Ausgabe Nr. - Stadtgespräche Rostock
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Erste Ansätze<br />
Deutlich wurde, dass es als erster Schritt in jedem Fall erforderlich<br />
ist, den Haushalt lesbarer zu gestalten, wozu klar definierte „kommunale<br />
Produkte” notwendig sind. In Lichtenberg wurden so 36<br />
steuerbare Produkte mit ihren jeweiligen Kosten ausgearbeitet. Im<br />
Folgenden müssen die Meinungen der BürgerInnen zu den kommunalen<br />
Leistungen in die Haushaltsaufstellung einbezogen werden, so<br />
dass schließlich von einem „Haushalt der Bürger” gesprochen werden<br />
kann. Wie der Wille der Bürger erfasst wird, ist nicht vorgegeben,<br />
sondern muss politisch ausgestaltet werden.<br />
In die politische Entscheidungsfindung müssen dabei die Ortsbeiräte,<br />
die Bürgerschaft und der Oberbürgermeisters als vorhandene<br />
Elemente einbezogen werden. Gerade letzterem kommt als Leitfigur<br />
eine zentrale Stellung zu, wie das Lichtenberger Beispiel zeigt. Denkbar<br />
wäre zunächst auf einer zentralen Einwohnerversammlung den<br />
Haushaltsplan und den Bürgerhaushalt vorzustellen. Der Oberbürgermeister<br />
mit seiner Verwaltung und Mitglieder der Bürgerschaft<br />
treten hier in eine offene Diskussion mit den BürgerInnen ein. Bereits<br />
hier gibt es die Möglichkeit, erste schriftliche Vorschläge in<br />
„Ideen-Boxen” einzuwerfen, die bei allen Veranstaltungen aufgestellt<br />
werden.<br />
In einer zweiten Phase wird der Bürgerhaushalt in der Stadt weitergetragen.<br />
Eine Möglichkeit wäre, in den drei Hauptbereichen <strong>Rostock</strong>s<br />
(Nord-West, Nord-Ost, Mitte/Süd) dezentrale Versammlungen<br />
abzuhalten, bei denen die dortigen Ortsbeiräte als gemeinsame<br />
Einlader fungieren. In großen und kleinen Diskussionsrunden werden<br />
Vorschläge besprochen und durch die Bürger eine Liste zusammengestellt,<br />
in der die Vorschläge in der Reihenfolge ihrer Wich-<br />
Kontakt:<br />
buergerhaushalt@rostock.de<br />
Weiterführende Informationen:<br />
http://www.buergerhaushalt-lichtenberg.de<br />
Mehr Licht ins Dunkel<br />
tigkeit aufgeführt sind. Außerdem könnten auf jeder Veranstaltung<br />
Vertrauensleute gewählt werden, die später Mitglieder des Redaktionsteams<br />
werden, in welchem auch Mitglieder aus Verwaltung und<br />
Politik sitzen.<br />
Das Redaktionsteam sammelt alle umsetzbaren Vorschläge, und<br />
stellt danach eine Gesamtliste zusammen. Darin könnten die jeweils<br />
ersten 20 Vorschläge aus den Versammlungen sowie 20 Vorschläge<br />
aus einer Internetdiskussion zusammengestellt werden. Um aus dieser<br />
„Hitliste” die wichtigsten und besten Vorschläge herauszufinden,<br />
stimmen die Bürger in einer zentralen Abschlussveranstaltung<br />
ab. Parallel dazu sollte wiederum eine Diskussion im Internet geführt<br />
werden. Denkbar ist außerdem, politisch weniger aktive BürgerInnen<br />
über repräsentative Umfragen (z.B. 10.000 <strong>Rostock</strong>er Auswahl per<br />
Losverfahren) zu beteiligen.<br />
Die Bürgerschaft nimmt die „Hitliste” mit in die Haushaltsberatungen.<br />
Die Verwaltung arbeitet sie in den Haushalt für das kommende<br />
Jahr ein, über den die Bürgerschaft abstimmt. Damit ist der erste<br />
Bürgerhaushalt aufgestellt. In einer öffentlichen Rechtfertigung der<br />
Mitglieder der Bürgerschaft müssen diese im Anschluss darlegen,<br />
welche Vorschläge angenommen wurden und warum die anderen<br />
nicht realisiert werden.<br />
Ob der Bürgerhaushalt ein Erfolg wird, hängt sehr stark davon ab,<br />
ob die BürgerInnen auch ernst genommen werden und tatsächlich<br />
mitreden. Stadtverwaltung und Politik wollen diesen Schritt gehen.<br />
Nun heißt es mitmachen! ¬<br />
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