Klima Broschüre aktuell 10.02. 15. - John-Lennon-Gymnasium
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<strong>Klima</strong>wandel : Verspielen wir unsere Zukunft ?<br />
Bis zum Jahre 2250, dann<br />
haben wir nichts mehr zu<br />
verbrennen, weil dann alles<br />
verbrannt sein wird, was zu<br />
verbrennen war.<br />
Wir müssen ja klar haben,<br />
dass die CO2-Konzentration<br />
ohnehin ansteigt in der Luft,<br />
weil wir Energie mit<br />
Emissionen erzeugen. Es ist<br />
dies so, als hätte man einen<br />
Topf mit CO2, der ist schon<br />
da, weil wir seit der<br />
Industriellen Revolution<br />
unaufhörlich CO2<br />
produzieren. Und dieses<br />
Konzentrat in der Luft steigt<br />
unaufhörlich an, wenn wir<br />
nicht auf 0 gehen. Wir<br />
werden aber nicht auf 0<br />
gehen, weil nur Windkraft<br />
und Solarenergie ohne<br />
Emissionen Energie<br />
produzieren. Und diese<br />
Energie reicht uns nicht aus.<br />
<strong>Klima</strong>x: Das erste<br />
Szenarium gehört<br />
unwiderbringlich der<br />
Vergangenheit an. Was ist<br />
nun das Ziel. Mit welchem<br />
Erwärmungsgrad lässt sich<br />
aus Ihrer Sicht leben?<br />
Levermann: Wir streben 2<br />
Grad Erwärmung an. Dafür<br />
müssen wir uns allerdings<br />
anstrengen weltweit. Und<br />
schon bei 2 Grad globaler<br />
Erwärmung wird es eine<br />
Reihe von Veränderungen<br />
geben: Die Gebirgsgletscher<br />
sind weg. Das arktische<br />
Meer wird im Sommer eisfrei<br />
sein. Ich stelle mal eine<br />
Frage an Sie. Wie stellen Sie<br />
sich den Nordpol vor?<br />
Gehört da Eis dazu?<br />
<strong>Klima</strong>x: Schon irgendwie.<br />
Levermann: Als ich Kind<br />
war, war der Nordpol<br />
eisbedeckt. Ich konnte mir<br />
den Nordpol gar nicht<br />
anders denken.<br />
Wenn es 2 Grad globale<br />
Erderwärmung gibt, dann<br />
wäre nichts mehr<br />
vereist. Zur Erklärung: Unter<br />
dem Südpol ist Erde. Erde<br />
bedeckt mit einer 4000 m<br />
dicken Schicht Eis. Auch<br />
Grönland ist ein Stück Land.<br />
Bedeckt mit einer 3.500 m<br />
dicken Schicht Eis. Unter<br />
dem Nordpol aber ist kein<br />
Eis. Da ist einfach eine 3 bis<br />
4 m dicke Eisschicht. Im<br />
Sommer wird diese<br />
Eisschicht schon in 30<br />
Jahren weg geschmolzen<br />
sein. Der Nordpol wird<br />
eisfrei und die Gletscher<br />
sind weg. Das sind schon<br />
die Folgen bei 2 Grad.<br />
<strong>Klima</strong>x: Und für das<br />
Ökosystem als Ganzes? Was<br />
gibt es da für Folgen?<br />
Levermann: Das ganze<br />
Ökosystem, das lässt sich so<br />
nicht fassen. Aber die<br />
Biologen berichten ja schon<br />
jetzt ständig, dass es hier<br />
eine Vogelart nicht mehr<br />
gibt und da einen Käfer. Wir<br />
werden im Jahr 2050 etwa<br />
drei Milliarden Menschen<br />
mehr auf der Erde haben als<br />
heute. Wenn wir die<br />
Erderwärmung weiter<br />
ansteigen lassen, dann<br />
werden wir diese Menschen<br />
nicht ernähren und mit<br />
Energie versorgen können.<br />
<strong>Klima</strong>x: Und für das<br />
Ökosystem als Ganzes? Was<br />
gibt es da für Folgen?<br />
Levermann: Das ganze<br />
Ökosystem, das lässt sich so<br />
nicht fassen. Aber die Biologen<br />
berichten ja schon jetzt<br />
ständig, dass es hier eine<br />
Vogelart nicht mehr gibt und<br />
da einen Käfer. Wir werden im<br />
Jahr 2050 etwa drei Milliarden<br />
Menschen mehr auf der Erde<br />
haben als heute. Wenn wir die<br />
Erderwärmung weiter<br />
ansteigen lassen, dann werden<br />
wir diese Menschen nicht<br />
ernähren und mit Energie<br />
versorgen können.<br />
<strong>Klima</strong>x: Und was ist aus Ihrer<br />
Sicht die wichtigste<br />
Veränderung der globalen<br />
Erderwärmung?<br />
Levermann: Ich hole mal ein<br />
bisschen aus. Vor ein paar<br />
Jahren haben wir hier in<br />
Deutschland das Grundgesetz<br />
geändert, weil die Regierenden<br />
davon ausgingen, dass es<br />
zuviel Zuwanderer gäbe. Wenn<br />
wir 4 Grad Erwärmung haben<br />
global, dann wird es zu einer<br />
Migration von Menschen in die<br />
dann noch bewohnbaren<br />
Gefilde kommen. Diese<br />
Wanderungsbewegung können<br />
wir uns bis dahin gar nicht<br />
vorstellen. Unser Leben hier in<br />
den gemäßigten Zonen wird<br />
dann einem<br />
Hochsicherheitstrakt ähneln. Es<br />
wird, wenn man das<br />
weiterdenkt, vielen Menschen,<br />
die es geschafft haben, in<br />
bewohnbaren Regionen zu<br />
wohnen, darum gehen, dieses<br />
Vorrecht zu sichern und andere<br />
daran zu hindern, diesen<br />
Genuss zu schmälern. Wir<br />
erhöhen, wenn wir andere<br />
Regionen auf der Welt durch<br />
unser <strong>Klima</strong>verhalten<br />
unbrauchbar machen, den<br />
Druck auf uns selbst. Und ich<br />
meine, dass unsere Staatsform,<br />
diese freiheitliche Demokratie,<br />
diesem Druck letztendlich<br />
nicht standhalten wird.<br />
<strong>Klima</strong>x: Wie geht man damit<br />
um?<br />
Der Terrorismus wird sich<br />
verstärken, denke ich.<br />
Letztendlich hoffe ich<br />
allerdings, dass die Menschen<br />
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