältnis<br />
� Bestimmungen über die freiwillige Auflösung und die Verwertung des Vereinsvermögens<br />
6<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Was versteht man unter zweckwidriger Verwendung des Vereinsvermögens<br />
und wer haftet da<strong>für</strong>?<br />
1. Vereinsvermögen zweckwidrig verwendet wird (der Vereinsobmann kauft mit Vereinsgeld<br />
seiner G<strong>at</strong>tin ein Auto),<br />
2. Investitionen ohne ausreichende finanzielle Absicherung in Auftrag gegeben (trotz<br />
Bankschulden wird der Umbau des Clubhauses mit € 500.000,-- beauftragt) werden,<br />
3. Die Rechnungslegungsvorschriften missachtet werden (es wird übersehen, den Kassier mit<br />
der Führung der Bücher zu beauftragen. Daher sind in der Folge Belege nicht vorhanden und<br />
auffindbar).<br />
Es gibt <strong>für</strong> die Organe keine Schadeners<strong>at</strong>zpflicht, wenn der Handlung ein ordentlich zustande<br />
gekommener Beschluss eines Vereinsorgans zugrunde liegt.<br />
Für den Rechnungsprüfer gibt es eine Haftungsobergrenze mit 2 Millionen €.<br />
Die Geltendmachung von Schadeners<strong>at</strong>zansprüchen des Vereines gegen die Organe erfolgt durch<br />
die Mitgliederversammlung. 10 % der Mitglieder können bei Untätig werden der<br />
Mitgliederversammlung die Geltendmachung vornehmen. Wenn in der Folge die Mitglieder mit<br />
ihrer Geltendmachung Schiffbruch erleiden, dann müssen sie auch die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Rechtsverfolgung selbst tragen.<br />
Wer h<strong>at</strong> das Recht Einsicht in die Vereinsst<strong>at</strong>uten zu nehmen und wo liegen<br />
diese auf?<br />
� Jede/r h<strong>at</strong> das Recht, bei Vereinsbehörden Einsicht in das aufliegende Vereinsst<strong>at</strong>ut zu<br />
nehmen und davon Abschriften zu machen; Auskunft über die Anschrift des Vereines sowie<br />
über die vertretungsbefugten Organe zu erhalten.<br />
� Bei der Vereinsbehörde (Bundespolizeidirektion bzw. Bezirkshauptmannschaften). Neu ist,<br />
dass die Hauptd<strong>at</strong>en des Vereines elektronisch eingegeben werden und damit auch<br />
eingesehen werden können. Eingetragen werden u.a.; Name, Entstehungsd<strong>at</strong>um, Sitz und<br />
Anschrift, st<strong>at</strong>utenmäßige Regelung der Vertretung des Vereines, Funktion und Name der<br />
organschaftlichen Vertretung des Vereines und deren Geburtsd<strong>at</strong>um und Geburtsort, ZVR-<br />
Nummer des Vereines, etc.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
7
Welche Unterscheidung wird bei den Organen getroffen – nennen Sie je 3?<br />
� Individualorgan (einzelne Person)<br />
� Kollektivorgan (mehrere Personen)<br />
Übliche Individualorgane:<br />
� Präsident<br />
� Obmann<br />
� Schriftführer<br />
� Kassier<br />
� Sektionsleiter<br />
� Jugendleiter<br />
� Kontrollmitglied (Rechnungsprüfer)<br />
� Schiedsrichter<br />
� Beir<strong>at</strong> (Ausschußmitglied Sport, etc.)<br />
Übliche Kollektivorgane:<br />
� Mitgliederversammlung (General-, Jahres-, Hauptversammlung; Verbandstag, etc.)<br />
� Leitungsorgan (Vorstand, Präsidium, Exekutive, etc.)<br />
� Rechnungsprüfer (Kontrolle)<br />
� Schiedsgericht<br />
� Ausschüsse (Beiräte, etc.)<br />
Welche Aufgabe haben die Rechnungsprüfer?<br />
Rechnungsprüfer (Kontrolle)<br />
� Überprüfung der st<strong>at</strong>utgemäßen Führung des Vereines (nicht nur der Gebarung !)<br />
� Sind keine Vorstandsmitglieder !<br />
� (daher kein Stimmrecht im Leitungsorgan)<br />
� Verantwortlich (Berichtspflicht) gegenüber der Mitgliederversammlung (dem Vorstand<br />
gegenüber nur in Ausnahmefällen)<br />
� Recht, an den Sitzungen des Leitungsorgans teilzunehmen (zumindest ein Vertreter der<br />
Rechnungsprüfer)<br />
� Kenntnisse in Buchhaltung, EDV und Vereinsführung<br />
� Integere, verantwortungsvolle Person<br />
8<br />
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Was versteht man unter der zivil- und strafrechtlichen Haftung im<br />
Allgemeinen?<br />
Grundsätzlich ist bei Eintritt von Körper- und Sachschäden im Zuge einer Sportausübung die<br />
allgemeine Regel gültig, dass jeder der einen Schaden erleidet diesen selbst zu tragen h<strong>at</strong>.<br />
Der Ers<strong>at</strong>z eines Schadens durch einen Dritten ist nur dann möglich, wenn diesem ein<br />
rechtswidriges und schuldhaftes Verhalten (Tun oder Unterlassen) vorgeworfen werden kann.<br />
Was versteht man unter rechtswidrigem Handeln?<br />
Rechtswidrig handelt derjenige, der gegen Gebote oder Verbote der Rechtsordnung verstößt, die<br />
sich aus vertraglichen Vereinbarungen (Vertragsverletzung) oder aus dem Gesetz (deliktisches<br />
Verhalten) ableiten lassen. Eine Pflicht zum Handeln liegt dann vor, wenn jemand eine<br />
verpflichtende Handlung gesetzt h<strong>at</strong>.<br />
Welche Formen des Verschuldens gibt es?<br />
Zivilrechtliches Verschulden zeigt sich in den Formen des Vors<strong>at</strong>zes und der Fahrlässigkeit.<br />
Vors<strong>at</strong>z liegt nach der herrschenden Auffassung vor, wenn der Täter den schädlichen Erfolg<br />
vorsah und diesen Erfolg auch billigte. Fahrlässigkeit ist dann gegeben, wenn die objektiv<br />
gebotene Sorgfalt aus subjektiv zu vertretenden Gründen nicht eingehalten wird. Fahrlässigkeit ist<br />
dann zu verneinen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Eintrittes seines rechtswidrigen Erfolges so<br />
gering war, dass sie auch bei einem pflichtgemäß Handelndem nicht von der Handlung<br />
abgehalten, oder zur größeren Vorsicht veranlasst hätte.<br />
Innerhalb des Begriffes Fahrlässigkeit ist zwischen grober und leichter Fahrlässigkeit zu<br />
unterscheiden.<br />
Welche Arten von Haftungen kennen Sie?<br />
1. Pflichten des Veranstalters gegenüber den Sportausübenden<br />
2. Haftung des Vereines<br />
3. Haftung aus dem Vertrag<br />
4. Haftung <strong>für</strong> die Erfüllung eines Vertrages<br />
5. Haftung von Übungsleitern, Lehrwarten und Trainern<br />
6. Haftung aufgrund besonderer gesetzlicher Bestimmungen wie z.B.<br />
� Vereinsgesetz<br />
� Produkthaftpflichtgesetz<br />
� D<strong>at</strong>enschutzgesetz<br />
� Mediengesetz<br />
� Urheberrecht<br />
� Marken- und Musterrecht<br />
� Haftung <strong>für</strong> Abgaben und Steuern<br />
� Werbeabgabengesetz<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
9
Wann spricht man von einem Vertrag?<br />
Ein Vertrag kommt durch die übereinstimmende Willenserklärung (mindestens) zweier Personen<br />
zustande, wobei die einleitende Willenserklärung Anbot (Angebot, Offerte), die zustimmende<br />
Erklärung Annahme genannt wird. Entspricht die Annahme dem Anbot, so entsteht Konsens, das<br />
Geschäft kommt sohin zustande.<br />
Was versteht man unter Möglichkeit und Erlaubtheit?<br />
Rechtlich Unmögliches und faktisch Absurdes kann nicht Gegenstand eines gültigen Vertrages<br />
werden. Verträge die gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen, sind grundsätzlich nichtig. In der<br />
Praxis überaus bedeutend ist jene Bestimmung des ABGB (Allgemeinen Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch), welche vorsieht, dass Geschäfte, die gegen die guten Sitten verstoßen, nichtig sind.<br />
Damit soll verhindert werden, dass Vereinbarungen rechtlich bindend werden, die mit unserer<br />
Wertordnung in gravierendem Widerspruch stehen. Insbesondere allgemeine<br />
Geschäftsbedingungen werden von der Rechtssprechung im Streitfall besonders sorgfältig unter<br />
dem Blickwinkel der Sittenwidrigkeit überprüft.<br />
Welche Vertragsformen kennen Sie?<br />
Es gilt der Grunds<strong>at</strong>z der Vertragsfreiheit.<br />
� Mündlich<br />
� schriftlich,<br />
� vor dem Notar oder<br />
� konkludent (Straßenbahn – Beförderungsvertrag)<br />
Nennen Sie Beispiele, wann ein schriftlicher Vertrag zu machen ist?<br />
Für die Verpflichtung eines Bürgen sieht das Gesetz Schriftlichkeit vor, da der Bürge auf die<br />
„Gefährlichkeit“ seines Aktes ausdrücklich hingewiesen werden soll. Bei der sogenannten<br />
Schenkung ohne wirkliche Übergabe ist zu deren Gültigkeit sogar die Form des Notari<strong>at</strong>saktes<br />
erforderlich, dies vor allem deshalb, um den Geschenkgeber vor Übereilung zu schützen. Für die<br />
Praxis sei gesagt, dass selbst <strong>für</strong> den Fall, dass das Gesetz kein Formerfordernis <strong>für</strong> den<br />
Abschluss eines Vertrages vorsieht, schriftlich Festgehaltenes jedenfalls im Zweifel von wesentlich<br />
höherer Beweiskraft ist, sodass es sich in jedem Fall zumindest empfiehlt, Aktenvermerke<br />
anzulegen. Allerdings lösen schriftliche Verträge häufig die Pflicht zur Bezahlung einer<br />
sogenannten Rechtsgeschäftsgebühr aus (z.B. beim Mietvertrag).<br />
10<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Welche Verträge kennen Sie?<br />
� Der Kaufvertrag<br />
� Der Werkvertrag<br />
� Der Mietvertrag<br />
� Der Pachtvertrag<br />
� Die Leihe<br />
� Das Prekarium<br />
� Glücksverträge<br />
Was versteht man unter „Verzug“?<br />
Der Schuldner gerät in Verzug, wenn er bei Fälligkeit die Leistung gar nicht oder nicht in der<br />
gehörigen Art erbringt. Der Gläubiger kann weiter auf Erfüllung bestehen, oder unter Setzung einer<br />
angemessenen Nachfrist vom Vertrag zurücktreten.<br />
Was regelt die Gewährleistung?<br />
Als Grunds<strong>at</strong>z gilt wie bisher, dass wer einem anderen eine Sache gegen Entgelt überlässt, da<strong>für</strong><br />
gewährleistet, dass sie dem Vertrag entspricht, d.h. die bedungenen oder im Verkehr gewöhnlich<br />
vorausgesetzten Eigenschaften h<strong>at</strong>, insbesondere seiner Beschreibung, einer Probe oder einem<br />
Muster entspricht. Als vermutlich künftig bedeutende Neuerung der Gewährleistungsreform ist<br />
vorgesehen, dass der Übergeber auch <strong>für</strong> öffentliche Äußerungen, insbesondere in der Werbung<br />
einzustehen h<strong>at</strong>.<br />
Das neue Gewährleistungsrecht ist auf Kauf-, Tausch- und Werkverträge d.h. grundsätzlich auf<br />
alle gegenseitigen Verträge anzuwenden.<br />
Wie lange gilt die Gewährleistung?<br />
Der Übernehmer muss weiterhin dartun, dass die Leistung vom Vertrag abweicht und daher<br />
mangelhaft ist. Wenn ein Mangel allerdings innerhalb von 6 Mon<strong>at</strong>en nach der Übergabe<br />
hervorkommt, dann wird bis zum Beweis des Gegenteils vermutet, dass der Mangel schon bei<br />
Übergabe vorhanden war. Dies gilt allerdings dann nicht, wenn diese Vermutung mit der Art der<br />
Sache oder des Mangels unvereinbar ist. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> Gebrauchs- oder<br />
Abnützungserscheinungen (z.B. Abnützung von Bremsbelägen eines innerhalb kurzer Zeit intensiv<br />
benützten PKW).<br />
Einer der entscheidenden Kernpunkte der Gewährleistungsrechtreform ist das sogenannte „Prim<strong>at</strong><br />
der Verbesserung“, d.h. der Übergeber soll eine 2. Chance bekommen, den vertragsgemäßen<br />
Zustand herzustellen.<br />
Als primäre Gewährleistungsbehelfe gelten daher die Verbesserung sowie der Austausch der<br />
übergebenen Sache. Dem Übernehmer steht das Wahlrecht zwischen Austausch und der<br />
Verbesserung der Sache zu.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
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Als sekundärer Gewährleistungsbehelf gelten Preisminderung oder Wandlung. Letztere können<br />
vom Übergeber verlangt werden, wenn die Verbesserung oder der Austausch unmöglich sind, <strong>für</strong><br />
den Übergeber mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden wären. Kernpunkt der<br />
Gewährleistungsrechtsreform ist die Verlängerung der Frist zur Geltendmachung der<br />
Gewährleistung von bisher 6 Mon<strong>at</strong>en auf 2 Jahren. Innerhalb dieser Frist muss ein Mangel<br />
gerichtlich geltend gemacht werden.<br />
Anhand welcher Kriterien ist zu klären, ob ein Dienstvertrag, ein freier<br />
Dienstvertrag oder ein Werkvertrag vorliegt?<br />
� Wann wird trainiert<br />
� Wann wird gespielt<br />
� Wo wird trainiert<br />
� Wo wird gespielt<br />
� Wer erteilt Weisungen<br />
� Wer sorgt <strong>für</strong> die Vertretung im Verhinderungsfall<br />
� Gibt es eine Vergütung auch im Verhinderungsfall<br />
� Wer stellt die Ausrüstung zur Verfügung<br />
� Wer trägt das Risiko (Haftung)<br />
� Ist der Verein der einzige Auftraggeber oder gibt es mehrere Auftraggeber<br />
Anhand dieser Kriterien h<strong>at</strong> der Vereinsfunktionär zu beurteilen, ob ein Dienstvertrag, ein freier<br />
Dienstvertrag oder ein Werkvertrag vorliegt. Die Unterscheidung ist deswegen wichtig, weil jeder<br />
Vertragstyp andere Rechtsfolgen nach sich zieht.<br />
Welche Kriterien sind wichtig <strong>für</strong> einen Dienstvertrag?<br />
Für einen Dienstvertrag sprechen:<br />
� eine vorgegebene Arbeitszeit<br />
� ein vorgegebener Arbeitsort<br />
� die Weisungsgebundenheit<br />
� möglicherweise eine Konkurrenzklausel<br />
� ein Entgelt im Krankheitsfall<br />
Beim Mannschaftssport, wie Fußball, Handball, Faustball, Basketball, Volleyball und Eishockey,<br />
kann man vom Dienstvertrag ausgehen. Die Sportausübung kann nur gemeinsam am vorgesehen<br />
Ort zur vorgesehenen Zeit ausgeführt werden. Spieler und Sportler sind an die Weisung des<br />
Trainers gebunden. Im Krankheitsfall wird der Trainer <strong>für</strong> eine Vertretung sorgen, die<br />
Sportausrüstung wird vom Verein beigestellt, der Spieler wird nur bei einem Verein gemeldet sein.<br />
Bei Vorliegen eines Dienstvertrages h<strong>at</strong> der Verein als Arbeitgeber die Lohnsteuer einzubehalten<br />
und die Versicherungsbeiträge (ASVG) an die Gebietskrankenkasse abführen muss.<br />
12<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Worauf ist zu achten, wenn es sich um einen Werkvertrag handelt?<br />
Hingegen werden beim Werkvertrag<br />
� viele Auftraggeber vorhanden sein<br />
� eine Weisungsgebundenheit ist nur sachlich gegeben - nicht persönlich<br />
� der Werkvertragsnehmer muss selbst <strong>für</strong> die Vertretung sorgen<br />
� der Vertragspartner trägt das Unternehmerrisiko (ohne Leistung wird kein Entgelt gezahlt)<br />
� Zeit und Ort der Leistungserbringung spielen beim Werkvertrag eine untergeordnete Rolle.<br />
Der Vereinsarzt, der Rechtsanwalt, der Steuerber<strong>at</strong>er des Vereines sowie der Gärtner, der die<br />
Vereinsanlage betreut sind alle aufgrund eines Werkvertrages dem verbunden. Der Vereinsarzt<br />
etwa h<strong>at</strong> viele P<strong>at</strong>ienten und nicht nur die Sportler des Vereines. Er wird ohne Leistung <strong>für</strong> den<br />
Verein kein Honorar erhalten. Der Vereinsarzt h<strong>at</strong> seine eigenen Arbeitsmittel und der Arbeitsort<br />
und die Arbeitszeit werden von ihm weitgehend selbst bestimmt. Wenn der Vereinsarzt verhindert<br />
ist, sorgt er selbst <strong>für</strong> eine Vertretung.<br />
Keine Verpflichtungen h<strong>at</strong> der Vereinsfunktionär beim Werkvertrag. Die Steuer und die<br />
Sozialversicherung sind vom Empfänger zu tragen und zu zahlen.<br />
Was enthält der freie Dienstvertrag?<br />
Beim freien Dienstvertrag sind sowohl Elemente des Dienstvertrages, wie auch Elemente des<br />
Werkvertrages enthalten.<br />
Für die Einzelsportarten ist der freie Dienstvertrag typisch. In Einzelsportarten, wie Skilaufen,<br />
Eislaufen, Skispringen, Tennis, Tischtennis, Badminton, Rad, Schwimmen, Leicht<strong>at</strong>hletik, steht die<br />
individuelle Leistungserbringung im Vordergrund, daher ist der Ort und die Zeit sowie<br />
Weisungsgebundenheit nicht dominierend.<br />
Beim freien Dienstvertrag h<strong>at</strong> der Verein nur im Verhältnis zur Gebietskrankenkasse<br />
Arbeitgeberpflichten, also h<strong>at</strong> er die Sozialversicherungsbeiträge einzubehalten und abzuführen.<br />
Der Zahlungsempfänger sorgt selbst <strong>für</strong> die Besteuerung.<br />
Wie wird Doping definiert?<br />
Seit 1967 ist Doping definiert als:<br />
Substanzen und Methoden, die sich auf einer Verbotsliste befinden. Die erste Aufzählung<br />
verbotener Substanzen und Methoden war die „medical list“ des IOC (Intern<strong>at</strong>ional Olympic<br />
Committee).<br />
Seit 1999 wird die Verbotsliste von der Welt Anti Doping Agentur (WADA) jährlich neu<br />
herausgegeben. Die WADA ist eine intern<strong>at</strong>ionale, unabhängige Institution (Stiftung nach<br />
Schweizer Recht).<br />
Sie wurde 1999 als Ergebnis einer vom IOC initiierten Welt-Anti-Doping-Konferenz mit dem Ziel<br />
gegründet, die Anti-Doping-Programme auf intern<strong>at</strong>ionaler und n<strong>at</strong>ionaler Ebene in Hinsicht auf die<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
13
Entdeckung, Abschreckung und Verhinderung von Doping zu harmonisieren und<br />
koordinieren.<br />
Was ist im sogenannten WADA-Code geregelt?<br />
Im sogenannten WADA-Code sind alle Verstöße gegen Anti-Doping Bestimmungen definiert:<br />
1. Das Vorhandensein einer verbotenen Substanz/Methode in der Probe eines Athleten.<br />
2. Die (versuchte) Anwendung einer verbotenen Substanz/Methode.<br />
3. Die Verweigerung einer Dopingkontrolle ohne zwingenden Grund.<br />
4. Der Verstoß gegen die Meldepflicht des Athleten.<br />
5. (Versuchte) unzulässige Einflussnahme auf einen Teil des Dopingkontrollverfahrens.<br />
6. Besitz verbotener Substanzen/Methoden<br />
7. Das (versuchte) Inverkehrbringen von verbotenen Substanzen/Methoden.<br />
8. Die (versuchte) Verabreichung von bei Wettkämpfen verbotenen Substanzen/Methoden bei<br />
Athleten.<br />
Wann wird eine Substanz oder Methode in die Verbotsliste aufgenommen?<br />
Damit eine Substanz oder Methode in die Verbotsliste aufgenommen wird, muss sie zwei von drei<br />
Kriterien erfüllen:<br />
1. Das Potential, die Leistung zu steigern<br />
2. Das Risiko, die Gesundheit zu schädigen<br />
3. Gegen den Sportsgeist verstoßen<br />
Nennen Sie die Grobgliederung der Substanzenklassen?<br />
1. Es gibt Substanzen und Methoden, die jederzeit (in und außerhalb von Wettkämpfen)<br />
verboten sind<br />
2. Es gibt Substanzen die nur in Wettkämpfen verboten sind<br />
3. Es gibt Substanzen, die nur bei bestimmten Sportarten verboten sind<br />
14<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Nennen Sie 3 Beispiele <strong>für</strong> Substanzen & Methoden die jederzeit verboten<br />
sind<br />
Anabole Substanzen<br />
Wirkung: Anabolika wirken im Allgemeinen „anabol“ (aufbauend) und „androgen“<br />
(vermännlichend).<br />
Hormone und verwandte Substanzen (z.B. Erythropoetin – EPO, Wachstumshormone, etc.)<br />
Wirkung: Erythropoietin ist <strong>für</strong> die Produktion und den Haushalt der roten Blutkörperchen<br />
(Erythrozyten) zuständig. Stellt der Körper eine mangelnde Sauerstoffversorgung fest, so wird in<br />
der Niere EPO gebildet. Dieses regt die Bildung von roten Blutkörperchen in den<br />
Produktionsstätten im Knochenmark an.<br />
Beta-2-Agonisten<br />
Wirkung: Beta-2-Agonisten führen zu einer Erschlaffung der Bronchialmuskul<strong>at</strong>ur durch eine<br />
Stimulierung der Beta-2-Rezeptoren. Sie lindern dadurch die Symptome eines Asthmaanfalls.<br />
Hormon-Antagonisten und –<strong>Modul</strong><strong>at</strong>oren<br />
Wirkung: Durch antiöstrogene Substanzen wird auf verschiedene Art und Weise die Umwandlung<br />
des männlichen Sexualhormons Testosteron in das weibliche Hormon Östrogen verhindert<br />
Diuretika und andere Maskierungsmittel<br />
Wirkung: Diuretika wirken auf die Niere und fördern die Ausscheidung von Urin. Stark wirkende<br />
Diuretika führen in wenigen Stunden zu schnellem Wasserverlust und damit zu einer<br />
Gewichtsreduktion von einem bis zwei Kilogramm.<br />
Erhöhung des Sauerstofftransfers (z.B. Blutdoping)<br />
Blutdoping wirkt ähnlich wie EPO, somit sind auch die möglichen Nebenwirkungen ähnlich: durch<br />
das stark verdickte Blut kommt es zu einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
Bluthochdruck und Thrombosen<br />
Chemische und physikalische Manipul<strong>at</strong>ion<br />
Die Verbotsliste verbietet die t<strong>at</strong>sächliche oder versuchte unzulässige Einflussnahme auf eine<br />
Dopingkontrolle bzw. Probe. Hierunter fallen unter anderem die K<strong>at</strong>heterisierung, der Austausch<br />
und/oder die Veränderung von Urin, der Eins<strong>at</strong>z von Maskierungsmitteln und die Veränderung des<br />
Testosteron- Epitestosteron-Verhältnisses<br />
Gendoping<br />
Wirkung: Das gezielte Einbringen von Genen in bestimmte menschliche Zellen soll Krankheiten<br />
heilen, die durch einen Gendefekt hervorgerufen werden. Die betroffenen Menschen könnten so<br />
auf eine Vielzahl von Medikamenten verzichten und hätten eine bessere Lebensqualität.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
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Nennen Sie 2 Beispiele <strong>für</strong> Substanzen die nur in Wettkämpfen verboten<br />
sind<br />
Stimulanzien (Amphetamine, Asthmamittel)<br />
Wirkung: Stimulanzien wirken auf das Nervensystem. Sie bewirken eine Erhöhung des<br />
allgemeinen Energieums<strong>at</strong>zes und verzögern die Ermüdung. Sie steigern die Körpertemper<strong>at</strong>ur,<br />
den Herzschlag, den Blutdruck und führen zu Euphorie.<br />
Narkotika (starke Schmerzmittel wie z.B. Morphin, Heroin oder Methadon)<br />
Wirkung: Narkotika wirken auf das Nervensystem und dämmen den Schmerz. In geringen<br />
Dosierungen heben sie die Stimmung.<br />
Cannabinoide<br />
Cannabinoide sind in allen Sportarten bei Wettkämpfen verboten. Sie werden auf dem<br />
Schwarzmarkt in Form von Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter), Haschisch (Harz aus den<br />
weiblichen Blüten) und als hochkonzentriertes Öl angeboten. Diese Stoffe werden aus dem<br />
indischen Hanf, Cannabis s<strong>at</strong>iva, gewonnen.<br />
Wirkung: Der indische Hanf h<strong>at</strong> eine lange Tradition als Heilmittel in der Volksmedizin. Die<br />
Wirkungen sind sehr vielseitig und bis heute noch nicht vollständig geklärt. Bekannte Wirkungen<br />
sind das Gefühl der Entspannung, eine leichte Euphorie sowie eine Distanz zu Alltagsproblemen.<br />
Sinnesreize werden intensiver empfunden und Denkprozesse phantasievoller und berauschender<br />
erlebt.<br />
Glukokortikosteroide<br />
Unter dem Begriff Glukokortikosteroide werden körpereigene und synthetische Substanzen<br />
zusammengefasst, die vielfältige Wirkungen im Körper auslösen.<br />
Wirkung: Glukokortikosteroide wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Sie hemmen<br />
vielfältige Prozesse, die bei einer Entzündung im Körper ablaufen. Sie haben über den Protein-<br />
und Fettstoffwechsel eine aufbauende Wirkung (k<strong>at</strong>abol). Die Nebennierenrinde des Menschen<br />
produziert täglich zwischen 10 und 60 Milligramm Kortison. In Stresssitu<strong>at</strong>ionen werden bis zu 240<br />
mg täglich ausgeschüttet, um belastende Situ<strong>at</strong>ionen bewältigen zu können, daher auch der Name<br />
Stresshormone.<br />
Nennen Sie Beispiele <strong>für</strong> Substanzen die nur bei bestimmten Sportarten<br />
verboten sind<br />
Alkohol<br />
Wirkung: Alkohol bewirkt situ<strong>at</strong>iv eine Betäubung, eine Stimul<strong>at</strong>ion oder auch einen<br />
Stimmungswandel. Er führt auch zu einer Erweiterung insbesondere der peripheren Blutgefäße.<br />
Daraus ergibt sich ein Wärmegefühl beim Konsum alkoholischer Getränke. Dabei wird die<br />
n<strong>at</strong>ürliche Regulierung des Wärmehaushalts bei niedrigen Temper<strong>at</strong>uren außer Kraft gesetzt.<br />
Beta-Blocker<br />
Beta-Blocker bewirken zwar keine Leistungssteigerung, sie haben aber ähnlich wie Alkohol einen<br />
beruhigende Wirkung, helfen gegen Wettkampfnervosität und zitternden Händen.<br />
Wirkung: Beta-Blocker hemmen die aktivierende Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin,<br />
wodurch der stimulierende Effekt auf die Zielorgane, vornehmlich auf das Herz, gedämpft wird.<br />
16<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Was ist die Hauptaufgabe der NADA Austria?<br />
Die N<strong>at</strong>ionale Anti-Doping Agentur (NADA Austria) übernahm durch Beschluss des<br />
Bundeskanzlers die Aufgaben der unabhängigen Dopingkontrolleinrichtung im Sinne des Anti-<br />
Doping Bundesgesetzes. Die Hauptaufgabe der NADA Austria ist die Bekämpfung des Dopings im<br />
Sport auf der Grundlage intern<strong>at</strong>ionaler Konventionen mittels Repression und Prävention.<br />
Zur Unterstützung ihrer Aufgabenbereiche h<strong>at</strong> die NADA insgesamt sieben Kommissionen mit<br />
insgesamt 48 Mitgliedern eingerichtet:<br />
� Allgemeine Ärztekommission<br />
� Auswahlkommission<br />
� Ethikkommission<br />
� Rechtskommission<br />
� Unabhängige Schiedskommission<br />
� Veterinärmedizinische Kommission<br />
� Zahnärztliche Kommission<br />
Wie wird Doping bekämpft?<br />
Im intern<strong>at</strong>ionalen Anti-Doping Kampf gibt es zwei Str<strong>at</strong>egien, die versuchen, die Doping-<br />
Problem<strong>at</strong>ik in den Griff zu bekommen:<br />
1. Repression in Form eines intelligenten Dopingkontrollsystems und<br />
2. Prävention im Sinne von Inform<strong>at</strong>ion, Aufklärung und Bewusstseinsbildung<br />
Beide Maßnahmen müssen ergänzend in einander greifen, um langfristigen Erfolg zu versprechen.<br />
In Österreich ist seit 1. Juli 2008 die NADA Austria mit den Aufgaben des Anti-Doping Kampfes<br />
beauftragt. Zusätzlich zu den Regelungen des WADA-Codes gibt es in Österreich ein eigenes Anti-<br />
Doping Bundesgesetz. Das Gesetz stellt unter anderem den Handel, die Weitergabe bzw. die<br />
Anwendung von Dopingsubstanzen an anderen unter Strafe. Je nach Art des Vergehens drohen<br />
bis zu 5 Jahre Haft.<br />
Mit intelligenten Trainingskontrollen wird versucht, zu jenen Zeitpunkten zu kontrollieren, an<br />
denen der Doping-Gebrauch am wahrscheinlichsten ist.<br />
Seit 1.1.2009 führt die NADA Austria auch Blutkontrollen durch, um auch auf verbotene<br />
Substanzen und Methoden untersuchen zu können, die im Urin nicht nachgewiesen werden<br />
können. Zusätzlich können Dopingproben bis zu 8 Jahre aufbewahrt werden, um mit neu<br />
entwickelten Analysemethoden Nachuntersuchungen anstellen zu können. Die Zukunft liegt im<br />
indirekten Beweis aufgrund von Blut- und Urinparametern. Entscheidend ist damit nicht mehr<br />
womit, sondern nur das gedopt wurde.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
17
Wen darf die NADA Austria kontrollieren?<br />
Die NADA Austria kann (gemäß dem Anti-Doping Bundesgesetz) grundsätzlich Athleten, die im<br />
organisierten Sport tätig sind, kontrollieren. Vor allem aber:<br />
� Mitglieder oder Lizenznehmer einer Sportorganis<strong>at</strong>ion oder einer ihr zugehörigen<br />
Organis<strong>at</strong>ion oder<br />
� Teilnehmer an Wettkämpfen, die von einer Sportorganis<strong>at</strong>ion oder von einer ihr<br />
zugehörigen Organis<strong>at</strong>ion veranstaltet werden.<br />
Die Kontrolltätigkeit der NADA Austria konzentriert sich auf den Leistungs- und Spitzensport in<br />
Österreich. Eine Dopingkontrolle kann entweder von einer N<strong>at</strong>ionalen Anti-Doping Agentur, der<br />
WADA oder dem zuständigen Intern<strong>at</strong>ionalen Fachverband organisiert werden.<br />
Was versteht man unter Meldepflicht der Testpoolsportler?<br />
Zentrales Element eines effektiven Dopingkontrollsystems sind unangekündigte Kontrollen<br />
außerhalb von Wettkämpfen. Jede Vorwarnzeit könnte die Möglichkeit der Manipul<strong>at</strong>ion schaffen.<br />
Eine solche unangekündigte Dopingkontrolle ist jedoch ohne genaue und aktuelle Inform<strong>at</strong>ionen<br />
über den Aufenthaltsort und die Erreichbarkeit eines Athleten wirkungslos und oft unmöglich.<br />
Da diese genauen Inform<strong>at</strong>ionen bzw. der damit verbundene Aufwand nicht von jedem Sportler<br />
verlangt werden kann werden <strong>für</strong> ausgewählte Leistungs- und Spitzensportler drei Testpools<br />
definiert.<br />
1. Allgemeiner Test Pool (ATP – niedrigste Stufe)<br />
2. N<strong>at</strong>ionaler Test Pool (NTP – mittlere Stufe)<br />
3. Registered Test Pool (RTP – höchste Stufe)<br />
Die Zuordnung der Sportarten bzw. Sportler erfolgt je anhand mehrerer Kriterien (Doping-<br />
Wahrscheinlichkeit, Auffälligkeiten, Leistungsniveau, etc.) Je höher ein Sportler eingestuft ist,<br />
desto genauere Aufenthaltsinform<strong>at</strong>ionen muss er abgeben.<br />
Welche Konsequenz h<strong>at</strong> ein Verstoß gegen die Anti-Dopin-Bestimmungen?<br />
Bei Verstößen gegen die Anti-Doping Bestimmungen drohen harte Sanktionen, je nach Art des<br />
Verstoßes. Nachstehend einige ausgewählte Sanktionen:<br />
� Aberkennung von Wettkampf-Ergebnissen<br />
� Je nach Art des Verstoßes ist eine Sperre von 6 Mon<strong>at</strong>en bis zu lebenslang möglich. Der<br />
WADA-Code erlaubt eine individuelle Beurteilung der Fälle.<br />
� Verstoß gegen die Meldepflichtbestimmungen: Sperre von mindestens 1 Jahr, bis zu<br />
höchstens 2 Jahren.<br />
18<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
� Durch die wesentliche Unterstützung bei der Aufdeckung eines Verstoßes gegen Anti-Doping<br />
Bestimmungen können Sperren um bis zu dreiviertel der ursprünglichen Sperre reduziert<br />
werden (Kronzeugenregelung).<br />
� Finanzielle Sanktionen <strong>für</strong> Verstöße gegen die Anti-Doping Bestimmungen (zusätzlich, Dauer<br />
der Sperre bleibt gleich)<br />
Nennen Sie Beweggründe warum ein Sportler dopt<br />
Dopende Sportler haben ihre Dopingmentalität Schritt <strong>für</strong> Schritt entwickelt, die wenigsten<br />
entscheiden sich am Beginn ihrer Karriere bewusst <strong>für</strong> den betrügerischen Weg. Die individuellen<br />
Beweggründe <strong>für</strong> Doping sind von Sportler zu Sportler je nach Sportart und Lebenssitu<strong>at</strong>ion<br />
verschieden z.B.<br />
� Leistungssteigerung<br />
� Gesellschaftlich geprägtes Schönheitsideal<br />
� Neugierde und Imit<strong>at</strong>ionsverhalten<br />
� Reduzierung von Verletzungs- und Erkrankungspausen<br />
� Schnelle Regener<strong>at</strong>ion<br />
� Abwendung des drohenden (altersbedingten) Karriere-Endes<br />
Die Entscheidung zu dopen wird bei den wenigsten Sportlern nur aufgrund rein individueller Motive<br />
getroffen. Vielmehr gibt es mehrere Beweggründe, die im Sportsystem verhaftet sind:<br />
� wirtschaftliche Abhängigkeit vom Sport<br />
� Abhängigkeit von Medien und Sponsoren<br />
� Selektionsdruck – geringe Anzahl an Kaderplätzen und Fördergeldern<br />
� Vereins- und Verbandsinteressen<br />
� Trainerwechsel – neue Anforderungen und Methoden<br />
� dopingfreundliches Milieu<br />
� hohe Wettkampfhäufigkeit<br />
� fehlende Regener<strong>at</strong>ionszeiten<br />
� Verletzung – schnellere Heilung<br />
� ständig steigendes Anforderungsprofil (vermutete) Dopinganwendung der Konkurrenz<br />
� politische Instrumentalisierung<br />
Das Zusammenwirken aller Faktoren vervielfacht den Druck auf die Athleten.<br />
Psychologen und Soziologen gehen davon aus, dass Menschen vor allen dann Regeln brechen,<br />
wenn sie durch Personen, die den Regelbruch be<strong>für</strong>worten, beeinflusst werden. Es liegt auf der<br />
Hand, dass im Sport Trainer, Betreuer und Eltern eine entscheidende Rolle dabei spielen, ob sich<br />
Sportlerinnen und Sportler <strong>für</strong> oder gegen Doping entscheiden. Trotzdem ist jeder Sportler <strong>für</strong><br />
sich und seinen Körper selbst verantwortlich und h<strong>at</strong> sich an die Anti-Doping Regeln zu halten.<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
19
Was ist unter dem „Prinzip Fairness“ und dem „fair play“ zu verstehen?<br />
Von besonderer Bedeutung ist die „intergener<strong>at</strong>ionelle Fairness“: Von zukünftigen Athleten darf<br />
nicht verlangt werden, dass sie sich in messbaren Sportarten an illegal aufgestellten Rekorden<br />
orientieren müssen. Für heutige Sportler ist es nahezu unmöglich, manche der „Doping-Rekorde“<br />
mit legalen Mitteln zu erreichen.<br />
Auf was sollten Betreuer besonders achten?<br />
So sollten Betreuer von Testpool<strong>at</strong>hleten über die Aufenthaltsinform<strong>at</strong>ionen ihrer Sportler Bescheid<br />
wissen und sie dabei unterstützen.<br />
Muss ein Sportler Medikamente zu sich nehmen, dann muss immer kontrolliert werden, ob diese –<br />
oder Methode der Verabreichung – nicht verboten sind. Im Behandlungsfall muss der Sportler den<br />
behandelnden Arzt informieren, dass er den Anti-Doping Bestimmungen unterliegt.<br />
Als Unterstützung bietet die NADA Austria eine Online Medikamentenabfrage<br />
(http://www.nada.<strong>at</strong>/de/menu_2/medizin/medikamentenabfrage) die alle Medikamente des Austria<br />
Codex enthält und eine Liste erlaubter Medikamente bei banalen Erkrankungen an.<br />
Die Betreuer sollten diese Sorgfaltspflicht immer wieder betonen und bewusst machen. Bei einer<br />
medizinischen Notwendigkeit verbotener Substanzen oder Methoden muss eine medizinische<br />
Ausnahmegenehmigung (TUE) beantragt werden! Nähere Inform<strong>at</strong>ionen finden Sie unter<br />
http://www.nada.<strong>at</strong><br />
Weshalb sind Nahrungsergänzungsmittel so „gefährlich“?<br />
In den letzten Jahren haben sich einige Dopingfälle im Zusammenhang mit<br />
Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) ereignet. Die betroffenen Athleten gaben, nicht bewusst<br />
verbotene Substanzen angewandt, sondern diese über verunreinigte NEM zu sich genommen zu<br />
haben (z.B. Hans Knauss). Diese Aussagen sind sehr schwer zu überprüfen, haben <strong>für</strong> den<br />
Sportler schwere Konsequenzen und führen zu einem neg<strong>at</strong>iven Image in der Öffentlichkeit.<br />
Die größte Gefahr besteht bei Produkten die über das Internet bestellt wurden. Neben den<br />
üblichen Inhaltsstoffen finden sich auch Anabolika und so genannte Prohormone in den<br />
Packungen. Teilweise werden diese Substanzen extra beworben, meistens werden aber nicht alle<br />
Inhaltsstoffe angegeben. Die (unabsichtliche) Verunreinigung von NEM lässt sich auf<br />
Verschleppung, zum Beispiel beim Abfüllen oder Mischen, zurückführen. Die Herstellung von<br />
NEM unterliegt nicht den hohen Qualitätsstandards und Normen des Austria Codex, daher<br />
kann die NADA Austria <strong>für</strong> diese Produkte auch keine Stellungnahme hinsichtlich Reinheit oder<br />
Unbedenklichkeit geben.<br />
Der Gebrauch von NEM h<strong>at</strong> nicht nur bei Sporttreibenden, sondern auch in der gesamten<br />
Bevölkerung stark zugenommen. Von Seiten der Ernährungswissenschaften ist diese Entwicklung<br />
bedenklich und wird oftmals als sinnlos angesehen. Mediziner, Ernährungsber<strong>at</strong>er und Apotheker<br />
können im Rahmen ihres Wissens Auskunft geben. Vor Experimenten, sei es mit unbekannten<br />
Produkten oder unbekannten „Ber<strong>at</strong>ern“, wird ausdrücklich gewarnt!<br />
20<br />
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Was versteht man unter den methodischen Prinzipien?<br />
Methodische Prinzipen: vom Einfachen zum Schwierigen<br />
vom Bekannten zum Unbekannten<br />
vom Langsamen zum schnellen<br />
von der Grob-Form zur Fein-Form<br />
„Erkläre soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich“<br />
Was sind methodische Hilfsmittel?<br />
M<strong>at</strong>erial: Hilfestellung, Gelände beim Skifahren, Geräte:<br />
z.B. größere Bälle<br />
Verbal: Bewegungsbeschreibung und –<br />
Bewegungskorrektur<br />
Optisch: Vorzeigen (wichtig bei Kindern), Medien:<br />
Poster, Video<br />
Akustisch: Musik, Zählen, Kl<strong>at</strong>schen im<br />
Bewegungsrhythmus<br />
Psychisch: verbal durch Zuspruch und Lob<br />
nonverbal durch Gestik, Mimik, Sichern<br />
Taktil: Inform<strong>at</strong>ion über Berührung<br />
Nennen Sie einige Aufstellungsformen und beschreiben Sie diese<br />
Linie oder Stirnreihe: vvvvvvvvvvvvvvv<br />
Doppelte Stirnreihe: vvvvvvvvvvvvvvv<br />
vvvvvvvvvvvvvvv<br />
Reihe oder Flankenreihe:
Was versteht man unter Betriebsformen zum Unterschied von<br />
Betriebsweisen?<br />
22<br />
Frontalbetrieb: Alle üben gleichzeitig<br />
XXXXXXXXXXXXXXXX<br />
Gruppenbetrieb: Aufteilung in Mannschaften<br />
X1 X1 X1 X3 X3 X3 X3<br />
Einzelbetrieb: X (z.B. Trampolinspringen)<br />
Betriebsweisen:<br />
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X2X2<br />
X2X2<br />
Fester St<strong>at</strong>ionsbetrieb: Üben an einer St<strong>at</strong>ion(z.B.: Handstand)<br />
Fließender St<strong>at</strong>ionsbetrieb: Mehrere St<strong>at</strong>ionen mit bestimmter Reihenfolge<br />
(z.B.: diverse Ballübungen zum Thema<br />
Basketball)<br />
Kreisbetrieb (Zirkeltraining): Kondition (Kraft, Ausdauer) im Vordergrund<br />
Spielbetrieb: Große und kleine Spiele (Technik, Taktik,<br />
Regelwerk)<br />
Welche Kommunik<strong>at</strong>ionsebenen kennen Sie? Beschreiben Sie diese<br />
Kommunik<strong>at</strong>ion findet auf mehreren Ebenen st<strong>at</strong>t:<br />
1. Sachinhalt<br />
Worüber rede ich? Kann ich mich klar und deutlich mitteilen?<br />
2. Beziehung<br />
Wie stehen wir zueinander? Ein Mensch fühlt Akzeptanz oder Ablehnung, Annahme<br />
oder Bevormundung.<br />
3. Appell<br />
Welche Reaktion löse ich aus? Manipul<strong>at</strong>ion und Einfluss (z.B. Werbung)<br />
4. Selbstoffenbarung<br />
Was gebe ich preis? Jede Aussage gibt ein Stück Persönlichkeit preis.<br />
5. Körpersprache (nonverbale Kommunik<strong>at</strong>ion)<br />
6. Äußeres Erscheinungsbild<br />
Bekleidung, Haare, Make-up, Parfum<br />
7. Körperhaltung und Körperbewegungen<br />
Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen, Muskeltonus<br />
8. Mimik und Blickkontakt<br />
Emotionale Ausdrücke im Gesicht (z.B.: Angst, Freude, Überraschung, Wut, Ekel,<br />
Trauer oder Interesse)<br />
9. Gestik<br />
Bewegungen und Sprache der Hände sowie viele Handlungen (z. B.: verschränkte<br />
Arme, öffnen der Autotür, einer Dame in den Mantel helfen)<br />
10. Distanzebenen<br />
Intimzone, persönliche Zone, soziale Zone, öffentliche Zone<br />
11. Sprechweise<br />
Lautstärke und Deutlichkeit, Sprechgeschwindigkeit und -rhythmus, Tonlage sowie<br />
Husten, Seufzen, Stöhnen
Wie lange sollte das Aufwärmen bei einem Training dauern? Welche Arten<br />
des Aufwärmens kennen Sie – geben Sie Beispiele an<br />
Einleitung/Aufwärmen (ca. 1/6 Zeit)<br />
Allgemeines Aufwärmen: gesamten Körper sportartunabhängig aktivieren (z.B. beim<br />
Einlaufen, leichtes Einspielen, Dehnung)<br />
Spezielles Aufwärmen: Übungen gezielt auf die Sportartanforderungen<br />
ausgerichtet (u.a. Technikelemente wie z.B. Dribbel-,<br />
Schlag- oder Wurfübungen)<br />
Positive Effekte: Verringerung der Viskosität der Muskul<strong>at</strong>ur Vorbereitung<br />
des Kreislauf- und Nervensystems (durch koordin<strong>at</strong>ive<br />
Aufgaben)<br />
Wie lange sollte der Hauptteil eines Trainings sein und worauf ist<br />
besonders Wert zu legen?<br />
Hauptteil (ca. 2/3 Zeit)<br />
� Technik vor Kondition (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit)<br />
� Koordin<strong>at</strong>ion vor Schnelligkeit vor Kraft vor Ausdauer<br />
Was versteht man unter dem Schlussteil eines Trainings und wie lange<br />
dauert er?<br />
Schlussteil (ca. 1/6 Zeit)<br />
� Auslaufen etc. baut Lak<strong>at</strong> ab<br />
� leichte Dehnung zum Senken des Verletzungsrisikos<br />
Nennen Sie die wichtigsten Faktoren einer Trainingseinheit<br />
� Zielsetzung (Spiele, Entspannung, Kräftigung, Ausdauer, etc.)<br />
� Alter / Geschlecht bzw. Entwicklungsstand<br />
� Leistungszustand (Anfänger / Fortgeschrittene: Schwierigkeitsgrad verschieden)<br />
� Teilnehmerzahl<br />
� Infrastruktur (Raumgröße, Hallenboden, Anzahl und Beschaffenheit von Kleingeräten,<br />
M<strong>at</strong>erialien bzw. Objekten, Qualität der Musikanlage)<br />
� Zeitrahmen der Inhalte<br />
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23
Nennen Sie die aktiven und passiven Teile des Bewegungsappar<strong>at</strong>es<br />
Aktiv (Muskeln mit Sehnen)<br />
Passiv (Bänder, Knochen, Gelenkskapseln)<br />
Woraus setzt sich die Muskul<strong>at</strong>ur zusammen?<br />
Ursprung (rumpfnah) und Ans<strong>at</strong>z (rumpffern)<br />
Sehnen an beiden Enden (Verbindung zum Knochen)<br />
Muskelhülle (Faszie)<br />
Muskelkontraktion (Zusammenziehen): Ursprung und Ans<strong>at</strong>z nähern sich an<br />
Dehnung: Ursprung und Ans<strong>at</strong>z entfernen sich<br />
Langsam (ST / slow-twitch) und schnell (FT / fast-twitch) zuckende Muskelfasern bei<br />
FT-Fasern außerdem Intermediärtyp (wandlungsfähig)<br />
Ausprägung der Skelettmuskeln als<br />
� tonischer (neigt zur Verkürzung) bzw.<br />
� phasischer (neigt zur Abschwächung) Muskel<br />
Skelettmuskel: viele Muskelfasern<br />
Muskelfaser: 100-1000 Myofibrillen<br />
Myofibrille: besteht aus tausenden Filamenten<br />
Filamente: setzt sich aus Aktin- und Myosinfilamenten zusammen<br />
24<br />
Abb. 1 Muskelbestandteile (www.dkimages.com)<br />
Funktionell unterscheidet man ein- bzw. mehrgelenkige Muskeln<br />
� gegensinnig wirkende Muskeln werden als Antagonisten<br />
� gleichsinnig wirkende Muskeln als Synergisten bezeichnet<br />
Muskelspindeln: "Längenwächter" des Muskels (Dehnungsreflex = Eigenreflex)<br />
Sehnenspindeln: "Spannungswächter" des Muskels (Eigenreflex)<br />
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Welche Funktion haben die Sehnen, die Bänder und die Knochen bzw. wie<br />
setzt sich ein Knochen zusammen?<br />
Die Sehne<br />
Die Sehne ist die Verbindung von Muskelgewebe und Knochen, sie ist unelastisch, aber<br />
sehr zugfest, als Schutz dienen Schleimbeutel und Sehnenscheiden.<br />
Die Bänder<br />
Bänder stabilisieren ein Gelenk, ziehen von Knochen zu Knochen und sind nicht elastisch<br />
(z.B. überdehntes Band bleibt lang)<br />
Sehnen und Bänder von Kindern sind weniger zugfest!<br />
Die Knochen<br />
Röhrenknochen sind an den Enden (Gelenksflächen) mit Knorpel (2-5 mm) überzogen,<br />
die äußere Hülle ist massiv (Substantia compacta), das Innere wird aus einer<br />
schwammartigen Struktur (Substantia spongiosa) gebildet. Die Beinhaut (Periost)<br />
umkleidet den Knochen (Nerven, Blut- und Lymphgefäße)<br />
Bei Kindern sind die Knochen erhöht biegsam (d.h. sie haben eine verminderte Zug- und<br />
Druckfestigkeit). Das Knorpelgewebe darf hohen Druck-und Scherkräfte nicht ausgesetzt<br />
werden (Radsport : hohe Trittfrequenz, Sprünge: geringe Sprunghöhen wählen)<br />
Beschreiben Sie den Aufbau eines Gelenkes und wozu der Mensch die<br />
Gelenke benötigt<br />
Die Gelenke<br />
2 Gelenkskörper: Mit einer Knorpelschicht überzogen<br />
Gelenkskapsel: Umschließt das Gelenk und beinhaltet die Gelenksflüssigkeit (von der<br />
Innenseite der Gelenkskapsel gebildet)<br />
Gelenksspalt: Zwischenscheiben (z.B. Meniskus oder Bandscheibe)<br />
Bänder: Gelenksverstärkung, definieren die Beweglichkeit des Gelenks<br />
Muskeln: Gelenksbewegung<br />
Die Bewegungen<br />
� Beugung (Flexion) - Streckung (Extension)<br />
� Beiziehen (Adduktion) - Abspreitzen (Abduktion)<br />
� Vorführen (Anteversion) - Zurückführen (Retroversion)<br />
� Innenwendung (Pron<strong>at</strong>ion) - Außenwendung (Supin<strong>at</strong>ion)<br />
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25
Beschreiben Sie den Aufbau der Wirbelsäule<br />
� 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 4-5 Lendenwirbel<br />
� Kreuz- und Steißbein<br />
� Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule (HWS, BWS und LWS)<br />
� Wirbelsäule über das Darmbein-Kreuzbeingelenk (Iliosacralgelenk) mit dem Becken<br />
in Verbindung<br />
� zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben<br />
� Wirbelkanal (in dem das Rückenmark eingebettet liegt) entlang der ganzen<br />
Wirbelsäule<br />
� Dornfortsätze (siehe 7.Halswirbel): begrenzen WS-Überstreckung nach hinten<br />
� Innenwölbung (seitlich gesehen): Lordose (HWS, LWS)<br />
� Außenwölbung: Kyphose (BWS)<br />
26<br />
Abb. 4 Wirbelsäule (www.hu-berlin.de)<br />
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Was versteht man unter Trainingsanpassung?<br />
Bewegungsappar<strong>at</strong>: Muskeln (Wachstum, ausdauernder), Sehnen und Bänder<br />
(Festigkeit), Knochen (Festigkeit)<br />
Herz-Kreislauf-System: Sportherz (HMV=Herz-Minuten-Volumen), Lungenvolumen<br />
(AMV=Atem-Minuten-Volumen), Kapillarisierung,<br />
Sauerstoffaufnahme VO2max (ml/kg/min), Energiespeicher<br />
(Kohlenhydr<strong>at</strong>speicher, Fett)<br />
Blut: Rote Blutkörperchen transportieren Atemgase (O2 bzw. CO2)<br />
Nervale Anpassung: Motorische Steuerung, Thermoregul<strong>at</strong>ion (Schwitzen)<br />
Beschreiben Sie den Aufbau des Herzens und erklären Sie, was man unter<br />
dem Herz-Minuten-Volumen versteht<br />
Das Herz Das Herz des Menschen h<strong>at</strong> ca. die Größe einer "Faust"<br />
Sportherz ist größer (vor allem der linke Teil)<br />
Jeweils rechter/ linker Vorhof bzw. rechte/linke Kammer<br />
Systole - Kontraktion/Diastole - Erschlaffung<br />
Vorhöfe und Kammern synchron<br />
Abb. 5 Herzmuskel (www.kardionet.de)<br />
HMV (Herz-Minuten-Volumen) Ruhe = ca. 5 l<br />
(Ruhepuls 70 x Schlagvol. 70 ml)<br />
HMV unter Belastung : 25-30 l<br />
Trainierte: Herzleistung nimmt über Schlagvolumen und Frequenzsteigerung zu<br />
Untrainierte: Herzleistung nur über Frequenzsteigerung gesteigert<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
27
Beschreiben Sie den Aufbau der Lunge und erklären Sie, was man unter<br />
dem Atem-Minuten-Volumen versteht?<br />
2 Lungenflügel; Gaswechsel in den Lungenbläschen (Alveolen)<br />
Oberfläche: ca. 80 m 2<br />
Atemvolumen: ca. 500 ml (=0,5 l)<br />
Atemfrequenz: ca. 16 Atemzüge/min.<br />
AMV (Atem-Minuten-Volumen) in Ruhe = ca. 8 l (Atemfrequenz 16 x Atemvolumen 0,5 l)<br />
AMV unter Belastung : bis 100 l<br />
Atemluft: 79% Stickstoff, 21% Sauerstoff<br />
Vitalkapazität<br />
Die Vitalkapazität ist die Luftmenge, die nach maximaler Ein<strong>at</strong>mung ausge<strong>at</strong>met werden<br />
kann.<br />
Die Durchblutung<br />
28<br />
Abb. 7 Vitalkapazität (www.tgs-chemie.de)<br />
� Vasokontraktion /Vasodil<strong>at</strong><strong>at</strong>ion (Hirn und innere Organe oberste Priorität)<br />
� Essen + Sport<br />
Die Herzfrequenz<br />
Ruhepuls sinkt durch Ausdauertraining = Bradykardie (auch Kinder)<br />
Ruhepulsmessung: Immer unter gleichen Umständen (nach dem Aufwachen)<br />
kann auf einen Infekt hinweisen<br />
© M. Mencigar/Mag. W. Fischer | <strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong>
Wie berechnet man den Maximal-Puls?<br />
Der Maximalpuls wird wie folgt errechnet<br />
220 minus Lebensalter (30 Jahre: Max.-Puls = 190)<br />
Werte Annäherung; viele Personen nicht in Normbereich (Lebensalter, Geschlecht,<br />
Leistungsbereitschaft oder genetischen Voraussetzungen)<br />
Woraus setzt sich das Blut zusammen?<br />
Das Blut besteht zu 45% aus festen und 55% aus flüssigen Bestandteilen (Blutplasma)<br />
Feste Bestandteile: roten Blutkörperchen (Erythrozyten)<br />
weiße Blutkörperchen (Leukozyten, Körperimmunsystem)<br />
Blutplättchen (Thrombozyten, Wundverschluß)<br />
Blut transportiert Hormone und diverse Stoffwechselprodukte (z.B.: Lakt<strong>at</strong> ist das Salz der<br />
Milchsäure)<br />
� Etwa sechs Liter Blut beim Erwachsenen<br />
� ungefähr drei Liter Blut beim Kind<br />
� ein Liter Blut beim Baby<br />
Wo<strong>für</strong> ist das Schwitzen ein Zeichen und weshalb sind Kinder besonders<br />
gefährdet?<br />
Das Schwitzen ist ein Zeichen der Thermoregul<strong>at</strong>ion (bei Kindern nicht so ausgeprägt –<br />
Gefahr des Hitzschlags)<br />
Schweiß: Kochsalz (NaCl) mit abgegeben jedoch ist die Konzentr<strong>at</strong>ion bei<br />
Hitzegewöhnung sehr gering (Wüstenbewohner)<br />
Normal: 1 g Kochsalz auf 1 l Wasser beigeben<br />
Normaler Schweißverlust (nicht sichtbar) ca. 0,5 l / Stunde<br />
Normaler Schweißverlust (sichtbar) ca. 1 l / Stunde<br />
Starker Schweißverlust (tropfend) ca. 1,5 l / Stunde<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
29
Amt der Steiermärkischen Landeregierung<br />
Fachabteilung 12 C – Sport<br />
Jahngasse 1, A-8010 Graz<br />
Hergestellt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
<strong>Fragenk<strong>at</strong>alog</strong> |© M. Mencigar/Mag. W. Fischer<br />
31