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Gemeindebrief 03/2012 - Hauptkirche St. Nikolai

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Festwoche zum 50-jährigen Kirchweihjubiläum von <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong><br />

Ein Rückblick<br />

Der „rote Faden“ der Festwoche anlässlich des 50-jährigen Kirchweihjubiläums<br />

der <strong>Hauptkirche</strong> <strong>St</strong>. Nikiolai am Klosterstern war das Jahr<br />

1962 und die 60er Jahre.<br />

Die Festwoche begann mit unserem Gemeindefest am 9. September<br />

<strong>2012</strong>. Bei strahlendem Sonnenschein feierten wir zuerst den Familiengottesdienst,<br />

der uns schon mit der Dekoration im Altarraum auf die<br />

60er Jahre einstimmte. Musikalisch endete der Gottesdienst mit den<br />

drei Jungs von „Tripod“, die auf dem anschließenden Fest für Superstimmung<br />

sorgten. Ob Schnulze oder Rock, wenn sie mit ihrer mobilen<br />

Anlage durch die Reihen zogen und Musikwünsche erfüllten, war der<br />

Spaß riesengroß. Kulinarisch wurden wir mit Pasteten und Hühnerfrikassee<br />

an die Festtagsgerichte der 60er Jahre erinnert. So fingen auch<br />

viele Gespräche an mit „Weißt Du noch, als…“.<br />

Vertieft wurde die Betrachtung der damaligen Zeit durch die Talkshow<br />

„Historische Bedeutung der beginnenden sechziger Jahre“ unter der<br />

Moderation von Hauptpastor Johann Hinrich Claussen mit den Gästen<br />

Rolf Seemann-Eggebert (Journalist), Jo Claussen-Seggelke (<strong>St</strong>adtplaner),<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Benedikt (Pastor) und Dr. Wolfgang Kraushaar<br />

(Institut für Sozialforschung).<br />

Durch die unterschiedlichen berufs- und altersbedingten Erfahrungen<br />

wurde die Zeit des Endes der Nachkriegszeit sehr lebendig und anschaulich<br />

geschildert.<br />

Die meisten Ruinen waren beseitigt, der Neuanfang begann in vielen<br />

Bereichen. Hamburgs <strong>St</strong>adtbild veränderte sich, viele Menschen, die<br />

den Krieg bewusst miterlebt hatten, versuchten zu vergessen, Jugendliche<br />

stellten Fragen nach Verantwortung und auch Mitschuld an den<br />

Gräueltaten des Naziregimes und demonstrierten gegen die alten Autoritätsstrukturen.<br />

Jugendaustausch mit anderen Ländern entstand, man<br />

reiste in andere Länder, es fand ein kultureller Austausch statt, es kam<br />

zur Versöhnung mit den europäischen Nachbarstaaten. Gleichzeitig verschärfte<br />

sich der Konflikt mit Osteuropa. Auch die Aufgaben der Kirche<br />

veränderten sich. Die Diskussionen über Emanzipation, neue Lebensformen,<br />

Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte führte auch<br />

zur kritischen Betrachtung der Kirche als Autorität und alte Traditionen<br />

wurden nicht mehr fraglos akzeptiert.<br />

Monatsspruch Dezember<br />

Gottesdienst /<br />

Gemeinde<br />

Wie die Situation der neuen Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> am Klosterstern nach<br />

dem Krieg war, erfuhren wir an dem Erzählnachmittag „Geschichte und<br />

Geschichten von <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> am Klosterstern“, der auch von Herrn Claussen<br />

moderiert wurde. Die Pastoren Wolfgang Weißbach und Albrecht<br />

Nelle waren in den 60er und 70er Jahren an <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> tätig und erzählten<br />

sehr anschaulich und amüsant über ihre damalige Arbeit an <strong>St</strong>.<br />

<strong>Nikolai</strong>. Der deutlichste Unterschied zu heute bestand in dem für uns<br />

unglaublich aktiven Gemeindeleben. Die Kirche war damals ein zentraler<br />

Punkt des sozialen Lebens. Auf die Frage, was sie heute vermissen<br />

würden, antworteten beide, dass die damaligen Gemeindeschwestern<br />

einen unschätzbaren Dienst geleistet hätten und auch für die Pastoren<br />

ein wichtiges Bindeglied zu den Gemeindegliedern vor Ort gewesen<br />

seien.<br />

Auch die Nacht der Kirchen stand unter dem Motto unseres Kirchweihjubiläums.<br />

Musikalisch, dokumentarisch und auch kulinarisch wurde an<br />

die 60er Jahre erinnert.<br />

Beendet wurde die Jubiläumswoche mit einem Festgottesdienst, in<br />

dem auch die heutige Aufgabe des Mahnmals <strong>St</strong>. <strong>Nikolai</strong> gewürdigt<br />

wurde. Ein ganz besonders schöner Abschluss war das abendliche<br />

Konzert mit allen Chören.<br />

Kantorei, Seniorenkantorei, Knabenchor, Blockflötenensemble, Vocallegro,<br />

brass con brio, unterstützt von der Hamburger Camerata, schenkten<br />

uns ein unvergessliches Konzert. Teilweise dirigierten Herr Hoffmann-Borggrefe,<br />

Frau Pritzkat und Frau Dunger gleichzeitig die Chöre<br />

auf den Emporen, im Altarraum und im Kirchenschiff. Was für ein Klang!<br />

Fremd aber auch unglaublich spannend war für mich das „Vater unser“<br />

von Wolfgang <strong>St</strong>ockmeier. Beendet wurde das Konzert mit dem Choral<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy „Verleih uns Frieden gnädiglich“.<br />

Für diesen wunderbaren Musikgenuss vielen Dank!<br />

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt,<br />

und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!<br />

Jesaja 60, 1<br />

Petra von Schmude<br />

Gottesdienst / Gemeinde<br />

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