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Elektronik Magazin - SPV Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH

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46<br />

| Optoelektronik<br />

Verbesserungen im Displaybereich werden<br />

vor allem für Monitore besprochen. Im Notebook<br />

ist das Display immer ein Kompromiss<br />

zwischen optischen Eigenschaften und den<br />

speziellen Anforderungen der Applikation.<br />

TFT-Displays<br />

für Notebooks<br />

mit LED- oder CCFL-Hinterleuchtung<br />

von Dipl.-Ing. Joachim Bleckmann<br />

Die in Notebooks verwendeten Displays<br />

werden unter anderem getrimmt<br />

auf möglichst geringen<br />

Stromverbrauch und möglichst geringe<br />

Bautiefe. Größtes Hindernis bei<br />

der weiteren Verbesserung dieser Eigenschaften<br />

ist die Hinterleuchtung.<br />

Derzeit bestehen die sogenannten<br />

Backlight Units aus einer oder zwei<br />

Kaltkathodenröhren, dem Lichtleiter,<br />

2 Prismenfolien zur Lichtausrichtung,<br />

einer Diffuserfolie und entsprechenden<br />

Kunststoffrahmen. Die Einheiten<br />

werden von den Herstellern dieser<br />

Backlight Units vormontiert an die<br />

Displayhersteller geliefert. Der Displayhersteller<br />

baut dann die Glasmatrix<br />

mit <strong>Elektronik</strong> auf die Backlight<br />

Unit. Um weitere Verbesserung bei<br />

den Eigenschaften Bautiefe und<br />

Joachim Bleckmann ist Produktmanager<br />

Aktiv Matrix Displays<br />

Stromverbrauch zu erreichen, wird<br />

versucht, die CCFL-Röhre (Kaltkathodenröhre)<br />

durch Leuchtdioden zu ersetzen.<br />

Durch die Verwendung von<br />

Leuchtdioden sind sehr kleine Abmessungen<br />

möglich, das heißt nicht<br />

nur dünnere Displays, sondern auch<br />

Displays mit kleinerem Rand. Die<br />

Leistungsaufnahme kann bei LEDs<br />

stufenlos bis auf einen ganz niedrigen<br />

Level eingestellt werden. Weitere<br />

Vorteile finden sich in der Systemkonfiguration.<br />

Es ist keine Hochspannung<br />

notwendig. Das heißt der Inverter<br />

entfällt, die breiten Kontaktabstände<br />

und die hochspannungssicheren<br />

Kabel- und Leiterbahnführungen<br />

sind nicht mehr notwendig. Der Platz<br />

zwischen den Scharnieren des Notebook-Deckels<br />

war bisher reserviert<br />

für den Inverter. Dort können jetzt<br />

weitere Bedienelemente oder das<br />

nach außen zeigende 2. Display für<br />

Windows Vista platziert werden.<br />

Bevor sich die Hinterleuchtung mit<br />

LED-Lichtquelle auf breiter Front<br />

durchsetzen wird, sind noch einige<br />

Entwicklungen notwendig. Im Vergleich<br />

zur CCFL-Röhre bieten die LEDs<br />

derzeit keine längere Lebensdauer.<br />

Typische Röhren für Notebooks haben<br />

eine Lebensdauer von 15.000 bis<br />

30.000 Stunden. Typische Leuchtdioden<br />

für Backlights haben in der<br />

vorgesehenen Beschaltung eine Lebensdauer<br />

von 5.000 bis 15.000<br />

Stunden, dies erscheint sehr wenig.<br />

Bei den PDA-Modellen hat man gelernt,<br />

dass 5.000 Stunden beim Nennstrom<br />

völlig ausreichend sind. Allerdings<br />

sind dort die Laufzeiten deutlich<br />

geringer. Notebooks werden häufig an<br />

der Stromversorgung als Desktop-Ersatz<br />

betrieben. Der Trick besteht nun<br />

darin, den Nennstrom deutlich unter<br />

20 mA zu senken und die Anzahl der<br />

Leuchtdioden entsprechend zu erhöhen.<br />

Ein typischer Wert ist 16,6 mA<br />

bei 48 Leuchtdioden für ein 12,1” Display.<br />

Damit wird eine Lebensdauer<br />

von über 15.000 Std. erreicht bei einer<br />

Helligkeit von 220 cd/m 2. Dies sind<br />

Werte, die knapp besser sind als bei<br />

typischen CCFL-Hinterleuchtungen.<br />

Bei der elektrischen Anordnung der<br />

LEDs hat sich noch kein Standard<br />

durchgesetzt. Durchaus üblich sind<br />

Arrays mit 12 in Reihe geschalteten<br />

Leuchtdioden. Daraus resultieren Anodenspannungen<br />

von 12 x 3,25 V =<br />

39 V. Dafür ist ein DC’/DC’-Wandler<br />

notwendig, der derzeit noch im Display<br />

integriert ist. Direkt herausge-<br />

führte Anschlüsse von Anode und<br />

Kathode sind auch denkbar, die Treiberelektronik<br />

kann dann auf der Hauptplatine<br />

im Notebook sitzen. Dort sind<br />

Aufbau und Mechanik einfacher. Im<br />

Display müssen alle Komponenten<br />

extrem flach sein. Dies ist gerade bei<br />

den notwendigen Spulen schwierig.<br />

Für den Vergleich der Leistungsaufnahme<br />

wurden zwei Displays mit gleicher<br />

Technologie herangezogen, beide<br />

sind von BOE Hydis, beide mit AFFS-<br />

Technologie. Das HT121WX4 hat ein<br />

1,8 mm CCFL, das HT121WX5 wird<br />

von 48 Leuchtdioden beleuchtet. Die<br />

Effizienz von Röhre und LED bewegt<br />

sich derzeit auf gleichem Niveau. Eine<br />

typische LED erzeugt 65 ~ 75 lm/W<br />

(Blue chip + Yellow Phosphor). Mit<br />

Blick auf 2008 sollten 100 lm/W erreicht<br />

werden. Die Röhre bewegt sich<br />

auf ähnlichem Niveau. Große Verbesserungen<br />

in der Effizienz sind dort allerdings<br />

nicht zu erwarten.<br />

Kosten<br />

Derzeit sind die LED Backlight um den<br />

Faktor 1,6 bis 3 teurer als vergleichbare<br />

CCFL-Lösungen. Gründe dafür<br />

sind zum einen der Preis für die<br />

Leuchtdioden selbst. Dort muss bezahlt<br />

werden, dass die Technologie<br />

der weißen Leuchtdioden von weni-<br />

Typ HT121WX4 HT121WX5<br />

Helligkeit 200 cd/m 2 220 cd/m 2<br />

Leistungsaufnahme Lichtquelle 3,5 Watt 2,64 Watt<br />

Vergleich Leistungsaufnahme 1

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