Nr. 2/2010 - ANAV
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steckt Andreas Schwarz seine<br />
ganzes Weinerfahrung. Dabei<br />
setzt er auf kompromisslose Qualität.<br />
Zum einen basiert sie auf einem<br />
möglichst ökologischen<br />
Weinbau zur Schonung des Bodens<br />
und zur Erhaltung der natürlichen<br />
Pflanzen- und Tiervielfalt.<br />
Zum anderen erfolgt der Weinausbau<br />
möglichst schonend durch<br />
möglichst viel Handarbeit und Verzicht<br />
auf Pumpen. Der Erfolg ist<br />
für Andreas Schwarz Bestätigung<br />
genug, auf dem richtigen Weg zu<br />
sein, waren doch verschiedene<br />
seiner Weine an grossen Weinprämierungen<br />
auf vordersten Plätzen<br />
zu finden.<br />
Mit der roten Cuvéé<br />
«Schwarzer König» konnten wir<br />
auch noch einen Wein degustieren,<br />
der allein schon wegen seiner<br />
eher ungewöhnlichen Zusammensetzung<br />
aus Syrah, Merlot und<br />
Dornfelder unser önologisches Interesse<br />
weckte. Dieser Wein ist<br />
ein schönes Bespiel für die nach<br />
wie vor grosse Experimentierfreude<br />
des jungen Winzers.<br />
Vielversprechendes<br />
im Barrique<br />
Die letzten Sonnenstrahlen streichelten<br />
gerade noch über die Rebblätter<br />
und machten uns auf einmal<br />
bewusst, dass der<br />
vergnügliche Abend bereits wieder<br />
seinem Ende zuging. Bevor wir<br />
uns von Andreas Schwarz verabschiedeten,<br />
gab er uns mit einem<br />
Schmunzeln auf der Lippe noch<br />
eine Fassprobe seines reinsortigen<br />
Malbec zu degustieren. Dieser<br />
entpuppte sich als kleine Sensation<br />
zum Abschluss. Der Wein<br />
stiess auf grosses Lob unserer<br />
Seite und verleitete unseren<br />
Weinfreund Karl Wiegand dazu,<br />
ein erstes Angebot für ein ganzes<br />
Barrique zu platzieren.<br />
Wie ein Ring umschliesst er die<br />
beiden Appenzeller Halbkantone.<br />
St. Gallen gehört zwar zu den kleineren<br />
Weinbaukantonen, aber die<br />
immerhin gut 220 ha Rebflächen<br />
sind weit verstreut auf 34 St.<br />
Galler Gemeinden, angefangen in<br />
Rapperswil-Jona, entlang des<br />
Walensees bis Sargans, dann das<br />
Rheintal abwärts bis zum Bodensee.<br />
Berneck, Thal, Balgach, Walenstadt<br />
und Mels sind die grössten<br />
Weinbaugemeinden. Aber<br />
habt Ihr gewusst, dass auch in<br />
Bad Ragaz, Pfäfers, Rheineck und<br />
Berg noch Reben wachsen? In insgesamt<br />
35 professionellen Kelterungsbetrieben<br />
werden Qualitätsweine<br />
aus über 30 verschiedenen<br />
Rebsorten produziert, die sich se-<br />
La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />
Ufnau<br />
Entdeckungen auf der Reise ins St. Galler Rheintal<br />
Reben von heute<br />
und anno dazumal<br />
Am 12. Juni liessen sich Weinfreundinnen und Weinfreunde der Sektion Ufnau<br />
zu einer eintägigen Wein-Entdeckungsreise in den Kanton St. Gallen entführen.<br />
Ein vielseitiges Programm brachte den Teilnehmenden den Reb- und<br />
Weinbau in der Nordostecke der Schweiz näher und bot ihnen interessante<br />
Einblicke in die gar noch nicht so weit zurück liegende Vergangenheit. –<br />
Edith Hensler berichtet:<br />
Werdenberg mit Schloss und Reben.<br />
hen lassen dürfen. Die sanft ansteigenden<br />
Reblagen im Sarganserland<br />
und die extremen Steillagen<br />
bei Berneck prägen zudem<br />
eindrücklich das Landschaftsbild.<br />
Doch nun alles schön der<br />
Reihe nach. Mit dem bereits aus<br />
früheren Reisen bekannten, bequemen<br />
Car der Firma Eberhard<br />
starteten wir morgens früh. Der<br />
Wettergott hatte kein offenes Ohr<br />
für unsere geplante Reise, so fing<br />
es auf dem Weg zum Rickenpass<br />
bereits auch schon zu regnen an.<br />
Die ersten Kurven über die Wasserfluh<br />
hatten wir schon bald<br />
überstanden und in St. Peterzell<br />
schalteten wir unsere Kaffeepause<br />
ein, fein duftender Kaffee sowie<br />
knusprige Gipfeli erwarteten uns.<br />
Thal<br />
Frisch gestärkt für neue Taten ging<br />
es weiter über verschlungene<br />
Wege nach Thal am Bodensee. Im<br />
Ochsentorkel wurden wir von Salomé<br />
und Tom Kobel empfangen,<br />
die – beide ausgebildete Oenologen<br />
aus Wädenswil - mit viel Elan<br />
vor kurzer Zeit die ehemalige Weinbaugenossenschaft<br />
Thal über -<br />
nommen haben. Hier durften wir<br />
einige ihrer Produkte degustieren<br />
und uns von der hervorragenden<br />
Qualität überzeugen. Sie verfolgen<br />
ihren ganz speziellen Weg, sind innovativ,<br />
bleiben in der Sache treu<br />
und respektieren die Natur.<br />
Berneck<br />
Nach kurzer Fahrt erreichten wir<br />
dann unsere zweite Station, das<br />
Reb- und Weingut Maienhalde in<br />
Berneck. Hier zeigte uns Peter Indermaur<br />
seine kleine, aber feine<br />
Kellerei und kredenzte uns einige<br />
seiner Spezialitäten. Nicht nur<br />
seine Hingabe für’s Weinmachen<br />
ist ihm aus seinen lebendigen und<br />
sprechenden Augen abzulesen –<br />
nein auch die pulsierenden Adern<br />
für die WM waren ihm anzumerken.<br />
Schliesslich flog er am darauffolgenden<br />
Tag nach Südafrika!<br />
Und hätte der Himmel nicht geweint,<br />
so hätten wir von hier aus<br />
sogar noch eine wunderschöne<br />
Aussicht auf’s untere Rheintal geniessen<br />
können. – Gleich neben<br />
dem Weingut befindet sich das<br />
von Peters Bruder Kurt geführte<br />
Restaurant Maienhalde, wo wir<br />
dann ein feines Mittagessen einnehmen<br />
konnten.<br />
Im Sortengarten von Frümsen<br />
Am Nachmittag fuhren wir talaufwärts<br />
nach Frümsen. Hier befindet<br />
sich ein einmaliger Sortengarten<br />
mit über 200 verschiedenen Rebsorten,<br />
unter diesen sehr viele<br />
«alte» Gewächse. Und es kommen<br />
immer noch neue dazu! Betreut<br />
wird der Garten vom Landwirt-<br />
38 Ami du Vin 2/10