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Nr. 2/2010 - ANAV

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Ami Vin<br />

du<br />

Association nationale des amis du vin • Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde<br />

Associazione nazionale degli amici del vino • Associaziun svizzera dals amis dal vin<br />

2/10


Inhalt/Sommaire/<br />

Sommario<br />

La Vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Congrès national à Epesses et à Cully 5<br />

Prix <strong>ANAV</strong> <strong>2010</strong> für Jean-Michel Borel 6/8<br />

60. <strong>ANAV</strong>-Delegiertenversammlung 9<br />

60ème Assemblée des délégués 12<br />

Brief des Präsidenten / Billet du Président 17<br />

Il Biglietto del Presidente 18<br />

Sektionsberichte – Nouvelles des sections 19-46<br />

Portrait<br />

Cave de Goubin 47<br />

«Les Tonneliers» 50<br />

Panorama<br />

Einweihung des «Römerrebbergs» in Remigen 53<br />

Mont-sur-Rolle joue sur ses Grands Crus 55<br />

Syrah du Monde <strong>2010</strong> 58<br />

Magazin<br />

Le Vinorama 57<br />

Syrah du Monde <strong>2010</strong> 58<br />

Die «Ecole du Vin de Bordeaux» 59<br />

Vinea 62/63<br />

Dossier<br />

Protéger les auxiliaires 60<br />

Nützlinge schützen 61<br />

Impressum/Agenda 63<br />

Zum Titelbild: Alfons Mucha,<br />

Plakate für Champagner Moët & Chandon,<br />

Farblithographie 1899 (siehe Editorial)<br />

Page de couverture: Alphonse Mucha,<br />

affiches Champagne Moët & Chandon,<br />

lithographie 1899 (voir éditorial)<br />

In copertina: Alfonse Mucha,<br />

cartelloni Champagne Moët & Chandon,<br />

litografia 1899 (vedi editoriale)<br />

Vinea à Sierre<br />

Le premier weekend de septembre, l’association<br />

Vinea met sur pied le plus grand salon des vins<br />

suisses en plein air. Plus de 10000 visiteurs provenant<br />

de la Suisse entière sont attendus à<br />

Sierre les 3, 4 et 5 septembre <strong>2010</strong> (voir page 63).<br />

Vinea in Siders<br />

Am ersten Wochenende im September veranstaltet<br />

die Vereinigung Vinea im Zentrum von Siders<br />

den grössten «Freiluftsalon» für Schweizer<br />

Weine. Über hundert Winzer aus dem Wallis und<br />

den wichtigsten Schweizer Anbaugebieten werden<br />

ihre Produkte präsentieren (siehe Seite 62).<br />

La Côte: Erlebnisweg<br />

durch die Rebberge<br />

Inmitten ihrer Rebberge von 2000 Hektaren bietet<br />

die Region La Côte einen einzigartigen, gut<br />

beschilderten Erlebnisweg, die berühmte Route<br />

du Vignoble. Geprägt von herzlicher Gastfreundschaft<br />

und der Demonstration handwerklichen<br />

Könnens wird jede Etappe dieser sinnenfrohen<br />

Reise zu einem besonderen Ereignis. Weinbauern,<br />

Käser, Metzger, Bäcker, Landwirte und<br />

Obstbauern, aber auch einheimische Kunstmaler,<br />

Töpfer und Bildhauer öffnen Ihnen die Türen<br />

und zeigen Ihnen die Geheimnisse ihres Handwerks.<br />

Zwischen rustikalen Landgasthöfen und<br />

Aktuell<br />

gastronomischen Höhepunkten erleben Sie eine<br />

einzigartige Einweihung in die handwerklichen<br />

Traditionen, die den Reichtum und die Magie<br />

einer der schönsten Regionen Europas ausmachen.<br />

– www.routeduvignoble.ch<br />

La route du vignoble<br />

de La Côte<br />

Riche de ses 2000 hectares de vignoble, La Côte<br />

offre un itinéraire balisé: la fameuse Route du vignoble.<br />

Mêlant l’accueil à la démonstration du savoir-faire,<br />

chaque étape sensorielle est avant tout<br />

un moment particulier à vivre. Vignerons, fromagers,<br />

charcutiers, boulangers, agriculteurs et arboriculteurs<br />

ouvrent leur porte pour dévoiler leurs<br />

secrets de fabrication. Ainsi, d’auberges campagnardes<br />

en haltes gastronomiques est proposée<br />

une initiation exceptionnelle aux divers métiers<br />

de l’artisanat qui font la richesse et le succès de<br />

cette région.<br />

www.routeduvignoble.ch<br />

Festival Oenovidéo<br />

Le 17 ème festival Oenovidéo, s’est déroulé du<br />

13 au 16 mai <strong>2010</strong> à Aigues-Mortes. Le Grand<br />

Jury présidé par Edourad Molinaro, réalisateur<br />

et scénariste bien connu, a eu l’occasion de visionner<br />

plus de 29 films de provenances diverses<br />

de pays européens et américains. Cette<br />

année le Trophée spécial du Grand Jury a été<br />

attribué au film «Les Saisons de Marie Thérèse<br />

Chappaz» de Fred Florey, diffusé par la télévision<br />

Suisse romande.<br />

Mondial du Merlot<br />

La terza edizione del Mondial du Merlot si svolgerà<br />

Lugano dal 12 al 14 novembre <strong>2010</strong>. Il concorso<br />

premia l’eccellenza dei produttori di Merlot<br />

di ogni parte del mondo. Tra le finalità più<br />

importanti del concorso, vi sono: di mettere in<br />

evidenza le qualità e le diversità del vitigno<br />

Merlot, ricompensare i produttori che mettono<br />

in risalto questo vitigno, diventare un osservatorio<br />

privilegiato delle tendenze del settore e<br />

offrire uno strumento di referenza serio ed affidabile<br />

per i consumatori di vino.<br />

2<br />

Ami du Vin 2/10


Wein und Kunst – Kunst und Wein<br />

Zum Wein führen vermutlich ebenso viele<br />

Wege wie nach Rom. Und jeder von ihnen hat<br />

seinen besonderen Reiz. In der letzten Ausgabe<br />

des «Ami du Vin» habe ich Sie, liebe Weinfreundin,<br />

lieber Weinfreund, in den Rebberg<br />

eingeladen, um unserem gemeinsamen Faible,<br />

dem Rebensaft, näher zu kommen. Die «Tage<br />

der offenen Keller», die im Mai in der ganzen<br />

Schweiz durchgeführt wurden, ermöglichten zumeist<br />

auch einen Gang durch die Reben.<br />

Auf ganz anderen «Wegen» führt uns die<br />

Kunst zum Wein, jede auf ihre Weise. Am ehesten<br />

vertraut sind uns wohl die oft überschwenglichen,<br />

an festlichen Anlässen immer<br />

wieder zitierten Oden an den Wein aus der Feder<br />

eines Goethe und anderer Dichter zumeist<br />

deutscher Zunge. Dafür, dass der Wein immer<br />

wieder auch zu musikalischer Ehre kam, sorgten<br />

Tonkünstler unterschiedlichster Art über<br />

Jahrhunderte hinweg, von der Klassik über die<br />

Volksmusik bis in den Jazz. Zu den berühmtesten<br />

Beispielen dieser Art zählen ohne Zweifel<br />

der Lobgesang auf den Marzemino, die Rotweinspezialität<br />

des Trentinos, in Mozarts Don<br />

Giovanni oder etwa Louis Armstrongs «Your lips<br />

so warm and sweet as wine»...<br />

Dionysos und Bacchus, die Götter des Rebensafts<br />

der Antike, sowie die männlich geprägten<br />

Riten der christlichen Religionen sind<br />

möglicherweise dafür verantwortlich, dass in<br />

der darstellenden Kunst des Abendlandes der<br />

Wein zumeist in männlicher Umgebung getrunken<br />

und gefeiert wurde. Die Frauen spielten in<br />

Szenen rund um den Wein höchstens als tanzende<br />

Bachantinnen, den Rebensaft kredenzende<br />

Mägde oder als gesellige Entourage in<br />

feuchtfröhlicher Gesellschaft eine Rolle.<br />

Spätestens gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

fand diese maskuline Dominanz namentlich<br />

über die Plakatkunst ein Ende. Die Darstellung<br />

weiblicher Eleganz wurde nicht mehr nur<br />

mit direktem thematischen Bezug für die Ankündigung<br />

von Ballett- und Theater-Ereignisse oder<br />

Auftritte von Opern-Diven eingesetzt, sondern<br />

auch für die Weinwerbung. Im 20. Jahrhundert<br />

sollten schliesslich Frauen – lange nach Mönchen,<br />

Küfermeistern und Winzern – auch auf<br />

Wein-Etiketten eine Rolle spielen dürfen.<br />

Zu den grössten Meistern der Plakat-Grafik<br />

überhaupt gehört der böhmische Künstler Alfons<br />

Editorial<br />

Mucha (1860 - 1939), der herausragendste Repräsentant<br />

des Jugendstils. In seinen Pariser Jahren<br />

(1887 - 1910) schuf er nicht nur die berühmten<br />

Plakate für Sarah Bernhardt, die gefeierte Diva<br />

der Theaterwelt an der Seine, sondern auch Illustrationen<br />

für Bücher und Zeitschriften, Entwürfe<br />

von Dekorationsgegenständen sowie Aushänge<br />

für Genussmittel aller Art, Schockolade, Biskuits,<br />

Biere, Liköre und Champagner.<br />

Zu den bekanntesten Plakat-Werken von Alfons<br />

Mucha zählen jene für die Champagner des<br />

Hauses Moët & Chandon. Es sind Farblithographien<br />

aus dem Jahre 1899, Format 60 x 20 cm.<br />

Die theatralisch anmutenden Darstellungen waren<br />

um die Jahrhundertwende derart populär,<br />

dass sie auch als Postkarten ediert wurden.<br />

Le vin et l’art – L’art et le vin<br />

Autant de chemins mènent au vin qu’à Rome.<br />

Et chacun d’entre eux à son attrait particulier.<br />

Dans la dernière édition de l’«Ami du Vin», je<br />

vous ai invité chère amie du vin, cher ami du vin<br />

dans le vignoble afin de nous rapprocher de<br />

notre faiblesse commune, le jus de la treille.<br />

Les «journées caves ouvertes», qui ont eu lieu<br />

en mai dans toute la Suisse permettaient la<br />

plupart du temps de se balader dans les vignes.<br />

L’art nous conduit au vin sur des chemins<br />

différents, chacun à sa manière. Les odes souvent<br />

exagérées citées lors d’occasions solennelles<br />

de la plume de Goethe et autres poètes particulièrement<br />

de langue allemande nous sont<br />

les plus familières. Et pour que le vin reçoivent<br />

aussi l’honneur musical, les artistes du son y<br />

ont veillé depuis des siècles de manière les plus<br />

hétéroclites, de la musique classique à la musique<br />

populaire en passant par le jazz. Les exemples<br />

les plus célèbres sont incontestablement le<br />

livret en italien sur le Marzemino, cépage rouge<br />

de la région du Trentin, où dans Don Giovanni de<br />

Mozart, Don Giovanni s’exclame «Versa il vino!<br />

Eccellente Marzemino!» ou encore Louis Armstrong<br />

«Your lips so warm and sweet as wine»...<br />

Dionysos, composite de l’ancienne Grèce<br />

qui fut assimilé à Bacchus romain, le dieu de<br />

l’antiquité de la vigne et du vin, ainsi que les rites<br />

virils des religions chrétiennes sont vraisemblablement<br />

responsables que dans l’art représentant<br />

l’Occident, le vin était généralement<br />

bu et fêté dans un environnement masculin. Les<br />

Othmar Stäheli, Chefredaktor<br />

femmes jouaient tout au plus le rôle de danseuses<br />

en petite tenue, de servantes versant le jus<br />

de la treille ou comme compagnie sociable<br />

dans une société joyeuse.<br />

C’est au plus tard vers la fin du 19e siècle<br />

que l’art de l’affiche à dominance masculine pris<br />

fin. La représentation de l’élégance féminine<br />

n’était plus uniquement associée directement à<br />

la perception thématique des affiches de spectacles<br />

pour les ballets, théâtres ou divas de<br />

l’opéra mais aussi à la publicité du vin. Au cours<br />

du 20e siècle, les femmes pouvaient enfin jouer<br />

un rôle sur les étiquettes, longtemps après les<br />

moines, maîtres tonnelier et vignerons.<br />

Parmi les plus grands artistes graphiques<br />

figure l’artiste bohémien Alfons Mucha (1860 -<br />

1939) connu pour avoir produit une série d’affiches<br />

publicitaires de style Art nouveau. Durant<br />

les années qu’il passa à Paris (1887 - 1910), il<br />

réalise l’affiche publicitaire de Gismonda, la<br />

pièce jouée par Sarah Bernhardt. Son style lui<br />

vaut une certaine notoriété et réalise notamment<br />

des illustrations pour des livres et des<br />

journaux, des peintures et des posters pour des<br />

produits de luxe de tout genre, chocolat, biscuit,<br />

bière, liqueur et champagne. Parmi les<br />

plus célèbres, on peut citer les affiches publicitaires<br />

pour le champagne de la maison Moët &<br />

Chandon. Ce sont des lithographies de couleur<br />

datant de 1899 au format 60 x 20 cm. Les représentations<br />

qui semblaient théâtrales étaient si<br />

populaires au tournant du siècle qu’elles furent<br />

également éditées sous forme de carte postale.<br />

Ami du Vin 2/10 3


Vino e arte – Arte e vino<br />

Probabilmente le strade del vino sono altrettanto<br />

numerose di quelle che conducono a<br />

Roma. Ciascuna di loro ha il suo fascino particolare.<br />

Cari amici e amiche del vino, nell’ultima<br />

edizione de «Ami du Vin» vi ho invitati nel vigneto<br />

per farvi sentire maggiormente la vicinanza<br />

del vino, il «punto debole» che ci accomuna.<br />

Le «giornate delle cantine aperte», che<br />

hanno avuto luogo in tutta la Svizzera lo scorso<br />

mese di maggio, ci hanno soprattutto permesso<br />

di fare anche una breve passeggiata tra i filari.<br />

L’arte ci porta al vino per tutt’altre «vie»,<br />

ciascuna a modo suo. Le più familiari al nostro<br />

orecchio sono le frequenti e esuberanti odi al<br />

vino, ripetutamente citate in occasione di<br />

eventi festivi, uscite sia dalla penna di Goethe<br />

sia da quella di altri poeti, per lo più di lingua<br />

tedesca. Il fatto che nel corso dei secoli il vino<br />

sia ripetutamente assorto agli onori anche nel<br />

campo della musica va ascritto a musicisti di<br />

ogni genere musicale, dal classico al folclore e<br />

4<br />

Editorial<br />

al jazz. Tra gli esempi più famosi vanno indubbiamente<br />

annoverate la lode al Marzemino, la<br />

specialità di vino rosso del Trentino, ricordata<br />

nel «Don Giovanni» di Mozart o anche «Your<br />

lips so warm and sweet as wine»...di Louis<br />

Armstrong.<br />

A Dioniso e Bacco, venerati nell’antichità<br />

come Dei del vino, nonché ai riti delle religioni<br />

cristiane, improntati sulla maschilinità, è probabilmente<br />

dovuto il fatto che nell’arte figurativa<br />

dell’occidente il vino fosse per lo più bevuto e<br />

festeggiato negli ambienti maschili. Il ruolo<br />

della donna si limitava alle scene ruotanti attorno<br />

al vino, o tutt’al più all’attività di baccante<br />

danzante, di ancella addetta alla mescita<br />

del succo di Bacco o come entourage in occasione<br />

di abbondanti libagioni.<br />

Questa dominanza mascolina è cessata al<br />

più tardi verso la fine del diciannovesimo secolo,<br />

segnatamente attraverso l’arte cartellonistica.<br />

L’immagine dell’eleganza femminile non<br />

fu più utilizzata solo con riferimento tematico<br />

diretto per annunciare manifestazioni teatrali o<br />

ballettistiche oppure dive dell’opera, ma anche<br />

per pubblicizzare i vini. Nel ventesimo secolo,<br />

parecchio tempo dopo i monaci, i bottai e i viticoltori,<br />

le donne poterono infine svolgere un<br />

ruolo anche sulle etichette del vino.<br />

L’artista boemo Alfons Mucha (1860 - 1939)<br />

è da considerarsi in assoluto uno dei più grandi<br />

maestri della grafica cartellonistica, il più illustre<br />

rappresentante dello stile floreale. Negli<br />

anni della sua permanenza a Parigi (1887 -<br />

1910) non creò solo i famosi affissi per Sarah<br />

Bernhardt, la celebre diva del mondo teatrale<br />

sulle rive della Senna, ma anche illustrazioni<br />

per libri e riviste, progetti di oggetti decorativi,<br />

nonché manifesti per generi voluttuari d’ogni<br />

genere, cioccolato, biscotti, birra, liquori e<br />

champagne.<br />

I cartelloni per lo champagne della casa vinicola<br />

Moët & Chandon fanno parte delle più<br />

famose opere cartellonistiche di Alfons Mucha.<br />

Trattasi di litografie colorate del 1899, formato<br />

60 x 20 cm. Le impressionanti raffigurazioni<br />

teatrali da lui realizzate a cavallo dei due secoli<br />

erano cosi popolari da essere persino stampate<br />

come cartoline postali.<br />

Ami du Vin 2/10


Congrès national et Assemblée des délégués de l’<strong>ANAV</strong> le 1er mai <strong>2010</strong><br />

Un peu d’inquiétude ce samedi matinlà<br />

en regardant le ciel... Pleuvra? Pleuvra<br />

pas? Pour finir, c’est en présence<br />

d’un petit crachin que nous avons accueilli<br />

les premiers congressistes...<br />

Venus en train, en voiture, ou en autocar,<br />

au rendez-vous fixé par les Amis<br />

du Vin de la section vaudoise. Les participants,<br />

quelque peu frigorifiés, sont<br />

contents de se retrouver pour savourer<br />

un délicieux café-croissants servi au<br />

Foyer des Ruvines à Cully.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Les Amis du Vin en fête<br />

à Epesses et à Cully<br />

par Georgette Bron (texte) et Othmar Stäheli (photos)<br />

Chacun est «badgé…» que dis-je<br />

«étiqueté» et reçoit une enveloppe contenant<br />

plusieurs bons et autres laisser passer<br />

indispensables au bon déroulement de cette<br />

journée de fête. Une fois restaurés et après avoir<br />

formé de petits groupes, les participants se rendent<br />

à Epesses en autocar. Sur place, ce sont les<br />

vignerons d’Epesses en Fête qui réservent bon<br />

accueil à nos hôtes. Les Amis du Vin partent à la<br />

découverte de magnifiques caves et lieux de réception,<br />

cachés dans les dédales de ce beau village<br />

de Lavaux.<br />

Cette région de Lavaux, connue pour ses<br />

vignes en terrasses, consolidées par de solides<br />

grands murs, nous donne l’impression d’être<br />

tout petit. Il est vrai que vus d’en-bas, ces magnifiques<br />

murs montent à la rencontre du ciel<br />

ou du soleil Cet effet de patchwork, qui change<br />

à chaque saison, ajouté à la beauté du site, ont<br />

contribué à l’adhésion au Patrimoine de l’UNE-<br />

SCO en 2007.<br />

A la découverte<br />

d’un millésime excellent<br />

A tout moment, le lac change d’aspect et ne<br />

fait que confirmer à ce site merveilleux le bien<br />

fondé de ce choix. Bu sur ce site et en bonne<br />

compagnie, le Chasselas, cépage de prédilection,<br />

nous fait l’honneur de partager un moment<br />

privilégié. Ce 1 mai-là, nous nous sommes<br />

en fait greffés sur la Fête à Epesses, cette<br />

fête traditionnelle, la dixième du nom. Munis<br />

d’un verre, les visiteurs passent de dégustations<br />

en dégustations, échangeant quelques propos<br />

avec les vignerons et les participants. Les<br />

chasselas sont attrayants. L’année 2009 promet<br />

un excellent millésime. Les rouges, issus<br />

de différents cépages, méritent le détour.<br />

Assemblée des délégués<br />

à la «Salle des Chevaliers»<br />

A 11 heures se déroule l’Assemblée des délégués<br />

chez Patrick Fonjallaz, qui a mis à notre<br />

disposition sa magnifique cave voûtée garnie<br />

de tonneaux de bois sculpté. (Le compte-rendu<br />

de l’assemblée des délégués se trouve dans le<br />

présent numéro à la page 12). Cette rencontre<br />

A Epesses, les vignerons-encaveurs ont<br />

offert leurs crus.<br />

Vor ihren Kellern in der Hauptgasse von<br />

Epesses kredenzten die Winzer ihre Weine.<br />

Ami du Vin 2/10 5


fut pittoresque où les participants ont dû se<br />

passer des techniques modernes, faute de<br />

place, au profit d’une chaleur humaine Les<br />

rangs étaient serrés, mais quelques bouteilles<br />

ont tout de même circulé…<br />

Deux boeufs<br />

pour régaler les visiteurs<br />

Dès midi, un délicieux repas est servi. Ce ne<br />

sont pas moins de deux boeufs qui tournent depuis<br />

le soir d’avant afin de régaler les visiteurs<br />

de la fête. Nous nous retrouvons à la Brande<br />

Salle d’Epesses, agrandie d’une cantine d’à<br />

point. – Puis le repas terminé, nouveau mouvement<br />

de foule pour descendre à Cully, au débarcadère<br />

où un «gros« bateau de la CGN, comme<br />

disent les enfants, nous attend pour une croisière<br />

de deux heures. Nous naviguons en direction<br />

de Villette, dans un premier temps, puis<br />

6<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

nous virons de bord et remontons la côte jusqu’à<br />

Chillon.<br />

A bord du «Rhône»<br />

Ce bateau est réservé aux Amis du Vin et c’est<br />

à notre rythme que nous découvrons les villages.<br />

Les appellations aux détours des différents<br />

caps qui agrémentent les rives de notre lac. Assoiffés<br />

de connaissances, nous prêtons attention<br />

aux commentaires explicatifs afin de connaître<br />

les appellations, les lieux dits et autres<br />

anecdotes d’Hervé Detomasi, traduits par Alain<br />

Uberti. Nous devons vraiment prêter l’oreille, le<br />

micro de bord a de l’âge!<br />

A notre arrivée aux Ruvines, l’apéritif est servi.<br />

Cela permet d’attendre la partie officielle. Cette<br />

étape de la journée a pour but de mettre à l’honneur<br />

une personne qui oeuvre pour le développement<br />

et l’investissement en lien avec le<br />

Le créateur d’étiquettes et membre fondateur de la «Confrérie de l’Etiquette» honoré:<br />

Le «Prix <strong>ANAV</strong>» <strong>2010</strong> pour Jean-Michel Borel<br />

monde du Vin avec majuscule. Pour <strong>2010</strong>, nous<br />

avons le plaisir de fêter Monsieur Jean-Michel<br />

Borel. Une géolithe ou coupe de terre du Dézaley<br />

est dévoilée et aussitôt remise à M. Borel.<br />

Dîner à la Grande salle des Ravines<br />

Puis c’est le moment de passer à table. Ce sont<br />

250 personnes, Amis du Vin de 37 sections qui<br />

trouvent place à la Grande salle des Ravines.<br />

Plusieurs sections sont venues en nombre, je<br />

parle-là du Haut-Lac, du Tessin, du Valais et de<br />

Schaffhouse. Chacun cherche la place qui lui<br />

convient ou parfois, il faut s’enjouer pour que<br />

chacun trouve une place.<br />

Des miracles ont été accomplis! Une cinquantaine<br />

de bénévoles de la section vaudoise<br />

des Amis du Vin se sont mobilisées toute la<br />

journée afin que la fête soit belle. Tous les vins<br />

servis au cours de la journée ont été offerts par<br />

Après André Jaquinet en 2000, entreprise familiale Anthon Meyer en 2002, Madeleine<br />

Gay en 2005 et Beat Hedinger en 2008, le jury a souhaité honorer une personne<br />

qui a relevé plusieurs défis. Tout d’abord sur le plan de l’habillage des bouteilles,<br />

soit le domaine de l’étiquette, domaine qui nécessite esprit d’innovation et<br />

de créativité, et ensuite dans la mise en valeur, à travers le temps, de l’étiquette;<br />

l’<strong>ANAV</strong> est heureuse de pouvoir honorer Jean-Michel Borel, de son prix <strong>2010</strong>.<br />

Jean-Michel Borel, après avoir suivi l’école des Arts Graphiques avec le titre de<br />

dessinateur lithographe, a tout de suite vu sa vie professionnelle marquée par le<br />

monde du vin en entrant, le 21 mars 1966, dans l’entreprise Roth & Sauter, entreprise<br />

spécialisée tout particulièrement dans l’étiquette. Dès ce moment, il en a<br />

franchi tous les échelons, passant du métier de créateur d’étiquettes à responsable<br />

graphique, puis concepteur conseil pour la Suisse romande, avant d’en reprendre<br />

la direction commerciale et en 2005 la direction générale. Aujourd’hui, il en<br />

est Administrateur et Président du Conseil d’administration<br />

Parallèlement à ses activités professionnelles, Jean-Michel BoreI, marqué au fer<br />

rouge par la noblesse du vin, met ses compétences à disposition de cette magnifique<br />

et belle cause. Il devient membre fondateur de la «Confrérie de l’Etiquette»<br />

puis, avec quelques amis, il crée la fête du Village de l’étiquette de Grandvaux où<br />

il préside la commission artistique.<br />

Membre de l’Association du Musée vaudois de la vigne, du vin et de l’étiquette, il<br />

est également, en tant que membre de la commission technique et muséale, un<br />

des artisans de la réalisation du nouveau musée de la vigne et du vin du Château<br />

d’Aigle. Cette personnalité du monde vitivinicole, dont l’ampleur de son travail<br />

s’est fait principalement dans l’ombre et non pas sous les feux des projecteurs,<br />

peut être comparée aux grands couturiers de mode, à la différence près, que lui,<br />

ce n’est pas ces dames qu’il habille, mais bien les flacons par sa passion à la cause du vin. Les plus prestigieux crus de Suisse, mais également du monde<br />

portent sa griffe. – Et, finalement, par ses capacités de gestionnaire allié à celles de créateur, Jean-Michel Borel est également la personne qui a sauvé l’entreprise<br />

Roth & Sauter dans le respect des collaborateurs et la transmission du savoir-faire.<br />

Ami du Vin 2/10


La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

«Départ» au Foyer des Ruvines à Cully avec la remise des badges et des informations.<br />

Die Tagung begann im Foyer des Ruvines von Cully mit der Abgabe der Badges.<br />

Le ciel gris n’a pas troubler l’ambiance dans le village. – Der graue Himmel<br />

vermochte die Stimmung der Festbesucher im Städtchen nicht zu trüben.<br />

Chez Luc Massy on a dégusté des Epesses, Saint-Saphorin et Dézaley.<br />

– Luc Massy kredenzte Weine der Appellationen Epesses, Saint-Saphorin<br />

und Dézaley.<br />

Plus de 200 membres de l’<strong>ANAV</strong> sont venus à<br />

Epesses.<br />

Le chasselas du nouveau millésime est bien prometteur! – Der Chasselas<br />

des Jahrgangs 2009 präsentiert sich bereits sehr vielversprechend.<br />

Deux boeufs ont tourné depuis le soir d’avant afin de régaler les<br />

visiteurs de la fête. – Mit Köstlichkeiten vom Grill und aus der Bäckerei<br />

wurden die Festbesucher verwöhnt.<br />

Ami du Vin 2/10 7


les différentes communes de Lavaux, ainsi que<br />

par des dons de particuliers.<br />

La soirée se déroule sous la houlette du<br />

Traiteur «Lavaux Rêves» qui a su concocter un<br />

délicieux menu de poissons du lac. Quelques<br />

gâteries pour le dessert et nous voilà ravis. Un<br />

orchestre nous tient compagnie toute la soirée,<br />

donnant envie à quelques couple d’esquisser un<br />

petit pas de danse.<br />

8<br />

Au revoir à bientôt!<br />

Le temps d’échanger nos impressions avec nos<br />

voisins, de refaire le monde, le monde du vin..,<br />

il va sans dire et c’est l’heure des «au revoir».<br />

Chaque participant à cette journée de découvertes<br />

reçoit un souvenir à emporter sous forme<br />

d’un petit sac garni de produits locaux.<br />

Puissiez-vous garder un bon souvenir de<br />

cette journée, tout en sachant que la Fête à<br />

Epesses a lieu chaque année. A bientôt.<br />

Ein Weinetiketten-Designer und Mitbegründer der<br />

«Confrérie de l’Etiquette» geehrt<br />

Prix <strong>ANAV</strong> <strong>2010</strong> für Jean-Michel Borel<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Der Gewinner des Prix <strong>ANAV</strong> <strong>2010</strong> ist der Waadtländer Designer und Mitbegründer<br />

der «Confrérie de l’Etiquette» Jean-Michel Borel. Nach dem Forscher und<br />

Rebenzüchter André Jacquinet im Jahr 2000, dem Patron des Würenlinger Familienunternehmens<br />

Anton Meyer im 2002, der erfolgreichen Walliser Önologin<br />

Madeleine Gay im 2005 und dem Verantwortlichen für die Weinpromotion<br />

im Schaffhauser Blauburgunderland Beat Hedinger im 2008 hat die Jury mit<br />

Jean-Michel Borel einen Designer und Gestalter von Weinetiketten geehrt.<br />

Die berufliche Laufbahn von Jean-Michel Borel, seines Zeichens Designer und<br />

Lithograph, war seit seinem Eintritt in die vor allem auf die Gestaltung und<br />

den Druck Weinetiketten spezialiserte Firma Roth & Sauterin, Denges, im 1966<br />

durch die Liebe zum Wein geprägt. Er ist bis heute in diesem Unternehmen<br />

tätig, in welchem er verschiedenste Funktionen ausübte – vom Etikettengestalter<br />

über den kaufmännischen Leiter bis hin zum Direktor bzw. Vorsitzenden des<br />

Verwaltungsrates.<br />

Auch ausserhalb seines Berufes stellte Jean-Michel Borel seine grossen Fähigkeiten<br />

in die Dienste des Weines. Mit Freunden aus seinem Dorf Grandvaux war<br />

er Gründungsmitglied der «Confrérie de l’Etiquette», bei der er auch die künstlerische<br />

Kommission leitet. Als Mitglied in der Vereinigung des Waadtländer<br />

Rebbaumuseums war er zudem an vorderster Front auch in der Kommission<br />

des vor kurzem neu eröffneten Reb- und Wein-Museums im Schloss Aigle massgeblich<br />

beteiligt. Die Arbeit von Jean-Michel Borel – sie geschieht eher im<br />

Schatten als im Scheinwerferlicht der Weinwelt – lässt sich am ehesten mit der<br />

eines Modeschöpfers vergleichen, mit dem Unterschied, dass er nicht Damen<br />

einkleidet sondern die Weinflaschen. Die berühmtesten Crus – nicht nur der<br />

Schweiz – tragen die Handschrift des Gewinners des «Prix <strong>ANAV</strong>» <strong>2010</strong>. (<strong>ANAV</strong>)<br />

Départ pour la découverte à bord du «Rhone» des appellations et des lieux dits du Lavaux.<br />

– Ausfahrt an Bord der «Rhône» auf den Genfersee. Vom stolzen Dampfer aus erlebten die<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde die berühmten Appellationen des Lavaux für einmal<br />

nicht auf der Zunge und im Gaumen, sondern ausschliesslich mit ihren Augen.<br />

Ami du Vin 2/10


Mit der Begrüssung der Delegierten<br />

und dem Dank an die Sektion<br />

Vaud für die Organisation des<br />

<strong>ANAV</strong>-Kongresses <strong>2010</strong> eröffnete<br />

Zentralpräsident Tony Stampfli am<br />

1. Mai <strong>2010</strong> im ehrwürdigen Rit-<br />

Ami du Vin 2/10<br />

tersaal des Hauses Fonjallaz in<br />

Epesses die 60. Delegiertenversammlung<br />

der Schweizerischen<br />

Vereinigung der Weinfreunde<br />

(<strong>ANAV</strong>). Nach der Begrüssung der<br />

Delegierten und Ehrenmitglieder<br />

sowie einem kurzen Gedenken an<br />

den im letzten Jahr verstorbenen<br />

William Gernet, Gründungs- und<br />

Ehrenmitglied der <strong>ANAV</strong>, dankte<br />

der Zentralpräsident den abtretenden<br />

Sektionspräsidenten für die<br />

geleisteten Dienste: Hans Baumgartner<br />

(Graubünden), Hans Peter<br />

Saxer (beide Basel), Robert Sibold<br />

(Goldwand Baden), Alfred Wüest<br />

(Ufnau) und Rudolf Wey (Limmattal<br />

Baden). Tony Stampfli erinnert<br />

dabei insbesondere, dass Robert<br />

Sibold die Sektion Goldwand<br />

während 43 Jahren geführt hat.<br />

Der Zentralpräsident hiess<br />

auch die neuen Präsidenten und<br />

Präsidentinnen willkommen: Diana<br />

Bürgin (beide Basel), Edith<br />

Hensler (Ufnau), Margrith Wüthrich<br />

(Goldwand), Hans Jakob Hunger<br />

(Graubünden) und Franco Hunziker<br />

(Limmattal Baden). Er<br />

wünschte allen viel Befriedigung<br />

in ihrer neuen Tätigkeit. Tony<br />

Stampfli brachte seine besondere<br />

Freude darüber zum Ausdruck,<br />

dass nun insgesamt vier Frauen in<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

60. Delegiertenversammlung der <strong>ANAV</strong> in Epesses<br />

Verstärkung des Vorstands und Resolution<br />

gegen Banalisierung des Weins<br />

Am Samstag, dem 1. Mai <strong>2010</strong>, fand im «Rittersaal» der Kellerei Fonjallaz in Epesses die 60. Delegiertenversammlung<br />

der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde (<strong>ANAV</strong>) statt. 54 anwesende Delegierte repräsentierten 34 der insgesamt<br />

36 Sektionen der Vereinigung. Die Versammlung, in deren Mittelpunkt der Jahresbericht des Zentralpräsidenten<br />

stand, genehmigte die Rechnung 2009 sowie das Budget <strong>2010</strong> und hiess eine Statutenänderung gut, welche die personelle<br />

Verstärkung des Zentralvorstands ermöglicht. Diese ist angesichts der wachsenden Aufgaben, mit denen das<br />

Führungsgremium konfrontiert ist, dringend nötig. Die Delegierten verabschiedeten zudem eine Resolution, welche<br />

den Bundesrat auffordert, die Anpassung des Wein-Bezeichnungsrechts im Bereich der Tafelweine an EU-Richtlinien<br />

abzulehnen (siehe Kasten «Resolution zum Wein-Bezeichnungsrecht»). – Im Folgenden eine Zusammenfassung der<br />

an der DV behandelten Geschäfte (ausführliches Protokoll siehe www.anav.ch/anlaesse/delegiertenversammlung):<br />

Nicole Gross, Gemeindepräsidentin<br />

von Epesses, selbst Mitglied<br />

der <strong>ANAV</strong>, bringt der Versammlung<br />

ihre Freude darüber zum<br />

Ausdruck, dass sie die Schweizerische<br />

Vereinigung der Weinfreunde<br />

im schönen Epesses empfangen<br />

darf, einem Winzerdorf mit<br />

314 Einwohnern und 52 ha Reben.<br />

der <strong>ANAV</strong> als Sektionspräsidentinnen<br />

tätig sind.<br />

Und ein weiterer Grund zur<br />

Freude: Wie Tony Stampfli bekannt<br />

gab, ist Zentralsekretär Rudolf<br />

Wey, im Gegensatz zu seiner Aussage<br />

an der letzten Präsidentenkonferenz,<br />

weiterhin bereit, seine<br />

Tätigkeit im Zentralvorstand fortzusetzen.<br />

Dies, «sofern die Delegierten<br />

ihn bei der nächsten Wahl im<br />

2011 wieder wählen sollten», wie<br />

er mit Schmunzeln erklärte.<br />

Bericht des Zentralpräsidenten<br />

In seinem Tätigkeitsbericht liess<br />

der Zentralpräsident die wichtigsten<br />

Ereignisse des <strong>ANAV</strong>-Jahrs<br />

2009 Revue passieren. Zu diesen<br />

gehören der 5. Coupe <strong>ANAV</strong> und<br />

die laufenden Vorbereitungen zur<br />

6. Edition, die Zukunft des «Ami<br />

du Vin», die erweiterten Aufgaben<br />

des Zentralvorstands und einige<br />

interne Probleme der Vereinigung.<br />

Im Folgenden eine Zusammenfassung<br />

des präsidialen Berichts:<br />

Coupe <strong>ANAV</strong><br />

Das Finale der 5. Coupe <strong>ANAV</strong><br />

fand an der landwirtschaftlichen<br />

Kantonsschule in Mezzana statt,<br />

vorgängig der Delegiertenver-<br />

sammlung in Balerna. Tony<br />

Stampfli dankte nochmals der<br />

Sektion Mendrisiotto, deren Präsidenten<br />

Antonello Grassi sowie allen<br />

Personen, die zum Erfolg dieser<br />

Veranstaltung beigetragen<br />

hatten. Die grossartige Merlot-<br />

Degustation werde allen in bester<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Der Zentralpräsident dankte<br />

auch der Coupe-<strong>ANAV</strong>-Kommission<br />

unter der Leitung des neuen<br />

Präsident, Christophe Venetz. Dieser<br />

habe bereits den Auftrag erhalten,<br />

im kommenden Herbst die<br />

Vorbereitung für die 6. Austragung<br />

des Wettbewerbs einzuleiten.<br />

Tony Stampfli dankte zum voraus<br />

auch jenen Sektionen, die sich für<br />

die Durchführung der regionalen<br />

Ausscheidungen wie des Finals<br />

engagieren werden.<br />

«Ami du Vin»<br />

Der Zentralvorstand verfolge sorgfältig<br />

die Entwicklung des «Ami du<br />

Vin» und dessen Zukunft, betonte<br />

Tony Stampfli. Dank dem Einsatz<br />

des Chefredaktors sei der Gesundheitszustand<br />

des Organs zurzeit<br />

noch gut. Der Zentralvorstand sei<br />

aber nach einer Analyse der Lage<br />

der Ansicht, mittelfristig müssten<br />

einerseits für die Nachfolge von<br />

Othmar Stäheli und andererseits<br />

für die Bewältigung der Kosten<br />

des «Ami du Vin» Lösungen gefunden<br />

werden. Eine Erhöhung der<br />

Jahresbeiträge sollte nach Möglichkeit<br />

vermieden werden, erklärte<br />

der Zentralpräsident. Der<br />

Zentralvorstand unternehme aber<br />

alles, damit der «Ami du Vin» in<br />

bisheriger Qualität erhalten werden<br />

könne.<br />

Verstärkung<br />

des Zentralvorstands<br />

Betreffend der beantragten Statutenänderungen<br />

erklärte Tony<br />

Stampfli: «Wir müssen den Zentralvorstand<br />

verstärken, da das<br />

Zentralsekretariat vermehrt mit<br />

9


neuen Aufgaben konfrontiert ist:<br />

Erneuerung bzw. weiterer Ausbau<br />

unserer Homepage, Suche nach<br />

Sponsoren, um die angespannte<br />

finanzielle Situation zu mildern.<br />

Unser Vorschlag wurde an der<br />

letzten Präsidentenkonferenz in<br />

Luzern genehmigt.»<br />

Finanzen<br />

Betreffend den finanziellen Zustand<br />

der <strong>ANAV</strong> erinnerte Tony<br />

Stampfli daran, dass sich an den<br />

bereits letztes Jahr erörterten<br />

Grundsätzen nichts geändert hat:<br />

Die Finanzierung der <strong>ANAV</strong> soll im<br />

Prinzip über die Einnahmen der<br />

Jahresbeiträge stattfinden. Dies<br />

bedeutet, dass die Vereinigung<br />

starke Sektionen benötigt.<br />

Die Probleme mit zwei Sektionen,<br />

die Mühe hatten, den Jahresbeitrag<br />

2009 zu zahlen, konnten<br />

gelöst werden. Wie der Zentral-<br />

Anlässlich der Delegiertenversammlung der Schweizerischen Vereinigung<br />

der Weinfreunde (<strong>ANAV</strong>) vom 1. Mai <strong>2010</strong> in Epesses haben die 35 anwesenden<br />

Delegierten folgende Resolution zuhanden des Bundesrats gutgeheissen:<br />

Resolution zum Wein-Bezeichnungsrecht<br />

Die <strong>ANAV</strong>-Delegiertenversammlung vom 1. Mai <strong>2010</strong> in Epesses bedauert<br />

die aus ihrer Sicht abwegigen Entscheidungen der Europäischen Union<br />

im Bereich der Weinbaupolitik, namentlich was das Bezeichnungsrecht<br />

resp. die Nennung von Sorte und des Jahrgangs betrifft. Nach dem fehlgeschlagenen<br />

Vorhaben, die «Fabrikation» von Roséwein mittels des Verschnitts<br />

von Rot- und Weisswein zu bewilligen, sprechen sich die Technokraten<br />

von Brüssel nun für das Recht aus, die Tafelweine mit Sorte und<br />

Jahrgang zu bezeichnen. Eine derartige Angabe widerspricht dem Willen<br />

aller Fachleute, die eine aktive Qualitätspolitik zum Ziel haben. Sie steht<br />

auch in totalem Widerspruch zu den aktuellen Empfehlungen der Internationalen<br />

Organisation für Rebe und Wein (OIV), der insbesondere alle<br />

Regierungen der Weinbauländer Europas als Mitglieder angehören. Die<br />

OIV stellt unmissverständlich fest, dass die Nennung der Rebsorte oder<br />

des Jahrgangs ausschliesslich für Weine mit einer geographischen Bezeichnung<br />

vorbehalten ist, die enger ist als die Angabe des Herkunftslandes,<br />

das heisst, nur Weinen mit einer Ursprungsbezeichnung oder mit einer<br />

anerkannten geographischen Bezeichnung.<br />

Im Rahmen einer Politik, welche die Verteidigung der Qualitätsweine<br />

hoch hält, ist eine derartige Abkehr von Grundsätzen unannehmbar. Sie<br />

führt geradewegs zur Banalisierung dieses edlen Produkts, das der Wein<br />

ist. Angesichts der Technokraten, die den Wein mit industriell hergestellten<br />

Getränken verwechseln, um ihm dem legitimen Schutz entziehen zu<br />

können, den er als natürliches Getränk geniesst, erwarten die Delegierten<br />

der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde, dass sich der Bundesrat<br />

in dieser Sache unmissverständlich einer Annäherung an das europäische<br />

Recht widersetzt.<br />

Nur ein Recht der Nennung der Sorte und des Jahrgangs,<br />

das den Vorgaben der OIV entspricht, erlaubt:<br />

– dem Konsumenten, die Angaben betreffend die Qualität der Weine zu<br />

verstehen, indem es zugleich sein Vertrauen in die einheimischen Weine<br />

mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung stärkt resp. in den Wein erster<br />

Kategorie, gemäss unserer Gesetzgebung.<br />

– die Qualitätspolitik zu unterstützen, welche seit Mitte der 80-er Jahre<br />

durch den Gesetzgeber verordnet und mit Erfolg durch den Schweizer<br />

Weinbau umgesetzt wird.<br />

Epesses, 1. Mai <strong>2010</strong>, Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

präsident in diesem Zusammenhang<br />

betonte, sei es die Pflicht<br />

des Zentralvorstands, die Statuten,<br />

die von den Gründern vor 60<br />

Jahren definiert worden sind, respektieren<br />

zu lassen. Er sei daher<br />

froh, dass diese Situation entschärft<br />

werden konnte.<br />

Mit dem Dank an alle Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde, die<br />

an vorderster Front oder im Hintergrund<br />

zum Gedeihen der Vereinigung<br />

beitragen, schloss Tony<br />

Stampfli seinen präsidialen Tätigkeitsbericht<br />

mit einem zuversichtlichen<br />

Ausblick: «Nach meiner 12jährigen<br />

Tätigkeit als Präsident<br />

der Schweizerischen Vereinigung<br />

der Weinfreunde darf ich Ihnen<br />

hier meine Überzeugung zum Ausdruck<br />

bringen, dass die <strong>ANAV</strong><br />

trotz gewissen Schwierigkeiten<br />

immer noch ein Begegnungsort<br />

ist, an dem sich Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde mit Freude begegnen.<br />

Vive l’<strong>ANAV</strong>!»<br />

Die Delegiertenversammlung<br />

dankte dem Präsidenten mit warmem<br />

Applaus.<br />

Bericht des Chefredaktors<br />

des «Ami du Vin»<br />

Wie der Chefredaktor des «Ami du<br />

Vin» in seinem kurzen Rapport erklärte,<br />

ist er seit 20 Jahren bestrebt,<br />

ein für alle Sektionen und<br />

Mitglieder interessantes und<br />

sprachlich sprachlich wie inhaltlich<br />

ausgewogenes Verbandsorgan<br />

herauszugeben. Ein Ziel, das<br />

nicht so einfach zu erreichen ist,<br />

wie es scheinen mag. Er erinnert<br />

daran, dass 75% der Leser deutscher<br />

Sprache sind, 20% französischer<br />

und 5% italienischer Sprache.<br />

Anhand von Ausgabe 1/<strong>2010</strong><br />

des «Ami du Vin» illustrierte er die<br />

Problematik. Einerseits wurden im<br />

redaktionellen Teil 17 Seiten in<br />

französischer, 10 in deutscher und<br />

2 in italienischer Sprache geboten.<br />

Der Teil «La Vie de l’<strong>ANAV</strong>» anderseits<br />

beinhaltete 14 Beiträge aus<br />

der Deutschschweiz und einen<br />

Beitrag aus der Romandie. Aus<br />

dem Tessin standen lediglich die<br />

Programme von drei Sektionen zur<br />

Verfügung. Ein Gleichgewicht zu<br />

erzielen, sei unter diesen Bedingungen<br />

sehr schwierig. – Er<br />

wünscht sich in der Zukunft Lösungen<br />

zu finden, die für vermehrte<br />

Zufriedenheit und weniger Unzufriedenheit<br />

sorgen.<br />

Jahresrechnung 2009<br />

Bericht des Zentralkassiers: Die<br />

Rechnung 2009 wurde den Delegierten<br />

mit der Einladung verschickt.<br />

Der Verlust 2009 beträgt<br />

CHF 1’393.11. Das Vermögen der<br />

<strong>ANAV</strong> beträgt Ende 2009 CHF<br />

43’657.63 (2008: CHF 45’050.74).<br />

Rudolf Wey präsentierte und kom-<br />

Zum Auftakt der Delegiertenversammlung wurde ein Apéro, ein Epesses<br />

aus dem Hause Patrick Fonjallaz, kredenzt.<br />

10 Ami du Vin 2/10


mentierte die Zahlen. Es wurden<br />

keine Fragen gestellt.<br />

Bericht der Revisoren: Susanne<br />

Eisenhut (Sektion Bern) und<br />

Martin Stauffer (Sektion<br />

Biel/Bienne) haben die Buchhaltung<br />

2009 geprüft. Susanne Eisenhut<br />

liest den Revisorenbericht und<br />

bedankt sich beim Zentralsekretär<br />

und -Kassier für seine saubere<br />

und genaue Arbeit. Die Rechnung<br />

2009 ist einstimmig von der DV<br />

mit Dank angenommen worden.<br />

Für die Revision der Rechnung<br />

2011 wurden Alain Uberti und Edmond<br />

Martin von der Sektion Vaud<br />

vorgeschlagen und einstimmig als<br />

Revisoren gewählt.<br />

Jahresbeitrag<br />

und Budget 2011 genehmigt<br />

Der Zentralvorstand schlug vor,<br />

den Jahresbeitrag bei unverändertem<br />

CHF 22.00 pro Mitglied zu belassen.<br />

Die DV nimmt diesen Vorschlag<br />

einstimmig an.<br />

Der Zentralsekretär-Kassier präsentiert<br />

den Voranschlag. Ein Verlust<br />

in Höhe von CHF 652.00 ist budgetiert.<br />

Rudolf Wey präzisierte, der<br />

Zentralvorstand sei sich bewusst,<br />

dass der Weg immer steiler werde.<br />

Er habe deshalb einige Posten des<br />

Budgets überarbeitet: Die Ausgaben<br />

des Zentralvorstandes betragen neu<br />

CHF 7’500.00 (statt 9’000.00), die<br />

Kosten der Präsidentenkonferenz<br />

neu CHF 3’000.00 (statt 4‘300.00),<br />

die allgemeinen Kosten CHF 700.00<br />

(statt 1‘000.00). – Das Budget 2011<br />

wird einstimmig gutgeheissen.<br />

Aktivitäten<br />

des Zentralvorstandes<br />

Wie Tony Stampfli informierte,<br />

wird der Zentralvorstand in den<br />

kommenden Monaten die Vorbereitungen<br />

für die Durchführung<br />

der Coupe <strong>ANAV</strong> 2011 dirigieren.<br />

Ferner werden die Wahlen 2011<br />

vorbereitet. Alle Präsidenten sind<br />

aufgefordert, sich Gedanken über<br />

die zukünftigen Regionalvertreter<br />

Ami du Vin 2/10<br />

der drei Sprachregionen zu machen.<br />

Diese Wahlen wwerden an<br />

der Präsidentenkonferenz in St.<br />

Gallen am 30. Oktober <strong>2010</strong> vollzogen.<br />

– Der Zentralvorstand, insbesondere<br />

der Zentralsekretär,<br />

wird sich mit dem Update der Homepage<br />

auseinandersetzen. Um<br />

dies zu bewerkstelligen, wird der<br />

Zentralvorstand die Zahl seiner<br />

Mitglieder revidieren müssen.<br />

Statuten-Aenderung<br />

gutgeheissen<br />

Tony Stampfli präsentierte die<br />

vorgeschlagene Anpassung der<br />

Statuten. Dieser Vorschlag wurde<br />

den Delegierten in allen drei Landessprachen<br />

zusammen mit der<br />

Einladung unterbreitet.<br />

Es wurden keine Fragen gestellt<br />

und die geänderten Statuten einstimmig<br />

angenommen. – Die Statuten<br />

können auf http://www.anav.ch<br />

heruntergeladen werden.<br />

Resolution zum<br />

Wein-Bezeichnungsrecht<br />

Zentralpräsident Tony Stampfli<br />

präsentierte den Delegierten die<br />

Resolution (siehe Kasten) zum<br />

Wein-Bezeichnungsrecht. (Der<br />

französische Originaltext ist massgebend;<br />

er kann von der Homepage<br />

www.anav.ch heruntergeladen<br />

werden) Diese Resolution<br />

zhd. des Bundesrates wurde von<br />

den Delegierten einstimmig mit<br />

einer Enthaltung gutgeheissen.<br />

Diplom-Verleihung<br />

Das Diplom Emerite wurde im<br />

Rahmen des Galadiners an <strong>ANAV</strong>-<br />

Mitglieder übergeben, die mehr<br />

als 10 Jahre im Vorstand ihrer<br />

Sektion gedient haben. Tony<br />

Stampfli gratulierte im Rahmen<br />

der DV folgenden Mitgliedern und<br />

dankte ihnen für ihren Einsatz:<br />

Yvonne Jakopp (Sektion Fricktal),<br />

Dominique Clerc (Sektion Haut-<br />

Lac), Sandra Pot (Sektion Haut-Lac),<br />

Urs Gasser (Sektion Fricktal), Re-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

L’Assemblea dei delegati dell’Associazione Nazionale degli Amici del Vino<br />

tenutasi il primo maggio <strong>2010</strong> ad Epesses, presenti 35 sezioni delle 37 che<br />

la compongono, e tra queste l’Accademia Svizzera del Vino, all’unanimità<br />

ha adottato la seguente risoluzione all’intenzione del Consiglio federale:<br />

Risoluzione<br />

L’Assemblea dei delegati dell’Associazione Nazionale degli Amici del Vino<br />

tenutasi il primo maggio <strong>2010</strong> ad Epesses deplora le derive dell’Unione<br />

Europea in materia di politica viti-vinicola ed in particolare per<br />

quanto concerne i diritti che regolano le menzioni di vitigni e millesimi.<br />

Dopo l’aborto di autorizzare il taglio di vini rossi e bianchi per “fabbricare”<br />

vini rosati i tecnocrati di Bruxelles accordano il diritto di menzionare<br />

vitigno e millesimo per i vini da tavola in totale contraddizione con<br />

la volontà dei professionisti che intendono perseguire una politica qualitativa<br />

attiva e le attuali raccomandazioni dell’Organizzazione internazionale<br />

della Vigna e del Vino (OIV) del quale fanno parte tutti i governi<br />

dei paesi produttori. A proposito l’OIV precisa chiaramente che la menzione<br />

del vitigno e del millesimo spetta unicamente ai vini con denominazione<br />

geografica precisa del paese d’origine riconosciuta.<br />

Un tale atteggiamento, nel quadro di una politica che sostiene la difesa del<br />

vino di qualità, è inaccettabile in quanto porta dritto alla banalizzazione<br />

del nobile prodotto che è il vino. A fronte di tecnocrati che confondono vino<br />

e bevande industriali e che auspicano integrare il vino tra le bevande industriali<br />

allo scopo di privarlo della legittima protezione in quanto bibita naturale,<br />

i delegati dell’<strong>ANAV</strong> si attendono che il Consiglio federale precisi chiaramente<br />

l’opposizione all’allineamento sul diritto europeo in materia.<br />

Nel merito solo una politica di menzione del vitigno e del millesimo<br />

conforme all’OIV permette:<br />

– di assicurare al consumatore una lettura comprensibile circa la qualità<br />

dei vini e rafforzare la fiducia nei vini indigeni di denominazione d’origine<br />

controllata ossia i vini di prima categoria secondo la nostra legislazione;<br />

– di sostenere la politica di qualità sviluppata dal legislatore a metà degli<br />

anni ottanta e applicata con successo dalla viti-vinicoltura svizzera.<br />

Associazione Nazionale degli Amici del Vino, Epesses, primo maggio <strong>2010</strong><br />

gula Thom (Sektion Engadin), Markus<br />

Aellen (Sektion Freiamt), Rudolf<br />

Wey (Sektion Limmattal Baden),<br />

Kurz vor Mittag schloss Zentralpräsident<br />

Tony Stampli die DV<br />

und dankte den Delegierten für<br />

die aktive Teilnahme. – Die französische<br />

Version des Protokolls ist<br />

massgebend (siehe Homepage<br />

www.anav.ch)<br />

Gute Laune am Vorstandstisch, Tony Stampfli und Erich Müller.<br />

11


Procès-verbal de la 60ème Assemblée<br />

des délégués, samedi, 1er<br />

mai <strong>2010</strong> à la salle des Chevaliers<br />

chez Patrick Fonjallaz:<br />

1. Ouverture de l’assemblée<br />

des délégués par le<br />

président central<br />

Le président central Tony Stampfli<br />

ouvre la 60ème assemblée des<br />

délégués à 10h45. Il souhaite au<br />

nom du comité central la bienvenue<br />

aux délégués. Il adresse tout<br />

particulièrement un grand merci à<br />

la section Vaud, organisatrice du<br />

congrès <strong>ANAV</strong> <strong>2010</strong>. Tony dit<br />

aussi grand merci à Patrick Fonjallaz<br />

de nous accueillir dans cette<br />

merveilleuse cave.<br />

Le président central passa la<br />

parole à Nicole Gross, syndic d’Epesses:<br />

«J’ai le plaisir et l’honneur<br />

d’accueillir l’<strong>ANAV</strong>, dont je suis<br />

membre, dans notre beau village<br />

d’Epesses, dont l’origine du nom<br />

vient probablement du mot latin<br />

spissa (sapin rouge), sapins qui<br />

garnissaient toute la Côte il y a<br />

très longtemps de ça.<br />

Notre commune, politiquement<br />

indépendante, de 314 habitants<br />

est un village de vignerons<br />

qui travaillent 52 ha de vignes.<br />

L’originalité des vins d’Epesses<br />

n’est plus à conter. Je vous souhaite<br />

à tous un beau congrès et<br />

une bonne journée à Epesses».<br />

Le président central souhaite aussi<br />

la bienvenue aux membres d’honneurs<br />

de l’<strong>ANAV</strong> présents, soit Ida<br />

Hagenlocher, Brigitte Lavanchy et<br />

Philippe Mathis. Une minute de silence<br />

est observée en la mémoire<br />

de William Gernet, décédé en 2009.<br />

Les délégués suivants se sont<br />

excusés: Hansruedi Sträuli, Paul<br />

Weiss, Sandro Guarneri, Eros<br />

Walter, Raoul Rey, Alfredo Arnold<br />

et Hans Liechti.<br />

Les présidents de section sortants<br />

Hans Baumgartner (Graubünden),<br />

Hans Peter Saxer (beide Basel),<br />

Robert Sibold (Goldwand<br />

Baden), Alfred Wüest (Ufnau) et<br />

Rudolf Wey (Limmattal Baden)<br />

sont remerciés par Tony pour leur<br />

engagement au sein de leur section.<br />

Tony mentionne plus particulièrement<br />

Robert Sibold qui a dirigé<br />

pendant 43 ans d’une main de<br />

maître la section Goldwand.<br />

Tony Stampfli salue les nouveaux<br />

présidents et présidentes<br />

Diana Bürgin (beide Basel), Edith<br />

Hensler (Ufnau), Hans Jakob Hunger<br />

(Graubünden), Franco Hunziker<br />

(Limmattal Baden) et Margrith<br />

Wüthrich (Goldwand) et leur souhaite<br />

beaucoup de satisfaction<br />

dans leur nouvelle tâche. Tony ne<br />

manque pas de noter avec plaisir<br />

la présence maintenant de quatre<br />

femmes à la tête d’uns section.<br />

Le président central note avec<br />

satisfaction que le secrétaire cen-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

60ème Assemblée des délégués de l’<strong>ANAV</strong> à Epesses<br />

Renforcement du comité central<br />

et résolution contre la banalisation du vin<br />

La 60ème Assemblée des délégués de l’<strong>ANAV</strong> a eu lieu le samedi, 1er mai <strong>2010</strong>, à Epesses, à la salle des Chevaliers chez<br />

Patrick Fonjallaz, en présence de 54 délégués représentant 34 du total de 36 sections. L’assemblée a accepté le comptes<br />

2009 et le budget <strong>2010</strong> ainsi qu’une résolution à l’adresse du Conseil fédéral concernant les modifications de désignation<br />

des vins en faveur des vins de tables envisagées dans le cadre de l’Union Européenne. – Par ce qui suit le procès<br />

verbal officiel, rédigé par Rudolf Wey, secrétaire-caissier central:<br />

tral Rudolf Wey, contrairement à<br />

ses dires lors de la dernière conférence<br />

des présidents, lui a communiqué<br />

qu’il reste à disposition<br />

de l’<strong>ANAV</strong> en tant que secrétaire<br />

central jusqu’en 2014, à moins<br />

que les délégués en décident autrement<br />

lors des prochaines élections<br />

en 2011. – L’ordre du jour est<br />

accepté sans remarques.<br />

2. Appel par liste de présence<br />

1 président et 6 membres d’honneurs<br />

se sont excusés. Les 54 personnes<br />

présentes représentent 34<br />

sections sur les 36 faisant partie<br />

de l‘<strong>ANAV</strong>.<br />

3. Nomination de 2 scrutateurs<br />

Sont élus: Antonello Grassi et<br />

Alexander Haller<br />

4. Procès-verbal de Balerna<br />

(Mendrisiotto)<br />

Le procès-verbal a été envoyé par<br />

mail et publié sur le site Internet<br />

www.anav.ch. Ce procès-verbal<br />

est accepté tel quel. Tony Stampfli<br />

remercie son auteur Cornel Oertle<br />

qui l’a rédigé en l’absence du<br />

secrétaire central à Balerna.<br />

5. Rapport du président central<br />

Ci-dessous se trouve la version intégrale<br />

du rapport du président<br />

central:<br />

«L’année vitivinicole 2009 a<br />

été qualifiée par les spécialistes<br />

d’année du siècle. Certes, alors<br />

qu’il nous reste encore 91 années<br />

à vivre pour atteindre le prochain<br />

siècle, cela peut paraître un peu<br />

prématuré! Néanmoins le millésime<br />

2009 est et restera un grand<br />

millésime et nous ne pouvons que<br />

nous en réjouir. Il est tout à l’honneur<br />

de nos vignerons qui, année<br />

après année, mettent toutes leurs<br />

compétences pour, au moment<br />

des vendanges, assurer une haute<br />

qualité qui, une fois les mystères<br />

de la vinification passés, donne<br />

naissance à des vins dont nous<br />

apprécions l’excellence.<br />

Ces efforts de nos vignerons<br />

et encaveurs méritent d’être rappelés<br />

et, aujourd’hui, mon regret<br />

est qu’ils ne soient pas récompensés<br />

à leur juste valeur par le<br />

marché où l’augmentation des importations<br />

se fait au détriment des<br />

vins suisses. En effet, si la consommation<br />

globale de vin accuse<br />

un léger repli de 0,9%, malheureusement<br />

celle des vins suisses<br />

régresse de 4,5%, une diminution<br />

moins marquée pour les blancs<br />

avec –3,8% alors que les rouges<br />

accusent une baisse de 5,2%.<br />

Par ailleurs, face aux efforts de<br />

la profession, non seulement de<br />

notre pays mais également de tous<br />

les pays où la viticulture relève<br />

d’une tradition historique, le<br />

monde politique semble perdre la<br />

boule et, à nouveau, les cols<br />

blancs de l’UE jouent «les magiciens<br />

de service» avec la politique<br />

vitivinicole. En effet, après la lubie<br />

de «fabriquer» du rosé par le biais<br />

du coupage de vins blancs avec<br />

des vins rouges, lubie qui fort heureusement<br />

a échoué, ils s’en prennent<br />

à la mention du cépage et du<br />

millésime. A se demander quelle<br />

mouche les a piqués en voulant accorder<br />

le droit de mentionner le<br />

cépage et le millésime sur les vins<br />

de table alors que la règle des professionnels,<br />

sous l’égide de l’OIV,<br />

dont notamment tous les pays pro-<br />

12 Ami du Vin 2/10


Assemblée des délégués à la «Salle des Chevaliers» chez Patrick<br />

Fonjallaz à Epesses.<br />

ducteurs de l’Europe sont membres,<br />

précise clairement que ces<br />

deux mentions ne peuvent et ne<br />

doivent être réservées qu’au seul<br />

vin avec une indication géographique<br />

plus étroite que le pays d’origine,<br />

soit les vins bénéficiant d’une<br />

appellation d’origine ou d’une indication<br />

géographique reconnue.<br />

Pour nous, qui prônons la défense<br />

des vins de qualité, une telle<br />

dérive est inacceptable. Elle mène<br />

tout droit à la banalisation de ce<br />

noble produit, banalisation voulue<br />

par des technocrates qui confondent<br />

vin et boissons industrielles,<br />

voir qui souhaitent intégrer le vin<br />

dans les boissons industrielles en<br />

vue de pouvoir lui retirer la protection<br />

légitime dont il bénéficie en<br />

tant que boisson naturelle, notamment<br />

au plan des taxes fiscales.<br />

Une telle politique est purement et<br />

simplement indigne.<br />

Après cette petite digression de<br />

portée générale, j’en viens à la vie<br />

de l’<strong>ANAV</strong> au cours de cette année<br />

2009. Elle a été marquée:<br />

Ami du Vin 2/10<br />

– Par l’organisation de la 5ème<br />

Coupe <strong>ANAV</strong> dont la finale s’est<br />

déroulée au centre de l’école d’agriculture<br />

de Mendrisio, précédant<br />

notre assemblée des délégués à<br />

Balerna. Aussi, je tiens à remercier<br />

très chaleureusement la section du<br />

Mendrisiotto, son Président Antonello<br />

Grassi et tout son staff, pour<br />

la parfaite organisation de ces deux<br />

importantes manifestations de l’A-<br />

NAV, mais surtout pour leur accueil<br />

chaleureux et la superbe dégustation<br />

de Merlot qu’ils nous ont offerte<br />

lors du repas de gala.<br />

Mes remerciements s’adressent<br />

également à la commission<br />

de la Coupe <strong>ANAV</strong>, avec à sa tête<br />

son nouveau Président, Christophe<br />

Venetz, dont la tâche sera,<br />

dès cet automne, de se remettre<br />

au travail pour l’organisation de la<br />

Coupe <strong>ANAV</strong> 2011, la 6ème du<br />

nom. D’ores et déjà, je remercie<br />

les sections qui nous prêteront<br />

mains fortes, que ce soit au niveau<br />

de l’organisation des régionales<br />

ou de la finale.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

– Par l’Ami du Vin, notre lien entre<br />

tous. Le Comité central est à son<br />

chevet et, si sa santé reste bonne<br />

grâce aux bons soins de son rédacteur,<br />

Othmar, elle est néanmoins<br />

quelque peu précaire, d’où la<br />

nécessité d’y veiller avec attention.<br />

A cet égard, le comité central<br />

a procédé à une analyse approfondie<br />

face aux défis qui nous attendent,<br />

soit, dans un avenir plus ou<br />

moins proche, la succession d’Othmar,<br />

et, toujours d’actualité, l’équilibre<br />

financier tout en évitant<br />

de devoir procéder à une augmentation<br />

de la cotisation centrale.<br />

Cette double gageure n’est certes<br />

pas simple et, sans vouloir faire<br />

des promesses hâtives en ce qui<br />

concerne une éventuelle augmentation<br />

de la cotisation à moyen<br />

terme, aujourd’hui, les pistes que<br />

nous explorons me permettent de<br />

rester optimiste mais elles nécessiteront<br />

un effort de toutes les<br />

parties directement concernées.<br />

Aussi, en vertu de l’adage:<br />

«Il ne faut pas vendre la peau<br />

de l’ours avant de l’avoir tué», aujourd’hui<br />

je me limiterai à adresser,<br />

comme chaque année, mes<br />

sincères remerciements à Othmar<br />

pour son inlassable et précieux<br />

travail en faveur de l’Ami du Vin,<br />

mais également à vous assurer,<br />

chers délégués, que nous<br />

mettrons tout en oeuvre pour sauvegarder<br />

notre revue et sa qualité<br />

dans l’intérêt de tous.<br />

– Par la concrétisation de la modification<br />

statutaire que nous vous<br />

proposons d’adopter au point 13<br />

de l’ordre du jour. En effet, l’augmentation<br />

du volume de travail<br />

pour notre secrétaire central, notamment<br />

par les charges liées au<br />

site internet, mais également les<br />

problèmes à terme qui nous attendent<br />

sur le plan financier, nécessitent<br />

que nous renforcions l’équipe<br />

du comité central. Aussi je vous<br />

invite, tout à l’heure, à accepter<br />

notre proposition, proposition qui<br />

a été approuvée par la Conférence<br />

des Présidents l’automne dernier<br />

à Lucerne.<br />

– Par l’état des finances de l’A-<br />

NAV en rappelant ici mes propos<br />

de l’année dernière, à savoir qu’il<br />

importe que nos sections poursuivent<br />

leur réflexion face à la diminution<br />

constante des membres<br />

car, si nos objectifs sont de renforcer<br />

la situation financière via des<br />

apports extérieurs, certes pas facile<br />

à réaliser, la priorité doit rester<br />

sur un financement basé sur<br />

des sections fortes.<br />

– Par l’encaissement des cotisations<br />

auprès de 2 sections en conformité<br />

avec nos statuts. Sur ce<br />

point délicat et conflictuel, la raison<br />

a finalement réussi par l’emporter.<br />

Je tiens à rappeler ici que<br />

ce problème relève d’une pure application<br />

de nos statuts, statuts<br />

que toutes les sections ont acceptés<br />

de respecter et qui ne sont pas<br />

la résultante de votre comité central<br />

actuel mais bien le fruit de décisions<br />

qui ont été prises par les<br />

membres fondateurs de l’<strong>ANAV</strong> il<br />

y a 60 ans. En effet, en tant que<br />

gardien de ces statuts, nous ne<br />

pouvons, ni ne saurions accepter<br />

que des sections appliquent les<br />

règles définissant le versement de<br />

la cotisation centrale selon leur<br />

humeur. Aujourd’hui, heureusement<br />

la situation semble être rentrée<br />

dans l’ordre des choses et<br />

j’en remercie les sections concernées<br />

d’avoir compris que nous<br />

ne pouvions gérer l’<strong>ANAV</strong> selon le<br />

principe d’un self service où chacun<br />

prend ce qui lui convient et rejette<br />

ce qui le dérange.<br />

– Par l’attribution du prix <strong>ANAV</strong><br />

<strong>2010</strong>. 5 candidatures nous ont été<br />

proposées et je tiens à remercier<br />

ici les sections qui nous ont fait<br />

des propositions, propositions qui<br />

ont été transmises au Jury de ce<br />

Prix. Aujourd’hui ce dernier à tranché<br />

et le lauréat du Prix <strong>ANAV</strong><br />

<strong>2010</strong> sera déclamé et honoré lors<br />

13


de gala. Je profite de l’occasion<br />

pour remercier également le Jury,<br />

composés de professionnels de la<br />

vigne et du vin, pour son travail.<br />

– Par l’organisation de la Conférence<br />

des Présidents où nous<br />

envisageons de proposer une nouvelle<br />

solution face à celle qui consiste<br />

à être reçu chaque année par<br />

une section. En effet, de par les<br />

mesures d’économie à envisager<br />

pour faire face à la baisse du nombre<br />

de membres déclarés dans le<br />

fichier central, nous entendons<br />

proposer à la prochaine Conférence<br />

des Présidents, d’organiser<br />

cette réunion systématiquement<br />

à Berne tout en maintenant,<br />

en partenariat avec l’interprofession<br />

du vin suisse, plus particulièrement<br />

Swiss Wine Promotion,<br />

voir avec les Offices régionaux de<br />

promotion des vins, une dégustation<br />

tournante permettant, année<br />

après année, de faire connaître les<br />

vins de nos diverses régions viticoles.<br />

Cette proposition, outre la diminution<br />

des coûts, aurait également<br />

pour avantage de restreindre<br />

les déplacements fastidieux pour<br />

certaines sections.<br />

– Par la démission, avec effet au<br />

31 décembre <strong>2010</strong>, de la section<br />

des Amis du Vin de Genève. Cette<br />

démission, confirmée par l’assemblée<br />

générale extraordinaire de<br />

cette section le 29 avril <strong>2010</strong>, est<br />

pour moi une énorme déception.<br />

Je la regrette au plus haut point<br />

car elle est principalement due à<br />

des désaccords sur l’Ami du Vin,<br />

désaccords que nos tentons justement<br />

de résoudre dans le cadre<br />

des réflexions que j’ai mentionnées<br />

il y a quelques instants.<br />

Mais, une fois de plus j’ai du constater,<br />

lors des débats de cette assemblée<br />

générale extraordinaire,<br />

que le dicton qui dit: «lorsque l’on<br />

veut se débarrasser de son chien<br />

on prétend qu’il a la galle» était<br />

un alibi qui restait d’actualité lorsque<br />

l’on n’a pas d’arguments per-<br />

tinents à avancer pour justifier<br />

ses décisions.<br />

2009 a également vu le comité<br />

central tenir quatre séances et je<br />

tiens ici à remercier mes collègues<br />

pour le travail et les réflexions<br />

fructueuses que nous avons pu engager<br />

lors de ces rencontres.<br />

En conclusion, chers Amies et<br />

Amis du Vin, une fois de plus 2009<br />

a été riche en évènements et en<br />

heures d’amitié. Cette année fût<br />

aussi l’occasion de divers jubilés<br />

pour maintes sections et je tiens à<br />

les en féliciter. Mes félicitations<br />

et remerciements s’adressent<br />

également à toutes les sections<br />

pour les activités attrayantes que<br />

vous mettez, année après année,<br />

à la disposition de vos membres.<br />

Aussi, chers présidentes et présidents,<br />

je tiens, une fois encore, à<br />

vous adresser mon entière reconnaissance,<br />

ainsi qu’à vos comité,<br />

pour votre engagement sans failles<br />

en faveur de la cause de ce noble<br />

produit qu’est le vin, mais<br />

aussi en faveur des artisans qui,<br />

dans le fond des caves, l’élève<br />

pour notre plus grand plaisir. Par<br />

votre travail, remis année après<br />

année sur le métier, vous êtes les<br />

fondements même de l’<strong>ANAV</strong>.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Un président central optimiste et un secrétaire-caissier central pensif<br />

durant l’assemblée des délégués.<br />

J’adresse également un merci<br />

tout spécial aux présidents qui,<br />

après de nombreuses années à la<br />

tête de leur section, ont décidé de<br />

passer la main.<br />

Cette remise du flambeau à<br />

vos successeurs me permet de<br />

leur dire, à mon tour, bienvenue<br />

au sein de l’<strong>ANAV</strong> et merci d’avoir<br />

accepté de reprendre le témoin<br />

pour assurer la continuité.<br />

Je ne voudrais pas clore ce<br />

rapport sans vous dire, après 12<br />

ans passés à la tête de l’<strong>ANAV</strong>,<br />

que ma conviction que l’<strong>ANAV</strong>,<br />

malgré les soucis qu’elle rencontre,<br />

reste ce lieu où l’amitié et l’esprit<br />

de rencontre peut s’exprimer<br />

pleinement grâce à la noblesse de<br />

ce produit que nous chérissons<br />

sans excès: le vin.<br />

Vive l’<strong>ANAV</strong>!<br />

L’assemblée des délégués remercie<br />

avec applaudissement le président<br />

central.<br />

6. Rapport du rédacteur en chef<br />

de l’Ami du Vin<br />

Othmar Stäheli se bat maintenant<br />

depuis 20 ans pour garder l’Ami<br />

du Vin équilibré dans les trois langues,<br />

ceci n’étant pas toujours fa-<br />

cile. Il rappelle entre autre que<br />

75% des lecteurs sont de langue<br />

allemande, 20% de langue<br />

française et 5% de langue italienne.<br />

Othmar Stäheli fait remarquer<br />

qu’il édite deux journaux différents<br />

en trois langues. Un<br />

regard sur le dernier Ami du Vin<br />

montre que dans la partie rédactionnelle<br />

17 pages sont en<br />

français, 10 en allemand et 2 en<br />

italien. La partie «La Vie de l’A-<br />

NAV» consiste en 14 communiqués<br />

du côté de la Suisse allemande,<br />

un communiqué d’une<br />

section romande et des programmes<br />

de trois sections tessinoises.<br />

Créer un équilibre n’est pas<br />

chose facile. Il espère dans l’avenir<br />

trouver une solution comportant<br />

plus d’éléments de contentement et<br />

moins d’éléments d’insatisfaction.<br />

7. Compte annuel 2009<br />

Rapport du caissier central: Le résultat<br />

de l’exercice 2009 a été envoyé<br />

avec la convocation aux<br />

délégués. La perte 2009 se monte<br />

à CHF 1’393.11. La fortune de l’A-<br />

NAV se monte à fin 2009 à CHF<br />

43’657.63 (2008: CHF 45’050.74).<br />

Rudolf présente et commente les<br />

chiffres. Aucune question n’est<br />

posée.<br />

Rapport des vérificateurs des<br />

comptes: Susanne Eisenhut (section<br />

Berne) et Martin Stauffer<br />

(section Biel/Bienne) ont vérifié<br />

les comptes 2009. Susanne Eisenhut<br />

lit le rapport et remercie le<br />

secrétaire-caissier central pour<br />

son travail propre et correct.<br />

Les comptes 2009 sont acceptés<br />

par l’assemblée à l’unanimité<br />

avec remerciement.<br />

8. Elections statutaires<br />

Election de deux vérificateurs des<br />

comptes 2011: Alain Uberti et Edmond<br />

Martin de la section Vaud<br />

sont proposés et élus à l’unanimité<br />

comme vérificateurs des<br />

comptes 2011.<br />

14 Ami du Vin 2/10


9. Cotisation annuelle 2011<br />

Le comité central propose de laisser<br />

la cotisation annuelle à CHF<br />

22.00 par membre. Cette décision<br />

est acceptée à l’unanimité par les<br />

délégués.<br />

10. Budget 2011<br />

Le budget a été envoyé avec la<br />

convocation aux délégués. Le<br />

secrétaire-caissier central présente<br />

le budget <strong>ANAV</strong> 2011, budget<br />

qui prévoit une perte de CHF<br />

652.00. Il précise que le comité<br />

central est conscient que la corde<br />

devient de plus en plus tendue.<br />

Pour cette raison, certains points<br />

du budget ont été revus: Les frais<br />

Résolution<br />

du comité central passant de CHF<br />

9’000 à 7’500, les frais de la conférence<br />

des présidents de CHF<br />

4’300 à 3’000 (grâce à une nouvelle<br />

formule de conférence qui<br />

sera présentée aux présidents en<br />

automne <strong>2010</strong>) et les frais divers<br />

passent de CHF 1’000 à 700 (le<br />

secrétaire central économise).<br />

Le budget 2011 est accepté à<br />

l’unanimité.<br />

11. Avenir de l’Ami du Vin<br />

Tony présente le fond de la<br />

pensée de l’Ami du Vin futur qui<br />

verra le jour prochainement, sans<br />

engager des frais supplémentaires<br />

ni en altérant sa qualité. Le<br />

Réunie à Epessse le 1er mai <strong>2010</strong>, l’assemblée des délégués de l’<strong>ANAV</strong> déplore<br />

les dérives de l’Union Européenne en matière de politique vitivinicole,<br />

plus particulièrement en ce qui concerne les droits régissant les<br />

mentions de cépages et de millésimes. En effet, après la volonté avortée<br />

d’autoriser le droit de coupage entre vins rouges et vins blancs pour «fabriquer»<br />

des vins rosés, les technocrates de Bruxelles accordent le droit<br />

de mentionner le cépage et le millésime pour les vins de table. Une telle<br />

pratique est en totale contradiction avec la volonté des professionnels<br />

qui entendent poursuivre une politique qualitative active et, qui plus est,<br />

en totale contradiction avec les actuelles recommandations de l’Organisation<br />

International de la Vigne et du Vin (OIV), dont notamment tous<br />

les gouvernements des pays producteurs de l’Europe sont membres. En<br />

la matière, l’OIV précise clairement que les mentions de cépage, comme<br />

du millésime, ne peuvent et ne doivent être réservées qu’au seul vin avec<br />

une indication géographique plus étroite que le pays d’origine, soit les<br />

vins bénéficiant d’une appellation d’origine ou d’une indication géographique<br />

reconnue.<br />

Une telle dérive, dans le cadre d’une politique prônant la défense des<br />

vins de qualité, est inacceptable. Elle mène tout droit à la banalisation<br />

de ce noble produit qu’est le vin. Face à des technocrates qui confondent<br />

vin et boissons industrielles, voir qui souhaitent intégrer le vin dans les<br />

boissons industrielles en vue de pouvoir lui retirer la protection légitime<br />

dont il bénéficie en tant que boisson naturelle, les délégués de l’<strong>ANAV</strong> attendent<br />

du Conseil fédéral qu’il marque clairement son opposition à s’aligner<br />

sur le droit européen en la matière.<br />

Seule une politique en matière de mention du cépage et du millésime<br />

conforme à l’OIV permet:<br />

– D’assurer au consommateur une lecture compréhensive quant à la<br />

qualité des vins tout en renforçant sa confiance envers les vins indigènes<br />

d’appellation d’origine contrôlée, soit le vin dit de première<br />

catégorie selon notre législation;<br />

– De soutenir la politique de qualité mise en place depuis le milieu des<br />

années quatre-vingt par le législateur et appliquée avec succès par la vitiviniculture<br />

suisse.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

comité central est sur le point de<br />

trouver une solution qui sera présentée<br />

au plus tard lors de la prochaine<br />

conférence des présidents.<br />

12. Activités du comité central<br />

Le comité central aura pour tâche<br />

ces prochains mois de diriger les<br />

préparatifs de la Coupe <strong>ANAV</strong><br />

2011. De plus il s’agira de préparer<br />

les élections qui se tiendront<br />

lors de l’assemblée des délégués<br />

2011. Tony lance un appel à tous<br />

les présidents de faire pour les<br />

trois régions linguistiques une<br />

proposition pour un représentant /<br />

une représentante régional/e. Ce<br />

choix sera avalisé lors de la conférence<br />

des présidents qui se tiendra<br />

à St. Gall le 30 octobre <strong>2010</strong>,<br />

conférence qui sera organisée<br />

conjointement par le secrétaire<br />

central et le président de la section<br />

Gallus St. Gall.<br />

Une échéance importante est<br />

comme chaque année la préparation<br />

de la première séance du comité<br />

central en début d’année<br />

avec la présentation du résultat financier<br />

<strong>2010</strong> par le secrétairecaissier<br />

central et l’approbation<br />

du budget 2012.<br />

La mise à jour du site Internet<br />

préoccupera également le comité<br />

et particulièrement son secrétaire<br />

central. Pour ce faire entre autre,<br />

le comité central aura pour tâche<br />

de revoir le nombre de membres<br />

prenant place dans le comité central<br />

(voir point 13 de ce procèsverbal).<br />

13. Modifications des statuts<br />

Tony Stampfli présente la proposition<br />

de modification des statuts.<br />

Cette proposition a été envoyée<br />

dans les trois langues nationales<br />

avec la convocation pour l’assemblée<br />

à tous les délégués. Aucune<br />

question n’est posée. Les délégués<br />

donnent leur accord à l’unanimité.<br />

Les statuts seront adaptés<br />

en conséquence.<br />

Ils pourront être téléchargés sur<br />

notre site Internet:<br />

http://www.anav.ch<br />

à fin mai <strong>2010</strong>.<br />

14. Motions des sections<br />

& questions diverses<br />

La résolution suivante (voir encadré)<br />

est lue par le président central<br />

Tony Stampfli (le texte ci-dessous<br />

peut être téléchargé de notre<br />

site). Othmar Stäheli résume cette<br />

résolution en allemand et précise<br />

que cette résolution peut être lue<br />

en grande partie dans les trois<br />

langues dans l’Ami du Vin 1/<strong>2010</strong><br />

page 11. – Cette résolution à l’attention<br />

du Conseil fédéral a été<br />

adoptée à l’unanimité par les<br />

délégués présents, moins une abstention.<br />

Tout à l’heure sera remis le diplôme<br />

Emérite à des membres<br />

ayant servis dans leurs comités<br />

respectifs pendant plus de 10 ans.<br />

Tony Stampfli remercie les membres<br />

suivants pour leur travail et<br />

les félicite:<br />

Yvonne Jakopp sect. Fricktal,<br />

Dominique Clerc sect. Haut-Lac,<br />

Sandra Pot sect. Haut-Lac, Urs<br />

Gasser sect. Fricktal, Regula Thom<br />

sect. Engadine, Markus Aellen<br />

sect. Freiamt, Rudolf Wey sect.<br />

Limmattal Baden.<br />

Le Prix <strong>ANAV</strong> <strong>2010</strong> sera<br />

également remis tout à l’heure à<br />

Jean-Michel Borel. Le laudatio en<br />

version intégrale en français peut<br />

être téléchargé sur notre site Internet.<br />

Dominique Favre prend la parole<br />

pour féliciter le comité central<br />

avec son secrétaire-caissier<br />

central pour le travail effectué.<br />

Le président central Tony<br />

Stampli clos l’assemblée à 11h55<br />

en remerciant les délégués pour<br />

leur participation active.<br />

Rudolf Wey, secrétaire-caissier<br />

central<br />

Niederweningen, 7 mai <strong>2010</strong><br />

15


La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

16 Ami du Vin 2/10


Der Brief des Präsidenten<br />

Liebe Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> ist geprägt von<br />

unserem grossartigen Kongress in<br />

Epesses mit mehr als 250 Teilnehmern.<br />

Die Zusammenkunft ermöglichte<br />

es uns, dank einer perfekten<br />

Organisation durch die Sektion<br />

Waadt unter der Ägide deren Präsidenten,<br />

Hervé Detomasi, den<br />

neuen Jahrgang der Weine der<br />

Appellation Epesses in freundschaftlichem<br />

Kreise in den Kellereien<br />

und Kellern zu verkosten.<br />

Nicht ganz leicht fiel es daher den<br />

Delegierten, die Versammlung angesichts<br />

der herrlichen Degustationen<br />

zu schwänzen. Aber für sie<br />

galt die Devise, «zuerst die Pflicht,<br />

und dann das Vergnügen».<br />

Die Tatsache, dass die Delegierten<br />

im wunderschöne Keller<br />

von Patrick Fonjallaz die statutarischen<br />

Geschäfte erledigen konnten,<br />

stimmte tröstlich und beflügelte<br />

den Verlauf der<br />

Versammlung. In deren Mittelpunkt<br />

stand eine einstimmig, mit<br />

einer Enthaltung, gutgeheissene<br />

Resolution, welche das Wein-Bezeichnungsrecht<br />

der EU verurteilt<br />

(siehe dazu meinen Brief in Ausgabe<br />

1/10). Schliesslich hat die<br />

Delegiertenversammlung auch die<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Änderung der Statuten gutgeheissen,<br />

welche die Erweiterung des<br />

Zentralvorstandes von bisher 7<br />

auf 9 Mitglieder ermöglicht.<br />

Diese Erweiterung soll dazu<br />

beitragen, die Gesamtheit der nationalen<br />

Aktivitäten der <strong>ANAV</strong><br />

besser zu leiten. Ud ich freue mich<br />

schon heute darauf, im Zentralvorstand<br />

die neue oder die neuen<br />

Mitglieder begrüssen zu können,<br />

die uns ab 2011 bei unserer Arbeit<br />

unterstützen werden. Im kommenden<br />

Jahr gilt es zudem, die bisherigen<br />

regionalen Vertreter in unserem<br />

Gremium zu ersetzen: Cornel<br />

Oertle, Franco Humair und Hervé<br />

Detomasi, die nach zwei Legislaturperioden<br />

ihr Amt zur Verfügung<br />

stellen müssen.<br />

Bevor ich aber den abtretenden<br />

Mitgliedern des Zentralvorstandes<br />

meinen Dank aussprechen<br />

und die neuen begrüssen<br />

kann – dies wird anlässlich der DV<br />

im nächsten Jahr der Fall sein,<br />

müssen wir noch gemeinsam die<br />

im Jahr <strong>2010</strong> anstehenden Aufgaben<br />

meistern. Insbesondere geht<br />

es darum, die Vorbereitung für die<br />

6. Auflage der Coupe <strong>ANAV</strong> voranzutreiben.<br />

Dies unter der Aegide<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

der Kommission, welche im kommenden<br />

Herbst die Arbeiten in<br />

Angriff nehmen wird. Aber schon<br />

heute möchte ich alle Mitglieder<br />

ermuntern, zahlreich an diesem<br />

freundschaftlichen Wettbewerb<br />

teilzunehmen. Mein Wunsch ist<br />

es, dass alle Sektionen mit dabei<br />

sein werden.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> möge auch für<br />

die Winzerinnen und Winzer unseres<br />

Landes fruchtbar sein! Zwar<br />

war der Start mit dem kalten und<br />

nassen Mai nicht optimal. Die Vegetation<br />

verzögerte sich etwas.<br />

Aber bekanntlich ist es nicht das<br />

erste Mal, dass die Launen der<br />

Natur durch einen sonnigen Sommer<br />

korrigiert werden. Die Aussichten,<br />

dass wie schon im 2009,<br />

ein günstiger Herbst die Trauben<br />

zu voller Reife führen und uns einen<br />

Jahrgang bescheren wird, der<br />

unsere Gaumen beglückt, sind<br />

durchaus intakt.<br />

Mit dieser hoffnungsvollen<br />

Bemerkung möchte ich noch einmal<br />

der Sektion Waadt für die Organisation<br />

unseres Kongresses<br />

<strong>2010</strong> danken und Euch Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunden<br />

viel Freude und Vergnügen beim<br />

Degustieren und Entdecken neuer<br />

Nektare zu wünschen.<br />

Tony Stampfli<br />

Le Billet du Président<br />

Chers Amies et Amis du Vin,<br />

L’année <strong>2010</strong> sera marquée<br />

par notre magnifique Congrès à<br />

Epesses avec plus de 250 participants<br />

qui, grâce à une organisation<br />

parfaite des nos Amis de la<br />

section vaudoise, sous la houlette<br />

de leur Président, Hervé Detomasi,<br />

nous a permis de déguster<br />

l’Epesses Nouveau dans l’amitié<br />

et la convivialité des caves et caveaux.<br />

Certes, pour les délégués<br />

qui ont participé à notre assemblée<br />

générale, c’est avec plaisir<br />

que nous aurions volontiers fait<br />

l’école buissonnière pour mieux<br />

profiter des joies de la dégustation.<br />

Mais …, devoir oblige!<br />

C’est donc dans la merveilleuse<br />

cave de notre Hôte, Patrick<br />

Fonjallaz, que les affaires statutaires<br />

ont été traitées avec, à la<br />

clef, une résolution, votée à l’unanimité<br />

moins une abstention, dé-<br />

nonçant la politique de l’Union Européenne<br />

sur les normes d’étiquetage<br />

des vins de table (cf mon<br />

précédent billet). Par ailleurs, l’assemblée<br />

des délégués a donné<br />

son aval à la modification statutaire<br />

portant sur l’élargissement<br />

du comité central à maximum 9<br />

personnes au lieu de 7 précédemment.<br />

Cet élargissement doit permettre<br />

de mieux gérer l’ensemble<br />

des activités nationales de l’A-<br />

NAV et, d’ores et déjà, je me<br />

réjouis de pouvoir accueillir au<br />

sein du comité central la, ou les<br />

personnes, qui viendront nous<br />

épauler dès 2011, année qui verra<br />

également le passage du flambeau<br />

des représentants régionaux<br />

en notre sein; Cornell Oertle,<br />

Franco Humair et Hervé Detomasi<br />

étant appelés, après deux législatures,<br />

à passer la main.<br />

Mais, avant de remercier les<br />

membres sortants du comité central<br />

et de pouvoir saluer leurs successeurs<br />

lors de nos assises de<br />

l’année prochaine, il nous appartient<br />

de piloter l’année <strong>2010</strong> avec,<br />

notamment, la mise en place de la<br />

préparation de la 6ème Coupe<br />

<strong>ANAV</strong> sous l’égide de la commission<br />

ad hoc qui, dès cet automne,<br />

s’attaquera à cette belle et noble<br />

tâche. D’ores et déjà je vous encourage<br />

à participer nombreux à<br />

ces joutes amicales par équipe de<br />

trois et mon souhait est que toutes<br />

nos sections y soient représentées.<br />

Une année <strong>2010</strong> que nous<br />

souhaitons également fructueuse<br />

aux vignerons et vigneronnes de<br />

notre pays. Certes, les prémices<br />

de ce printemps peu favorables,<br />

avec un mois de mai froid et pluvieux,<br />

ont ralenti la croissance de<br />

la vigne. Cependant osons prétendre<br />

que les caprices de Dame nature<br />

seront corrigés par un été ensoleillée<br />

suivi d’un automne<br />

favorable à la maturation des raisins<br />

afin, comme en 2009, de don-<br />

17


ner naissance à un millésime enchanteur<br />

pour nos fins palais.<br />

C’est sur cette note d’espoir<br />

que je tiens à remercier une fois<br />

encore la section vaudoise pour<br />

l’organisation de notre Congrès<br />

Care Amiche e cari Amici del Vino<br />

Il <strong>2010</strong> sarà segnato dal nostro<br />

magnifico Congresso ad Epesses<br />

con oltre 250 partecipanti che,<br />

grazie alla perfetta organizzazione<br />

dei nostri Amici della riviera vodese,<br />

sotto l’ala del loro Presidente<br />

Hervé Detomasi, ci ha permesso<br />

di degustare l’Epesses<br />

Nouveau nell’amicizia e convivialità<br />

delle cantine e dei caveaux.<br />

Sicuramente i delegati che<br />

hanno partecipato alla nostra Assemblea<br />

generale avrebbero volentieri<br />

e con piacere «marinato la<br />

scuola» per meglio approfittare<br />

delle gioie della degustazione.<br />

Ma . . . devoir oblige!<br />

E’ nell’imponente meravigliosa<br />

Cantina del nostro ospite,<br />

Patrick Fonjallaz, che gli affari statutari<br />

sono stati trattati e si sono<br />

conclusi con una risoluzione denunciante<br />

la politica dell’Unione<br />

Europea sulle nuove norme di etichettatura<br />

per i vini da tavola votata<br />

all’unanimità meno un’astensione<br />

(vedi precedente Biglietto).<br />

L’Assemblea ha inoltre ratificato<br />

la modifica agli Statuti comportante<br />

l’allargamento del Comitato<br />

Centrale fino a 9 persone al<br />

massimo invece delle 7 precedenti.<br />

Questa estensione permette<br />

di meglio gestire l’insieme delle<br />

attività nazionali dell’<strong>ANAV</strong> e sin<br />

d’ora mi compiaccio di accogliere<br />

in seno al Comitato Centrale la o<br />

le persone che verranno a spalleggiarci<br />

a partire dal 2011, anno che<br />

<strong>2010</strong> et à vous souhaiter, à toutes<br />

et à tous, chers Amies et Amis du<br />

Vin, joies et plaisirs dans la dégustation<br />

et la découverte de nouveaux<br />

nectars.<br />

Tony Stampfli<br />

Il Biglietto del Presidente<br />

vedrà pure il passaggio del testimone<br />

dei rappresentanti regionali<br />

nel nostro consesso Cornel Oertle,<br />

Franco Humair e Hervé Detomasi<br />

chiamati, dopo due legislature, a<br />

passare la mano.<br />

Ma, prima di ringraziare i partenti<br />

e salutare i loro successori in<br />

occasione delle assisi dell’anno<br />

prossimo dobbiamo pilotare l’anno<br />

<strong>2010</strong> con la messa a punto della<br />

sesta Coupe <strong>ANAV</strong> sotto l’egida<br />

della commissione ad hoc che in<br />

autunno espleterà questo bello e<br />

nobile compito. Sin d’ora vi sollecito<br />

ed incoraggio a partecipare numerosi<br />

a questo duello amichevole<br />

per terne auspicando che tutte le<br />

sezioni siano rappresentate.<br />

Auguriamo pure un <strong>2010</strong> fruttuoso<br />

a viticoltrici e viticoltori del<br />

paese. Gli inizi poco favorevoli e<br />

un mese di maggio freddo e piovigginoso<br />

hanno rallentato la crescita<br />

della vigna, osiamo tuttavia<br />

sperare che i capricci di Madre<br />

natura vengano corretti con una<br />

estate soleggiata ed un autunno<br />

favorevole alla maturazione delle<br />

uve affinché, come nel 2009, dia<br />

origine ad un millesimo incantevole<br />

per i nostri fini palati.<br />

E’ su queste note di speranza<br />

che tengo ancora una volta a ringraziare<br />

la sezione vodese per l’organizzazione<br />

del nostro Congresso<br />

<strong>2010</strong> e augurare a tutte e a tutti,<br />

care e cari Amiche e Amici del<br />

vino, gioie e piacere nella degustazione<br />

e la scoperta di nuovi nettari.<br />

Tony Stampfli<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

18 Ami du Vin 2/10


L’embarquement a lieu au parking<br />

de la Touvière. C’est vers 06h15<br />

précises que nous démarrons,<br />

sous une pluie persistante, mais<br />

la bonne humeur est déjà présente<br />

malgré l’heure matinale.<br />

Dès 8h, les premiers bouchons apparaissent,<br />

mais pas ceux espérés<br />

par la majorité de la confrérie. Un<br />

petit arrêt café-croissants à l’Autogrill<br />

Porte de la Drome calme les<br />

esprits et l’estomac. Ensuite le<br />

voyage continue et le soleil<br />

daigne faire son apparition.<br />

Chez les «Vignerons de Tavel»<br />

Vers 10h30 le premier «plop»<br />

d’une bouteille de Chasselas tire<br />

certains de leur torpeur. Ce premier<br />

verre, accompagné d’un succulent<br />

saucisson de cheval doré à<br />

l’ail et coupé par Marie-Hélène,<br />

nous requinque. Et une heure plus<br />

tard, nous voici à la cave des Vignerons<br />

de Tavel pour la première<br />

dégustation officielle (!) de cette<br />

journée suivie par un fin repas à<br />

l’Auberge du village: foie gras<br />

truffé aux pistaches et croustillant<br />

de selle d’agneau et j’en passe. Le<br />

tout et selon Gérald: bien<br />

ar…rosé de Tavel.<br />

Du Pont du Gard<br />

au Château Puech-Haut<br />

Dès 15h30 une petite escapade au<br />

Pont du Gard (273 m de long, 49 m<br />

de haut) nous facilite la digestion.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Genève<br />

Merveilleux voyage dans le sud de la France<br />

Découvertes en<br />

Languedoc-Roussillon<br />

Lundi matin le 31 mai, des ombres s’agitent dans la clarté naissante de l’aube.<br />

Les 22 participants sont au rendez-vous pour ce périple qui va nous conduire<br />

jusqu’à Carcassonne dans le département de l’Aude – à la découverte des vins<br />

et des vignobles du Languedoc-Roussillon. – Philippe Paux rapporte:<br />

Puis à nouveau le départ pour la<br />

dégustation au Château Puech-<br />

Haut, propriété de Mr Gérard BRU,<br />

situé dans l’ère d’appellation Coteaux<br />

du Languedoc, St. Drézéry,<br />

dans le département de l’Hérault.<br />

L’ancienne préfecture de Montpellier,<br />

datant du 19ème siècle constitue<br />

le bâtiment principal du<br />

Château. Un domaine de 140 hectares<br />

qui produit environs 650’000<br />

cols par an provenant principalement<br />

des cépages Grenache et<br />

Syrah et quelques hectares de<br />

Viognier, Marsanne et Roussane.<br />

Monpellier<br />

Vers 20h, après ce délicieux moment<br />

de plaisir, nous faisons<br />

route, toujours sous l’experte conduite<br />

de notre chauffeur Patrick,<br />

vers l’hôtel «Kyriad» à Montpellier,<br />

terme de notre 1ère étape.<br />

Soirée libre, souper très-très léger<br />

(pâtes) selon André. Puis extinction<br />

des feux vers 23h pour une<br />

bonne partie d’entre nous.<br />

Château d’Exindre<br />

Mardi 1er juin, après une nuit<br />

réparatrice et un petit déjeuner bienvenu<br />

nous faisons route sur Villeneuve-Les-Maguelone<br />

pour la<br />

première dégustation du jour et<br />

cela avec 30 minutes d’avance. Le<br />

Château d’Exindre, blotti entre vignes<br />

et oliviers, anciennement propriété<br />

des évêques et rois de<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

En robe au Château Puech-Haut, l’ancienne préfecture de Montpellier.<br />

France est aujourd’hui une passion<br />

de famille depuis sept générations.<br />

Ce domaine est composé de<br />

48ha comprenant 14 cépages situés<br />

en garrigues et semi-coteaux.<br />

La cave datant du fin du 19ème<br />

siècle dispose d’un toit en métal<br />

identique à celui de la tour Eiffel.<br />

La propriétaire des lieux nous<br />

sert, entre autre: un muscat de<br />

Mireval, vin doux naturel, «Vent<br />

d’anges» dont le parfum délicieux<br />

efface avec bonheur le fumet<br />

dévastateur du «pet de nonne» engendré<br />

par l’absorption, pour certains,<br />

du cassoulet de la veille.<br />

Pendant la dégustation et grâce à<br />

la bienveillante complicité de<br />

notre chauffeur Patrick, Margot<br />

peut aller récupérer «Joséphine»<br />

(sa canne) oubliée à l’hôtel lors du<br />

petit déjeuner. Un parcours supplémentaire<br />

de 25 km env. qui<br />

dure bizarrement plus d’une<br />

heure. Au retour seul le sourire de<br />

Patrick, muet comme une carpe,<br />

en dit long sur cet aparté!<br />

Sète<br />

A la fin de ce moment convivial, et<br />

par une température de 25°C cap<br />

sur le port de Sète, ville de 40’220<br />

habitants. Lors de l’apéro, dans le<br />

quartier arabe à l’ombre des minarets,<br />

tout le monde lance le mot<br />

«santé» suivi de la répartie joyeuse<br />

de notre ami Yves: «Allah…tienne».<br />

Le dîner libre, composé<br />

pour certains de poissons, moules<br />

et crustacés, servis par une native<br />

expatriée de Lonay-Préverenges,<br />

rempli nos estomacs affamés.<br />

Domaine Galtier<br />

Vers 15h00 nous reprenons notre<br />

route en direction du domaine Galtier<br />

situé à Murviel à 15 km de Béziers.<br />

Ce domaine familial de 30 ha<br />

est exposé au vent Nord-Ouest sur<br />

un plateau calcaire situé à 120 m<br />

d’altitude. Encépagement composé<br />

principalement de 25% de Carignan<br />

noir, 25% de Grenache noir<br />

et 25% de Syrah auquel s’ajoute en<br />

petites quantités: Cinsault, Roussanne,<br />

Vermentino et Viognier.<br />

Après une petite visite guidée<br />

dans le vignoble suit une dégustation-collation<br />

sous un cèdre du Liban<br />

et commentée par la propriétaire<br />

Mme Lise Carbonne.<br />

C’est le seul château où le double<br />

de la facture n’est pas nécessaire<br />

car le nom de famille fait foi! – Et,<br />

vers 19h, nous prenons nos quartiers<br />

à l’hôtel «Etape» à Béziers,<br />

suivi d’un repas en commun à<br />

l’hôtel Ibis attenant. Un petit der<br />

pour la route et c’est un sommeil<br />

bienvenu qui nous attend.<br />

Château Saint-Martin<br />

des Champs<br />

Mercredi 2 juin, plus en forme que<br />

jamais, la troupe reprend la route.<br />

Nous retournons à Murviel mais<br />

19


au château Saint-Martin des<br />

Champs, Domaine Birot, qui fait<br />

aussi office de gîte. La cave de<br />

vieillissement contient 100 barriques<br />

en chêne de la forêt de<br />

Tronçais dans le Limousin. Prix de<br />

fabrication: 1000 Euros la barrique.<br />

Tous les 15 jours, 2 personnes<br />

dégustent toutes les barriques.<br />

Les cépages de blanc sont<br />

le Viognier et le Chardonnay. Ces<br />

vins sont meilleurs si consommés<br />

dans l’année.<br />

Après dégustation et achats,<br />

retour dans le même village chez<br />

Mme Carbonne où la patronne<br />

double à nouveau la compresse et<br />

où nous prenons nos achats de la<br />

veille. Mais comme chacun le sait,<br />

le blanc ça creuse. Donc départ<br />

pour Cessenon sur Orb. Repas<br />

vers 12h45 à l’Auberge du Pont de<br />

Réals. Cuisine royale: salades au<br />

foie gras et gésiers, magrets de<br />

canard fumés ou salade de la mer<br />

ou cassoulet ou brochettes ou<br />

saumon en papillote. Un repas<br />

digne de l’appétit de la plupart<br />

des convives et surtout de Marie-<br />

Hèléne qui, un instant en délicatesse<br />

avec son estomac est sauvée<br />

in extremis par la potion<br />

maqique à Jacky et peut ainsi<br />

s’octroyer le dessert tant convoité:<br />

la framboisine à la crème<br />

anglaise et chantilly.<br />

Château La Grave<br />

Mais l’heure avance et notre 5ème<br />

Château, La Grave cette fois-ci,<br />

nous attend. Nous longeons<br />

brièvement le canal du Midi et atteignons<br />

déjà, avant la fin de notre<br />

digestion, le château en question<br />

situé à Badens. Un domaine de<br />

100 ha qui exporte son vin dans<br />

d’innombrables pays. Après Ò Marie<br />

un grenache, c’est Privilège un<br />

Maccabeu blanc qui chatouille nos<br />

papilles, puis Tristan et Julien un<br />

assemblage puis Expression un<br />

rosé couleur de gelée de framboise.<br />

Et c’est avec le gosier en-<br />

core plein d’arômes que nous arrivons<br />

à Carcassonne à l’hôtel Ibis.<br />

– Après une petite pause, les participants<br />

s’essaiment par groupes<br />

dans la ville à la recherche d’un<br />

petit bistrot pour clore cette magnifique<br />

journée.<br />

La cité médiévale<br />

de Carcassonne<br />

Jeudi 3 juin: pas de relâchement.<br />

Après le traditionnel petit déjeuner,<br />

copieux pour certains, (hein<br />

…P.André) la plupart de nos membres<br />

partent à l’assaut de la cité<br />

médiévale de Carcassonne. Certains<br />

à pieds et d’autres avec le<br />

bus local. Dès le pont-levis, un petit<br />

train nous permet de faire le<br />

tour du château qui comprend 52<br />

tours et 3 km de fortifications soit<br />

la plus grande forteresse d’Europe.<br />

Environ 15 minutes plus tard,<br />

une soif écrasante nous cloue<br />

dans un des innombrables estaminets<br />

de l’enceinte. Légers encas<br />

pour tous avant le départ à 14h<br />

pour le gouffre géant de Cabrespine,<br />

perle du Pays Cathare. Un<br />

ensemble riche en: disques, excentriques,<br />

aragonites, draperies,<br />

colonnes et cascades.<br />

Puis c’est le départ pour le<br />

Moulin à vent Benazeth de Villeneuve<br />

en Minervois. Visite du<br />

moulin à farine dont le toit tourne<br />

mû par un moteur de 8 tonnes. Les<br />

pales se mettent à tourner seule-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Dégustation sous les arbres au domaine Galtier à Murviel.<br />

ment si le vent atteint 50 km à<br />

l’heure. Petit domaine de 35 ha<br />

avec vins du cru dont le patron<br />

Frank cherche toujours l’âme sœur.<br />

– Dès 19h30, nous partons tous en<br />

car à l’assaut du énième repas<br />

dans la Cité médiévale où chaque<br />

petite taverne dévoile ses mille<br />

saveurs à nos palais émerveillés.<br />

Vers 22h30, après un dernier verre<br />

en commun au restaurant «Le Ménestrel»<br />

nous abandonnons définitivement<br />

la vie active pour un<br />

sommeil profond et réparateur.<br />

Limoux avec son Crémant...<br />

Déjà vendredi 4 juin, le temps est<br />

toujours au beau fixe. Vers 09h<br />

toujours en avance sur notre horaire,<br />

nous faisons route sur Limoux<br />

distant d env. 25 km pour<br />

déguster les vins effervescents de<br />

la cave des Vignerons du Sieur<br />

d’Arques. Qui dit «Arques» dit<br />

flèches. Et nous sommes là, prêts<br />

à atteindre notre cible…<br />

Ce domaine est composé<br />

d’environ 3000 ha de vignobles<br />

alimentés par 420 vignerons. L’encépagement<br />

traditionnel est composé<br />

de Chardonnay, Chenin et<br />

Mauzac, planté sur des parcelles<br />

de vigne qui s’étagent de 200 à<br />

500 m d’altitude. Les effervescents<br />

dégustés sont tout en finesse<br />

et en élégance.<br />

... et son marché<br />

Dès 11h30, départ pour Limoux.<br />

Les férus d’achats trouvent leur<br />

compte en visitant le sympathique<br />

marché de la ville. Et les autres en<br />

profitent pour satisfaire leur<br />

appétit dans les nombreuses petites<br />

échoppes attenantes à la<br />

place centrale. Et vers 14h, après<br />

l’ultime chopine indispensable au<br />

parcours qui nous attend, nous<br />

mettons les voiles en direction de<br />

la route touristique Couiza-Lagrasse,<br />

destination atteinte après<br />

env. deux heures de route. – Petit<br />

moment de détente. On se désaltère<br />

largement. Marie-Agnès photographie<br />

la température des lieux<br />

et cela plusieurs fois. D’abord 35,<br />

36, puis jusqu’à 38°C. Etonnant<br />

par rapport à Genève où il fait 15°<br />

au même moment.<br />

Dans les Corbières. Souper au domaine La Lause à Monze.<br />

20 Ami du Vin 2/10


Monze, domaine La Lause<br />

Quelques multiples virages plus<br />

tard, nous atteignons Monze, village<br />

typique des Corbières. Visite<br />

du village, de l’église, parcours<br />

ampélographique commenté et<br />

pour clore, dégustation à la Lause,<br />

domaine de 6 ha, spécialité<br />

grenache gris. Avec les propriétaires,<br />

Mme et Mr Caverivière, le<br />

blanc coule à flots, cela va sans<br />

dire… Dès 19h30, à l’intérieur de<br />

la cave, nous dégustons un foie<br />

gras maison au confit d’oignons<br />

puis un somptueux cassoulet maison<br />

suivi d’un dessert glacé à la<br />

figue et aux beignets sucrés. – Le<br />

ventre plein et les papilles<br />

apaisées, nous atteignons, vers<br />

23h, notre hôtel, pour le der habituel<br />

avant un sommeil réparateur<br />

et mérité.<br />

Beaumes-de-Venise<br />

Samedi 5 juin, déjà le rêve se termine.<br />

Les bagages sont entassés,<br />

l’ultime déjeuner est avalé. En<br />

route pour Beaumes-de-Venise<br />

dans le Vaucluse à une encablure<br />

de Vacqueyras. Vers 11h une<br />

picholette dans le car nous permet<br />

de déguster du «chez nous»,<br />

Scheurebe et chasselas de<br />

Genève pour se mettre en appétit.<br />

Le Relais des Dentelles nous<br />

accueille vers 12h15. Mise en<br />

bouche avec un Muscat offert par<br />

Gaby avec tartare de saumon. Puis<br />

foie gras mi-cuit, dentelle croquante,<br />

brochette de la mer ou<br />

tournedos de bœuf aux cèpes ou<br />

loup de mer aux petits légumes et<br />

croustillant de chèvre suivi de<br />

cœur de chocolat ou minestrone<br />

de fruits frais.<br />

Vers 15h, nous quittons définitivement<br />

cette magnifique contrée<br />

à destination de notre but final de<br />

rentrée: La Touvière où nous mettons<br />

pied à terre vers 20h20 après<br />

1767 km efforts pour le car, le<br />

chauffeur et nos estomacs en plein<br />

délire. Après un ultime enca à la<br />

Ami du Vin 2/10<br />

buvette, préparé par Anne-Marie<br />

et son staff, nous prenons congé<br />

de notre chauffeur émérite Patrick.<br />

Un grand merci à tous les organisateurs<br />

et particulièrement à<br />

Die Bieler Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde folgten einer Einladung<br />

des Ehepaars Kramer, die im<br />

Vorfeld des Jubiläums-Anlasses<br />

«50 Jahre <strong>ANAV</strong> Biel» im August<br />

2009 ausgesprochen worden war.<br />

Das Möbelhaus war zur Austragung<br />

dieses Wettbewerbes prädestiniert,<br />

da im ganzen Showrom<br />

verteilte Tische zur Verfügung<br />

standen und überall perfekte<br />

Lichtverhältnisse herrschten.<br />

«Bieler Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />

Organisiert und durchgeführt<br />

wurde der kleine «Bieler Coupe<br />

<strong>ANAV</strong>» durch das Vorstandsmitglied<br />

Kurt Müller. Seine grosse Erfahrung,<br />

die er sich an zahlreichen<br />

Teilnahmen am nationalen Coupe<br />

<strong>ANAV</strong> aneignen konnte, trug zur<br />

Organisation eines interessanten<br />

und sehr lehrreichen Wettbewerbs<br />

bei. Assistiert wurde Kurt<br />

Müller von seiner Partnerin, Dominique<br />

Stampfli.<br />

Weinwissen...<br />

In Anlehnung an den nationalen<br />

Coupe <strong>ANAV</strong> wurde ein zweiteiliger<br />

Wettbewerb durchgeführt.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Biel<br />

notre ami Philippe, grand timonier<br />

et instigateur de ce parcours qui,<br />

alité, n’a pu prendre part à ce<br />

merveilleux voyage. – Amitiés à<br />

tous et à l’année prochaine.<br />

Weinwissen und Weinbeurteilung in ungewohnter Umgebung getestet<br />

«Kleiner Bieler Coupe <strong>ANAV</strong>»<br />

Am 16. April <strong>2010</strong> nahmen fast 20 Mitglieder der Sektion <strong>ANAV</strong> Biel an der 1.<br />

Blinddegustation der Sektion Biel teil. Der spezielle Anlass fand für einmal<br />

nicht, wie erwartet werden konnte, in einem Weinkeller oder einem anderen Veranstaltungslokal<br />

statt, sondern im neu umgebauten, modernen und sehr stilvollen<br />

Möbelhaus Kramer in Biel. – Dominique Stampfli berichtet, Rolf Kramer<br />

hat fotografiert:<br />

Nach der Bildung der 2er-Teams<br />

startete der erste, der theoretische<br />

Teil. Dabei musste jedes<br />

Team sechs Fragen zu den folgenden<br />

Themen beantworten:<br />

– Geschichte und Weinbau<br />

– Sortenkunde<br />

– Weingeografie<br />

– Weinbereitung<br />

Die Fragen wurden aus den Fragebögen<br />

der Finaldurchgänge 2005<br />

und 2007 des Coupe <strong>ANAV</strong> zusammengestellt.<br />

Sie sorgten unter den<br />

Teilnehmern für einiges Kopfzerbrechen<br />

und lösten rege Diskus-<br />

sionen aus, die auch lange nach<br />

Abschluss des Wettbewerbes<br />

weitergeführt wurden.<br />

...und Degustation<br />

Nach einer kurzen Pause hatten<br />

sich die Gemüter soweit beruhigt,<br />

dass der zweite Teil des Wettbewerbs<br />

in Angriff genommen werden<br />

konnte, die praktische Degustation.<br />

Den Teilnehmern wurden<br />

drei Serien von Weinen zur Beurteilung<br />

präsentiert: «Schweizer<br />

Weissweine», «Schweizer Rotweine»<br />

und «Rotweine International».<br />

Dabei galt es, die Rebsorte,<br />

die Herkunft und den Jahrgang eines<br />

Weins zu erkennen. Da der<br />

Wettbewerb den Teilnehmern vor<br />

allem Spass bereiten sollte und es<br />

sich bei den Mitgliedern der Weinfreunde<br />

von Biel praktisch ausnahmslos<br />

um Amateure handelt,<br />

wurden jeweils drei mögliche Antworten<br />

zur Auswahl vorgegeben.<br />

Nach der Bekanntgabe der<br />

Resultate gab besonders der degustierte<br />

Weisswein der Sorte<br />

«Solaris» der Staatskellerei Zürich<br />

viel zu reden. Das Gewächs war<br />

für alle unbekannt. Somit konnten<br />

alle etwas Neues entdecken und<br />

kennenlernen.<br />

Preise für die Erfolgreichsten<br />

Die besten drei Teams durften einen<br />

Warenpreis entgegen neh-<br />

Ideale Test-Bedingungen im Bieler Möbelhaus Kramer.<br />

21


Wie beim Coupe <strong>ANAV</strong> waren Weinwissen und Degustationsfähigkeiten<br />

vonnöten.<br />

men. Folgende Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde schafften es<br />

aufs Podest:<br />

1. Rang: Irène und Kurt Brunner<br />

2. Rang: Sonja und Jean-Pierre<br />

Stampfli / Francesco Vezzini<br />

3. Rang: Martin Stauffer /<br />

Werner Burkhalter<br />

Zum Abschluss des Abends<br />

wurde ein Apéro-Riche serviert, bei<br />

Im Bericht des Präsidenten wurde<br />

über eine Abnahme der Anzahl<br />

der Mitglieder auf 55 informiert.<br />

Fünf Austritten steht ein Eintritt<br />

gegenüber. «Wir suchen noch immer<br />

neue Mitglieder, natürlich<br />

Gstaad-Saanenland<br />

dem das Fachsimpeln und der Austausch<br />

von Degustationserfahrungen<br />

nicht zu kurz kamen. – Der Anlass,<br />

der allen Spass machte, und<br />

namentlich das spezielle Ambiente<br />

im Möbelhaus Kramer werden den<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunden<br />

in bester Erinnerung bleiben<br />

und sicher für weitere interessante<br />

Gespräche sorgen.<br />

Hauptversammlung im Hotel «Le Grand Chalet», Gstaad<br />

«Burgunder» und Pinot Noir<br />

im Vergleich<br />

hl. 40 Mitglieder fanden sich am 13. März <strong>2010</strong> im Hotel «Le Grand Chalet»<br />

von Gstaad zur diesjährigen Hauptversammlung der Weinfreunde Gstaad-Saanenland<br />

ein. Im geschäftlichen Teil liess Präsident Hans Liechti das vergangene<br />

Vereinsjahr Revue passieren und präsentierte die für <strong>2010</strong> vorgesehenen Aktivitäten.<br />

Nach Erledigung der ordentlichen Traktanden stand der Pinot Noir im<br />

Mittelpunkt des Interesses. Dabei wurden Beispiele aus dessen «Heimat», dem<br />

Burgund, mit Weinen aus anderen Anbaugebieten verglichen. Durch die Degustation<br />

führte Pedro Fereira, assistiert von zwei äusserst kompetenten Persönlichkeiten,<br />

Pat Meyer, Siebe Dupf Kellerei, Liestal, Spezialist für Burgunderweine,<br />

und Georg Fromm, Weinbauer aus Malans und Neuseeland.<br />

insbesondere solche, welche<br />

möglichst regelmässig an unseren<br />

Anlässen teilnehmen können», erklärte<br />

Präsident Hans Liechti.<br />

Die Anlässe der Weinfreunde<br />

erfreuen sich noch immer grosser<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Beliebtheit. Die Teilnehmerzahl pro<br />

Veranstaltung stieg auf durchschnittlich<br />

30 (54% aller Mitglieder!).<br />

Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass auch dieses Jahr ein<br />

Anlass weniger durchgeführt<br />

wurde. Der weiterhin als Degustation<br />

durchgeführte Stamm mit Einladung<br />

fand auch im Jahr 2009 statt<br />

und ist nach wie vor sehr geschätzt.<br />

Die Jahresrechnung schloss<br />

2009 mit einem Gewinn von Fr.<br />

146.40. Das Gesamtvermögen beträgt<br />

jetzt Fr. 4’407.30. Dies vor allem,<br />

weil auch 2009 kein Ausflug<br />

stattfand, der in der Regel durch<br />

die Vereinskasse gesponsort wird.<br />

Programm <strong>2010</strong> genehmigt<br />

Das Programm <strong>2010</strong> wurde von<br />

den 40 Teilnehmern der Hauptversammlung<br />

ohne Gegenstimme bewilligt<br />

und sieht im Detail mit insgesamt<br />

noch total 6 Anlässen wie<br />

folgt aus:<br />

13. März, Hauptversammlung,<br />

«Burgunder /andere Pinot Noir»,<br />

Hotel Le Grand Chalet<br />

1. Mai, <strong>ANAV</strong>-Kongress/Delegiertenversammlung,<br />

Epesses<br />

26. Juni, «Italien/Apulien», Conte<br />

Onofrio Spagnoletti Zeuli, Palace<br />

Hotel, Gstaad<br />

7. August, Bergsommernacht<br />

Wasserngrat<br />

18. September, «Soirée Wine &<br />

Dîne», Roberth Speth, Restaurant<br />

Chesery, Gstaad<br />

Einige Mitglieder beim Nachtessen mit Degustation.<br />

4. Dezember, «Schweiz/Wallis»,<br />

Philippe Darioli, Martigny, Hotel<br />

Spitzhorn, Saanen<br />

12. März 2011, Hauptversammlung,<br />

«Glückliches Oesterreich»,<br />

Hotel Le Grand Chalet, Gstaad<br />

Auf die Umfrage betreffend<br />

einer Reise haben sich nur neun<br />

Mitglieder geäussert und von diesen<br />

nur sechs positiv. Wir verzichten<br />

auch für das <strong>2010</strong> auf die<br />

Durchführung einer Exkursion ins<br />

Ausland ebenso wie eines Ausflugs<br />

innerhalb der Schweiz. –<br />

Nach der Versammlung konnten<br />

sich die Teilnehmer dem Nachtessen<br />

und der Degustation widmen.<br />

Burgund<br />

Das engere Weinbaugebiet, dominiert<br />

vom Pinot Noir, umfasst als<br />

Herzstück die Côte d’Or mit der<br />

Côte de Beaune sowie der Côte de<br />

Nuits und im Süden anschliessend<br />

die Côte Chalonnaise. Im Norden,<br />

als abgetrennte «Insel», breitet<br />

sich die Weisswein-Region Chablis<br />

aus. Hier reift vorwiegend auf<br />

Kalkböden der Chardonnay. Zur<br />

Bourgogne viticole gehören auch<br />

das Mâconnais und – quasi vor<br />

den Toren Lyons – das Beaujolais,<br />

wo der Gamay herrscht.<br />

Deutlicher als im Bordelais<br />

tritt im Burgund innerhalb des<br />

Jahrganges die Qualitätsdifferenz<br />

von Weingut zu Weingut hervor.<br />

Dies weil der Pinot Noir unter<br />

22 Ami du Vin 2/10


schwierigen Bedingungen sensibel<br />

reagiert und sowohl im Weingarten<br />

(Reb- und Bodenpflege, Ertragsbeschränkung<br />

usw) als auch<br />

im Keller (Dauer der Gärung, Einsatz<br />

neuer Eichen PIècen usw.)<br />

sehr anspruchsvoll ist.<br />

Starke Zerstückelung<br />

des Rebbergbesitzes<br />

Es ist nicht ganz einfach, sich im<br />

burgundischen Angebotsdickicht<br />

zurechtzufinden. Wohl besteht in<br />

dieser Region eine offizielle Klassifikation,<br />

sie ist jedoch weniger<br />

eine Qualitätsgarantie sondern<br />

eher ein grober Raster, und sie bestätigt<br />

auf der Etikette nur, dass<br />

ein Wein von einer exakt umgrenzten<br />

Lage herkommt. Der Grund<br />

dafür liegt in der starken Zerstückelung<br />

des Rebbergbesitzes.<br />

Oft teilen sich mehrere Eigentümer<br />

eine Lage. Jeder keltert und pflegt<br />

den Wein auf seine Art. Eine Einheitlichkeit<br />

ist da kaum möglich –<br />

und dennoch steht bei allen auf<br />

der Etikette die gleiche Lagenbezeichnung.<br />

Gewähr für Qualität<br />

bietet im Burgund in erster Linie<br />

der Name des Produzenten und<br />

weniger der Name der Lage.<br />

Die Klassifikation kennt folgende<br />

Stufen:<br />

– Grand Cru, d.h. der alleinstehende<br />

Lagename (Chambertin z.B.)<br />

– Premier Cru, d.h. Ortsnamen und<br />

darauffolgend die Lagenbezeichnung<br />

(Savigny-les-Beaune Aux<br />

Vergelesses z.B.).<br />

– Appellation Communale, d.h.<br />

der Name der Gemeinde (Nuits St.<br />

Georges z.B.).<br />

– Appellation régionale (Dörfer,<br />

welche nicht das Recht haben,<br />

den Gemeindenamen im Etikett zu<br />

führen) und<br />

– Appellation générique (in der<br />

ganzen Region Burgund, entweder<br />

51% Pinot Noir/Gamay Verschnitt<br />

oder 100% Pinot Noir.<br />

Die letzten zwei Stufen umfassen<br />

meist einfache, rasch trinkbare<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Tischweine, ohne die Substand<br />

und Tiefe der oberen Kategorien.<br />

Ein nobles Gewächs<br />

par excellence<br />

Pinot Noir ist die grosse Burgundertraube<br />

der Côte d’Or. Sie hat in<br />

Bukett, Geschmack und Fülle nicht<br />

ihresgleichen. Sie gedeiht anderswo<br />

nicht ganz so gut; die<br />

Sorte liefert jedoch in Deutschland,<br />

der Schweiz und Oesterreich<br />

(als Spät- oder Blauburgunder),<br />

aber auch in Ungarn, leichte,<br />

fruchtige, edle und elegante wie<br />

auch kraftvolle, beerige Weine.<br />

Ausgezeichnete Ergebnisse gibt<br />

es neuerdings auch aus Kalifornien,<br />

Australien und Neuseeland.<br />

Perfekte Kompositionen<br />

und interessante Vergleiche<br />

Wiederum führte Pedro Fereira<br />

fachgerecht durch die Degustation<br />

mit Nachtessen. Dieses Jahr hatte<br />

er illustre «Assistenz». Mit dabei<br />

waren nämlich Pat Meyer, Siebe<br />

Dupf Kellerei, Liestal (Spezialist<br />

für Burgunderweine), und Georg<br />

Fromm, Weinbauer aus Malans<br />

und Winemaker in Neuseeland.<br />

Die Unterschiede der verschiedenen<br />

Pinot-Noir-Produktionen sollte<br />

mit einem Vergleich zwischen Pinot<br />

Noir aus dem Burgund und aus<br />

anderen Anbaugebieten demon-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Der Präsident Hans Liechti dankt für das überreichte Geschenk.<br />

striert werden. Wie üblich mussten<br />

die Weine mit den angebotenen<br />

kulinarischen Köstlichkeiten<br />

harmonieren. Einmal mehr bestätigten<br />

sich die Kompositionen<br />

in jeder Kategorie!<br />

Bereits der Auftakt überzeugte.<br />

Zum Apéritif im Restaurant<br />

«Le Gand Cru» wurden zwei<br />

komplett verschiedene Weine aus<br />

der Chardonnay-Traube vorgestellt,<br />

beide aus der Produktion<br />

von Georg Fromm: der eine eine<br />

aus Malans, der andere aus Neuseeland.<br />

Sowohl in der Schweiz<br />

als auch in Übersee gedeiht die<br />

weisse Burgunder-Traube bestens.<br />

Zu den Amuse Bouches gab es<br />

den Pinot Noir Spätlese «Aagne»<br />

der Familie Gysel aus Hallau. Die<br />

Mille feuilles de morilles et asperges<br />

vertes wurden von einem Nuits<br />

St. Georges von David Duband,<br />

Chevannes, begleitet. Zu Jambonette<br />

de caille au foie gras d’oie et<br />

ravioles de ris de veau kredenzte<br />

man darauf je einen Volnay, 1er Cru,<br />

Clos des Chênes von Jean-Marc<br />

Bouley und einen Pinot Noir von<br />

Paul Achs, aus Gols (Burgenland).<br />

Mit der Hauptspeise, Entrecôte<br />

Charolais entière rôtie à la Bourguignonne,<br />

wurde ein Chambolle<br />

Musigny, 1er Cru Les Charmes von<br />

Christian Clerget aus Vougeot serviert<br />

und zum Vergleich ein Mal-<br />

anser Pinot Noir Barrique von Georg<br />

Fromm.<br />

Zur Variation de fromages affinés<br />

gab es den Pinot Noir Clayvin<br />

«La Strada» aus Neuseeland von<br />

Georg Fromm. Das Dessert, Macaron<br />

glacé au chocolat noir «Araguani»<br />

et cassis wurde vom derzeitigen<br />

«Kultwein» aus Pinot Noir<br />

begleitet, dem «Der Mattmann»,<br />

von Thomas Mattmann aus Zizers.<br />

Begeisterung<br />

Der Abend hat aufgegezeigt, dass<br />

Pinot Noir, ob aus dem Burgund<br />

oder anderswoher, viele Gesichter<br />

hat. Egal, ob Spitzenwein oder<br />

«nur» Regionalwein: Alle finden<br />

heute ihren Platz bei den Weinliebhabern,<br />

wenn die Qualität<br />

stimmt. Der Burgunder-Typ ist<br />

heute meistens elegant und subtil,<br />

und den «anderen» Pinot Noir<br />

könnte man als fruchtig und edel<br />

bezeichnen. – Der Versuch, den<br />

Weinfreunden die verschiedenen<br />

grösseren und kleineren Unterschiede<br />

der einzelnen Wein-Stile<br />

aufzuzeigen, ist ausgezeichnet gelungen.<br />

Alle Teilnehmer waren<br />

einmal mehr sowohl von den Weinen<br />

als auch den Speisen begeistert.<br />

Pedro Fereira, Pat Meyer und<br />

Georg Fromm sowie allen Mitarbeitern<br />

des Hotels «Le Grand Chalet»<br />

sei gedankt!<br />

Der Referent des Abends, Winzer<br />

und Weinmacher Georg Fromm aus<br />

Malans, begeisterte die Teilnehmer.<br />

23


Nach einem Apéro mit einem süffigen<br />

Vernaccia di San Gimignano<br />

DOCG 2008 und der Begrüssung<br />

des Präsidenten wurden die statutarischen<br />

Geschäfte reibungslos<br />

abgewickelt. Der Kassier konnte<br />

einen positiven Rechnungsabschluss<br />

präsentieren. Das Jahresprogramm<br />

<strong>2010</strong> – siehe Kasten -<br />

wurde einstimmig genehmigt.<br />

Ersatzwahlen in den Vorstand<br />

Aus dem Vorstand wurden Hans-<br />

Jörg Zahnd als Kassier und Menno<br />

Beindorff als Sekretär/PR-Verantwortlicher<br />

verabschiedet. Beide<br />

haben während fast 10 Jahren tatkräftig<br />

im Vorstand mitgearbeitet.<br />

Geeignete Nachfolger zu finden<br />

war nicht einfach. Als Kassier hat<br />

sich Ueli Fischer, ein bewährter<br />

Fachmann, erneut zur Verfügung<br />

gestellt. Für die Funktion Sekretär/PR-Verantwortlicher<br />

konnte<br />

ein jüngeres Mitglied in der Person<br />

von Christoph Mutti gewählt<br />

werden.<br />

Degustation mit Essen<br />

Peter Willener und Konrad Burkhalter<br />

präsentierten darauf, dem<br />

Thema des Abends entsprechend,<br />

9 reinsortige Sangiovese-Weine.<br />

In der ersten Serie einen Chianti<br />

Classico DOCG 2005 von der Fat-<br />

Thunersee<br />

29. Hauptversammlung im Hotel «Krone», Thun<br />

Sangiovese aus aller Welt<br />

Die Sektion Thunersee erlebte ein sehr erfolgreiches Vereinsjahr. Der Mitgliederbestand<br />

hat um 7 Weinfreundinnen und Weinfreunde zugenommen. Am<br />

Final des Coupes <strong>ANAV</strong> in Mendrisio hatten erfreulicherweise zwei Mannschaften<br />

teilgenommen. Bekanntlich konnte eine Mannschaft als Siegerin<br />

gefeiert werden. Generell wird ein gesteigertes Interesse am Kulturgut<br />

«Wein» festgestellt. Anlässlich der 29. Hauptversammlung vom 26. Februar<br />

<strong>2010</strong>, die im Zeichen des Sangiovese stand, konnte auf den erfreulichen<br />

«Jahrgang» Rückschau gehalten werden. – Konrad Burkhalter, Präsident der<br />

Sektion Thunersee, berichtet:<br />

toria Casa Sola, Cortine, und einen<br />

Morellino di Scansano DOCG<br />

2007 von Col di Bacche, Magliano,<br />

sowie einen Sangiovese Umbria<br />

IGT 2006 von Poggio Bertaio, Casamaggiore.<br />

In der zweiten Serie konnten<br />

die Teilnehmer Sangiovese-Weine<br />

aus Australien, Kalifornien und<br />

Südafrika unter einander und mit<br />

jenen aus der «Heimat» des Gewächses<br />

vergleichen. Allgemein<br />

war man der Meinung, dass die<br />

Vertreter aus Übersee nicht mit<br />

den Produkten aus der Toskana<br />

vergleichbar sind.<br />

Zum Hauptgang passten ausgezeichnet<br />

ein Morellino di Scansano<br />

DOC Rovente 2006 von Col di<br />

Bacche, Magliano, und ein Vino<br />

Nobile di Montepulciano DOCG<br />

2003 von La Ciarliana di Luigi<br />

Frangiosa, Gracciano di Montepulciano,<br />

sowie ein Brunello die<br />

Montalcino DOCG 2004 von Molino<br />

di Sant’Antimo.<br />

Zum Abschluss durften Teilnehmer<br />

des spannenden Abends<br />

einen Vin Santo del Chianti Classico<br />

DOC 1999 von der Fattoria<br />

Sola mit passenden Cantuccini<br />

geniessen.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Ökologischer Weinbau in vielfältiger Ausprägung<br />

«Naturnahe Weine»<br />

Fast fünfzig Weinfreunde und Sympathisanten der Sektion Thunersee – eine rekordverdächtig<br />

hohe Anzahl – nahmen an der Degustation naturnaher Weine<br />

vom 23. April <strong>2010</strong> im Hotel Freienhof in Thun teil. Klaus Schilling als bekannter<br />

Fachmann hat den Anwesenden den ökologischen Weinbau auf lebendige Art<br />

und Weise näher gebracht. – Christoph Mutti und Ursula Baumann, berichten:<br />

Für den von Ursula Baumann organisierten<br />

Anlass konnte Klaus<br />

Schilling als Referent gewonnen<br />

werden. Er war jahrelang Betriebsleiter<br />

der Rebbaugenossenschaft<br />

Spiez und ist heute als<br />

stellvertretender Versuchsleiter<br />

der Forschungsanstalt Changins-<br />

Wädenswil tätig. – Zur Begrüssung<br />

wurde mit einem Räuschling<br />

Uhwiesen aus dem Zürcher Weinland,<br />

angestossen.<br />

Fünf Serien Bio-Weine<br />

Klaus Schilling hatte für die Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde eine<br />

vielfältige Palette von Bio-Weinen<br />

zusammengestellt und stellte<br />

diese in fünf Serien vor. Es ging<br />

ihm darum, die Besonderheiten<br />

der verschiedenen naturnahen Produktionsmethoden<br />

anschaulich zu<br />

erklären, was ihm bestens gelang.<br />

Klaus Schilling bei seinen<br />

interessanten Ausführungen.<br />

In der ersten Serie wurde der zum<br />

Apéro kredenzte Räuschling einem<br />

Sauvignon blanc Balisiers<br />

aus Genf und einem Chasselas Le<br />

Morget von Henri Cruchon aus<br />

Morges gegenübergestellt. –<br />

Nach der ersten Degustationsrunde<br />

erfolgten Ausführungen zu<br />

den oft verwendeten Begriffen<br />

«integrierte, biologische und biodynamische<br />

Produktion».<br />

IP<br />

«Integrierte Produktion» entspricht<br />

heute gewissermassen<br />

dem Minimum für die konventionelle<br />

Herstellung von naturnahen-<br />

Weinen. Insbesondere für den Einsatz<br />

von Spritzmitteln und<br />

Düngern gibt es zahlreiche Regeln<br />

so z.B. die Verwendung von nur<br />

nützlingschonenden Mitteln und<br />

den Einsatz von Herbiziden nur im<br />

Streifenbereich. Grundsätzlich ist<br />

nach ökologischen Gesichtspunkten<br />

zu arbeiten. Der entsprechende<br />

Leistungsnachweis muss<br />

durch den Produzenten erbracht<br />

werden und wird durch ein zertifiziertes<br />

Büro kontrolliert.<br />

«Bio-Produktion»<br />

Bei der ganzbetrieblichen biologischen<br />

Produktion ist insbesondere<br />

auf eine Land schonende Bewirtschaftung<br />

und den Erhalt des lebendigen<br />

Bodens und der Hecken,<br />

Trockenrasen und Ackerrandstreifen<br />

zu achten.<br />

Die Sortenwahl soll standortbezogen<br />

erfolgen, auf den Einsatz<br />

von chemischen Pflanzenschutz-<br />

24 Ami du Vin 2/10


Von links nach rechts, Konrad Burkhalter, Präsident Weinfreunde<br />

Thunersee, Klaus Schilling, Referent, Ursula Baumann, Organisatorin.<br />

mitteln sowie von Gentechnik wird<br />

verzichtet. Ausserdem gibt es Vorschriften<br />

für die Verarbeitung der<br />

Weine im Keller, so über die Verwendung<br />

von Hilfsstoffen und<br />

mögliche Verschnitte. Es findet<br />

eine jährliche Kontrolle durch ein<br />

zertifiziertes Unternehmen statt.<br />

Die Einhaltung der Vorgaben ist<br />

auch mit höheren Direktzahlungen<br />

verbunden.<br />

Der Referent wies aber auch<br />

auf eine Kehrseite der biologischen<br />

Produktion hin: Durch den<br />

Verzicht auf den Einsatz von chemischen<br />

Mitteln ist – im Gegensatz<br />

zur integrierten Produktion –<br />

ein mehrfacher Spritzeinsatz mit<br />

dieselbetriebenen Fahrzeugen im<br />

Programm <strong>2010</strong><br />

25. März: Stammtreff<br />

23. April: Naturnahe Weine<br />

1. Mai: <strong>ANAV</strong>-Kongress<br />

3. Juni: Weine für jeden Tag<br />

16. Juli: Sommerweine und<br />

Grilladen<br />

3./4. September: Reise in die<br />

Bündner Herrschaft<br />

15. September: Tessin<br />

(Gemeinsam mit der Sektion<br />

Aaretal/Emmental)<br />

27. Oktober: Das Tal der Loire<br />

4. November: Stammtreff<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Rebberg notwendig, was aus ökologischer<br />

Sicht problematisch erscheint.<br />

Damit wurde auch die bei<br />

vielen Konsumenten verbreitete<br />

Vorstellung, wonach biologisch<br />

produzierte Weine von ungespritzten<br />

Reben stammen, relativiert.<br />

«Biodynamische Produktion»<br />

Die biodynamische Produktion basiert<br />

auf einem anthroposophischphilosophischen<br />

Ansatz. Mittelpunkt<br />

ist der Boden, der zuerst<br />

entgiftet und Fläche um Fläche<br />

aufbereitet werden muss. Die Revitalisierung<br />

erfolgt unter anderem<br />

durch den Einsatz von natürlichen<br />

und biologisch-dynamischen<br />

Produkten wie Kuhhorndünger und<br />

Kräuteraufgüssen. Zudem spielen<br />

die Einflüsse von Sonne, Mond<br />

und Sternen eine wichtige Rolle<br />

bei der Biodynamik. Diese Art von<br />

Produktion ist zum Teil mit längeren<br />

Übergangs- und Wartezeiten<br />

bis zum Abschluss eines Prozesses<br />

verbunden, welche von den<br />

Produzenten einiges zur Vermeidung<br />

von wirtschaftlichen Problemen<br />

abverlangt.<br />

«PIWI»-Sorten<br />

mit «fremden» Düften<br />

Die zweite Serie zeigte Weine, gekeltert<br />

aus Trauben von sogenannten<br />

PIWI-Sorten (pilzwiderstandsfähige<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Gewächse) der Forschungsanstalt<br />

Agroscope Changins-Wädenswil<br />

ACW. Zum Auftakt gab es den wenig<br />

bekannten, zu Versuchszwecken<br />

verwendeten Seyval<br />

blanc. Darauf folgten zwei Rote,<br />

gekeltert aus Trauben der Sorten<br />

Cabernet Jura und Maréchal Foch.<br />

In dieser Serie begegnete den Nasen<br />

und den Gaumen der Weinfreunde<br />

viele fremdartige Düfte,<br />

die auch als «stinkig», «medizinisch»<br />

oder «an Pneu erinnernd»<br />

bezeichnet wurden.<br />

Drei leichte Rote zur Vorspeise<br />

Vor der dritten Serie servierte das<br />

Team des Hotels «Freienhof» eine<br />

fürs Auge und den Gaumen köstliche<br />

Vorspeise, die allen mundete.<br />

Begleitet wurde sie von drei leichten<br />

Rotweinen: ein Pinot noir Uhwiesen<br />

(biodynamisch), ein Zweigelt Uhwiesen,<br />

Zürich, sowie ein Compte de<br />

Peney Balisiers aus Genf.<br />

Zur vierten Weinserie wurde<br />

ein zartes Roastbeef an einer Rotweinsauce<br />

mit Kartoffelgratin und<br />

Gemüsevariationen aufgetischt.<br />

Degustationstage in Thun vom 17. – 19. März <strong>2010</strong><br />

Werbung in eigener Sache an der «Vinspiration»<br />

Erstmals waren die Weinfreunde Thunersee mit einem Stand an der<br />

«Vinspiration» in Thun vertreten. Ziel dieses Auftritts der Sektion an der<br />

Messe war es, die Vereinigung der Weinfreunde in der Region und in der<br />

ganzen Schweiz bekannt zu machen. Es war feststellen, dass das Gros<br />

der Besucher der Ausstellung der Vereinigung der Weinfreunde und dem<br />

«Ami du Vin» erstmals begegneten. Dank vieler guter Kontakte haben<br />

die Thuner Weinfreundinnen und Weinfreunde das gesetzte Ziel erreicht.<br />

Sie konnten zudem, abgesehen vom Gedankenaustausch, auch<br />

neue Adressen in die Interessenten-Kartei aufnehmen. Solche Aktivitäten<br />

helfen sicher mit, den Mitgliederrückgang zu stoppen! (CM)<br />

25


Dazu gab es zwei Chianti, den Chianti<br />

Bacio und den Chianti Solatio,<br />

sowie – zum Vergleich – als Dritten<br />

im Bunde den «Tres de Azul y<br />

Granza» aus Navarra, Spanien. –<br />

Klaus Schilling hat dabei in Erinnerung<br />

gerufen, dass es gerade<br />

bei naturnahen – nicht bereits<br />

trinkfertig abgefüllten – Weinen<br />

wichtig ist, die Flaschen rechtzeitig<br />

zu öffnen.<br />

Die Krönung<br />

In der fünften und zugleich letzten<br />

Serie wurden herrliche Rotweine<br />

kredenzt: der «Solstice Balisier»<br />

aus Südfrankreich (biologisch), der<br />

«Clos de Mélisse» Saint Emilion<br />

2001 und der «Meinklang» St. Laurent<br />

2007 aus Österreich (Neusiedlersee).<br />

Klaus Schilling hat mit den<br />

drei wunderschönen Weinen, die<br />

sich zudem durch ein interessantes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnen<br />

(diese Gewächse kosten<br />

zwischen 13 und 46 Franken), den<br />

hochinteressanten Abend önologisch<br />

ausklingen lassen. – Zu dieser<br />

Serie Rotweine passend durften<br />

die Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde ein herrliches Käsebuffet<br />

geniessen, zusammengestellt<br />

von Hansueli Zürcher, Milchprodukte,<br />

Thun.<br />

Fazit des unvergesslichen Anlasses<br />

ist, dass wohl nur die ganz<br />

grossen Weinkenner den Unterschied<br />

zwischen Bio-Weinen und<br />

herkömmlichen Weinen feststellen<br />

können. Klaus Schilling ist es<br />

vorzüglich gelungen, mit seinen<br />

interessanten, fachkundigen und<br />

kompetenten Ausführungen sowie<br />

auch einigen pointierten Kommentaren<br />

den Anwesenden das anspruchsvolle<br />

Thema auf kurzweilige<br />

Art näher zu bringen.<br />

Ebenfalls zum Gelingen des Abend<br />

beigetragen hat das Team vom<br />

Hotel «Freienhof», welches den<br />

Anlass mit grossem Engagement<br />

und viel Freude unterstützt hat.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Es gibt Weinabende, die scheinen<br />

im Voraus interessanter, wenn es<br />

nicht hauptsächlich nur um ein<br />

Gebiet, sondern vorallem um eine<br />

Rebsorte geht. Der «Ticino Vino»-<br />

Abend der Berner Weinfreunde im<br />

Hotel Bern stiess wohl gerade<br />

deswegen auf so grosses Interesse,<br />

weil das Hauptgewächs der<br />

Südschweiz, der Merlot also, im<br />

Zentrum des Anlasses stand.<br />

L’ambasciatore Urs Mäder<br />

Der Inhaber der Cantina dell’Orso<br />

in Ascona, Tessin-Kenner und Botschafter<br />

von Ticinowine, Urs Mäder,<br />

verstand es ausgezeichnet,<br />

die Anwesenden in den Bann des<br />

viertgrössten Weinbaukantons der<br />

Schweiz zu ziehen. Er berichtete<br />

lebendig aus der Zeit, als nach der<br />

«Reblaus-Phase», Anfang des 20.<br />

Jahrunderts, der Merlot aus dem<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Bern<br />

Weine aus der Sonnenstube<br />

«Ticino Vino»<br />

Für eine spannende und interessante Begegnung mit den Weinen aus der<br />

Schweizer Sonnenstube sorgte Ende April der Tessiner-Wein-Botschafter Urs<br />

Mäder aus Ascona. Der Einladung zur diesjährigen «Wanderdegustation»<br />

folgte die beachtliche Anzahl von 72 Mitgliedern und interessierten Merlot-<br />

Fans. – Fritz Sahli war mit dabei:<br />

Aufmerksames Publikum am «Ticino Vino»-Abend.<br />

Bordelais in der Schweizer Sonnenstube<br />

(wo es aber auch viel Regen<br />

gibt) Einzug hielt. Der Referent<br />

machte insbesondere auch auf die<br />

unterschiedliche Bodenbeschaffenheit<br />

innerhalb des Kantons aufmerkam:<br />

Die Region Sopraceneri<br />

ist geprägt von alpinen Formationen<br />

mit Gneis und Paragneis. Im<br />

Sotoceneri dominieren Gletscherschiebegestein,<br />

Kalk und eruptive<br />

Sedimente. Zudem verwies er auf<br />

den vom Mittelmeer beeinflussten<br />

Wind, der in diesem zerklüfteten<br />

Gebiet ein Phänomen ist und für<br />

eine gute Thermik sorgt.<br />

Der Merlot sei ein mit dem<br />

Tessin exellent kompatibles Gewächs,<br />

das es ermögliche, einen<br />

«richtiger Charakterwein» zu produzieren.<br />

Er sei aber erst in den<br />

vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

richtig anerkannt wor-<br />

den, schilderte Urs Mäder weiter.<br />

Nach einer recht langen Zeit der<br />

einfachen Weine sei die Qualität<br />

nach und nach den gehobeneren<br />

Ansprüchen angepasst worden.<br />

«Heute gehören die Tessiner<br />

Weine zu den teuersten in der<br />

Schweiz», stellte er weiter fest<br />

und ergänzte, dass sich die Preise<br />

nach seiner Einschätzung im Bereich<br />

des heutigen Niveaus halten<br />

dürften und nicht weiter ansteigen<br />

würden.<br />

Die ausgeschenkten<br />

DOC-Weine<br />

– Bianco di Merlot, La Lepre, 09,<br />

Terreni alla Maggia (Fr. 16.60)<br />

– Bianco del Ticino (Chardonnay/Doral),<br />

Colli di Mendrisiotto,<br />

09, Az. Agraria die Mezzana<br />

(Fr.14.20)<br />

– «Convivo» (Chardonnay/Merlot<br />

barr.), Mendrisiotto, 07, Casa<br />

Vinicola Monticello, (Fr. 29.20)<br />

– «La Murata», Merlot VITI,<br />

Bellinzonese, 07, Vinicola Carlevaro<br />

(Fr.16.60)<br />

– «Pezze Quadre», Merlot, Locarnese,<br />

07, Cantina il Cavaliere<br />

(Fr. 19.70) – «Rovio Classico»,<br />

Merlot Luganese, 07,<br />

Gianfranco Chiesa (Fr. 25.10)<br />

– «Roncaia», Merlot barr., Mendrisiotto,<br />

07, Vinattieri (Fr. 27.10)<br />

– «Arcada», Merlot barr., Sponda<br />

destra, 07, Cantina Pizzorin<br />

(Fr. 23.70) – «Rubio Riserva»,<br />

Merlot barr., Mendrisiotto, 07,<br />

Domingo Rubio (Fr. 31.00)<br />

– «Novi dal Drunpa»,<br />

Merlot/wenig CS barr., 07,<br />

Mauro Ortelli (Fr. 34.20)<br />

– «Avra Riserva», Merlot barr.,<br />

Mendrisiotto, 05, Az. Agr. Avra<br />

(Fr. 41.00)<br />

– «Casimiro», Rosso del Ticino<br />

barr., Merlot, CS, Bondola, Petit<br />

Verdot u.a., Mendrisiotto, 07,<br />

Agriloro (Fr. 34.00)<br />

– «Enfasi», Merlot, aufgespritet<br />

mit Grappa, 06, Pelossi&Co.<br />

(33.20/50cl)<br />

26 Ami du Vin 2/10


Alex Koller an der «Arbeit».<br />

Drei Weisse und zehn Rote<br />

Urs Mäder stellte während seinen<br />

auch unterhaltsamen Ausführungen<br />

in Bern 13 Weine vor, drei<br />

weisse und zehn rote. Der 13.<br />

Wein, der Enfasi, war allerdings<br />

kein normaler Rosso del Ticino,<br />

sondern mit 16 Vol-% ein kräftiger,<br />

dezent aufgespriteter runder Wein,<br />

der ausgezeichnet mit dem speziellen<br />

Nusskuchen-Dessert harmonierte.<br />

- Nun aber zurück zum Anfang<br />

der spannenden Geschichte.<br />

Die interessante Verkostung<br />

(Details siehe Liste) begann mit<br />

einem reinen weissen Merlot, gefolgt<br />

von zwei Bianci del Ticino.<br />

Bei den Roten machte ein einfacher,<br />

aber durchaus guter «VITI»<br />

den Anfang, und darauf ging es<br />

punkto Stil, Farbe, Komplexität<br />

und Struktur echt aufwärts.<br />

Bei den später folgenden<br />

sechs in der Barrique ausgebauten<br />

Weinen brillierten einerseits<br />

jene, welche nur dezent Holz zeigten.<br />

Anderseits begeisterten aber<br />

insbesondere auch Assemblagen,<br />

zwar von Merlot geprägte Weine,<br />

die aber von einem gewissen Anteil<br />

anderer Sorten reicher an Aro-<br />

Ami du Vin 2/10<br />

men wurden und einen internationalen<br />

Touch erhielten.<br />

Wer andern Degustatoren<br />

über die Schulter schaute, stellte<br />

fest, dass die <strong>Nr</strong>. 9, der «Rubio Reserva»<br />

(Fr. 31.00) fast überall hoch<br />

bewertet wurde. Durchwegs sehr<br />

gute Noten gab es aber z.B. auch<br />

für die Nummern 8, 10 und 12. Dabei<br />

war Letzterer, der «Casimiro»,<br />

weil eine Assemblage (zu) vieler<br />

Sorten, im Grunde kein typischer<br />

Tessiner mehr. – Schade war dabei<br />

eigentlich nur, dass nicht dieser<br />

oder jener Bondola unter den<br />

gezeigten Proben war. Die ur-eigene<br />

Tessiner-Sorte hätte be-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Kleine Tessin-Statistik<br />

stimmt auch zur «vinologischen»<br />

Horizonterweiterung beigetragen.<br />

Ticino DOC,<br />

Rosso del Ticino und «VITI»<br />

Zu den Qualitätssiegeln und Bezeichnungen<br />

führte Urs Mäder<br />

aus, dass für einen weissen Merlot<br />

nur «Bianco di Merlot» die richtige<br />

Bezeichnung ist. Steht «Bianco<br />

del Ticino» auf der Etikette,<br />

so ist von einem mehrsortigen<br />

Weissen auszugehen. Ein roter<br />

Präsidentin Suzanne Hauswirth dankt dem Referenten Urs Mäder.<br />

Der Kanton Tessin umfasst die Fläche von 2812 Quadratkilometern. Davon<br />

sind gemäss Statistik BLW 2009 (Zahlen gerundet) in den zwei Regionen<br />

Sopra- und Sottoceneri 1040 Hektaren mit Reben bepflanzt<br />

(weisse 81 ha = 8% und rote 959 ha = 92%). Weingeografisch gehört<br />

übrigens auch das bündnerische Misox (29 ha) zur «Svizzera italiana».<br />

–Die Ernte 2009 brachte im Kanton Tessin 58’987 hl Wein und Traubensaft<br />

(weiss 22% = 13’245 und rot 78% = 45’742 hl) in die Fässer.<br />

Der Merlot ist mit 1028 Hektaren (gesamtschweizerisch) nach dem Pinot<br />

Noir, Chasselas und Gamay die am viertmeisten angebaute Rebsorte der<br />

Eidgenossenschaft. Sie ist längst nicht mehr nur im Tessin heimisch, sondern<br />

seit einigen Jahren auch in andern Kantonen im Aufwind. Im Tessin<br />

und Misox sind 855.6 Hektaren mit Merlot bestockt. Mit 18.5 Hektaren<br />

folgt ihm der Gamaret, mit 15.6 ha der Pinot Noir, mit 12.7 ha die Bondola,<br />

mit 12.3 ha der Cabernet Sauvignon und mit 11 ha der Cabernet<br />

Franc. Daneben kommt keine der 20 statistisch und namentlich erfassten<br />

Sorten auf über 2 bis 3 Hektaren. - Bei den weissen Sorten steht der Chardonnay<br />

mit 40 Hektaren an der Spitze, gefolgt vom Sauvignon Blanc mit<br />

14 und dem Chasselas mit 4.5 ha. Daneben erreicht keine der 25 andern<br />

in der Statistik namentlich erwähnten weissen Sorten diese Bedeutung.<br />

Die grösste der acht Weinbauregionen des Tessins ist das Mendrisiotto<br />

(gefolgt von der Region Bellinzona), und das kleinste Gebiet ist das Vallemaggia.<br />

Zum Schluss können auch noch die drei grössten Weinbaugemeinden<br />

der Svizzera italiana erwähnt werden: Castel San Pietro, Gordola<br />

und Bellinzona.<br />

«Ticino DOC» ist ein Merlot mit<br />

über 90-prozentigem Merlot-Anteil.<br />

Mehrsortige Weine tragen<br />

die Bezeichnung «Rosso del Ticino<br />

DOC», sofern sie die Voraussetzungen<br />

bezüglich Ursprung und<br />

Qualität erfüllen. «VITI» sei heute<br />

nur noch ein «Mindestqualitäts-<br />

Siegel», stellte der Referent fest.<br />

– Die Präsidentin der Berner<br />

Weinfreunde dankte Tessin-Botschafter<br />

Mäder bestens für seine<br />

Ausführungen und das Publikum<br />

sparte nicht mit Applaus.<br />

Zum Ablauf des Abends hat<br />

der ansonsten zufriedene Verfasser<br />

dieses Berichtes aber doch einen<br />

leisen Vorbehalt anzubringen:<br />

Der sehr überzeugte Tessin-Botschafter<br />

hätte ruhig etwas mehr<br />

Interesse daran zeigen dürfen,<br />

wie die Anwesenden die ausgeschenkten<br />

Provenienzen aus ihrer<br />

Sicht bewerten. Schliesslich ist ja<br />

die Meinung der Konsumenten<br />

das Ausschlag gebende Element<br />

der ganzen Weinvermarktung!<br />

27


Nicht nur weiterbildungsfreudige<br />

Lehrer kennen Montpellier, sondern<br />

auch die Kulturfreunde, denen<br />

auch Nîmes, Narbonne oder<br />

Carcassonne geläufig sind; andere<br />

halten sich eher an die Betonmonster<br />

in den Badeorten am Mittelmeer.<br />

Ganz abenteuerfreundliche<br />

Touristen wagen sich auf eine der<br />

Weinrouten durch das riesige<br />

Weinbaugebiet, das vor Jahrzehnten<br />

die Bistrots von Paris mit billigsten<br />

Rotweinen versorgte, und<br />

wo man heute die wohl grössten<br />

Überraschungen des französischen<br />

Weinbaus erlebt. In den 18 AOC<br />

(seit 2007 gilt allerdings eine einheitliche<br />

AOC «Languedoc») sind<br />

tüchtige Weinbauern daran, qualitätsvolle<br />

Weine herzustellen, die<br />

sich zusehends ihren Platz auf den<br />

internationalen Märkten sichern.<br />

Picpoul zum Auftakt<br />

Fredy Roth hat sich im Schweizer<br />

Weinhandel umgesehen und eine<br />

Reihe von schmackhaften Weinen<br />

gefunden, die einen guten<br />

Überblick über das riesige Angebot<br />

zulassen. Zum Eingewöhnen<br />

servierte er einen spritzigen Picpoul<br />

de Pinet 2008 von der jungen<br />

Domaine de la Grangette, in Meeresnähe<br />

an der uralten Via Domitia<br />

gelegen. Darauf folgte eine runde,<br />

Solothurn<br />

Würzige Rotweine aus dem Languedoc-Roussillon<br />

wussten zu begeistern<br />

Überraschungen<br />

aus Südfrankreich<br />

Die Region Languedoc-Roussillon ist mit 300’000 ha die grösste Weinregion<br />

der Welt und hat früher vorwiegend Massenweine produziert. Zwischen<br />

Rhône und spanischer Grenze gärt aber nicht nur der Rebensaft, sondern<br />

auch die ganze Weinwirtschaft. Fredy Roth hat das den Solothurner Weinfreundinnen<br />

und -freunden mit einer hochklassigen Degustation bewiesen.<br />

– Urs-Peter Müller berichtet.<br />

stille Weisswein-Cuvée des Jahres<br />

2006 von Château Puech-Haut,<br />

einem Gut mit hundert Hektaren<br />

Reben oberhalb Montpellier.<br />

Rote Vielfalt<br />

Das Languedoc-Roussillon ist eine<br />

typische Rotweinregion. Das liegt<br />

am trocken-heissen Klima, aber<br />

auch an der Unzahl der einheimischen<br />

Traubensorten, von Grenache<br />

über Syrah bis zur Mourvèdre. Die<br />

Degustation führte zehn herausragende<br />

Beispiele an, die zeigten,<br />

wie vielfältig die einheimischen<br />

Rebsorten interpretiert werden<br />

können.<br />

Es begann mit einer fruchtigen<br />

2007-er Cuvée aus Syrah,<br />

Grenache, Mourvèdre und Carignan<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

der Bastide de Rouquette sur Mer,<br />

einem Gut mit 60 ha Reben direkt<br />

am Meer in der Appellation La<br />

Clape, gefolgt von einem kräftigen<br />

Tischwein der Genossenschaft von<br />

Saint Saturnin-Lucian im Hérault,<br />

zusamengestellt aus Syrah,<br />

Grenache und Carignan. Alle von<br />

Fredy Roth präsentierten Rotweine<br />

waren gelungene Mischungen dieser<br />

drei Rebsorten, ergänzt mit<br />

Mourvèdre und Cinsault.<br />

Kraft, Eleganz und Würze<br />

Der nächste Wein war ein Produkt<br />

eines Schweizer Weinmachers:<br />

Peter Wildbolz besitzt seit 2002<br />

ein schönes Rebgut, die Mas Soleilla,<br />

im Gebiet von La Clape. Les<br />

Chailles 2007, eine voll-samtige<br />

Mischung aus Grenache mit etwas<br />

Syrah, war beste Werbung<br />

für den ehemaligen Direktor der<br />

Zürcher Staatskellerei. Aber auch<br />

der rund-würzige L’Orée 2007 aus<br />

dem kleinen Clos des Nines von<br />

Isabelle Mangeart, zwischen<br />

Montpellier und Nîmes gelegen,<br />

beeindruckte die Solothurnerinnen<br />

und Solothurner.<br />

Frucht und Tiefe<br />

Jean Orliac ist wohl der bekannteste<br />

Winzer im Languedoc. Sein<br />

Clos du Prieur 2006, an sich ein<br />

einfacher Côteaux du Langedoc,<br />

der von Orliacs Tochter produziert<br />

wird, ist ein fruchtig-schöner,<br />

Fredy Roth präsentiert stolz die Arbeiten für einen schmackhaften und<br />

lehrreichen Abend im «Kronen»-Saal in Solothurn.<br />

schmeichlerischer Wein. Mit dem<br />

Duft nach Gewürzen und einem<br />

langen, tiefen Abgang imponierte<br />

La Chapelle de Bébian rouge 2005,<br />

der von der ehemaligen Weinjournalistin<br />

Chantal Lecouty in der<br />

Nähe von Pézenas gekeltert wird.<br />

Domaine de l’Hortus ist das<br />

Vorzeigegut des Languedoc. Jean<br />

Orliac hat dort mit seiner Gattin in<br />

25 Jahren Erstaunliches geleistet,<br />

und seine Weine verkaufen sich in<br />

aller Welt. Die Grande Cuvée<br />

Rouge 2006 überzeugte mit den<br />

grosszügigen reifen Fruchtaromen<br />

und einer schönen Länge. Aber<br />

auch das Château Puech-Haut in<br />

Saint-Drézery bei Montpellier hat<br />

sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet.<br />

Seine Tête de Bélier<br />

2004, die Fredy Roth degustieren<br />

liess, zeigte sich als grosser und<br />

runder Wein, der mit Gewürz- und<br />

Fruchtaromen begeisterte.<br />

Enorme Dichte<br />

In der kleinen Appellation La<br />

Clape, am Mittelmeer gelegen, erzeugt<br />

die Domaine de Boède, die<br />

zur Domaine de la Negly von Jean<br />

Rosset gehört, einen grossartigen<br />

Wein: Les Grès, dessen Jahrgang<br />

2007 mit seiner unglaublichen<br />

Dichte und den Gewürz- und Beerenaromen<br />

die Solothurnerinnen<br />

und Solothurner begeisterte. – Da<br />

hatte es der Mas Jullien Rouge<br />

2005 etwas schwerer. Seine würzig-fruchtige<br />

Aromatik und die imposante<br />

Länge brauchen noch etwas<br />

Zeit bis zum Höhepunkt.<br />

Die Küche des Solothurner<br />

Hotels «Krone» gab ihr Bestes, um<br />

dem hohen Niveau der degustierten<br />

Weine gleich zu kommen, und<br />

die über 60 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer freuten sich nicht nur<br />

über den von Fredy Roth ermöglichten<br />

Einstieg in ein sommerliches<br />

Weingebiet im rasanten Aufstieg,<br />

sondern auch über einen<br />

«süffigen» gemütlichen Abend.<br />

Der Sommer kann kommen!<br />

28 Ami du Vin 2/10


Yolanda Studer erzählte von Safaris<br />

in den Tierparks, von grossartigen<br />

Landschaften und anderen<br />

Sehenswürdigkeiten, bevor sie<br />

auf die 350jährige Entwicklung<br />

des Rebbaus in Südafrika einging.<br />

In diesem grossen Land wird es<br />

niemandem langweilig!<br />

Eigentlich ist es in Südafrika<br />

zu warm für Rebbau. Ein kühler<br />

Luftstrom aus der Antarktis ermöglicht<br />

aber an der Südwestspitze<br />

des Landes den Anbau von<br />

rund 100’000 ha Reben, aus denen<br />

jährlich über eine Million Liter<br />

Wein erzeugt werden. Mehr als<br />

die Hälfte der Produktion ist Weisswein.<br />

Südafrika ist nach der Aufhebung<br />

der Handelsbeschränkungen<br />

aus der Apartheit-Zeit zum<br />

zehntgrössten Weinproduzenten<br />

der Erde aufgestiegen und geniesst<br />

vor allem auch in Mitteleuropa<br />

einen ausgezeichneten Ruf.<br />

Qualität und Preis überzeugend<br />

Die vierzehn südafrikanischen<br />

Weine, die Yolanda Studer allesamt<br />

in der Schweiz eingekauft<br />

hatte, überzeugten mit Qualität,<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Begeisterung für Rot und Weiss abseits der Stadien<br />

Südafrika - mehr als Fussball<br />

Der Frühsommer stand im Zeichen von Südafrika. Die Fussball-WM zog das<br />

Interesse der Welt auf sich. Dass das grosse Land auch für die Weinfreundinnen<br />

und -freunde auf der ganzen Welt Grosses zu bieten hat, ging im Trubel<br />

etwas unter. Die Solothurner Stubenrätin Yolanda Studer griff hier mit einer<br />

eindrücklichen Degustation ein. – Urs-Peter Müller berichtet.<br />

Stubenrätin Yolanda Studers «Auswahl» schaffte den Final.<br />

aber auch mit einem Preisniveau,<br />

das diese Weine auch dem kleineren<br />

Geldbeutel attraktiv macht. Das<br />

begann mit dem fruchtigen Viognier<br />

2009 des jungen Weinguts Creation<br />

mit schweizerischem Know<br />

How, setzte sich fort mit dem klassischen<br />

Cardonnay/Pinot Noir 2008<br />

der Kellerei Cabrière, die stolz auf<br />

300 Jahre Geschichte zurückblickt.<br />

Der mineralische Chenin Blanc<br />

2007 von Mulderbosch zeigte eine<br />

angenehme Bitterkeit. Der Sauvignon<br />

Blanc 2008 von Thelema<br />

zeichnete sich durch eine spritzige<br />

und intensive Fruchtigkeit aus.<br />

Gefällige reinsortige Rote<br />

Wir kennen in der Schweiz vor allem<br />

die Rotweine aus Südafrika.<br />

Yolanda Studer legte hier denn<br />

auch das Schwergewicht. Zu<br />

Recht! Sie hat in diesem Bereich<br />

einige Qualitäten aufgetrieben,<br />

die grossartig sind. Die reinsortigen<br />

Roten wussten zu gefallen,<br />

nämlich der Cabernet Sauvignon<br />

2006 von Neil Ellis, der Merlot<br />

2007 des Schweizer Ehepaars<br />

Bein, das ausschliesslich auf<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

diese Rebsorte setzt, und der opulente<br />

Shiraz 2006 von Glen Carlou.<br />

Grosse Assemblagen<br />

Interessanter sind aber die Assemblagen,<br />

von denen Yolanda<br />

Studer vier herrliche Beispiele degustieren<br />

liess. Der schmackhafte<br />

Bordeaux Blend 2007 von Creation<br />

gefiel ebenso wie der schmeichlerische<br />

Grand Classique 2005 des<br />

zur Hess-Gruppe gehörenden<br />

Gutes Glen Carlou.<br />

Eigentliche Höhepunkte waren<br />

aber die beiden folgenden<br />

Weine, nämlich der edle John X<br />

Merriman 2006 des über dreihundertjährigen<br />

Gutes Rustenberg<br />

und der grossartige, fruchtige<br />

Ugaba 2007 des Anwilka Vineyard<br />

aus Stellenbosch.<br />

Pinotage-Variationen<br />

Es gibt eine Rebsorte, die ist absolut<br />

typisch für Südafrika, Pinotage,<br />

die Kreuzung aus Cinsault und Pinot<br />

noir, die an der Universität<br />

Stellenbosch entwickelt worden<br />

ist. Davon gab es zum Abschluss<br />

drei schöne Beispiele. Zuerst den<br />

fruchtigen, typischen Jahrgang<br />

2007 des riesigen Weingutes (100<br />

ha Reben) Kanonkop, dann den<br />

beerigen und komplexen Pinotage<br />

Reserve 2006 des jungen Rebgutes<br />

Beyerskloof und schliesslich<br />

den eigenwilligen Kadet 2007 von<br />

Kanonkop, bevor Yolanda Studers<br />

Auswahl mit viel Applaus der über<br />

70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

verdankt wurde.<br />

Südafrikanische Weine haben<br />

sich in den letzten Jahrzehnten einen<br />

festen Platz im weltweiten Angebot<br />

erobert. Dahinter steckt viel<br />

Einsatz und Kapital, nicht zuletzt<br />

auch von europäischen Weinfachleuten,<br />

welche das Potential des<br />

Landes nutzen. Dass darunter auch<br />

einige Schweizer ihre Stellung mit<br />

Erfolg behaupten, ist erfreulich.<br />

Die Küche des Hotels «Krone»<br />

in Solothurn beschloss den Abend<br />

mit einer Spezialität aus Südafrika:<br />

Straussenfleisch, das sich<br />

die Solothurner Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde gerne zu den<br />

überraschenden und schmackhaften<br />

Weinen vom anderen Ende der<br />

Welt gefallen liessen.<br />

St. Martin zu Zofingen<br />

Ein Event der Sonderklasse mit Gian-Battista von Tscharner<br />

Weine aus der<br />

Bündner Herrschaft<br />

Vor allem dem Pinot Noir gewidmet war die Veranstaltung mit dem Thema<br />

«Weine aus der Bündner Herrschaft», zu welchem die Weinbruderschaft St.<br />

Martin zu Zofingen auf 17. Juni eingeladen hatten. Dafür, dass der Abend zu<br />

einem bleibenden Erlebnis wurde, sorgten nicht allein die hervorragenden<br />

Gewächse, sondern insbesondere auch der Referent: Gian-Battista von<br />

Tscharner, seines Zeichens Winzer, Weinmacher und Herr auf Schloss Reichenau.<br />

– Ueli Aebi berichtet:<br />

Eigentlich hätte ich wissen müssen,<br />

dass dieser Beitrag kein<br />

«Schoggi-Job» sein würde:<br />

schliesslich hatte ich Gian-Battista<br />

von Tscharner schon zwei Mal<br />

live erlebt. Warum ich Marianne<br />

29


Breitenstein - unserer «Berichterstatterin<br />

vom Dienst» - trotzdem<br />

zugesagt habe, sie hinsichtlich<br />

«Erlebnisbericht» während ihrer<br />

Ferienabwesenheit zu vertreten,<br />

ist mir heute total schleierhaft.<br />

Wie dem auch sei: zugesagt ist<br />

zugesagt!<br />

Die Frage ist nur: wie ziehe<br />

ich mich aus der Affäre? Im Zeitalter<br />

des Internet wird es am einfachsten<br />

sein, mal ins Web reinzuschauen.<br />

Also: Google.<br />

Gian-Battista von Tscharner. Enter.<br />

922 Ergebnisse. Gian-Battista und<br />

Schloss Reichenau. Gian-Battista<br />

und seine Weine. Gian-Battista<br />

und das Schlosshotel «Adler».<br />

Gian-Battista als Top-Winzer. Und<br />

so weiter. Und so fort. Was soll da<br />

ein Laien-Berichterstatter denn<br />

noch schreiben? Ein paar Hinweise<br />

auf gute Internet-Linkes<br />

müssten doch genügen! So kann<br />

sich dann jede(r) selber aussuchen,<br />

was interessiert!<br />

Der «polternde Charismatiker»<br />

Wer allerdings Gian-Battista von<br />

Tscharner kennt, weiss: So geht<br />

das nicht. Kein Artikel – also auch<br />

der vorliegende – kann auch nur<br />

annähernd die «Live Atmosphäre»<br />

beschreiben, die der «polternde<br />

Charismatiker» (oder besser «charismatische<br />

Polterer»?) mit dem<br />

«stuure Bündnar Grind» (Gian-Battista<br />

über Gian-Battista) vom ersten<br />

Satz an zu verbreiten vermag. Ich<br />

hoffe übrigens, dass mir Gian-Battista<br />

die Verkürzung auf seinen Vornamen<br />

nicht ernsthaft übel nimmt.<br />

Gian-Battistas pointiert-provokativ-polemisch-launigeStatements<br />

sind berühmt. Und von vielen<br />

Winzerkollegen und Fachleuten<br />

auch gefürchtet. Dazu trägt sein<br />

persönliches «Sound-System» und<br />

sein «Kleiderschrank-Format» wesentlich<br />

bei: ohne Mühe ist Gian-<br />

Battista in der Lage, auch grosse<br />

Räume ohne elektronische Hilfsmittel<br />

«voll auszuschallen». Kurz:<br />

Gian-Battistas Präsenz kann sich<br />

niemand ernsthaft entziehen. Sinngemässe<br />

Beispiele gefällig?<br />

Blauburgunder – die Sorte<br />

der «Könner»<br />

Über die (rote) Bündner Haupt-<br />

Rebsorte Blauburgunder (beziehungsweise<br />

Pinot Noir): «Blauburgunder<br />

ergibt die besten<br />

Rotweine der Welt. Diese Rebe ist<br />

die anspruchvollste Sorte bezüglich<br />

Lage, Anbau, Rebpflege, Kelterung<br />

und Ausbau. Cabernet Sauvignon<br />

kann jeder Trottel auf der<br />

Welt bereiten. Gute Blauburgunder<br />

erzeugen nur Könner.»<br />

Über die weltbesten Lagen für<br />

Blauburgunder: «Das Burgund und<br />

das Bündnerland, vielleicht noch<br />

ein bisschen die Ostschweiz. Das<br />

Wallis? Viel zu heiss (für Blauburgunder).<br />

Wissen Sie, weshalb<br />

auf jeder Flasche (Rot-) Wein aus<br />

dem Wallis VS steht? Das ist die<br />

Abkürzung für «vino suizido». Oregon<br />

in USA? Die bauen Pinots<br />

doch erst seit 10 Jahren an. Ich<br />

habe bis heute keinen guten getrunken.<br />

Alles hochgejubelt».<br />

Dazu auch: «Was heute gut ist,<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

bestimmen nicht mehr Konsumenten<br />

oder Produzenten, sondern<br />

Journalisten.» Wohl wahr («Weinpapst»<br />

Parker lässt grüssen!).<br />

«Unmoderne» Methoden<br />

Gian-Battista lässt keinen Augenblick<br />

Zweifel aufkommen: Er vertritt<br />

die Tradition. Deshalb verkauft<br />

er seine Weine erst, wenn<br />

sie aus seiner Sicht auch reif für<br />

den Verkauf sind. Das dauert bei<br />

ihm vielfach einige Jahre. Eine<br />

heute völlig «unmoderne» Methode,<br />

weil sie natürlich viel Geld<br />

bindet. Gian-Battista verhehlt<br />

nicht, dass die Umstellungsphase<br />

auch für ihn nicht einfach war:<br />

«Meine Frau konnte nicht mehr so<br />

viele neue Kleider kaufen». Wohl<br />

nicht ganz so ernst gemeint.<br />

Unbestritten ist die Tatsache,<br />

dass die Produzenten der sogenannt<br />

«modern gekelterten Weine»<br />

(mit entsprechend früher Trinkreife)<br />

nicht in erster Linie der Qualität<br />

verpflichtet sein können: Ziel der<br />

Geldgeber (heute vielfach Finanzgesellschaften)<br />

ist, Geld zu verdienen.<br />

Die Weinproduktion ist lediglich<br />

(ein mögliches) Vehikel dazu.<br />

Gian-Battista von Tscharner, Gutsherr, passionierter Winzer<br />

und begeisternder Referent.<br />

Weine mit<br />

grossem Alterungspotenzial<br />

Dass traditionelle Weinbereitung<br />

auch in der Schweiz zu lagerfähigen<br />

Weinen führen kann, hat<br />

Gian-Battista mit seinem Jeninser<br />

Blauburgunder «Mariafeld» Jahrgang<br />

1999 eindrücklich unter Beweis<br />

gestellt. Nicht ohne Kommentar<br />

zum Alterungsprozess:<br />

«Wenn Sie einen reifen Wein öffnen<br />

und daran riechen, was riechen<br />

Sie dann? Ja richtig: er<br />

stinkt. Ja was glauben Sie, wie<br />

Sie riechen würden, wenn Sie jahrelang<br />

in den gleichen Unterhosen<br />

leben würden? Sie würden doch<br />

vorerst auch etwas Zeit zur Erfrischung<br />

brauchen! Genauso ist es<br />

mit reifen Weinen.»<br />

Ich habe mich bisher über die<br />

eigentliche Degustation weitgehend<br />

ausgeschwiegen. Leser, die<br />

nun eine Abfolge von poetischen<br />

Degustierte Weine<br />

(BB = Blauburgunder)<br />

2009 Malanser Kerner, Peter<br />

Wegelin<br />

2009 Zizerser Gewürztraminer,<br />

Manfred Meier<br />

2008 Malanser Chardonnay<br />

«Passion», Martin Donatsch<br />

2005 Jeninser Completer, Gian-<br />

Battista von Tscharner<br />

2008 Jeninser BB «Saliser»,<br />

Georg Schlegel<br />

2007 Zizerser BB «Der Mattmann»,<br />

Thomas Mattmann<br />

2008 Fläscher BB «Pinot Noir<br />

Reserve», Christian Hermann<br />

2008 Malanser BB «Schöpfwingert»,<br />

Georg Fromm<br />

2008 Fläscher BB, Daniel<br />

Gantenbein<br />

2006 Maienfelder BB, Markus<br />

Stäger<br />

1999 Jeninser BB «Mariafeld»,<br />

Gian-Battista von Tscharner<br />

2006 Pinot Gris «Sylvester-Wy»<br />

(Ernte: 31.12.2006), Gian-Battista<br />

von Tscharner<br />

30 Ami du Vin 2/10


Weinbeschreibungen und Lobeshymnen<br />

erwarten, werde ich enttäuschen:<br />

zu inflationär füllt bald jedes<br />

beliebige «Chäsblatt» seine<br />

Spalten mit verbalen Ergüssen oder<br />

gar Einkaufsempfehlungen (tatsächlicher<br />

oder selbsternannter) Weinexperten.<br />

Ausserdem: Genuss ist<br />

ausschliesslich eine persönliche<br />

und individuelle Frage. Ich lasse<br />

deshalb bewusst Vieles offen.<br />

Weine von Spitzenwinzern<br />

Die Absicht dahinter: Ich möchte<br />

Sie «gluschtig» auf eigene Entdeckungen<br />

machen. Deshalb lediglich<br />

ein paar «Eckdaten»: eine<br />

Degustation auf ausserordentlich<br />

hohem bis höchstem Niveau.<br />

Weine von Erzeugern hoher und<br />

höchster Reputation waren der<br />

Grund hierfür: Peter Wegelin,<br />

Manfred Meier, Martin Donatsch,<br />

Georg Schlegel, Thomas Mattman,<br />

Christian Hermann, Georg<br />

Fromm, Daniel Gantenbein, Markus<br />

Stäger und – last, but not<br />

least - Gian-Battista von Tscharner.<br />

Bekannte Namen in der einschlägigen<br />

Weinszene.<br />

Natürlich gibt es eine ganze<br />

Reihe weiterer Spitzenerzeuger im<br />

Bündnerland. Allen ist gemeinsam,<br />

dass man ihre Produkte bei keinem<br />

Grossverteiler findet. Also kleine<br />

und kleinste Mengen höchster<br />

Qualität, handwerklich gefertigt.<br />

Oftmals schon früh ausverkauft.<br />

Und damit ist auch angedeutet:<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Billig sind die Weine nicht. Das<br />

können (und müssen) sie auch gar<br />

nicht sein. Qualität und hoher Genusswert<br />

haben eben ihren Preis.<br />

Herausforderungen<br />

Weine dieser Güte aus der Bündner<br />

Herrschaft sind ein Erlebnis.<br />

Weine dieser Güte – präsentiert<br />

und kommentiert durch Gian-Battista<br />

von Tscharner - sind ein erlebtes<br />

Ereignis. Man kann Gian-Battistas<br />

pointierte Meinungen teilen<br />

oder ablehnen. Man kann Gian-<br />

Battista widersprechen. (Wer das<br />

tun möchte, tut gut daran, sich vor-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Volles Haus für einen spannenden, lehrreichen, unterhaltsamen, humor- und genussvollen Abend.<br />

Spannende Weissweine<br />

Zum Auftakt konnte man einen<br />

gelben Muskateller aus dem östlich<br />

von Wien gelegenen Carnuntum<br />

kosten. Das Weingut Taferner<br />

hat den Namen von einem ehemaligen<br />

römischen Haupstützpunkt<br />

an der Donaugrenze. Mit nur<br />

Reblüten zu Luzern<br />

her fachtechnisch und rhetorisch<br />

gut zu wappnen.) Kalt lassen Gian-<br />

Battistas Statements keinen Weinfreak.<br />

Vielmehr geben sie Anlass<br />

zu kritischem Hinterfragen eigener,<br />

vielleicht eingefahrener Ansichten.<br />

Auch das eine Herausforderung.<br />

Mein persönliches Fazit: spannend,<br />

lehrreich, unterhaltend, humor-<br />

und genussvoll. Sollte sich<br />

mir irgendwann irgendwo die<br />

Möglichkeit bieten, Gian-Battista<br />

von Tscharner wieder live zu erleben:<br />

Ich werde die Gelegenheit<br />

packen. Google bringt es in diesem<br />

Fall definitiv nicht!<br />

Der östliche Nachbar der Schweiz überzeugt auch Anspruchsvollste<br />

Weinabenteuer Österreich<br />

Weinmeister Roland Enz stellte den Luzerner Reblüten am 27. April <strong>2010</strong> eine<br />

reichhaltige Auswahl von österreichischen Weinen vor. Unser östlicher Nachbar<br />

hat viel mehr zu bieten als Grünen Veltliner oder Zweigelt und vermag<br />

auch anspruchsvolle Gaumen zu verwöhnen. – Ruth Graber berichtet:<br />

11,5% Alkohol, aber fruchtigem,<br />

würzigem Muskataroma und angenehmer<br />

Säure eignet sich der<br />

Wein als erfischender Apéro.<br />

Es folgte ein Grüner Veltliner<br />

vom Winzerhof Dockner im Kremstal,<br />

der im Chromstahltank ausgebaut<br />

wurde. Er weist eine pfeff-<br />

rige Note auf (Aroma von Feuerstein,<br />

sagte meine Nachbarin), mit<br />

langem Schmelz im Gaumen.<br />

Im zweiten Glas befand sich<br />

ein Sauvignon Blanc von Leo Hillinger.<br />

1990 übernahm dieser mit<br />

23 Jahren ein Weingut in Jois,<br />

mitten im Burgenland, das damals<br />

am Rande des Konkurses stand.<br />

Der athletische Besitzer hat daraus<br />

ein Topweingut gemacht. Im<br />

Glas fällt zuerst das helle Zitronengelb<br />

mit grünen Reflexen auf,<br />

die Nase nimmt Stachelbeeren,<br />

frisches Gras und Holunderblüten<br />

wahr, der Gaumen eine schlanke<br />

Säurestruktur.<br />

Der dritte Wein der Serie, ein<br />

Riesling, stammt vom Sonnhof<br />

Jurtschitsch in Langenlois, einem<br />

grösseren traditionsreichen Unternehmen.<br />

Kamptal Zöbinger Heiligenstein<br />

ist eine Einzellage. Der<br />

Wein ist nicht mit einem deutschen<br />

Riesling zu vergleichen.<br />

Seine Merkmale sind Zitrus- und<br />

Grapefruitaromen, sowie eine rauchig-würzige<br />

Note. Dank präsenter<br />

Säure hat er ein Alterungspotential<br />

von bis zu 10 Jahren.<br />

Drei Zweigelt im Vergleich<br />

Der Zweigelt wurde in den späten<br />

Dreissigerjahren aus St. Laurent<br />

und Blaufränkisch gekreuzt. Die<br />

erste Probe der Serie stammt vom<br />

Weingut Braunstein in Purbach,<br />

dessen aktuelle Winzerin, Brigitte<br />

Braunstein, vielen Degustationsteilnehmern<br />

von ihrem Besuch bei<br />

den Reblüten her bekannt ist. Für<br />

die Rebsorte typisch ist die Cassisnote.<br />

Der Zweigelt von Braunstein<br />

reifte 9 Monate in gebrauchten<br />

Barriques, so dass das<br />

Holz nicht dominant ist. Er hat einen<br />

geschmeidigen, weichen Abgang.<br />

Bei der zweiten Probe der Serie,<br />

dem Zweigelt vom Winzerhof<br />

Unger in Halbturn, ist die Barriquenote<br />

ausgeprägter (neues<br />

Holz). Zudem ist die Farbe dichter.<br />

31


Der Wein ist vollmundig und erfreut<br />

mit einem langen Abgang.<br />

Das Weingut Sonnhof (schon<br />

bekannt vom Riesling) ist eine Referenz<br />

für ganz grosse Weine. Für<br />

den «Tanzer Reserve» werden nur<br />

allerbeste Trauben verwendet.<br />

Nach 14 Monaten Ausbau in<br />

neuen 300-Liter-Allierfässern liegt<br />

ein Wein mit Kirschenaromatik,<br />

mit viel Kraft, extrem langem Abgang<br />

und grösstem Lagerungspotential<br />

vor (8-10 Jahre), der an der<br />

Internationalen Weinprämierung<br />

Zürich (Expovina) mit Gold ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

Passend zum Thema Oesterreich<br />

wurde ein Wiener Tafelspitz<br />

an Apfel-Meerrettich-Sauce serviert,<br />

der hervorragend schmeckte.<br />

Nach der Pause orientierte der Stubenmeister<br />

über die kürzlich durch-<br />

Die Weinbaugebiete<br />

Österreichs<br />

Eine schöne Karte auf dem<br />

Tisch verschaffte einen guten<br />

Ueberblick über die Rebbauzonen<br />

Österreichs. Die vier Regionen<br />

mit 18 Weinbaugebieten<br />

(51’000 ha) liegen alle am östlichen<br />

Rand. Im Norden grenzt<br />

Niederösterreich an Tschechien<br />

und die Slowakei, südöstlich<br />

davon schliesst sich Wien an,<br />

die kleinste Region, in der Mitte<br />

und im Osten, bis zur ungarischen<br />

Grenze, breitet sich das<br />

Burgenland aus, und im Süden<br />

folgt die Steiermark, mit Slowenien<br />

als Nachbarn. Der<br />

Weisswein macht 70% der Gesamtproduktion<br />

aus. Davon ist<br />

mehr als ein Drittel Grüner<br />

Veltliner. Von den 30% Roten ist<br />

der Blaue Zweigelt der Spitzenreiter.<br />

Tafelwein – Qualitätswein<br />

- Prädikatswein lauten die<br />

Bezeichnungen für die Gütestufen,<br />

und Oesterreich hat<br />

auch eine eigene Masseinheit<br />

für den Zuckergehalt: 1 KMW =<br />

4,86º Oechsle.<br />

geführte Umfrage zu den Aktivitäten<br />

der Luzerner Reblüten. Von 215<br />

versandten Fragebögen kamen 87<br />

zurück, also 40%. Eine Analyse der<br />

Ergebnisse ist in Arbeit.<br />

Kräftige Speisebegleiter<br />

Mit dem «Rotspon Kamptal Classic»<br />

kehrt man auf den Sonnhof in<br />

Langenlois zurück, der von den<br />

Jurtschitschs seit zwei Jahren als<br />

biodynamischer Betrieb geführt<br />

wird. 60% Blauburgunder, 30%<br />

Zweigelt und 10% Merlot ergeben<br />

einen sehr weichen Wein, den filigransten<br />

der Serie.<br />

Auch das Weingut Taferner<br />

hat sich bei den Weissen schon<br />

vorgestellt. Der «Tribun Carnuntum<br />

Cabernet Sauvignon» ist ein<br />

kräftiger, ausdrucksstarker Rotwein<br />

mit würziger Nase, vollmundig<br />

und samtig (18 Monate in<br />

amerikanischer Eiche), mit Fr. 43.der<br />

teuerste.<br />

Vom «Sacra Kremstal», Göttweiger<br />

Berg (von Dockner wie der<br />

Grüne Veltliner) werden jedes<br />

Jahr 40 Barriques gemacht, aus<br />

Merlot, Cabernet Sauvignon und<br />

Zweigelt (ca 40/40/20%). Am 11.<br />

November findet jeweils eine<br />

«Weintaufe» mit speziellen Paten<br />

statt; auch die Etikette wechselt<br />

jedes Jahr. Man riecht neben Kaffeearomen<br />

Heu-und Brombeeren.<br />

Im Gaumen wirkt er sehr komplex,<br />

saftige Tanninstruktur – Grosses<br />

Gold an der Internationalen Weinprämierung<br />

Zürich!<br />

Flüssiges Gold zum Abschluss<br />

Den Abschluss machte ein Süsswein<br />

von Hillinger in Jois aus<br />

50% Chardonnay und 50% Welschriesling,<br />

eine Trockenbeerenauslese<br />

mit Botrytis, die man<br />

wirklich als «flüssiges Gold» bezeichnen<br />

kann. Neben Honignoten<br />

und Rosinen weist er eine gewisse<br />

Frische auf und eignet sich<br />

so nicht nur als Dessertwein sondern<br />

auch zu Käse. (Die Berichter-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

statterin, die sonst nicht viel mit<br />

Süssweinen anfangen kann, hat<br />

sich einen davon erstanden…..)<br />

Der Abend war sehr informativ.<br />

Einziger Kritikpunkt: Alle Weine kamen<br />

vom selben Händler, wo Roland<br />

Enz bis vor kurzem arbeitete.<br />

Die Auswahl war aber wirklich vielfältig<br />

und bot einen guten Einblick<br />

in die österreichische Weinwelt.<br />

Die degustierten Weine<br />

– Gelber Muskateller, Carnuntum,<br />

Weingut Taferner, Göttlesbrunn,<br />

2008, 11,5 %<br />

– Grüner Veltliner Kremstal DAC<br />

Frauengrund, Winzerhof Dockner,<br />

Höbenbach, 2009, 12,5%<br />

– Sauvignon Blanc Burgenland,<br />

Weingut Leo Hillinger, Jois, 2008<br />

12%<br />

– Riesling Kamptal DAC Zöbinger<br />

Heiligenstein, Weingut Sonnhof<br />

Jurtschitsch, Langenlois 2008<br />

13,5%<br />

– Zweigelt Burgenland Mitterjoch,<br />

Weingut Braunstein, Purbach,<br />

2007, 13,5%<br />

– Zweigelt Burgenland Kaiserberg<br />

Barrique, Winzerhof Unger, Halbturn,<br />

2007 13%<br />

– Zweigelt Kamptal Tanzer Reserve,<br />

Weingut Sonnhof Jurtschitsch,<br />

Langenlois, 2006, 13,5%<br />

– Rotspon Kamptal Classic, Weingut<br />

Sonnhof Jurtschitsch, Langenlois,<br />

2006, 13,5%<br />

– Tribun Carnuntum Cabernet Sauvignon,<br />

Weingut Taferner, Göttlesbrunn,<br />

2007, 14,5%<br />

– Sacra Kremstal Cuvée rot, Göttweiger<br />

Berg, Winzerhof Dockner,<br />

Höbenbach, 2006,14%<br />

– Small Hill Burgenland sweet,<br />

Weingut Leo Hillinger, Jois, 2007,<br />

10,5%<br />

Eine Blinddegustation der besonderen Art<br />

Mit Weinen des «Grand prix<br />

du Vin Suisse» 2009<br />

Die zur Schulung der sensorischen Wahrnehmung erstmals verdeckt servierten<br />

Proben von Weinen, welche am «Grand prix du Vin Suisse» 2009 ausgezeichnet<br />

worden waren, vermochte am 25. März <strong>2010</strong> erfreulich viele interessierte<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde zu mobilisieren. Pro Serie wurden<br />

drei sortenreine Weine eingeschenkt. Jedem galt es riechend und schmeckend<br />

die zutreffende Rebsorte zuzuordnen, wobei jeweils eine gewisse Auswahl angeboten<br />

wurde. Diese für die Luzerner Reblüten neue Form fand grossen Anklang.<br />

– Ruth Graber berichtet:<br />

Zuerst orientierte Weinmeister<br />

Toni Ottiger über den Ablauf des<br />

«Grand prix du Vin Suisse», der im<br />

2009 zum vierten Mal von der<br />

Zeitschrift «Vinum» und der Vereinigung<br />

«Vinea» in Sierre durchgeführt<br />

worden ist. Von den 2117<br />

eingereichten Weinen wurden deren<br />

66 nominiert, 6 für jede der 11<br />

Kategorien: Chasselas, Müller-<br />

Thurgau, andere sortenreine<br />

Weissweine, weisse Assembla-<br />

gen, Rosé und Federweisse, Pinot<br />

noir, Gamay, Merlot, andere sortenreine<br />

Rotweine, rote Assemblagen<br />

und Weine mit Restsüsse.<br />

Pro Tisch füllt jedes Mitglied<br />

der fünfköpfigen Jury am Computer<br />

das Degustationsformular aus,<br />

das nach internationalem Standard<br />

für Auge, Nase, Gaumen und<br />

Gesamteindruck total 100 Punkte<br />

beinhaltet. Gesprochen wird dabei<br />

natürlich nicht. Auf Knopf-<br />

32 Ami du Vin 2/10


druck kann jeder am Tisch alle Resultate<br />

sehen. Wenn einer der Juroren<br />

stark von den andern abweicht,<br />

muss er seine Benotung<br />

begründen. Pro Tag darf eine Person<br />

höchstens 45 Weine degustieren.<br />

Die Preisverleihung hat am<br />

23. Oktober 2009 im Stadttheater<br />

Bern stattgefunden. Das Wallis<br />

schwang damals mit 24 der 66 nominierten<br />

Weine obenauf. Winzer<br />

des Jahres 2009 wurde Stefan Gysel<br />

mit Ehefrau Nadine Saxer.<br />

1. Serie: fünf Vorschläge<br />

für drei Weissweine<br />

Vor sich hatte man einerseits ein<br />

Blatt mit Jahrgang und Alkoholgehalt<br />

der Weine und fünf Vorschlägen<br />

punkto Rebsorte, anderseits<br />

drei Gläser mit Weisswein-Proben.<br />

Nun galt es, für jede Nummer<br />

die richtige Sorte zu finden: Pinot<br />

Gris, Traminer, RxS, Chasselas<br />

oder Viognier? Toni Ottiger liess<br />

zuerst Zeit zum Degustieren und<br />

Notizen machen, dann beschrieb<br />

er die Weine und lieferte damit<br />

den Unentschlossenen vielleicht<br />

noch gewisse Hinweise.<br />

Die drei Weine der ersten Serie<br />

charakterisierte er folgendermassen:<br />

– Noten von Lindenblüten, Feuerstein<br />

und Haselnuss, im Gaumen<br />

füllig, aber mit frischer Säure, von<br />

mittlerer Dichte für den ersten<br />

Wein (1)...<br />

– Nummer 2: zuerst «hefige»<br />

Note, dann unglaublich breite Zitrus-,<br />

Muskat- und exotische<br />

Fruchtaromen, mit Kohlensäure,<br />

ein knackiger Sommerwein...<br />

– und der dritte Weisswein (3),<br />

der sich stark von den andern unterschied:<br />

schon in der Nase<br />

reichhaltig (Wachs, Dörrfrüchte,<br />

Orangeat), auch im Gaumen üppig,<br />

wirkt leicht süss, im Abgang etwas<br />

brandig...<br />

Nun war es am Publikum, Vorschläge<br />

punkto Sorte abzugeben.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Für 1) lauteten die Tipps Chasselas<br />

und RxS, für 2) Pinot Gris und,<br />

von weniger Teilnehmern unterstützt,<br />

Viognier, und für 3) Traminer<br />

sowie Pinot Gris. Tatsächlich<br />

waren es Chasselas, RxS und Traminer.<br />

– Die genauen Bezeichnungen<br />

aller gereichten Weine findet<br />

man unten in der Degustationsliste<br />

(siehe Kasten).<br />

2. Serie: Garanoir, Gamaret<br />

und Cornalin<br />

Die drei Rotweine der zweiten Serie<br />

sollte man den Sorten Garanoir,<br />

Cornalin, Gamay, Gamaret<br />

und Pinot Noir zuordnen. Diesmal<br />

herrschte ziemlich viel Ratlosigkeit,<br />

weil Garanoir sowie Gamaret<br />

und zum Teil auch Cornalin mancher<br />

Weinfreundin und vielen<br />

Weinfreunden noch unvertraut<br />

sind. – Im Folgenden die Beschreibungen<br />

von Toni Ottiger:<br />

– Wein Nummer 4: mittleres Rubin<br />

mit violettem Einschlag, duftet<br />

nach Himbeeren und Kirschen, hat<br />

auch eine pfeffrige Note, ist sehr<br />

weich, mit mittlerem Körper und<br />

feiner Säure, harmonisch...<br />

– Die fünfte Probe (5): ganz dunkles<br />

Rubin, dichte Farbe, animalische<br />

Note. Er ist noch jugendlich<br />

und braucht Lagerung, dann wird<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Die degustierten Weine<br />

seine fruchtige Note (schwarze<br />

Kirschen, rauchig, Kaffee) voll zur<br />

Geltung kommen. Im Gaumen<br />

wirkt er jetzt noch spröde, fast<br />

pelzig, in Holz gelagert.<br />

– Wein Nummer 6: Nase nimmt<br />

Vanille von Holzlagerung wahr,<br />

schwarze Beeren auch und Zwetschgenkompott,<br />

trotz der Jugend<br />

ist er sehr komplex, im Gaumen<br />

dicht, mit feinen Tanninen, wirkt<br />

weich und lang, Gerbstoffe ermöglichen<br />

Lagerung.<br />

Die Vorschläge aus dem Publikum<br />

waren aus dem oben genannten<br />

Grund uneinheitlich, für (4)<br />

Gamay, Pinot Noir, Gamaret, für<br />

(5) Pinot noir, Garanoir, Cornalin,<br />

für (6) Pinot noir und Gamaret.<br />

Die Auflösung: 4) Gamay, 5) Cornalin,<br />

6) Pinot noir. Letzterer ist schon<br />

ein Jahr älter (2007) und erreichte<br />

am «Grand prix du Vin Suisse»<br />

2009 Rang 2 bei seiner Sorte.<br />

3. Serie: drei Rotweine<br />

und fünf Möglichkeiten<br />

Die drei Weine der dritten Serie<br />

wurden wie folgt beschrieben:<br />

– der erste (7) in mittlerem Rot,<br />

würzig in der Nase (Holunder, Cassis),<br />

mit grünem Einschlag (Peperoni),<br />

mittlere Dichte, feine Tannine<br />

und Säure, eleganter<br />

1) Chasselas «Braise d’Enfer» 2008, Epesses AOC, Les Frères Dubois, Cully<br />

2) RxS (Müller-Thurgau) «0» 2008, Thayngen AOC, Thomas Stamm,<br />

Thayngen<br />

3) Païen (Savagnin/Traminer) «Franc-Tireur» 2008, Valais AOC, Les<br />

Fils Maye, Riddes<br />

4) Gamay Gregor Kuonen 2008, Valais AOC, Caveau de Salquenen, Salgesch<br />

5) Cornalin «Soleil d’Or» 2008, Valais AOC, Imesch Vins, Sierre<br />

6) Blauburgunder Barrique 2007, Fläscher, Graubünden, Thomas<br />

Marugg, Fläsch<br />

7) Merlot «La Roca» 2007, Ticino DOC, Zamberlani Vini, Piotta<br />

8) Syrah de Chamoson 2008, Valais AOC, Cave la Tourmente, Chamoson<br />

9) Humagne Rouge 2008, Valais AOC, Cave Ardévaz, Chamoson<br />

10) «Elixir», Vendange tardive 2007, Waadt, Hammel SA Rolle<br />

typischer Vertreter seiner Sorte...<br />

– der zweite (8): dunkles Rot, ausdrucksstarke<br />

Nase (Pflaumen, Gewürze,<br />

Pfeffer, Champignons,<br />

Schokolade), im Gaumen viel<br />

Schmelz, kräftiger als der vorherige,<br />

lebendige Säure, feiner<br />

Gerbstoff, längster Abgang...<br />

– der dritte (9): in der Nase rustikal,<br />

erdig, aber auch blumig, Nelken<br />

und Zimt. Schöner Antrunk im<br />

Gaumen, eher kurz, würzig, samtig,<br />

sehr langer Abgang, von seiner<br />

Sorte ein speziell guter Vertreter.<br />

Das Publikum tippte auf Merlot<br />

und Cabernet Sauvignon (7),<br />

Syrah und Humagne (8) und Humagne<br />

und Merlot (9).<br />

Des Rätsels Lösung: (7) ist ein<br />

Merlot aus dem Sopraceneri von<br />

Zamberlani, der gleich beide Spitzenplätze<br />

belegt, (8) ein Syrah und<br />

(9) ein Humagne rouge, der früher<br />

im Wallis als Wöchnerinnenwein<br />

bezeichnet wurde, da er dank<br />

höherem Eisengehalt gut für die<br />

Blutbildung ist.<br />

Süsse Assemblage zum Finale<br />

Den Abschluss machte ein Süsswein,<br />

die einzige Assemblage<br />

des Abends, deshalb schwierig zu<br />

bestimmen. Seine Merkmale: Noten<br />

von Dörrfrüchten, Quitten,<br />

Nüssen, Mokka, und Nougat, aber<br />

auch ein Anflug von Nagellackentferner,<br />

im Gaumen vielschichtig,<br />

mit frischer Säure, ausgeglichene<br />

Balance zwischen Restsüsse und<br />

Säure. – Genannt wurden Gewürztraminer<br />

und Chasselas, in Wirklichkeit<br />

enthält der «Elixir» vier<br />

Sorten, unter diesen Gewürztraminer,<br />

Chasselas und Pinot Gris.<br />

Die gewählte Form der Blinddegustation<br />

kam beim Publikum<br />

sehr gut an und soll in Zukunft<br />

weiter gepflegt werden, wobei<br />

verschiedene Varianten denkbar<br />

sind. Wünschenswert wäre aus<br />

Sicht der Schreibenden auch eine<br />

Vorstellung neuer Sorten wie Gamaret,<br />

Garanoir, Diolinoir etc.<br />

33


Schon die Einladung hatte es angekündigt:<br />

Das Wine & Dine vom<br />

17. April sollte für die 85 teilnehmenden<br />

Weinliebhaber etwas ganz<br />

Besonderes werden. Der Abend<br />

wurde eröffnet mit der präsidialen<br />

Begrüssung durch Dr. Markus Aellen.<br />

Anschliessend gab Degustationsleiter<br />

Thomas Glanzmann vom<br />

Wyhus Belp eine umfassende Einführung<br />

in die geografischen, kulturellen<br />

und kulinarischen Besonderheiten<br />

der Toscana, reichhaltig<br />

illustriert mit Fotos.<br />

Als erste Überraschung folgte<br />

die «Enthüllung» des «aufgefrischten»<br />

und modernen Logos der<br />

Freiämter Weinfreunde, das sich<br />

auch gleich auf den neuen und eleganten<br />

Weingläsern zum ersten<br />

Mal präsentiert. – Mit einer sehr<br />

Freiamt<br />

Ein Wine & Dine voller Überraschungen<br />

Toscana und ein neues Logo<br />

Die Freiämter Weinfreunde trafen sich Mitte April im Restaurant «Stalden» in<br />

Berikon zu einem Wine & Dine der ganz besonderen Art. Önologisches Thema<br />

des Abends war die Toscana – angereichert mit vielen Überraschungen und<br />

Höhepunkten: neues Logo für die Freiämter Weinfreunde, Bastelanleitung für<br />

die Logo-Produktion und eine köstliche Tortenkreation! – Claudia Hoffmann-<br />

Burkart berichtet:<br />

(Links der Torte, von links nach rechts) Thomas Glanzmann und<br />

Thomas Osterwalder, (rechts der Torte, hinten, von links nach rechts)<br />

Peter Hägler und Dr. Markus Aellen, vorne René Villiger.<br />

persönlichen und witzigen Laudatio<br />

ehrte Peter Hägler, der erste Vizepräsident<br />

der Freiämter Weinfreunde,<br />

den anwesenden Künstler,<br />

René Villiger. Dieser hat nicht nur<br />

das neue Logo geschaffen, sondern<br />

bereits auch das erste, zur Gründung<br />

des Vereins, gestaltet.<br />

«man nehme...»<br />

Das neue Logo wird geprägt von<br />

einer Weintraube, einem Weinglas,<br />

der Freiämter Säule mit umschlungenem<br />

Seil und den Freiämter<br />

Farben Gelb und Blau. – René<br />

Villiger verriet schliesslich, wie<br />

das Logo kreiert worden war: Man<br />

nehme eine Kartonschachtel und<br />

werfe einige «Zutaten» hinein,<br />

nämlich das Freiämter Wappen,<br />

blaue Trauben, ein Weinglas,<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

blaue und gelbe Farbe, den Text<br />

«Wein und Freunde» und schüttle<br />

das Ganze kräftig. – Voilà –das<br />

neue Wappen ist geboren!<br />

Önologische, kulinarische und<br />

konditorische Meisterwerke<br />

Die vielfältigen Spitzenweine der<br />

Toscana, die Thomas Glanzmann<br />

fachmännisch präsentierte, waren<br />

begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten<br />

der Extraklasse, zubereitet<br />

vom Team des Restaurants<br />

«Stalden» Berikon, unter der Leitung<br />

von Herrn Kuster. – Den Ab-<br />

schluss des spannenden, unterhaltsamen<br />

und «köstlichen» Abends bildete<br />

eine Tortenkreation des Confiseurs<br />

Thomas Osterwalder, die das<br />

neue Logo in einer verführerisch<br />

schmackhaften Form präsentierte.<br />

Zum Ausklang des Abends<br />

durfte das schon fast legendäre<br />

«zum Abschluss noch das» des<br />

Präsidenten nicht fehlen. Diesmal<br />

ein Vierzeiler von Wilhelm Busch:<br />

«Wer als Wein- und Weiberhasser<br />

jedem nur im Wege steht,<br />

der esse Brot und trinke Wasser,<br />

bis er daran zugrunde geht.»<br />

Zum WM-Auftakt ein önologischer Besuch am Kap<br />

Südafrika auch ein Weinland<br />

(EKE) 63 Freiämter Weinfreundinen und Weinfreunde genossen am 5. Juni<br />

ein «Wine & Dine» im Restaurant zur «Linde» in Büttikon mit herrlichem<br />

Ausblick in die Weite. Im Fokus standen nicht die Fussball-Weltmeisterschaften<br />

sondern die Provenienzen aus der Kapregion.<br />

Gastreferent Willi Frei, viele<br />

Jahre Kopf und Herz des Weinhandelshauses<br />

Barossa, ein profunder<br />

Kenner der Kap-Winzer<br />

und deren Tradition, präsentierte<br />

und kommentierte neun Weine.<br />

Unter diesen war selbstverständlich<br />

auch die typische südafrikanische<br />

Sorte Pinotage, und bei den<br />

weissen Gewächsen durfte natür-<br />

lich der Chénin Blanc nicht fehlen.<br />

Die Begeisterung des Referenten<br />

für Land und Leute und namentlich<br />

seine Leidenschaft für die<br />

südafrikanischen Winzer fesselten<br />

die Teilnehmer.<br />

Mit einer Fläche von 1,2 Mio.<br />

km 2 ist Südafrika 30 Mal grösser<br />

als die Schweiz, 50 Millionen<br />

Menschen leben dort, ein Drittel<br />

Referent Willi Frei mit Präsident Dr. Markus Aellen (rechts).<br />

34 Ami du Vin 2/10


der Bevölkerung ist jünger als 15<br />

Jahre. – Mit einer Weintradition<br />

von mehr als 300 Jahren verkörpern<br />

die Weine vom Kap der<br />

Guten Hoffnung die klassische<br />

Tradition Europas, beeinflusst<br />

durch den modernen Stil der<br />

Neuen Welt. Diese seltene Tradition<br />

bringt Weine hervor, die reich<br />

an Komplexität und dennoch zugänglich<br />

sind.<br />

Jahresproduktion<br />

von 700 Millionen Liter<br />

In den letzten 20 Jahren ist eine<br />

rasante Entwicklung erfolgt. Neue<br />

Rebberge wurden angelegt und<br />

neue Terroirs erschlossen. 1990<br />

waren es 50, nun sind es 550 Wineries,<br />

viele von diesen eingebettet<br />

in atemberaubende Landschaften.<br />

– Jährlich werden mehr als<br />

700 Mio. Liter Wein in Südafrika<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Fricktal<br />

produziert. Damit belegt das Land<br />

den 9. Rang weltweit.<br />

Heute wird der Weinbau in<br />

der Provinz Westkap, in der südwestlichen<br />

Ecke Südafrikas betrieben.<br />

Hier herrscht mediterranes<br />

Klima, denn es ist aufgrund<br />

des kalten Benguela-Stroms kälter<br />

als die geographischen Gegebenheiten<br />

vermuten lassen; sonnig<br />

und warm, aber selten heiss, mit<br />

langen Sommern. – Willi Frei<br />

brachte es prägnant auf den<br />

Punkt: Südafrika, das ist die Welt<br />

in einem einigen Land.<br />

Die Sinne der Freiämter Weinfreunde<br />

wurden auch in kulinarischer<br />

Hinsicht verwöhnt. Das Linden-Team<br />

unter der Leitung von<br />

Hildegard Zobrist brillierte mit einer<br />

exzellenten Küche und einem<br />

aufmerksamen und freundlichen<br />

Service. EKE<br />

Zwei Vorstandmitglieder geehrt<br />

An der Delegiertenversammlung der Schweizerischen Vereinigung der<br />

Weinfreunde (<strong>ANAV</strong>) in Epesses wurden Yvonne Jakopp, Kaisten, und Urs<br />

Gasser, Ueken, mit dem Diplom Membre émérite ausgezeichnet und damit<br />

ihre vorzügliche Arbeit im Vorstand der Sektion Fricktal gewürdigt.<br />

Yvonne Jakopp, Vizepräsidentin und Aktuarin, engagiert sich seit dem<br />

Jahre 1991 im Vorstand, Urs Gasser, Kassier und önologischer Berater, ist<br />

seit 1994 dabei. (rb)<br />

Urs Gasser, Yvonne Jakopp und Ueli Jehle (Präsident).<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Vom Glykol-Skandal spricht man<br />

kaum mehr. Das Ereignis, das<br />

Mitte der Achtzigerjahre für weltweites<br />

Aufsehen sorgte, ausgelöst<br />

durch Weinpanschereien im grossen<br />

Stil mit Frostschutzmitteln,<br />

scheint nach einem Vierteljahrhundert<br />

beinahe vergessen. Er führte<br />

in der Folge zu einem der strengsten<br />

Weingesetze der Welt und zu<br />

den schärfsten Kontrollen in ganz<br />

Europa und entwickelte sich dann<br />

doch zum Motor für die Produktion<br />

immer exzellenterer Weine.<br />

Inzwischen zählen österreichische<br />

Weine weltweit zur Elite, wobei<br />

die beiden Sorten Grüner Veltliner<br />

(weiss) und Blauer Zweigelt<br />

(rot) eine dominante Stellung in der<br />

grossen Sortenpalette einnehmen.<br />

Über ein Drittel der Gesamtrebfläche<br />

von fast 50’000 Hektaren ist<br />

mit Grünem Veltliner bepflanzt, gegen<br />

10 Prozent mit Zweigelt. – Die<br />

Typizitäten und unterschiedlichen<br />

regionalen Ausprägungen der beiden<br />

Gewächse zu dokumentieren,<br />

hatten sich die Zurzibieter Weinfreunde<br />

vorgenommen.<br />

Gute Weine,<br />

ein toller Referent...<br />

Garanten für eine gelungene Degustation<br />

sind nicht nur die dafür selektionierten<br />

Weine, sondern ist vor<br />

allem auch die Wahl eines kompe-<br />

Zurzibiet<br />

Auf virtuellen Weinpfaden im östlichen Nachbarland<br />

Grüner Veltliner und<br />

Blauer Zweigelt im Visier<br />

31 Weinfreundinnen und Weinfreunde machten sich im Landgasthof Bären,<br />

Würenlingen, mit den zwei wichtigsten österreichischen Rebsorten, dem<br />

Grünen Veltliner und dem Blauen Zweigelt vertraut. Die Degustation war<br />

gleichsam eine Einstimmung auf die Reise, welche die Zurzibieter Mitte Juni<br />

in die Wachau, nach Wien und ins Burgenland führte (siehe Seiten 26/27).<br />

– Erwin Evers berichtet:<br />

tenten, sympathischen und sprachgewandten<br />

Moderators. Als sichere<br />

«Bank» erweist sich da immer Markus<br />

Utiger, der bereits an vorausgegangenen<br />

Degustationen zu brillieren<br />

wusste. Dank seiner Herkunft<br />

Österreichs<br />

Weinszene in Kürze<br />

Gemäss der offiziellen Broschüre<br />

«Österreich-Wein», Ausgabe<br />

1/<strong>2010</strong>, verfügt unser östliches<br />

Nachbarland über eine Rebfläche<br />

von insgesamt 48’850 ha<br />

(Schweiz ca. 15’000 ha), die<br />

von 32’000 Weinbauern bewirtschaftet<br />

werden. Etwa 6500 Betriebe<br />

sind Selbstkelterer. 70%<br />

der Rebfläche sind mit weissen<br />

Sorten, 30% mit roten bestockt.<br />

Wachau 1350 ha<br />

Kremstal 2550 ha<br />

Kamptal 3580 ha<br />

Traisental 750 ha<br />

Wagram 2700 ha<br />

Weinviertel 15’200 ha<br />

Carnuntum 900 ha<br />

Thermenregion 2550 ha<br />

Neusiedlersee 7700 ha<br />

Neusiedlersee-Hügelld. 3650 ha<br />

Mittelburgenland 2100 ha<br />

Südburgenland/<br />

Eisenberg 500 ha<br />

Steiermark 4800 ha<br />

Wien 550 ha<br />

35


und Ausbildung ist er für solche<br />

Aufgaben geradezu prädestiniert.<br />

Er stellte «seinem» Publikum<br />

vorerst die Anbaugebiete Wachau,<br />

Kremstal, Kamptal, Neusiedlersee,<br />

Burgenland, Wien und Steiermark<br />

vor und machte es mit deren geologischen<br />

und klimatischen Bedingungen<br />

vertraut. Darauf folgte die<br />

Verkostung der sorgfältig ausge-<br />

Die degustierten<br />

Weine<br />

zum Apéro und zu diversen<br />

Häppchen:<br />

– Grüner Veltliner, Kamptal<br />

2008, Fred Loimer, Kamptal<br />

zur Vorspeise (geräucherte<br />

Bachforelle mit Kren):<br />

– Grüner Veltliner Kreutles<br />

2008 Federspiel, Weingut<br />

Knoll, Wachau<br />

– Grüner Veltliner Mühlpoint<br />

2007, Smaragd, Weingut Alzinger,<br />

Wachau<br />

– Schwarz Weiss 2001, Hans<br />

Schwarz, Neusiedlersee (Magnum)<br />

zum Hauptgang (Schnitzel,<br />

Spargel, neue Kartoffeln):<br />

– Zweigelt Klassik 2008, Judith<br />

Beck, Neusiedlersee<br />

– Zweigelt Klassik 2008, Weingut<br />

Pöckl, Neusiedlersee<br />

– Pannobile 2007, Claus Preisinger,<br />

Neusiedlersee<br />

– Schwarz Rot 2007, Hans<br />

Schwarz, Neusiedlersee<br />

– Admiral 1998, Weingut Pöckl,<br />

Neusiedlersee (Magnum)<br />

zum Dessert (Charlotte mit<br />

Marillenmarmelade):<br />

– Ruster Beerenauslese 2008,<br />

Heidi Schröck, Neusiedlersee-<br />

Hügelland<br />

Alle Weine wurden blind degustiert<br />

und von den Teilnehmern<br />

kommentiert, darunter<br />

ein Pirat, nämlich der «Roc de<br />

Cambes 1998», Bordeaux, Côtes<br />

de Bourg, Merlot/Cabernet<br />

Sauvignon (Magnum).<br />

wählten (hervorragenden) Weine<br />

im Preisspektrum von Fr.13.80 bis<br />

Fr. 110.-. – Ein Jammer, dass die<br />

harsche Promillegrenze den Verzicht<br />

auf mehr als ein grosszügiges<br />

Nippen gebot.<br />

... und ein passendes Menu<br />

Bestandteil eines als angenehm<br />

und bereichernd empfundenen<br />

Abends ist natürlich auch der Genuss<br />

der Köstlichkeiten aus der<br />

Küche. Dass auch diese Erwartung<br />

voll und ganz erfüllt wurde, ist der<br />

Küchenequipe des Bären-Restau-<br />

Nach einstündigem Flug sollte in<br />

einer Stadtrundfahrt fürs Erste mit<br />

Wien Bekanntschaft gemacht<br />

werden. Und auch der obligate<br />

Besuch von Schloss Schönbrunn<br />

durfte nicht fehlen. Darauf ging es<br />

zum Hotel «Arcotel Kaiserwasser»,<br />

unserer in Ufernähe der alten<br />

Donau gelegenen Herberge.<br />

In der Wachau<br />

Erste Weinanlaufstation war die<br />

Domaine Wachau an der Periphe-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Wien, Donau, Wachau, Burgenland<br />

rants zu verdanken! Die herrlichen<br />

Weine und die feinen Speisen<br />

sorgten für höchsten Genuss und<br />

trugen dazu bei, dass die Zurzibieter<br />

einmal mehr in freundschaftlichen<br />

Verbundenheit der Geselligkeit<br />

frönen durften. – Verdiente<br />

Anerkennung für eine hervorragende<br />

Leistung gab es für den Referenten<br />

durch Präsident Peter<br />

Wicki in Form eines Weingeschenks,<br />

bestehend aus drei Flaschen,<br />

die seinerzeit von drei<br />

Weinreisen der Zurzibieter mit<br />

heimgebracht worden waren.<br />

Entdeckungen auf<br />

österreichischen Weinpfaden<br />

Nicht nur Paris, auch Wien ist eine Reise wert, besonders wenn man es als<br />

Ausgangspunkt für die Entdeckung der umliegenden Weinregionen nutzt.<br />

Vom 16. bis 20. Juni taten dies die Zurzibieter Weinfreunde ausgiebig. – Im<br />

Folgenden der Bericht in Wort und Bild von Erwin Ewers:<br />

rie des malerischen und deshalb<br />

von Touristen überlaufenen Städtchens<br />

Dürnstein, wo sich die ausgebildete<br />

Önologin Michaela<br />

Schwanzlberger der Gruppe annahm<br />

und sie durch die Rebberge<br />

und das von mittelalterlichen Miniaturen<br />

und Karikaturen überquellende<br />

und zum Weingut gehörende<br />

barocke Kellerschlösserl führte.<br />

Die Domaine Wachau ist eine<br />

Winzergenossenschaft, der 300<br />

Familienbetriebe mit insgsamt 440<br />

«Klassenphoto»: 26 begeisterte Besucher der Felix Austria.<br />

ha Rebfläche angeschlossen sind.<br />

Ihr Keller ist der älteste «lebende»,<br />

d.h. betrieblich genutzte Weinkeller,<br />

1 km lang notabene. In ihm<br />

fanden nach Kriegsende Verhandlungen<br />

der Alliierten statt.<br />

Acht Weine, darunter Grüner<br />

Veltliner, Riesling, gelber Muskateller<br />

und Weissburgunder waren<br />

– nebst einem liebevoll zubereiteten<br />

Buffet – der Dank des Hauses<br />

für tapferes Wandern, interessiertes<br />

Besichtigen und diszipliniertes<br />

Zuhören.<br />

Donau und Loisium<br />

Für weitere Entspannung sorgte<br />

die anschliessende Schifffahrt mit<br />

der MS Austria auf der schönen<br />

grauen Donau, vom Städtchen<br />

Spitz, vorbei an Weissenstein, der<br />

ältesten Stadt in der Wachau,<br />

Dürnstein, dem sagenhaften Domizil<br />

Richard Löwenherz’, bis Krems.<br />

Weiter gings per Car nach Langenlois,<br />

wo für zig Millionen € das<br />

berühmte Loisium als Weinvision<br />

entstand, gewissermassen eine<br />

Kombination von Vinothek, Panoptikum<br />

und architektonischem<br />

Höhenflug. – Zurück in Wien<br />

krönte ein feines Nachtessen im<br />

Museum für angewandte Kunst<br />

(MAK) den erlebnisreichen Tag.<br />

Ungarn und Slowakei<br />

in Sichtweite<br />

Der dritte Tag führte ins Weingebiet<br />

Carnuntum, wo in Göttlesbrunn,<br />

nahe der slowakischen<br />

Grenze, ein international bekannter<br />

Winzer namens Gerhard Markowitsch<br />

ein zugleich malerisches<br />

und imposantes Weingut sein eigen<br />

nennt. Viel zu tun haben er<br />

und seine Helfer aus Ungarn und<br />

Rumänien auf 80 ha, wovon ¾ mit<br />

Rotwein bepflanzt sind. Wir wurden<br />

mit Proben von Grünem Veltliner,<br />

Chardonnay, Blaufränkisch, Pinot<br />

noir, Zweigelt und diversen<br />

Cuvées (Cabernet Sauvignon, Merlot,<br />

Syrah und Redmont) verwöhnt.<br />

36 Ami du Vin 2/10


Wasserspiele im berühmten Loisium.<br />

Delikate Speisen<br />

und süsse Weine<br />

In Schützen in Nähe des Neusiedlersees<br />

liegt das Feinschmeckerlokal<br />

Taubenkofel von Eveline und<br />

Walter Eselböck, ein Bijou, gemütlich,<br />

attraktiv und kunstvoll servierte<br />

Speisefolgen. Dazu die passenden<br />

Weine. Ein Platz, wo man<br />

länger hätte verweilen mögen.<br />

Die anschliessende spezielle<br />

Süssweinverkostung, geleitet vom<br />

Winzer Thomas Haider, mit Spätlese,<br />

Auslese, Beerenauslese, Eiswein<br />

und Trockenbeerenauslese<br />

aus Gewürztraminer, Welschriesling,<br />

Muscat-Ottonel, Riesling,<br />

Blaufränkisch, Traminer und<br />

Scheurebe gab es dann im Weinwerk<br />

Burgenland, einer Vinothek<br />

in Neusiedl am See.<br />

Aromen-Riechproben im Loisium.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Neusiedlersee-Hügelland<br />

Ins Neusiedlersee-Hügelland hinein<br />

reicht ein Stück Ungarn, das<br />

ab Grenzort Klingenbach via Sopron<br />

(deutsch «Ödenburg») durchquert<br />

wurde, um die Strecke nach<br />

Deutschkreutz im Mittelburgenland<br />

zu verkürzen. Hier erwartete<br />

man uns auf dem Weingut Heinrich,<br />

das von Silvia Heinrich und<br />

ihren Eltern geleitet wird. Eine<br />

Degustation der in dieser Region<br />

dominierenden Rotweine stand<br />

auf dem Programm. Zur allgemeinen<br />

Verblüffung fand sich unter<br />

diesen auch ein Nebbiolo...<br />

Ein überreich mit örtlichen Spezialitäten<br />

bedeckter Tisch, schlicht<br />

und untertreibend «Imbiss» genannt,<br />

beschloss in einem nahegelegenen<br />

Heurigenlokal den ausgefüllten Tag.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Erholung in und um Wien<br />

Am Samstag war es jedem überlassen,<br />

sich in Wien umzusehen.<br />

Die einen vergnügten sich bei einer<br />

Schifffahrt auf dem Donaukanal,<br />

einer Vorführung der Lipizzanerpferde<br />

in der Spanischen<br />

Hofreitschule, einem Museumsbesuch<br />

oder auf dem Riesenrad im<br />

Prater. Andere bummelten über<br />

den sich als gigantisches Delikatessengeschäft<br />

präsentierenden<br />

Naschmarkt oder durchstreiften<br />

den duftenden Donaupark mit seinem<br />

170 m hohen Drehrestaurantturm.<br />

Wiederum andere lockte der<br />

älteste und sicher einer der schönsten<br />

Zoos der Welt, der Tierpark<br />

Weingut Schwarz in Freienstein<br />

Nach kurzer Fahrt im Kleinbus und<br />

ein paar wenigen Schritten zu<br />

Fuss trafen wir im Rebhäuschen<br />

des Weingutes Schwarz in Freienstein<br />

ein. Es handelt sich um ein<br />

wahres Bijou, mitten in der zum<br />

Weingut gehörenden Reblage<br />

„Geistig“ gelegen und mit herrlichem<br />

Ausblick auf die umgebenden<br />

Rebhänge. Dort empfing uns<br />

der Hausherr Andreas Schwarz<br />

mit einem gut gekühlten Schluck<br />

RieslingxSylvaner Auslese. Mit<br />

seiner Restsüsse fand der Wein<br />

als Apéro grossen Anklang.<br />

Respekt vor der Natur<br />

und Experimentierfreude<br />

Während wir den zweiten Weisswein<br />

«Cuvée Weisse Dame», aus<br />

Limmattal-Baden<br />

Sommer-Höck <strong>2010</strong>:<br />

Schönbrunn. Alles bequem und<br />

schnell zu erreichen durch ein gutausgebautes<br />

U-Bahnnetz.<br />

Zum Abschluss Wiener Wein<br />

Den Schlusspunkt der fünftägigen<br />

Reise für die 26 Teilnehmer setzte<br />

ein Besuch beim Wiener Winzer<br />

Richard Zahel und dessen Buschenschenke.<br />

Er bewirtschaftet<br />

25 ha der insgesamt 700 ha Rebfläche<br />

auf Wiener Stadtgebiet und<br />

produziert jährlich rund 180’000<br />

Flaschen. – Danach beendete der<br />

Rückflug mit Niki-Air die von der<br />

Weinhandlung Hugi, Selzach, und<br />

unserem Vorstandsmitglied Rosemarie<br />

Bürgin organisierte Reise.<br />

Ferien-Feeling pur<br />

Der Sommer <strong>2010</strong> zeigte sich von seiner schönsten Seite als sich Mitte Juli<br />

eine Schar Weinfreundinnen und Weinfreunde zu einem Sommer-Höck trafen.<br />

- Franco Hunziker berichtet:<br />

gleichen Teilen Sauvignon Blanc<br />

und Chardonnay, genossen, erzählte<br />

uns Andreas Schwarz, wie<br />

er im Jahr 2004 den gemischtwirtschaftlichen<br />

Betrieb von den Eltern<br />

übernahm und fortan ausschliesslich<br />

auf den Weinbau setzte.<br />

Mit dem fruchtig-leichten<br />

Rosé, gekeltert aus Blauburgundertrauben,<br />

kamen Oliven, Käse<br />

und gemischte kalte Fleischplatten<br />

auf den Tisch. Wir langten<br />

kräftig zu, galt es doch vor der nun<br />

folgenden Paradelinie des Hauses,<br />

bestehend aus verschiedenen<br />

Pinot Noirs, im Magen eine gute<br />

Grundlage zu legen.<br />

Der Pinot Noir ist mit 60% Anteil<br />

die Hauptsorte des Betriebes<br />

und vor allem in den beiden im Eichenfass<br />

ausgebauten Pinot Noirs<br />

37


steckt Andreas Schwarz seine<br />

ganzes Weinerfahrung. Dabei<br />

setzt er auf kompromisslose Qualität.<br />

Zum einen basiert sie auf einem<br />

möglichst ökologischen<br />

Weinbau zur Schonung des Bodens<br />

und zur Erhaltung der natürlichen<br />

Pflanzen- und Tiervielfalt.<br />

Zum anderen erfolgt der Weinausbau<br />

möglichst schonend durch<br />

möglichst viel Handarbeit und Verzicht<br />

auf Pumpen. Der Erfolg ist<br />

für Andreas Schwarz Bestätigung<br />

genug, auf dem richtigen Weg zu<br />

sein, waren doch verschiedene<br />

seiner Weine an grossen Weinprämierungen<br />

auf vordersten Plätzen<br />

zu finden.<br />

Mit der roten Cuvéé<br />

«Schwarzer König» konnten wir<br />

auch noch einen Wein degustieren,<br />

der allein schon wegen seiner<br />

eher ungewöhnlichen Zusammensetzung<br />

aus Syrah, Merlot und<br />

Dornfelder unser önologisches Interesse<br />

weckte. Dieser Wein ist<br />

ein schönes Bespiel für die nach<br />

wie vor grosse Experimentierfreude<br />

des jungen Winzers.<br />

Vielversprechendes<br />

im Barrique<br />

Die letzten Sonnenstrahlen streichelten<br />

gerade noch über die Rebblätter<br />

und machten uns auf einmal<br />

bewusst, dass der<br />

vergnügliche Abend bereits wieder<br />

seinem Ende zuging. Bevor wir<br />

uns von Andreas Schwarz verabschiedeten,<br />

gab er uns mit einem<br />

Schmunzeln auf der Lippe noch<br />

eine Fassprobe seines reinsortigen<br />

Malbec zu degustieren. Dieser<br />

entpuppte sich als kleine Sensation<br />

zum Abschluss. Der Wein<br />

stiess auf grosses Lob unserer<br />

Seite und verleitete unseren<br />

Weinfreund Karl Wiegand dazu,<br />

ein erstes Angebot für ein ganzes<br />

Barrique zu platzieren.<br />

Wie ein Ring umschliesst er die<br />

beiden Appenzeller Halbkantone.<br />

St. Gallen gehört zwar zu den kleineren<br />

Weinbaukantonen, aber die<br />

immerhin gut 220 ha Rebflächen<br />

sind weit verstreut auf 34 St.<br />

Galler Gemeinden, angefangen in<br />

Rapperswil-Jona, entlang des<br />

Walensees bis Sargans, dann das<br />

Rheintal abwärts bis zum Bodensee.<br />

Berneck, Thal, Balgach, Walenstadt<br />

und Mels sind die grössten<br />

Weinbaugemeinden. Aber<br />

habt Ihr gewusst, dass auch in<br />

Bad Ragaz, Pfäfers, Rheineck und<br />

Berg noch Reben wachsen? In insgesamt<br />

35 professionellen Kelterungsbetrieben<br />

werden Qualitätsweine<br />

aus über 30 verschiedenen<br />

Rebsorten produziert, die sich se-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Ufnau<br />

Entdeckungen auf der Reise ins St. Galler Rheintal<br />

Reben von heute<br />

und anno dazumal<br />

Am 12. Juni liessen sich Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion Ufnau<br />

zu einer eintägigen Wein-Entdeckungsreise in den Kanton St. Gallen entführen.<br />

Ein vielseitiges Programm brachte den Teilnehmenden den Reb- und<br />

Weinbau in der Nordostecke der Schweiz näher und bot ihnen interessante<br />

Einblicke in die gar noch nicht so weit zurück liegende Vergangenheit. –<br />

Edith Hensler berichtet:<br />

Werdenberg mit Schloss und Reben.<br />

hen lassen dürfen. Die sanft ansteigenden<br />

Reblagen im Sarganserland<br />

und die extremen Steillagen<br />

bei Berneck prägen zudem<br />

eindrücklich das Landschaftsbild.<br />

Doch nun alles schön der<br />

Reihe nach. Mit dem bereits aus<br />

früheren Reisen bekannten, bequemen<br />

Car der Firma Eberhard<br />

starteten wir morgens früh. Der<br />

Wettergott hatte kein offenes Ohr<br />

für unsere geplante Reise, so fing<br />

es auf dem Weg zum Rickenpass<br />

bereits auch schon zu regnen an.<br />

Die ersten Kurven über die Wasserfluh<br />

hatten wir schon bald<br />

überstanden und in St. Peterzell<br />

schalteten wir unsere Kaffeepause<br />

ein, fein duftender Kaffee sowie<br />

knusprige Gipfeli erwarteten uns.<br />

Thal<br />

Frisch gestärkt für neue Taten ging<br />

es weiter über verschlungene<br />

Wege nach Thal am Bodensee. Im<br />

Ochsentorkel wurden wir von Salomé<br />

und Tom Kobel empfangen,<br />

die – beide ausgebildete Oenologen<br />

aus Wädenswil - mit viel Elan<br />

vor kurzer Zeit die ehemalige Weinbaugenossenschaft<br />

Thal über -<br />

nommen haben. Hier durften wir<br />

einige ihrer Produkte degustieren<br />

und uns von der hervorragenden<br />

Qualität überzeugen. Sie verfolgen<br />

ihren ganz speziellen Weg, sind innovativ,<br />

bleiben in der Sache treu<br />

und respektieren die Natur.<br />

Berneck<br />

Nach kurzer Fahrt erreichten wir<br />

dann unsere zweite Station, das<br />

Reb- und Weingut Maienhalde in<br />

Berneck. Hier zeigte uns Peter Indermaur<br />

seine kleine, aber feine<br />

Kellerei und kredenzte uns einige<br />

seiner Spezialitäten. Nicht nur<br />

seine Hingabe für’s Weinmachen<br />

ist ihm aus seinen lebendigen und<br />

sprechenden Augen abzulesen –<br />

nein auch die pulsierenden Adern<br />

für die WM waren ihm anzumerken.<br />

Schliesslich flog er am darauffolgenden<br />

Tag nach Südafrika!<br />

Und hätte der Himmel nicht geweint,<br />

so hätten wir von hier aus<br />

sogar noch eine wunderschöne<br />

Aussicht auf’s untere Rheintal geniessen<br />

können. – Gleich neben<br />

dem Weingut befindet sich das<br />

von Peters Bruder Kurt geführte<br />

Restaurant Maienhalde, wo wir<br />

dann ein feines Mittagessen einnehmen<br />

konnten.<br />

Im Sortengarten von Frümsen<br />

Am Nachmittag fuhren wir talaufwärts<br />

nach Frümsen. Hier befindet<br />

sich ein einmaliger Sortengarten<br />

mit über 200 verschiedenen Rebsorten,<br />

unter diesen sehr viele<br />

«alte» Gewächse. Und es kommen<br />

immer noch neue dazu! Betreut<br />

wird der Garten vom Landwirt-<br />

38 Ami du Vin 2/10


schaftlichen Zentrum Salez, unter<br />

der Leitung von Rebbaukommissär<br />

Markus Hardegger.<br />

Dieser wusste sehr viel Interessantes<br />

über den St. Galler Weinbau<br />

und namentlich auch über den<br />

Sortengarten zu berichten. So erfuhren<br />

wir, zum Beispiel, dass man<br />

jene Rebsorten als «alt» bezeichnet,<br />

welche früher in der Schweiz<br />

von Bedeutung waren. Heute findet<br />

man solche Sorten vorwiegend<br />

noch in verlassenen, ehemaligen<br />

Rebbergen oder an alten Hausund<br />

Stallwänden von Privatpersonen.<br />

Meist ist der Name der Rebe<br />

nicht mehr bekannt.<br />

Warum alte Sorten erhalten?<br />

Ziel der Führung des Sortengartens<br />

ist die Sicherung aller in der<br />

Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein<br />

noch existierenden Rebsorten.<br />

Durch eine Anpflanzung von<br />

je 5 Rebstöcken in der Sammlung in<br />

Frümsen werden die Gewächse vor<br />

dem Aussterben bewahrt. Hinter<br />

dieser Arbeit steckt mehr als «nur»<br />

Nostalgie oder die Lust am Archivieren,<br />

sondern vielmehr die Erhaltung<br />

genetischer Ressourcen. Die<br />

moderne Züchtung greift auf der<br />

Suche nach bestimmten Eigenschaften<br />

– beispielsweise Resistenz<br />

gegen Krankheiten oder einem<br />

besonderen Geschmack –<br />

häufig auf Wildpflanzen oder alte<br />

Sorten zurück. Daher ist die Erhaltung<br />

alter Rebsorten eine Investition<br />

in die Zukunft.<br />

Werdenberg<br />

Wir wären wohl noch lange im<br />

Sorgengarten geblieben, wenn<br />

uns nicht bereits der nächste und<br />

letzte Programmteil zum Aufbruch<br />

gemahnt hätte. Da auch der kulturelle<br />

Teil auf unserer Reise nicht<br />

zu kurz kommen durfte, machten<br />

wir auf der Rückfahrt einen Zwischenhalt<br />

im historischen Städtchen<br />

Werdenberg. Die einstündige<br />

Führung durch einen kleinen<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Teil des Schlosses gab uns zu verstehen,<br />

wie sich die Leute das Leben<br />

noch bis zur Mitte des letzten<br />

Jahrhunderts gestalteten. – Für<br />

uns moderne und verwöhnte Menschen<br />

ist es heute schon beinahe<br />

unvorstellbar, ohne fliessendes<br />

Wasser zu hausen. Dass es vor<br />

nicht allzu langer Zeit keinen<br />

Wasserhahn in der Wohnung gab,<br />

den man gedankenlos aufdrehen<br />

konnte, um das kostbare Nass<br />

Peter Wehrli stellte die Gastgeber<br />

Erich und Irma Gysel kurz vor. Erich<br />

Gysel, Weinbauer und nebenbei<br />

auch Präsident des Schaffhauser<br />

Branchenverbandes «Blauburgunderland»,<br />

eröffnete die Degustation<br />

mit seinem Riesling-Silvaner.<br />

Seine Devise: Nicht nur über den<br />

Wein reden, sondern degustieren,<br />

vergleichen und geniessen.<br />

Ein innovativer Familienbetrieb<br />

Hinter dem Namen «aagne vom<br />

schopf» steht ein innovativer Familienbetrieb<br />

in Hallau im Kanton<br />

Schaffhausen, der qualitativ hoch<br />

stehenden Wein produziert. Erich<br />

und Irma Gysel, Sohn Stefan Gysel<br />

und seine Frau, Nadine Saxer<br />

Gysel, bewirtschaften zusammen<br />

mit einigen Aushilfen gut 8.5 Hektaren<br />

Rebland.<br />

Erich Gysel erzählt uns in seiner<br />

humorvollen Art, dass es zwei<br />

Kategorien von Inhabern von Familienbetrieben<br />

gebe: Die einen<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Cholfirst<br />

fliessen zu lassen, scheinen wir<br />

fast vergessen zu haben. Nein<br />

man musste es mühsam im Städtli<br />

holen – und das war damals ganz<br />

gewöhnlich!<br />

Nach einem feinen Zvieriplättli,<br />

das Werdenberger Bäuerinnen<br />

lieblich und geschmackvoll<br />

zubereitet hatten, traten wir endgültig<br />

zur Rückfahrt an. Ein lehrreicher,<br />

geselliger und interessanter<br />

Tag fand sein Ende.<br />

Die Weine des «Schweizer Winzers des Jahres» 2009<br />

Beim «aagne vom schopf»<br />

Weindegustation auf dem Gut «aagne vom schopf» . Organisiert und eingeladen<br />

für den 27. März <strong>2010</strong> haben Ursula und Peter Wehrli. Sie freuten sich im<br />

gemütlichen Degustationsraum der Familie Gysel in Hallau 19 Mitglieder<br />

und 6 Gäste begrüssen zu können. Monika Kolb berichtet:<br />

jammern, weil sie keinen geeigneten<br />

Nachfolger hätten und die anderen<br />

hätten zwar einen Nachfolger,<br />

könnten sich aber nicht<br />

entscheiden, den Betrieb zu übergeben.<br />

Er und seine Frau gehörten<br />

keiner dieser Kategorien an, bemerkt<br />

er mit einem gewissen<br />

Stolz. Sie hätten vor zwei Jahren<br />

Zwei Dutzend begeisterte Besucher im «Schopf».<br />

den Weinbaubetrieb an Sohn Stefan<br />

übergeben.<br />

«Schweizer Winzer<br />

des Jahres» 2009<br />

Der Grand Prix du Vin Suisse wird<br />

er von der Vereinigung Vinea und<br />

dem Weinmagazin Vinum organisiert.<br />

Sinn des Concours, der dieses<br />

Jahr zum vierten Mal durchgeführt<br />

wurde, ist es, den Winzern<br />

einen Anreiz zu qualitativen<br />

Höchstleistungen und dem<br />

Schweizer Wein eine landesweit<br />

wirksame Werbeplattform zu geben<br />

(zitiert aus der Zeitschrift Vinum).<br />

Im Jahr 2009 wurde Stefan<br />

Gysel Saxer «Schweizer Winzer<br />

des Jahres». Die höchste Auszeichnung,<br />

die am Grand Prix du Vin<br />

Suisse vergeben wird, ehrt nicht<br />

nur einen vielversprechenden jungen<br />

Önologen sondern würdigt das<br />

Qualitätsengagement einer ganzen<br />

Winzerfamilie. Laut Barbara Meier<br />

Dittus, Chefredaktorin von Vinum,<br />

«verkörpern Nadine und Stefan Gysel<br />

Saxer beispielhaft die junge<br />

Winzergeneration, die auf der Basis<br />

soliden Winzerhandwerks Qualität<br />

und Tradition zu wahren<br />

weiss, aber vor allem auch eines<br />

hat: Talent für Innovationen.»<br />

Dass Stefan der Titel «Schweizer<br />

Winzer des Jahres» zuteil<br />

wurde, ist kein Zufall. Vieles kam<br />

39


«Mundschenk» Irma Gysel in Aktion.<br />

da zusammen: Winzerlehre und<br />

Önologiestudium, ein Praktikum in<br />

Südafrika, im privaten und beruflichen<br />

Hintergrund zwei Winzerfamilien,<br />

deren Namen schweizweit<br />

bekannt sind. Schon die Eltern,<br />

Irma und Erich Gysel, brachten es<br />

mit ihren Weinen zu Ansehen und<br />

vielerlei Auszeichnungen.<br />

Degustiert wurden:<br />

– Riesling-Silvaner 2008, angenehm<br />

fruchtiger Weisswein<br />

mit wenig Restsüsse<br />

– Sauvignon Blanc 2009, trendig,<br />

schmeckt nach Zitrusfrüchten<br />

– Pinot Blanc/Chardonnay<br />

2008, Cuvée, exklusiv, wird im<br />

Barrique gereift<br />

– Pinot Noir Classic 2008, bewährt,<br />

gehaltvoll<br />

– Pinot Noir Spätlese 2008,<br />

noch mit etwas Gerbstoffen,<br />

wird ca. 6 Monate in gebrauchtem<br />

Barrique ausgebaut<br />

– Cabernet Merlot 2007, Cuvée<br />

aus Cabernet Sauvignon, Cabernet<br />

Dorsa und Merlot, gereift<br />

im Barrique, ausgewogen<br />

(der Favorit der Schreiberin).<br />

– Oro Dolce 2008, goldgelber<br />

Dessertwein aus luftgetrockneten<br />

R-S- Trauben<br />

Durch die Heirat mit Nadine Saxer<br />

vom ebenso renommierten Weingut<br />

Jürg Saxer im zürcherischen<br />

Neftenbach verdoppelte Stefan<br />

sowohl den Aktionsradius als<br />

auch die Kompetenz: Gattin Nadine<br />

ist selbst eine begabte Weinmacherin<br />

und erhielt am Concours<br />

2009 in Bern ebenfalls ein Diplom.<br />

Sorten-Vielfalt<br />

Im Betrieb wird ein für Hallauer<br />

Verhältnisse breites Sorten-Spektrum<br />

gepflegt: Riesling-Silvaner,<br />

Chardonnay, Pinot Blanc, Sauvignon<br />

Blanc, Pinot Noir, Merlot, Cabernet<br />

Sauvignon und Cabernet<br />

Dorsa. Im Gegensatz zu den anderen<br />

Betrieben des Blauburgunderlandes,<br />

welche hauptsächlich<br />

Blauburgunder anbauen, hat die<br />

Familie Gysel Saxer relativ viele<br />

weisse Rebsorten im Ertrag. In<br />

amüsanter Weise erzählte Erich<br />

Gysel, wie skeptisch er war, als<br />

Sohn Stefan neben der traditionellen<br />

Sorte Riesling-Silvaner<br />

auch Chardonnay anbauen wollte.<br />

«Er soll zuerst seine Lehre abschliessen,<br />

bevor er Experimente<br />

macht», meinte damals der Vater.<br />

Heute ist die Cuvée Pinot<br />

Blanc/Chardonnay aus dem Sorti-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

ment nicht wegzudenken und<br />

wurde am Grand Prix Kategorien-<br />

Erster. Ebenfalls skeptisch reagierte<br />

Vater Erich, als ein renommierter<br />

Gastronomiebetrieb ihm<br />

vorschlug, Sauvignon Blanc anzubauen:<br />

«dieser Wein sei weltweit<br />

so beliebt, den würde man ohne<br />

zu degustieren einkaufen», hiess<br />

es! Und in der Tat ist auch dieses<br />

Gewächs bereits ein Klassiker im<br />

«Aagne»-Sortiment.<br />

Auf die gute «Mischung»<br />

kommt es an<br />

Eine weitere erfolgreiche Cuvée<br />

ist der Cabernet/Merlot. Auf die<br />

Aussage eines Mitgliedes, dass er<br />

Merlot früher nicht mochte, heute<br />

aber schon, schmunzelte Erich Gysel:<br />

Mit dem Mögen eines Weines<br />

sei es wie bei einer Frau – man<br />

müsse sich erst an die gewisse<br />

Restsäure gewöhnen. Danach<br />

merke man, dass die Ausgewogenheit<br />

von Alkohol-Gerbstoff-<br />

Säure eine harmonische und gute<br />

Mischung ergebe.<br />

Die verschiedenen Qualitätsweine<br />

des Weinbaubetriebes wer-<br />

den zu rund 80% an Privatkunden<br />

verkauft, 20% übernehmen Gastronomiebetriebe.<br />

Erich Gysel erklärte, dass sie<br />

bei der Eigenkelterung mit dem erfahrenen<br />

Winzer Thomas Schmid,<br />

Schlattingen und vor allem mit<br />

dem Weingut Jürg Saxer, Neftenbach<br />

zusammenarbeiten.<br />

Begleitet wurde die Degustation<br />

von reichhaltigen kalten Platten<br />

und von Irma Gysel selbstgebackenem,<br />

feinen Brot. Der<br />

Dessertwein «Oro Dolce» passte<br />

ausgezeichnet zu den «Schlüfferli»,<br />

eine typische Klettgauer<br />

Spezialität. Der hauseigenen<br />

Brand «Di Vin», also vom Wein<br />

oder einfach Grappa, wurde zum<br />

Kaffee genossen.<br />

Und ganz zum Schluss frei<br />

nach Busch respektive Erich Gysel:<br />

«Aagne trinkt man dann und wann,<br />

soviel man eben darf und kann!» –<br />

Herzlichen Dank an die Gastgeber<br />

Irma und Erich Gysel sowie die Organisatoren<br />

Ursula und Peter<br />

Wehrli für den gemütlichen<br />

Abend! Selten wurde so viel diskutiert,<br />

gefachsimpelt und gelacht.<br />

Die Cholfirster schwebten von einem Höhepunkt zum nächsten<br />

Entdeckungen<br />

im «neuen» Südtirol<br />

Zwei Dutzend Cholfirster brachen am Auffahrtstag auf, um Reben und Weine<br />

des Südtirols zu entdecken. Was sie in wenigen Tagen im Tal der Etsch und<br />

unter dem Brenner erlebten, war schlichtweg grossartig. Und die Weine haben<br />

mit den einstigen «Tirolern» nichts mehr gemeinsam. Das Weinland Südtirol<br />

hat sich in wenigen Jahrzehnten zu einem grossartigen Qualitätswein-Produzenten<br />

gemausert. – Werner Müller berichtet:<br />

Am frühen Morgen des Auffahrtstags<br />

trafen sich 18 Mitglieder und<br />

sechs «zugewandte» Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde auf dem alten<br />

Bushof in Schaffhausen. Dort<br />

erwartete sie bereits der bewährte<br />

Chauffeur Andi Huber, der die Chol-<br />

firster bereits vor drei Jahren ruhig<br />

und sicher über sämtliche Pässe<br />

und durch alle Engpässe ins<br />

Puschlav und Veltlin gefahren hatte.<br />

Der Berichterstatter hat nicht<br />

den Ehrgeiz, Generelles über das<br />

Weinanbaugebiet Südtirol zu do-<br />

40 Ami du Vin 2/10


zieren; das haben andere und kompetentere<br />

Leute (auch im «Ami du<br />

Vin») bereits ausgiebig getan. Er<br />

wird sich deshalb darauf beschränken,<br />

über die besuchten<br />

Kellereien und verkosteten Weine<br />

zu berichten. Immerhin sei der Hinweis<br />

angebracht, dass der Weisswein<br />

heute den grösseren Anteil<br />

hat an der Produktion als die roten<br />

Gewächse und vorwiegend in Italien<br />

abgesetzt wird. Doch die autochthonen<br />

Trauben – der leichte<br />

Vernatsch, der als Tirolinger im Tirol<br />

zum Trollinger in Deutschland<br />

wurde, und der gehaltvollere Lagrein<br />

– haben nach wie vor ihre<br />

grosse Bedeutung in der Region.<br />

Nach verregneter Startphase<br />

wurde es ab Feldkirch trockener,<br />

und nach einem Kaffeehalt vor<br />

dem Arlberg begann sich die<br />

Sonne zaghaft zu zeigen. Die Fahrt<br />

ging weiter über den Reschenpass<br />

nach Glurns ins Hotel Post. Ein<br />

Mittagessen mit einer Vinschger<br />

Brotsuppe, Medaillons mit Beilagen<br />

und Dessert gab Kraft für die<br />

Weiterfahrt, die nach Girlan führte.<br />

Kellerei Girlan<br />

Diese Kellerei wurde 1923 gegründet<br />

und verarbeitet heute<br />

Traubengut von rund 230 Weinbauern.<br />

Diese pflegen auf etwa<br />

240 Hektar Reben, die zwischen<br />

250 und 550 Metern über Meer<br />

liegen. Die Böden weisen vielfäl-<br />

tige Zusammensetzungen auf und<br />

bieten für die verschiedenen Traubensorten<br />

ideale Bedingungen.<br />

Produziert werden drei Linien: die<br />

«klassischen Weine» (traditionelle<br />

Südtiroler Gewächse), «Lagenweine»<br />

und «Selektionen» (strengste<br />

Qualitätsnormen).<br />

Nach der Kellerbesichtigung<br />

wurden folgende Weine degustiert:<br />

– Weissburgunder DOC «Plattenriegl»<br />

2009, ein reiner Weissburgunder<br />

mit 14 Vol.%, zu einem sehr<br />

interessanten Preis.<br />

– Sauvignon DOC «Indra» 2009,<br />

zur Zeit der Trendwein vor allem in<br />

Italien südlich der Poebene (13,5<br />

Vol.%).<br />

– Vernatsch DOC «Fass <strong>Nr</strong>. 9».<br />

Diese Paradesorte des Südtirols<br />

lässt sich auch heute noch (bzw.<br />

wieder) gut vermarkten.<br />

– Pinot noir DOC «Patricia». Die<br />

Blauburgunder-Trauben von Mazon<br />

(oberhalb von Neumarkt) werden<br />

zu einer Assemblage vermischt; je<br />

1/3 reifen im neuen, zwei- bzw.<br />

dreijährigen Barriquefass.<br />

– Cuvée Lagrein-Merlot DOC<br />

«Laurin». Der autochthone Lagrein<br />

wird auch «mediterraner Alpenwein»<br />

genannt und ist seit dem<br />

12. Jahrhundert bekannt. Die<br />

spätreifenden Trauben werden nur<br />

in wenigen Lagen angebaut, mit<br />

20% Merlot (dem «Schmeichler»)<br />

abgerundet und zusammen im<br />

grossen Eichenfass vergoren.<br />

Chauffeur Andi Huber sorgte für eine ruhige und sichere Fahrt.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

«Lockerer Zwischenhalt» – für einmal ohne Degustation<br />

– Der Lagrein Kretzer wird nach<br />

Weissweinart gewonnen. Er ist<br />

rosa bis hellrubinfarben und hat<br />

einen frischen leicht prickelnden<br />

Geschmack. Wier Manfred, der<br />

Betreuer, erklärte, gibt es eine<br />

alte Südtiroler-Weisheit: «Hast zu<br />

Kretzer in der Blutbahn, wirst du<br />

sexy wie ein Truthahn!»<br />

Anschliessend ging die Fahrt<br />

weiter auf der Südtiroler Weinstrasse<br />

über Kaltern nach Auer, wo<br />

die Gruppe im Hotel «Goldenhof»<br />

die Zimmer bezog und das Nachtessen<br />

einnahm. Nach einer ruhigen<br />

Nacht und einem ausgiebigen<br />

Frühstück brach man auf zu neuen<br />

Entdeckungen, nach Kaltern.<br />

Kellerei Kaltern.<br />

Die Kellerei Kaltern wurde 1906<br />

als Produzentengemeinschaft der<br />

Weinbauern mit kleinen Flächen<br />

gegründet; heute bearbeiten 450<br />

Winzer über 300 Hektar. Während<br />

die Weinbauern für die Pflege der<br />

Reben und die Produktion der Trauben<br />

verantwortlich sind, ist die<br />

Kellerei für die Vinifizierung und<br />

den Verkauf zuständig. Die Seelagen<br />

erhalten den lauen Wind vom<br />

Gardasee, während in den etwas<br />

höheren Dorflagen dank der kühleren<br />

Luft aus dem Norden eher die<br />

Weissweine gedeihen.<br />

Nach der Besichtigung der alten<br />

und neuen Keller mit (neben<br />

andern) über 1000 Barriquefäs-<br />

sern und einer interessanten Filmvorführung<br />

wechselte man ins<br />

Weincenter. Das erst im Jahre<br />

2006 erstellte Gebäude ist schon<br />

architektonisch ein Erlebnis. Sorgfältig<br />

ausgewählte Materialien<br />

und künstlerisches Flair schaffen<br />

eine wunderschöne Atmosphäre.<br />

In diesem gediegenen Rahmen<br />

werden sämtliche Weine der Kellerei,<br />

aber auch solche anderer<br />

Produzenten, wie zum Beispiel<br />

vom Weingut «Baron di Pauli»<br />

oder vom Arzenhof präsentiert.<br />

Zum Abschluss des Besuches wurden<br />

folgende Weine verkostet:<br />

– «Vial» Südtiroler Weissburgunder<br />

2009, aus der Selektionslinie.<br />

Auf Mergel und Porphyrsand wachsen<br />

in St. Nikolaus kleine Mengen;<br />

der Wein wurde schon vor zwei<br />

Monaten abgefüllt. Er muss innert<br />

drei Jahren getrunken werden (!).<br />

– «Premstaler» Südtiroler Sauvignon<br />

2008. Dieser Wein wächst auf<br />

einer Höhe von 550m über Meer,<br />

erhält nicht so viel Sonne und<br />

wird nicht im Holz ausgebaut.<br />

– «Castel Giovanelli» Chardonnay<br />

2007. Der Topwein liegt 1 Jahr im<br />

Tonnenfass.<br />

– «Campaner» Südtiroler Gewürztraminer<br />

2008. Diese autochthone<br />

Sorte wächst an zwei Toplagen<br />

und wird fast ausschliesslich in<br />

Italien getrunken.<br />

– «Pfarrhof» Kalterersee Auslese<br />

Classico Superiore 2008. Dieser<br />

41


klassische Vernatsch wird im<br />

Stahltank ausgebaut.<br />

– «Campaner» Südtiroler Cabernet<br />

Sauvignon Riserva 2007. Dies ist<br />

zur Zeit ein Erfolgswein und in gewissem<br />

Sinne Ersatz für den Vernatsch;<br />

er erreicht seinen Höhepunkt<br />

nach etwa drei Jahren.<br />

– «Arzio» Baron di Pauli 2006. Dieser<br />

Spitzenwein besteht aus 50%<br />

Merlot und je 25% Cabernet Sauvignon<br />

und Cabernet Franc.<br />

Die Mittagspause benutzen<br />

die Teilnehmer, um die Ortschaft<br />

Kaltern zu erkunden und sich<br />

grüppchenweise in einem der<br />

heimeligen Lokale und Gartenbeizen<br />

zu verpflegen. – Am Nachmittag<br />

fuhr man am Kalterersee vorbei<br />

über den kurzen, aber<br />

zeitweise sehr schmalen Kojotenpass<br />

nach Laimburg.<br />

Das Land- und<br />

Forstwirtschaftliche<br />

Versuchszentrum Laimburg<br />

Das Versuchszentrum wird von der<br />

Regionalregierung geführt, und<br />

der Empfang war entsprechend<br />

hochkarätig: Herr Landeshauptmann<br />

und Direktor Klaus Platter<br />

erschien persönlich, um die «Cholfirster»<br />

willkommen zu heissen.<br />

Das Zentrum hat zwei Zweige, einerseits<br />

eine Internatsschule und<br />

anderseits Forschung und Beratung<br />

im Obst- und Weinbau. – Bei<br />

einem Rundgang durch die Obstplantagen<br />

erfuhr man Interessantes<br />

über den Apfelanbau, der<br />

flächenmässig die Rebberge übersteigt.<br />

Das Obst, rund 980’000<br />

Tonnen, meist Golden Delicious,<br />

wird von rund 8’000 Bauern produziert,<br />

und überwiegend in der Poebene<br />

und der lombardischen Metropole<br />

Mailand abgesetzt.<br />

Anschliessend der Augenschein<br />

in den Reben: Die Gruppe<br />

«inspizierte» den Spalier- und Pergelbau<br />

und trat darauf ein in die<br />

«Kathedrale» von Laimburg, den<br />

grandiosen Felsenkeller. 1990 hatte<br />

man begonnen, in die steil aufragende<br />

Felswand Höhlen zu sprengen.<br />

In den Jahren 2003 und 2005<br />

wurden diese erweitert. Die riesigen<br />

Räume im naturbelassenen<br />

Quarzporphyr haben – ohne Heizung<br />

oder Kühlung – übers Jahr eine konstante<br />

Temperatur von etwas 14°<br />

Celsius, was die Reifung und Lagerung<br />

des Traubengutes fördert.<br />

Im grossen Felsensaal degustierten<br />

die Cholfirster folgende<br />

Weine:<br />

– Weissburgunder Laimburg<br />

«Rayet» 2007, trocken ausgebaut,<br />

14 Vol%. Der Weissburgunder<br />

macht etwa 25% der Südtiroler<br />

Weissweine aus.<br />

– Sauvignon blanc Laimburg «Oyell»<br />

2008. Ein echter Trendwein.<br />

– Gewürztraminer Laimburg<br />

«Elyònd». Dieser Wein wird vorwiegend<br />

in Tramin und in Brixen<br />

angebaut.<br />

– «Ölleiter» 2008. Der klassische<br />

Kalterer See Auslese ist der Vernatsch<br />

rund um den Kalterersee<br />

und aus der Gegend von Bozen,<br />

wo er als St. Magdalener bekannt<br />

ist. Sein «Nachteil» ist die etwas<br />

blasse Farbe; die Abaufläche und<br />

der Absatz sind rückläufig.<br />

– «Selyèt» Südtiroler Blauburgunder<br />

Riserva. Der Blauburgunder,<br />

der «König der Rotweine», wird in<br />

Kleinzonen angebaut, und erreicht<br />

14 Vol%.<br />

– «Barbagèl» Lagrein Riserva. Der<br />

Lagrein ist zur Zeit ein Hit, ein<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Im Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg.<br />

«Grobian» wie das Gestein, auf<br />

dem er wächst, aber (leider) nicht<br />

sehr lange haltbar.<br />

Anschliessend offerierte das<br />

Versuchszentrum Laimburg ein sagenhaftes<br />

kaltes Buffet, dem mit<br />

Lust, Freude und Heisshunger der<br />

Garaus gemacht wurde.<br />

Nach der kurzen Heimfahrt<br />

nach Auer und einem Schlummertrunk<br />

im Ort sanken alle Weinfreunde<br />

in den verdienten und notwendigen<br />

Schlaf. Am Samstag<br />

sollten sie nach kurzer Fahrt ein<br />

weiteres Highlight erleben:<br />

Das Weingut Alois Lageder<br />

Die Kellerei Alois Lageder besteht<br />

seit 1823. Der derzeitige Patron ist<br />

ein «spezieller, ungewöhnlicher, eigener»<br />

Winzer und Kelterer. Er war<br />

schon sehr früh als (vielbelächelter)<br />

Vorreiter und Pionier von der<br />

Massen- zur Qualitätsproduktion<br />

über gegangen. Heute propagiert<br />

und realisiert er die Biodynamie.<br />

Ausgehend von den Grundsätzen<br />

der Anthroposophie wird ein Einklang<br />

mit allen Komponenten der<br />

Natur gesucht, und zwar vom Rebberg<br />

bis in den Weinkeller.<br />

Der Verzicht auf sämtliche chemisch-synthetischenPflanzenschutzmittel<br />

und Kunstdünger wirkt<br />

sich auf die Bodenqualität (markant<br />

die hohe Zahl der Regenwürmer als<br />

«Mitarbeiter») aus. Das neue Kellereigebäude<br />

ist nach den gleichen<br />

Grundsätzen erbaut: umweltfreund-<br />

liche Werkstoffe, minimaler Energieverbrauch<br />

(das Traubengut und<br />

der Wein fliessen ohne Pumpen von<br />

Stockwerk zu Stockwerk tiefer). –<br />

Dass der Hausherr zudem ein passionierter<br />

Liebhaber und Sammler<br />

von Kunst ist, zeigen die zahlreichen<br />

Werke verschiedener Künstler, die<br />

das Gebäude schmücken und eine<br />

besondere Stimmung schaffen.<br />

Nach der Kellerbesichtigung<br />

und der Referenz an die älteste<br />

Rebe (450 Jahre alt) begab sich<br />

die Gruppe ins Degustationslokal<br />

«Paradeis» und verkostete folgende<br />

Weine:<br />

– Müller Thurgau 2009. Der bei<br />

uns als Riesling-Silvaner bekannte<br />

Wein wird im Stahltank bei kontrollierter<br />

Temperatur vergoren.<br />

– Sauvignon 2008. Dieser Wein<br />

kommt aus dem Weingut Tannhammerhof<br />

in Terlan, das ein warmes<br />

Weinklima mit grossen Temperaturschwankungen<br />

zwischen<br />

Tag und Nacht hat.<br />

– «Contest» 2006. Aus der Reihe<br />

«Tenutae Lageder» (Eigenbesitz<br />

des Hauses, in der Umstellung auf<br />

Biodynamie) kommt dieser Tropfen<br />

aus dem Casòn Hirschprunn. Die<br />

Assemblage von Pinot Grigio,<br />

Chardonnay und Viognier reift 11<br />

Monate im kleinen Eichenfass.<br />

– «Römigberg» 2009, Kalterersee<br />

Classico. Der typische Südtiroler<br />

vom Ufer des Kalterersees reift<br />

drei Monate im grossen Holzfass.<br />

– «Beta Delta» 2008, Lagrein-<br />

Merlot. Dies ist der erste biodynamisch<br />

produzierte und abgefüllte<br />

Wein. Je zur Hälfte wird er im<br />

klassischen Barriquefass und im<br />

grossen Holzfall ausgereift.<br />

– «Lindenburg» Lagrein 2006. Der<br />

Weinberg Lindenburg liegt in Bozen<br />

auf tiefem Schwemmland, und<br />

dieser autochthone Spitzenwein<br />

liegt während 18 Monaten im<br />

französischen Eichenfass (zu einem<br />

Drittel neu).<br />

Nach diesem hochinteressanten<br />

Besuch ging die Reise auf der<br />

42 Ami du Vin 2/10


Autobahn weiter nach Brixen, wo<br />

das Kloster Neustift und die Stiftskellerei<br />

Neustift besucht wurden.<br />

Kloster und Kellerei Neustift<br />

Das im 12. Jahrhundert gegründete<br />

Augustinerchorherrenstift<br />

Neustift beherbergt heute noch<br />

Chorherren, die sich um die umfangreiche<br />

Bibliothek und die<br />

Stiftsschule kümmern. Dem Stift<br />

gehören grössere Ländereien. Der<br />

– von der Forschungsanstalt Laimburg<br />

begleitete - Weinbau beschränkt<br />

sich weitgehend auf<br />

Weissweine; Ausnahmen sind<br />

heute Zweigelt und Lagrein,<br />

früher auch der eher aus Österreich<br />

bekannte Portugieser. Zu einer<br />

Südtiroler Marend wurden uns<br />

folgende Tropfen kredenzt:<br />

– Kerner 2009. Diese Traube, gekreuzt<br />

aus Riesling und Trollinger,<br />

findet hier seit 23 Jahren in den<br />

Kälteseen ideale Bedingungen,<br />

und hat sich zu einem Modewein<br />

gemausert.<br />

– Sauvignon 2009. Dieser für Südtirol<br />

typische Wein durfte selbstverständlich<br />

auch an diesem Ort<br />

nicht fehlen.<br />

– Zweigelt 2007. Diese rote Rebsorte<br />

wurde im Jahre 1922 an der<br />

Weinbauschule in Klosterneuburg<br />

von Dr. Fritz Zweigelt (1888-1964)<br />

durch die Kreuzung der Sorten St.<br />

Laurent und Blaufränkisch geschaffen.<br />

Das in Österreich gut<br />

Barriques im Felsenkeller von Laimburg.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

bekannte Gewächs ist im Südtirol<br />

erst seit fünf Jahren zugelassen;<br />

die Trauben stammen aus Girlan.<br />

Der 2007-er ist der erste nach einem<br />

Ausbau von drei Jahren abgefüllte<br />

Wein, doch der Kellermeister<br />

ist noch nicht zufrieden; er<br />

wird noch weiter daran arbeiten.<br />

– Lagrein Riserva «Praepositus»<br />

2006. Von dieser im Holz ausgebauten<br />

tiefen und eleganten Rarität<br />

werden nur 4000 Flaschen<br />

abgefüllt.<br />

Nach Besichtigung der Klosteranlage<br />

und dem «Tiefen Keller»<br />

machten sich die Cholfirstler<br />

auf den Heimweg. Über Brenner<br />

und Arlberg erreichten sie die heimatlichen<br />

Gefilde.<br />

Zum Schluss bleibt dem Berichterstatter<br />

nur noch, Danke zu<br />

sagen, und zwar<br />

– allen Teilnehmern für die fröhliche<br />

Stimmung und das Interesse<br />

– dem Chauffeur Andi Huber für<br />

die ruhige und sichere Fahrt<br />

– der Säckelmeisterin Monika<br />

Kolb für die «Nase» beim Euro-<br />

Wechsel<br />

– und vor allem dem Präsidenten<br />

und Reiseleiter Ruedi Kilchmann<br />

für die (wie gewohnt) perfekte<br />

Planung, Organisation und Durchführung<br />

der Reise. Er führte die<br />

Cholfirstert von Höhepunkt zu<br />

Höhepunkt. Diese Reise wird allen,<br />

die mit dabei sein druften,<br />

noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Der diesjährige Maibummel war<br />

eingebettet in wunderschönes Wetter,<br />

gesegnet von linden Lüften und<br />

Dank des Dauerregens vom Vortag<br />

geprägt von einer tollen Sicht Richtung<br />

unteren Klettgau und den nahen<br />

Schwarzwald. «Rings Blumen<br />

nur und Triebe und was dein Herz<br />

begehrt….». Unser Vorstandsmitglied<br />

Armin Külling, der den Maibummel<br />

<strong>2010</strong> organisiert und erkundet<br />

hatte, führte uns auf den<br />

Wanderwegen an saftigen Wiesen<br />

und Getreideäckern vorbei, entlang<br />

der Wilchinger Reblagen «Talacker»<br />

und «Buebenhalde». Nach einem<br />

gemütlichen und schattigen Spaziergang<br />

durch das gepflegte «Oberholz»<br />

von Wilchingen erreichten wir<br />

die sonnigen Reblagen rund um die<br />

Bergtrotte von Osterfingen.<br />

Schaffhausen<br />

Weinwanderung in die Reblagen von Wilchingen und Osterfingen<br />

Maientour<br />

«An einem Samstagmorgen, da nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen<br />

wie Nebel von Dir ab!» Unter diesem Motto versammelten sich über 40<br />

gutgelaunte und total motivierte Schaffhauser Weinfreundinnen und Weinfreunde<br />

gegen halb zehn Uhr vor dem Bahnhof von Wilchingen-Hallau. –<br />

Unter den gutgelaunten Weinwanderern war auch Peter Bührer, von dem der<br />

Bericht der weinfreundlichen Maientour stammt:<br />

Auf der Wanderung über der Reblage „Talacker“ (im Vordergrund) fällt der<br />

Blick auf Wilchingen und der Reblage „Buebenhalde“ (im Hintergrund).<br />

Die Bergtrotte<br />

Die Rebbaugenossenschaft Osterfingen<br />

ist Besitzerin der stattlichen<br />

Bergtrotte Osterfingen. Der<br />

Zeuge einer traditionsreichen<br />

Rebbaukultur ist das Wahrzeichen<br />

von Osterfingen. Ihre Anfänge gehen<br />

auf das Jahr 1584 zurück. Im<br />

Laufe der Jahrhunderte wurde sie<br />

auf die heutige Grösse erweitert.<br />

Bis zur Erfindung der Räderjochpresse<br />

wurden die Trauben durch<br />

schwere Baumtrotten gepresst.<br />

Während andern Ortes Bauwerke<br />

wie diese Trotte verschwanden,<br />

überlebte die Osterfinger Trotte.<br />

Nach Aufhebung des Trottenzwangs<br />

wechselte sie vom Staatsbesitz<br />

in private Hände. Im Jahr<br />

1986 schenkte die Stadt Schaffhausen<br />

den Osterfingern eine aus<br />

43


Siblingen stammende Presse, die<br />

heute zur Freude aller im Trottengebäude<br />

aufgestellt ist. Am Trottenfest<br />

2009 wurde sie zum 50-<br />

Jahr-Jubiläum des Trottenfestes<br />

wieder in Betrieb genommen. Die<br />

Osterfinger Bergtrotte soll zur<br />

«Kathedrale des Schaffhauser<br />

Weins» erklärt werden.<br />

Apéro und Verkostung<br />

Hier wurden wir vom Präsidenten<br />

der Rebbaugenossenschaft, Vino<br />

Stoll, sehr herzlich und kameradschaftlich<br />

empfangen. Er liess uns<br />

einen delikaten, cremigen, gelblich<br />

leuchtenden Pinot Gris von Arnold<br />

Deuber als Apéro kredenzen.<br />

Prost und Willkommen in der Bergtrotte.<br />

Er schilderte sehr kompetent<br />

die Tätigkeiten und Ereignisse<br />

rund um den Weinbau, die Trotte<br />

und die engeren Betreuungsorganisationen<br />

PREWO (siehe auch im<br />

www.prewo.ch, blauburgunderland.ch,<br />

bergtrotte.ch, etc.) sowie<br />

die Visionen über die Zukunft des<br />

Weinbaugebietes Wilchingen –<br />

Osterfingen – Trasadingen.<br />

In der anschliessenden Weinverkostung<br />

präsentierte uns der<br />

Weintechnologe Thomas Meier<br />

vom Weingut Lindenhof auf sachkundige<br />

und einladende Weise<br />

sechs Osterfinger Weine. Zwei da-<br />

von, hoch interessante (Nischen)-<br />

Produkte, seien hier anhand der<br />

Degustationsnotizen vorgestellt:<br />

– Pinot noir 7 cépages, intensive<br />

Fruchtnote von reifen und Dörrfrüchten,<br />

mächtig, dicht, ausgewogen;<br />

die Eichenfassreifung<br />

macht ihn langlebig; eine Assemblage<br />

von 7 verschiedenen Pinot-Noir-Klonen,<br />

im Mischsatz gepflanzt<br />

und zusammen mit einer<br />

Trockenbeeren-Zugabe gekeltert.<br />

– Cabernet Dorsa – Merlot – Pinot<br />

Noir, eine dunkelrote Assemblage,<br />

reife Fruchtaromen, würzige Pfefferaromen,<br />

gepaart mit Eichenholzgewürzen,<br />

kräftig, vielschichtig.<br />

Die «Wanderschaft» der Schaffhauser Weinfreunde in den Osterfinger<br />

Reben im Anmarsch auf die Bergtrotte.<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

So gemütlich degustiert es sich in Osterfingen umgeben von Reben vor<br />

der Bergtrotte.<br />

Wilchingen<br />

Nach diesem gelungenen Aufenthalt<br />

in und um die Bergtrotte von<br />

Osterfingen ging es wieder auf<br />

Schusters Rappen weiter durch<br />

die Reblagen «Trotte» und «Flüe»<br />

zum Restaurant «Gemeindehaus»<br />

in Wilchingen. Dort zauberte uns<br />

Ruth Stamm und ihr flinkes und<br />

charmantes Team ein feines Mittagessen<br />

mit Vorspeise und Dessert,<br />

begleitet von zwei Weinen<br />

aus dem Wilchinger Rebberg, auf<br />

die Tische des festlich geschmückten<br />

grossen Saals.<br />

Kellerei Rötiberg<br />

Nach einem kurzen Verdauungsspazierganges<br />

durch den alten<br />

Dorfteil von Wilchingen waren wir<br />

schon zur nächsten Weinprobe geladen,<br />

nämlich in der Weinkellerei<br />

Rötiberg. Unter dem Motto<br />

«weine & erlebnis» hiess uns Kellermeister<br />

Stebastian Gerner willkommen.<br />

Er erläutert uns gekonnt<br />

und sympathisch fünf seiner Wilchinger<br />

AOC Weine, wobei hier<br />

nur auf ein (Nischen)-Produkt<br />

näher eingegangen sei, auf den<br />

«Cuvée Noir». Gekeltert ist er aus<br />

sorgfältig erlesenen Trauben der<br />

Sorten Blauburgunder, Dornfelder<br />

und Cabarnet Dorsa. Ein sehr<br />

mundiger, dunkelfruchtiger und<br />

weicher Wein.<br />

Genussvoller Ausklang<br />

Einige wissbegierige und «unermüdliche»<br />

Teilnehmer folgten<br />

noch der Einladung des Referenten,<br />

den Keller zu besichtigen. Die<br />

Mehrzahl der Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde aber nutzen nun<br />

noch einmal die Gunst der Stunde,<br />

bei dem weiterhin angenehm sonnigen<br />

Wetter den letzten Teil des<br />

Bummels von Wilchingen zur DB-<br />

Station Wilchingen-Hallau zu geniessen.<br />

Hier trennten sich nun<br />

die Wege dieser Gemeinschaft<br />

aus Weinfreundinnen und -freunden<br />

des Klettgau, der Stadt sowie<br />

ihrer Agglomeration.<br />

Der erlebnis- und lehrreiche<br />

sowie wirklich weinfreundliche<br />

Wandertag wurde mit einem kurzen<br />

Abschiednehmen beschlossen,<br />

und hinein ging es in den<br />

Schienenbus. – Mit dem besten<br />

Dank an den Organisator freuen<br />

wir uns auf unseren nächsten Anlass<br />

der Weinfreundereise ins untere<br />

Rheintal am 21. August.<br />

Die degustierten<br />

Weine<br />

In der Trotte Osterfingen:<br />

Pinot Gris, 2009, Arnold Deuber<br />

Cuvée Himmelrich, 2009, (Sauvignon<br />

blanc, Chardonnay)<br />

Chardonnay Barrique, 2009,<br />

Weingut Lindenhof<br />

Mühliwy, Pinot Noir Spätlese,<br />

2009, Christoph + Claudia Stoll<br />

Cuvée Trottefüür, 2009, Familie<br />

Richli, Hirschen (Pinot<br />

Noir, Cabernet, Merlot)<br />

Pinot Noir 7cépages, 2009,<br />

Weingut Lindenhof<br />

In der Rötiberg-Kellerei,<br />

Wilchingen:<br />

Blanc de Noir 2008<br />

Pinot gris 2008<br />

Pinot Noir 2008<br />

Aalts holz 2008<br />

Cuvée noir 2008<br />

44 Ami du Vin 2/10


Dank Wetterglück im Laufe des<br />

Jahres 2009 durften sich die Winzer<br />

über eine geglückte Ernte mit<br />

gesundem, hochwertigem Traubengut<br />

und rekordverdächtig hohen<br />

Öchslegraden freuen. Im Kanton<br />

Schaffhausen konnte der<br />

zweitbeste Jahrgang nach 2003<br />

eingekellert werden. Die Qualität<br />

des Traubengutes war hervorragend.<br />

Trotz Hagelschäden in einigen<br />

Regionen im Kanton Thurgau<br />

ergab die «restliche; Ernte den besten<br />

Jahrgang der letzten fünfzig<br />

Jahre! Die Weissweine bestechen<br />

durch eine komplexe Aromatik mit<br />

raffinierten Fruchtaromen und elegantem,<br />

harmonischem Körper.<br />

Die Rotweine sind farbintensiv<br />

mit violetten Reflexen, frischfruchtig<br />

und besitzen einen kräftigen,<br />

gut strukturierten Körper.<br />

Die jungen Weissweine<br />

Begonnen wurde die Degustation<br />

der Serie von Weissweinen der<br />

VOLG Weinkellereien mit dem<br />

Winterthurer Stadtwein AOC<br />

Riesling-Silvaner 2009, der sich in<br />

jugendlich heller Farbe und vollmundig-würzigen<br />

Citrus- und Bananen-Aromen<br />

präsentierte. Eindrücklich<br />

die sehr schöne<br />

Säurebalance mit einer leichten<br />

Prise Kohlensäure! Ermöglicht<br />

wurde dies, indem man den Säureabbau<br />

in der Hälfte stoppte. –<br />

Die Voraussetzungen für die Kelterung<br />

eines hervorragenden Wei-<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Zürcher Weinland<br />

Gesundes Traubengut ergibt «gefreute» Weine<br />

«Jungweindegustation»<br />

Die beiden fachkundigen Referenten Martin Altenburger und Andreas Hämmann<br />

präsentierten den Weinländer Weinfreundinnen und Weinfreunden anlässlich<br />

der traditionellen «Jungweindegustation» im Ruhtalkeller der VOLG<br />

Weinkellereien in Winterthur ausgesuchte Kostproben des neuen Jahrganges<br />

2009. – Agi Winter berichtet:<br />

nes waren ideal: Die Lese am 22.<br />

September 2009 erfolgte bei optimaler<br />

physiologischer Reife des<br />

Traubenguts, das mit 76 Öchslegraden<br />

auf die Presse kam.<br />

Der spritzig, jugendliche Goldbeere<br />

Riesling-Silvaner 2009 mit<br />

fruchtbetonter Note mundete bestens.<br />

Dessen Geheimnis liegt in<br />

einer leichten Dosierung mit angegorenem<br />

Traubensaft, wie Kellermeister<br />

Altenburger verriet.<br />

Der helle, leicht goldene Henggart<br />

AOC Kerner 2008 – die Rebsorte<br />

ist das Resultat einer Kreuzung<br />

von Trollinger und Riesling –<br />

mit fruchtigem blumigen Bouquet<br />

zeigt eine schöne Säure. Im Abgang<br />

macht sich die Jugend auch<br />

noch mit Gerbstoffen bemerkbar.<br />

Intensive Aromen von Holunderblüten<br />

und Passionsfrucht<br />

zeichnen den vollmundigen, fruchtbetonten<br />

Trimmis AOC Sauvignon<br />

Blanc 2009 aus. Dessen Traubengut<br />

war bei der Ernte am 7. Oktober<br />

2009 erstaunliche 94 Öchslegrade<br />

schwer und wurde mit<br />

französischer Hefe kalt verarbeitet.<br />

Das naturtrübe Fassmuster<br />

des Hallauer AOC Chardonnay Barrique<br />

2009 (86 Öchslegrade bei der<br />

Ernte) birgt noch viel Säure, die im<br />

Laufe der nächsten Monate abgebaut<br />

wird. Ein vielversprechender<br />

Wein! Man darf aufgrund der ersten<br />

Degustation nach Abschluss<br />

des Ausbaus im kleinen Holzfässchen<br />

einen harmonischen Char-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Andi Hämmann und Stephan Wälti<br />

donnay mit eleganten Kokos- und<br />

Caramel-Noten erwarten.<br />

In typischem Goldgelb-Rosa<br />

mit Aromen von Himbeeren präsentierte<br />

sich der gehaltvolle,<br />

würzige Hallau Chileweg AOC Federweiss<br />

2009 aus Pinot Noir<br />

Trauben. Deren Most wog bei der<br />

Ernte 98 Öchslegrade!<br />

Der Goldbeere Oeil de Perdrix<br />

Thurgau AOC 2009 in hellroter Rosé-<br />

Robe stand mit einer ausdrucksstarken<br />

Aromavielfalt von schwarzen<br />

Beeren seinem Vorgänger in nichts<br />

nach. Die Blauburgundertrauben<br />

wurden mit 95 Öchslegraden geerntet,<br />

stammen vom Ottenberg und<br />

Iselisberg und wurden zwölf Stunden<br />

an der Maische gelassen.<br />

Die roten Spezialitäten<br />

Der Winterthurer Goldenberg<br />

wurde im Jahre 2009 zwar dreimal<br />

von heftigen Gewittern von<br />

Hagelwettern heimgesucht. Aber<br />

die Reduktion des Ertrags erwies<br />

sich als Vorteil. Hoch konzentrierte,<br />

kleinbeerige Blauburgundertrauben<br />

kamen schliesslich auf<br />

die Presse. Mit Maische-Erwärmung<br />

wurde das Traubengut vinifiziert,<br />

sodass sich nach dem biologischen<br />

Säureabbau der<br />

Winterthur Goldenberg AOC mit<br />

weichem Auftakt und würzigen<br />

Aromen von Zwetschgen bereits<br />

in frühem Stadium sehr ausgewogen<br />

präsentierte.<br />

Auch der leicht rubinrote<br />

Goldbeere Pinot Noir Ostschweiz<br />

2009 bestach durch einen langen,<br />

harmonischen Auftakt. Er duftet<br />

im Gaumen würzig und frisch. Ein<br />

eleganter Wein!<br />

In typischer Blauburgunder<br />

Farbe, seine Jugend noch mit violetten<br />

Reflexen verratend, empfahl<br />

sich der Rychenberg AOC Pinot<br />

Noir Barrique 2008. Strenge Produktionsbeschränkung<br />

und die<br />

ausgezeichnete Reblage bilden die<br />

Grundlage für diesen exzellenten<br />

Pinot Noir. Dieser dezente-würzige<br />

Wein, mit Aromen von Zedernholz,<br />

Zimt und Brombeeren, bietet bereits<br />

einen idealen Trinkgenuss.<br />

Der dunkelrote Iselisberg AOC<br />

Pinot Noir Spätlese 2008, abgefüllt<br />

im November 2009, braucht<br />

noch etwas Zeit, um Säure und<br />

präsente Tannine abzubauen.<br />

Zum Abschluss wurden drei<br />

rote Fassmuster degustiert, die<br />

noch nicht fertig ausgebaut sind.<br />

Der würzige Benken AOC Cabernet<br />

Dorsa 2009, eine Kreuzung der<br />

Rebsorten Dornfelder und Cabernet<br />

Sauvignon, reift zurzeit in Barriques,<br />

zeigte aber bereits die typische<br />

Röstaromatik.<br />

Der Henggart AOC Zweigelt<br />

2009, eine Kreuzung aus St. Lau-<br />

45


Martin Altenburger<br />

rent x Blaufränkisch (Österreichs<br />

meist angebaute Rotweinsorte),<br />

befindet sich ebenfalls noch im<br />

Wie bestellt, verdrängte Petrus<br />

die Wolkendecke, sodass wir den<br />

Aperitif, einen interessanten Cuvée<br />

reservé Vins mousseux rosé<br />

und den Beaujolais blanc Jahrgang<br />

2007, bei herrlicher Aussicht<br />

auf den Bodensee geniessen<br />

konnten. Gildenmeister Christian<br />

Gerber übernahm auch gleich die<br />

Moderation des Abends. Das Beaujolais<br />

hat es ihm offensichtlich<br />

angetan. Er war vor kurzem mit<br />

seiner Frau Viola vor Ort und<br />

nahm die Planung der Weinreise,<br />

die im August dieses Jahres stattfinden<br />

wird, an die Hand.<br />

In Zweier-Serien begegneten<br />

wir verschiedenen Crus du Beaujo-<br />

Weingilde Gallus<br />

Barrique-Ausbau und verspricht<br />

pflaumenartige, pfeffrige Noten.<br />

Der Wiesendangen AOC Gamaret<br />

2009 von Beni Kindhauser, welcher<br />

den vielseitigen önologischen<br />

Reigen beschloss, hat noch viele jugendliche<br />

Gerbstoffe. Zugleich verfügt<br />

aber über genügend Potenzial,<br />

um schon heute grossen künftigen<br />

Genuss versprechen zu dürfen.<br />

Die Parade der «Jugend» des<br />

grossen Jahrgangs 2009 und der<br />

Spezialitäten des Jahrgangs 2008<br />

hat gezeigt, dass sich Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde auf grossartigen<br />

Nachwuchs freuen dürfen.<br />

– Traditionsgemäss schloss die<br />

Jungweindegustation mit einem<br />

feinen «Pot auf feu» aus der Metzgerei<br />

Gubler.<br />

Einstimmung auf die Reise in die französische Nachbarschaft<br />

Weine aus dem Beaujolais<br />

(eing) Gegen 60 Weinfreundinnen und Weinfreunde erlebten am 8. Mai <strong>2010</strong><br />

im Hotel «Metropol» in Arbon einen gelungenen Abend zum Thema Beaujolais.<br />

Die Begegnung mit den Weinen aus dem Süden des Grossburgunds war<br />

eine ideale Einstimmung auf die diesjährige Weinreise:<br />

lais, Chiroubles, Régnié, Fleurie,<br />

Juliénas, Saint-Amour, Côte de<br />

Brouilly und Brouilly. Die Weine begleiteten<br />

einen Charcuterie-Teller<br />

zur Vorspeise und die regional bekannte<br />

Riebelmais-Poularde, welche<br />

als Hauptgang serviert wurde.<br />

Gamay und<br />

Macération carbonique<br />

Die Rebberge im Beaujolais sind<br />

fast ausschliesslich mit der Sorte<br />

Gamay bestockt. Eine weitere Spezialität<br />

der Gegend ist eine kellertechnische:<br />

nämlich die Macération<br />

carbonique resp. Kohlensäuremaischung.<br />

Die Gärung erfolgt in den<br />

ganzen, nicht gequetschten Trau-<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

ben. Innerhalb der ganzen Beeren<br />

bildet sich Gärungswärme, und<br />

Kohlendioxid löst dabei die alkoholische<br />

Gärung aus. Der Umbau von<br />

Zucker in Alkohol erfolgt mittels<br />

traubeneigenen Enzymen in den<br />

ganzen Beeren.<br />

Böden sorgen für<br />

geschmackliche Vielfalt<br />

Weinmagister Felix Indermaur<br />

verstand es, wie gewohnt, die<br />

Aroma- und Geschmacksunterschiede<br />

zu erklären. Verantwortlich<br />

für die verschiedenen fruchtigen<br />

und würzigen Noten seien die<br />

Böden. Die Kontinentalverschiebungen<br />

und die Ausbrüche der<br />

Vulkane sowie die nachfolgende<br />

Erosionen hätten zu spezielle geologische<br />

Formationen geführt.<br />

Die Vielfalt der sensorischen<br />

Wahrnehmungen überraschte,<br />

waren doch alle Weine ausschliesslich<br />

aus Gamay-Trauben gekeltert.<br />

Dass sich unter ihnen in<br />

einer Serie auch eine fehlerhafte<br />

Probe befand, störte an diesem<br />

Abend niemanden. Felix meinte,<br />

«auch etwas Brett ist nett». Er diagnostizierte<br />

mit diesem Wortspiel<br />

das «Mäuseln» dieses Weines als<br />

eine Folge des Wirkens des Bakteriums<br />

Brettanomyces, das sich<br />

gerne in altem Fassholz einnistet.<br />

– Auch zum Thema «Reisevorbe-<br />

reitung» passte seine Bemerkung<br />

betreffend die kleinen Eichenholzfässer:<br />

Im Beaujolais dürfe man<br />

ebenso wie im Burgund nie von<br />

Barrique reden. Es seien Pièces<br />

mit einem Fassungsvermügen von<br />

228 (statt 225) Litern.<br />

Gewichtiges Finale<br />

Am Schluss degustierten wir zum<br />

Käse-Dessert eine 3er-Serie von<br />

Crus du Beaujolais, die doch gar<br />

nicht mehr an die leichten, zu Beginn<br />

servierten Schmeichler erinnerten:<br />

einen Morgon, einen<br />

Chénas und einen Moulin-à-Vent).<br />

Der erste Wein präsentierte sich<br />

mit animalischen Noten, «rossig»<br />

und «elefantenherdig», hörte man<br />

auch. Der zweite kam nobel und<br />

«klassisch» daher. Der dritte war<br />

die Krönung: eine Wohltat in Nase<br />

und Gaumen, herausfordernd im<br />

Abgang. – Ein idealer Abschluss<br />

eines überaus schönen Abends.<br />

Dass Beaujolais nicht nur der<br />

kommenden Reise wegen ein<br />

«Thema» ist, zeigten die sehr angeregten<br />

Diskussionen. Diese musste<br />

Christian Gerber zu vorgerückter<br />

Stunde mit der bedauerlichen Meldung<br />

beschliessen, dass lediglich<br />

45 Personen an der Weinreise teilnehmen<br />

können. – Glücklich, wer<br />

sich einen Platz ergattern kann<br />

(first come first serve)!<br />

Angenehme Ambiance am Beaujolais-Abend im «Metropol» Arbon.<br />

46 Ami du Vin 2/10


«Nomaden» aus dem Val d’Anniviers<br />

Cave de Goubin<br />

von Agi Winter, Weinfreunde Zürcher Weinland<br />

Das Wallis ist mit seiner Rebfläche von<br />

über 5’000 Hektaren der mit Abstand<br />

wichtigste Rebbaukanton der Schweiz.<br />

Über ein Drittel der jährlich in der<br />

Schweiz insgesamt produzierten 1,1<br />

Millionen Hektoliter Wein stammt aus<br />

dem Vieux Pays, wie das Alpenland<br />

zwischen Furkapass und Mündung der<br />

Rhone in den Genfersee auch heisst.<br />

Für die Erzeugung der Walliser Weine<br />

sind nicht allein die grossen Kellereien<br />

zuständig, welche die Trauben von<br />

über 20’000 Winzern verarbeiten, sondern<br />

auch zahlreiche kleine Selbstkelterer-Betriebe,<br />

die nur ihre eigenen<br />

Ernten keltern. Einem dieser kleineren<br />

Weinproduzenten, der Familie Jacquod<br />

von der Cave de Goubin in Sierre, begegneten<br />

die Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde der Sektion Zürcher<br />

Weinland im Rahmen einer Verkostung.<br />

Im Anschluss daran entstand<br />

das folgende Portrait:<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Portrait<br />

Das Herz der Cave de Goubing ist ein altes<br />

Winzer-Mazot, das von Weinbauern<br />

bewohnt wurde, die ursprünglich<br />

aus dem Val d’Anniviers stammten. Das Haus<br />

liegt inmitten eines alten Quartiers der Sonnenstadt<br />

Sierre. Es ist einerseits Kellereigebäude,<br />

dient der Verarbeitung der Traubenernte sowie<br />

dem Ausbau der Weine und ist andererseits ein<br />

stimmiges Degustationslokal, ein typisches<br />

Carnotzet in einem Winzer-Mazot.<br />

Haus von «Nomaden»<br />

Das Winzerhaus war immer dann eine vorübergehende<br />

Bleibe, wenn Arbeiten im Rebberg anstanden.<br />

Es wurde von alters her von verschiedenen,<br />

aus dem Val d’Anniviers stammenden<br />

Winzerfamilien gleichsam als Dependence benutzt.<br />

Die Verbindungswege ins Val d’Anniviers<br />

führen entlang steiler, felsiger Flanken und<br />

über die berüchtigten Brücken des Flusses Navizence.<br />

Aus dieser Abgeschiedenheit kommend,<br />

betrieben die Anniviarden eine typische<br />

Wanderwirtschaft. Die Familien wanderten<br />

zwischen dem eigenen Wohnsitz im Dorf, auf<br />

rund 1400 m Höhe im Val d’Anniviers, zu den<br />

Maiensässen, auf etwa 1650 Meter über Meer,<br />

mit den verschiedenen Stufen der Sommeralpen<br />

sowie hinunter zum Mazot in Sierre, auf<br />

540 Metern über Meer, wo Rebbau betrieben<br />

wurde. Mehrmals jährlich führte sie die Arbeit<br />

Typische Winzer-Mazots in Sierre.<br />

47


auf die Alpen oder in die Rebberge. – Ein<br />

Nomadenleben.<br />

48<br />

Weingut Michel & Olivier Jacquod<br />

Michel Jacquod, Weinbauer und Kellermeister,<br />

gründete seine Kellerei im Jahr 1974. Die Parzellen<br />

auf der südseitig besonnten Hanglage<br />

oberhalb Sierre, welche die Familie Jacquod<br />

seit Beginn nach den Vorgaben der Integrierten<br />

Produktion bewirtschaftet, haben eine Fläche<br />

von rund 3,5 ha. Die Rebstöcke wachsen auf<br />

fruchtbaren, warmen und kalkhaltigen Böden,<br />

die dem Wein seinen unverwechselbaren Charakter<br />

verleihen. – Im Rebberg gilt es nicht allein,<br />

über das ganze Jahr hinweg den Herausforderungen<br />

des Wetters zu trotzen, sondern auch<br />

«Traubendiebe» aller Art von der reifen Ernte abzuhalten.<br />

Liebhaber von süssen Früchten sind<br />

nämlich neben den Wildschweinen, die mit Netzen<br />

und Wildzäunen abgewehrt werden, auch<br />

unverschämte zweibeinige «Selbstversorger»...<br />

Im Jahr 1999 trat, nach Abschluss des Rebbau-<br />

und Oenologiestudiums, Sohn Olivier in<br />

den Familienbetrieb ein. Ausgerüstet mit den<br />

Portrait<br />

Rebumgang mit OlivierJacquod, der 1999, nach Abschluss des Studiums in Changins, in den Familienbetrieb eintrat.<br />

Erfahrungen seines Vaters übernahm er 2007<br />

die Verantwortung für die Kellerei und das Rebgut<br />

der Familie. Während der «Hochsaison»,<br />

das heisst, zur Zeit von Ernte und Einkellerung,<br />

unterstütze zwei zusätzliche Personen die beiden<br />

Festangestellten im modern eingerichteten<br />

Betrieb mit.<br />

Degustation mit Olivier Jacquod im Carnotzet des Winzer-Mazots.<br />

Umweltfreundliche Anbaumethoden<br />

Michel und Olivier haben sich, der Natur zu<br />

Liebe, von Beginn weg entschieden, mit umweltfreundlichen<br />

Anbaumethoden zu arbeiten.<br />

Aus diesem Grunde wenden sie die Verwirrungstechnik<br />

gegen den einbindigen und den be-<br />

Ami du Vin 2/10


kreuzten Traubenwickler an. Ebenfalls schützen<br />

sie die Raubmilbe (Typhodrom), welche die rote<br />

und gelbe Spinne vernichtet. Es handelt sich<br />

dabei um eine wirksame biologische Schädlingsbekämpfung,<br />

die es ihnen erlaubt, auf Insektizide<br />

zu verzichten.<br />

Vinifizierung im Winzer-Mazot<br />

Die gesamte Traubenernte wird im Winzer-Mazot,<br />

der Cave de Goubing also, eingekellert und<br />

vinifiziert. Das Familienunternehmen kauft kein<br />

fremdes Traubengut zu. Auch wird in der Kellerei<br />

der Familie traditionsgemäss nicht chaptalisiert.<br />

Die Oberwalliser Sonne sorgt grosszügig<br />

für hohe Zuckergehalte und physiologische<br />

Reife der Trauben.<br />

Aus den Trauben der zehn verschiedenen<br />

Sorten keltert man 16 verschiedene Weinspezialitäten,<br />

die hauptsächlich an Privatkunden verkauft<br />

werden. Olivier lässt im Keller der ersten<br />

Gärung die zweite, die malolaktische, folgen und<br />

10 Sorten im Rebberg – 16 Weine im Keller<br />

Zehn Rebsorten pflegen die Jacquods in ihren<br />

Rebbergen, darunter ebenso die traditionellen<br />

Walliser Klassiker wie die autochthonen<br />

Spezialitäten. Die Degustation bot einen<br />

überzeugenden Überblick über die Vielfalt des<br />

Weinlandes Wallis:<br />

Zum Apéro wurde ein Fendant (2008) gereicht.<br />

Frisch und mit einer delikaten Note<br />

wird der weisse Klassiker auch als «König des<br />

Aperitivs» bezeichnet.<br />

Begonnen wurde die eigentliche Verkostung<br />

mit einem fruchtigen Johannisberg (2008).<br />

Der Sylvaner wartet im Gaumen mit einem<br />

Hauch von Mandeln auf, wenn er an den besten<br />

Hanglagen angebaut ist und damit seine<br />

volle Reife erlangen kann.<br />

Die Spezialität «Trente-six Malices» (2008) besteht<br />

aus einer Assemblage der besten Weiss -<br />

wein-Trauben, die mit einem Mostgewicht von<br />

mehr als 100 Öchslegraden geerntet wurden.<br />

Die erstaunliche Aromatik dieses Weines sei, so<br />

war zu vernehmen, einem geheim gehaltenen<br />

Familienrezept zu verdanken.<br />

Der Pinot Gris (2008), auch Malvoisie genannt,<br />

überzeugte mit Aromen von Wiesenblumen<br />

und Früchten sowie durch ein ausgezeichnetes<br />

Verhältnis von Säure und Zucker.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Portrait<br />

Zum schmackhaften Raclette à discretion mit<br />

Zutaten passte der voluminöse Ermitage<br />

(2008), bekannt auch unter dem Namen Marsanne<br />

blanche. Ein Wein mit einem grossartigen,<br />

prächtigen Körper, der sich zudem durch<br />

seine komplexen Aromen, die an Waldbeeren<br />

und Honig erinnern, auszeichnet.<br />

Aus den Pinot-Noir-Trauben des Hauses werden<br />

drei Weine gekeltert:<br />

– ein Oeil-de- Perdrix (2008), der sich in<br />

leuchtendem Rosarot präsentiert. Eine angenehme<br />

Frische und feine, an rote Beeren erinnernde<br />

Aromen machen diesen Wein auch zu<br />

einem idealen Essensbegleiter.<br />

– der «Pinot Noir Réserve» (2007), der Klassiker<br />

der Cave de Goubing, ein Wein mit guter<br />

Struktur und Rückgrat, der aber zugleich elegant<br />

die Feinheit und Subtilität der Sonnenstube<br />

zum Ausdruck bringt,<br />

– und der «Pinot Ville de Sierre» (2007), die<br />

Pinot-Noir-Spezialität des Hauses. Für diesen<br />

Wein wird der Ertrag auf lediglich 500 gr/m2<br />

festgesetzt, und die Vinifikation wird im Eichenfass<br />

durchgeführt. Nach Abschluss des<br />

biologischen Säureabbaus reift der Jungwein<br />

sechs bis acht Monate im Eichenfass, was<br />

ihm eine gute Balance verleiht.<br />

wandelt so die spitze Apfelsäure in weichere<br />

Milchsäure. Der Ausbau der Weine erfolgt im<br />

gewölbten Felsenkeller, wo die Temperatur, wie<br />

auch die Luftfeuchtigkeit konstant bleiben. Eine<br />

zeitweilige Lagerung in den grossen Eichen-Fässern<br />

oder in den kleineren Barriques erlaubt es<br />

dem Wein, sein volles Bukett zu erreichen.<br />

Die «offene Weinkeller-Tür» findet jeweils an<br />

den drei letzten Samstagen im März statt. Gegen<br />

Voranmeldung werden Gruppen bis zwanzig<br />

Personen empfangen<br />

Tel. 027 455 10 34 oder 078 600 10 34<br />

Mail: jaquodolivier@cavedegoubing.ch<br />

Die Familie Jacquod pflegt in ihren Rebbergen<br />

insgesamt zehn Rebsorten, neben den Walliser<br />

Klassikern auch die Spezialitäten Malvoisie<br />

(Pinot gris), Humgne Rouge,Cornalin, Diolinoir<br />

und Syrah.<br />

Wichtige Repräsentanten der roten Spezialitäten<br />

der Cave de Goubing sind der Humagne Rouge<br />

und der in seiner Jugend noch etwas ungestüme<br />

Cornalin. Beide verfügen über ideale Anlagen<br />

und beste Voraussetzungen dafür, mit dem Alter<br />

jene Finesse zu entwickeln, die den hervorragenden<br />

Ruf dieser Gewächse begründen.<br />

Von ganz anderem Charakter ist der komplexe<br />

Diolinoir (2008), eine Neuzucht der Forschungsanstalt<br />

von Changins. Die allzu jungen<br />

Tannine brauchen noch viel Zeit. In<br />

einem Jahr wird er sich zweifelsohne völlig<br />

anders präsentieren.<br />

Ebenfalls viel Zeit und Geduld verdient der<br />

gerbstoffreiche, kräftige, feurige und pfeffrige<br />

Syrah (2008), der aber mit seinen breit ausladenden<br />

Aromen bereits heute mehr als nur<br />

vage Versprechen für die Zukunft abgibt.<br />

Eine weitere Spezialität ist der «Cuvée Michel<br />

et Olivier» (2006), ein Eiswein aus Chasselas-<br />

Trauben. Diese Reben werden, je nach Jahr,<br />

jeweils anfangs Januar bis Mitte Februar abgeerntet.<br />

Der Frost ermöglicht die Verdunstung<br />

des Wassers in den Traubenbeeren, und<br />

dadurch entsteht eine Konzentration des<br />

Traubenzuckers sowie der Aromen. – Ein<br />

ausgezeichneter Dessertwein.<br />

49


A près de 125 ans, la cave valaisanne<br />

lance une gamme complète de vins<br />

élevés en barriques, baptisée «Les Tonneliers».<br />

Destinée uniquement à la clientèle<br />

privée et à la gastronomie, la<br />

nouvelle gamme ne totalise pour<br />

l’heure que 12’000 bouteilles. Un chiffre<br />

qui devrait doubler l’an prochain.<br />

Pour une entreprise comme Gilliard,<br />

25’000 bouteilles demeure une production<br />

modeste. Néanmoins, la nouvelle<br />

gamme fait figure de symbole de<br />

l’évolution de l’entreprise sédunoise.<br />

50<br />

Portrait<br />

La cave valaisanne lance une gamme complète de vins élevés en barriques:<br />

«Les Tonneliers»<br />

par Alexandre Truffer<br />

Gilliard - chai a barrique<br />

Les classiques de la Maison Robert Gilliard<br />

SA comptent parmi les vins les plus<br />

distribués sur le marché helvétique. Sous<br />

l’étiquette Dôle des Monts, l’entreprise sédunoise<br />

commercialise près d’un demi-million de litres<br />

de vin rouge valaisan. Créé en 1886, cet assemblage<br />

traditionnel est devenu une marque<br />

déposée dès son lancement grâce à la vision du<br />

fondateur de la cave Edmond Gilliard. Autre incontournable,<br />

le Fendant les Murettes qui, bien<br />

que plus jeunes et moins conséquent en termes<br />

de volume, revendique aussi sa place en tête du<br />

palmarès des vins de marque helvétiques. Johannisberg<br />

Porte de Novembre et Pinot Vendémiaire<br />

constituent les deux autres piliers sur lesquels<br />

Gilliard à établi sa réputation.<br />

Les compagnons des Essentiels<br />

Fendant, Dôle, Pinot Noir et Johannisberg ont<br />

beau rester les piliers commerciaux du vin<br />

valaisan, leur cote de popularité tend à s’effri-<br />

ter depuis de nombreuses années. En réaction à<br />

ce phénomène, Gilliard à développé au fil des<br />

ans diverses lignes pour se mettre au goût du<br />

jour. Les Spécialités, des monocépages élevés<br />

en cuve, rassemblent les cépages indigènes ou<br />

courants du Valais. Les Etoiles, au nombre de<br />

quatre, sont élevé une année sous bois. Un assemblage<br />

blanc sec et un assemblage rouge accompagnent<br />

deux vin doux: la Poussière d’Etoiles,<br />

une Syrah passerillée réalisée chaque deux<br />

ans et le Soleil de Minuit. Cet assemblage de<br />

Marsanne Blanche et de Pinot Gris élevé douze<br />

mois en fûts de chêne arbore le label Grain Noble<br />

ConfidenCiel. Récolté en décembre, ce surmaturé<br />

n’a pas été baptisé ainsi par hasard.<br />

C’est à fin décembre qu’une cinquantaine de<br />

clients et d’invités récoltent chaque année les<br />

raisins de cette cuvée dans des terrasses illuminées<br />

par des torches et de projecteurs.<br />

Terrasses spectaculaires<br />

Propriétaires d’une vingtaine d’hectares autour<br />

de la capitale du Vieux-Pays, la maison Gilliard<br />

possède quelques-uns des plus spectaculaires<br />

terrasses du canton. Pentes abruptes, murs en<br />

pierres sèches vertigineux, exposition plein<br />

sud, vendanges ramassées par hélicoptère, extraordinaire<br />

guérite, le vignoble de la Cochetta<br />

réunit tous les atouts d’un domaine d’exception.<br />

Rien de surprenant à ce que les meilleurs<br />

raisins de ces parcelles donnent naissance aux<br />

flacons haut de gamme regroupés sous l’appellation<br />

Les Clos. Fendant et Petite Arvine proviennent<br />

de la Cochetta, le joyau de l’entreprise<br />

Ami du Vin 2/10


Hansueli Pfenninger, Oenologue de la Maison<br />

Gilliard et créateur de la nouvelle gamme<br />

«Les Tonneliers».<br />

alors que le Johannisberg porte le blason du<br />

Brûle-Fer. Pinot, Syrah et Diolinoir du Mont sont<br />

élevés douze mois en fût et assemblés sous le<br />

patronage de Patrick Léon, ancien œnologue de<br />

Mouton-Rothschild, avant de recevoir le titre de<br />

Clos du Mont.<br />

«Les Tonneliers»,<br />

la gamme élevée sous bois<br />

Pour Hans-Ueli Pfenninger, l’œnologue de la<br />

cave, «il manquait quelque chose entre les spécialités<br />

élevées en cuve et les assemblages<br />

rouges. La cave se devait d’avoir une ligne fût<br />

de chêne.» Un constat partagé par Marek<br />

Moos, le responsable marketing, qui ajoute que<br />

«la naissance des Tonneliers permet de marquer<br />

le coup à l’occasion de notre jubilé».<br />

Destinée uniquement à la clientèle privée et à<br />

la gastronomie, la nouvelle gamme ne totalise<br />

pour l’heure que 12’000 bouteilles. Un chiffre<br />

qui devrait doubler l’an prochain. Pour une entreprise<br />

comme Gilliard qui a encavé un million<br />

de kilos de raisins en 2009 et vendu 1,3 millions<br />

de cols cette même année, 25’000 bouteilles<br />

demeure une production modeste. Néanmoins,<br />

la nouvelle gamme fait figure de symbole de<br />

l’évolution de l’entreprise sédunoise.<br />

En 1885, Edmond Gilliard acquiert sa première<br />

vigne au lieu-dit Brûle-Fer. Un an plus, il<br />

protège les appellations Johannisberg Brûle-<br />

Fer et Dôle des Monts. Sous la direction de son<br />

fils, Robert Gilliard, la cave prend de l’ampleur<br />

et donne naissance au Fendant les Murettes.<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Portrait<br />

Avec François, la troisième génération prend le<br />

relais dans les années 1950. L’achat du domaine<br />

de Cochetta et la modernisation des infrastructures<br />

marquent la grande époque de la<br />

«Les Tonneliers»<br />

«Roussanne les Tonneliers»<br />

Originaire des Côtes-du-Rhône, la Roussanne<br />

est très souvent confondue avec sa cousine la<br />

Marsanne Blanche. A l’image des vignes de<br />

Clavoz, qui étaient vinifiées indistinctement<br />

dans l’Ermitage. Absence de fermentation malolactique<br />

et passage en fût de chêne –deux<br />

tiers de bois neuf et un tiers de barrique de un<br />

ou deux vins- constituent la marque de l’œnologue.<br />

Des notes boisées au nez, une magnifique<br />

structure en bouche, des notes de<br />

framboise et une touche sèveuse composent<br />

un superbe archétype de ce cépage mal connu.<br />

S’il ne fallait déguster qu’un vin de la gamme,<br />

ce serait sans doute celui-là.<br />

«Petite Arvine les Tonneliers»<br />

Une sélection sévère à la cave explique la très<br />

faible disponibilité de ce vin (600 bouteilles).<br />

Si la finale se montre longue avec une belle<br />

expression saline et la bouche marie vivacité<br />

et arômes expressif, le nez assez discret pose<br />

l’éternelle question de l’adéquation de la Petite<br />

Arvine avec la barrique. Gagner en complexité<br />

et en structure compense-t-il la perte aromatique<br />

? Réponse positive pour les<br />

dégustateurs internationaux qui lui ont attribué<br />

une médaille d’argent aux Vinalies <strong>2010</strong>.<br />

«Pinot Noir les Tonneliers»<br />

Côté rendements, on annonce 600 grammes<br />

au mètre carré pour une densité de huit à<br />

neuf mille pieds à l’hectare. A la cave, l’accent<br />

a été mis sur de lentes fermentations et des<br />

macérations à froid avec d’extraire de la couleur,<br />

des arômes fruité et des tannins élégants.<br />

Une mission réussie pour cet élégant Pinot<br />

que complexifient encore quelques notes<br />

épicées et un boisé agréable.<br />

«Humagne Rouge les Tonneliers»<br />

Comme tous les cépages rouges de la gamme,<br />

l’Humagne était autrefois intégrée dans la<br />

Dôle des Monts. Signée par Hans-Ueli Pfenninger,<br />

elle présente un profil racé et policé.<br />

Une robe éclatante, un nez de feuilles sèches<br />

et de fruits rouges, une bouche structurée<br />

marquée par des tannins souples et une tou-<br />

maison. – En 1985, la cave quitte le giron de la<br />

famille faute d’héritier direct et la cave commence<br />

à connaître des difficultés qui iront en<br />

s’aggravant pendant deux décennies.<br />

che de nervosité lui confèrent de la personnalité.<br />

Un profil apprécié par les jurés des Vinalies<br />

de Paris qui l’ont gratifié d’une médaille<br />

d’or pour son premier concours.<br />

«Merlot les Tonneliers»<br />

Unique Merlot de la maison, ce monocépage<br />

ne provient pas du domaine du Mont, mais<br />

des parchets de Brûle-Fer. Produit en quantité<br />

plus conséquentes -2800 exemplaires- il devrait<br />

rester disponible plus longtemps que certains<br />

de ses compères. Un bois encore bien<br />

présent, des arômes mûrs et une bouche puissante<br />

laissent imaginer que l’apogée sera atteinte<br />

dans quelques années.<br />

«Syrah les Tonneliers»<br />

Cette Syrah lentement mûrie sur les parchets du<br />

clos du Mont a connu, comme tous les rouges<br />

de la gamme, un élevage sur lies et de réguliers<br />

remontages lors de son passage en d’un an en<br />

barriques. Ici, quelques fûts de chêne américain<br />

apportent des notes de noix de coco qui se conjuguent<br />

aux arômes épicés du nez. Les tannins<br />

soyeux, la puissante structure aromatique et la<br />

finale épicée confirment le potentiel de ce cépage<br />

dans les Côtes-du-Rhône Supérieures.<br />

«Cabernet Franc les Tonneliers»<br />

Le plus international des rouges de la gamme<br />

n’aura qu’une existence assez brève puisque<br />

dès l’an prochain il disparaîtra au profit d’un<br />

Cornalin. Provenant d’un achat de vendange,<br />

ce Cabernet présente une belle souplesse, une<br />

longue persistance aromatique, des arômes de<br />

fruits noirs accompagné d’une petite touche<br />

végétale. Au nez, notes de poivron, de baies et<br />

touches boisées cohabitent avec bonheur.<br />

«Diolinoir Les Tonneliers»<br />

Croisement de Rouge de Diolly et de Pinot Noir,<br />

le Diolinoir a longtemps été cantonné aux assemblages.<br />

Vinifié seul, il séduit par une couleur<br />

très vive, un nez puissant de pruneau mâtiné de<br />

notes vanillées et une bouche riche soutenue par<br />

des tannins bien perceptibles. Chaleureux et dense,<br />

il conclut d’une belle matière la présentation<br />

de cette gamme des Tonneliers.<br />

51


52<br />

L’entreprise<br />

retrouve un second souffle<br />

Un rapprochement en 2006 avec la Maison<br />

Schuler Caves St-Jacques de Schwyz marque<br />

un tournant pour l’entreprise qui retrouve un second<br />

souffle. De gros investissements pour remettre<br />

à jour l’outil de production, un travail<br />

conséquent sur le marketing, la création d’un<br />

espace d’accueil moderne et l’arrivée d’un<br />

œnologue reconnu: autant d’améliorations survenues<br />

ces dernières années.<br />

Aujourd’hui, l’entreprise emploie 28 salariés,<br />

possède vingt hectares de vignes, en loue<br />

vingt-cinq et transforme environ 300’000 kilos<br />

de vendange achetée. De quoi envisager avec<br />

enthousiasme le 125ème millésime de la Dôle<br />

des Monts. Pour l’occasion, la cave entend parrainer<br />

un travail historique conséquent sur les<br />

origines et l’évolution de ses marques phares<br />

dont les conclusions seront dévoilées après les<br />

vendanges <strong>2010</strong>.<br />

La création d’un œnologue<br />

Chaque flacon des «Tonneliers» porte la signature<br />

d’Hans-Ueli Pfenninger, le nouvel œnologue<br />

de la Maison Gilliard. Diplômé de l’école<br />

de Wädenswil, cet ingénieur a commencé sa<br />

formation à Lavaux avant d’officier pendant<br />

plus de dix ans à Salquenen chez Gregor Kuonen.<br />

En 2007, à la recherche de nouveaux défis,<br />

il devient professeur à la Haute Ecole de Chan-<br />

Portrait<br />

Les vignes du fameux Clos du Mont.<br />

gins où il enseigne l’œnologie. Néanmoins,<br />

moins d’une année plus tard il est sollicité par<br />

le conseil d’administration de Gilliard.<br />

A son arrivée, la situation se révèle délicate,<br />

puisque l’ancien responsable des caves a quitté<br />

l’entreprise de manière soudaine. En voyant<br />

qu’une partie des assemblages Antarès et Clos<br />

du Mont était composé de petites quantités de<br />

divers cépages rouges, il décide de vinifier chaque<br />

cépage séparément. La question d’un vin<br />

monocépage en barrique étant déjà à l’ordre du<br />

jour, Hans-Ueli Pfenninger s’emploie à développer<br />

le projet, car l’homme est convaincu de<br />

l’intérêt d’un élevage en fût de chêne pour donner<br />

de la complexité et de la profondeur au vin.<br />

Au final, le Pinot Noir prévu à l’origine se transforme<br />

en une gamme complète de huit vins.<br />

Automne dans le vignoble de la Cochetta sur Sion – une des plus spectaculaires terrasses du Valais.<br />

Habillage aussi moderne<br />

que haut de gamme<br />

Sous la direction de Marek Moos le concept<br />

des «Tonneliers» prend vie. Il reçoit un habillage<br />

aussi moderne que haut de gamme qui diffère<br />

de la «bague de cigare» caractéristique de<br />

la production Gilliard. Monocépages, élevage<br />

en barriques et commercialisation exclusive auprès<br />

de la clientèle privée et de la restauration:<br />

voilà les caractéristiques de la nouvelle gamme<br />

des «Tonneliers».<br />

Griffés par l’œnologue, les bouteilles arborent<br />

aussi sur l’étiquette le sceau d’un tonnelier.<br />

Une manière de dire que les vins de ces<br />

bouteilles méritent d’être élevés dans un noble<br />

contenant. Composé en grande majorité de<br />

chêne français – quelques essais en chêne<br />

américain ont été tentés pour les rouges – les<br />

barriques utilisées pour «Les Tonneliers» proviennent<br />

de diverses entreprises françaises respectées<br />

comme Seguin Moreau, Rousseau ou<br />

encore Taransaud.<br />

Afin de s’assurer du potentiel du nouveauné,<br />

la vénérable cave valaisanne a envoyé<br />

toute la gamme à Paris pour le concours des<br />

Vinalies. Une réussite, puisque les Tonneliers<br />

récoltent cinq médailles: l’or pour la Roussanne<br />

et l’Humagne Rouge, l’argent pour la Petite<br />

Arvine, le Diolinoir et la Syrah. Un mois<br />

plus tard, cette dernière confirme son bon résultat<br />

avec une autre distinction internationale:<br />

une médaille d’argent au Concours Mondial<br />

de Bruxelles.<br />

Ami du Vin 2/10


Festliche Einweihung des «Römerrebbergs» in Remigen<br />

In der Umgebung des ehemaligen Legionärslagers<br />

Vindonissa (Windisch)<br />

sind erstmalig in der Schweiz vier Römerrebberge<br />

angelegt worden in Remigen,<br />

Oberflachs, Schinznach-Dorf<br />

und Villigen. Die Museumsrebberge<br />

von je vier Aren Fläche informieren<br />

über den Rebbau und Weingenuss, den<br />

die Römer vor 2000 Jahren in ihre<br />

neuen Herrschaftsgebiete nördlich der<br />

Alpen, so auch in den heutigen Aargau,<br />

brachten<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Panorama<br />

Römische Rebberge<br />

bringen alte Kultur zurück<br />

von Reinhard Bachmann (Text und Fotos)<br />

Der Priester Otto Lukas Hänzi<br />

(in weisser Toga) segnet die Reben<br />

Rund 70 Personen aus Politik, Archäologie<br />

und Weinbau fuhren an die Beugehalde<br />

in Remigen AG, um einer festlichen<br />

Einweihung eines Rebbergs nach<br />

römischer Manier beizuwohnen. Die Zeremonie<br />

fesselte alle. Es war mäuschenstill, als der Priester<br />

Otto Lukas Hänzi (in weisser Toga), begleitet<br />

von der Cives Rauraci et Vicani Vindonissenses<br />

an das rauchende Feuer trat und auf<br />

Lateinisch alle herzlich begrüsste. Dass er dies<br />

tat, erfuhren die Anwesenden dank der Übersetzung<br />

auf Deutsch. Eine Konzelebrantin<br />

schmückte das Haupt des Priesters mit einem<br />

Lorbeerkranz. Die würdevolle Rede setzte er<br />

fort und informierte immer zuerst in Lateinisch,<br />

dann in Deutsch, dass er Bacchus sowie die örtlichen<br />

Götter anrufe und sie bitte um Fruchtbarkeit<br />

der Reben, unfallfreie Pflege, günstige Wit-<br />

terung und grosse Erntemengen im Herbst.<br />

Dann sprach er den Segen, gab Mehl, Salz und<br />

Weihrauch in die brennende Opferschüssel und<br />

löschte mit Wein ab. Das Feuer loderte gerade<br />

zum Himmel hoch, was der Priester als ein<br />

Wohlwollen der Götter deutete.<br />

Alte Rebbaumethoden leben auf<br />

In Windisch war im ersten Jahrhundert nach<br />

Christus eine 6000 Mann starke Legion einquartiert.<br />

Die Legionäre brachten nicht nur eine mediterrane<br />

Lebensweise nach Vindonissa, sondern<br />

auch die Rebe. In der Mülldeponie des<br />

Legionärslagers wurde ein Stück Rebholz gefunden.<br />

Ein Beweis für den römischen Weinbau<br />

in dieser Gegend.<br />

53


Von antiken Autoren wissen wir, dass die Winzer<br />

schon damals über ein grosses Wissen in<br />

Sachen Vitikultura verfügten. Vom Offizier Gajus<br />

Plinius Secundus sowie vom römischen<br />

Edelmann und Schriftsteller Lucius Ilunius Moderatus<br />

Columella sind ausführliche Schriften<br />

erhalten, die den Bauern Anweisungen für den<br />

Pflanzenbau geben. In Columellas Werk «De re<br />

rustica» liest sich ausführlich, wie der Boden<br />

beschaffen sein muss, welche Reben angebaut<br />

und welche Erziehungssysteme angewandt<br />

werden sollen. Zudem sind die Qualitäten der<br />

einzelnen Rebsorten ausführlich beschrieben.<br />

Die Vitis albuelis bringt nach Columellas Urteil<br />

am Hang mehr ein als auf flachem Grund, am<br />

Baum mehr als am Joch, an der Spitze des Baumes<br />

mehr als an seinem Fuss, und sie produziert<br />

reichlich Holz und Trauben.<br />

Dies war sicher der Grund dafür, dass die<br />

Römer die Vitis albuelis auch in den Legionärsquartieren<br />

anbauten. So wurde sie vermutlich<br />

auch nach Vindonissa gebracht. Der Name mutierte<br />

zu Alben, Elben und Elbling. Dieses Gewächs<br />

war im Mittelalter die Hauptrebsorte<br />

nördlich der Alpen und nametlich auch in der<br />

deutschsprachigen Schweiz.<br />

54<br />

Erziehungssysteme<br />

wie einst in Vindonissa<br />

René Hänggi und Pirmin Koch vom Vindonissa-<br />

Museum in Brugg konnten dank der lateinischen<br />

Literatur in Erfahrung bringen, wie vor<br />

zwei Jahrtausenden die Rebberge angelegt und<br />

wie damals der Wein genossen wurde. Wer un-<br />

Panorama<br />

verdünnten Wein trank, galt in der Antike als<br />

Säufer. Der Wein war dickflüssiger, alkoholärmer<br />

und bitterer als heutige Provenienzen. Man<br />

trank den Wein nicht pur, sondern mischte ihn –<br />

nebst Wasser – mit Kräutern, Harz oder Honig.<br />

Die Römer liebten mulsum, einen mit Honig gesüssten<br />

Wein. Vom Dichter Quintus Horatius<br />

Flaccus ist folgende Empfehlung überliefert:<br />

«Spüle vor einem üppigen Essen deine Därme<br />

mit mildem mulsum!»<br />

Im Zusammenhang mit dem Bau des Legionärspfades<br />

in Windisch, der rege begangen<br />

wird, entstand die Idee


L’élaboration du nouveau règlement<br />

des vins vaudois qui a notamment<br />

été à la base d’une définition<br />

juridique des Grands Crus a<br />

certainement été une opportunité<br />

pour les vignerons de Mont-sur-Rolle<br />

de repositionner leur image en<br />

axant leur promotion sur les Grands<br />

Crus, justement. Orphelins de<br />

leur appellation d’origine contrôlée<br />

(AOC) ces vignerons sont les plus<br />

prompts à repositionner la<br />

promotion de leurs produits sous<br />

la domination de «Grand Cru».<br />

Et en ayant réactualisé leur matériel<br />

publicitaire, ils sont désormais en<br />

mesure de se placer idéalement<br />

sur le marché du vin!<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Panorama<br />

Repositionnement de l’image des vins à la base du nouveau règlement des vins vaudois<br />

Mont-sur-Rolle joue à fond<br />

sur ses Grands Crus<br />

par Michel Vidoudez<br />

Pour ce faire, ils viennent de moderniser<br />

et de renforcer leur Association pour la<br />

promotion de l’Appellation Mont-sur-<br />

Rolle. Fondée en 1999, par quelques vignerons<br />

de l’appellation avec un budget de départ de<br />

Frs 20’000.-, cette Association compte aujourd’hui<br />

pas moins de 40 adhérents, représentant<br />

150 hectares. Elle peut ainsi compter sur un<br />

montant de cotisations avoisinant les Frs.<br />

50’000.-… Bonne cohésion: bonne promotion!<br />

Vignoble historique...<br />

Pas étonnant, puisque, à Mont-sur-Rolle, ce ne<br />

sont pas moins de 30 familles qui exploitent<br />

leurs domaines transmis de génération en<br />

génération et qui font la notoriété de ce vignoble<br />

historique. Par exemple, le Domaine de Maison<br />

Blanche qui accueillait l’autre jour la conférence<br />

de presse donnée, à l’occasion de la<br />

présentation de cette nouvelle Association, chez<br />

Yves de Mestral dont l’ancêtre Jean de Mestral,<br />

conféra à ce lieu, en 1526 déjà, sa vocation viticole.<br />

Son descendant sut se montrer l’hôte<br />

irréprochable de la manifestation, ceci malgré<br />

un jour de mise en bouteille! Bien sûr, d’autres<br />

domaines, dont le passé est chargé d’histoire,<br />

se trouvent en possession de familles qui les exploitent<br />

depuis plusieurs siècles également.<br />

...et savoir-faire<br />

Grâce à cette expérience transmise au fil des<br />

décades, les vignerons du cru ont acquis un savoir-faire<br />

qui leur permet d’élaborer des produits<br />

de qualité et, très souvent, hauts de gamme. Par<br />

exemple, c’est un vigneron de Mont-sur-Rolle,<br />

Eric Durand, du domaine du Point du Jour, qui a<br />

remporté en 2009, lors de la sélection des vins<br />

vaudois, le trophée de la catégorie «Chasselas»,<br />

alors que pas moins de 15 diplômes étaient distribués<br />

aux vins de Mont-sur-Rolle. De plus, plu-<br />

55


sieurs d’entre-eux se sont distingués dans le cadre<br />

du Grand Prix du Vin Suisse en obtenant<br />

médailles d’or et d’argent.<br />

56<br />

Mont-sur-Rolle: un vin<br />

pour chaque occasion !<br />

Grâce à une grande diversité de cépages, les<br />

vins de Mont-sur-Rolle peuvent prétendre répondre<br />

à une large demande gastronomique…<br />

Le chasselas est bien sûr au rendez-vous, mais<br />

l’on trouve aussi des spécialités plus ou moins<br />

rares comme le Chasselas Violet (Eric Durand,<br />

Coraline de Wurstemberg) qui donne un rosé remarquable,<br />

tout en finesse, comme le Viognier<br />

(Philippe Rosset et Yves de Mestral), l’Auxerrois<br />

(Jean-Pierre Decurnex, Eric Durand, Pierre<br />

André et Eric Meylan, Pierre Monnard), le Pinot<br />

Gris (Cédric Albiez, Jean-Daniel Gallay, Eric Durand,<br />

Coraline de Wurstemberg), le Chardonnay<br />

(Jean-Daniel Gallay, Philippe Rosset, Raymond<br />

Monnard, Hubert et Marc-Antoine Monnard), le<br />

Panorama<br />

Les vignerons de Mont-sur-Rolle sont les plus prompts à repositionner la promotion de leurs produits sous la domination de «Grand Cru».<br />

Gewürztraminer (Thierry Durand, Raymond Dufour,<br />

Yves Blondel, Hubert et Marc-Antoine<br />

Monnard, Samuel Dufour), le Muscat (Edmond<br />

et Serge Bovard, Philippe Rosset, Yves Blondel).<br />

Sur le plan des rouges, on trouve bien sûr<br />

beaucoup de Pinot Noir, de Gamay et de Gama-<br />

Principaux points du nouveau règlement vaudois.<br />

ret et plus encore d’assemblages. Trois vignerons<br />

font du Merlot; ce sont Philippe Rosset,<br />

Yves Blondel et Luc Pellet. Un seul a planté de<br />

Cabernet-Sauvignon: il s’agit d’Yves Blondel, et<br />

il est excellent!<br />

Entré en vigueur le 1er juin 2009, le nouveau règlement des vins vaudois a ramené le nombre d’AOC<br />

de 28 à 6: Chablais, Lavaux, La Côte, Côtes-de-l’Orbe, Bonvillars et Vully. Il y a désormais 28 «Lieux<br />

de Production» qui sont les anciennes AOC. Pour avoir droit à cette mention, il faut que le vin contienne<br />

au moins 60% de raisins récoltés sur le lieu de production et 40% provenant de la même région<br />

désignée par une AOC.<br />

Pour la mention «Grand Cru», 90% au moins des raisins doit être récoltés sur le lieu de production.<br />

Leur teneur en sucre est supérieure de 5° Oechslé aux minima prévus pour les AOC. En ce qui concerne<br />

la mention «Premiers Grands Crus», une commission est encore en train d’étudier à quelles exigences<br />

ces vins haut de gamme devront se soumettre. Production intégrée, rendements limités, vendanges à la<br />

main, teneurs minimales en sucre seront examinés par une commission ad hoc des «Premiers Grands<br />

Crus». Ces vins devant être l’exception avec un grand E ! Le vigneron pourra décider de faire un tel vin<br />

lorsqu’il connaîtra le règlement, afin de travailler son produit dès la taille. Il n’y aura donc pas encore<br />

de <strong>2010</strong> dans cette catégorie, les «Premiers Grands Crus» vaudois devant apparaître en 2011. Patience!<br />

Ami du Vin 2/10


Patrimoine exceptionnel façonné<br />

jour après jour par le labeur des<br />

hommes, les terrasses de Lavaux<br />

forment un écrin naturel unique,<br />

comme dessiné tout exprès pour<br />

la culture de la vigne. Baignées de<br />

soleil, enrichies de terroirs de caractère,<br />

ouvertes sur l’horizon et<br />

porteuses de fruits élevés avec la<br />

plus grande attention, elles respirent<br />

d’une tradition séculaire soutenue<br />

par le meilleur souffle de la<br />

modernité. Lavaux Vinorama est<br />

donc à l’image des terrasses de<br />

Lavaux: joyau minéral lové dans la<br />

nature, contemporain dans un site<br />

marqué par l’histoire, accessible à<br />

chacun, avec une juste fierté de<br />

pouvoir présenter autant de savoir-faire<br />

qu’il y a de charmus de<br />

vignes entre le Château de Chillon<br />

et les portes de Lausanne…<br />

Blancs et…<br />

Etant sa terre d’élection, Lavaux<br />

n’aurait pu manquer de faire connaître<br />

le premier joyau de sa couronne,<br />

le Chasselas! Brillant de<br />

mille feux, ce cépage blanc tire sa<br />

meilleure sève de terroirs qu’il a<br />

adoptés depuis des siècles. Il ne<br />

cesse d’étonner les palais les plus<br />

avisés de Suisse comme de l’étranger.<br />

Car ses ressources sont surprenantes:<br />

traditionnellement dit<br />

vin d’apéritif mais aussi vin de<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Pour tous les terroirs de Lavaux<br />

Le Vinorama,<br />

une splendide vitrine<br />

Présenté à la presse au début mai, le Vinorama de Lavaux a ouvert officiellement<br />

ses portes le 15 mai dernier. Créé sur l’ancien site des minoteries, à Rivaz,<br />

il se voue désormais à la découverte et à la promotion des vins et de ce<br />

vignoble, inscrit en 2007 par l’UNESCO au patrimoine mondial. Ainsi que l’a<br />

souligné Charles Vogel, président de Lavaux Vinorama SA, cette réalisation<br />

veut rendre hommage aux vignerons de Lavaux de manière à ce que leur travail<br />

soit couronné d’un plus juste prix! – Michel Vidoudez rapporte:<br />

grande gastronomie, selon une réputation<br />

flatteuse maintenant établie<br />

loin à la ronde. Une juste place<br />

lui est donc réservée au Vinorama!<br />

Cependant, à ses côtés, d’autres<br />

cépages sont également au<br />

rendez-vous, comme autant de<br />

signes de l’inépuisable passion<br />

des vignerons pour la mise en valeur<br />

de leurs terroirs. Pinot Gris,<br />

Chardonnay, Gewürztraminer, Viognier,<br />

Riesling, Charmont sont des<br />

plants qui figurent également<br />

Magazin<br />

avec une grande distinction à Lavaux.<br />

Elégament embouteillés, on<br />

les découvre en nombre dans les<br />

présentoirs de Lavaux Vinorama .<br />

… Rouges<br />

Et les rouges? Sont-ils oubliés au<br />

Vinorama? Point du tout! Même si<br />

la production des rouges est toujours<br />

demeurée en retrait par rapport<br />

à celle du chasselas, les vignerons<br />

de Lavaux portent tout de<br />

même une sérieuse attention aux<br />

meilleurs cépages rouges. Que de<br />

réussites ne voit-on pas éclore à<br />

chaque millésime lorsque Pinot<br />

Noir, Gamay, Plant Robert, Syrah<br />

ou Merlot sont amenés à maturité<br />

par des encaveurs doublés de fins<br />

œnologues. Gamaret, Garanoir,<br />

Diolinour, plants d’origine plus récente,<br />

réservent de très belles surprises<br />

à ceux qui ne juraient que<br />

par les vins rouges étrangers…<br />

Les meilleurs crus<br />

Et ce n’est pas là le moindre des<br />

mérites du Vinorama que de pouvoir<br />

faire découvrir, sur place, les<br />

meilleurs blancs et les meilleurs<br />

rouges de Lavaux… Car, sous<br />

cette enseigne unique, désormais<br />

appellation d’origine contrôlée régionale,<br />

Lavaux comprend divers<br />

lieux de production qui s’égrainent,<br />

de Lausanne à Chillon, comme<br />

autant de perles renommées: Lutry,<br />

Villette, Epesses, Saint-Saphorin,<br />

Chardonne, Vevey et Montreux.<br />

Deux mentions particulières<br />

s’ajoutent encore à cette déclinaison:<br />

«Dézaley Grand Cru» et<br />

«Calamin Grand Cru. Au-delà de<br />

sa portée réglementaire, cette nomenclature<br />

officielle suggère le<br />

déroulement d’un voyage plus inspiré<br />

auquel le Vinorama convie<br />

ses visiteurs: sur les chemins de<br />

Lavaux, à la rencontre des goûts<br />

et terroirs qui en sont la marque.<br />

De casiers en casiers, en passant<br />

par ceux de la «Baronnie du Dézaley»,<br />

témoignage d’une démarche<br />

prestigieuse, le visiteur pourra désormais<br />

déguster, initiation par la<br />

géographie, de casier en casier, le<br />

fruit du travail des ces hommes et<br />

femmes cultivant cette terre pour<br />

leur joie… et pour le plus grand<br />

plaisir des dégustateurs!<br />

57


Une médaille d’Or et 10 médailles d‘Argent pour des Syrah valaisans<br />

Syrah du Monde <strong>2010</strong><br />

sp. La 4e édition du concours international Syrah du Monde®, organisée par<br />

l’association Forum Œnologie, vient de s’achever. Pendant trois jours, des experts<br />

internationaux ont évalué 387 vins issus de Syrah venus du monde entier.<br />

Diversité et qualité sont au rendez-vous du palmarès <strong>2010</strong> reflets de ce<br />

cépage en pleine expansion. Des normes de qualité au-delà des standards et<br />

des conditions de dégustation optimales ont permis aux experts jurés internationaux<br />

de délivrer 130 médailles (37 Or, 93 Argent) dont une médaille d’Or<br />

et 10 médailles d’Argent pour la Suisse.<br />

Du 2 au 4 juin <strong>2010</strong> à Ampuis,<br />

France, le concours international<br />

Syrah du Monde® a récompensé<br />

les meilleurs vins issus du cépage<br />

Syrah, en attribuant des médailles<br />

représentatives, parce que fiables.<br />

À l’origine de ce concours,<br />

une conviction: les signes distinctifs<br />

de qualité sont la clé de la différenciation,<br />

donc de la valorisation<br />

des vins primés dans un<br />

contexte fortement concurrentiel<br />

et une offre souvent confuse. Les<br />

producteurs lauréats pourront<br />

ainsi utiliser la médaille à des fins<br />

commerciales.<br />

27 pays représentés<br />

Syrah du Monde® <strong>2010</strong> a réuni<br />

387 échantillons représentant 27<br />

pays s’élevant au rang des rendezvous<br />

incontournables de la Syrah à<br />

travers le monde. Ce formidable<br />

élan illustre bien l’extension importante<br />

que connaît depuis les<br />

années 70 ce cépage originaire des<br />

Côtes du Rhône septentrionales.<br />

Les experts jurés internationaux<br />

ont attribué 130 Médailles selon<br />

le règlement des concours internationaux<br />

dont 11 médailles aux<br />

vins issus du cépage Syrah exclusivement<br />

du vignoble valaisan.<br />

Médaille d’Or: Syrah 2008, Valais<br />

AOC, Vins des Chevaliers SA<br />

Médaille d’Argent: Syrah Martigny<br />

Les Serpentines 2008, Valais AOC,<br />

Cave Gérald et Patricia Besse; Les<br />

Tonneliers Syrah 2008, Valais AOC,<br />

Robert Gillard SA; Syrah du Valais<br />

AOC 2009, Adrian Mathier, Nouveau<br />

Salquenen SA; Syrah Grandmaître<br />

2009, Valais AOC, Gregor<br />

Kuonen, Caveau de Salquenen;<br />

Syrah Clos Combe d’Uvrier 2008,<br />

Valais AOC,<br />

Frédéric Varone Vins; Syrah 2006,<br />

Valais AOC, Cave Antoine rt Christophe<br />

Bétrisey; Syrah Selection<br />

2009, Valais AOC, Robert Gilliard<br />

Magazin<br />

Fassrollen in der Aarauer Altstadt<br />

SA; Syrah 2008, Valais AOC, Badoux<br />

Vins; Syrah Terre Vivante<br />

Vieux Salquenen 2009, Valais AOC,<br />

Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen;<br />

Syrah Les Mazots 2008,<br />

Valais AOC, Maurice Gay SA.<br />

Grand succès<br />

des vins de<br />

l’Etat de<br />

Fribourg<br />

L’Office des vins vaudois a organisé<br />

en juin la Sélection des vins vaudois,<br />

concours soumis au patronage<br />

de l’Union suisse des oenologues.<br />

Les Vignobles de l’Etat de Fribourg<br />

ont raflé à cette occasion trois<br />

médailles et une citation au Guide<br />

Hachette pour trois chasselas.<br />

Le Domaine d’Ogoz 2009, St-<br />

Saphorin Grand Cru décroche une<br />

médaille d’or avec 91,2 points (sur<br />

100) et une citation au Guide Hachette.<br />

Le Vase n°1, Domaine des<br />

Faverges 2008, St-Saphorin Grand<br />

Cru élevé sur lies reçoit également<br />

de l’or avec 89,2 points.<br />

Das Fest des Maienzugs ist eine wichtige Veranstaltung in Aarau. Verschiedene<br />

Attraktionen finden dabei statt. Grosse Anziehungskraft hat<br />

das Fassrollen in der Altstadt, wo sich verschiedene Equipen messen. Mit<br />

dabei war auch Winzermeisterin Susi Wehrli aus Küttigen.<br />

(Bild und Text: Reinhard Bachmann)<br />

Quant au Domaine des Faverges<br />

2009, St-Saphorin Grand Cru, il se<br />

voit attribuer une médaille d’argent,<br />

avec 87,2 points.<br />

Ces récompenses couronnent<br />

le travail des vignerons qui travaillent<br />

pour le compte de l’Etat<br />

de Fribourg, Yvan Regamey et<br />

Gérald Vallélian. Ce dernier a<br />

également la responsabilité de la<br />

vinification. Les années se suivent<br />

et se ressemblent pour les vins de<br />

l’Etat. Lors du Grand Prix du vin<br />

suisse 2008 à Zurich, le Domaine<br />

des Faverges 2007 a obtenu une<br />

médaille d’or et une nomination<br />

dans les six meilleurs chasselas<br />

de Suisse finalistes lors du Gala<br />

du vin suisse. La qualité générale<br />

des vins du Domaine des Faverges<br />

présage peut-être de nouvelles reconnaissances<br />

dans des concours<br />

en Suisse et à l’étranger. Les Domaines<br />

des Faverges et d’Ogoz,<br />

forment avec 15,5 ha le plus grand<br />

domaine de l’AOC Lavaux.<br />

L’Etat de Fribourg est propriétaire<br />

des Faverges depuis 1848<br />

et d’Ogoz depuis 1773. Ces domaines<br />

appartenaient au Moyen Age<br />

au couvent d’Hauterive, respectivement<br />

d’Humilimont. (Agir)<br />

Aargauer<br />

Staatsweine<br />

<strong>2010</strong><br />

rb. Mit der jährlichen Kür des Aargauer<br />

Staatsweins würdigt der<br />

Kanton Aargau die Anstrengungen<br />

der Weinbaubetriebe und -Genossenschaften<br />

für einen hochwertigen<br />

Wein. Die prämierten Weine<br />

erhalten vom Kanton eine Etikette<br />

mit der Aufschrift «Aargauer<br />

Staatswein <strong>2010</strong>». Zudem werden<br />

die Weine an offiziellen Anlässen<br />

des Kantons ausgeschenkt. Dies<br />

geschah auch anlässlich des Ausflug<br />

des Gesamtbundesrats im<br />

Heimatkanton von Bundesrätin<br />

58 Ami du Vin 2/10


Doris Leuthard beim Apéro in<br />

Aarau. Der Staatswein wird in vier<br />

Kategorien erkoren: Riesling-Silvaner,<br />

Blauburgunder (ohne Barriqueausbau),<br />

weisse Spezialitäten<br />

und rote Spezialitäten (einschliesslich<br />

Barriques).<br />

Die «Ecole du Vin de Bordeaux»<br />

vom Fachverband für Bordeaux-<br />

Weine CIVB (Conseil Interprofessionnel<br />

du Vin de Bordeaux)<br />

konnte im Jahr 2009 einen kräftigen<br />

Zuwachs der Teilnehmerzahlen<br />

verbuchen: Während 2008<br />

rund 23’000 Teilnehmer ihr Wein-<br />

Wissen durch Seminare der Ecole<br />

du Vin erweiterten, waren es im<br />

vergangenen Jahr stolze 31’800 –<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Sieger der Finaldegustation und<br />

damit Träger des Titels «Aargauer<br />

Staatswein <strong>2010</strong>» wurden: Ueker<br />

Müller-Thurgau 2009 von Fehr +<br />

Engeli, Inhaber Urs Gasser, Ueken;<br />

Magdener Kerner 2009 von Bruno<br />

Wirth, Olsberg; Blauburgunder<br />

Seminarprogramm wird erweitert<br />

ein Plus von 36 Prozent. Die Weinschule<br />

der Bordeaux-Weine bietet<br />

ein umfangreiches und massgeschneidertes<br />

Seminarprogramm<br />

für verschiedene Zielgruppen an:<br />

Wein-Enthusiasten, junge Weinliebhaber,<br />

Journalisten, Händler<br />

und Laien können in den Kursen<br />

mehr über Eigenschaften und<br />

Klassifizierungen der Bordeaux-<br />

Weine erfahren, sowie ihr Wissen<br />

Magazin<br />

Stiftshalde 2009 von der Fürstlichen<br />

Weinkultur, Daniel+Erika<br />

Fürst, Hornussen, und Döttinger<br />

Cuvée «Im Lee» 2007 vom Weingut<br />

zum Sternen, Andreas + Manuel<br />

Meier, Würenlingen.<br />

Wachsendes Interesse<br />

für die «Ecole du Vin de Bordeaux»<br />

Rund 31’800 Personen nutzten im Jahr 2009 das erstklassige Angebot der Weinschule «Ecole du Vin de Bordeaux». Das<br />

sind sehr erfreuliche 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Im <strong>2010</strong> wird das Seminarprogramm erweitert.<br />

über Herstellung, Anbaumethoden<br />

und Degustation von Weinen<br />

vertiefen. Für Fachleute und Verkaufsmitarbeitende<br />

werden die<br />

Kursinhalte durch spezielle Ausbildungen<br />

ergänzt.<br />

Partnerschaften<br />

der Ecole du Vin<br />

Die «Ecole du Vin de Bordeaux»<br />

ist Partner des internationalen<br />

Die Ecole du Vin<br />

Gegründet im Jahr 1990 vom<br />

Fachverband für Bordeaux-<br />

Weine hat die Weinschule von<br />

Bordeaux das Ziel, sowohl<br />

Weinfreunden und Weinliebhabern<br />

als auch Fachleuten die<br />

vielfältige Welt der Bordeaux-<br />

Weine näher zu bringen. Seit<br />

nunmehr 20 Jahren ist die Ecole<br />

du Vin eine der wichtigsten<br />

Säulen innerhalb der Kommunikation<br />

des Fachverbandes für<br />

Bordeaux-Weine (CIVB).<br />

Weitere Informationen:<br />

bordeaux.com/Ecole-Du-Vin<br />

Weinfestes «Bordeaux Fête le Vin<br />

<strong>2010</strong>» und des Fremdenverkehrsamts<br />

Bordeaux: Als aktiver Partner<br />

des Weintourismus in Bordeaux<br />

schult die Ecole du Vin<br />

regelmässig Reiseführer, die ihr<br />

umfangreiches Wissen über die<br />

Stadt und das Weinanbaugebiet<br />

an Touristen weitergeben.<br />

Bei dem zweijährlich stattfindenden<br />

«Bordeaux Fête le Vin»,<br />

dem grössten Weinfest der Welt,<br />

ist die Ecole du Vin als Kooperationspartner<br />

mit einem eigenen Pavillon<br />

vertreten. Vom 24. - 27. Juni<br />

können Besucher die Weine der<br />

Region auf der 2 km langen Weinstrasse<br />

entlang der Garonne kennen<br />

lernen und ihr Bordeaux-Weinwissen<br />

in 30-minütigen Workshops<br />

vertiefen.<br />

Partnerschulen und Tutoren<br />

Die Weinschule verfügt über ein<br />

internationales Netzwerk und arbeitet<br />

weltweit mit lokalen Partnerschulen<br />

zusammen, deren Seminarleiter<br />

in Bordeaux an<br />

speziellen Schulungen teilnehmen<br />

und eine Zulassungsprüfung ablegen<br />

müssen. Zurzeit gibt es weltweit<br />

26 Partnerschulen in 12 Ländern<br />

mit insgesamt 179 geschulten<br />

Seminarleitern.<br />

59


En faveur de l’agriculture et d’un environnement intact<br />

Protéger les auxiliaires<br />

Parmi les insectes et les arachnides, on trouve aussi bien des ravageurs que<br />

des auxiliaires. Ces derniers accomplissent gratuitement un travail valant<br />

plusieurs millions de francs. Les spécialistes de la Station de recherche Agroscope<br />

Changins-Wädenswil ACW s’intéressent par conséquent à la protection<br />

des auxiliaires: ils évaluent le risque pour les auxiliaires lors des utilisations<br />

de produits phytosanitaires. Leur attention porte aussi dorénavant sur les zones<br />

limitrophes des surfaces agricoles, car celles-ci sont un réservoir pour les<br />

auxiliaires et un soutien pour la biodiversité. – Rapport du groupe Écotoxicologie,<br />

Station de recherche Agroscope Changins-Wädenswil ACW:<br />

Les insectes et les arachnides utiles<br />

sont un véritable facteur économique:<br />

la seule valeur de la récolte<br />

qui dépend du travail de<br />

pollinisation des abeilles mellifères,<br />

des abeilles sauvages et des<br />

syrphes est estimée à 400 millions<br />

de francs suisses. En outre,<br />

les guêpes parasites, les cocci-<br />

nelles et les acariens prédateurs<br />

détruisent énormément de ravageurs.<br />

Les acariens et les collemboles<br />

favorisent la fertilité du sol.<br />

Et tout cela, gratuitement! Ces<br />

insectes et arachnides sont donc<br />

importants pour l’agriculture et<br />

sont un élément central de la biodiversité.<br />

Dossier<br />

Des réservoirs<br />

pour les auxiliaires<br />

Mais pouvons-nous protéger les<br />

auxiliaires, alors que nous utilisons<br />

des produits phytosanitaires<br />

contre les ravageurs? La Station<br />

de recherche Agroscope Changins-Wädenswil<br />

ACW évalue,<br />

dans le cadre de l’homologation<br />

des produits phytosanitaires, l’efficacité<br />

du produit concerné pour<br />

réduire le nombre de ravageurs et<br />

épargner les auxiliaires.<br />

Les spécialistes d’ACW évaluent<br />

dorénavant aussi les risques<br />

pour les insectes et les arachnides<br />

dans les biotopes limitrophes<br />

des champs agricoles. Ces biotopes<br />

sont un réservoir pour les auxiliaires<br />

et un soutien pour la biodiversité.<br />

Les populations<br />

d’auxiliaires peuvent ainsi récupérer<br />

sur les surfaces agricoles,<br />

si jamais elles ont souffert de<br />

l’utilisation d’un produit phytosanitaire.<br />

Améliorer la méthode<br />

pour évaluer les risques<br />

Lors d’un workshop international<br />

qui s’est tenu il y a près d’un mois<br />

à Amsterdam, les experts en écotoxicologie<br />

sont arrivés à la conclusion<br />

qu’il est nécessaire d’agir.<br />

Il est possible d’évaluer grossièrement<br />

les risques pour les insectes<br />

et les arachnides dans ces biotopes.<br />

Mais il faut encore améliorer<br />

la méthode pour évaluer de manière<br />

réaliste les risques dans les<br />

cas complexes.<br />

Les développements internationaux<br />

sont suivis à la Station de<br />

recherche Agroscope Changins-<br />

Wädenswil ACW. Les nouvelles<br />

connaissances sont en permanence<br />

prises en compte lors de<br />

l’évaluation des risques pour les<br />

auxiliaires, afin que ceux-ci continuent<br />

à fournir leurs précieux services<br />

en faveur de l’agriculture et<br />

d’un environnement intact.<br />

(www.agroscope.ch)<br />

Une larve de coccinelle dévore un puceron<br />

60 Ami du Vin 2/10


Neu stehen auch die Gebiete im<br />

Fokus, die an landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen angrenzen, denn<br />

diese Orte stellen ein Reservoir<br />

für Nützlinge und eine Stütze für<br />

die Artenvielfalt dar.<br />

Echter Wirtschaftsfaktor<br />

Nützliche Insekten und Spinnentiere<br />

sind ein echter Wirtschaftsfaktor:<br />

Allein der Wert der Ernte, die von<br />

der Bestäubungsarbeit der Honig-<br />

Ami du Vin 2/10<br />

Wertvolle Dienste für Umwelt und Landwirtschaft<br />

Nützlinge schützen<br />

Unter den Insekten und Spinnentieren finden sich Schädlinge wie Nützlinge.<br />

Letztere verrichten kostenlos Arbeit im Wert von vielen Millionen Franken.<br />

Fachleute der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW setzen<br />

sich deshalb für den Schutz der Nützlinge ein: Sie beurteilen das Risiko von<br />

Pflanzenschutzmittel-Einsätzen für die Nützlinge. – Ein Bericht des Mediendienstes<br />

der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW:<br />

bienen, Wildbienen und Schwebfliegen<br />

abhängt, wird auf 400 Millionen<br />

Schweizer Franken geschätzt.<br />

Zudem vertilgen Schlupfwespen,<br />

Marienkäfer und Raubmilben<br />

Unmengen an Schädlingen. Milben<br />

und Springschwänze fördern<br />

die Bodenfruchtbarkeit. Alles kostenlos!<br />

Solche Insekten und<br />

Spinnentiere sind daher wichtig<br />

für die Landwirtschaft und ein<br />

zentraler Teil der Biodiversität.<br />

Dossier<br />

Reservoire für Nützlinge<br />

Doch können wir Nützlinge schützen,<br />

obwohl wir Pflanzenschutzmittel<br />

gegen Schädlinge einsetzen?<br />

Die Forschungsanstalt<br />

Agroscope Changins-Wädenswil<br />

ACW beurteilt im Rahmen der Zulassung<br />

von Pflanzenschutzmitteln,<br />

wie wirkungsvoll das jeweilige<br />

Mittel Schädlinge reduziert<br />

und Nützlinge schont.<br />

Neu schätzen die ACW-Fachleute<br />

auch die Risiken für Insekten<br />

und Spinnentiere in den Lebensräumen<br />

ab, die an die landwirtschaftlichen<br />

Felder angrenzen.<br />

Diese Lebensräume sind ein Reservoir<br />

für Nützlinge und eine<br />

Stütze für die Artenvielfalt. So<br />

können sich Nützlingspopulationen<br />

auf Landwirtschaftsflächen<br />

erholen, sollten sie durch einen<br />

Pflanzenschutzmittel-Einsatz geschädigt<br />

worden sein.<br />

An einem internationalen Workshop<br />

in Amsterdam kamen vor rund einem<br />

Monat Ökotoxikologie-Exper-<br />

Marienkäfer<br />

vertilgen Schädlinge.<br />

Les coccinelles<br />

mangent des ravageurs.<br />

ten zum Schluss, dass noch Handlungsbedarf<br />

besteht. Eine grobe Beurteilung<br />

der Risiken für Insekten<br />

und Spinnentiere ist in solchen Lebensräumen<br />

möglich. In komplexen<br />

Fällen muss die Vorgehensweise für<br />

eine realistische Beurteilung der Risiken<br />

aber noch verbessert werden.<br />

An der Forschungsanstalt Agroscope<br />

Changins-Wädenswil ACW<br />

wird die internationale Entwicklungen<br />

beobachtet. Neue Erkenntnisse<br />

werden fortlaufend bei der Beurteilung<br />

der Risiken für Nützlinge<br />

berücksichtigt, damit diese auch<br />

weiterhin ihre wertvollen Dienste<br />

für die Landwirtschaft und eine gesunde<br />

Umwelt leisten.<br />

(www. agroscope.ch)<br />

61


Vom 3. bis 5. September <strong>2010</strong> die grösste «Freiluft-Verkostung»<br />

der Schweiz im Stadtzentrum von Siders<br />

Vinea – Degustation von mehr<br />

als 1’200 Schweizer Weinen<br />

Am ersten Wochenende im September veranstaltet die Vereinigung Vinea im<br />

Zentrum von Siders/Sierre den grössten «Freiluftsalon» für Schweizer Weine.<br />

Über hundert Winzer aus dem Wallis und den wichtigsten Schweizer Anbaugebieten<br />

werden ihre Produkte präsentieren. Man erwartet mehr als 10’000<br />

Weinfreundinnen und Weinfreunde aus der ganzen Schweiz.<br />

Der ursprünglich den Walliser<br />

Weinen vorenthaltene Salon hat<br />

sich in den letzten zwei Jahren für<br />

alle Schweizer Weine geöffnet.<br />

Somit können die Besucher dieses<br />

Jahr über 1’200 Weine der wichtigsten<br />

Rebsorten dieses Landes<br />

degustieren, vergleichen und geniessen.<br />

– Erstmals wird der Anlass<br />

schon am Freitagabend mit<br />

einem sehr attraktiven Programm<br />

eröffnet: Die Gastregionen Tessin<br />

und Châteauneuf du Pape präsentieren<br />

zum Auftakt Crus verschiedener<br />

Jahrgänge.<br />

Klassiker und Spezialitäten<br />

Der Salon Vinea ist am Samstag<br />

und Sonntag geöffnet. Mehr als<br />

hundert Produzenten aus dem<br />

Wallis und anderen Schweizer<br />

Weinregionen bieten, gruppiert in<br />

Zelten, die die Hauptstrasse säumen,<br />

eine grosse Auswahl an Weinen<br />

an. Ausgerüstet mit einem<br />

Glas, einem Führer, einem Degustationsbüchlein<br />

und eventuell einem<br />

iPhone, können Weinfreundinnen<br />

und Weinfreunde von Zelt zu<br />

Zelt pilgern, um ihre «Lieblinge» zu<br />

finden: Sie werden Gelegenheit<br />

haben, sowohl Weine aus den<br />

klassischen Schweizer Rebsorten<br />

zu probieren als auch auch das riesige<br />

Spektrum an weissen und roten<br />

Walliser Spezialitäten zu entdecken.<br />

Vielfältiges<br />

gastronomisches Angebot<br />

Degustieren regt den Appetit an.<br />

Der Besucher hat viele Möglichkeiten,<br />

um seinen Hunger zu stillen.<br />

Er kann sich für die traditionelle<br />

Raclette oder andere<br />

Gourmet-Spezialitäten, die auf der<br />

Strasse angeboten werden, entscheiden,<br />

oder sich etwas mehr<br />

Zeit nehmen, um in einem der umliegenden<br />

Partner-Restaurants der<br />

Vinea von den attraktiven Angeboten<br />

zu profitieren. Und wer etwas<br />

mehr Zeit hat, kann den Weinlehrpfad<br />

unter die Füsse nehmen oder<br />

das Weinbaumuseum besuchen.<br />

Programm<br />

und Eintrittspreise<br />

Freitag, 3. September,<br />

17.30 - 20.30 Uhr<br />

mit den Gastregionen Tessin<br />

und Châteauneuf du Pape<br />

(Eintrittspass zur Degustation<br />

Fr. 30.-)<br />

Samstag, 4. September,<br />

10.00 - 17.00 Uhr<br />

und<br />

Sonntag, 5. September,<br />

10.00 - 17.00 Uhr<br />

über 1’200 Weine<br />

aus der ganzen Schweiz<br />

(Eintrittspass zur Degustation,<br />

Fr. 40.-/Tag)<br />

Magazin<br />

Degustationskurse<br />

Für all jene, die die Kunst des Degustierens<br />

lernen oder ihre Kenntnisse<br />

vertiefen möchten, werden<br />

Kurse in geeigneten Räumen angeboten,<br />

im «Sensorama» des<br />

Château de Villa oder auf Château<br />

Mercier. – Die Möglichkeiten sind<br />

vielfältig, und es wird schwierig<br />

sein, alles an einem Tag zu «absolvieren».<br />

Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde tun gut daran, für<br />

den Besuch der Vinea zwei oder<br />

drei Tage zu reservieren.<br />

www.vinea.ch<br />

62 Ami du Vin 2/10


Ami du Vin 2/10<br />

Magazin<br />

Du 3 au 5 septembre <strong>2010</strong> dans la rue principale de Sierre<br />

Vinea – dégustation de plus<br />

de 1200 vins suisses<br />

Le premier weekend de septembre, l’association Vinea met sur pied le plus<br />

grand salon des vins suisses en plein air. Plus de 10000 visiteurs provenant de<br />

la Suisse entière sont attendus à Sierre les 3, 4 et 5 septembre <strong>2010</strong>.<br />

Jamais le salon Vinea n’a proposé<br />

une offre aussi riche et variée de<br />

vins suisses et aussi étrangers.<br />

De manifestation purement valaisanne<br />

au départ, le salon est ouvert<br />

depuis deux ans à l’ensemble<br />

des vins suisses. Les visiteurs<br />

pourront déguster, comparer et<br />

apprécier plus de 1200 vins issus<br />

des principaux cépages cultivés<br />

dans notre pays.<br />

Cette année et c’est une première,<br />

le salon Vinea commence<br />

déjà le vendredi soir avec un programme<br />

très alléchant. L’invité<br />

d’honneur suisse est le Tessin<br />

avec ses prestigieux Merlots et<br />

l’invité étranger sera Châteauneuf<br />

du Pape, appellation phare des<br />

Côtes du Rhône qui fera découvrir<br />

des crus de différents millésimes.<br />

Des crus «classiques»<br />

et des «spécialités»<br />

En plus des associations déjà présentes<br />

le vendredi soir, plus de<br />

cent producteurs du Valais et<br />

d’autres régions viticoles suisses,<br />

regroupés sous des tentes alignées<br />

dans la rue principale de<br />

Sierre, offriront aux visiteurs une<br />

gamme exceptionnelle de vins. Un<br />

beau verre à la main, un guide, un<br />

petit carnet de notes et éventuellement<br />

un Iphone, l’amateur<br />

passionné de vins pourra déambuler<br />

à loisir de tente en tente et apprécier<br />

des vins issus des cépages<br />

classiques comme le Chasselas,<br />

le Pinot ou Gamay mais aussi l’in-<br />

croyable richesse de spécialités<br />

blanches et rouges que chaque<br />

producteur est fier de présenter.<br />

Une offre gastronomique attrayante<br />

La dégustation des vins allume<br />

aussi l’appétit. Le visiteur a toute<br />

une gamme de propositions pour<br />

apaiser sa faim. Il pourra s’orienter<br />

vers la raclette traditionnelle<br />

ou vers des spécialités gourmandes<br />

servies dans la rue ou alors<br />

s’arrêter un peu plus longtemps<br />

en profitant des offres variées des<br />

restaurants qui ont conclu un partenariat<br />

avec Vinea. – Enfin s’il<br />

veut se balader un moment avant<br />

de revenir dans la rue, il peut emprunter<br />

le sentier viticole ou visiter<br />

le musée de la vigne et du vin.<br />

Ateliers de dégustation<br />

Pour qui veut s’initier à l’art de la<br />

dégustation ou approfondir ses<br />

connaissances, des ateliers de dégustations<br />

sont proposés dans des<br />

salles appropriées comme le Sensorama<br />

du Château de Villa ou le<br />

Château Mercier. – Comme on le<br />

voit, les possibilités sont immenses<br />

et il est difficile de tout faire<br />

en un jour. De nombreux visiteurs<br />

réservent dans leur agenda le premier<br />

weekend de septembre pour<br />

pouvoir durant deux ou trois jours<br />

profiter des richesses présentées<br />

au salon Vinea des vins suisses.<br />

www.vinea.ch.<br />

«Ami du Vin»<br />

Organe officiel de l’Association nationale des amis du vin (<strong>ANAV</strong>)<br />

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde<br />

Organo ufficiale dell’Associazione nazionale degli amici del vino<br />

Erscheint 4 x jährlich / Paraît 4 fois par an / 4 edizioni per anno<br />

Redaktion/Rédaction/Redazione:<br />

Othmar Stäheli (Chefredaktor), Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />

E-Mail: swz@redseaunlimited.com<br />

Layout: Katharina Stäheli, E-mail: kat@redseaunlimited.com<br />

Sekretariat und Anzeigenverwaltung/Secrétariat et<br />

Régie des annonces:<br />

Katharina Stäheli, «Ami du Vin», Dammstrasse 5, 8180 Bülach<br />

Telefon: 044/867 23 00; Telefax: 044/867 23 08.<br />

Abonnentendienst/Régie des abonnements<br />

Rudolf Wey, Zentralsekretär <strong>ANAV</strong>, Murzlenstrasse 9,<br />

8166 Niederweningen, E-mail: rudolf.wey@anav.ch<br />

Logo: Fulvio Roth, Studio grafico, Bellinzona.<br />

Auflage/Tirage/Edizione: 5400 Ex.<br />

Impressum<br />

Abonnement für Nichtmitglieder/Abonnement pour non-membres<br />

de l’<strong>ANAV</strong>/Abonamento per non-membri dell’<strong>ANAV</strong>:<br />

sFr. 36.–; Ausland/Etranger/Estero sFr. 40.–.<br />

Einzelnummer/Le numéro/Numero separato:<br />

sFr. 9.50; Ausland/Etranger/Estero: sFr. 11.50.<br />

Druck und Versand/Imprimerie et expédition:<br />

UD Print AG, Reusseggstrasse 9, 6002 Luzern,<br />

Die Themen der nächsten Ausgabe des «Ami du Vin» / Les thèmes de la<br />

pro chaine édition de l’«Ami du Vin» / Argomenti della prossima edizione<br />

Panorama<br />

Der Wein in der Oper / Le vin dans l’opéra / Il vino nella opera<br />

Portrait<br />

Agenda<br />

Les grands vins de Francis Ford Coppola<br />

Die grossen Weine von Francis Ford Coppola<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Sektionsnachrichten / Nouvelles des sections / Notizie delle sezioni<br />

«Ami du Vin» 3/10 erscheint Mitte Oktober / «Ami du Vin» 3/10 paraîtra à<br />

la mi-octobre / «Ami du Vin» 3/10 uscirà a mettà ottobre. Redaktionsschluss<br />

/ délai de rédaction / chiusura della redazione: 8. Oktober <strong>2010</strong><br />

63


In Niederösterreich geniesst man Kultur glasweise.<br />

Urgestein, Löss, Kalk, Konglomerat und vulkanische<br />

Böden bringen in acht Weinbaugebieten und drei<br />

unterschiedlichen Klimazonen unvergleichbare<br />

Geschmacksvielfalt und Sortenreichtum hervor.<br />

Grüner Veltliner und Riesling sind die klingenden<br />

Klassiker, die besonders in herkunftstypischer DAC-<br />

Qualität puren Genuss garantieren. Spezialitäten<br />

wie Weissburgunder und Chardonnay, Raritäten wie<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

NIEDER<br />

KOSTBARE KULTUR<br />

W A L D V I E R T E L<br />

M O S T V I E R T E L<br />

Kamptal DAC<br />

Kremstal DAC<br />

Wachau<br />

Traisental DAC<br />

Wagram<br />

W I E N E R W A L D<br />

Thermenregion<br />

Weinviertel DAC<br />

M A R C H F E L D<br />

Carnuntum<br />

Rotgipfl er oder Zierfandler, sowie elegante Zweigelt<br />

und St. Laurent runden das genussvolle Spektrum<br />

ab. Geniessen Sie die einzigartigen Weine aus<br />

Niederösterreich. Entdecken Sie die Vielfalt in der<br />

Abwechslung.<br />

ÖSTERREICH WEIN<br />

www.österreichwein.at

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