PDF, ca. 1,2 MB - Ev.-luth. Kirchengemeinde Westerland/Sylt
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der „Debra-Familie“ in Deutschland, für die<br />
Kinder in teotonio Vilela.<br />
Jede Minute für das Projekt ist für<br />
mich eine glückliche Minute.<br />
AL: Gibt es unter den vielen Kindern im Projekt<br />
welche, die euch ganz besonders ans Herz gewachsen<br />
oder in besonderer Erinnerung sind?<br />
PR: Jeder, der Kinder hat weiß, ein jedes<br />
Kind ist etwas Besonderes. Da die Kinder im<br />
Projekt viele Jahre bei uns bleiben, gibt es<br />
naturgemäß viele, die uns ans herz gewachsen<br />
sind. Beispielhaft dafür ist unser Freund<br />
Kennedy. Als wir ihn kennen gelernt haben,<br />
war er 9 Jahre, wog 10 Kilogramm und hatte<br />
in seinem Leben noch nie laufen können.<br />
Viele Jahre haben wir uns um Kennedy bemüht.<br />
heute ist er ein ganz normaler Junge,<br />
geht zur Schule, spielt liebend gerne Fußball<br />
und ist Beispiel dafür, was mit der richtigen<br />
hilfe und Förderung erreichbar ist.<br />
AL: Was motiviert dich immer wieder, so viel<br />
Zeit und Energie Hakuna Matata zu widmen?<br />
PR: Jedes Jahr fliege ich einmal zu unseren<br />
Straßenkindern. Arbeite und spiele mit ihnen,<br />
höre ihre Geschichten und Schicksale.<br />
Jedes einzelne dieser Schicksale ist Grund<br />
genug mich für hakuna matata einzusetzen.<br />
Wenn ich sehe, wie vielen menschen wir haben<br />
helfen können, wie vielen Kindern wir<br />
eine schulische Ausbildung haben geben<br />
können, wie viele Kinder ohne das Projekt<br />
nicht mehr leben würden oder gar nicht erst<br />
geboren wären, dann ist jede minute Arbeit<br />
für das Projekt eine gewonnene, eine für<br />
mich glückliche minute.<br />
AL: Was ist das Besondere an Hakuna Matata?<br />
PR: Es ist etwas Besonderes, wenn ein privat<br />
organisierter und finanzierter Verein so lange<br />
tätig ist. Wenn uns so viele menschen in<br />
Deutschland all die Jahre über unterstützen.<br />
Die Kinder von hakuna matata sagen: warum<br />
machst du dir Sorgen um morgen, du weißt<br />
nicht einmal was heute ist. und so ist jeder<br />
tag etwas Besonderes.<br />
AL: Und dunkle Stunden?<br />
PR: manchmal ist es schon zum Verzweifeln.<br />
Da wird das Projekthaus ausgeraubt; da wird<br />
ein 8 jähriges mädchen durch einen Querschläger<br />
der Polizei erschossen; einem jungen<br />
mädchen wird bei der Geburt nicht geholfen,<br />
ihr Kind stirbt; hardy wird mit Schusswaffen<br />
bedroht, um das Wenige abzugeben, dass er<br />
hat ...<br />
Die Kinder von Hakuna Matata sagen: warum<br />
machst du dir Sorgen um morgen, du<br />
weißt nicht einmal was heute ist.<br />
Da ist ständig die Sorge ums Geld; der Euro<br />
verliert kontinuierlich an Wert, was die Spendengelder<br />
schmälert; die Projektkosten wachsen<br />
umgekehrt unaufhörlich durch extrem<br />
gestiegene Lebensmittel- und Energiekosten.<br />
Die Frage „wie lange können wir noch helfen“,<br />
zeichnet bei mir „dunkle Wolken“ an den ansonsten<br />
vielfach wolkenlosen himmel Brasiliens.<br />
Aber hinschmeißen – nein, daran habe<br />
ich noch nie gedacht.<br />
Hinschmeißen – daran habe ich<br />
noch nie gedacht.<br />
AL: Was wünscht du dir für das Projekt?<br />
PR: In aller erster Linie gilt mein Wunsch der<br />
Gesundheit unserer Kinder und der meines<br />
Bruders. Ich wünsche mir für die Debra weiterhin<br />
so viel unterstützung, um noch lange<br />
„unseren Kindern“ hoffnung und zuversicht<br />
geben zu können und einfach nur für sie da<br />
zu sein.<br />
Das Interview führte Anja Lochner<br />
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