Nr. 4/2009 - ANAV

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Inhalt/Sommaire/ Sommario Panorama Jean-Pierre W. Oulevey, «Wilde Rhône» 5 Jean-Pierre W. Oulevey, «Rhône sauvage» 5 Jean-Pierre W. Oulevey, «Rhône sauvage» 6 Dossier Zur Schweizer Weinlese 2009 7 Vendemmia 2009: Un anno «di-vino» 7 Vendanges 2009 réjouissantes 8 Wetterbedingungen sorgten für hervorragenden Jahrgang 9 En 2009 la vigne a profité des conditions climatiques idéales 11 La Vie de l’ANAV Der Brief des Präsidenten 13 Le Billet du Président 13 Il Biglietto del Presidente 14 ANAV-Jahreskongress 2010, Programm 16 ANAV-Jahreskongress 2010, Anmeldung 17 Congrès ANAV 2010, programme 18 Congrès ANAV 2010, inscription 19 Sektionsnachrichten – Notizie delle sezioni – Nouvelles des sections 20 - 44 Magazin «Fully Arvine en Capitales» 44 L’utilisation du raisin de la zone franche 46 «Mondial du Merlot» 48/49 Der vinfox 2010 ist da! 50 «Das Weinquiz» von Egon Mark 50 Wallis erhält eine Wein-Enzyklopädie 51 Impressum/Agenda 51 Titelbild: Jean-Pierre W. Oulevey, «Wilde Rhône» Récolte suisse réjouissante La récolte 2009 s’élève à 1,11 millions héctolitres de vin d’une qualité exceptionnelle, le volume encavé le plus important des cinq dernières années. Seulement dans les régions les plus touchées par la grêle du 23 juillet, on a encavé des volumes réduits. C’est le cas particulièrement dans le vignoble de La Côte ainsi que dans les régions de Klettgau et dans le canton de Thurgovie. – Quant à la qualité la récolte 2009 peut être qualifiée comme extraordinaire. Erfreuliche Schweizer Ernte Die Schweizer Weinernte 2009 darf als qualitativ herausragend und bezüglich der Menge als gut bezeichnet werden. Mit einem Erztrag von rund 1,11 Millionen Hektoliter, 35’000 Hektoliter mehr als im 2008, konnte die grösste Menge der vergangenen fünf Jahre eingekellert werden. Die Trauben konnten unter idealen Bedingungen bei guter Gesundheit und in schönster Reife eingebracht werden – beste Aussichten für einen grossen Jahrgang! Wallis 2009: ein historisches Weinjahr Aktuell 12. Januar. Ausserordentlich sei aber auch die Menge an qualitativ überdurchschnittlich gutem Wein. Im Wallis wurden 2009 rund 45 Millionen Liter produziert, 18,1 Millionen Liter Weisswein und 27,2 Millionen Liter Rotwein. Die Walliser Traubenernte ergab im 2009 rund 10,7 Millionen Liter Fendant und 14,6 Millionen Liter Pinot Noir. In den letzten zehn Jahren hatte sich zudem die Produktion von Wein aus heimischen Sorten mehr als verdoppelt: Beim Weisswein etwa stieg die Produktion aus der Rebsorte Petite Arvine von 500’000 auf 1,4 Millionen Liter. In ähnlichem Masse stieg auch die Rotweinproduktion aus Sorten wie Syrah und Humagne Rouge. Vervierfacht hat sich gar die Produktionsmenge beim Cornalin. Valais 2009: un millésime historique Les vignerons garderont en mémoire l’exceptionnelle année 2009. Personne ne se souvient d’avoir livré des baies aussi saines, qui plus est avec des sondages dépassant la plupart du Page de couverture: Jean-Pierre W. Oulevey, «Rhône sauvage» Das Weinjahr 2009 dürfte in die Annalen einge- In copertina: Jean-Pierre W. Oulevey, hen: Ausserordentlich sei die Qualität der «Rhône sauvage» Ami du Vin 3/98 Ernte, schreibt das Walliser Kantonslabor am 2 Ami du Vin 4/09
temps les degrés auxquels la nature nous avait habitués. Les principaux cépages se situent plus de 2 degrés au-dessus de la moyenne des dix dernières années. Et en mêmetemps les quantités sont très bonnes: Après quatre années de faible récolte, les vendanges 2009 ont permis de produire 45 millions de litres. C’est le troisième score de la décennie, après les 50 millions de 2000 et les 46 millions de 2004. Les premières dégustations sont prometteuses. Tout le monde s’accorde pour décrire les vins blancs comme fruités et tendres: de vrais vins de plaisir! Du côté des vins rouges, les couleurs sont marquées, les structures imposantes et les tannins puissants, mais bien enrobés. ANAV-Kongress 2010 im Lavaux! Am 1. Mai 2010 treffen sich die Mitgleder der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde im Weinbaugebiet Lavaux, seit 2007 UNESCO Welterbe, zu ihrem Jahreskongress. Die Sektion Waadt hat ein vielversprechendes Programm zusammengestellt (siehe Seiten 16/17). «Der grosse Johnson» 25-jährig Bereits seit einem Vierteljahrhundert gibt es den «grossen Johnson». Zum Jubiläum ist er fit für die Zukunft. Man hat ihn komplett überarbeitet. Neu sind insbesondere die farbigen Karten und Fotografien. Aufgearbeitet wurden auch die Informationen über die sehr schnell sich entwickelnden Weinabaugebiete der Neuen Welt. Eine grossartige Enzyklopädie über Reben und Wein unserer Welt. – Da mag man verzeihen, dass die Redaktion des Kapitels über das Weinland Schweiz nicht über alle Zweifel erhaben ist. Dies ums eher, als sich den Schweizer Weinfreunden für Auskünfte über den «eigenen» Rebberg viele andere Möglichkeiten bieten. Hugh Johnson und Stephen Brook: Der grosse Johnson, Hallwag Verlag, 688 Seiten, 28 Karten, 10 Farbfotografien, 120 Illustrationen, ISBN 978-3-8338-1621-5, Fr. 83.90. Ami du Vin 3/09 Editorial «Weihnachtswein»? Liebe Weinfreundin, lieber Weinfreund, nachdem ich in der Ausgabe zum vergangenen Herbst von Eleganz und Leichtigkeit geschwärmt habe, könnten die folgenden Zeilen etwas irritieren oder zumindest als «falsch platziert» erscheinen. Dies umsomehr, als wir die Festtage hinter uns haben und Sie sich möglicherweise just darauf vorbereiten, mit Hilfe der kommenden Fasttage gewisse Folgen übermässiger Genüsse zu korrigieren. Trotzdem wage ich den Blick zurück. Einige Begleiter des Gebäcks waren nämlich derart köstlich, dass ich sie auch ohne Letzteres nicht verschmäht hätte. Wenn mir die meisten nur vom Hörensagen oder aus der Literatur bekannt waren, so ist dies vielleicht mit meiner «Erziehung» zu erklären. Bekanntlich zeugte früher ein nicht geheim gehaltener Hang zu Süssem ebenso wenig von Männlichkeit wie das Bekenntnis nicht zu rauchen. Den Auftakt machte in der ersten Adventswoche ein Moscatel de SetÚbal. Zum Abschluss einer Portugal-Degustation wurde für einmal kein Port gereicht, sondern dieser Süsswein aus der Gegend südlich von Lissabon. Ein Rosinenkonzentrat, geprägt von intensiven, über Jahrzehnte in Holzfässern gereiften traubigen Aromen und von edler Würzigkeit. – Ein überzeugendes Beispiel dafür, dass die verschiedenen Muskateller-Sorten weltweit nicht nur des hohen Zuckergehalts, sondern auch ihres herrlichen Dufts wegen für die Süssweinbereitung verwendet werden. Und dies seit Jahrtausenden. Aus dem Hinterland des Roussillon, vom Nordhang der Pyrenäen, stammt der Maury, wohl einer der nobelsten französischen «Vins doux naturels». Gekeltert wird er aus Trauben der Sorte Grenache. Abgesehen von der Süsse und einem tiefen Rot ist für ihn eine markante Herbe charakteristisch, die allerdings in dem über 20-jährigen Gewächs, das ich mir gönnte, dezent in den Hintergrund trat. Sie gesellte sich harmonisch zu den obligaten Schokolade-Sternen, mit welchen mich die Schwester alljährlich zu Weihnachten «überrascht». Ohne Begleitung aus der weihnächtlichen Backstube genossen habe ich den Picolit. Nicht etwa, weil sich zu dieser Rarität aus dem Friaul, die zumeist in kleinen Portionen angeboten wird, nichts Passendes gefunden hätte. Viel- Othmar Stäheli, Chefredaktor mehr begegneten mir die feinen Aromen – ein Bouquet dezent duftender Blumen – sowie die fruchtige, an Pfirsich erinnernde Süsse in einer fast unheimlichen Vielfalt, die ich nicht stören wollte. – Ein Wein zum Träumen. Und dies darf man ja für einmal auch ohne Gebäck. Meine Express-Süssweinreise durch Europa möchte ich mit dem «Kagor» vom Schwarzen Meer abschliessen. Nicht nur zu Weihnachtsgebäck, sondern auch zu Basler Läckerli passt der tiefrote, von Würze strotzende, pfeffrige Saft. Gekeltert ist er grösstenteils aus rosinierten Saperavi-Trauben. Etwas Gerüst erhält er durch eine Beigabe von Cabernet Sauvignon. Die Moldawier und die Georgier mögen mir verzeihen: Der «Kagor» von der Krim sagte mir am meisten zu. – Aber vielleicht lag dies am Gebäck? Verzeihen möge mir auch der grosse Rest der Welt, der herrliche Süssweine produziert. Tatsächlich unterliess ich es, die hochkarätigen Nektare aus den Reben der Schweiz, Deutschlands und Österreichs, den Tokayer, die Einzelflasche Commandaria aus Zypern ebenso wie alle hervorragenden Desserweine aus Übersee zusammen mit «Mailänderli» und Anisgebäck zu testen. Das überlasse ich Ihnen für nächste Weihnachten. – Aber vielleicht haben Sie ja schon früher Gelegenheit, sich etwas Süsses zu versüssen. 3
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