Oberbayerische Schulzeitung - BLLV
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Aus den Kreisverbänden<br />
Wir ließen uns auf die Strömung des<br />
Flusses ein, erlebten die Schönheit der<br />
Landschaft aus einem anderen Blickwinkel,<br />
es war ein besonderes Erlebnis<br />
für uns alle! Gemeinsam hieß es, zwischen<br />
den Wellen und Walzen, Stufen<br />
und großen Felsen zu manövrieren,<br />
sicher geleitet durch unsere erfahrenen<br />
Bootsführer, die uns so manche<br />
Geschichte erzählten oder auf geologische<br />
Besonderheiten eingingen.<br />
Muskelkater in Armen oder Beinen am<br />
nächsten Tag – kein Problem, die Fahrt<br />
durch die Entenlochklamm zwischen<br />
hochaufragenden Felswänden, vorbei<br />
an weißen Kiesbänken, wird uns unvergesslich<br />
bleiben. Dass der Tag mit<br />
einem gemütlichen Biergartenbesuch<br />
abgeschlossen wurde, verstand sich<br />
von selbst.<br />
Ein herzliches Dankeschön geht an<br />
Nicole Gottwald von der ABJ, die die<br />
Tour bestens vorbereitet hatte!<br />
◊ Beate Irle<br />
Gedankenaustausch mit österreichischen<br />
Schulleitern<br />
Ist überall dort, wo Hauptschule draufsteht,<br />
auch Hauptschule drin?<br />
So hätte man das Schwerpunktthema<br />
des diesjährigen Treffens zwischen<br />
Schulleitungen von Grund- und Hauptschulen<br />
im Landkreis und Kollegen<br />
aus dem Bundesland Salzburg zusammenfassen<br />
können. Mehr als fünfzig<br />
Schulleiterinnen und Schulleiter waren<br />
der Einladung der Personalvertretung<br />
gefolgt, die zum diesjährigen Informationsaustausch<br />
nach Prien eingeladen<br />
hatte.<br />
Vor dem Hintergrund, dass Österreich<br />
eine „Neue Mittelschule“ einführen<br />
möchte, die nach einer längeren gemeinsamen<br />
Schulzeit künftig den Mittleren<br />
und den Hauptschulabschluss<br />
„unter einem Dach“ anbieten wird, informierten<br />
sich die österreichischen<br />
Kolleginnen und Kollegen über die<br />
Struktur der bayerischen Hauptschule<br />
und die Hauptschulinitiative.<br />
Rektor Rainer Wicha und Konrektorin<br />
Viktoria Puchstein stellten als Gastgeber<br />
ihre Priener Schule vor und erläuterten<br />
das dreigliedrige bayerische<br />
Schulsystem.<br />
Große Akzeptanz der Hauptschule<br />
auf dem Land<br />
Durch die Möglichkeit, dass österreichische<br />
Schüler aufbauend auf der<br />
Hauptschule an der polytechnischen<br />
Oberschule oder der Handelsakademie<br />
das Abitur ablegen können, besuchen<br />
in den ländlichen Regionen des<br />
Bundeslandes Salzburg oft 80 Prozent<br />
der Schüler diese Schulart. Eine „Realschule“<br />
gibt es in Österreich bislang<br />
nicht. In der Stadt Salzburg erleben die<br />
Schulleiter jedoch den gleichen Ansturm<br />
auf die Gymnasien wie ihre oberbayerischen<br />
Kollegen. Gesprächsstoff<br />
genug also, um sich intensiv mit „der<br />
Hauptschule“ zu beschäftigen, die<br />
nicht vergleichbar ist. Personalratsvorsitzende<br />
Beate Irle freute sich, mit<br />
Dr. Fritz Schäffer, Abteilungsleiter im<br />
<strong>BLLV</strong>, einen Experten für das Modell<br />
der „Regionalen Schulentwicklung“ begrüßen<br />
zu können. Unverkennbar sind<br />
die Parallelen zum österreichischen<br />
Reformmodell. Ein Vergleich der bayerischen<br />
Schulberatung, aufgezeigt<br />
von Schulpsychologin Obermeier, mit<br />
den österreichischen Angeboten rundete<br />
das Programm ab. Auf großes Interesse<br />
der Salzburger Kollegenschaft<br />
stieß die von bayerischer Seite als<br />
unverzichtbar beschriebene Anstellung<br />
von Schulsozialarbeitern. Landesschulrat<br />
Robert Schönleitner und<br />
Beate Irle bedankten sich bei den Referenten<br />
für ihre informativen Beiträge,<br />
die beim geselligen Ausklang noch für<br />
ausreichend Diskussionsstoff sorgten.<br />
◊ Beate Irle<br />
(Den Artikel „Ein Besuch Im Atelier“ liefern wir in<br />
der nächsten OSZ nach)<br />
Schongau<br />
Das geht auf keine Kuhhaut?<br />
Pensionisten des <strong>BLLV</strong> Schongau<br />
besuchen die Insel Reichenau<br />
„Das geht auf keine Kuhhaut!“ war der<br />
Titel einer unserer Führungen, die in<br />
der romanischen Kirche St. Georg<br />
begonnen hatte. Die Lösung dieses<br />
rätselhaften Schlagworts fand sich<br />
in einem Teilbild der Westapsis: eine<br />
Kuhhaut mit den Teufeln, die unnötiges<br />
Geschwätz aufschreiben, das auf keine<br />
Kuhhaut geht.<br />
Diese Kirche zeigt im Mittelschiff eine<br />
Serie von acht Darstellungen der<br />
Wunder Jesu mit Titeln und grafi schen<br />
Umrandungen in Seccomalerei. Diese<br />
ottonischen Wandmalereien, entstanden<br />
um das Jahr 1000, gelten als die<br />
best erhaltenen des frühen Mittelalters<br />
im Gebiet nördlich der Alpen. Sie waren<br />
auch ein wesentlicher Grund für die<br />
Aufnahme der Insel Reichenau in das<br />
Weltkulturerbe der UNESCO im Jahre<br />
2000. Unsere erste Führung galt dem<br />
romanischen Münster mit seiner sichtbaren<br />
Deckenkonstruktion im normannischen<br />
Baustil, ausgeführt in Form<br />
eines umgekehrten Schiffsrumpfes.<br />
Die Kirche war der Mittelpunkt des Benediktinerklosters,<br />
das in fränkischer<br />
Zeit im Jahre 724 vom Wanderbischof<br />
Pirmin gegründet wurde. Es wurde zu<br />
einem der bedeutendsten religiösen,<br />
kulturellen, aber auch einfl ussreichen<br />
politischen Zentren des frühen Mittelalters.<br />
Berühmt wurde das Kloster durch<br />
seine Buchmalerei und seine Schreibstuben.<br />
Wertvolle Evangelistare in verschiedenen<br />
großen Museen Europas<br />
legen Zeugnis davon ab. Reichenauer<br />
Äbte waren Bischöfe von Basel, Verona,<br />
Mainz und Erzkanzler des Reiches,<br />
Erzieher in der Kaiserpfalz zu Aachen.<br />
Hermann der Lahme war Theologe,<br />
Astronom, Geschichtsschreiber, Dichter<br />
und Musiker und galt als Wunderwerk<br />
seines Jahrhunderts Von diesen<br />
großen Zeiten, die im späten Mittelalter<br />
mit der Übernahme das Klosters durch<br />
den Bischof von Konstanz endete, künden<br />
noch die drei erhaltenen, romanischen<br />
Kirchen, die bei der endgültigen<br />
Aufl ösung im Jahre 1803 übrig blieben:<br />
das Münster in Mittelzell, die Kirche St.<br />
Georg in Oberzell und die Basilika St.<br />
Peter und Paul in Niederzell.<br />
Gemüse, Wein und Fische<br />
Der Nachmittag begann mit einer Busführung<br />
über die gesamte Insel. Neben<br />
weiteren historischen Stätten wie den<br />
noch vereinzelt erhaltenen Klostergebäuden,<br />
dem Kräutergarten und der<br />
Basilika in Niederzell stand vor allem<br />
die Gegenwart der Insel mit ihrem Gemüsebau,<br />
Weinbau und der Fischerei<br />
20 <strong>Oberbayerische</strong> <strong>Schulzeitung</strong> 5/08