06.02.2013 Aufrufe

Bayreuth wird bayerisch

Bayreuth wird bayerisch

Bayreuth wird bayerisch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rechtsextreme Einstellung<br />

und Soziodemografie<br />

Nun werden die Zustimmungswerte nach soziodemografischen<br />

Merkmalen – also in Abhängigkeit<br />

des Wohnorts, Bildungsniveaus,<br />

Geschlechts, der Erwerbssituation und des<br />

Alters – aufgeschlüsselt (vgl. Tabellen 3.1.3<br />

bis 3.1.10). Zwar schwanken die Werte zwischen<br />

den Bevölkerungsgruppen, doch wie<br />

auch schon in anderen Studien – zum Beispiel<br />

über Gewerkschaftsmitglieder (Stöss et<br />

al. 2005) – festgestellt wurde, ist keine gesellschaftliche<br />

Gruppe für die rechtsextreme<br />

Einstellung „immun“. In den Tabellen wurden<br />

die Zustimmungswerte zu den jeweils<br />

drei Fragen der Skalen zu einem Wert zusammengefasst.<br />

Angegeben ist in Prozent der<br />

Anteil der Befragten, der den jeweiligen drei<br />

Aussagen im Durchschnitt zustimmt. Mit dieser<br />

Zusammenfassung kann erreicht werden,<br />

dass die Zuverlässigkeit der Messung erhöht<br />

<strong>wird</strong>, da in diese Befunde nur noch diejenigen<br />

Befragten eingehen, die durchschnittlich<br />

allen drei Aussagen je Dimension zugestimmt<br />

haben.<br />

Unterschiede zwischen Ost und West werden<br />

in der Literatur immer wieder dargestellt,<br />

doch konnten wir mit der Studie „Bewegung<br />

in der Mitte“ und dem darin durchgeführten<br />

Bundesländervergleich aufzeigen, dass die<br />

Unterschiede zwischen Ost und West kleiner<br />

sind als innerhalb der jeweiligen Gruppe und<br />

genauso Stadtstaaten und Flächenstaaten<br />

unterschieden werden können (Decker &<br />

Brähler 2008). Dennoch ist die höhere Zustimmung<br />

Ostdeutscher zu Ausländerfeindlichkeit,<br />

Sozialdarwinismus und Befürwortung<br />

einer rechtsautoritären Diktatur signifikant.<br />

Die Zustimmungswerte zum Chauvinismus<br />

unterscheiden sich auf hohem<br />

Niveau nur um 0,2 Prozentpunkte zuungunsten<br />

der Ostdeutschen. Auf der anderen Seite<br />

stimmen Westdeutsche eher antisemitischen<br />

und den Nationalsozialismus verharmlosenden<br />

Aussagen zu.<br />

Der Einfluß von Bildung auf die Verbreitung von rechtsextremen Einstellungen ist ebenfalls aus der Forschung bekannt (Noack 2001; Rippl<br />

2002). Diesen Befund bestätigt die vorliegende Studie ein weiteres Mal. Durchgängig sind die Zustimmungswerte der Proband/innen ohne<br />

Abitur zu den einzelnen Dimensionen beinahe doppelt so hoch wie bei der Gruppe mit mindestens Abitur (vgl. Tabelle 3.1.4).<br />

Wie die Bildungseffekte sind auch die Geschlechtereffekte erwartungskonform ausgefallen (vgl. Tabelle 3.1.5). Zwar sind die Unterschiede<br />

bei Weitem nicht so deutlich, prinzipiell stimmen Männer aber dennoch signifikant öfter rechtsextremen Aussagen zu als Frauen.<br />

DAS BEHÖRDENMAGAZIN Februar/2012 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!